1830 / 354 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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geführt worden is. Alle auf Sflavenschifsen gefundenen | tung eingeschlagene Weg und die Auflösung der D: - Schwarzen sollen sofort für frei erklärt werden, zugleich aber | Kammer rehtfertigten jene Besorgniß s d schr. Mas befltida verpflichtet seyn, der Französischen Regierung 10 Jahre lang tete, Sie wissen es, m. H. / irgend eine große Veränderung in

in dffentlihen Werkstätten zu dienen. Ueber das Vergehen den Gesehen des Landes. Feder sah ein, daß diese Veränderun-

des nhandels erkennen die p im | en nur mit Gewalt würden durchgeseßt werden können, denn flavenhandels Geschwornen - Gerichte, im | man ahnte, daß die Magisiratur, diese treue Hüterin der Ge-

Senegal aber der dortige Appellations - Rath. Die aus der * / j 1e H Konfiscirung der Schiffe und ihrer Ladungen herrührenden sev? der Verd n breite O l: M on Fonds sollen , so wie der Ertrag der Geldbußen, zur Ver- | gierung eine ge widrige Bahn betreten , die "Bbbnliciar Ge- besserung des Looses der befreiten Schwarzen verwandt wer- richte aufheben , Prevotal - Gerichte einseßen bas Volk mit den m. Nachdem die Versammlung dem Minister den Em- | Soldaten j entzweien suchen und sich so durch die Vernichtung pfang dieses Geseb- Entwurfes bescheinigt hatte, wurde die | der richterlichen Gewalt in der Armee einen Stüßpunkt bil= Si6ung aufgehoben, den würde. Obgleich die Unwahrscheinlichkeit dieses Plans von Deputirten-Kammer. In der Sißung vom 13. Mäntiern, weîe gewohnt sind, die Forderungen unserer Civili- Dez., bei deren Eröffnung man auf dem Plake, wo gewöhn- sation zu berúksichtigen, hätte erwogen werden müssen / so if cs lich W B. Constant saß, eine mit schwarzem Flor umwun- andes das Ma allgemein cines solchen Plans dene Bürger-Krone bemerkte, wurden die Berathungen über | Nach icht von det Fhmitten dieser Yesergmse ergtelt Mau bie dori G E E j achricht von den Verbrechen , deren Schaup A die Normandie en Geseß- Entwurf wegen der Ocganisation der National- | zu werden anfing, und das Volks - Vorurtheil säumte nicht- die- Garde fortgeseßt. Fünf Redner, unter ihnen Hr. Salverte, *) selben der Regierung Schuld zu geben; diese ihrerseits nahm chen ließen sih noch im Laufe der allgemeinen Diskussion vernehmen, | #0 wenig Anstand, dieselbe Beschuldigung auf die politische Parte worauf diese geschlossen wurde. Nach einer unerheblichen Debatte zurü fallen zu lassen, deren Principien von den ihrigen verschieden

fam die Versammlung hierauf dahin überein sämmtliche von | Ware Die Aufregung wurde dadurh nur um #0 größer.

verschiedenen Deputirten in Antrag gebrachten Amendements e Ki E a A N as 2 ; : efalle j

(es sind deren úber 100) zur Erleichterung der Berathung | Schuld gab, und die Feuershrünste in der Normandie waren

zuvor an die betreffende Kommission zu verweisen, damit | nicht das kleinste Unheil dieser Epoche i

diese sie einigermaßen sondere und gehörigen Orts in das Ge- | bis zum März 1830 Kheint die Sl der 2 A seß einschalte. Am folgenden Tage wollte der Berichterstat- | lich die der Brandstiftungen, niht das gewöhnliche Verhältniß ter, Herr K. Dupin, sein Résumé machen, und es sollte früherer- Zeiträume Überstiegen zu haben; aber seit dieser Epoche sodann sofort die Diskussion über die eiuzelnen Artikel be- | vermehrten sie sich auf eine _Schrecken ercegende Weise. Wir ginnen. Die: Sibung, die nur 2 Stunden dauerte, wurde | wollten Jhnen anfangs, cine vollständige Geschichte derselben und

bereits um 37 Uhr aufgehoben.

