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den, bis man später entdete, daß er diesen sauren Erwerb im Stillen zum Besten des Krankenhauses darbrachte.
Das Journal von Odessa zeigt an, daß der Dr. Tous- saint - Martin, der sich dermalen in Nikolajeff befindet, um gegen die Cholera ärztliche Hülfe zu leisten, nicht, wie früher angegeben, in Jndien, sondern in dem südlichen Spanien díe Cholera beobachtet habe.
In Esthland ist, nach Berichten von daher, die diesjáh- rige Ernte im Ganzen sclecht ausgefallen; in manchen Ge- genden , vorzüglih an der Küste, hat beinahe entschiedener Mißwachs stattgefunden.
Im Journal der Manufakturen liest man: ¡Das durch seine Salzsiedereien und seine Eisenhütten bekannte Gouvernement Perm besißt sehr wenige Fabriken. Seine zwei Tuchfabriken liefern eigentlih nur grobes Tuch für die arbeitende Klasse. Seidene, baumwollene und leinene Stoffe wérden gar nicht verfertigt und Glaswaaren nur zum aller gewöhnlihsten Gebrauch. Die Gerdereien und Talgschmelze- reien verdienen allein erwähnt zu werden. Was man aber in einer so éiitiegetten Gegend faum erwarten sollte, ist, daß sih dort gegen Ende 1822 eine Porzelan- und Fayence - Fa- brik etablirte, die gegenwärtig so emporgeblüht dasteht , daß sie die ausgedehntesten Geschäfte macht und ganz Sibirien mit ihren Fabrikaten versieht.“
ÎÍm Laufe des leßten Mai - Monates entdeckte man im Kreise Danilof (Gouvernement Jaroslaff) die Gebeine eines vierfüßigen Thieres, das der größten Gattung antediluvianischer Elephanten angehört zu haben scheint und dessen Lánge man, nach diesen Gebeinea zu urtheilen, mit Jubegrisf des Halses und Kopfes auf ungefähr 15 Arschien *) schäßt. Besondere Aufmerksamkeit erregte einer der großen Zähne, den man ge- funden, und der sih von allen bisher gesehenen unterscheidet ; er ist Z Arschiene, 2 Werschok lang, hat 55 Werschok im Durchmesser und wiegt úber 2 Pud. Er is sehr glatt, gleiht von außen einem Ochsenhorn, is nicht sehr stark ge- frúmmt und bildet einen regelmäßigen Zirkelbogen ; im In- nern fand sich eine Gyps ähnliche Masse vor. Ein Kinn- baenzahn ist 6 Werschok lang, 2 Werschok dié und wiegt 102 Pfund. Die Kinnbacken waren zerbrochen, so daß si die Zahl der Zähne nicht bestimmen läßt. Diese Gebeine sind auf Kaiserlichen Befehl dem Museum des Berg - Kadet- ten-Corps zugesendet worden. bs.
Tranftretó.
Paris, 22. Nov. Gestern Vormittag arbeiteten Se. Majestät. mit dem Präsidenten des Minister-Rathes und dem
See- Minister. Der Marquis v. Barbé- Marbois, erster Prásident des Rechnungs- Hofes, hatte demnächst eine 13 sün- dige Audienz beim Könige.
Die im Schooße der Pairs-Kammer ernannte Kommis- sion zur Prúfung des Geseß-Entwurfes wegen der Zeitungen und periodishen Schriften zeigt den Geschäftsführern der verschiedenen hiesigen Journale im Moniteur an, daß, da sie in Erfahrung gebracht, daß mehrere von ihnen ihre Bemer: fungen in dem Interesse ihres Justituts zu machen hâtten, sie bereit sey, diejenigen dieser Herren zu empfangen, die sich am 24. d. M. um 1 Uhr zu diesem Behufe im Palaste Luxemburg einfinden. würden.
