1830 / 338 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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noch Charakteristik dex Bäume cmpfahlen dies Bild, deinoch wol- len wir ihm scinen Werth nicht schmälern, der ich in einer-hin- länglichen Totalwirkung und in manchen einzetnen Particen he- stimmt aussprach. \ verschiedenen Ecünde wohl von einander

den Reiz ! seiner Lokalitäten fühlbar und | machen, {dne Gruppen festzuhalten und zu heben, möchte der Künstler am wenigsten bedacht - gewesen seyn. Jm Vor- grund sah man wohlbehandelte Vegetation, dercn Ausführung aber noch Aengsilichkeit verrieth. Morgen - und Abendroth, ge- färbtes Sonnenlicht, namentlich auf. dem Meere, liebt auch Herr Grospictsch; im Uebrigen is die Licbhaberei für dergleichen pi- fante Beleuchtung keinesweges im Schwunge; Mondbeleuchtung, Faelschein und Feuer bei Nacht fand man kaum in einem ein- igen Stück. Gewoiß ist es ein hôchst erfreuliches Zeichen für die fo ide Richtung unserer Landschafter, daß sie sich meistens an einfache Raturerscheinungen halten und hier, auf verschiedene Weise, in die Tiefe streben. Fas Alle, die aus Jtalien malten, waren sichtlich bestrebt, das Klima und den Himmel besonders ins Auge zu fassen. Herr Schirmer aus Berlin war in feiner

getrennt, aber einladend zu

Villa d'Efte vorzüglich glüÉlih, den ganzen Zguber eincs cinbre-

chenden Abends in dem reizenden Orangenlande vorzustellen, da- egen gingen mehrere Andere darauf aus, thr Ringen nach st{char- er charaktcristischer Auffassung an wentger lieblichen Momenten dieses Klimas zu versuchen. Herr Franz Catel in Rom malte die Bai von Neapel bei Mittag -währeûd des Sirokko; ein blei- her Dun auf der Ferne, zerrissene Wolkensireifen, verddrrtes Strauchwerk auf der ausgebröcelten Felswand geben ein leben- diges Bild der Naturcrscheinung und lassen auch den Nordlän- der den Eindruck ahnen, den sié machen. Ein geistreicher Künstler aus unserer Mitte, Herr Blechen, der so eben gus Italien zu- rückgekchrt ist, suchte sich ähnliche Scenen und Charaktere auf, ja war nur allzu sichtlich bemüht, den vorigen Künstler zu über- bieten. Er malte eine Schlucht aus der Römischen Campagna, chenfalls während des Sirokko. Der Gesammteindrucck des Bil des, beruhend guf ciner starken Auffassung jener Witterung, is unabweisbar;- in manchen Einzelheiten zeigt ] | Technik, doch sind andere Theile wieder vernachlässigt oder Über- trieben; Überhaupt fiel Herr Blechen in den Verdacht, daß die

lüchtigkeit seiner Malerei nicht überall un esucht und absichts- os scy. Ein zweites Stück desselben Künstlers, eine Gegend bei Narnît, gab noch gels eres Zeugniß von seiner künstlerischen Kraft. Man sicht einen Hügel hinauf, der die Ferne verdeckt, auf der einen Seite erhebt sich derselbe zu- einem Berge, hier stehen Baumgrup- pen, auf der andern am Abhgnge sicht man einige Hütten und Mauer- werk. Die Gegend an sich hat also wenig JFuteresse; aber ste gewann durch den Maler das Große, welcher hier einen begin- nenden Ftaliänischen- Abend geschildert hat. Der Himmel ist noch ganz blau-,- hat aber schon einen shimmernden Schmelz angenom- men; {werlich is jemals auf unsern Ausstellungen ein ganz un- bewdlfter blauer Himmel von mech? Wölbung, Offeuhcit und Tiefe geschen worden. Jn der Behandlung der Bäume und des Laubwerks, welches {wer und fest erscheint - sprach sich schon cine gewisse Extravaganz aus / desto mehr aber mußte die Male- rei des Erdreichs , die starke Perspektive, bei kaum merklichen Mitten - endlich die äußerst geschitte Wahl der Staffage gefal- lem. Oben auf der Höhe des Hügels und auf der Spiße eines vorspringenden Mauerwerks ließ der Künsiler sehr charaktervoll gezrécGnete Ziegen einherschreiten, unten aber personificirte er das olce far niente vortrefflih. Herrn Blechens Werke, wenn er

* einen gewissen Uebermuth des Pinsels und einen kleinen Hang

,

zur Seltsamkeit ablegen fann, versprechen die kräftigsten Chargk- terbilder zu werden. (Fortseßung folgt.)

