1830 / 344 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sun, 12 Dec 1830 18:00:01 GMT) scan diff

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ihn daran zu verhindern, das vom Handelsgerichte gefällte Urtheil diesen Feuersbhrünsten Einhalt u thun und die Urheber zu ents G bestäti elt Ti durch die Verordnungen ihrer Rechte be- detei. Außer den täglichen gen E: Cie, die U er=-

raubten Bürger zu unterstüßen? A. Fch glaube, gehört zu haben theilte , licß ih in meiner Bekanntmachung eine Belohnung für

diese Maaßregel sey am Donnerstag Morgen ctroffen worden. | diejenigen ausscßen, welche die Verhaftung der Anfstiftec und Ur- Die Beweggründe dazu können nicht die in der Frage angedeute- heder diescr Verbrechen herbeiführen würden. Jch ertheilte eigen- ten seyn; deun ih hôre in diesem Augenblickc zum ersien Male | händig Herrn v. Montlivault den sriftlichen Befehl und die von cinem Urtheile des Pariser Tribunals sprechen. Uebrigens | Vollmacht, mit den Chefs der Gerichts - Behdrden der Ortschaf- ist diese Maaßregel nicht der Gegensiand eîner Bexathung gewe- | ten Verabredungen zu treffen und den zu Strafen verurtheilten sen. Fr. Wissen Sie, von wem am Dienstage der erste Befchl | Unter-Beamten ihre Begnadigung zu versprechen, wenn sie wich- ertheilt wurde, dic Haufen, die sich vor dem otel der auswáär- | tige und sich als richtig ausweisende Thatsachen enthüllen wúr-

tigen Angelegenheiten, so wie auf den Pläßen vor dem Palais- | den. Diese von mir gusgegangene Maaßregel . hatte die Billi= -

Royal ‘und vor der Bbrse/ gebildet hatten, mit Gewalt zu zer- | gung des Conseils erhalten und war durch den König genchmigt fireuen? A. Jh weiß es nicht und fann es nicht wissen, da ih | worden.“ während der Ereignisse dieses Tages theils in St. Cloud, theils (Morgen das Verhôdr des Herrn von Chantelauze. ) us D N Das E p D in E Bevang 0 : i en Ereignissen stand? Fr. Wissen Sie, ob die Miniser - j i rend ihrer Versammlung im Hauptquartier der Tuilericen Conseil Großbritanien und Jrland. : gehalten und sich cin oder mehrere Male berathen haben? A. Es Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz- wurde kcin Conseil gehalten. Fr. Man fslattete Jhnen also | zung vom 2, Nov. Der Lord-Kanzler trug angekún- von den traurigen Ércignisscn, die sich zutrugen, nicht hinter digtermaßen auf die erste Lesung ciner Bill, wegen Einfüh- einander Bericht ab? A. Nein, ih hörte nur allgemeine und un- | rung von Lokal - Gerichtsbehörden, an. Nach -dem, was der- bestimmte Angaben. Fr. Erfuhren Sie den Schritt, den die | selbe im Unterhause über diesen Gegenstand bereits gesagt hat *) Deputirten des Seine - Departements am Mittwoch beim Mar® | ird es hier nur der Bemerkung bedürfen , daß seine Bill hall Marmont thaten, um ihn zu bitten, dem Unglúk, das die auf denselben Principien beruht d d E j Hauptstadt heimsuchte, Einhalt zu thun? Hat Jhnen Herr von | „j S E P U , die der von ihm în der vo- Polignac gesagt, daß er vom Mak schall aufgefordert worden sey, rigen etson im nterhause eingebrachten , jedoch nicht zuk diese Deputirten zu sprechen, und daß cr. beschlossen habc, dieses völligen Erledigung gekommenen Bill zum Grunde lagen. Gesuch nicht zu gewähren? A. Jch erfuhr diejen Schritt; 1h Sie hat den Zweck, in jeder Grafschaft, oder, wo die wußte um die Anwesenheit der cyutirten im Hauptquartier ; Grafschaften zu groß sind, în jedem Bezirke derselben, von den Details ihrex Unterredung mit dem Marschall wurde ih | einen Lokal - Gerichtshof zu errichten, in welhem ein nicht unterrichtet. Auch die Weigerung des Hrn. v. Polignac, die De- | Richter, der den Namen „„Ordentlicher Richter“/ führen soll putirten zu sprechen, kaunte ich und hielt fürden Grund derselben die | den Vorsit führt. Dieser Richter, der ein Mann von Kennt: Nothwendigkeit, die Befehle des Königs einzuholen. -- Fr. War am | nissen - und Erfahruag seyn muß wird die: Gei chtsbarfeit Mittwoch, seit Fhrer Rückchr von St. Cloud, kein Mitglied des Mit- Abo in allen SGAA 8 all L As Ì d f 4 t, G / nisteriums dort, um den Kdnig Karl X. von dem wahren Stande der bd d P S huld-Prozessen, in allen Zwisten, die eine Dingezu unterrichten? A. Jch weiß nicht, daß sich cin Minisier dahin. Beeinträchtigung des Privat-Eigenthums, dessen Werth nicht

