1830 / 346 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 14 Dec 1830 18:00:01 GMT) scan diff

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benslänglih ihre Würde behalten, der Zahl nah immer die

Hälfte der Mitglieder der zweiten Kammer betragen, minde- stens 1000 Gulden Grundsteuer zahlen und 40 Jahr alt seyn müssen. Jn der nächsten öffentlichen Sißung, worin dieser Gegenstand verhandelt werden soll, wollen 11 Miktglie- der zu Gunsten der Errichtung zwcier Kammern, und eben so viele zu Gunsten einer einzigen Kammer reden.

Das diplomatische Comité hat, wie man vernimmt, den Herren Bresson und Cartwright vorgestellt, wie unerwartet und unbillig die Auslegung sey, welche Holland von der Verpflichtung, die Strom-Blokade aufzuheben, gemacht habe. Die beiden genannten Herren sollen darauf am schon 4ten d. M. an die Konferenz in London das Nöthige berichtet haben, und wird noch gegen Ende dieser Woche die Antwort darauf er- wartet. }

Das Journal de Gand enthält das Schreiben cines Franzosen , der eine Reise durch Belgien gemacht hat, und dessen Betrachtungen über die Stimmung der Gemüther in diesem Lande , die er als úberaus aufgeregt und unzufrieden mit dem dermaligen Zustande desselben schildert. „„ Jn Ant- werpen“/, heißt es, „sagte man mir, unser Hafen und unser Markt waren sonst nur von denen Londons und Liverpools übertroffen. Unsere Flagge wehte in allen Häfen der Welt und wurde von allen Völkern geachtet , unser weites Entre- pot, unsere umfasscnden Bassins nahmen taglich die Produkte auf, die man uns aus den Meeren Ost- und Westindiens, aus den Flüssen der Ostsee, aus den Bassins von New-York und aus den Häfen von la Manche zusandte. Ueber Ant-

werpen bezogen die Niederlande alle Erzeugnisse der beiden |

Welten, wohin auf demselben“ Wege die Produkte Belgischen Gewerbfleißes, Berg- und Landbaues ausgeführt wurden. Jeßt föônnen wir unsere Bassins verschútten, unsere Nieder- lagen schließen, unsere Schiffe abtafeln und unsern Hafen

eingehen lassen, denn weder Holland noch seine Kolonieen.

werden wieder etwas ber Antwerpen beziehen. Jn Gent Lide ih die Chefs der dort so zahlreihen Spinnereien , der chônen Hammerwerke, welche viele tausend Hände beschäf- tigten, seufzen über die Nothwendigkeit, in der. sie sich befin- den würden, ihre Werkstätten zu schließen ; denn ihr Gewerbfleiß hatte sch nur so sehr gehoben, weil ihre Gewebe nicht bloß - alle Einwohner Hollands kleideten, sondern auch von dessen Marine und der von Antwerpen weit über das Meer hinaus verführt wurden. Jm Hennegau und in den Distriften von Lüttich werden die großen Schmiede-Meister, die Besiser der dort so zahlreihen Eisen- und Kohlen - Bergwerke, die Eigenthümer der Marmor- und Steinbrüche, die ebenfalls den Reichthum dieser Provinzen bilden helfen , verdrießlich, wenn sie nur daran denken, daß Holland in seinen zahlreichen Werften ihr Eisen und ihre Nägel nicht -mehr gebrauchen würde; daß es die Materialien zur Errichtung seiner kleinen Paläste anderswo sich holen, und daß es von England die Kohlen bezichen werde, die scine Hammerwerfe mit Feuer versorgen und seinen durchwässerten Boden erwärmen. Jn Namur, Verviers und Dinant trifft man niht Einen Fabrikanten, der nicht in Verzweiflung darüber if , daß er für. seine Tuche und Gewebe aller Art nicht mehr die alten Ausmündungen besißt. Jn Brüfslel selbst finden wir, mit Ausnahme der Parteigänger der Revolution, die sich da- selbst ein allgemeines Rendezvous gegeben haben, ferner der Kongreß - Mitglieder und. einiger Hunderte von Freiwilligen, die sich vom Freiheits -Schwindel haben hinreißen lassen, die ganze Bevölkerung ‘in Trauer; alle Kaufleute, -alle- Haus- besiger, alle Producenten sind über das Bild betrübt, das ihnen ihre verödeten Niederlagen, ihre unbewohaten Häuser darstellen. Auf dem Lande, überall, verlangen die Pächter eine Herabseßung ihres Pachtschillings , da sie keine Aussicht mehr haben, ihr Getreide nach Holland oder ihr Schlacht- vieh über die beiden Flandern hinaus zum Verkauf zu brin- gen. Kownmen Sie -daher (so schließt dieses Schreiben) von der Jdee. zurü, daß Belgien im Allgemeinen mit der Revolution zufrieden sey. Glauben Sie im Gegentheile, daß die große Mehrheit seiner Einwohner sie beklagt, und seyn Sie daher auf Ereignisse gefaßt, die von denen ganz verschie- den sind; die bisher stattgefunden haben.“ s - Der Invalide Charlier aus Lâttich, gewdhnlih Holzbein genannt, ist zum Artillerie - Hauptmann mit Pension er- nannt worden. i ;

