1830 / 348 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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sende, die am 7. Dezember von Gent: abgegangen sind, ge- ben uns die Versicherung, daß die Spannung der Gemüther dort so groß sey, daß man erwarten dürfe, die Oranische Fahne werde binnen sehr kurzer Zeit wieder von den Genter Thürmen wehen. Es scheint beinahe gewiß, daß, was auch immer der Kongreß in Brüssel beschließen mdge, ganz Ost- Flandern sich vorzugsweise wieder der Regierung des Königs Wilhelm unterordnen will./'

Auch in Gröningen wird jeßt ein Jäger - Corps, unter dem Namen: ,,/ Freiwillige Jäger von Gröningen „‘/ errich- tet; junge Leute aus den angesehensten Familien eilen herbei, um dieses Corps vollzählig zu machen.

Aus Antwerpen wird geschrieben, daß von den am 1sken d. in die Stadt eingerüten Jnsurgenten schon- am folgen- den Tage nahe an 300 desertirt seyen. General Chassé und die Besaßung der Citadelle, wo die Artilleristen beständig mit brennenden Lünten auf der Hut sind, erfreuen sich der besten Gesundheit. j

Breda, 9. Dez. Gestern um Mittag zeigten sich wie- derum ungefähr 40 Jnsurgenten in dem diesseitigen Dorfe Groß-Zundert, wo feine Holländischen Truppen liegen. Nach- dem sie sih hatten zu essen geben lassen, kehrten sie nach Westwezel zurück und nahmen einige Hühner mit. Solche ficine Stretfzüge geschehen meistens ohne Wissen der Chefs, und diese haben oft hon am folgenden Tage das von ihren Truppen Geraubte bezahlt und die Uebelthäter selbst bestraft.

Gestern hat der General-Lieutenant van Geen ein Ba- taillon Kolonial - Truppen, das zur Verstärkung des Heeres hier angekommen it, in Augenschein genommen. Dieje im Kriegsdienste erfahrenen Truppen, ausgezeichnet durch eine {dne friegerishe Haltung, sind vom besten Geiste beseelt.

Vorgestern Abends spät kamen einige Belgier nach dem Nord-Brabantschen Dorfe Hilvarenbeek, zwei Stunden von Tilburg, plünderten zuerst den daselbst wohnenden Schlächter der jüdischen Gemeinde ‘und alsdann den Prediger der refor- mirten Kirche des Orts; beides unter dem Vorwande, daß fie von ihren Vorgeseßten nicht gehörig besoldet werden und daher von Beute leben müßten. Jn dem Hause des Schläch ters haben sie den alten Vater desselben, einen Mann von 80 Jahren, am Kopfe s{hwer verwundet.

Brüssel, 10. Dez. Jun der gestrigen Sißung des Kongresses wurde unte? mehreren anderen Bittschriften auch die in Lateinischer Sprache abgefaßte eines Priesters- ‘über- reiht, der daruber Beschwerde führte, daß die Groß - Vifare in Gent sih, wegen sciner Opposition gegen die Holländische Regierung , mehrere Ungerechrigkeiten wider ihn erlaubt. hät- ten. Zwei aus England gekommene an das Belgische Volk gerichtete Glückwunsch - Adressen, die eine von 500 Ein- wohnern in Manchester und die andere vom politischen Verein in London , als dessen Präsident der bekannte «Sit “Hunt unterzeichnet war, wurden darauf dem

ongresse vorgelesen , der aus Freude darüber beschloß, seine Dünkbarfeit gegen das Englische Volk im Protokoll aufneh- men zu lassen. Hr. Tielemans stattete im Namen des Comité für die innern Angelegenheiten den angekündigten Bericht ab, ließ sich jedoch, da ihn die Vorlesung desselben zu schr anstrengte, von einem Secretair des Kongresses darin ablôsen. Der Bericht, den uñsere Zeitungen noch nicht mit- theilen, ‘wird als flar und umfassend gerühmt. Hr. A. Gendebien stattete demnächst im Namen des Justiz-Comités den Bericht desselben ab, worin besonders Herr van Maanen scharf mitgenommen wird, dagegen jedoch die neuen Ernen- nungen sehr geruhmt werden.

Gestern frúh hat abermals eine Art von Aufstand unter den hiesigen Arbeitern stattgefunden. Dem Obersten Borre- mans, der sich nach dem Ort der Unruhen begab, ist es durch Kaltblütigkeit und Entschlossenheit gelungen, die Meu- terer zum Theil zu zerstreuen und zum Theil festnehmen zu lassen. Die Ordnung ist zwar seitdem wiederhergestellt, doch sind alla Wachtposten verdoppelt worden.

