. 4 4 Fs F Ly R . i G U E E E R E E S M S s S a Ae
2780
hörden ín Beyrte wertete uud diese der speziellen Aufsicht von Post-Jnspeftoren übergeben seyn. i
Aa Nov. Morgens lagen in Moskau (wie lebthin gemeldet) an der Cholera 354 Personen kranf, von denen 205. große Hoffnung zur Besserung gaben. Jm Laufe dieses Ta- ges erfranften auf’'s neue 23 Personen ; es genasen 36 und starben 9. Am 8ten erfranften 15 Personen ; es genasen 14 und ftarben 6. Am 9ten erkrankten 17 Personen; es gena- sen 46 und farben 8. Am 10ten erfkranften 16 Personen; es genasen 26 und starben 13. :
Vom Ministerium des Junern ist anbefohlen worden, daß die den Verkauf und Gebrauch von Arzeneimitteln und die Heilung von Krankheiten betreffenden Bekanntmachungen, die in Zeitungen oder andere periodische Schriften eingerückt oder auch auf einzelnen Blättern herausgegeben werden jol- len, in St. Petersburg nicht anders zum Druck angenommen werden sollen, als nah erfolgter Durchsicht und mit Geneh- migung der Medizinal - Behörde und in andern Orten. des Reichs mit Genehmigung der an der nächsten Universität be- findlichen medizinischen Fakultät. / i
Nach amtlichen Berichten erhielt die hiesige Privat-Heil- Anstalt für Augenfranke in den Monaten August, September und Oftober 4506 Kranken - Besuche. Jm Hospital dieser Anstalt wurden in diesem Zeitraume 60 Kranke vollkommen geheilt , 9 so viel als möglich erleichtert und 4 auf ihr Ver- langen vor beendigter Kur entlässen; 43 Kranke blicben im Hoj1pital zurück. Die Einnahme betrug 5128 Rubel 97 Kop., zu denen das Kaiserl. Haus 1420 beisteuerte.
“Seit der Vertilgung der Epidemie in der Festung Sa- charnaja ist das Land der Uralschen Kosaken in erwünschtem Gesundheitszustande; eben so günstig sind auh die Nachrich- ten aus dem Lande der Kirgisen. Am 23sten vorigen Monats C der Cordon, der die Stadt Jaroslaw einschloß, aufge-
oben.
Der Professor von Engelhardt zu Dorpat, der auf sei- ner früheren Reise im Ural auf das dortige Vorhanden- seyn von Diamanten aufmerksam machte, hatte im Laufe dieses Sommers eine zweite Reise dahin unternommen, um noch genauere Untersuchungen anzustellen. Diese machen es wahrscheinlih , daß das bisher noh nicht bestimmte Mutter- Gestein des Diamants ein s{chwarzer Dolomit ist, der zwischen den Schiefern des Gebirges lagert. Da dieses Ge- stein schon frúher im Gouvernement Olonehß gefunden wagrd, [9 NLEMUCgeE man, daß dort auch Diamanten zu finden seyn würden. t
Auf den Antrag des Finanz- Ministers haben Se. Ma- jestät befohlen , für die während der diesjährigen Schifffahrt im Hafen von Riga eingeführten Waaren das zeither auf a Monate festgesezte Niederlagsreht um 2 Monate zu ver-
ngern. | : “Am 2ten d. M. {loß der Eintritt des Winters die dies- jährige hiesige Schifffahrt ; sie hatte am 28. April begonnen und 16 Tage länger gewährt, als im vorigen Jahre. Die
ausläándishen Dampfschiffe kamen überhaupt 20 mal an;
an Passagieren. sind 1303 angekommen und 1082 abgegangen. Die Zahl der eingelaufenen Schisfe beträgt 1423 und die Summe des Lastengehaltes derselben 120,000; der Nationali- tät nach befanden sich unter dicsen Schiffen 745 Englische,
_ 418 Niederländische, 107 Preußische, 92 Französische, 49
Schwedische, 48 Nord - Amerikanische, 30 Russische u. s. w. Abgesegelt sind 1460 Schiffe, worunter nur 9 mit Ballast, die anderen mit Waaren. Das größte Schiff war ein Rus- sischès von 343 und das kleinste ein Dänisches von 137 La- sten. Zu den bedeutendsten Ausfuhr-Artifkeln gehörten Talg mit 3,539,545 Pud, Hanf mit 4,352,055 Pud, Pottasche mit 24,756 Fässern und Flachs mir 498,106 Pud.
Am 29sten v. M. wurde die Narowa und in der Nacht vom nen auf O A A rf Ag mit Eis belegt; in Riga {loß die diesjährige fffahrt um die nâmliche Zeit.
g
Frankreidc.