Der Temps äußert sih über die lebten Sitzungen der Deputirten - Kammer folgendermaßen: „Es ist zu bedauern, daß die Verhältnisse zwischen der Kammer und dem Mini- sterium noch nicht so innig sind, als man es wohl wünschen möchte. Man muß indeß der Kammer die Gerechtigkeit wi- derfahren lassen, daß sie seit der Bildung- des Ministe- riums, unter dem Vorsiße des Herrn Laffitte, nichts versäumt hat, um eine Uebereinstimmung herbeizuführen, die für das Jnteresse Aller* hôchst nothwendig ist. Das Ministerium seinerseits ist der Kammer nicht mit gleicher Bereitwilligkeit entgegengekommen. Unlängst entschuldigte es ih nech damit, daß es im Junern nicht völlig organisirt ey; jeßt aber, wo es sich durch die le6te Veränderung ver- ee zu haben glaubt, muß es doch endlich einen "Ent- s{hluß fassen und handeln, damit es auch die Majorität in der Kammer kennen lerne, die leider in den lebten drei Ta- gen ihre Zeit mit nublosen Berathungen hingebracht hat. Die Verwirrung, die sih im Laufe der Diskussion über die
Proposition des Hrn. B. Constant, wegen der Buchdrucke- reien und des. Buchhandels, gezeigt hat, und die schließliche
Verwerfung dieser Proposition, nachdem alle einzelnen Para-
graphen derselben bereits angenommen waren, beweisen, wie sehr die Kammer noch Neuling in der Ausübung der Jnitiative ist. Der Vorschlag war vorher nicht reiflich ge-
*) Etwa 16 Berlincx Ellen.
[ nug erwogen worden. Mit welcher Strenge würde der ehren- werthe Deputirté, von dem er ausgegangen, ihn nicht zurück- gewiesen haben, wenn ein Minister ihn gemacht hätte. Die Würde der Kammer erheischt, daß- sie von der Jnitiativé einen vorsichtigen Gebrauch mache, denn es ist nichr möglich, in einec Versammlung von 300 Mitgliedern durch improvi- sirte Amendements und Unter - Amendements ein zweckmäßi- ges Gesel abzufassen. Die Angelegenheit des Herrn von La- meth bot der Kammer und dem Ministerium eine natürliche Gelegenheit dar, sih gegenseitig auszusprehen. Das Miníis sterium seinerseits blieb aber stumm; nur Herr Jars gab die Absichten der Kammer zu erkennen, und zwar in einer Weije, die nichts weniger als von uns gebilligt wird. Es i| eben so ungerecht, die Journalisten im Allgemeinen anzuschuldigen, als es ungerecht wäre, Herrn Jars und seinen Freunden die Augendienerei einer großen Zahl ihrer Kollegen zur Last zu legen. Doch hätten wenigstens diejenigen Minister, die zu- gleich) Deputirte sind, begreifen sollen, daß es für sle eine Ehrensache war , einen ihrer Kollegen gegen einen ihrer Be- amten zu vertheidigen; sie zogen es indessen vor, zu schwei- gen. Jun dem Augenblicke dagegen, wo wir diese Zeilen chreiben, hat einer der neuen Minister Anlaß genommen, in der Kammer gegen Herrn B. Constant mit Geist und Festig- feit Grundsäue zu vertheidigen, denen die Kammer ihren Bei- fall nicht versagen fann. Der Wunsch, daß sih das Mini- sterium endlich einmal aussprechen môge, ist sonach zum Theil hon in Erfüllung gegangen. Möge Herr Mérilhou nur recht viele Nachahmer finden, und es wird dem Ministerium in der Kammer an Srüßen nicht fehlen; aber es muß jeßt seine Schritte etwas beschleunigen, um die versäumte Zeit wieder einzuholen.“
Am Schlusse der Rede, die Hr. B. Constant am 19. d. M. in der Deputirten - Kammer über die Angelegenheit des Grafen v. Lameth hielt, äußerte derselbe : „Bevor ich endige, erlaube ih mir noch, m. H., Jhre Nachsicht, nicht für meine Grundsägve, die ich stets gegen Jedermann selbst zu verthei? digen wissen werde, wohl aber für die Unvollkommenheiten dieser flüchtig hingeworfenen Rede in Anspruch zu nehmen. In physischer Hinsicht hat eiue geschwächte Gesundheit, în moralischer eine tiefe Traurigkeit mich verhindert, jene Unvoll- fommenheiten zu meiden. Jch enthalte mich, m. H., Jhnen - von dieser Traurigkeit den Grund gnzugeben, viele werden sle begreifen, viele sie theilen. Jch habe mich bemüht, diese Hindernisse zu besiegen, um meine Pflicht zu erfüllen, und meine gute Absicht ist mindestens der Nachsicht werth./“/ — Die Gazette de France, die diese Aeußerung schon in ihrem gestrigen Blatte rügte, fommt heute abermals darauf zurück. „„Die tiefe Traurigkeit//, bemerkt lle, „die Hr, D. Constant in der vorleßten Sikung geäußert hat, giebt zu den ernstlichsten Betrachtungen Anlaß. Wie, sollte es mit der Revolution nach drei Monaten |chon dahin gekommen seyn, daß sie an sih selbst verzweifelt? Sollien alle die Begrisfe von Gemeinwohl und Familienglúck, womit die Liberalen sich seir 15 Jahren genährt, nichts als Täuschungen seyn ? Diese Herren behaupteten bisher, daß ihre Theorieen die Ocrds nung, Freiheit und Wohlfahrt der Staaten im höchsten Grade befördern müßten, und schon jeßt wären sie von dieser An- sicht zurückgekommen? Hiernach wäre ja die Revolution , die uns glücklich -machen sollte, selbs nicht einmal glücklich.‘
