1830 / 346 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 14 Dec 1830 18:00:01 GMT) scan diff

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id die Beundsäte / zu N ich A in dem a, aran reie vorhanden waren, erwaltungszweige zu cfennen gedachte, {ritt cststellen zu mfstände geeignet waren, einige Personen zu überreden ie ge- müssen. Obgleich ich diese Note für mich allein verfaßt hatte, wöhnlichen Mittel nicht mehr A Elten, n die t bebet Auf: theilte ich sie dennoch Herrn v. Polignac mit, der mix bei Rúc- | lôsung zu bekämpfen, dic von allen Seiten über uns hereinbrachen gabe derselben erklärte/ er theile alle von mir darin dargelegten und daß cs Zeit sey, zu den außerordentlichen Mitteln, deren Principien. Fr. Besaß Herr v. Polignac nicht {hon damals | Rechtfertigung man in den Bestimmungen des Artikel 14. der cin absolutes Uebergewicht im Conseil, und erließ er nicht oft | Charte finden konnte, zu greifen, um den Kdnig, den Thron und Verordnungen von allgemeinem Juteresse, ohne seine Kollegen | den dentlichen Frieden zu retten. Fr. Warum hatten Sie sich darüber befragt zu haben? A. Herr v. Polignac hatte niemals | in Jhrem Memoire vom Dezember mit so viel Kraft den Staats- cin Uebergewicht im Conséil und strebte auch nie, sich ein solches | streichen widerscbt, wenn Sie gläubten, der Art. 14. könne die- beizulegen. Alle Verordnungen voll allgemeinem Juteresse - und selben reiche A. Meine Denkschrift vom 15. Dez. war nur selbst die von einem nux etwas erheblichen besonderen Jnteresse, | für die gewö nlichen Fälle geschrieben, wo es möglich ill, sich in-

nerhalb der Gränzen des gemeinen Rechts zu- haltenz aber ich

wurde van en Dae lei Lte Fi Ge Le r

wort des Königs Karls X. auf die dresse der Deputirten - Kam- nahm mit allen Publizisten, die Über unsere Ver “i

mer im Conseil herathen? A. Ste wurde im Conseil nicht nux | haben an, daß, wenn I eta Me D E ein

berathen, sondern auch redigirt. Fr. Man muß glauben , daß fähig machten, den Staat und-dieBúrgerzu beschüßen, dieses gemeine

Sie, nachdem Sie Herrn v. Polignac die Gefahr und sogar das | Recht alsdann dem dringenden Gesehe der dentlichen Wohlfahrt weichen müsse, und daß es, wenn der Fall absoluter Nothwen-

unmoralische der Stagtsstreiche (dies sind Jhre eigenen Aus- ) drücke) dargestellt hatten, etne Maaßregel , welche Gelegenheit | digkeit eintrete, das Recht und selbsi die Pçlicht der Régierenden sey, zu außerordentlichen Maaßregeln zu schreiten , deren Zweck

dazu geben konnte, tadeln mußten. Widerseßten Ste sich-Dersel- es sey , durch eine momentane Suspendirung ciniger Theile der

ben? A. Obgleich es meine Pit ist, die tim Conseil vom Kd- Verfassung den Staat und seine. Fnstitutionen zu retten. Dies

uss oder von meinen Kollegen abgegebenen Meinungen und ge- haltenen Vorträge geheim zu halten, so glaube ih dennoch, da | und nichts weiter war nach meiner Ansicht die Auslegung des lebten Theiles des Art. 14 der Charte. Uebrigens ist das Ge-

