1830 / 337 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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antwortete er mit heiterer Miene, „„ihre Verwaltung fann, der Natur der Dinge nach, nicht sehr lange dauern , da sie graufôpfig (grey-headed) ist.‘

Den Tag vor der Resignation des Herzogs von Welling- ton erschien hier ein neues Blatt unter dem Titel Albion, das in seinem Eingangs-Artifel unter Anderm sagt, es wolle den Herzog in seiner ministeriellen Wirksamkeit aus allen Kräften unterstüßen. Die zweite Nummer dieses Blattes ist bis jeßt nicht erschienen. :

Im Globe heißt es: „Es giebt Personen, die daran

zweifeln, daß die Minister im Stande seyn werden, die von ihnen beabsichtigte Parlaments - Reform ohne Auflôsung des Parlaments durhzuseßen. Berücksichtigt man die Wirkung einer Reform auf die dermaligen Parlamentsglieder, so kann eine starke Opposition nichts Ueberraschendes seyn, wohl aber darf man si wundern , daß sie nicht überwiegend ist. Der Zweck einer Reform is, den Einfluß derer zu vernichten , in deren Händen sich jeßt die parlamentarische Gewalt befindet, und die Verfügung über die dffentlichen Gelder den oligar- chischen Familien zu entziehen und solche dem Volke - oder ri- nigen großen Klassen desselben zu übertragen. Eine vom Un- terhause sanctionirte Reform würde eine Abdication vie- ler Mitglieder seyn ein Selbstverläugnungs - Geseb. Glücklicherweise erfreuen sich viele (fast die meisten) eín- flußreiche Parlamentsglieder, unter dem dermaligen System, anderer reichen und tadellosen Quellen des Einflusses. Die Herzoge von Bedford, Northumberland und Devonshire, so wie die Grafen Fißwilliam und- Lonsdale z. B., würden feine armen und unbedeutenden Personen werden, wenn sie auch durch eine Parlaments - Reform alle ihre Burgslecken verlie- ren sollten. Sie würden größerer Sicherheit genießen und nicht minder reich seyn. Was nun aber auch seit sechs Monaten geschehen seyn mag, die Frage ist nun entschie- den; ein Widerstand von Seiten der Gegner einer Reform fommt nun zu spät. Da das Ministerium einmal auf die Basis einer Repräsentations - Reform gegründet ist, so fann feine zufällige Majorität gegen eine Reform ja der Sturz des Ministeriums selbst nicht deren Einführung verhindern. Eine Auflôsung des Parlamentes scheint daher nicht rathsam, und die Besiker von Burgflecfen würden gut thun, sih aufrichtig [mit einander zu vereinen, um einen Repräsentations: Plan zu bilden, der für die Dauer ist und alles Eigenthum wirksam gegen Bestechung und Aufruhr gegen Regierung und Volk beshüst.“/ S

Vor- einigen Tagen ist das in Kensington stehende 9te Regiment Lanciers, auf Befehl des Kriegs-Amtes, nach Hamp- shire marschirt, wo bekanntlich das Landvolk in Aufregung ist.

Jn Canterbury rourden gestern 7 Personen von den Gerichten zu gesebßliher Strafe verurtheilt; 5 davon waren gewaltsamer Zerstörung von Dreschmaschinen und 2 des Ver- gehens überwiesen worden, einen Haufen Landleute zur Stsd- rung der dffentlihen Ruhe aufgereizt zu haben.

In 3 Dörfern nahe bei Winchester, die beinahe ganz dem Herzog von Buckingham gehören, haben die Einwohner sich ‘nicht nur geweigert, gemeinschaftliche Sache mit den auch dort ihr Wesen treibenden Unruhestiftern zu machen, sondern in. Masse. das Schloß des Herzogs beshüßt und unter An- trans einer sehr thätiyen Magistratsperson und eines aus

óndon hingesandten Polizei-Beamten einen Haufen Aufrüh- rer völlig in die Flucht geschlagen und gegen 50 Gefangene gemacht, die den Gerichten überliefert worden sind.