Nachrichten aus Holland zufolge is der bekannte Libry De ea ¿Haag abgereist und nah London gegangen. al de la Haye wird jeßt von He Durand allein eas l Os T c aagoós I IÎn einem Flecken zwischen Roulers und Menin hat vor fiiben, Tagen wiederum. elne Getreide-Pländerung stattge-

den.

Zwei Feld!- Apotheken mit allem nöthigen Material sind gestern von hier abgesandt worden, ètie eine in das Haupt- quartier des Generals Tiefen v. Terhove nach Hasselt, und die andere in das des Generals Niellon in Turnhouct.

Deutsch lan d. ;

Schwerin, 9. Dez. Jhre Königl. Hoheiten der Erb- großherzog und die Erbgroßherzogin sind am bten d. M. von Ludwigslust hier eingetrofsen und am folgenden Tage dahin zurückgekehrt. :

Gestern Abend um 5 Uhr rückce eine Escadron des Che- vaurlegers-Regiments aus Grabow hier ein , welche (wie, die Schwerinsche Zeitung meldet), sicherm Vernehmen nach, mor- gen mit dem hier garnisonirenden leichten Jnfanterie-Batail- lon und 2 Kanonen nach Wismar marschiren, wogegen ein Theil des Garde-Grenadier-Bataillons aus Ludwigslust mor- gen’ hier einrúcen wird. Dem Vernehmen nach geht der Vice - Kanzlei - Direktor, von Both, in Rostok als Großher- zogl. Kommissarius nah Wismar, um den Ursprung der

dortigen Aufregungen zu untersuchen und gegen die Anstifter.

die Strenge der Geseße eintreten zu lassen.

D 10. Dez. Se. Kdnigl. Majestät haben dem Grafen von Oderg das Commandeur - Kreuz des Königl, Guelphen- Ordens zu verleihen geruht.

Der Königl. Preußische Gesandte am hiesigen Hofe, vaie- von Malßzan, ist von Oldenburg hier wieder einge- roffen. / j

“Braunschweig, 10. Dez. Dieser Tage sind aus ver- schiedenen Städten des Herzogthums Deputationen der da- selbst errihteten Bürgergarden eingetroffen, um Sr. Durchl. dem Herzog Wilhelm für die Beibehaltung der Regierung ihren Dank nebst den Versicherungen der treuesten Ergeben- heit darzulegen. :

Der Magistrats-Direftor Dr. Bode und der Magistrats- Secretair Dye. Meier, Atjutant der Bürgergarde, sind ge- ster Nachmittag um 4 Uhr nach Osterode gereist. Die Ver- anlassung dieser Sendung dahin ist die Sicherstellung des von des Herzogs Karl Durchlaucht auf seiner Flucht in dem dor- tigen Mackensershen Gasthause zurückgelassenen Reiservagens, welcher Effefktea von höchster Wichtigkeit enthalten soll. :

Gestern Abend gegen 6 Uhr traf die erste Division der am 30sten v. M. nach dem Harze entsandten Freiwilligen unserer Bürgergarde, unter dem Jubel des Volks, hier ein. Nicht genug fann die Mannschaft den so herzlihen und wahr- i enthusiastischen Empfang, der ihr überall zu Theil ward, rúhmen.

Frankfurt a. M., 9, Dez. Se. Durchlaucht der Her- zog Karl von Braunschweig ist “nach Meb hier durchgereist.