Mere, 16. Dez. Das Journal des Debats ent- E ber das Verfahren des Pairs-Hofes bei den Verhand- ungen im Prozesse der Ex - Minister und insbesondere über die Fällung des Urtheiles Folgendes: „Nach dem Schlusse der öffentlichen Verhandlungen beginnt der Pairs - Hof seine
imen Berathungen ; es besteht in ihm keine Eu jeder Pair ist Geshwornet und Richter zugleich ; beide Functionen verrichtet er hinter einander , indem er zuerst als Geschwor- ner über die Straffälligkeit und dann als Richter über die
Strafe entscheidet. Die Fragen werden an jeden Pair ein-
gerichtet und damit beim jüngsten der Anfang gemacht. er ‘spricht sein Schuldig oder Nichtschuldig aus und kann
sein Urtheil von seinem Plaße aus motiviren, wobei ihn Nie- mand unterbrechen darf; wer ihm entgegnen will, muß abwar- ten, bis die Reihe an ihn fômmt. Diese geheimen Berathun- gen dauern sehr lange, da in der Regel mehr als die Hälfte der Pairs ihr Votum motiviren. Jede Abstimmung erfor- dert zwei Namens - Aufrufe, von denen erst der lestere den Ausschlag giebt , da die Richter nach den beim ersten Na- mens-Aufrufe entwickelten Ansichten ihr Urtheil ändern fkôn- nen. Ueber die Straffälligkeit und die Strafe selbst wird
mit fünf Achttheilen der Stimmen entschieden. Bei
der ersten Abstimmung über die Strafe steht es dem Pair frei, dem gemeinen Rechte zu folgen oder selbst eine Strafe zu bestimmen; bei der zweiten suchen die Pairs den beiden Entscheidungen beizutreten, die bei der ersten Abstimmung die meisten Stiinmen gehabt haben ; bei der dritten muß zwischen den beiden Strafen gewählt werden, die beim ersten Sfkru- tinium die meisten Vota erhalten haben. Wenn die mildeste Strafe drei Fönftheile der Stimmen für sich erhält, so ist sie gültig. Der Englische Pairs-Hof entscheidet mit der ein- fachen Stimmen - Mehrheit. /
Der Tribune zufolge haben die Piemontesischen, Spa- nishen und Portugiesischen Flüchtlinge von der Regierung Befehl erhalten, Paris binnen 24 Stunden zu verlassen z ihre ‘Pässe sind auf Chalons und Macon ausgestellt; denen, die darum nachsuchten, wurden auch Reisegelder gegeben.
Seit einigen Tagen ist die Seine um 4 Fuß gestiegen und i noch imer im Steigen.
(Die Pariser Zeitungen vom 17. Dez. sind heute nicht hier cingetroffen.)
Großbritanien und Jrland.
London, 14. Dez. Dem Sun zufolge ist die Regie- rung entschlossen, die in der leßten Parlaments:Sibuyg durch- gegangene Bill gegen Fälschungen zu modificiren; auch soll die Todesstrafe sür Verbrechen gegen das Eigenthum aufges hoben werden. Der General-Anwalt ist, wie man sagt, ein eifriger Vertheidiger dieser Maaßregel.