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guf einen mich persönlich betreffenden Umstand n darguf antworten zu fönnen. Bei der ex- wähnten Gelegenheit habe ich mich von meinen Grundsäßen mcht entfernt, sondern jedes der Charte zuwiderlaufende Sysiem de- kämpft , für welches ich in dem Juteresse der dentlichen Wohl- fahrt nicht genug dringende Gründe fand. Fr. Um diese Zeit drangen die Publizisten, die man als die Organe des Ministeriums zu betrachten gewohnt war, ganz besonders auf Staatsstreiche und guf die Verleßung der Charte. Wurde nicht guch um dieselbe Zeit der spater verwirklichte Plan im Conseil in Vorschlag ge- bracht? A. Die Meinung, wée che gewisse Blätter als Organe des Ministeriums bezeichnete, war utibegründet; Thatsache is, daß die Regierung kein eigenes Blatt hatte. Was den Gedauken an Staatsstreiche oder außergeseßliche Maaßregeln betrifft, #o ‘habe ich zu der von Jhnen angegebenen Zeit im Conseil keine Spur davon bemerkt. Die Maaßregeln, welche den gegenwärtigen Pro- zeß herbeiführten, wurden ers gegen die Mitte des Fuli in Folge dex Wahlen zum ersien Male in Vorschlag gebracht. Bis dahin waren der Kdnig und die Minister fest entschlossen gewesen, sich in nichts vou der verfassungsmäßigen Regierung und dem parla- mentarischen Wege zu entfernen. Fr. Als etwas später ‘die Herrin v. Chantelauze und v. Peyronnet ins Conseil herufen wur- den, geschah dies nicht, damit sie bei der Ausführung des feit mehrern Monaten #0 oft angefündigten Borhabens, - durch Ver- ordnungen dîe Wahl-Gescße umzuschmelzen uud die ‘Preßfreiheit ju vernichten, behülflich scyn möchten? A. Ern ex- Herrn v. Peyronnet und v. Chantelaguze im Conseil nicht be- rathen wurde, so kann ich uicht wissen, ob cin anderer Grund, als die Nothwendiglet- das Ministerium für die Debatten der Rednerbühne geschickter zu machen, die Wahl des Königs au diese Männer leitete; für mich einleuchtend ist es dagegen, da diese Wahl nicht durch den von Fhnen angegebenen Grund be- flimmt werden konnte- indém, ih wiederhole es, vor dem 15. ult nie davon die Rede gewesen war- das verfassungsmäßige System in irgend einém Punfte zu ändern. Fr. Dennoch scheint es, daß die Heren v. Chabrol und v. Courvoisier nur darum austra] ten, um bei dieser Modification nicht -mitzuwirken? A. Dies is ein Jrrthum. Zwischen den Herren v. Chabrol und v. Courvoi- fier Und den übrigen Ministern befiand cine leichte Meinungs-

Jhre Frage sich bezicht unverhohlen welchem gemäß die Verordnungen erlassen wurden, nicht #

nommen hatte und nicht der Ansicht war, daf die tho feit , von der ich gesprochen - hinreichend dargethan sey. Fr. Um welche Zeit wurde das von S E L T4 As asselbe aber vornehmlich durch die Vor änge scit den Wahlen

herbeigesührt wurde, #0 glaube ich, Dat! Ls 20 A gegen die Mitte des Juli vorgebracht werden konnte. Fk- Wucde er in Gegenwart des -Kdnigs Karl X. oder in den in Abwesenheit, dieses Fürsten gehaltenen Conseils" vorgebracht? A. Die Diskusston Úber- das unter den bedenklichen Umständen, worin die Monarchie sich befand, anzunehmende System fand zuerst im Minister - Nathe und dann in einem Conseil in Gegenwart des Königs fiatt. Fr. Beharrten Sie bei Jhrer Opposition gegen dieses System bis zur Unterzeichnung der Verordnungen? Das System an sich is von den Verordnungen zu trennen,