Der Kdnigl. Preuß. Legations-Rath Hr. Patitpierre ist aus dem Haagi, und Hr. Graf v. Sieyes, Attaché bei der Königl. Franz. Gesandtschaft in Dresden, aus Paris fom- mend, hier eingeiroffen. | t /

Karlsruhe, 8. Dez. Unsere hegtige Zeitung mel- det von der Grube „Neue Hoffnung VBMtes‘/ bei St. Blasien, unterm 2. Dez. : „„Am 23. vorigen Monats hatten wir hier Morgens # auf 6 Uhr und Nachmittags Z Uhr bedeutende Erdstöße verspürt. Cine weit bedeutendere Erdershütterung fand aber in der Nacht vom 1. auf den 2. Dez. statt. Eine Viertelstunde nah Mitternacht wurde unser Felsenboden, wohl eine halbe Minute lang, so heftig ershüttert, daß die Fenster der Kaue (Grubenhäuschen ) erzitterten und das ganze Ge- bäude zu wanken schien. Die Bergleute verließen eiligst die Arbeit und fuhren ershrocfen aus der Grube, in der Mei- nung, sie breche zusammen. _ i

Fit 4 16:0.

Der Oesterreichische Beobachter giebt im neuesten Blatte die (von uns bereits gestern mitgetheilte) Nachricht von dem am 30. November zu Rom erfolgten Ableben des Papstes Pius VII[, mit dem Hinzufügen, daß der Kardinal Staats-Secretair Albani, dem Herkommen gemäß, gleich nach dem Tode Sr. Heiligkeit, seine Functionen in gedachter Eti- genschaft" eingestellt hat, die demnach, während der Erledi- gung des Päpstlichen Stuhles, von dem Secretair des Kar- dinal- Kollegiums, Monsignor Polidori, úbernommen wurden. Sd Närnberger Korrespondent enthält Nach-

echendes : ; h |

¡Von der Jtaliänischen Gränze, 2. Dez. Die Aufführung der bekannten Oper „die, Stumme von Portici auf dem großen Theater della Scala zu Mailand sollte die Losung zu Meutereien werden, wobei es auf die Person des Kommandirenden, General v. Walmoden, selbst abgesehen war. Dieser ward rechtzeitig davon unterrichtet und traf

daher seine Anstaltenz Als nun in einem der Zwischen - Afte

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ein ungebührlicher Lärm sich in dem gedrängt vollen Hause vernehmen ließ, ging plödblich der Vorhang in die Höhe , die Bühne war mit einer zahlreihen Schaar Ungarischer Gre- nadiere besebt, deren unzweideutige Haltung den Tumultuan- ten Furcht und Schrecken einflößte. Gleichzeitig waren auch außerhalb des Theaters die unter solchen Umständen zweck- mäßigsten Anstalten getroffen worden, wodurch es denn mdg- lich ward, sich der vornehmsten Ruhestörer zu bemächtigen, den großen Haufen aber unverrichteter Sache. nah Hause zu

schien.‘

Grie. henland.

Der Courrier de la Grèce schreibt aus Aegina vom 13. Oktober: „Am 4ten d. M. kurz vor Mitternacht wurden hier zwei leichte Erdstdße verspürt. Der Archi- mandrit Neoyhitos Dukas hat den Griechischen Schulen 1100 Bände von den verschiedenen klassischen Autoren ge- schenkt, welche er mit Uebersebungen und Kommentaren heraus- gegeben hat. Dieser achtungswerthe Geistliche hat sogar die Transportéosten von Bucharest bis hierher übernommen. Der Präsident hat an denselben unterm 14. August folgen- des Schreiben erlassen: „Jch beeile mich, Jhnen die Freude auszusprechen, die uns Jhr Schreiben vom 5. Juni, worin Sie Jhre Rückkehr. in den Schooß des Vaterlandes anzeigen, veruc\acht hat. Die Regierung wird eiuen hochhetzigen Sohn Griechenlands, der die lesten Tage seines Lebens dem Nuben ber Mitbürger widmet, die er durch seine zahlreichen und ge- lehrten Werke gebildet hat und noch immer bilden wird, mit offenea Armen empfangen. Die armen Zöglinge wünschen lebhaft den- Tag herbei, an welchem sie selbst dem Wohlthä- ter, der ihnen eine jo große Anzahl shäßbarer Werke ge- schenkt hat, ihre Dankbarkeit werden bezeugen fönnen.‘‘ Herr C. Brenis hat 11,000 Exemplare der von dem gelehr- ten Etienne Comitas zu Wien herausgegebenen auf den Elementar-Unterricht bezüglichen Werke von Transport- Kosten frei hierher geschickt ; auch diesem Geber hat die Regierung im Namen des Vaterlandes ihre Erkenntlichkeit ausgedrückt. Der Archimandrit Jgnatius- Scalioras, Professor der Helle- nischen Sprache an der Griechischen Schule zu Triest, hat