begeben hätte. Fr. Wie kommt es, daß'am Schlusse dieses un- über 100 Pfd. beträgt, betreffen, in allen Jnjurien -, Verfüh- glücklichen Tages, wo mati die ganze Nacht vor sich hatte, ket- rungs- und andern Prozessen, wo auf eine Schadloshaltung, nem der Minisier der Gedanke eingefallen ist, die Nacht zu die- | die nicht raehr als 50 Pfd. beträgt, angetragen wird und sem Schritte jn benußen? A. Die gewdhnlichen Mittheilungen | endlich auch in allen Klagen über Nichthaltung oder Uebertres des Conseils fanden nur durch den Präsidenten statt. Uebrigens | tung von Kontraften, wenn die Summe, auf derén Vergü- wäre es mir für meine Person unmöglich gewesen, einen Schritt | tigung angetragen wird, 100 Pfd. nicht übersteigt. Auf diese

D C , 2e o f , : : : N s p g Rati f E E E E IRLRUA E Weise soll eine wohlfeilere, minder langwierige und einfachere seine militairische Stellung nichts mitgetheilt hatte. Fr. Wo- Justizpflege erlangt werden, als bisher, da alle Englischen

durch wurde endlich am onnersiag früh der Abgang des Hrn. j : ( i v. Polignac und der anderen Minister nah St. Cloud veranlaßt? | Leh Westminster - Hall eingeleitet werden uten in densel- A.- Jch kann nicht genau angeben, was Hrn. v. Polignac dazu ben ihcen Mittelpunkt hatten und bei den Assisen der dazu bestiinmte, desto genauer kann ich es in Bezug auf mich sclbst ange- | bestimmten Provinzialstädte nur während des furzen Ter- ben. Der Marschall gab dic Absicht zu erkennen, mich“ persónlich | mins, in welchem der Richter von Westminster-Hall sich daselbst von seiner militairischen Lage zu unterrichten und mich zu be- | gufhielt, zur Spraché fommen fonnten. Lord Brougham bt Q É mat tas G I eten E: schilderte die Mißbräuche, den großen Kosten- und Zeit-Aufs-

esc / ersprac/ j ; | wand, der mit diesem Verfahren oft verbunden war, und

ich eilte demgemäß nah St. Cloud und entledigte mich mit eben i / 1! i: L o viel a in écie als Genauigkeit meines Auftrages. Fm Au- suchte dafür die Vortheile seines Antrages ins Licht zu stellen.