Mehrere Wagen , die 400,000 Patronen enthalten sol- len, sind gestern an das Heer abgesandt worden.

Herr Vanderlinden, Secretair der provisorischen Regie- rüng;, ist zum Civil:Gouverneur von West-Flandern ernannt worden. : j : Herr Cartwright ist nach Franffurt a. M. abgereist, wo

9 Ale Großbritanischer Gesandter beim Bundestage fungiren wird. - : Aus Antwerpen meldet man, daß den der Stadt ange- _hôrenden Fahrzeugen, wie es scheine, jeßt auch das Auslaufen verboten werde, indem hämlih zwei Schiffe, „Prins van Oranje‘/ und „Katharina“, die nach Rio-Janeiro und Lon- don bestimmt gewesen, von dem Contre-Admiral Lucas nah dem Fort Bath gewiesen worden seyen.

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Lena gen, 7. Dez. (Aus dem Altonaer Merkur.) Die Versuche, welche vor mehreren Wochen von einigen Bös- willigen gemacht wurden , die Herzogthümer Schleswig und Holstein in eine unruhige Bewegung zu verseßen , sind, wie dies auch mit Sicherheit erwarter werden fonnte, dur den biedern und ruhigen Sinn der Einwohner vereitelt worden, obgleich jene Ruhestôrer es weder an Thätigkeit noch {lau berechneten Lügenfünsten hatten fehlen lassen, Von der all- gemeinen Stimmung in den Hérzogthümern giebt nachste- hende von Prälaten und Ritterschaft in einer zu Kiel am 22sten v. M. gehaltenen Versammlung beschlossene allerunter- thänigste Adresse, welcher die übrigen Gutsbesißer beigetreten sind, ein ehrenvolles Zeugniß:

¡„Allerdurchlauchtigster ,. Großmächtigster König, Allergnädigster Erbkönig und Herr!

In einem Augenblicke, wie der jeßige, wo auch in un- serm Vaterlande politische Bewegungen fühibar geworden sind, halten Prälaten und Ritterschaft der Herzogthümer Schleswig und Holstein, denen auch die übrigen Gutsbesißer beigetreten sind, es für eine theure Pflicht, durch die aller- unterthänigst unterzeichnete fortwährende Deputation ihre An- sicht Úber die Begeduisse, welche die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich ziehen, ehrfurchtsvoll vor Ew. Majestät auszusprechen, um }o mehr, da selbige überzeugt sind, daß dice Umtriebe ein- zelner Uebelwollender keinesweges mit der öffentlichen Mei- nung übereinstimmen. :

Wenn sie nun gleih Ew. Königl. Majestät nicht verheh- len fônnen, daß auch nach ihrem allerunterthänigsten Dafür- halten die Anforderungen der Zeit zur Berücksichtigung laut werdender Wünsche immer dringender geworden sind, so hal- ten sie es doch in einem Augenblicke allgemeiner Gährung, wie der gegenwärtige es ist, súr die erste Pflicht aller treu- gesinnten Unterthanen , die Ventilation der ernsten Fragen, welche das allzemeine Jnteresse des Landes betreffen , nicht zu Übereilen.

Prälaten und Ritterschaft, so wie die Übrigen Gutsbe- sizer der Herzogthümer Schleswig - Holstein , glauben durch offene Darlegung dieser ehrfurchtsvollen Gesinnungen den Erwartungen zu eatiprechen, welche Ew. Königl. Majestät von einem Corps haben , das jederzeit seine allerunterthänig- sten Wünsche mit Freimüthigkeit vor die Stufen des Thro- nes gebracht hat. Mit gleicher Offenheit und mit demsel- ben Vertrauen sprechen sie hier die Ueberzeugung aus, daß Ew. König. Majestät die fernere Erhaltung der vollfkommen- sten Ruhe im Lande dadurch sichern würden, wenn Aller- höchstdieselben in Jhrer Weisheit befehlen sollten, die Wün- [che des Landes vernehmen zu wollen.

Die wir in tiefster Unterthänigkeit ersterben

Ew. Königl. Majestät

allerunterthänigste, treugehorsamste zur fort-

währenden Deputation der Schleswig-

Holsteinischen Prälaten und Ritterschaft Kommittirte.

