1830 / 332 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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politishèn Theiles des Universel nie Tleil genommen und '

nicht eine Liaie für denselten geschrieben habe.

Großbritanien und Jrland.

London, 21. Nov. Lord Gordon hat den Posten als Großsiegelbewahrer von Schottland niedergelegt.

Am 19ten wurden - im Oberhause, wie schon die Tage vorher, Petitionen wider die Séflaverei A ees Marquis von Anglesea brachte eine aus Jrland, um Aufhebung der Union, ein, jedoch mit der Bemerkung, daß er selbst der Ansicht in derselben nicht beipflihte. Lord Falmouth sebte im Auftrage des Grafen von Winchilsea dessen Motion über den Zustand des Landes bis zum 17. Dez. aus.

Der Courter, welcher wissen will, daß die Ernennung des Herrn Brougham zum Lord - Kanzler von Sr. Majestät genehmigt sey, giaubt, daß er sich zur Annahme jenes Po- stens bereden lassen werde. Andere wollen dagegen wissen, er habe gewünscht, Master of the Rolls zu werden , welcher Posten lebenslänglih ist und ihm erlaubt, im Unterhause, dem Ort seines Glanzes, Siß zu behalten; da Sir John Leach diesen Posten aber nicht aufgeben wolle, so werde Hr. Brougham sich den neuen Ministern nicht anschließen und bleiben was er ist, Repräsentant von Yorfkshire.

Am 15. d. fiel in der Gegend von Manchester ein so heftiger mit Sturm begleiteter Regen, wie er seit 50 Jahren nicht gesehen worden war. Er dauerte anhaltend fort bis zum näch- sten Mittag, zu welcher Zeit die Jrwell 40 Fuß über den - gewöhnlichen Wasserstand gestiegen und ihre Oberfläche mit rúmmern von- weggerissenen Gebäuden, Schobern, Mobi- lien 2c. bedeckt war. Die ganze Umgegend bildete vor eini- gen Tagen nur ein weites Meer. Man glaubte, daß die Ueberschwemmung einen Schaden von mehr als 100,000 Pfd. * angerichtet hat.

Die meisten Portugiesischen Flüchtlinge sollen die von D. Miguel. zu erlassende Amnestie nicht annehmen wollen,

Aus dén Vereinigten Staaten sind mehrere Theile ciner neuen Auflage von Dr. Websters Wörterbuch der Englischen Sprache herúbergekommea, die hier gedrucêt wird. Man be- merkt es als etivas Auffallendes, daß dieser Wortschals das vollständigste und geuaueste Werk dieser Art im Englischen uns von- jeuseits des Atlantischen Oceans zukommen muß. Doch will man bchaupten, daß etliche Amerikanisraen darin vorfommen. -

Niederlande.

Aus dem Haag, 21. Nov. Die. durch Königl. Be- \chluß voin 1. Ofc. eingeseßte Staats - Kommission hat ihre Arbeiten beendigt und Sr. Majestät ihren Bericht erstattet.

Se. Majestät haben dem Oberst-Lieutenant Ledel in Dost- burg, der schon früher wegen Tapferkeit den militairischea Wilhelms-Orden dritter Klasse erhalten ‘hatte, den Nieder- ländischen Löwen-Orden verliehen, und die Provinz Seeland will diesem Offizier, dem sie die Erhaltung von Staats-Flan- dern verdankt, einen goldenen Degen schenken.

Dem freiwilligen Corps, welches das Oder -Forst- Amt errichtet, hat der König die Benennung König!. Jäger ver- liehen. Jhr Standguartier wird Utrecht seyn.

Unter den vielen Tapfern, die am 13ten durch Prinz Se dekorirt wurden , bemerkt man auch mehrere Deut- che, unter Andern den Rittmeister von Wiebefking, einen Baier , und den Capitain von Jeebe, cinen Würtembergek, beide früher in Garnison zu Arnheim. :

Die Direction derx Niederländischen Dampfschisffahrts- Gesellschaft macht bekannt, daß auf Königl. Befehl die ge- wöhnliche Dampfschifffahrt zwischen Rotterdam uud Antwer- pen bís weiter eingestellt scy, und daß, weil Nymwegen in Belagerungsstand erklärt worden, die Dampfschiffe von Rot-

terdam nach Nymwegen in Thielen, die von Köln nah Nym-

wegen in Emmerich übernachten müßten. Wir haben Javasche Zeitungen vom 7. August er-