genblicke, wo ich die Tuilericen verließ, hatte ich wichtige Unter- | Er bemerkte zugleich , daß er diesen Antrag nicht sowohl als redungen mit den Herren v. Semonville und v. Argout Über dfe Minister , wie als Privat - Jndividuum, oder als Mitglied Ereignisse dieses unglücklichen Tages. Diese Herren können Über | des Paxlaments mache; daß er noch keine Gelegenheit ges die Gesinnungen, von denen sie mich beseelt fanden, Rechenschaft | habt , si mit dem Grafen Grey darüber zu berathen, und

ablegen. Fr. Der Beschluß, den der Kdnig in Folge Jhres | daß er daher seine Bill eben sowohl der Regierung als dem

Schrittes und mchrerer anderen, die in demselben Sinne gethan | Oberhause erst zur Präfung vorlege. Er {loß seinen Vor-.

wurden, faßte, scheint ungefähr gegen 11 Uhr Morgens genommen | x ; : : worden zu seyn, und denirich Tes erst spát Abends ausgeführt. 2eit lp Pee Bre ,„Mylords , die gegenwärtige Muß diese Verzögerung der Ausführung dem Einflusse des Mae O E os Bun oike helbrengenten Wi abinets zugeschrieben werden, dessen Mitglied Sie waren? A. eei A aben leider einige Dor- jugesch ey glied Sie waren 7 K fálle und Ereignisse, vorübergehend an sich selbst, einen uns

Die Ursachen dieser Verzögerung sind mir vdllig unbekannt, ich l | wußte nicht cinmal, daf fie flattfand , und S überzeugt, daß glúcklihen Eindru in denjenigen Theilen des Landes,

die amg unmittelbar nah threr Unterzeichnung ausge- die durch Unruhen gestört worden sind, zurücfgelassen, und führt worden A Fr. Können Sie Úber die auffallenden | die Regierung hat sich in der Nothwendigkeit befunden, zw Feuershrünste, die während der lezten Monate der Dauer des | außerordentlichen Maaßregeln ihre Zuflucht zu nehmen, um Ministeriums, zu dem Sie gehdrten, mehrere Bezirke der Nor- | die Geseze in Achtung zu erhalten; doch binnen wenigen

mandie verheerten, und die man mit einem von hartnäckigen | Tagen, hoffe ih, wird das Schwerdt der Gerechtigkeit die

einden der Ruhe und des Glücks Frankreichs gefaßten Plane : ¿ / D ateetdtibuen zu bringen sich a e aa Auf chlufß Schuldigen getroffen haben. Nachdem inzwischen die Regie-

n A. Die in Rede stehenden Feuersbrünfie hatten lange vor | kung ihre erste und heiligste Pflicht, welche darin besteht, die Meinem Eintritte ins Gla ciu ie R Lm ersten Mini- | Geseze beim Volf im Gehorjam zu erhalten , erfüllt hat, sier-Rathe nach meinem Eintritte in Ministerum erbff\nete ih | wird es ihre nächste Pflicht seyn, denselben Geseßen auch die die Berathu gen mit cinem Berichte, den ih Über diese Ercig- | Liebe des Volkes zuzuwenden, Während sie einerseits sich nisse an den Kdnig erstattete. ch \{chlug ihm on an diesem | fest entschlossen zeigen muß, feiner Drohung, feiner Rücksicht 080 O Ee Maaßregeln vor, die er ohne Auf- | irgend einer Art so weit nachzugeben, daß sie ihre Pflicht-

g . Demzufolge wurden zwei Regimenter von der | das Geseß in Achtung zu erhalten, außer Acht läßt; während

arde und eîn mit - außerordentl E l Ar GMRRe sairiele [tut pan Belimaeen Ee fie 7 teen dem: NUAE fob, seinen loyaleii tPiperuet,