Graf v. Rankßau. Graf v. Moltke. ‘v. Warnstedt.

v. Buchwaldt. Graf v. Moltke. Kiei, den 22, November 1830.// )

Diese Adresse ist von Sr. Majestät mit gewohntèr lan- desväterliher Gnade aufgenommeri und auf selbige folgende huldreiche Antwort ertheilt worden :

_¡¡¿Die Kanzlei hat die mit dem Schreiben der fortwäh- renden Deputation von Prälaten und Ritterschaft vom 26sten v. M. eingesandte allerunterthánigste Adresse von Prálaten und Ritterschaft, welcher die übrigen Gutsbesißer beigetreten sind, Sr. Maj. dem Könige vorgelegt.

Allerhöchstdieselben haben in dieser Adresse die loyalen Gesinnungen Jhrer getreuen Prälaten und Ritterschaft, so wie der ihnen beigetretenen Gutsbesißer , erkannt uud die Allerhöchstdenenselben bewiesene ehrsurhtsvolle Ergebenheit mit besonderer Zufriedenheit wahrgenommen. Durch die an dem treuen Sinn Jhres Volkes gescheiterten Bestrebungen einiger Uebelwolleuder, eine Aufregung herbeizuführen , wer- den Se. Majestät sich nicht abhalten lassen, nah wie vor mit den nôthigen Vorbereitungen fortzufahren, um die Wünsche Jhrer getreuen Unterthanen in dem Herzogthum Schleswig, so wie in dem Herzogthum Holstein, baldthunlichst berüsich- tigen jw können.

orstehendes ermangelt die Kanzlei nicht, der fortwäh- renden Deputation in Folge Allerhöchsten Befehls Sr. ‘Maj. des Königs hierdurch zu erkennen zu geben. Königl. Schleswig - Holstein - Lauenburgische Kanzlei zu Kopenhagen, den 4. Dez. 1830. Moltke. : Rothe. Hammerich. Jensen. Langheim.“

E E E E T EZ E E L E E E E E E ab ari L E A S A Sn Bt AME O Ma S a ei ab BAS Le E A S S E me N S E E U A trat terr m L tee er L S 2%: E E E E t A L T: S L E E E E —+—

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Deutschland.

München, 9. Dez. Am gestrigen Tage wurde das Ritterfest des hohen Haus Ordens vom heiligen Georg für

dieses Jahr in der Königl. Hoffapelle nah alter Sitte feier-

lichst begangen. Nach abgehaltenem großen Ordensfapitel, in welchem Hr. Klemens Graf von Törring - Seefeld, Königl. Kämmerer, Öber - Hofmeister, wirklicher Geheimer Rath und erblicher Reichsrath, Kapitular des Hausritter - Ordens vom heiligen Georg 2c, zum Ordens-Großfanzler; der Königl. Kämmerer, erbliche Neichsrath Max August Graf v. Törring- Guttenzell, Kapitular Kommenthur des hohen Hausritter- Ordens vom Higen Georg, zum Ordens-Schaßmeister, und der Königl. Kämmerer, Hoftheater- und Hosmusik-Jnten- dant, Johann Nepomuk Frhr. v. Poyßl, Kapitular Kommen- thur des Hausritter-Ordens vom heiligen Georg 2c., zum Ordens - Ceremonienmeister aufs neue gewählt worden sind, empflngen in der Königl. Hoffapelle nachstehende Ordens- Kandidaten den Ritterschlag , als: Hr. Johann Nepomuk Frhr. v. Jmsland, Königl. Baierscher Kämmerer ; Hr. Adolph Eberhard Frhr. v. Gumppenberg -Pôttmes , Königl. Kammerjunker; Hr. Georg Karl Frhr. Horneck v. Weinheim, Königl. Baier)cher Kämmerer; Hr. Adolph Gustav Graf v, Oberndorf, Königl. Baierscher Kämmerer; Hr. Philipp Anton Frhr. v. Breidbach -Bürresheim , genannt von Riedt,

erzogl. Nassauischer Kämmerer, Oberst - Lieutenant y Flúgel-

djutant und Reise-Stallmeister; Hr. Friedr. Frhr. v. Fran- fenstcin, K. K. Oesterreichischer Kämmerer; Hr. Alois Nis folaus Graf v. Arco, Königl. Baierscher Kämmerer und Ma- jor, und Hr. Maximilian Vincenz Frhr. v. Freiberg Eisen- berg, Königl. Baiersher Kämmerer, Major und Ober - Hof- meister Jhrer Königl. Hoheit der Frau Herzogin Louise in Baiern, dann Ritter des K. K. Oesterreichischen St. Leo- pold-Ordens. j

Mittags war offene Rittertafel und Abends glänzende Hol oes welchen - sämmtliche anwesende hohe Ordens- Mitglieder beiwohnten. i

Jhre Majestät die verwitwete Königin sind heute Nach- mittag mit Jhrer Königl. Hoheit der Prinzessin Marie hier- selbst angekommen.