Königliche Schauspiele.

_ Sonntag, 5. Dez. Jm Opernhause: Zum erstenmale wiederholt: Alfred der Große, König von Sin , Oper in 2 Abtheilungen mit Tanz, nah einem Manuskripte von Th. Körner; Musik von J. P. Schmidt. Hierauf: The- rese, die Nachtwandlerin, pantomimisches Ballet in 2 Abthei- lungen, von Titus. (Dlle. Therese Elsler wird hierin tanzen, und Dlle. Fanny Elsler die Partie der Therese ausführen.)

Im Schauspielhause: Zum ersteamale: Der Maun

meiner Frau, e: in 3 Abtheilungen, frei nah dem Fran-

I vont P. Stawinsky. Hierauf: Die feindlichen Brü-

der, Possenspiel in 3 Abtheilungen, von E. Raupach.

Die Tageszeit fand man getroffen, die |-

i; : | Berl. Stadt- Qb. sich die seltenste | E L IS

Montag, 6. Dez.

Jm Schauspielhause :

male: König Philipp, historishe Tra

gen, von E. Raupach.

Zum ersten-

Königstädtisches Theater.

Sonntag, 5. Dez. Zauberspiel in 2 Akten. Montag, 6. Dez.

gödie in 5 Abtheilun-

Der Diamant des Geisterkônigs,

Zum erstenmale. wiederholt : Abällino

der große Bandit, großes Melodrama in 5 Akten, von Zschokke.

Dienstag, 7. Dez.

Zum erstenmale: Soldaten - Liebe,

Liedekspiel in 1 Aft, nach dem Französischen, bearbeitet von

Fr. Genée.

Hierauf, zum erstenmale wiederholt : Der junge

Werther, oder: Qualen eines gefühlvollen Herzens, ‘Posse mit Gesang in 1 Aft, von J. Müúhling. Sun Beschluß :

Das Fes der Handwerker.

Beartiner

Amt]. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Pr

Börse. Den 4. Dezember 1830.

eu/s. Cour.)

s [Zf. (Brief. Geld. O 2E DAST Aa.

. |Brief.| Geld.

St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl Anl. 22 Pr. Engl. Ob]. 30 Kurm.Ob.m.1.C Neum int.Sch.d.

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Auswärtige Börsen.

Frankfurt a. M., 30. November. 4proc. 8172s. 81's.

5proc. Metallig. 913. 915.

Hamburg, 2. Dezember. : Bank - Actien 1065. Engl. Russ, 923. Russ. Anl. Hamb. Cert. 914. Dän. 595. Poln.

Oesterr. 4proc. 81i.

107. Engl. Neap. —. Fale. 65t.

London, 25. November. Griech. 24 Mex, 36.

3proc. Cons. 83}. Brasilian, 59. Port. 47. Russ. 96. Span. 152.

Brief.

1412 150 1495 6 23: 807 1013 1022 99s

11023

1025

29EL]

Preuf/s Cour.

| Geld. 142

PREFFERSERE

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1 ; 2¿proc. 475. 1proc. 208. Brief. Bank-Actien 1273. 1270. Part.-Oblig. 1174. 1173. Loose zu 100 Fl. 166. Brief. Poln. Loose 53. 523.

pr. 31. Dezember

Hierbei Nr. 82 des Allgemeinen Anzeigers.

——— E E E I E Omer

Gedruckt lei A. W. Hayn.

L)

Redaeteux Fohn. Mitredacteur Cottel.

(1

1

Allgemeine

Preußische Staats -

eitung.

à

Me 3380.

Amtliche Nachrichten.

* Kro. gil des Tages.