General war Herr Latour - Foissac. Am Morgen des -folgenden Schuldigen verfolgt und bostraft und die blos Jrregeleiteten. Tages hatte ich cinc Liberalen mit diesem | ierau, cle e der Gnade empfiehlt, kann es da wohl andererseits eine bes- er, wie ih. glaube, sich nicht weigern wird, Auskunft zu geben. sere Gelegenheit geben, das Gesel, dessen strenge Befolgung. Adercesenie schrieb ich täglih und eigenhändig an den Grafen | wir verlangeu, der Anhänglichkeit des Volkes noch würdiger

ontlivault, Präfekten des Calvados; tch wünsche dringend, daß zu machen, indem wir Verbesserungen, die so allgemein eins

dieser Beamte, so wie die Herren von Kersaint und von Esiour- ; ; : me Präfekten er Orne und des Kanals, vernommen éi euhtend sind, darin anbringen? Mylords, ih rathe

uh wünsche ich, daß è / In Beamten ununtetbroche s eribellte/ gesammelt uf dde T R oder S S than fônnte. E E

: wird, wie ich hoffe, daraus ersc- ») Vergl. die Vorträge des Herrn Brougham r. hen, daß ich nichts, was von mir abhing, vcrabsdumt habe, um | und Ñr. 173 der diesjährigen Mara fr

Civil: Prozesse der angeführten Art bei den Gerichtshöfen

hnen nicht zu einer Maaßregel, die Jhrem Charafter

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fich im Volke über beide Parlamentshäuser Gesinnungen ver- breitet, die nichts als das Verfahren dieser beiden Häuser selbst widerlegen kann. Ein ungemein inniges Band ist es, was das Volk mit dem Parlamente verknüpft; wenn un- glücklicherweise hier und dort sich etwas ereignet hat, was dieses Band lockerer machen fonnte, wenn leider ein Theil dem andern einigermaßen entfremdet worden ist, so dürfen Sie es, Mylords, keinen unwürdigen Kunstgrif} nennen, wenn ich Jhnen zu einem Mittel rathe, wodurch die An- hänglichfeit, die uns eine Zeitlang entzogen worden, uns ganz wiedergewonnen wird; kein Jhrer unwürdiges Opfer ist es, das Sie zu diesem Zwecke bringen sollen. Fch rathe Jhnen, etwas zu thun, was nicht allein mit Jhrer wahrhaften Würde verträglich, sondern zur Bewahrung derselben wesentlich noth- wendig is. Wie sollen, wie können wir die Liebe des Vol- fes uns sichern? Dadurch, daß wir zunächst ihm die Mittel verleihen, sich eine wohlfeile, einfache und leichte Gerichts- pflege zu verschaffen. Welchen Haß man auch gegen unsere ehrwürdigen Jnstitutionen erwecken, welche Miß- bräuche man ihnen beimessen mag, so werden wir un- serer Pflicht gegen diese Institutionen doch am besten nach- fommen, wenn wir zuerst jeder Gewaltthätigkeit zur Ver- lezung derselben uns standhaft widerseben und alsdann ih- rer Verbesserung unsere besten Kräfte widmen. Jndem wir den Zustand des Geseßes den Forderungen der Zeit mehr anpassen, indem wir ‘das Volë úberzeugen , daß wir Alles, was in unseren Kräften stand, gethan haben , um dem Ge- seße seine Liebe zu erwerben, leisteten wir auch mehr, als alle môglichèn von Rechtskundigen entworfenen und von der Regierung gebilligten Verordnungen, welche den Zweck haben fônnen, jenes mächtige Gebäude, jene feste Vereinigung von Kirche und Staat, die uns von unsern Vorvätern überlie- fert worden, und die, auf den Felsen der Jahrhunderte ge- gründet , ihre beste Garantie in der Sicherheit der Rechte, der Freiheiten und des Eigenthums des Volkes finden, auch für die spáteste Nachwelt unverleßt zu erhalten.‘‘— Lord Lyndhur s ließ dem Antrage des Lord-Kanzlers die Gerechtigkeit widerfah- ren, daßer von der höchsten Wichtigkeit sey und dieaufmerfsamste Erwägung des Hauses verdiene. Es müsse inzwischen nicht vergessen werden, daß in Folge dieses Antrages 50 neue Ge- richtshdôfe errichtet werden würden, was die Justiz: Verwal-

tung des Landes bedeutend erweitern und fkostspieliger machen.

würde. Der Lord versprach, die in Antrag gebrachte Bill, sobald sie gedruckt seyn werde, nach allen ihren Principien aufmerksam zu untersuchen, um auf diese Weise zur Diskus- sion über die zweite Lesung vollkommen vorbereitet zu seyn ; er versprach ferner, seine Meinung frei zu áußern, wenn er diese Principien nicht gut heißen fônne, der Maaßregel jedoch seine freundlichste Unterstüßung zu leihen , falls er sie für weise und heilsam erkennen sollte. Die Bill wurde sodann auf die Tafel gelegt und zum Druck verordnet.