Lhnen erwähnte System im

sem, weil die angegebenen Gefahren mix weder groß noch drin= gend genug erschienen, um die Regierung iti ie V eendiai zu verscben, sich von dem parlamentarischen Wege zu entfernen. Dieses System bot außerdem in meinen Augen große Ucbelstände dax, theils in Betracht der Umstände, untex denen es vorgeschla= gen wurde, theils in Betracht der Ausführungs - Mittel. Jch entwickelte diese Gründe zuerst in dem von den Ministern allein gchaltenen Rathe und wurde, von cinem meiner Kollegen darin unterstüßt; ich wiederholte dieselben in Conseil iu Gegenwart des Königs. Da meine Ansicht nicht durchdrang, #o legte ih nur geringe Wichtigkeit auf den Text der Verordnungen, die tur eine unvermeidliche Folge des angenommencn E waren und Überdem im C onseil nux zu Erörterungen Über das; ctail und die grammatikfa- lischen Formen Anlaß gaben. Jch wünsche, daß die Kommission Herrn

von Courvoisier vernehme, dem ih vor ‘und nach den Verord- Fr. Können Sie angeben,

na o e E welcher Fhrer Kollegen, ie in Jhrer Opposition unterstüßte? A. Da diejer Umstand einem meiner Kollegen v s E 0 anu Oa Ae D ich S Grund, zu verschwei= i 1 j gen, et mcinc ion im er a Verschiedenheit; aber lle stimmten unter sich und mit dem Kö- nister-Rathe theilte. Fr. Wie T Mad he Bie nigl. Willen darin überein, daß ‘es nothwendig sey, die Charte | dem System, das in den Verordnungen die Oberhand gewann etreulich zu vollziehen, wenn nicht außerordentliche Umíftätide- Ñ entgegen gewesen, und da Jhre Opposition einc alte und über- ie sich nicht voraussehen ließen, diese gewissenhafte Treue ge- | legte war, da cin solcher Plan Jhnen den Fntcressen König Karls X.ck gen die Charte für die Wohlfahrt des Staats gefährlich machte. | der geshwornen Treue ‘und der dentlichen Moral zuwider zu Ft. Hatte Herr v. Courvoisier nicht mit Nachdruck im Con- | laufen schien, (denn Alles dies geht aus dem Memoire hervor scil avauf bestanden, daß man der Charte treu bleiben und die Kam- das wir Jhnen vorgelegt haben,) wie war es möglich, daß Sie mer nicht @uflbsen, ondern mit ihr auf dem verfassungsmäßigen | jene Verordnungen unterzeichnen konnten? A. Aus meinen frü= Wége fortschreiten müsse? Wie fommt es, daß Sie, der am 15. Dez. | heren Antworten geht hervor, daß nach meincr Einsicht ein au=- des vorigen Jahres si zu derselben Lehre bekannt hatten, wenige Mo- | ßergeschliches Sysiem nur #0 lange als eine Verleßung der Charte nate später Jhre Ansicht änderten ? A. Die Auflösung der Kam- | und der beschwornen Treue erschien, als es nicht das einzige mer lag gani in den Prärogativen des Königs, und die Minister, Mittel zur Rettung des Staats war, oder mit andern Worten, nicht beschuldigt werden | als es nicht durch den Art. 14 in Verbindung mit den Forde-

welche dieselbe billigten, fönnen deshalb von ihren constitutionnellen Grundsäßen abgewichen zu seyn. | rungen des Augenblicks gerechtfertigt werden konnte. Die Dis= fussion wurde daher auf eine Erörterung dex Umstände zurück=

Was die Folgen diefer Aufldsung betrifft, so sahen wir deren feine andeve, als neue Wahlen und cine neue gesezmäßig konsti- geführt. Die Gefahren, die nah der Meinun meiner Kollegen die Wohlfahrt des Staats aufs dringendste gefährdeten , ersi ie-

tuivte Kammer voraus. Fr. Wenn das Ministerium zur Zeit nen mir allerdings nicht in diesem Lichte; i besaß gber nicht

jener Auflbsung wirklich \o dachte, so fragt sich, was denn in Frankreich in der Zwischenzeit zwischen der Aufldsung der Kam- | die Einbildung- mich fúr klúger als die übrigen Mitglieder des Minister-Raths zu halten / und da meine Ansi t_ nicht durchge-

mex und der BÆanntmachung der Verordnungett Ag bos es | gangen war, so mußte ich glauben, daß ich die Dinge, welche die

wär, was eine so starke Abweichung von der befolgten inie Verfahrens rechtfertigen könnte? A. Da ich das System bekämpft Majorität anders als ich betrachtete, in falschem Lichte sähe. Andererseits hätte ich aus dem Ministerium austreten können-

habe, dessen Aunähme zu den Verordnungen ' führte, #9 fönnte aber ich verhehlte mir nicht - daß unter den vorhandenen Um-