cine Analuse Der ie dic Correspondenz der Justi}- t anu | exr Justiz- und att- U ) dern Behörden durchgelesen, die mit. der Unt rdrüdck Paris, 44. Dez. Der König führte gestern den Vorsiß | Verbrechen beschäfti r ar waren; aber diese Ade Die inister - Rathe und empfing die Giufwünschungen der | für sich allein ein Buch gebildet haben würde, konnte Sie den=- tionen der National-Garden mehrerer Städte. : noch nicht von allen Schritten der Gerichtsbehdrden, so wie von Die dffentlichen Verhandlungen des Pairs - Hofes im | den vielfachen Nachforschungen und Verhdren, welche dieselben Prozesse gegen e llagten Miniser werden morgen s i Lira S O d Me ie gewisse Ver= um 10 W inen ; die ren werden um 9 U wirrung, welche die Wahrheit ever ver unkelt als klar d I D Me N Berathungen L lossen. Be haben würde, unvermeidlih gewesen. Was für Sie atisen eten ausgegeben worden, als Plâbe Ln is, ist eine Zusainmenstellung der Maaßregeln, welche jeder Jnhaber einer solchen gewiß, pen ied der A E rebie -cneeliini 1 Mini Mae / L 4 Mh e t (At s Á c a n e = intritt T Die Frauen werden, dem Gebrauch des | nomnen haben fdnnen. Vor dem Beginn dieser: e uepbedmiic Pairs-Ho in Krim nalsachen gemäß, nicht zugelassen. war der Bezirk des Königl. Gerichtshofes zu Caen der friedlichfte Die Herren v. Guernon- Ranville und Chantelauze sind | Theil des Königreichs ; Handel und Ackerbau blühten; die Steuern sehr niedergeschlagen und befinden sich unpäßlich. wurden púnktlich bezahlt, die Aushebung der Rekruten ging ohne Der heutige Moniteur enthält einen ausführlichen Be- | Murren und Widerstand von Slatten. Plôplich trat gegen richt des General Clausel úber die Einnahme der Städte Ende Fehruars D. V, auf diesen ruhigén und gedeihlichen Zuftand

Blida und Media und meldet die Rückkehr des Generals | Verheerung und Feuersnoth” ein. Unter den -16 Bezirken des

nach Algier. ; : i

Die Akademie der Wissenschaften beschäftigte sich gestern E My E dat gee S in geheimer Sißung mit der Frage / ob eine medizinische | bruns ereignete sich am 23. Februar in Bremoy, im Be e von Kommission nach Rußland geschickt werden solle, um die | Vire; anfangs hielt man Unvorsichtigkeit für die Ursache, was Cholera Morbus zu studiren. Die Akademie beschloß: 1) an | sich aber in der Folge nicht bestätigte. Neue Feuersbrünfte die Akfademieen zu St. Petersburg und Moskau zu schreiben brachen Schlag auf Schlag während des Monats März in und dieselben um Mittheilung aller ihnen bekannten Angaben | diesem Bezirke aus und hdrten gar niht mehr auf. Fast úber die Cholera Morbus zu bitten; 2) denselben gelehrten “n Zeit zeigte sih die Feuersnoth mit gleicher

: p ta dem Bezirke von Mortain. Jn 40 Tagen elen P den Vorschlag zu machen, eine Kommission | zuf einer Fläche von zchn Quadratmeilen 34 Avew Ubt:

ranzösischer Aerzte nach Rußland zu schicken , die in Ueber- | gder Versuche zu Brandsti ;

) : / vsuch iftungen vor und se - einstimmung mit der Kommission der Russischen Aerzte, falls | wohner in Schreken. Aus E don uns ein cfcóeain Mette eine solche ernannt sey, arbeiten können; 3) bei den genann- | denz ergiebt sich, daß die Justiz - Behbrden, die Fnstructionsrich- ten Akademieen anzufragen , ob die Französische Kommission | ter,/ die Kdnigl. Prokuratoren Alles , was in ihren Kräften stand, von Seiten der Russischen Regierung in ihren wissenschaft- | thaten, Um die Verbrechen zu konstatiren und die Schuldigen lichen Forschungen fein Hinderniß erfahren werde. Baron ausfindig zu machen. Da diese Beamten eine o umfassende Ar=