Abgereist: Se. Excellenz der Kaiserl. Russisc;,e Gene: ral-Feldmarschall, Graf von Diebit\ch-Sabalkaunski, nach St. Petersburg. T

a Kaiserl. Russische Feldjäger Wassiliew, als Cou- rier nach St. Petersburg. {

——-

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

R ußland.

St. Petersburg, 27. Nov. Der General - Major Kurtnizki 1. ist zum Chef der ersten Dragoner - Division, der Geteral- Major Zaborynski 1. zum Chef der zweiten Division Jäger zu ‘Pferde und der General-Major Proszynski zum Beschlshaber der ersen. Brigade der Division Litthauischer

nen ernannt worden.

e 90. Nov. erfranften in Moskau an der Cholera TT Personen; es genasen 67 und starben 37. Am 21sten er-

; acnasen 52 und starben 27. Am 22sten erfrauf: die AZdMe eine es der rel Al franften 61, es genas si | mit dem Polnischen Militair zu verciuigen, nicht mehr tâu-

ten 56; es genasen 52 und starben 32. Seit Anfang der Kraukheit wurden überhaupt 5507 davon befallen, von denen 1822 genasen und 2908 starben. ; : ; Ín Dorpat starb am 20sten d. M. zu allgemeinem Leid- wesen der Reftor der dasigen Universität, wirkliche Staats- rath und Ritter des St. Annen - Ordens 1ster Klasse, so wie des Wladimir - Ordens 3ter Klasse, von Evers. Jun den 9 Jahren seines Reftorats hatte sich die Zahl der Studirenden von 200 auf. 890 Dergas Ie und die La: Dorpat dadurch oblitand und Ausdehnung. zugenommên. is ra gu Stadt Wologda ließ sich die Cholera am 7. Nov, verspúren, indem 9 Personen daran erfranften; von

diesen starben.6; die drei úbrigen waren beim Abgange der

s ¿chten noch nicht wieder hergestellt. Zweckmäßige Vor- a mgt sind def und temporáre- Krankenhäuser ein- gerichtet worden ; auch soll die Stadt cernirt werden.

: Die Nordische Biene enthält folgenden Auszug aus einem Schreiben aus Kasan vom 6. Nov. : ¡Der Graf Sa- frewsfi hat hier so fräftige Maaßregeln ergrissen . daß jeßt aur noch 30 Jnudividuen an der Cholera danieder liegen. Die Stadt ist in 5 Theile getheilt und jeder Theil unter ei- nen Aufseher gestellt. Als solche gebraucht der Mini- ster auch - seine Adjutanten und die Beamten. in sei- nem Gefolge. Sie befichtigen täglich die ospitäler und Häuser, in denen sich Cholera - Kranke befinden, und satten dann dem Grafen Bericht ab der Alles selbst revi- dirt und verwaltet. - Die Bürger sind mit diesen Anordnun- gen so zufrieden, daß sie nicht: nur auf eigene Rehaung mehrere Krankenhäuser eingerichtet, sondern auch, 30/000 Ru- del zum Besten der Armen dargebracht haben. Wir. hoffen, Kasan bald in Gesundheitszustand erklärt zu sehen.

Vom Ministerium des Junern ist angezeigt worden, daß die Cholera. in den Städten Nischner- Nowgorod und Neu - Tscherkask völlig aufgehört hat , und daher der Cordon des lebtgenannten Ortes seit dem 25. Oktober, der des erste- ren seit dem 1iten d. M. aufgehoben ist.

Riga is eine vom dortigen Gouverneur unterzeich- .

n , nete Wi brung úber die- Cholera in Lettischer Sprache im Druck erschienen; auch die Kurländische Regierung hat eine

hnli Srufschrift erlassen. : i Ahnlade S indisede Ritterschaft hat eine bedeutende Summe

bewilligt, um die Dokumente und «Nachrichten, welche sie vor

Berlin, Montag den 6tên Dezemöder

1830.

mehreren Jahren aus dem heermeisterlihen Archiv und der Schloßbibliothek zu Königsberg durch den Dr. Hennig fopiren ließ, ordnen und auszugsweise drucken zu lassen.

Von der Plattform des Rigaschen Observatoriums sind mehrere Astronomische Justrumente theils entwandt, theils be- schädigt worden.

