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dels - Minister war, zum Präsidenten des Handels-Bureaus mit Siß und Stimme im Mizister-Rathe zu ernennen. . Die Gräfin Clausel hat sich von Toulouse nach Toulon begeben, um sich dort nah Algier einzuschissen. :

Mehrere Spanische Flüchtlinge, unter ihnen der Gene- ral Plasencia, sind bereits am 27sten d. M. in Bourges eingetroffen. z

Hiesigen Blättern zufolge Hätte die Regierung in ver- schiedenen Theilen Deutschlands. 20,000 Pferde anfaufen lassen. | M Die Regierung hat Befehl ertheilt, die zu einec Expe- dition gegen Madagascar nah Bourbon geschickten Truppen nach Frankreich zurückzurufen.

Die Tonkunst hat dur den gestern früh erfolgten Tod des bekannten Komponisten Catel, eines der ausgezeichnetsten Musiker der Französischen Schule, einen großen Verlust er- litten. :

Herr Fourmont, ehemaliger Secretair des Grafen Bour- mont, soll auf die, wegen der Umtriebe, deren er beschuldigt ist, an ihn gerichteten Fragen offen erklärt haden, daß er ein Vendéer sey und als solcher die neue Ordnung der Dinge nicht lieben fônne. Die in Beschlag genommenen Effekten seyen nah Angers bestimmt gewesen, wo er sich selber habe niederlassen wollen.

Gestern versammelten sich 200 Tagelöhner auf dem Mars- felde und suchten unter dem Vorwande, von dem Inspeftor der dort unternommenen Arbeiten Beschäftigung zu verlan- gen, die Ruhe zu stôren. Die National - Garde fam herbei, verhaftete mehrere dersclben und stellte die Ruhe wieder her.

Gestern fand man an den Straßen-Cen einen Anschlag unter dem Titel: Plaidoyer für die Todten, worin die furht- barsten Strafen gegen die angeflagten Minister verlangt und das Volf zur Rache gegen mehrere Pairs aufgereizt wurde.

Großbritanien und Jrland.

London, 27. Nov. Die Herzoginnen von Kent und von Cumberland statteten gestern Vormittags einen Besuch bei JZhrer Majestät der Königin ab.

Der Niederländische Gesandte hatte gestern eine Kon- ferenz mit dem Grafen Grey. |

L ed Brougham hat eine Adresse an die früher von ihm vertretenen Wähler von Yorkshire erlassen, worin er sagt: ¡„Dem unerwarteten Bewcise Jhres Zutrauens verdanfe ich, daß Se. Majestät mich zu einem hohen Amte in seinem Rathe berufen hat. Kaum darf ich Sie versichern, daß die- ses Ereigniß, welches unter so vielen Beziehungen cine Quelle der Befriedigung sür mih seyn müßte, mir gleichwohl recht lebhasten Schmerz dadurch bereitet hat, daß es meine Ver- bindungen mit der Grafschaft York lôjt, welche zu gleicher Zeit meines Lebens Belohnung und Stolz ausmachten. Jun- deß blcibt mir die freudige Genugthuung, zu denken, daß, in- dem ich- dem Könige diene, ih zu gleicher Zeit dem Voife dienen werde, welches er so väterlich und so wahrhaft con- stitutionnell beherrsht. Die Wahl meiner Kollegen gewährt auch die sicherste Búrgschafc für eine eben so weije, als ret- liche Verwaltung der öffentlichen Angelegenheiten, Jm Ein- verständniß mit ihnen werde ih unaufhö;lih an der Erhal- tung des Friedens nah außen wie im Junern arbeiten, Fch werde für die Abschaffung aller unnúßen Ausgaben und für die Reform kämpfen, welche die erkannten Mängel unserer Volfs- Vertretung erfordern fönnen.‘/

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Aus dem Haag, 2. Dez. Jn hiesigen Blättern liest man: „Dem Vernehmen nah werden Jhre Majestät die Königin und Jhre Königl. Hoheit die Prinzessin Friedrich binnen einigen Tagen eine Reise nah Berlin antreten.“

Zur Unterstüßung der im Felde befindlichen freiwilligen Jäger aus Nord» Holland gehen von mehreren Seiten Bei- träge ein. Unter Anderen hat dazu Hr. Boreel van Hoo- gelanden die Summe von“1000 Gulden beigesteuert.