A E E NRÓ Frage a denttoch be-

h, daß der unwiderstehlich gewordene influß der Ver- | ständen jede Veränderung des Minister-Raths gr

A die sih jeyt selbst als revol ionngir bezeichnen, die als | für den König, vielleicht selbs für la Dea EY E ei bet. hâtte;

4 r tw „Me EeEte und fast überall durchgehende Wiedererwäh-" | endlich 408g, ih die Verantwortlichkeit , welche das Ministerium

ung dev Deputirten, welche einer feindlichen Oppositión cine | übernahm, ihrem ganzen Umfange nach in Erwägung, und wollte nicht vor der Gefahr entflichen. Fr. Wäre es nicht möglich:

Majorîêtät von mehr denn 100 Stimmen gab / endlich die tägli- chen Angriffe einer Menge politischer Blätter, die von allen Séi- geelte daß die Gefahr / welche Sie vorausseßen durch etne Ministerwechsel beseitigt worden wäre? A. Hätten wir geglaubt,

ten das Volk unter dem Vorwande cines gesetzlichen Widerstandes daß cine Ministerial-Veränderung die den Thron umgebenden Ge-

Da die Ernennung

gegen angebliche Staatsstreiche, welche nux im Geiste der Zeitungs-

¡um Aufftande rcizten, daß alle diese

sagte nur cin Bekenntniß meiner Grundsäße, da ih das Sysiem,

eit nicht gengu angeben; da.

System a1 die nux cine Ausführung desselben wareci. Jch bcfämpfte das Sy=

iti R E T A E} E NSEEE R A N

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wdrenkdnnte,so würdekeiner von uns Anstand genommen

Abschied zu den üßen des Königs niederzulegen.

Fr. en Antheil hatten Ste/ nach Unterzeichnung der Ber- ordnungen, al der Wahl der zu nehmenden Borsichts - Maaßre- geln, um deren Vollziehung sicher ju siellen? A. Die in den Ver- ordnungen vor eschriebenen Vollzie ungs-Maaßregeln wurden im Conseil beschlossen; ich nahm indessen an den Berathungen dak= über wenigen oder gar feinen Antheil, weil sie eigentlich mehr zu- mir fremden Geschäftszweigen gehörten. muß bei dieser (Gelegenheit eincn von mir oder vom Herrn Berichterstatter der Deputirten-Kammer begangetten Frrthum berichtigen. Im Be- richt heißt €es/ daß ich dem Conseil, in welchem die Verseßung in Belagerungs-Zustand beschlossen ward, nicht beigewohnt habe. Entweder habe ih mich schlecht ausgedrückt, oder ich bin falsch verstanden worden : die Wahrheit ist, daß diese Magßregel in mel- ner Gegenwart beschlossen ward- und obgleich ich sie nicht disfu- tirte, fo muß mein Stillschweigen dennoch als eine Zustimmung angeschen werden. Fx. Es 1st unmöglich, daß man beim Un- terzeichnen dexr Verordnungen nicht vorausgesehen hätte / daß sie großen Widerstand veranlassen würden. A. Die Thatsachen , dîe unwiderleglicher als alle Raisonnements sind, beweisen deutlich/ daß man- weit davon entfernt war, cinen. Widerstand, oder vielmehr cinen Aufstand vorguszuschen , wie derjentge war/ von dem wir unglücklicherweise Zeugen gewesct sind. Hatte man ihn vorausgeschen und, die bsicht gehabt, thn um ieden Preis zu bestegen/ so würde man chon lange vorher dîe von der gewöhnlichsken Klugheit angedeuteten Maaßregeln ge- nommen haben. Dagegen ordnete die Regkerung nicht nur feine