Die neulichen Vechandlungen im Parlament “über Ver- mehrung der Armee geben dem Globe zu folgenden Bemer- fungen Anlaß: ¿¿Die Ruhe im Jnnern muß aufrecht erhal- ten werdeu; das ist ein Gegenstand erster Nothwendigkeit. Kleinlicy und thdriht würde es seyn, Zerstörung von Ma- schinen, Plünderung und Brandstiftung überhand nehmen zu lassen, um die Ausgabe für 8 oder 10,000 Mann Truppen, wenn diese: erforderli sind, zu ersparen. Es muß aber na- túrlich vorher bewiesen werden, ob man ihrer. bedarf, und wae noch mehr ist, es misß entschieden werden, ob diese An- zahl auch hinreichend ist. Wir fönnen nicht in Abrede stellen,
daß die Ruhe des Landes in großer, ja sehr großer Gefahr
s{chwebt — einer Gefahr, die durch die Popularität der Grund- säße des ehemaligen Ministeriums zwar gemindert, keineswe: es aber gehoben ist. Bisher haben die Unruhen_ in rafschaften stattgefunden, deren geringe Bevölkerung zu ge- rinugeren Besorgnissen Anlaß gab, und in denen weniger Leute und weniger Vorwände vorhanden waren, um Unglúck anzustiften. Brechen aber dergleichen Unruhen in starkbeodlkerten Fabrik - Bezirken aus, was soll dann aus der Ruhe des Landes, was aús dem Eigenthum der Fabrikanten werden? Dort wird es hoffentlich feine Une cuhen geben , sagt man. — Wir wollen es hoffen; weil es indeß dort ruhig blieb, so lange es mit dem el gut ging, fann man deshalb auch fúur den Fall eine fo rende Ruhe verbürgen, wenn die Dinge sich ändern, was früher oder spáter der Fall seyn muß, bei der großen Fabrif-Bevölkerung im Norden, die von ihren Mitbrüdern in der ackerbauenden Klasse gelernt hat, wie man Zugeständnisse erzwingt. Wir sind sehr geneigt, zu glauben, daß die Minister besser thäten, wenn sle, anftatt die Armee um. ein Geringes zu vermehren, an die Möglichkeic dächten , eine National-Garde zu bilden, N denjenigen Waffen in die Hände gegeben würden, deren Înteresse die Aufrechthaltung der Ruhe ist. Jun die- sem Augenblicke darf man dem Volke Waffen anvertrauen, was nicht möglich gewesen s würde, wenn man sich einer arlaments - Reform widerseßt hätte. Kurzsichtige Politiker nd aber diejenigen, die der Meinung sind, irgend eine Parlaments - Reform sey schon hinreichend, dem Elende und der Wiederkehr von Unruhen, wie dergleichen stattgefunden, vorzubeugen. ‘/ gts _ Herr Hunt hat Aussicht, ins Parlament zu fommen, da man ihn in fe on als Mit-Kandidat des Herrn Stanley auf die Wahl-Liste gebracht hat und er am leßten Sonnabende bereits 3311 Stimmen zählte, während sein Gegner nur 2853 Stimmen für sich hatte. Die Morning-Chronicle ist jedoch der Meinung, daß die Wähler von Preston dur
L A E E T E T E _ A L E a E E S, S: n E N A I E L E T
4781
ihr Verfahren nichts weiter beabsichtigen, als Hrn. Stanley, der bei der gegenwärtigen Wahl etwas weniger splendid sey, als sonst, zu größeren Ausgaben zu zwingen, und daß Herr Hunt aus Min Grunde auch noch nicht nach Preston gereist sey, sondern sich erst nach diesem Orte verfügen wolle, so- hald die Wahl wirklih auf ihn gefallen wäre.
Der Courier theilt den Auszug eines Schreibens aus Antwerpen mit, worin es heißt : „Die Sachen bleiben hier fortwährend in unverändertem Zustande, und noch ist keinem Schiffe gestattet worden, die Schelde hecaufzukommen. Der Wunsch, den Prinzen von Oranien oder einen seiner Söhne zum Herrscher erwählt zu sehen, gewinnt immer mehr Raum, und ich glaube fast, daß es dazu fommen wird, wenn auch nur durch eine vom Volke ausgehende Contre-Revolution.‘
Der Courier widerspriht der vom Hof- Journale ge- gebenen Nachricht, daß sih der Mexikanische Gesandte Herr v. Gorostiza auch nach Brüssel begeben wolle.
* Den Beamten bei den Königlichen Schissswerften in Sheerneß ist die Herabsezung ihrer Gehalte angezeigt wor- den. Bei Gehalten über 200 Pfd. findet fünftig ein Abzug von 20 pCt. und bei 200 Pfd. und darunter von 15 pCt. statt.
Aus Kent schreibt mañ, daß die Besabung von Wool- wich durch die in der Grafschaft statifindenden Unruhen in g Bewegung und oft ganze Nächte lang unter den Waf- en sey.
Unter den merkwürdigen Handschriften, die der Herzog von Sussex besi6t, befindet sih eine Schilderung der Feldzüge -Fafobs il. von seiner eigenen Haad geschrieben und als Ori- ginal von Maria v. Modena fontrasignirt.
Herr O'’Connell wird, Dubliner Zeitungen zufolge, im Laufe dieser Woche in Dublin erwartet und soll noch im- mer die Absicht haben, eine Anti-Union-Geseilschaft und eine Anti - Unions - Rente zu stiften.
Das hiesige große Geschwornen - Gericht hat einen Ver- hafts - Befehl gegen den hiesigen Buchhändler Richard Carlile erlassen, welcher angef agt ist, gewisse Bücher und Flugschriften in Umlauf geseßt zu haben, die geeignet sind, Sr. Majestät getreue Unterthanen zum Aufstande und zur Empörung zu verleiten; jene Schriften sollen unter Anderem auch Aufforderungen zum Zerstdren von Maschinen enthalten.