Man will hier die Nachricht haben, daß die in Gent schon seit einiger Zeit stattgehabte Gährung zum Ausbruche gefommen sey, und zwar soll nicht bloß die arbeitende Klasse, Eo auch sehr -achtungswerthe Kaufleute sollen sich zu Gunsten der Regierung des Hauses Oranien erklärt haben.

Breda, 30. Nov. Die Rotterdamer Schutterei ist heute von hier ausmarschirt, um cinige Feld-Uebungen in der Gegend von Ginnefen und Prinsenhage vorzunehmen.

Aus der Citadelle von Antwerpen erfahren wir, daß am 27sten wiederum eine Sendung Wein, Taback, Pfeifen, Rum, Zucker und Citronen angekommen sey, weiche die Ein- wohner von Rotterdam dem General Chassé zusandten , da- mit ex die Gegenstände unter die Garnison verthcile, Es

| wird ferner gemeldet, daß die Bauern aus der Umgegend

regelmäßig dreimal in der Woche mit Booten nach der Ci- tadelle fommen, um alle Arten von- Lebensmitteln zum Ver- fauf zu bringen. Sie bezeugen bei solchen - Gelegenheiten sehr oft den Wunsch, daß man sie der Herrschaft des Königs der Niederlande nicht entziehen möge.

Antwerpen, 1. Dez. Gestern Nachmittags wurden bei dem Fort am Flandrischen Haupte mehrere {were Ge- hüs-Stücke eingeladen. Auch bei der Citadelle nimmt man sehr viele Verschiffungen von Kanonen, Pulverkarkten u. s. w. wahr, so daß es das Ansehen hat, als wolle man dieselbe sehr bald räumen. Auch das im Arsenal. zur Verfügung der Holländer befindliche Kriegs-Material wird eingeschist.

An Vließingen hatte man zwar am 28sten d. M. die Aufhebung der Blokade durch die Staats-Courant erfah- ren, inzwischen erwartete man erst noch aus dem Haag be- sondere Vorschrifcen für die Douane, mit Hinsicht auf die Zdlle, welche von den nach Antwerpen bestimmten Fahrzeu- gez erhoben werden sollen.

Hier sind 1000 Mann vom 17ten Regimente aus Gent angekommen. ;

Dem hiesigen Journal zufolge, befänden sih unter den Ausländern , die bei dem Belgischen Heere Dienste ge- nommen haben, auch sehr viele Schweizer.

Brüssel, 2. Dez. Jn seiner nächsten dffentlihen Siz- zung wirò sich der Kongreß mit der bekannten Bittschrift des Stadt - Raths von. Gent beschäftigen. '

Herr de Potter hat auf die Bemerfungen des Grafen v. Merode eine Erwiederung abdrucfen lassen, in der er nicht undeutlih zu verstehen giebt, daß der Leßtere, wenn er ein Vertheidiger der erblichen Monarchie sey, dies nur in der

Hoffnung geworden wäre, daß man ihn seibst zum Könige.

erheben werde, und daß er (der Graf) bis zu dem Tage, da scine Genealogie in den Zeitungen publizirt worden ,„. eben so gut ein Republikaner gewesen sey, als die übrigen Mitglieder der provisorischen Regierung. Herr de Potter sagt übrigens auch bei dieser Gelegenheit, daß, wenn der Kongreß nicht hinsichtlich der Unabhängigkeit Belgiens und der Ausschließung des Hauses Nassau die Entscheidungen der provisorischen Regierung bestätigt hätte, er (de Potter) sih dann eben so mit dem Bolte gegen den Kongreß empört haben würde, als er sich frúher gegen die Holländische Herrschaft empdrt habe.

Mehghrere Belgische Zeitungen führen Klage darüber, daß die provisorische Regierung, nachdem sie sih so lange schon mit der Organisirung des Heeres beschäftigt habe, noch nicht im Srande gewesen scy, ein einziges Kavallerie - Regiment auf die Beine zu bringen. : i

Die Herren Charles Rogier und Jolly haben in Mons Truppen - Musterungen gehalten und einer Vorstellung im Theater beigewohnt, wo man sie mit dem Rufe: „Es lebe die provisorische Regierung !‘/ empfangen hat.