‘halten, wonach am 17. Juli in Batavia auf dem- Basar

- Tanabang ein heftiger Braud gewüthet hatte; der Schaden war bedeutend, doch viele Güter noch gerettet worden. Man wußte aus Poudicheri, daß die Brigg „„Annam/“ aus Batavia von der Besaßung, nachdem sie den Capitain Nanci ermöordèc, nah Mascate gebracht worden, wo sie die Ladung für: einen Spottpreis verkgust hatte; doch hatten die Engli- \chén Behörden {on einige der Thäter ergreifen lassen und waren den- ubrigen auf. der Spur. _ Náchrichten aus Tanger vom 10. August zufolge, war der Kaufmann Hassan in Tetuan als Königl. Niederländischer Konsul am leßteren Orte anerkannt worden.

Breda, 23. Nov. Die hiesige Zeitung giebt von dem (gestern erwähnten) gegen die Belgischen Streifzügler

ausgeführten Ccup solgenden näheren Bericht: „Nicht unge- straft ist unser Grundgebiet von einigen JFnsurgenten becre- ten worden, und unsere Armee, die sih jeit zwei Monaten immer nur vertheidigungsweise auf dem Kriegs- Schauplaße gezeigt hat, ist endlich offensiv aufgetreten. Der Feind hatte einen furzen Besuch in Roozendaal gemacht, und General van Geen hat darauf es; für seine Pflicht gehalten, ihm einen artigen Gegenbesuch in Eschen abzustatten. Folgendes ist das Náhere darúber Rozendaal war am Freitag Mor- gen von unseren Truppen verlassen worden, weil der Ober-Befehlshaber seine Truppen einigermaßen foncentriren und eine bewegliche Kolonne bilden wollte. Einige Stun- den nah ihrem Abzuge zeigten {h sieben Jnsurgenten iín Rozendaal und kündigten ihre Ankunft dort dutch ein gewaltiges Geschrei an. Kaum war jedoch eine Anzeige darüber in Etten eingegangen, als auch sogleich Sonn- abend in der Nacht um 3 Uhr eine Hufaren -Patrouille mit dem Premier - Lieutenant van Voorst an der Spikze ausrict, um das genannte Dorf zu refognosciren und sich von den: wahren Stand der Dinge zu unterrihten. Gegen 7 Uhr war die Patrouille in der Nähe von Rozendaal angekommen, und ein Wachtmeister von derselben ritt nun voraus, um sich im Dorfe selbst einige Nachrichten zu verschaffen. Vor dem ‘Prediger- hause angekommen, wurde er jedoch unversehens von 5 Ju- surgenten angefallen, vom Pferde geworfen und, scines mu- thigen Widerstandes ungeachtet, gefangen von “ihnen abge- führt. Ein Husar, der dem Wachtmeister in einer Entfer- nung von 50 Schritten gefolgt war und die Unmöglichkeit, denselben zu befreien, einsah, ritt schnell zurü, um dem Lieu- tenant van Voorst das Vorgesallene anzuzeigen, und dieser zd- gerte auch feinen Augenblick, mit seiner nur schwachen ‘Pa- trouille im Galopp vorzusprengen, um wo möglich den ge- fangenen Unteroffizier aus den Händen der Jusurgenten zu befreien. Nachdem er im Dorfe erfahren hatte, welchen Weg ste eingeschlagen, ritt er muthig voraus, doch war er faum 10 Minuten auf der Straße nah Nispen vorgeritten , als etwa 20 Gewehr\chüsse fielen, die aus einer am Wege liegen- den Hecke kamen und ihn so schwer am Halse verwundeten, daß er sich genöthigt sah, mit den Seinigen umzukehren. Mit der Nachricht von sciner Verwundung ging auch die ein, daß der Feind das Dorf Nispen beseßt habe. „So werden wir aljo deu Kerlen einen Gegenbesuch machen müssen‘, sagte der General van Geen, und nahm Maaßregeln um am Bl: geuden Tage die Dörfer Nispen und Esschen von zwei Kolonnen angreifen zu lassen, von denen eine aus Breda über Princen- hage, Etcen und Rozendaal und die andere über Rysbergen und Zundert marschiren sollte. Da man feinen sichern Be- richt über die Stärke der feindlichen Truppen hatte, so hielt man es der Vorsicht gemäß, die Kolonnen etwas stark einzu- richten. Nur eine Batterie reitender Artillerie unter dem Hauptmann Kops befand sich dabei. Der Oberst List {loß sich jedoch -später der Haupt - Kolonne an, um das Feuer der Artillerie zu dirigiren. Die Kolonne von Zundert wurde vom General Po und die von Rozen- daal vom General van Geen selöst befehligt; und zwoar war die Adrede getroffen worden, daß sih um 9 Uhr beide Ko-