Ein Lieutenant Morrison in Liverpool hat einen Plan zur Errichtung eines Telegraphen von Dover nah Liverpool über London und Birmingham bekannt gemacht. Dieser Te- legräph soll hauptsächlich dazu dienen, in Zeit von 15 Minu- ten 100 Meilen weit Handels - Nachrichten mit Beobachtung vblliger Vershwiegenheit zu befördern. Die Kosten desselben ind auf 3000 Pfd. angeschlagen. Was man gegen eine solche

inrihtung einwendet, ist, daß sie bei nebligem Wetter nicht benußt werden föônne.

Niederlande.

Aus dem Haag, 29. Nov. Se. K. H.-der Prinz Friedrich ist gestern Abends von ‘seiner Rundreise wieder hier angefommen.

Der zweiten Kammer der Generalstaaten ist ein von einer Königl. Botschaft begleiteter Gesez-Entrwourf hinsichtlich der Kredit - Zuschüsse für das Jahr 1830 vorgelegt worden. ¡¡Die gegenwärtigen Zeit-Umstände‘/, heißt es in der ersteren, „machen ganz ungewöhnliche Ausgaben nothwendig, um die gelgeuen nördlichen Provinzen des Reichs mit Kraft gegen

en gewaffneten Aufstand zu beschüßen, und namentlich sind es die Ausgaben des Kriegs-Departements, welche der durch

das“ Geseß für das laufende Jahr zugestandenen Kredit weit

úbersteigen.// Demnach wird nun in Antxag gebracht, die im Budget für das Jahr 1830 bewilligten außerordentlichen Ausgaben um die Summe von 11,352,400 Gulden zu erhöhen.

Die angesehensten Bürger und Einwohner von Rotter dam haben bei der zweiten Kammer eine Bittschrift ein- gereicht, in der sie als dasjenige, was der Wohlfahrt Hol- lands am meisten Noth thue, einen volllommen freien Han- del bezeihnen. Als dem Jnteresse aller nördlihen Provin-

zen entgegen schildern sie eine mögliche Wiedervereinigung mit

den -súdlichen, die etwa von den großen Mächten Europa's beschlossen werden möchte. Auf den Antrag der Bittschriften- Kommisfion ist diese Petition, deren Juhalt, wie es in jenem p agi A mit der bekannten Adresse der Herren d’Escury van Heinenoord, van Alphen, van Nes und Luzac überein- stimme, auf das Bureau niedergelegt worden, damit alle Mit- glieder der zweiten Kammer im Stande seyen, sich von ihrem Jnhalte genau in Kenntniß zu seßen.

_Es is hier eine Bekanntmachung erschienen, in der es heißt, daß, wiewohl die Blokade der Küsten und Häfen der südlichen Provinzen aufgehoben worden, damit doch nicht auch das frühere Verbot der Ausfährung gewisser Artikel nach denselben oder der freien Einführung einiger anderen Artikel von dort zurückgenommen worden sey.

Der Kommandant der Festung Breda hat bekannt ma- chen lassen, daß, in Folge des zu Stande gekommenen Waf- fenstillstandes , denjenigen, die nach den südlichen Provinzen reisen wollten, nichts mehr im Wege stehe. Für diejenigen Reisenden jedoch, die sich in Breda aufzuhalten gedenken, ugd dio früheren Verordnungen wiederholentlich eingeshärft worden.

_ Die Insurgenten jenseits der Nord-Brabantischen Gränze sind durch den ihnen in Esschen abgestatteten Gegenbesuch so erschreckt worden, daß sie selbst die Landleute der Provinz Nord - Brabant haben ersuchen lassen, jeden bewaffneten Bel- gier, der sich bei ihnen blicken lasse, gefangen zu nehmen und an die Belgische Behörde zur Bestrafung Me