In West - Capelle will man erfahren, daß in dem gegen- úberliegenden Sluis die Lebensmittel so theuer geworden, daß ein Aufstaad des Volkes zu besorgen sey. Es befinden . sich am lelktgenanntea Orte nur 80 Mann Holländische Linien- Truppen, jedoch mehr als 600 Mann Bürger - Milizen.

Hiesige Biätter äußern sich etwas unwillig darüber, daß die Proclamationen u. #. w., welche der Civil-Gouverneur Herr Willmar aus Luxemburg erlasse, immer noch im gan- zen Großherzogthum frei cirkuliren fönnten.

Lüttich, 2. Dez. Jm Courrier de la Meuse liest man: „Die Gazette de France meldet die Ankunft des Hexrn Karl Rogier, Mitglieds des provisorischen Gouverne-

‘meats, in Paris; diescs Blatt ist im Jrrthum, es muß Herr

Firiain Rogier seyn, dessen Durchreije dur Valencienines man angezcigt hat. Uebrigens war Herr Karl Rogier am 27, Nov. mit Herrn Jolly in Tournay, wo er die Bürger- wache besichtigte. Auf die Anführang der Gazette de France, Herr Rogier werde den Auftrag haben, dem Herzoge von Nemours die Krone von Belgien anzubieten, antworten wir, daß dem Kongresse alleïn das Recht zusteht , die Krone von Belgien anzutragen.‘

In einem andern hiesigen Blatte findet man fol- gende Mittheilungen aus Brüssel: „Die Flugschrift des Hrn. de Potter hat hier nicht das geringste Aufsehen gemacht. Der Verfasser giebt darin eine trockene Erzählung seiner Abenteuer , die jedoch alle Welt fennt. Er legt seine Denk- weise dar ; diese ist es jedoch gerade, die ihm seine Popularität und allen Einfluß auf den Volfksgeist genommen hat. Es wird von mehreren Leuten erzählt, daß Herr de Potter sih in Paris fúr eine Vereinigung Belgiens mit Frankreich sehr stark ausgesprochen habe; daß dies wirklich geschehen, scheint

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unwiderleglih, Herr de Potter spricht sich jedoch in. seiner Flugschrift im entgegengeseßten Sinne aus. Er habe, heißt es darin, die Republik nur gewollt, um jene Vereinigung unmöglich zu machen und Belgien zu einem von allen Nach- barn geachtéten Musterstaat zu erheben. Der Gang des Kongresses wird nichts weniger als allgemein gebilligt. Es find bisher lauter Fragen von ihm behandelt worden , die durchaus nicht von so großer Dringlichkeit erschienen.‘

Deutschland.

Kassel, 2. Dez. Montag, den 29, d. M,., traten zum erstenmale beide Bataillone unseres trefflichen Bürger - Corps unter dem Kommando ihres würdigen Regiments -Comman- deurs, des Hrn. Oberst-Lieutenants v. Schlemmer, auf dem Fricdrihsplaße zusammen und zogen von da auf ihren Exer- zièrplaß beim Schükenhause. Cine unzählige Menge von Zuschauern jedes Alters, Geschlechts und Standes begleitete sie oder ‘folgte ihnen später dahin. „Nur eine Stimme der freudigen Genugthuung sprach sich úber den trefflichen Bür- ger - und Vaterlandesinn, welcher diejes imposante Corps ge- bilder hat und beseelt, so wie über die úberraschenden Fort- schritte aus, welche dessen Organisation, Haltung und Uebung in so kurzer Zeit gemacht haben. _ j