London, 3. Dez. Vorgestern hielten Se. Majestät im Palast von St. James Hof ‘und Lever , bei welcher Gele- enheit auch ein Kapitel des Bath - Ordens stattfand. Der Vice-Admiral Willoughby Thomas Lafe und die Admérale Sir James Whitshed und Sir Philipp Durham wurden zu Rittern dieses Ordens ernannt. Beim Lever wurde der von seiner Reise zurückgekehrte Russische Botschafter, Fúrst Lieven, dem Könige vorgestellt und hatte darauf eine Audienz bei Sr. Majestät. Der Herzog von Argyll empfing aus den- Händen Sr. Majestät das große Staatssiegel von Schott- land und Herr Grosvenor seine Anstellung als Controlleur des Königlichen Haushaltes , an die Stelle des Lord Beres- ford. Der Marquis von Clanricarde legte seinen Eid als Mitalied des Geheimen Rathes ab. Später fand eén Conseil start, in welchem der Recorder von London dem Kd- nige über die in Old-Bailey, im Laufe des Oftober-Monats, verurtheilten Kriminal - Verbrecher Vortrag hielt ; Se. Ma- jestät haben feines der gefällten Todes-Urtheile bestätigt. Der Marquis von Lansdown ‘gab vorgestern seinen Kollegen das erste sogenannte ministerielle Mittagsmahl. er vorige Lord-Mayor ist nach einer shweren Krank- heit gestern gestorben ; zwei Tage vorher starb sein Bruder. : n der Schottischen Zeitung Caledonian Mercury

e es: ¿Unsere Zeitungenzhaben aus dem National von

aris die Notiz aufgenommen, daß Karl X. nicht in Edin- burg bleiben, sondern seinen Aufenthalt im Kirchenstaat auf einem Landsibe nehmen werde, der zu den früheren Besißun- gen des Hauses Farnese gehörte und jett Eigenthum des Königs von Neapel ist. Wir fönuen, auf die beste Autorität gestúßt, versichern, daß diese Nachricht zu den vielen unge- ründeten Gerüchten gehört, die man über Karl X. in Um- auf hringt.‘‘

Die neue Admiralität besteht, mit Ausnahme des ersten Lord - Commissairs, gänzlich aus Marine- Offizieren, was hin- sihtlih der Zusammensebung dieses wichtigen Zweiges des dffentlichen Dienstes etwas ganz Ungewöhnliches und vielleicht noch nie Erlebtes is. Bisher waren die Aemter mehr von Civilisten beseßt, was zu der Klage veranlaßte , daß man die Marine der Leitung von Männern übertrage, die mit dem Geist und Charakter derselben am wenigsten befannt seyn mußten. Man nennt unter den beabsichtigten Ersparungspläs nen auch den, die Admiralität mit verschiedenen anderen zur Marine gehörenden Abtheilungen in ein einziges Departement zu vereinigen. :

Die Umgebungen von Blackheath und Greenwich wurden neulich durch Drohbriefe an die Hauptfabrikanten in der Nachbarschaft des leßtgenannten Orts und Deptford's in großen Schrecken verseßt. In diesen Briefen sprah man davon, daß 700 Personen von Kent nach Deptford fommen wúrden, um Maschinen aller Art zu zerstören. Die Obrig- feiten der Grafschaft hatten vorgestern eine Zusammenkunft, in welcher eine große Anzahl achtungswerther Familienväter als Special-Konstabel vereidigt wurden. Man hat alle Vors bereitungen zum Empfang der Unruhestifter getroffen. Schon seit einiger Zeit sendeten müßige Menschen Drohbriefe in den Umgebungen von London umher.