| lonnen ia Esschen vereinigen sollten. Sountag gegen 35 Uhr

brach die Haupt - Kolonne, der sih ein Bataillon der Haa- ger Schutterei freiwillig angeschlossen hatte, auf und mar- schirte in einer stofinstern, regnihten und stürmischen Nacht über Etten nach Rozendaal, wo sie um 65 Uhr anfam. Dort hôrte man, daß am vorigen Abend ungefähr 50 Jnsurgeuten sich im Dorfe die schristlihe Erklärung hatten geben lassen, daß sie daselbst gewescn seyen. Sie verlangten uichts weiter, doch nahmen sie dem Herrn Woldering, der auf einem na- he gelegenen Vorwerke wohnte, ses in seinem Garten ver- grabene fleine Kanonen ‘ab, von denen ihnen ein junger “Mensch. aus- dem Dorfe Kunde: gegeben hatte, und führten außerdem 3 Pferde fort, die sie jedoch bald darauf, auf schrist-

liches Ersuchen des Schulzen von oan agf, zurückgaben.

Gegen den Herrn Woldering benahmen fie sih sehr hart unn drohten sogar damit, sein ganzes Hausgesinde zu ermorden.

Nachdem nmian sich des ungen Menschen, der die kleinen c

“Kanonen nacbgewiesen- chtigt ales marschirte die K8- lonne voller Eifer, den Feind aufzusuchen, weiter, Vom schlechten Wege etwas aufgehalten, kam man endlich vordem Dorf Nispen an, wo die Vedetten unserer Uhlanen auf s Insurgenten stießen, die, nachdem sie vergeblich versucht, ihre vom Regen durchnäßten Gewehre abzuschießen, die Flucht er- griffen, Einer, ein Pariser, wurde mit dem Gewehr in der Hand von einem Uhlanén ergriffen und jam Ober-Befehlsha- ber gebracht. Kaum 200 Schritte von Nissen, wo man det

Beilage

2579 Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung Æ 332. C E E S S E A E I I E T I D A Q E S R A R I

Feind anzutrefsen glaubte, entfernt, fam der Major Ralofs

mit einigen Uhlanen zum General und brachte ihm die Bra- |

banter Fahne, deren sih die Kolonne von Zundert iu Esschen bereits bemächtigt hatte, mit der Nachricht , daß der Feiud dort gänzlich geschlagen und in die Flucht getrieben worden sey. Bald überzeugte sich auch der General persönlich von dem Ausgange des Gefechts, bei welchem nur der Oberst- Lieutenarit Evers leicht verwundet und eîín Feldwebel getödtet worden war, während der Feind viele Tôdte und Gefangene verloren hatte. Unter den Ersteren besindet sich der Capitain des Frei-Corps. Ihre gewöhnliche Taktik befol- gend, hatten sie sich wieder in den Häusern postirt, doch ein Jäger- Bataillon, welches die Avant-Garde bildete, erstürmte Inter dem fröhlichen Rufe „Es lebe der König!‘ die Haus- thren und \{choß Alles nieder, was sich widerseßte. Die Truppen waren bereit, noch weiter gegen den' Feind zu mar- \schiren, da jedoch der Zweck dieses Coups zum Theil erreicht war und der General die Gränzen von Nord-Brabant nicht allzusehr an der einen Seite von Truppen entblößen wollte, so hielt er es fúr gerathen, eine fernere Bestrafung der Insurgenten einer künftigen Gelegenheit aufzusparen. Dem Dorfe wurden 12 Stuck Schlachtvieh und zwei gestohlene Reitpferde abgenommen, und ward der Schulze beauftragt, den Jusurgenten - anzukündigen daß, falls fe noch einmal in das Nord-Brabanter Gebict einfallen sollten,

das Dorf, aus welchem sie gekommen wären, in Asche gelegt

werden würde. Bei dieser Gelegenheit hatte man auch das Glück, den Wachtmeister, der am vorigen Tage gefangen ge- nommen worden, wieder zu befreien. Unter den Gefangenen befinden sich Franzosen, Brüsseler, Löôwener, Antwerpener und auch Einwohner von Esschen, die man mit Waffen in der O angetroffen hatte.‘

e. Königl. Hoheit der Prinz Friederich hat dem ver- wundeten Oberst-Lieutenant Evers einen Besuch abgestattet.