ebenfalls 100 Exemplare seines Werkes, über die Syntax,

deia Vaterlande geschenkt. Ein Primat der Insel Hydra, Bufkuris, hat zu Gunsten der Nation auf die Summen von 10,000 Talaris verzichtet, die er für während der ersten Feld- zuge zum Behufe des Staatsdienstes gemachte Ausgaben zu fordern hatte. Vor einigen Tagen wurde die vom Prâà- sidenten gestiftete Schule zu Tripolizza mit 150 Schülern in Gegeuwart der Civil- und Militair - Behörden feierlich

erôfínet.‘

A 1:4 nd.

Berlin, 13. Dez- Jn Nr. 270 dieser Zeitung is die an den Herrn Ober - Präsidenten, Staats - Minister von Jn- gersleben, ergangene Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 14. Sept. d. J. mitgetheilt worden, mittelst deren des Königs Majestät Allerhôchst| Jhr Wohlgefallen über das Benehmen der Búr-

ershaft von Achen bei den am 30. August daselbst vorgefal- enen Ruhestécungen zu erkennen gegeben und zugleich die Absicht ausgesprochen haben , den e Ihnen namhaft zu machenden Personen, welche sich bei dieser Gelegenheit auf cine ausgezeichnere Art bemerklich gemacht, einen Beweis der Erkenntlichkeit zu gewähren. Die Achener Zeitung ent- häálst nunmehr nachstehende ‘in dieser Hinsicht. anderweit an den obgenannten Hertn Ober - Präsidenten erlassene Aller- hôchste Kabinets-Ordre :

„Auf Ihren Bericht vom 2. v. M., in Betreff derjeni

gen Personen, welche sch bei Dämpfung des am 30. August zu Achen ausgebrochenen Aufruhrs Anspruch auf Belohnung erworben haben, verleihe Jch |

1) dem Detaschement, welches den ersten Angriff auf die Ruhestôrer im Cockerill’ schen Hause gemacht hat, 2 Rothe Adler-Orden 4. Klasse;

2) derm Detaschement, welches sich zur Vertheidigung des Gefangenenhauses freiwillig eingefunden und dabei t ätig mitgewirkt. hat, 2 Rothe Adler - Orden 4. Klasse, und dem Pförtner Hochstädter dieses Gefangenenhauses das Allgemeine Ehrenzeichen ; ferner

3) dem Detaschement, welches die Aufrührer am Arrest- hause zerstreut, sie nach dem Cockerill’schen Hause verfolgt und dort vertrieben hat, 3 Rothe Adler-Orden 4. Klasse und 1 Allgemeines Ehrenzeichen ;

4) dem Detaschement , welches sich zur Beschüßung des Haupt - Zollamts -Gebäudes formirt hat und am Eingange

der Urséeliner-Straße 8 Rebellen gefangen hat, 1 Rothen Adler-Orden und 1 Allgemeines Ehrenzeichen.

“Diese 8 Rothe Adler - Orden und 3 Allgemeine Ehren- zeichen übersende Jch hierneben mit der Bestimmung, daß den Detaschéments ‘überlassen bleiben soll, dieselben, mit Aus- {luß des dem 2c. Hochstädter persönlich bestimmten Ehren-

_zeichens, dènjenigen Mitgliedern zuzugestehen, welchèn sie die meisten Ansprüche auf die Auszeichnung zuerkennen, und ha-

ben Sie demnächst Mir, so wie der General-Ordens-Kommis- sion, anzuzeigen, wem sie zu Theil geworden sind. Hierbei be- merke Jch, daß Jch den im zweiten Detaschement mitgewirk- ten Rittmeister von Hochwächter, zur Belohnung seines Ver- dienstes, zum Major befördert habe. Ueberdies behalte Ich Mir vor, der Bürgerschaft zu Achen, zur Belohnung ihres rúhmlihen Benehmens bei dem stattgehabten Unfuge, Mein Bildniß zu schenken, welches in dem dortigen Rathhause als bleibendes Anerkenntniß ihrer guten Gesinnung aufgestellt werden soll. Und da, nah Jhrer Anzeige, auch die Bür- gerschaft der Stadt Burtscheid, damals unter Leitung ihres Bürgermeisters, von Lôwenich, schr zweckmäßige Maaßregeln zur Erhaltung der Ruhe unter den dasigen Fabrik - Arbeiter getroffen hat, so trage Jch Jhnen auf, derselben dafür Meine Zufriedenheit zu erkennen zu geben. Berlin, den 20. November 1830. (Gez.) Friedrich Wilhelm.“