Aus Lyon vom 19ten d. schreibt mati: „Se. Königl. Hoheit der Herzog von Orleans is gestern Nachmittag hier angekommen ; derselbe wurde am Thore von der Municipal- Behörde empfangen und war von der reitenden National- Garde begleitet , die ihm unter Ansührung des General Ba- chelu eine Strecke Weges entgegen geritten war; 21 Kano- nenschüsseund Glockengeläute verkündeten der Stadt die Ankunft des Kronprinzen, welcher im Hotel de l’Europe sein Absteiges- quartier nahm. Die National-Garde zu Fuß bildete vom Thore bis zum Hotel ein Spalier. Abends empfing der Prinz die Civil - und Militair-Behörden. Die ganze Stadt war freiwillig erleuchtet. Heute wird er auf dem Marsfelde große Revue über die hiesige Nationai-Garde abhalten , wel- her sih viele Mannschaften aus den umliegenden Ortschaften angeschlossen haben. Der Kronprinz wird bei dieser Gele- genheit im Namen des Königs die Fahnen austheilen.“/
Das Journal des Débats erklärt in einem Artikel über die neue Organisation der polytehnischen Schule die deshalb erlassene Königl Verordnung vom 13. November für ungese6mäßig und. behauptet) daß dadurch zugleich die Jn- teressen des Staates, die der Schule und die der Zöglinge beeinträchtigt worden seyen. Ungeseßmäßig sey jene Verord- nung, weil sie das Geseh vom 30. Vendémiaire des Jahres IV. aufhebe, ein Geseg aber nicht durch eine Verordnun aufgehoben werden fônne. Beeinträchtigend für die JInterel-
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sen des Staats, der Schule und der Zöglinge sey jene Ver- ordnung, weil sie aus einer für allgemeine Bildung be- stimmten Lehranstalt eine Kadetten-Schule gemacht habe. Sie sey von ihren berühmten Stiftern Prieur, Monge und Car- not gerade darum unter die Aufsicht des Ministers des Innern gestellt worden , weil das Ressort dieses Mini- Feriums die Wissenschaften , Künste, den Handel, Gewerb- fleiß, Straßen- und Kanalbau, die Denkmäler, die Bauten überhaupt , die Verwaltung und die geographischen Anstalten umfasse, damit “alle diese verschiedenartigen Laufbahnen den Zöglingen derselben offen stehen möchten. Jeßt habe man die polytechnische Schule, diese Perle Frankreichs, unter das Kriegs-Ministerium, dessen Ressort ein ganz beschránftes sey, gestellt und dadurch die Natur der Anstalt verändert. Selbst unter Napoleon, der den Kern seiner Offiziere aus ihr genommen, sey dies nicht geschehen, um nicht bloße Sol- daten, sondern allgemein gebildete Offiziere zu haben. Unter die. Fehler der neuen Organisation gehdre ferner die Aufhe- bung der von dem berühmten La Place als, Minister des Jn- nern, durch das Geseß_ vom 25. Frimaire Jahr VIIL einge- führten Verbesserungs-Kommission , welche aus den ausgezeich- neisten Gelehrten aller Fächer bestand und bisher den Unter- richt der Anstalt beaufsichrigte und leitete, so wie die Ab- schaffung des zur Bildung so nôthigen Kursus der Französi- schen Geschichte. Dem bisherigen Reglement zufolge, wählten die Zöglinge erst nah Beendigung des Kursus, und nachdem sie ihre Kräfte fennen gelernt, ihre fkünf- tige Laufbahn, der neuen Anordnung zufolge müsse da- gegen der Zsgling gleich im ersten Jahre sich unabänderlih
zu einem Fache bestimmen. Dies erstere Reglement habe die
fúr den Staat so hôchst wohlthätige A gehabt, daß die re
polytechnischen Schüler sich im Gange ihrer Studien genau nach dem Friedens - oder Kriegézustande Frankreichs gerichtet hâtten ; im Frieden hätten die talentvollsten unter ihnen sich besonders fúr das Departement der Bergwerke, Brücken und Chausseen, im Kriege dagegen für die Marine oder den Jn- genieur-Dienst ausgebildet, je nachdem hier oder dort mehr Ehre und Vortheil zu gewinnen gewesen sey. Der einzige Trost bei dieser unheilvollen Verordnung bestche für das Land darin, daß dieselbe unausführbar sey, was in einem zweiten Artikel bewiesen werden solle. Unter den Zöglingen der po- lytechnischen Schule habe sich eine entschiedene Unzufrieden- heit mit der neuen Ordnung der Dinge zn erkennen gegeben.