Heute ist hier ein Tagesbefehl des Kommandanten, Ge- nerals Wildemann, bekannt gemacht worden , mittelst dessen jedem Fremdling der Eintritt in diese Festung verboten und jedem hier bereits befindlichen Fremden die Weisung ertheiit wird, unsern Plaß binnen 24 Stunden zu verlassen.

Antwerpen, 23. Nov. Dem hiesigen Journal du Commerce zufolge, dürfte Antwerpen für einen Freihafen erflárt werden, wovon man sih viel Gutes für den hiesigen Handel verspricht. i

Unsere Zeitungen melden: „Am leßten Sonnabend sind zwei Compagnieen Freiwillige ‘aus Courtray von einem starken Corps Holländischer Reiterei an der Gränze jenseits West-Wezel überrascht worden. Es scheint, daß fast Alle zu Gefangenen gemacht worden sind. Man schreibt diesen Un- fall dem gänzlichen Mangel an Kavallerie -bei unseren Vor- posten zu. (Vgl. Breda.) |

Heute früh find vier von der Citadelle fommende, nach Holland gehende Fahrzeuge an unserer Stadt vorbeipassirt ; auf dem Verdecke von zweien dieser Schiffe befanden sich einige Soldaten und Offiziere, was zu der Vermuthung An- laß giebt, daß die Fahrzeuge Truppen enthielten. Zur selben Zeit kam ein Dampfboot aus Holland an, mit vier Lichter- Fahrzeugen am Schlepptau, die mit Proviantirungs - Gegen- ständen für die Citadelle beladen waren.

Die Holländische Station auf der Rhede unserer Stadt is gas Abend noch durch ein Kanonierboot verstärkt worden.

Brússel, 23. Nov. Jn der gestrigen Sißung des Na- tional: Kongresses wurde demselben folgende Mitrheilung von Seiten der provisorischen Regierung gemacht :

¡Nachdem die provisorische Regierung Belgiens von dem Protofolle der in London am 17. November d. J. im aus- wärtigen Amte von den fünf großen Mächten Oesterreich, Franfreich, Großbritanien , Preußen und Rußland gehalte- nen Konferenz “Kenntniß erlangt, hat sie, in Betracht des in deren Namen. von den Herren Cartwright und Bresson aus- gesprochenen Wunsches , alle Feindseligeiten zwischen den Belgischen und Holländischen Truppen sogleich einzustellen, ohne daß dadurch hinsichtlih der im. Protokoll vom 17. Nov. d. J. ‘enthaltenen Verfügungen, die feiner Erörterung unter- worsen seyn könnten, etwas präjudicirt werden soll, in einen Waffenstillstand eingewilligt , der als provisorische Maaßregel bis zur Beendigung der Deliberationen über denselben wäh- ren soll, und zwar unter der Bedingung, daß die Truppen beiderseits ihre Stellungen behalten werden, welche sie heute

Sonnabend 21. Nov. Nachmittags um 4 Uhr einnehmen,

und daß es in der Zwischenzeit beiden Theilen gestattet seyn soll, sowohl zu Lande als zur See mit den Gebieten, Pläßen und Punkten, welche die respefciven Truppen außerhalb der Grän- zen einnehmen, die vor dem Pariser Vertrage vom 30. Mai 1814 Belgien von den Vereinigten Provinzen der Niederlande trenn- ten, zu fommuniciren. Alles unter vollständiger Erwiederung von SeitenHollands, sowohl zu Lande als zur See, worein auch die Aufhebung der Häfen- und Strom Blofade begriffen wird. Um alle Verzögerungen so viél als möglich zu vermeiden, verpflichtet sich die provisorische Regierung, sogleich nach allen Punkten, wo die Feindseligkeiten fortge)eßt oder wieder angefangen wer- den könnten, Befehle zu ertheilen, daß diese Feindseligkeiten von dem Augenblicke ab, da ähnliche Befehle von Seiten Hollands angefommen seyn würden oder anfommen werdet, aufhôren sollen. Gegeben in. Brüssel 21. November 1830 um 4 Uhr.