In einem Jrländischen dem jungen Marquis von Wa- terford gehörigen Kirchspiele, Namens Hollywood, sind Un- ruhen ausgebrochen. Die Veranlassung dazu war, daß der Marquis mehrere Ländereien, die bisher von 90 armen Famíi- lien bewohnt wurden, an drei Personen überlassen hatte, in Folge dessen jene Familien ihre Wohnungen räumen soliten. Zwei jener Personen entsagten ihrem Rechte, als sie die da- durch verursachte Aufregung der zeitherigen Besißer sahen, die dritte aber behauptete es und veranlaßte in den für sie bestimmten Dörfern einen offenbaren Aufstand der Einwohner, die erflárt haben , daß sie weder ihre Wohnungen verlassen, noch dem neuen Grundherrn Zins zahlen würden. Dem Sheriff mit seinen Beamten haben sie bereits Widerstand geleistet, und man ist über den Ausgang dieses Ereignisses nicht ohne Besorgniß.

Das in Birmingham und Coventry stehende lte Regis ment leichter Dragoner hat Befehl erhalten, sich in die beuns

ruhtgten Grafschaften zu begeben.

Der Graf von Rosebery hat, um die Lage seiner Päch- ter, 23 an der Zahl, zu verbessern, den Grundbesiß eines je- den derselben ohne weitere Vergütung um 15 Acres vermehrt.

Vorgestern wurde in Guildhall der Anfang mit Abneh- men der Verzierungen gemacht; in einigen Tagen wird dieses Lofal den gewöhulichen Geschäften wieder erôf}net seyn.

Vor ‘einigen Tagen erhielt man hier Nachricht von dem an der Schottischen Küste erfolgten Schiffbruch eines Dampfs- schiffes der ersten Klasse; glütlicherweise is fein Menschen- leben dabei verloren gegangen.

Niederlande.

Aus dem Haag, 5. Dez. Die zweite Kammex der Generalstaaten hat gestern die Geseße wegen Vers mehrung des dem Kriegs - Departement für das Jahr 1830 beroilligten Kredits, so wie wegen einiger Abänderungen im Zoll.- Tarife, ‘einstimmig angenommen und sie der ersten d E 6 r übersandt, die ihnen guch sogleich ihre Zustimmung ertheilt hat.

Dem Vernehmen nach wird den Belgischen Ynsurgen- ten in einem am 30sten v. M. in London unterzeichneten Konferenz - Protokolle der Gesandten der fünf hohen Mächte angedeutet, daß, wenn die Belgier nicht streng die Bedin- gungen der früheren Protofolle erfüllten, jeder daraus ente stehende Nachtheil den Jnsurgenten , die dafür die Verant- wortlihkeit übernähmen, zur Last fallen würde.

Das mobile Heer in und um Breda erhält tägliche Ver- stärfungen und hat jeßt eine Stellung angenommen , in der es dem Feinde überall, wo er einen Angriff wagen möchte, würde Troß bieten können. Die jungen reiwilligen , die man bisher beim Festungsdienst beschäftigte, hat man auf ih? “inständiges Ersuchen, sich da befinden zu dürfen, wo die Ge- fahr am grdpten sey, nah den U en abgesandt.

Auf Anordnung der Marine- Verwaltung bter ch in der Bucht von Dordrecht eine sehr ‘ansehnliche Seemacht z diese war bereits im Stande, sieben Abtheilungen von nonier-Booten nach den Stationen vor Brielle, Helvoetsluis, Pbtbopvind, dem Slaak, Nymwegen, Grave und dem Fort

t. Andreas abzusenden, und hat noch hinreichende Mittel, um soglei nach allen schiffbaren Punften von Mord :¿ Bras bant eine bewaffnete Macht, wo selbige gebraucht werdet!

sollte, abzusenden. i :