Cuvier hat noch an demselben Tage an die Petersb d | beit nicht bestreiten konnten, so veranlaßte der Kbnigl. Gerichts- 00 Atilémie be G M On ias t s Caen die Instruirun mehrerer Oele M E ‘und Die Gesellschaft: „„Hilf Dir, so wird Dir der immel ; L en vertrauten Räthe av/

elfen! ‘/ hat statt des bisherigen Comités, das sich adfgeldst ind C Un mee le: ch mit T Pod Bebde den e gate E Baus Le V ¿s ¿o soge n 6 an, die M enen Fnstructionen zu verfol en. Die von ibn ei vol

eht : Baude, Cauchotls - emaire (vom Con itutionne a: | brachte Arbeit is ungeheuer. Während die Justiz die S it telain (vom Courrier français), Chevallier, Demarcçay, Du- | aller L A Thätigkeit betrieb, suchten d vil: A Mili- pont, Feron, André Gallot, Garnier, Pagès, Léon Pillet, tair-Bebdrden, in Uebereinstimmung mit ihr, dem Unheil Einhalt Eusèbe Salverte, Thiard. zu thun. Rh Ph des Calvados vermehrte die Gendarmerie

" Der Portugiesishe Gene ; und bega st in die bedrohten Kantone; wir haben ihn Len giesisch ral Cabreira ist aus London hier vernommen, und seine Korrespondenz, die uns vg rgcegen hat, E

| wei das e Auna der Regierung auf die Lage sei- Fortsehung des genern abgebrochenen) Berichts E Bas A ' des Grafen von Bastard.

Bor allen Dingen aber müssen wir Sie von den Maaßregeln Zweiter Theil unterrichten, welche die Minister ihrerseits trafen. Der von allen Seit dexr Ernennung des Ministeriums vom 8. August be-

E E A Ae Großsege eman zeigte sie dure \chäftigte fh Jedermann mit der Lage Frankreichs; eine unbe- e Bitte; . März dem Minister des Juneen an, fiimmte Besorgniß quälte die Gemüther. Der u der Verwal- der Bitte, die Bemkhungen der Justiz durch alle in seinen

Krâf- ten fichenden Mittel zu unterstüßen. Fm Beginn des April schricb «) Aus ex abermals an die Minister des Fnnern und des Krieges und ) Aus der Rede des Herrn Salverte behalten wir uns einen verlangte die Errichtung ciner neuen Genvarmerie-Brigade. Am Auszug auf morgen vor, da es uns heute, wo die Pariser Zei- | 19ten hickte ex dem General-Prokurator zu Caen Verhaltungs- tungen ersi a 123 Uhx Mittags hier eingetroffen sind, an Zeit befehle, in denen er es als ein Mittel, der Brandstifter habhaft zu dazu mangelt. werden, anempfahl, die Gehölze bei den von Feuersnoth heim-