Mainz, 27. Nov. Die hiesige Handels-Zeitung enthält, mit Bezug auf den von den Mitgliedern der Kur- hessischen Landstände ausgesprochenen Wunsch, baldmöglichst der Industrie und dem Handel einen größern Wirkungskreis und freien Spielraum mit benachbarten Staaten eröffnet zu sehen, nachstehende Bemerkungen: ¿Man fann es nicht oft, genug wiederholen, daß die Wohlfahrt und selbst der Friede Deutschlands hauptsächlich durch die Aufhebung der inneren Mauthlinien und deren Verlegung an die äußere Gränze be- dingt sind. Am sichersten und schnellsten würde dieje Ab- sicht erreicht werden, wein man, statt ein neues Gebäude aufzuführen, das bereits begonnene und auf eine feste Grund- lage errichtete Werk fortseßte und den zwischen Preußen und dem Großherzogthum Hessen vor mehreren Jahren abgeschlo f- senen Mauth-Vertrag, der für beide Länder, namentlich für leßteres, die wohlthärigsten Folgen gehabt hat, auch auf 2n- dere Staaten ausdehnte. Die zahlreichen Produfte des Acker- baues , so wie die größtentheils noch weatg vervollkommneten Fabrifk-Erzeugnisse, die früher das Großherzogthum ausführen fonnte, haben in Preußen nach erfolgter Mauth-Vereinigung eine vermehrte Nachfrage zu weit hdhern Preisen, als man früher anderwärts erzielte, gefunden. Jm Durchschnitt kann man annehmen, daß die Preije der Hessischen Ausfuhr-Artifel um 20 pCt. gestiegen sind; viele Erzeugnisse, unter Anderm Getreide, Sämereien, Dürrobst, Dúrrgemüse, Fabrik-Kräuter aller Art, Oel 2., für die man früher kaum die Productions- fosten erldste, sind erst seit jener Vereinigung wieder zu ihrem Werth und in Aufnahme gekommen ; so ist der ordinaire Wein, der in der Provinz Rhein-Hessen. i. J. 1826 so tief im ‘Preis gesukken war, daß die Producenten etne Quantität Wein ge- gen ein leeres Faß von gleicher Größe vertauschten , gegen- wärtig schr gesuht und um mehrere hundert Procente im Werthe gestiegen. Der Hauptvortheil der Mauthvereinigung für das Großherzogthum Hessen, so wie fúr jedes andere, in feinem Umfang beschränkte Land, liegt indessen in der bedeu- tenden Zunahme der allgemeinen Gewerbsthätigkeit die vor Allem eines freien Spielkraums bedarf, wenn sie gedeihen und aufblúhen soll. Wie sehr alle Gewerbe sich erweitert haben, erhellt schon hinlänglich aus der vermehrten Anzahl der Kunst- arbeiter, die in unserer Stadt seit der - Mauthvereinigung mit Preußen auf mehr als das Doppelte gestiegehß ist; so be- trägt gegenwärtig die Zahl der Schreinergesellen, die sich frúher auf 80 belief, 300 und einige. Man hatte anfänglich

in einigen Fabrikgegenden unseres Großherzogthums befürch- .

tet, daß die Ueberlegenheit der Preußischen Fabriken den un- srigen nachtheilig seyn möchte ; alleín diese Furcht hat sich als ungegründet erwiesen. Der niedrige Arbeitslohn in unseren Fabrikgegenden und der Umstand, daß sie meistens nur sehr einfache und leicht zu verfertigende Erzeugnisse liefern , deren Fabrikation feine kostspieligen Maschinen noch große Kapita- lien erfordert, haben bewirkt, daß wir nicht allein die Kon- furrenz der Preußischen Fabriken bestehen fönnen, fondern daß auch unsere Fabrikate in Prevßen einen vermehrten Ab- saß und höhere Preise als früher finden. Kurhes- sen befindet sich Preußen gegenüber in ähnlichen Jn- dustrie-Verhältnissen wie wir, und leßtere sind zum Theil

[elbst der Art, daß jenem Lande noch größere Vortheile als dem Großherzogthum aus einer Mauth - Vereinigung mit Preußen erwachs:n dürften, Fast von allen Seiten vou Preu- ßen und dem Großherzogthum umgeben, wird sich dem Kur- fürstenthum, nah der Mauth-Vereinigung mit diesen Staa- ten, ein freier Verkehr, den. es gegenwärtig gänzlich entbehrt, mit einer Volfsmasse von nicht weniger als 13 Mill. gewerüs- thätiger und wohlhabender Bewohner eröffnen. Die Lage