Der Moniteur erklärt heute die gestern von mehrern.
hiesigen Blättern gegebene Nachricht von einem von dem General Gurrea über den Grafen v. España davongetrage- nen Siege für durchaus ungegründet; ein Schreiben aus Foix voin l4ten; das allen Glauben verdiene, melde vielmehr, daß der General Gurrea mit etwa 400 Ausgewanderten nach dem Departement der Arriège zurückgekehrt sey und hier nur auf eine Unterstúzung von Seiten der Regierung warte, um sih mit seinen Gefährten nach bem Fnnern Frankreichs zu wenden. — Das Mémoréal des Pyrenées berichtet nach einem Schreiben aus Bagnères vom 11ten Folgendes: „Das von- dem General Gurrea befehligte Corps ist, nachdem es von überlegenen Kräften angegrissen worden, völlig in die Flucht geschlagen worden ; beständig von den Royalisten ver- folgt, mußte es drei Tage lang, aller Lebensmittel entbehrend, in den shneebedeckten Bergen umherirren, bis es ihm endlich gelang, durch das Thal von Arran nachFrankreich zurückzukehren. jechs Gefangene, die es den Royalisten überlassen mußte, find von diesen erschossen worden. Der General Gurrea hat, als er die Nachrichi hiervor erhielt, sofort blutige Repressa- lien geübt und einen Hauptmann Leh 5 royalistischen Frei- willigen füsiliren lassen. Der General Vigo, der seinerseits
mit 300 shlecht bewaffneten Leuten in Arragonien eingedrun-
gen war, hat sich ebenfalls rasch wieder zurückziehen müssen, um einer Kolonne von 3000 Mann zu entgehen, die im Be- griff stand, ihnen den Rückweg abzuschneiden. Da hiernach das Unternehmen der Ausgewanderten überall völlig mißlun- gen ist, so scheinen Einige von ihnen sich nach Jtalien wen- den zu wollen, um dort ihr Glück zu versuchen. Mina und Jaureguy befinden sich noch immer íîn Cambo. Sie sowohl als ihre Untergebenen weigern sih, nah dem Jnuern Frank- reichs aufzubrechen-, und haben erklärt, daß sie nur der Ge- walt weichen würden. Da indessen die Junta ihnen keine Unterstüßung mehr zugehen läßt, so werden sie sich doch zu- leßt bequemeñ müssen, nach Bourges zu gehen. Die gefangen genommenen Spanischen Constitutionnellen, die man nach San Sebastian und Pampeluna geführt hatte, sind dort er- schossen worden. Gleiches Loos sollte auch die Französischen Freiwilligen trefsen; doch ist die Execution noch verschoben
worden. — Der National enthält folgendes Privat-
schréäiben aus Bayonne vom 17ten: ¿Heute Morgen sind
die Mitglieder der Spanischen Junta, so wie die Kavallerie und ein Theil der Jnfanterie der Ausgewanderten, von hier nach dem Junern Frankreichs aufgebrochen. Die Mannschaft Jaureguy's , die gestern hier eintraf, wird morgen den Weg nach Périgueux cinshlagen. Den Befehlen zufolge, die sämmtliche Präfekten und Unterpräfeften in den an die Pyrenäen grânzenden Departements erhalten haben, wird die Bewegung der Ausgewanderten nah dem Jnnern auf der ganzen Linie gleichzeitig erfolgen, an den obern Pyrenäen hat fie hiernach gleichfalls schon begonnen. Gestern wurden einige Gendarmen von hier nah Cambo abgeschickt, um den General Mina aufzufordern , das Departement zu verlassen ; dieser erklärte aber, daß sein Gesundheits-Zustand es ihm un- möglih mache, dem Befehle nachzukommen.“