D-6 t e-n. Ueber die seit einigen-Tagen hier bereits dem Gerüchte nach befannten, zu Warschau ausgebrochenen Unruhen enthalten heute

hier angekommene dortige Blätter vom 1. Dezember folgendes

Thatfächliche : 5 ; L;

„Am 29. Nov. des Morgens noch herrschte hier Ruhe, des Abends um 7 Uhr verbreitete sich jedoch schnell die Nach- richt, daß zwei Regimenter der Russischen Garde zu Pferde in einem Treffen mit den Schülern der Mislitair-Schule und mehrcren Compagnicen Polnischer Infanterie begriffen seyen. Das Treffen war blutig, und von beiden Seiten sind sehr viel Personen geblieben ; die Russischen Garde-Kavallerie-Re- gimenter zogen sih zurü, und eine Abtheilung der Polni- schen Truppen begab sich nah dem Schloß Belvedere, wo sie Se. Kaiserliche Hoheit den Großfürsten Cesarewitsch jedoch nicht mehr trafen. Ju demselben Augenbliée wurde General- Marsch geschlagen , alle in Warschau befindlichen Truppen traten unters Gewehr, und in kurzer Zeit konnte man fi über die Act eines Theiles der Bevölkerung Warschaus, si

schen. Schon um 8 Uhr wurden die Thore des Arsenals erbro- chen und Waffen unter die Anwesenden vertheilt. Bis Anbruch des Tages währte das Gefeht, das Volhynische Regiment mit einem großen Theil der Polnischen Garde - Grenadier- Truppen stéllte sich unter dem General Zymirsfi auf dem großen Exerzierplaß von Muranow auf. Das Litthaui)che Garde-Regiment konnte sich dagegen nicht behaupten. Das Po!nische Garde - Jäger - Regiment zu Pferde unter dem Ge- neral Kurnatowski nahm, mit Ausnahme weniger Mannschaf- ten, an dem Gefechte keinen Theil. dén Karmeliter- und Martins - Klöstern befindlichen Staats- gefangenen erhielten ihre Freiheit. So viel bis jet bekannt ist, sind in dieser Nacht ‘folgende Personen geblieben, und zwar beim Schlosse Belvedere : die Generale Gendre / und Fensch, desgleichen der Vice - Präsident Lubowidzki; beim ‘Pa- laste der Königlichen Statthalter verloren ihr Leben : der Kriegs- MinsterGeneraiHaucke und derOberst Mecij zewsfi; der General Blumer wurde von vielen Kugeln durchbohrt ; der Geyeral Sta- nislaus Potocki ist gefährlih verwundet; der General No- wicki verlor gleichfalls sein Leben. Die Generale Redel und Bontenis sind arretirt ; die Generale Essakdff und Engelmann haben sich ergeben; der General Trebicfi wurde ebenfalls ge- tôdtet. Gestern haben der Präsidént - Staats - Minister, Graf von Sobolewsfi, und der Finanz - Minister, Fürst Lu-

becfi, im Namen Seiner Majestät des Kaisers und Königs.

eine Proclamation erlassen, wodurch ein ‘neuer Adminiftra- tions: Rath errichtet wurde, der aus folgenden Personen be- eht, - nämlich: dem Fürsten Senateur Wojewoden Adam

Czartoryisfi, dem Senateur Wojewoden Michäel Radziwilt, -- dem Senateur Kastellan Michael _Kochanowski, dem Sena: teur Kastellan Grafen Ludwig Pak, dem Senats - Secretair,

Julian Niemcewiez und dem General Joseph Chlopicki, Den Befehl über die in der Stadt befindliche Armee hat der General Chropicki übernommen. Gestern (30.) standen die Einwohner Warschaus den ganzen Tag über unterm Gewehr, und des Nachmittags begann die National-Garde, die unter die Befehle des Grafen Lubiensfki gestellt is/ sich zu organi-

siren. Die Kaufmannsläden waren geschlossen. Bis jeßt noch ha-

ben sich, so viel bekannt, die Russischen Due ruhig ver-

alten, und die Polnischen Infanterie - und avallerie-Regi- N welche in den verschiedenen Wojewodschaften stehen,

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Die in den hiesigen bei-

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