von den Orts - Behörden die ndthigen

Kreises wurden 13 von diesem Unheil heimgesucht, und es heißt,

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gesuchten Ortschaften und in allen. benachbarten Gemeinden gleichzeitig durchsuchen- zu lassen. Zwischen dem Großsiegelbe- wahrer und dem General-Prokurator/ dem ersten Präsidenten, den Königl. Prokuratoren, #0 wie den vom Gerichtshofe nah den Bezirken von Vire und Mortain delegirten Kommissarien, wurde damals eiue lebhafte Korrespondenz geführt, Der Fustructions- Richter von Vire, der wegen seines hohen Alters die Arbeit nicht bestreiten konnte, wurde durch einen durch scine Thätigkeit aus- ezeichneten Beamten erseßt. Der Minister wünschte, Tag, für Tag von allen Maaßregeln, die man für nôthig erachten würde, unterrichtet zu werden. Fn der Mitte des Aprils verließen die Brandstiftungen den Be irf von Mortain und bedrohten den von St. Lo. Der Groß iegelbewaghrer schrieb an den General- Prokurator: L i : „Fch kann Fhnen meine früheren Fnstructionen nur wie- derholen nämli) jedes von der Landstraße abweichende Jndî- viduum zu verhaften, insbesondere auf die Hausirer etn wach- sames Auge zu haben / die Gehdlze zu durchsuchen/ hei Nacht unbemerkt Wachen auszustellen u. \. f.‘ n / Andererseits ließ der Minister des Fnnern in Paris mehrere Kleider - Händler und Hausirer beobachten, die als mit den von ne heimgesuchten Ortschaften in Verbindungen ste- hend bezeichnet waren. Am 11. Mai schrieb der Großstegelbe- wahrer, Herr von Courvoisier, eigenhändig an den General- Prokurator: hs e „Es is in der That unbegreiflih, daß man in cinr Gegend, wo die Einwohner- die Polizei, die Gendarmerte/ die Linien-Truppen, die Verwaltungs- und Gertchts-Behörden dic verwegenen Uebelthäter verfolgen, welche mehrere Bezirke den N Preis geben, den Faden dieser Umtriebe nicht auf- nden und die Brandftifter nicht zur Verhaftung bringen kann.“ Die von den verschicdenen Minifiern getroffenen, so wie die noch zu treffenden Maaßregeln, wurden mehreremalc îm Conseil erdr- tert. Der Minister des Innern sandte l ada Agenten ab, dic l achweisungen erhielten, um die Thâter zu entdecken; sie selbst wurden aber der aufmerk- samen Bevölkerung hald verdächtig und von ihr als Brandfstifter verhaftet; mehrere derselben wollte das erbitterte Volk sogar er- schießen, als die Justiz-Beamten sie nicht ohne Mühe dem Tode entrissen, ohne die Einwohner von ihrem Frrthum ganz zurüd-

E, 4 fönnen, welche noch immer die Ucherzeugung von

einem \chändlichen Einverständniß zwischen der Regterung und Aen Brandstiftern hegten. Die Aufregung und Unruhe wuchs ge zu Tage / die unwahrscheinlichsten Erzählungen

Art, wie mal das Feuer verbreite - fanden Glauben.

: ier angefüllte Büchsen, anscheinend todte Stoffe, die sich aber mit der Zeit entzundeten und die Hâuser/ auf welche sîc geworfen worden , in Flammen seßten, dies waren, wie man er- ählte, die von den Brandstiftern angewendeten Mittel. Der

jeßige General-Prokurator, cit tlichtiger Beamter, macht darauf.

aufmerksam, daß man das Residuum dieser angeblichen ZÜndungs- e Zeugen, ihrer Aussage nach, zuweilen aus-

; - Behörde nie vorgezcigt hat. it nicht zu dem ge-

Macht an Ort und Stelle zu schicken.

ven des Herrn von Courvoister an den General - Prokurator zu Caen vom 15. Mai crhelit, bekam der Kommandant von St. Malo durch den Telegraphen den Befehl, seglcich cin Bataillon des 59ften Regiments nach dem Departement des Kanals zu sen-

‘den; eine zweite telegraphische Depesche überbrachte dem Zeneral

Donnadieu den Befehl, zwei Schwadronen des 16ten Jäger-Re- iments von Mans nah Mortain/, und ein Courier brachte dem eneral Rk die Weisung, ein Bataillon des in Havre ste-

henden 12ten Linien - Regiments nach Caen zu \{icken. Noch

am 19. Mai, an welchem Tage Herr v. Courvoisier die Staats- siegel in die Hände des Königs zurüdckgab, schrieb er einen langen

Brief in derselben Angelegenheit. i

Das neu gebildete Ministerium beschäftigte sich sogleich mit den Feuersbrünfien der Normandie. Ein unterer JFusitz-Beam- ter aus dem Bezikke von Caen hatte die Errichtung von Prevo- tal-Gerichtshbfen alscin Mittel vorgeschlagen , dic Schuldigen