Dresden, 8. Dez. (Aus der Leipziger Zeitung). Eine ungewöhnliche Thätigkeit herrscht gegenwärtig hier un- ter allen Klassen von Geschäftsmännern. Die in mehreren Zweigen der Staatsverwaltung beabsichtigten Veränderungen, nehmen die volle Zeit und Krafr aller Diener in Anspruch. Nachdem während eines mehr als Z0jährigen Zeitraums nur das Bestehende erhalten wurde, war es feine leichte Sache, dem Beispiel der. Nachbarstaaten folgen und hinter ihren Vorschritten nicht zurückbleiben zu wollen. Daß dies gelin- gen werde, daran zweifelt Niemand, da der von oben her sich aussprechende Sinn und Geist Jeden zu gleichem Wirken auspornt und Jeder mit Freuden arbeitet, wohl wissend, damit seinem Vaterlande nüßen und zum Bessern mitwirken zu können. Manches ist bereits geschehen, Vieles wird bearbeitet, Mehreres ist im Werden. Die Organisation der Kommunal-Garden kann fúur vollendet gelten; die provisorishe Wahl der Kommun- Repräsentanten hat in den drei ersten Städten des Landes bereits stattgefunden, und ein Regulativ für diese wichtige auf alle Städte des Landes auszudehnende Maaßregel wird in den nächsten Tagen erscheinen. Die Grundzüge der fünf- tigen Kommunal - Verfassungen werden noch im Lauf dieses Jahres der Prüfung des Geheimen - Rathes unterliegen und dann als Basis aller Städte-Ordnungen bekannt gemacht werden. Ucber die Regulirung unserer Handelsverhäitnisse nah innen -und außen -ist in den vergangenen Tagen unter Zuziehung von Deputirten des Handels- und Fabrifstandes aus allen Theilen des Landes eine Konferenz abgehalten und damit die Basis zu weitern Verhandlungen gewonnen worden. Die Sache ist von großer Wichtigkeit, indem die deshalb zu ergreifenden Maaßregeln zugleich auch darüber entscheiden, ob unser -indireftes Abgaben: System felbstständig, oder als noth: wendige Folge einer großen Deutscheu Handels-Vereinigung umgestaltet werden soll. Unsere braven „und verstän- digen Kommun-Repräsentanten sind unablässig thätig, um Mißbräuchliches abzustellen und das Veraltete in der hiesigen Kommunal - Verwaltung neu und besser anzuordnen. Die Bearbeitung des Entwurfs zu dem wichtigen Geseß über ‘Ab- lôsung der Frohnen ist von der zu diesem Zwecke niedergeseh- ten Kommission beendigt und liegt jezt zur Prüfung des Geheimen. Rathes vor, so daß sh mit Gewißheit erroarten läßt, es werde derselbe dem nächsten Landtage vorgelegt wer- den fônnen, was denn als vorzüglich wünschenswerth erscheint, da dieses Gese für die Vervolllommnung-des “Ackerbaues und den Wohlstand der Bauern allzu wichtig ist, um dessen

ßerordentlihen Ge

Erlassung noch länger verschieben zu wollen. Mit Bearbei- tung der Finanz-Etats, Entwürfen zu einer milderen Forst- Justiz-Verwaltung, mit Aufsuchung möglicher Ersparnisse im Civil- und Militair-Etat , neuer Organisation der Justiz - und Verwaltungs - Behörden; Revision der Conscriptions - und Militair - Strafgesebe 2c. sind Kollegien und Kom- missionen vollauf beschäftigt. Der wichtigste Gegenstand, der Grund und Schlußstein des Ganzen, die neue Verfassungs- Urkunde wird unter unmittelbarer höchster Leitung bearbeitet ; in mehreren unter Vorsiß Sr. Königl. Hoheit des Mitre- genten abgehaltenen Konferenzen wurden die Hauptsäße der fünftigen Verfassung, nach mehrseitiger Erörterung, festgestellt, und danach wird gegenwärtig ein Entwurf redigirt, welcher den Ständen bei ihrer nächsten Zusammenkunft vorgelegt wer- den soll. Sicherm Vernehmen nach, wird derselbe in den Haupt - Grundzügen den Süd - Deutschen Verfassungen , vor- zugsweise der Badenschen, nachgebildet ; jedo unter manchen theils durch die Erfahrung an die Hand gegebenen, theils durch bestehende und lokale Verhältnisse bedingten Modificaticnen. So schreitet Alles erfreulich vorwärts, und wenn die Regie- rung im Vertrauen und der Beihülfe alles Staatsbürger die Mittel finder, das Bestehende mit Ruhe zu vervollklommnuen, so muß uns die Ueberzeugung beglücken, daß unser Königs- haus, mit treuem, edlem und fräftigem Willen, alles Ver- \sprochene erfüllt und zu erfüllen sich bestrebt. Möge nur der Himmel Friede nah innen und außen erhalten , so fônnen wir einer s{chônen Zukunft mit Zuversicht entgegensehen.