An der Jrländischen Stadt Clonmel wüthete vor eini- gen Tagen ein fürchterlicher von Regen begleiteter Sturm, der das Austreten mehrerer Flüsse und eine Ueberschwem- mung eines zroßen Theiles der Umgebung genannter Stadt veranlaßte, wobei leider auch, so viel man bis jeßt erfahren hat, 2 Menschen t Lebén verloren ; der Schaden an ertrunke- nem Vieh ‘und zerstörten Gebäuden und Feldern soll nicht un- beträchtlich seyn. \
Vor einigen Tagen warfen 4 Menschen in Matrosen- tracht einen auf seinen Posten befindlihen Polizei - Konstabel von einer Hdôhe von 12 Fuß in die Themse. Glücklicherwcije war die Fluth noch nicht eingetreten, so daß das niedrige Wasser es dem Konstabel möglih machte, sih zu retten ; die Tbâter wurden zwar verfolgt, jeboch nicht eingeholt.
Niederlande.
Aus dem Haag, 18. Dez. Se. Majestät haben einen Beschluß erlassen, daß die aus Belgien gezogenen Wechsel als vom Auslande kommende angesehen- und danach mit der Stempel-Abgabe belastet werden sollen.
Einige Amsterdamer Theilhaber an der Niederländischen Handels - Gesellschaft sollen beschlossen haben, mit einem Ge- such beim Könige, um Verlegung des Sißes dieser Gesell: schaft vom Haag nah Amsterdam, einzukommen. Das A d- vertentieblad igs daran, daß ein solcher Schritt rich- tig úberlegt seyn könne, da die Gesellschaft nicht ein Verwal- tungs - Körper, sondern ein freier Verein ist, wovon Se. Maj. nur der Haupt-Jnteressent sind, dessen Beschlüsse aber U durch die Gesammtheit der Theilhaber gefaßt werden
nnen. P
Ywei der in Vließingen gelegenen nach Antwerpen be- stimmt gewesenen Schiffe sind mit ihren Kaffee- und Zucker- Ladungen nach Rotterdam versegelt und dort angekommen. Aufs neue kamen drei N mit Gallipoli-Oel -, Kaffee- und S Iden) für Antwerpen bestimmt, in Vließin-
en an. L Herr J. N. J. Elout is -auf sein Ansuchen von der Konsulatsstelle in Laguayra ehrenvoll entlassen worden.
— — Amsterdam, 18. Dei, Der Handel ‘in Staatspa- pieren war in der abgelaufenen oche nicht sehr lehhaft ; fort- währende Ungewißheit sowohl Über die-Bedingungen eines Waffen- ftllfiandes mit den Belgiern, als über dessen bestimmte Annahme, aae 16 Entker Anle 18 Ln Bib tele
| n Kabinette um Hôhergehen netg- tenz guch wirkte die Rachricht von der Revolution in Polen nit
P bdAG n v Aas ns 40-4 Ma uet Mde. „2 Arn aimtre Bata A mei U I
dahin , die Preise zum Sinken zu bringen. Judessen erholte si Alles wieder etwas, und die vorgestern Mae, ree O lung der Holländischen wirklichen Schuld verursachte cinen leb- haften Umsaß; gestern aber liefen Gerüchte ein, daß auch in St. Petersburg Bewegungen stattgefunden hätten, wodurch wieder alle Lust zur Speculation verschwand. Die Holländ. Steuer- Recepissen haben sich, ungeachtet die meisten Besteuerten sich da= von losmachen , von 72 auf 75 pCt. gehoben. Das Fallissement des Herrn Ardoin in Paris hat, wie man sagt, die Folge, daß ein anderes großes Banquierhaus daselbst liquidiren wird; dem Chef desselben soll durch mächtige Freunde beigeftanden worden seyn. — Am gestrigen Getreide- Markt kam schbner Weizen sel- ten vor; das Vorhandene fand also leicht Abnehmer. Neuer un- getrockneter Roggen, vorzüglich leichte Sorten, war zu den vg- rigen Preisen gut zu verkgufen, von getrocknetem wurden einige Partieen eben #0 aufgeräumt. Fn Gerste war ziemlich guter Handel , dagegen blieb es mit Hafer ohne Leben. Nachstehende Preise sind bezahlt: für 126. 125pfünd. weißbhunten Polnischen Weizen 360. 375 Fl., für 127pfünd. schönen bunten 362 Fl., fär 124pfünd. geringeren dito 335, auch 340 Fl., für 125. 126pfünd. rothbunten 340.350 Fl., für 12ckpfünd. Rigaer 325 Fl., eine Partie 129pfünd. Kubankaer 313 Fl.; für 117.119. 120pfünd. chônen Preußischen Roggen 196. 200.203 Fkl., für 119pfünd. Libauer 195 Fl. , unter Schloß wurden für 119pfünd. Rigaer Roggen 185 Fl. angelegt; w5pfünd. Friesische ME s galt 130 Fl./ 80pfünd. neuer feiner Friesischer Hafer 105 Fl.