solchen Maaßregel ein anderes Resultat zu das Aufhdren alles gewöhnlichen Justiz-Verfahrens und die Be=- rufung der

von die Rede wäre-

außerordentliche Lruppen-Vercinigung an/- indem, in den drei un- alicélichen Tagen kaum 7000, Many Fnfanterie in Bewegulg waren, sondern man berief nicht cinmal. die 11 Courbevote und Vincennes stationirten Abtheilungen der Königlichen Garde nach Paris. Alles fam pldulich, unvorhergeschen, und die beiden cin- zigen getroffenen Maaßregeln, die Berseßung în Belagerungs- Zustand und die Ernennung einer außerordentlichen Kommisston, fanden nux nach den ersten Angriffen des Volks siatt. V1: Man mußte wissen - daß die regelmäßigen Gerichtshbfe aufergesehmäâ- fige Maaßregeln nicht unterstüßen würden ; wurde nicht deshalb die Einführung: von Prevotal- Gerichtshöfen beschlossen? Geseßt

feine Spur von einem

aber“ man wollte diese nicht einführen, hatte man nicht die Ab- t, seine Zuflucht zu Kriegsgerichtett zu nehmen, weil nur dret Wege vorhgnden waren- entweder der der gewöhnlichen Gerichts- höfe, oder der Prevotal-Gerichtshdfe, oder der Militair-Kommis- sionen sich zu bediencn? A. Als die Minister, um gänzlichen Umwälzung bedrohten Staat zu retten - trafen , die außer dem gewöhnlichen Geseh lagen /- Yeberzeugun g,

handelten; ie 1 1 ch Psicht zu erfüllen; sic konnten nicht glauben- daß dic Magistra- tur anstehen würde , sle zu vollzichen. Es if übrigens im Con- scil nie die Rede davon gewesen - außerordentliche Gerichtshöfe oder Kommissionen unter irgend einer Benennung cinzuführen. Fr. Als Sie dic ersten, am 27ften ausgebrochenen - Unruhen erfuhren und am Abend mit Fhren Kollegen i lignac zusammen waren, als Sie, vom Anfange an eil Geg- néx des Systems der Verordnungen, _— die Wirkung sahen, welche dieselben hervorbrachten, gaben Sie in diesem leßten Au- genblicke nicht die Meinung zu erkennen - daß man deren Voll- zichung hemmen müsse ? A- bgleich scit dem 27sten aufrühreri- he Zusammenr ottungen stattfanden - obgleich man die Königli- chen Truppen angegriffen hatte und Blut geflossen war, {o war cs dennoch unmöglich, an jenem Tage den wahren Charafter der Bewegung zu ertennen/ die chen #0 gut cin durch Zusammen- rottungen von Arbeitern und Menschen aus den niedri sien Volksklassen erregter Tumult seyn konnte, wi, sie es auch. in der That zu seyn hien. Es wax mithin fein hinreichender Grund vorhanden, um an die Zurücknahme der Verorduungen ¿u denken, und in der That fam dieser Gegenstand guch gar nicht im Conseil zur Sprache; ich hatte daher keine Ge- legenheit, meine Meinung 11 diesex Hinsicht zu äußern, Fr. Am 27ften Abends deliberirte man indessen im Conseil über die Verschung der Stadt Paris in Belagerungs - 3

fonnte diese Maaßregel, in deren Folge alle Thâti gerlichen, administrativen und, tas Gewalten gh und der Bürger seines natürlichen und cseßmäßigen Schußes beraubt- wurde, lediglich auf Anlaß eines umults, wie Sie ihn rben beschrieben, er riffen werden? A. J gebe es. nicht zu, daß die Folgen des Versehens 11 Belagexungs- ustand \o wichtig und so ausgedehnt gewesen wären, als Sie dieselben schildern; dic unmittelbare Wirkung ciner solchen Magßrege! ist wohl die, daß dic administrativen und gerichtlichen Behörden unter die Leitung der militairischen Autorität gelten werden , nicht aher die Ver- nichtung der auf das Gescß egründeten Rechte: diese die Ruhe- sdrer in Schrecken schende Maaßregel ist, b 3