Braunschweig, 11. Dez. Nachstehende Bekfanntma- chung ist hier erschienen : i :

Wir von Gottes Gnaden Wilhelm, Herzog zu Braun shweig-Oels 12c., bei Unserer dermaligen Regierung des Here zogthums Braunschweig, fügen hiermit zu wissen: Da in der vierzigsten Sißung der hohen Deutschen Bundes: Versamm- lung vom 2ten d. M., §. 104, Nr. 2, ein Beschluß gefaßt ist, welcher wörtlih also lautet: „Se. Durchlaucht der Her- zog Wilhelm von Braunschweig-Dels wird ersucht, die Re-

gierung des Herzogthums Braunschweig bis auf Weiteres zu'

ats Alles, was zur Erhaltung der Ruhe und Sicherheit, o wie der geseßlichen Ordnung im Herzogthume, erforderlich ist, vorzufehren und, daß dieses auf Veranlassung des Deut- schen Bundes geschehe, dffentlih bekannt zu machen‘/, so wol- lea Wir diesen Beschluß hierdurch ohne Verzug zur allgemei- nen Kenntniß bringen und sind dem darin ausgedrückten Ersuchen bereits durch Unsere Proclamation vom 26sten v. M. entgegenge-

fomméù. Unsere getreuen Unterthanen werden mit Uns in diesem

Beschlusse einen neuen sprechenden Beweis der kräftigen Fürsorge der hohen Deutschen Bundes - Versammlung für das Wohl des hiesigen Landes und fúr die Ruhe von Deutschland er- blien und eine vollständige Beruhigung darin finden, daß die von Uns in Uebereinstimmung mit Unserm vielgeliebten Herrn Oheim, Sr. Majestät dem Könige von Großbritanien und Hannover, übernommene Regierung unter den Schuß der in dem Deutschen Bunde vereinigten ‘sämmtlichen souverai- nen Fürsten und Regierungen gestellt ist. Indem Wir die- ses Unsern getreuen Unterthanen zu erkennen geben, wollen Wir dagegen diejenigen, welche durch aufrührerische gegen Unsere Regierung gerichtete Handlungen die bestehende ge- seßliche Ordnung zu stôren beabsichtigen sollten, hiermit ernst- lih gewarnt haben, da Wir sonst durch die von Uns über- nommenen Verpflihtungen gezwungen seyn werden, gegen solche Aufrührer nah der Strenge der Geseke verfahren zu lassen. Urkundlich Unserer eigenhändigen Unterschrift und bei: gedruckten Herzoglichen Staats - Kanzlei - Siegels. Gegeben

Braunschweig, den 7. Dez. 1830. Wilheim. (L. S.) v. Schleinib.

Oesterrei ch.

Wien, 10. Dez. Se. Kaijerl. Majestät haben dem Großherzoglich Badenschen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister am Kaiserl. Königl. Hofe, Gene- ral-Lieutenant und General-Adjutanten Freiherrn von Tetten- born, so wie S Eman wirklichen Geheimen Rath, au-

andten und bevollmächtigten Minister am Königl. Wärtembergischen Hofe, Alfred Fürsten zu Schöne burg Stein - Hartenstein, den Kaiserl. Oesterreichischen Orden der Ens Krone erster Klasse Allergnädigst zu verleihen eruht. :

Y Am 24. Nov. d. J. hatte der bisherige Königl. Sächsische außerordentliche Herr Gesandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen K. K. Hofe, Wirkliche Geheime-Rath, dann Kon- ferenz-Minister , Graf von der Schulenburg-Closterrode, die Ehre, Sr. K. K. Maj. in einer besondern Audienz sein Ab- berufungs-Schreiben zu übergeben, worauf der neu angefom-

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