Graf Felix v. Merode, S. van de Weyer, Gende- bien, Ch. Rogier, J. Vanderlinden, F. v. Coppin,; Zoll:

Ehe (wie gestern gemeldet) der Beschluß hinsichtlich der Annahme einer monarchischen Regierungsform durchging, hatten sich noch 21 Redner vernehmen lassen, worunter 7 die Vortheile einer Republik aguseinanderzuseßen suchten. Die Herren Gendebien nnd van de Weyer erflärten, daß sie eigentlich Republikaner wären, jedoch ihre Theorieen zum Opfer brächten, weil diese sh den gegenwärtigen Menschen und Umständen nicht anpassen ließen. Der Graf von A er- \chot meinte, ein Deputirter für Verviers (Hr. David) habe sich für die Republik erklärt, weil eine Monarchie den Ueber-- gang zu einer Vereinigung mit Frankreich sehr erschweren würde ; dies jedoch sey gerade ein Grund mehr, der ihn dazu bestimmte, sich für eine Monarchie zu erklären. Als Herr Barthélemy von Catilina’s sprach, die sih gern in Bel- gien geltend machen möchten, glaubte Hr. v. Robaulx si damit gemeint und fand sich zu einer Entgegnung veranlaßt, in der er sagte: „Nur diejenigen sind Catilina’s, die feine Achtung vor der Freiheit des Urtheils hegen.“ Hr. Bar- thélemy aber replicirte: „Nicht Sie jehe ich sür einen Catilina an, doch außerhalb dieser Versammlung giebt es Mäáäuner, die gern dieje Rolle spielen mdchten.“/ Der Graf Robiano v. Boorsbeefk sprach. für die Monarchie in sei- ner bekannten, der Jesuiten - Partei eigenen Ausdrucksweise. Der Abt v. Foere erklärte sih für eine Monarchie mit mo- dificirter Erbiichkeit, und zwar solite ein Tribunal jedesmal erkennen, ob der Thron-Erbe zum Throne zuzulassen sey oder niche. Dieser Vorschlag schien jedoch feinen jouderlichen Bei- fall zu finden, und man begnügte sich „die Frage einfach da- hin zu erledigen, daß man sich für eine monarchische Regie- rungsform mit 174 gegeu 13 Stimmen erklärte, Das Amen- deinent des Hrn. v. Robaulx wurde nur von etwa 10 Mit- gliedern unterstüßt, und ging die Versammlung in diejem Bezuge zur vorläufigen Frage über.

Heute beschäftigte man sich im Kongresse mit dem An- trage des Hrn. Rodenbach, hinsichtlich der Ausschließung des Hauses Nassau. Hr. R. entwielte séinen Vorschlag, wobei er sich unter Anderm auch bemühte, die berühmten Vorfahren des Oranischen Regentenhauses zu verunglimpfen. Er wurde von den Jury v. Decker, Raikem, Nothomb, C. und H. v. Brou-

ère, Forgeutë , v. Haerne, Deleuw, Robiano v. Boorsbeef, van Snick, van de Weyer, Stassart, Blargnies und Vi- lain XIV. unterstüßt. Gegen den Vorschlag sprachen sich die

erren v. Baillet, le Greele, v. Langhe, Werbroufk. Peeters, Claes und Jottrand aus. Es sind noch 22 Redner einge- schrieben, die sich úber diesen Gegenstand morgen wollen ver- nehmen lassen.

Die provisorische Regierung hat den bestehenden Zoll- Tarif einigen Modificationen unterworfen und denselben auch gegen die Holländische Gränze in Anwendung zu bringen befohlen. ;

| General Daine ist hier angekommen, um sich, wie es heißt, über den fünstigen Operations - Plan der Belgischen

Armee zu verständigen. j A

Lüctich, 24. Nov.

Wir vernehmen, daß die Vorlesun- gen an den drei Belgischen Universitäten Lüttich, Löwen ünd Gent sehr bald wieder beginnen sollen. s Jn Folge des von Brüssel aus angekündigten Waffen- stillstandes und der Freigebung der Schissfaher hat ein hie- siger Einwohner sich an den General Dibdetz in Mastricht