\chneller zu strafen Und neuen Verbrechen vorzubeugen. Der -

nister-Rath, dem dex Großsiegelbewahrer oder- der Minister des

Innern in jeder Sihung über den Zustand der Normandie, #9

wie über die Bie uf Segen Segen Bericht, erstattete,

scheint die Einseyung außeror entlichex Gerichte“ als verfassungs- wv drig verworfen zu haben. Dahin lautet wenigstens die Aus-

Lpe er Minister. Die Prevotal-Gerichte würden auch_in der

at von keinem Nußen gewesen seyn, denn, wenn die Strenge dex Strafen ein Mittel gegen solche Verbrechen ift, #0 würden unter solchen Umständen die Geschwornen cher streng als nach- fichtig seyn. Am 23. Mai beschloß der Minister - Rath / zwei

Garde-Regimenter, cines von der Fnfanterie und eines von der

Kavallerie, nah der Normandie zu schicken. Sämmtliche Trup-

pen wurden unter die Befehle des Generals von Latour - Foissac

gerer der im Jahre 1822 nach der ebenfalls von Feuersbrüne en heimgesuchten Tat Lis geschickt worden war und ihnen Ein- halt gethan hatte. Bei dieser Gelegenheit schrieb der neue Groß- tegelhewahrer/, Herr von Chantelauze, etnen eigenhändigen Brief an den General-Prokurator, worin er denselben von dieser Trup-

pen-Sendung henachrichtigte. „Die Gegenwart einer so imposanten Macht‘““/ außerte er,

¿(War das einzige Mittel, ein Unheil zu beseitigen, gegen das die Wirksamkeit der Gerichte bisher erfolglos e i . Hof= _fentlich_ wird diese Maaßregel den Frieden in dic der VerwÜ- “fiung Preis gegebenen Gegenden zurückführen, die Einwohner bestimmen, zu ihrer Arbeit zurückzufkchren und die nunmehr nuß- losen Waffen niederzulegen. Fch kann Sie nicht genug auf- muntern, im Bereiche Jhrer Befugnisse die Bemühungen der Verwaltungs - und Militair-Behbrden zu unterstüßen. Nicht minder wichtig is es, in der Jnstruirung der Prozesse die Sorg- falt und Thätigkeit zu verdoppeln. Betrübend wäre es, went die Justiz den Faden cines Komplotts nicht auffinden sollt das die dffentliche Ruhe o wesentlich gefährdet. Der Eindruck, den die Durchlesung Jhrer Berichte in mic zurückgelassen hat, ist, daß man diese Ercignisse volitischen Gründen beilegen muß. Sobald man den Uebelthätern auf der Spur ist, wicd die Sache einen andern Charakter annehmen und hohe Wichtigkeit gewinnen. Sie werden mich daher verbinden, wenn Sie mich, wie bisher, von Allem, was auf diese in Dunfel gehüllten Um- triebe einiges Licht werfen kann, unterrichten. Auch wünsche ich, daß Sie mir die Antwort des Fndividuums mittheilen, das, nachdem ces einmal entwichen, wieder zur Haft gehrocht worden ist.‘

Das hier zuleßt erwähnte Ereigniß hatte unter der Verwal- tung des Hrn. v. Courvoisier stattgefunden. Ein Fnkulpat wax den Gendarmen entflohen, ein Umstand, der die Aufregung der Einwohner vermehrte, indem diese darin cinen neuen Beweis des abscheulichen Einverständnisses erblickten, worin, wie man an- nahm, die Verwaltung mit decn Brandstiftern stehe. Am 1- Juni A der Großsiegelbewahrer cigenhändig an den General-Pro- uraror : :

„Mit gespannter Aufmerksamkeit habe ih Jhren Bericht vom 29. Mai über die iu den leßten Tagen in den Bezirken von Bayeut und St. Lo verübten Brandstiftuvgen gelesen. Der in der Gemeinde Saint-Paul-de-Vernay E ree Bis- son muß in den Händen des Gerichts bleiben, bis scin Betra- gen vollkommen gerecht ferttgt ist. - Auch fordere ich Sie auf- alle von Lerude berichteten Details genau untersuchen zn lgssen. Nicht miader nöthig if es, eine sorgfältige Untersu=- hung úber das in Ziffern verfaßte Schreiben an die Demoiselle Dufay, worin ihr mit einer Brandsiftung gevrone wird, ein- zulciten. Jch bitte Sic, mir von dem dnigl. Prokurator zu Argentan, În dessen Händen es ist, eine Abschrift dieses Briefs zu verschaffen. Ste werden fortfahren, mir Lg Ih Tag Über diese beklagenswerthen Vorfälle, \o wie über die Stimmung der ems und das Benehmen der Einwohner, Bericht zu er- statten