r, AUs Dem Haag, 29. Nov. Se. Königl. Ho- heit der Prinz Friedrih, der von seiner Inspections - Reise glücklich zurückgekehrt ist, hat diesmal die Festungen Willem- stadt, Herzogenbush, Grave, Nymwegen und die dazu gehs- renden Forts besucht. Ueberall hat Se. Königl. Hoheit Ur- sache gehabt, sowohl mit den getroffenen Vertheidigungs - An- stalten , als auch mit dem Geist der jeßt vervollständigten Garnisonen, vollkommen zufrieden zu seyn. Man hat zu Breda cinen Fremden verhaftet, in dessen Kleidungsstücken eine große Menge aufrührerischer für Nord-Brabant bestimm- ter Briefe eingenäht waren. Troß dem ‘geschlossenen Waf- fenstillstande sind die Jusurgenten aufs neue in Staats- Flandern eingefallen und haben dort Feindseligkeiten ausge- âbt; raan erwartet noch umständlichere Berichte über dieses das Völkerrecht verlebende Benehmen. Unter solhen Um- stánden is hier neuerdings beschlossen worden, die Communi- cation mit Belgien, und namentlih den Postenlauf, gesperrt. zu erhalten. Der Kaiserl. Russische Botschafter am Kd- nigl. Großbritanischen Hofe, Fürst Lieven , ist vorgestern auf seiner Rückreise nach London hier durhgefkommen; er hat die Ehre gehabt, am nämlichen Tage zur Königl. Tafel gezogen zu werden, und is gestern mit dem Kaiserl. Oesterreichischen Gesandten, Freiherrn von Wessenberg, von Rotterdam mit dem Dampfboot nach London T bactalecR, Morgen geht für dies Jahr das leßte Dampfboot von Rotterdam nach London ab; die Briefe werden dann nur mit den gewöhn-

lichen Paket - Booten versendet und viel länger unterweges bleiben, wenn nicht gerade ein günstiger Wind die Fahrt be- schleunigt. ck : Brüssel, 29: Nov. Jn hiesigen Blättern liest man: „„Man droht unserer Bürgergarde mit einer Maa regel, die allgemeine Unruhe in Brüssel verbreitet hat. Es heißt nämlich, daß man sie entwaffnen und ihre Gewehre an- dern Corps übergeben werde, die zur Armee abgehen sollen. Der Bürgergarde verdanken wir die Ruhe, die seit längerer Zeit in dieser Stadt herrscht; man würde daher, indem man dieser Garde die Mittel zu unserm Schukße raubt, nicht bloß unsere Ruhe, sondern auch unsere ganze Existenz in Frage stellen. Der Feind im Junern ist nicht minder zu fürchten, als der von außen. Dieser würde höchstens einige Meilen von unserm Gebiete uns rauben können, während jener in einem Angenblice den Staat und alles Privatvermögen ver- nichten fann.““ : Wau ast sämmtliche Belgier , die sich bis vor furzem in ho- hen Staatsämtern im Haag befanden , sind nun hier ange- éommen, nachdem sie zu ihrer Reise, dié sie auf einem gro-

Beilage

_noß G theures

0647 Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung Æ 337.

en Umwege zúrücélegen mußten, 7 bis 8 Tage Zeit gebraucht. Bicht M iturecht beschweren sie sich darüber, daß hier in Brüssel die meisten Stellen nicht bloß schon besebt, sondern meistens auch Ausländern, namentlich Franzosen , übertragen

orden sind. 9 N a S „„Sendschreiben an meine Mitbürger‘/, welches Hr.

otter hat erscheinen lassen - hat dem Grafen Felix von Siétode dli nachträglichen Bemerkungen Ms gege- ben, worin es heißt, Herr de Potter hätte sich in Paris el- nen eigenen Plan zur Benußung der Belgischen Revolution entworfen gehabt; erst später sey es zu Tage gekommen, daß dieser Plan in der Errichtung einer Republik bestehe, welche Stimmen sich auch dagegen erheben möchten. Hätte jedoch er (Graf von Merode) früher gewußt , daß dies der durch nichts zu erschütternde Entschluß des Herrn de Potter sey, fo wúrde er auch niemals mit dessen Bemühungen die seini- gen vereinigt haben, da er nie einen anderen Gedanken ge: habt, als die Entscheidung úber das fünstige Geschick Bel- giens dem National - Kongresse ganz und gar zu überlassen.

| cer schi [ : if Hrn. „Der Unterschied‘, tagt Herr von Merode, ¡wischen H de Potter und seinen Kollegen bestand darin, da

ß iy be: reit waren, die Demokratie anzuerkennen, wenn die Vrgane des Landes sie fúr gut befanden, während jedoch Herr de Potter die verfassungsmäßige Monarchie unter jeder Bedin- gung verwarf.“