Der Jndicateur de Bordeaux sagt: „Der ben Spanischen Flúchtlingen ertheilte Befehl, sich mit Pássen nah Bourges von der Gränze zu entfernen, steht mit einer, seit der Ernennung des Hrn. Laffitte zum Premier-Minister angefnúpften Unterhandlung in Verbindung, durch welche man von Ferdinand die Anerkennung der Súd - Amerikani- schen Freistaaten und der Cortes-Anleiße erlangen will; lelz- tere würde man dann zu einem bestimmten Werthe bei eine: neuen ‘allgémeinen Anleihe annehmen, welche zugleich die beiden andern jeßt an der Pariser Börse vorhandenen und neue fúr die gegenwärtigen Bedür snisse des Staates nôthige Sum- men umfassen soll. Zur Entschädigung würde Frankreich alle Versuche der Spanischen Flüchtlinge gegen die Gränze verhindern, zu Gunsten der Leßteren jedoch eine ausgedehntere Amnestie, als die bei der Geburt der Prinzessin von Asturien erlassene, fordern.‘/ ¿
Von der Spanischen Gränze wird gemeldet, daß Gene- ral Emanuel Llandes am 15ten d. M. in San-Sevastian an- gefommen sey, um dort das Kominando zu äbernehmen, und daß der König von Spanien allen Offizieren, Unteroffizieren und Gemeinen der Truppen wie der Provinzial - Milizen, welche am 27. Oft. gegen Mina mitgefochten, das Kreuz des St. Ferdinand-Ordens, den 6 tapfersten Soldaten jeder Compag- nie aber außerdem einen täglihen Sold von einem Realen bewilligt hat.
Der Deputirte Koechlin erklärt im Courrier du Bas- Rhin, daß die mit der Prüfung des Geseß - Entwurfs über
‘die Getränfsteuer beauftragte Kommission einstimmig auf
Verwerfung desselben antragen werde, und daß der neue Fi- nanz-Minister bereits erklärt habe, er werde die Arbeit seines Vorgängers fallen lassen. ) i
Der Courrier du Bas - Rhin bemerkt Folgendes: „¿Das Rheinschifffahrts - Reglement ist seiner Beendigung nahe. Wir sind bei demseiben um so mehr betheiligt, als diesem System zufolge, das in Zukunft unsere Handelsver- hältnisse mit allen Uferstaaten dieses Flusses reguliren soll, der Elsaß diejenigen Anstalten erhalten würde, die diese Provinz hon lange von der Regierung erwartet; wir meinen die Errichtung eines Waaren - Entrepots in Straßburg und den freien Transit. Wir wollen hoffen, daß die Ernennung des Hrn. Laffitte zum Finanz-Minister die Schwierigkeiten be- seitigen wird, die Frankreich bisher verhindert haben, den von allen Mitgliedern der Mainzer Kommission angenomme- nen Maaßregeln beizutreten. Wir glauben, daß in dieser Beziehung Konferenzen zwischen den verschiedenen Gesandt- schaften in ‘Paris stattfinden werden , da bis zum 15. Dez, als dem von den Kemmissarien der Deutschen Mächte für die Unterzeichnung des allgemeinen Reglements festgeseßten Termine, ein Beschluß nothwendig gefaßt seyn muß.‘‘
Jn Beschenberg, fünf Stunden von Straßburg, besteht noch ein Kloster der sogenannten Ligorianer. Der Präfekt des Niederrheins hat sofort befohlen, dasselbe zu schließen. Die darin befindlihen fremden Mönche müssen Frankreich binnen aht Tagen verlassen. Die diesem Befehle nicht fol-
enden Mönche sollen vor Gericht geführt werden. — Der Fürst von Hohenlohe hat ein altes Kloster im Elsaß angekauft.
Der Kaiserl. Oesterreichische Kammerherr Graf von Rechberg ist mit Depeschen für die Regierung hier einge- R Dem Vernehmen nach, wird er von hier nah Lon- on gehen. |
Das Central-Comité des Vereins des Bulletin universel wird seine Sißungen wieder beginnen. Herr von. Vatisme- nil wird zunächst einen Bericht über eine von Herrn Broug- ham im Auftrage des Londoner Vereins für die Verbreitung núßlicher Kenntnisse gemachte Fragé über den Zustand des dffentlichen Unterrichts in Frankreich, so wie über die in den Elementar- und höhern Schulen befolgten Methoden abstatten.
Der vor kurzem abgeseßte Vorsteher der Blbliothek des Zeughauses, Herr Saint-Martiu, erklärt in einem Schreiben an die Redaction des Temps , daß er an der Redaction des