Am 3. Juni ertheilte der Großsiegelbewaghrer dem General- Prokurator neue Fnstructionen über das gogen die Bailleul, auf die wir später zurückkommen werden, zu cobachtende Verfahren. Man hoffte endlich , dieses Frauenzimmer werde scine Mitschul- digen angeben. Am 17. Juni drang der Minister in den Gene- ralck-Prokurator, äber die Schuldigen das Urtheil fällen zu lassen, in der Hoffnung, daß man nach ihrer Verurtheilung vielleicht wichtige Geständnisse von ihnen erlangen werde. Aus allen ‘die- sen, so wie aus mehreren andern Briefen, die fast sämmtlich vom Minister cigenhändig geschrieben sind, ersicht man, wie sehr die Brandstiftungen der Normandie ihn beschäftigten. Zwischen ihm,

istiz - Beamten von Caen, den verschiedenen Mitgliedern

des Ministeriums und dem Pariser Polizei - Präfekten wurde bis egen Ende Juli's täglich forrespondirt, und fast alle Briefe des Groß- tegelbewahrers sind von seiner Hand. Die aufmerksame Prüfung dieser Korrespondenz und der zahlreichen Dokumente, die uns von der Kanzlei und den verschiedenen Gerichten eliefert wurden, hat die Sorgfalt und Wachjamkeit des Fustiz - Ministers, um dem Unheil, welches die niedere Normandie verwüstete und noch verwüstet, Ein- halt zu thun, außer allen Zweifel geftellt. Rach dieser Prüfung ha- ben wir den ehemaligen Präfekten des Calvados, den ersten Prâ- sidenten des Königl. Gerichtshofes zu Caen, ferner Herrn von La Brune, der damals die Gendarmerie befchligte/ und die De- putirten der verwüsteten Departements vernommei!. Fhre Aus- sagen haben uns nux wentg Licht Lee sie wiederholen bloß unbestimmte Gerüchte und haben kein bestimmtes Faktum darge=- than, welches einer neuen Untersuchung hätte zur Grundlage dienen kdnnen ; endlich so hat sich. daraus nichts ergeben, was auch nur im entferntesten [mit der gegen die Minister Karls X. erhobenen Anklage in Verbindung gebracht werden könnte. Un- ter diesen Aussagen muß die des jeßt zum General-Major cr- nannten Herrn von La Brune besonders hervorgehoben werden. Er hat die Berichte aller seiner Offiziere vor Augen chabt und besser, als irgend sonsi LXemand, das Ganze dieser erbrechen beurtheilen können. Er sagt aus, daß er in den bei ihm einge- gangenen Berichten und in \cinen. eigenen thätigen Rachforschun- en nichts gefunden habe, was, die Gerichte hätte in Stand sehen önnen, dic Ursache der Brandstiftungen zn erkennen; er fügt hinzu, daß von allen durch die Ortsbehdrden zur Entdeckung der Wahrheit ge= troffenen Maaßregeln das Einschreiten des Kdnigl. Gerichtshofes zu Caen die wirksamste gewesen sey,und daß die direkteKorrespondenz des r v. Polignac als Kriegs-Ministers stets von der vollkommen- en Offenheit und von der Absicht, gezeu t habe, durch alle Mit- tel und Wege hinter die Wa rheit zu kommen. Unter diesen Umständen glaubten wir uns insbesondere mit drei Angelegen- heiten beschäftigen zu múissen, worauf die dfffentliche Meinung der Provinz und die Korresondenz der Orts-Behörden vornehm=

lich unsere Aufmerksamkeit lenkten. Die Geständnisse und Ver=