Nachrichten aus Elberfeld vom Iten d. zufolze was ren Jhre Majestät die Königin der Niederlande und die Prinzessin Friedrich Königl. Hoheit auf Höchstihrer Reise aus dem Haag nach Berlin am 8ten Abends, nachdem Sie in Dússeldorf Mittagstafel gehalten- hatten, gegen 8 Uhr das- selbst eingetroffen und hatten das Absteigequartier im Gast- hause zum Zweibrücker Hofe genommen. Die hohen Reisen- den geruhten bei der Ankunft den Landrath des. Kreises und den Ober-Bürgermeister der Stadt zur Audienz zu lassen und sekten am Iten Morgens die Reise nach Bielefeld wroeiter fort. Am Abend desseibén Tages , in der zehnten Stunde, langten Jhre Majejtät und Jhre Königl. Hoheit glücklich in Bielefeld an, woselbst die Einwohner , auf die eingegan- gene Nachricht von der bevorstehenden Ankunft der hohen Reisenden , sich beeilt hatten, so weit die Kürze der Zeit es gestattete, ihre Häuser zu illuminiren. Höchstdieselben stiegen im Ravensberger Hofe ab, woselbst der Hôchstihnen von Minden entgegengerei|te Regierungs-Chef-Präsident Richter- an der Spive der Kreis - und Orts- Behörden , so wie das Offizier-Corps des in Bielefeld garnisonirenden Bataillons des Regiments Prinz Friedrich der Niederlande, ihre Huldi- gungen darbrachten. Um 6 Uhr Morgens traten die hohen Herrschaften ihre Abreise an, wechselten in Herford dieRelais und trafen unter demGeläute aller Glocfen um 102 Uhr in Minden ein, woHöchstsie auf dem Kommandantur-Gebäude abzusteigen und ein Frühstück anzunehmen geruhten. Bei der Audienz wurden das Königl. Offizier-Corps durch den Kommandanten der Festung, General von Briesen, die Civil -, städtishen und geistlichen Behörden durch den Regierungs - Präsidenten Richter vorge- stellt, und sowohl Jhre Majestät die Königin als Jhre Kdnigl. Hoheit die Prinzessin geruhten, sich mit jedem Eins zelnen auf das huldreichste zu unterhalten. Nach - 12 Uhr sebten Höchstdieselben unter erneuertem Zuruf der zahlreich ver- sammelten Einwohner, die sich bei dieser, wie bei jeder andern Gee legenheit beeiferten, Jhre-Gésinnungen inniger Anhänglichkeit und Liebe gegen das erhabene Königshaus darzulegen , die Reise über Hildesheim weiter fort. :

Aus Halberstadt vom 11. Dez. wird gemeldet : Ihre Mäjestät und Jhre Königl. Hoheit die Prinzessin Fried-

) Tich der Niederlande trafen diesen Nachmittag 42 Uhr im

erwúnshten Wohlseyn hier ein, stiegen aber nicht aus dem Wagen, sondern wechselten bloß die Pferde und seßten sogleich die Reise nach Magdeburg fort. Höchstdieselben hatten kaum die Stadt verlassen, als Se. K. H. Prinz Albrecht, Hôöchst- welcher den Hohen Reisenden entgegen gefahren war und Höchstdieselben auch bereits vor dem Thore bewillfkommnet hatte, hier eintrafen, jedoch auch sogleich mit frischen Pfer- den nah Magdeburg zurückeilten. Zum Empfange Jer Maj. und Königl. Hoheit waren die Militair- und Civil-Be- Pee vor dem Gasthofe zum Prinzen Eugen, wo umge- pannt wurde, und woselbst" auch eine Compagnie vom 3ten Uhlanen-Regimente mit fliegenden Estandarten aufinarschirt war, versammelt. s :

Gestern Abend sind Jhré Majestät und Jhre Königl. Ho- heit glücflih in Potsdam angelangt. |

Aus Königsberg vom 8. Dez. schreibt man: Gestern um 2 Uhr Mittags ist Se. Durchlaucht , der Herzog Peter von Oldenburg, auf seiner Reise von Berlin nah St. Pe-