| von Kassel, das gegen den Mittelpunkt der Preußischen und

Hessischen Staaten zu liegt, die etwa 400 Scunden in der Länge und 100 in der Breite haben, verspricht dieser Stadt einen sehr vortheilhaften Meßverkehr im Fall der Mauth- Vereinigung mit Preußen und Hessen, und Hanau darf er- warten, mit Offenbach die Vortheile zu theilen, welche aus dem gedachten Verein diesem Plaße erwachsen, der täglich eine größere Wichtigkeit im Handel gewinnt und bereits die Eifersucht von Frankfurt erwer hat. Nur im Handel mit reichen Ländern, die selbst viel produciren und zum Austausch tarbieten, fann man auf Absaß und zugleih auch auf Ge- winn renen ; denn diese sind durch die Consumtion und lebz- terer is durch den Wohlstand bedingt. Länder, die noch auf einer sehr niederen Stufe indutrieller Entwickelung stehen, gewähren dagegen im Handel einen äußerst geringen Vortheil. Es if ferner in Gemäßheit der bestehenden Verträge zu er- warten, daß Baiern und Wärtemberg, nach Verlauf von zwei Jahren, in den Preußisch - Hessischen Verband treten, und daß dadurch die aus dem Mauthverein entspringenden Vortheile sich noch bedeutend vermehren werden. Aus den angeführten Gründen, die zu einleuchtend sind und zu fehr für sich sprechen, als daß sie einer weiteren Erörterung be- dûrften, steht zu erwarten, daß die Kurhessische Regierung, die sich gegenwärtig durch die Mitwirkung aufgeklärter und patriotish gesinnter Landstände kräftig in ihrem Gange un- terstüßt sieht, den billigen Wünschen der Bewohner Kurhef- sens Gehör geben und nicht länger verabsäumen wird, in den Preußisch - Hessischen Mauthverband zu treten und“einen auf Reciorocitáät gegründeten Vertrag abzuschließen, der in Kurhessen eben so wirksam, wie im Großherzogthum Hessen, dazu beitragen wicd, den Woh!stand zu befördern und die öffentliche Ruhe zu sichern. Jn dem Umstand, daß noch meh- rere Deutsche Staaten beabsichtigen, sich dem Preußisch - Hessischen Mauth- Verein anzuschließen, und daß bei der Auf- nahme neuer Mitglieder und dem Abschluß neuer Verträge die Billigkeit erfordert, das Handels - Interesse der älteren

titglieder zuerst und vorzugsweise zu berücksichtigen, liegt eine Aufforderung für Kurhessen, seinen Beitritt möglich zu beschleunigen.“

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Bern, 27. Nov. Das bekannte Verlangen der Lom- bardischen und Piemontesishen Kommissarien ist dem Vor- ort auch von den Französischen, Russischen und Englischen Gesandtschaften cmpfohlen worden , und der Staatsrath von Tessin hat auch aus andern höhern Rücksichten die Entfer- nung der bezeichneten Jtaliänischen Unterthanen angeordnet.

Der Herzog .von Blacas ist nebst seiner Familie vor et- lihen Tagen, von Neapel kommend, in Freyburg angekom- G wo er, wie man versichert, den Winter zuzubringen ge- denftt.

Die Zuger Zeitung widerspricht dem Gerüchte, daß von einer Verfassungs-Veränderung im Kanton Zug die Rede sey, und erklärt, daß bloß einige Punkte des Reglements Ver- änderungen wünschen ließen, die als Verbesserungen angese- hen werden könnten.

Aus Burgdorf vom 23sten. d. M. wird gemeldet: Heute Morgens, ungefähr um 64 Uhr, ließ sich hier ein ziemlich heftiger Erdstoß verspüren, und zwar in der Richtung von Westen nach Osten. Jn den höher liegenden Theilen der Stadt und obern StoFwerken der Häuser, namentlih auf der Nordseite, war die Erschütterung vorzüglich bemerkbar. Der Barometer: und Thermometerstand zeigte keine beson- dere Bewegung. i nv

Zürch, 27. Nov. Der zu außerordentlicher Sißung versammelte große Rath unseres Kantons ward vorgestern von dem Herrn-Bürgermeister von Reinhard mit einer Rede erôf}net, worin derselbe die Ereignisse und außerordentlichen Bewegungen im Kanton während der leßten Woche darstellte und zugleich eine Denkschrift unter dem Titel: „„ehrerbietige Vorstellung der Landesversammlung- in Ustér vom 22. Nov.