In einem Schreiben von der Niederländischen Gränze, aus der Gegend von Venloo, wird (der Dússel- dorfer Zeitung zufolge) gemeldet, aus Lûttich dorthin zu- rúcégefkommene Reijende seyen froh gewesen, als sie das Frei-

eitsland wieder im Rücken gehabt. Es soll ín genannter

tadt und in deren Nachbarschaft, unter andern tn Vervicrs, noch viele Verwirrung herrschen und an lebterm Orte meh- rere Häuser noch ganz demolirt seyn und leer stehen, woraus man die Mobilien auf die Straßen geschleppt und verbrannt habe. Einem dieser Hauseigenthümer , einem Steuereinneh- mer, und dazu noch cinem Belgier, sey nux hein Rock übrig ge: blieben. Die ersten dortigen Fabrikanten seyen genöthigt ge- wesen, mit dem Pöbel Arm in Arm durch die Straßen zu ziehen und Branntwein "mit ihm zu trinfen, dabei aber auch viel Geld zu spenden. Ueber 4000 Arbeiter seyen. daselbst

ohne Beschäftigung. | Deutschland.

resden, 29. Nov. Se. Königl. Majestät und des Prinzen Mitregenten Königl. Hoheit haben den Gehcimen Rath von Ende, auf sein unterthänigstes Vorstellen und Ge- suh,von der ihm angewiesenen Theilnahme an den Geschäf“ ten des Geheimen Finanz-Kollegiums wieder zu entbinden und ihm ein jährliches MWartegeld auszuseßen geruht. Karlsruhe, 28. Nov, Jhre Hoheit die Frau Herzo- gin Louis von Würtemberg sind gestern nah Stuttgart zu- mae Großherzogliche Staats: und Regierungsblatt vom 96. Nov., Nr. XVII., enthält eine Bekanntmachung , dle Er- nennung der landesherrlichen Wahl-Commissaire sür die be- vorstehende Wahl der Abgeordnecen zur Stände - Versamm- betrefsend. Me irt a. M. , 29. Nov. Se. Durchl. der regie- rende Landgraf von Hessen - Homburg, Königl. Preußischer General der Jnfanterie und Gouverneur der Festung Luxem- burg, ist hier angekommen. Se. Excellenz der Marquis von Rezende , Kaiserl. Brasilianische Gesandte am Kaiserl. Rus- sischen Hofe, nebst dem Baron d’Almeida, bei der Brasilia- nischen Gesandt)chaft in St. Petersburg, sind, aus St. Pe- tersßurg fommend, hier durchgersis.

Schweiz.

Schaffhausen, 26. Nov. Die R So-

_lothurn hat am 18ten d. eine Proclamation erlassen , deren Eingang folgendermaßen lautet : „Seit funfzehn Jahren ge- Vaterland der Ruhe; unter dem Schuße der Geseke und einer billigen Freiheit entwickelte sich der Wohlstand unserer Angehdr gen und die verschiedenen Staats- Einrichtungen bezwecften, denselben immer mehr zu befördern. Plôolih erschütterten wichtige politische Ereignisse mehrere roße Staaten, dieselben verbreiteten ihren Einfluß auf einen Theil der Schweiz, und so wurde auch in Unserm Kanton Unzufriedenheit augefacht. Eine Menge hämischer Unsere Ver fassung angreifender Artikel erschienen gegen die Regie-

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rung in ‘verschietenen Schweizer Zeitungen. Wir verachteten