_ Antwerpen, 14. Dez. (äus ver Bremer Zeitung.) Besonders Merkwürdiges ereignet sich hier nicht; die Frei- heit wird uns immer lästiger, und nur die jungen Belgier, welche bei der volfommenen Lähmung des Handels ihre Zeic in den Kaffeehäusern vertreiben , sonnen sih in ihren tnatten Strahlen. Die Stadt ist ruhig; die Garnison besteht aus 5000 Mann regelmäßiger Truppen , welche alle Versuche der Unruhestifter energisch unterdrücken. — Dem Hannöôverschen Konsul Herrn Ellermann is es nicht gelungen, die Aufhe- bung der Blokade der Schelde zu erwirken. Die Holländi- he Regierung hat indeß eingewilligt, daß die zu Vließingen zurückgehaltenen Schiffe nach irgend einem Hasen von West- flandern, ausgenommen Antwerpen und Gent, segeln dürfen. Vorher durften fie nux nach Rotterdam oder Dordrecht ge- hen. Der König von Holland soll dem Herrn Ellermann eine sehr huldreiche Audienz gewährt haben. Die Aussichten für
unsern Handel sind aber niederschlagend. Da beide Ufer der
Mändung der Schelde alt: Holländisches Gebiet sind, so dürfte im günstigsten Falle die freie Schifffahrt nur gegen einen in Vließingen zu eêhebenden Zoll gestattet werden.
Gent, 16. Dez. Die in Flamändischer Sprache er- scheinende Gazette van Gent sagt: „„Die jeßt hier herr- schende Armuth ist. ungemein groß. Von dem Wohlthätig- feits - Bureau erhalten 3100 bis 3200 Familien ordentliche Unterstüßung; nächstdem beläuft sich die Zahl der Familien, welche außerordentliche Unterstüßung in Anspruh nehmen, auf 4000. Da diese Zahl täglih sich vermehrt, jo ist faum die Summe zu berechnen, die ndthig seyn möchte, um die hier durch die Zeit Umstände leidende Menschheit zu unter- stúben.““
Im Journal de-Gand liest man: „Die. Freiheit der
, religidjsen Associationen fängt bereits an, ihre Früchte zu tra-
gen. Man ist hier damit beschäftigt, im ehemaligen Karme- liter: Kloster in der Brügger Straße die Zimmer für ein Dutzend Karmeliter- Mönche in Stand zu seßen. Statt einer Handels-Geseüschaft, die uns Arbeit und Nahrung verschaffen
würde, errichtet man also Frôómmler- Vereine, die sih von uns
wollen ernähren lassen ; keine Tag-Arbeiter mehr, aber desto mehr Mönche! Die Französische Revolutión vérwandelte die Abteien in Fabriken , die unsrige wird unsere Fabriken in Abteien verwandeln. \ Das is in der That sehr erbaulich !‘/
Das Journal des Flandres bemerkt: „„Ein Feld- webel von den Schützen, die gestern dazu gebraucht wurden, sich der Geistlichkeit zu widerseßen, hat sein Gewissen nicht anders beschwichtigen fönnen, als indem er erflärte, feinen Theil dieses Corps mehr ausmachen zu wollen, wonächst er auch sogleich seinen Abschied einreichte. Viele seiner Kamera- den wollen diesem Beispiel folgen.‘
_ SBräússel, 18. Dez. Seit mehreren Tagen beschäftigt sich eine aus den Herren Barthelemy, Baron Osy, Le Cocgq, Serruys, Serron, C. v. Brouckere, sämmtlich Kongreß:Mit- liedern, und dem Herrn Kaufmann, Banquier aus Lüttich, estehende Finanz-Kommission, die von Herrn Coghen präsi- dirt wird, mit der Abfassung eines Budgets. S E Der in Mons erscheinende Observateur du Halt- naut widerspricht der in einem hiesigen Blatte gegebenen Nachricht „ daß die an jenem Orte befindlichen Holländischen Gefangenen in trunfenem Zustandé die Ruhe der Stadt ge- stôrt hâtten. „Es ist zwar“, sagt der Observateur, „den Gefangenen gestattet, ein Mal in jeder Woche auszugehen,
al E ; E L 2 Ñ “A ed L e E E E E L E E E E E