den, dazu geeignet, die guten Bürger, zu 310 i Offizier die Sache an, der neulich, ein ganzes Departement die- ser Maaßregel unterwarf und , weil fie heilsam befunden, dafür oclohnt ward. Fr. An einem von der Regierung weit entfern- ten Punkte begreift es sich, daf es, in einem Augenblicke großer Bewegung, vortheilhaft seyn kann, alle Gewalten in ciner Hand zu vereinigen; im Mittelpunkte der Regierung aber, und an einem Orte, wo deren Einwirkung ras und unmittelbar stattfinden tann: in einem Augenblick, wo der Präsident des Conseils zugleich Kriegs-Minister if, da if es {chwer, von einer

Maaßregeln hatten se die

| machen, worauf ich guch eine noch län

den mit einer |

day sic innerhalb der Schranken des Art. 14der Chavze | glaubten cine zwar für ste peinliche, gber gebieterische |

bei Herrn von P0- |

erwarteit , als. fompromittirten Bürger vor die Kriegs - Gerichte. Augenblicken, daß es niht seine Zuflucht zu ait- ewdhnlichen ? ‘A. Diese 1 9h n Gewicht schi, wenn da- in einem Gescße über eine Erklärung in Bc- lagerungs-Zusiand cine Ausnahme zu Gunsten dex Hauptstadt zu motiviren; eine solche Ausnahme findet sich, aber in keinem Ge- sey Über diesen Gegensiand, und es handelt sich hier nur vou ciner ganz legalen Frage, weil die Erflärung in Belagerungs- Zustand, die hier erwähnt wird/ fein Resultat gehabt hat - über. welches die Bürger sich hâtten beschweren fönnen. Was dent zweiten Theil der Frage betrifft, so konnte ich, als ih sagte, das Ministerium hâtte nicht die Absicht gehabt, außerordentliche Ge- richtshdfe oder Kommissionen einzusehen, nicht an die möglichen Resultate einex Erklärung în Belagerungs-Zustand denken, tndent dicse Maaßregeln: nur durch zufällige Umstände herbeigeführt wur- den, die außer dezu Sysiem der Regierung lagen. Fr. Sind dem Kriegs - Minisier nicht Befchle zur Bildung von Kriegsge- richten ertheilt worden? s nicht sogar Herr von Champagny deshalb in die Tuilerieen berufen worden? A. Hiervon weiß ih nichts ; auf jeden Fall wäre die Bildung der militairishen Ge- richtshöôfe nicht Sache des Kricgsminisiers, sondern des außer- ordentlichen Commissairs gewesen. Fr. Hat man sich nicht im Conseil wenigstens damit be\chäftigt, die Auëführung der For- malitäter sicher zu stellen, die allein nur die Büruger von den th= nen drohenden Gefahren 11 Kenntniß seben konnten? Man findet Sh Anschlag- Zettel, von einer Bekanntma- ung dieser Verordnung, die #9 \chreckliche Folgen haben mußte: A. Diese wetsen Maaßregeln wurden im Conseil nicht disfutirt und durften es nicht; aber jeder von uns fühlte deren Nothwetn- digkcit; was mich persönlich betrist/, so crflâre ih, daß ich. am 2iften Abends eine von mehreren metner Kollegen gebilligte Pro- clamation abfaßte und sie dem Herzoge von Ragusa Übergab, daz mit er sie in dex dagreuf folgenden acht dffentlich anschlaget [assen sollte. Am 3-sten erfuhr ich gegen Mittag, daß diese Máaf- regel nicht vollzogen worden war; dek Herzóg von Ragusa, mit dem ich darüber sprach, dat mich, ihm cinen anderen Entwurf zu ere Proclamation, als díe ersie abfaßte; wasden gußerordentlichen Commissair an Befkfanntmachuns derselben, zu der er geneigt zu seyn schien, gehindert hat, weiß is nicht. Denselben Tag- den 22e, glaubte ich mit cinigen mei- ner Kollegen, daß es gut wärc, wenn der außerordentliche Com- missair alle Maire’s vvn Paris bei sich versammelte, um ihnen Verhattungs-Regeln- über die Mittel zu ertheilen, die sie anwen- den konnten, durch Ueber ouis die insurgirten Haufen zu eke sireuen; auch diescsmal erhielt Ach den Auftrag, das Zasammen- berufungs-Schxpetben abzufassen. Der Gouverneur des- Schlossesy Hes vos Glandèves , Übernghm dessen Be A ihn agu