diese verláumderischen Anfeindungen und vertrauten auf den

geraden Sinn und die Biederkeit Unserer getreuen Angehö- rigen, solche Umtriebe nach Verdienst zu würdigen ; allein immer frecher greift dieser Factionsgeist um sich , úberall wird das Volk durch Emissarien thätig bearbeitet und zu gesclwidrigen Handlungen verleitet; ja sogar eine Schmäh- \chrift gègen Unsere Verfassung wird seit einigen Tagen in mehreren Amteien verbreitet, in welcher die Regie- rung in den gehässigsten Farben dargestellt , die Rechtmä- ßigfeit derselben angegriffen und der Umsturz der ge|eß- lichen Ordnung der Dinge verlangt wird. Zur Belehrung und Warnung vor solchem verderblichen Treiben ließen Wir ein Kreisschreiben unterm 13ten d. an sämmtliche Herren Großräthe ergehen und dasselbe auch nachher allen Gemeinde- Vorgeseßten mittheilen. Allein dieses lehtere wurde etwas zu spät vershickt, um eine Versammlung zu verhindern, welche den 15ten d. in Olten , den dortigen Fahrmarkt benubend, in einer Anzahl von etwa slebenzig Männern stattgefunden, und welche auf Anstiften Einiger betrieben wurde, dle, auf ihr Bewerben hin, zu den einträglichern Stellen gelangt waren und diese hoheitlihe Wohlthat mit Pflichtvergessen- heit vergalten. Diese Versammlung ließ sich durch Erwäh- (ung eines Präsidenten und Schreibers zur ges Behörde fonstituiren und beurkundete in ihrem Begehren das Ge- heimniß ihrer langen Umtriebe. Ein solches Machwerk, vom Präsidenten, einigen Kommissarien und dem Schreiber unter- zeichnet , welches in alle Gemeinden versandt werden sollte, wurde von dem Ober-Amtmann, welchem. dasselbe zur Einreis chung an die Regierung zugestellt wurde, als gesebwidrig ab- gewiesen, was auch ganz in unsern Gesinnungen lag. So- dann wird das Volk vor weitern geseßbwidrigen Schriften und den Einflüsterungen der Ruhestörer, die nur ihren Vor- theil im Auge haben, gewarnt. Am Schluß wird eine große Rachs-Versammlung auf den 25sten d. angekündigt, in wel- cher der Antrag zu einer Revision der Verfassung gemacht werden soll; vorher aber sollen durch eigene Abgeordnete an die Gemeinden diesen die Gesinnungen des fleinen Raths erôfnet werden. +4 e

Uy E politische Eifer im Kanton Tessin scheint schon erfaltet, denn da sich der große Rath am l18ten d. versam- rieln sollte, fonnte er aus Mangel an Mitgliedern nicht ge- halten, sondern mußte zwei Tage verschoben werden, und da fanden sih nur 80 ein. : 5 :

Nachrichten aus Fryburg zusolge, hat der Erzbischof von Besançon, Kardinal Rohan, seinen bisherigen Aufent- halt in Fryburg verlassen, um den Winter in Jtalien zuzu- bringen, da seine durch die Stürme der leßten Monate er- shütterte Gefundheit der Erholung in einem mildern Klima bedarf. Her Staatsrath des Kantons Waadt hat am 16. Nov. den Hrn. Deriaz, géwesenen Oberst des vierten Französischen Schweizer-Regiments, zum General-Jnspekftor der Kantonal- Milizen ernannt.

Der kleine Rath des Standes Bern hat am 22. Nov. die Einbringung der Appenzeller-Zeitung in den Kanton ver- boten. Jn der am 6ten Dez. zu erdffnenden Raths-Sibung sieht man Vorschlägen für constitutionnelle Modificationen

entgegen.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-York, 20. Oft. Aus Washington meldet man, daß der Präsident seit der Rückkehr von seiner Reise im Jn- “nern außerordentlich beschäftigt sey / theils mit der inneren Verwaltung, theils mit auswärtigen Angelegenheiten.

Der National-Jntelligencer enthält folgende amt- liche Angabe derjenigen Länder, mit denen die Vereinigten Staaten in Folge von Verträgen oder Geseßen nah dem Grundsake der Reciprocität Handel treiben. Die Schiffe der Vereinigten Staaten werden in Folge von Verträgen unter den nämlichen Bedingungen wie National-Schiffe zugelassen: in Großbritanien laut Vertrag vom 3. Juli 1815, verlän- gert 1818 und 1827; in Mittel-Amerika seit 5. Dezember 1825; in Dänemark seit 26. April 1826; in Schweden und Norwegen seit 4. Juli 18273 in den R der Hansestädte seit 20. Dezember 1827 ; ‘in Preußen seit 1. Mai 1828; in Brasilien seit 12. Dezember 1828. Durch eine Kongreß-Akte vom 7. Januar 1824 wurden zu Gunsten Russischer, Nie-

derländisher und Sardinischer Schiffe gewisse Schifsslasten