Sie äußerten indessen -vor wenigen die Absicht des Ministeriums gewesen sey, deren Gerichtshöfen zu nehmen, als zu den

Bemerkungen würden ohne Zweifel von

Jch sa

: wirklich cintge Stunde nachher die Briefe, die er hatte {reibe lassen, in der Hand halten ; warum die Zusammenkunft nicht fiattfand , weiß ih nicht. Fr. Um welche Stunde wurde dieses Umlaufs\chreiben abgefäßt? A. Die Stunde kann ich nicht genau angeben; es war Nachmit- tags. Fr. Deutet dex Ausdru wir, dessen Sie sich bedientett- nicht darguf hin, daß die Minister im Schlosse ein Conseil gé- bildet hatten? A. Die Minister famen Mittwoch früh einzelit in das Schloß der Tuilerieen; ein Conseil bildeten sie nicht und fonnten nur einzelne Rathschläge Aber die Maaßregeln ertheilete welche die Umsiände nothwendig, zu erfordern schienen. Fr: Haben Sie, als chemaliger Ju iz-Beamter, dte Aufmerksgmkeit Fhrer Kollegen alf einen andern unendlich wichtigen Punft ge- lenkt? Es ergiebt sich nämlich aus ciner Menge von Auslagen und namentlich gus denen der Polizei-Beamten, die zu jener cit in den Arrondissements gehraucht würden, w0 es am heißesten herging, -daß, bevor man die Waffen gegen die Bürger anwetn- dete, an selbige von Seiten der Civil- Beamten kein Aufruf er- lassen war; ia was noch mchr ist, dex Befebl, dergleichen Aufrufe zu veranstalten, soll nirgends und von Niemanden a worden scytt. A. Für die Srthettung der die Aufrufe hetressenden . efchle hatte

ommissarius zu sorgen; es 1 mir unbe- e a Befchle auf allen Punfkten ertheilt wurden; cch wei

der außerordentliche kannt, ob diese i : nicht, ob auf einigen Punkten der An rif nicht #0 pldÿ-

lich erfolgte/ daß es O wav die vom Gejeß vor eschriebeneti Formalitäten zu vollziehen; was ih aber gewiß weiß -/ ift, daß diese Aufrufe am 27ten und 98ften- mehreremale attsanden. gr. Hat das Conscil nicht befohlen, die 44 Unterzeichner des in det ‘tional eiugerúckten Prôtestes, gegen welche die Mandate am 59ften erlassen wurden, zu verhaften? A. Das Conseil konnte sih. in Verfolgungen dieser Art, nicht cinmischen. Wurden der- leichen Mandate erlassen, y geschah es von der x0 drde, auf Verlangen des dentlichen Ministeriums un Be- obachtung der vom Geseß vorgeschriebenen Formen. Fr. Wuß _ten Sie am Mittwoch ctwas von der Ankunft der Pariser De- “putirten bei dem Ragusa? A. Ich habe davon. sprechen gehd gekommen wären, um mit dem Herzo : vdllig unbewußt aber war es mir, in wessen und von wel- cher Natur ihr Borschlag war. Fr. Herr v. P lignac hat- Sie also Uber den Beschluß, dener e fassen hatte, als der Herzos ben zu empfangen, nicht zu Ra-

von Ragusa ihm vorschlug, diese the Zegen? A. Nein. Fr. Erfuhren Sie spâter/ 0b err v.