1830 / 358 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

2786 zichte in Empfang, welche dem Friedens - Fnsirumente einverleibt

Diese Salischen Besißungett waren Ländereien, welche von den Regenten den vornehmsten Herren ihres Hofes unter der Be- dingung gegeben wurden, ihnen dafür im Kriege Dienste zu let- Fen, und hiervon war natürlicherweise das weibliche Geschlecht ausgeschlossen. | :

S Sulische Gefeß im Reiche enthält 72 Artikel. Einer von den- {elben enthält die Bestimmung Über die Erbfolge in den Gütern SGragen des Reichs. Dic andern enthaltenFestseßungen Über dieBe- Frafung der Verbrechen und über Entscheidung bürgerlicher Strei- _gigkeiten in den Salischen Besißungen, und es war nur für die Franken verbindlich, welche um die Loire wohnten; die Franken am Rhein, der Mosel und Schelde wurden nach den ripuarischen Geseyzen gerichtet. | L

‘Der Artikel, welcher von dem Erbe handelt, schließt die Frauen von der Erbschaft in den Salischen Landen aus, wohl gus dem Grunde, um solche nicht zu zersplittern und den Besißer zur Leistung der Kriegsdienste unfähig zu machen. Die Worte dessel- hen fsind!: in-terra vero Salica nulla porlio ad mulicerem trausìt, sed virilis sexus acquirit. i 4

Ó Ein \chriftliches Geseß welches auch die Prinzessinnen von der Erbfolge ausschließt, ift jedoch nicht vorhanden. Bis auf dle - Regierung Ludwig Hutins 1316 war cs ein bloßes Gewohnheit s- ret, die Prinzessinnen auszuschließen, welches theils auf alte Beispiele aus den Zeiten der Merowinger/ theils auf die Ana- logie in den Salischen Besißungen gegründet seyn mochte ; auch war seit Hugo Capet kein Fall vorgekommen, wo über die Erb- folge der Prinzessinnen Zweifel entsianden wären. 5;

Ludwíg Hutin starb den 5. Juni 1316 und hinterlicß eine

Tochter und eine shwangere Gemahlin. Der Thron blich bis

_zu ihrer Niederkunft erledigt, um abzuwarten, ob fie von cinem Prinzen entbundem werden wirde; das war zwar der Fall, der Prinz starb aber nach einigen Tagen. Nach dem Tode des Kd- und bis zur Vollzährigkeit des erwarteten Prinzen, war be- reits die Regierung des Reichs dem Bruder des Köntgs, Philipp dem Langen, übertragen worden. Von Lyon, w0 ex ich bet der Wahl des Papstes befand, kehrte er sogleich nah Parts zurüd. Hier fand er jedoch eîne mächtige Partei gegen sich, welche thm die Krone ftreitig machte, und an deren Spiße sich sein Onkel Karl Graf von Valois befand. Auch -Eudes oder Otto, Herzog von Burgund, nahm die Krone füx feine Nichte ohanne, die Tochter Ludwig Hutins, 1 Anspruch, und ogax der Bruder Philipps, der nachherige König Karl der Schdne, that cin Gleiches, ein sicherer Bewcis, daß damals die Ausschlie- ung der Prinzessinnen os nicht fest stand. Philipp begab sich deß nach Rheims 7 ließ sich krônen und kehrte nach Parts zu- râck. Hier versammelte er nun sogleich die Großen des Reichs, am die Erbfolge im Reiche e D. Eine grobe Anzahl der- selben, fast alle Prälaten und die angesehensten Bürger von Parts, waren zugegen. Diese Versammlung entschied nun , nah sorg- sâltiger Prüfung der Sache: „daß die Prinzessinnen nicht fähtg wären , die Krone zu erben und zur Regterung zu gelangen“, und fie bestätigte hierauf die Krönung des Königs. Nunc etiam Zectaratum fuit, quod ad coronam tegni Franciae maulier non sue- cedît. sagt die Fortseßung der Kroftik des Nangis. Run siand die Erbfolge im Reiche, das Salische Geseß, fest, und nun erst fonnte man sagen: la lance ne peul tomber en quenouille, und Hae non nent. f M :

Der Streit, den Eduard lil. von England, cinige Fahre #\pä- ter, wegen seiner Erbfolge in Frankreich. erregte, und wobei ex seine Ansprüche darauf gründete, daß die Ausschließung der Prin- zessinnen nicht für die männlichen Nachkommen derselben, also auch nicht für ihn, als-den Sohn seiner Mutter Jfabella, derx Tochter Philipps [V., von Wirkung seyn könne; dieser Streit wurde gleichfalls zum Vortheil Philipps von Valois entschieden. Er hat zu den n en Kriegen zwischen Frankreich und England und dazu Veran assung gegeben, daß die Könige von En me L quf unsere Zeiten den Titel der Könige von ranf-

ven eführt haben.

Daß mit Gelangung des Königs Philipp V, aus dem T Bourbon , auf den Spanischen Thron auch die. in Frankreich be- fehende Erbfolge, das Salische Geseß„ in Spanien eingeführt worden sey, ist nicht zu erwe sen , wenigstens ist darüber nichts gr bekannt geworden; und wenn seit Philipp V. nur

Prinzen, mit Ausschluß der älteren Prinzessinnen/- zur Re- erung gelangt sind, so lag dies dâran, roeil theils keine älteren rinzessinnen vorhanden waren, theils die vorhanden gewese-

nen, bei ihren Vermählungen, auf die Erbfolge Verzicht geleistet

ten. : / i 093 pee den zwischen Frankreich und England 1713 zu Achen a Se rieden; durch welchen der Spanische Erbfolge- krieg beendigt wurde, sind aber alle Ansprüche Frankreichs auf den Spanischen Thron aufgehoben worden. Jn“ den zwischen Enaland und Frankreich zu Madrid und London abgeschlossenen râliminar- Artikeln mußte nicht nur Philipp“ V. von Spankién, érn auch der Herzog von Berry, nachher Ludwig XV./ in- en Philipp 11, Der von Orleans, ersterer auf die Erb- Folge in Frankreich und dieser auf die Krone Spaniens, Verzicht -Jeisten7 und’ der Englische Gesandte zu Madrid , Lord exington, zu Paris dex Herzog von Shrewshury, nahmen diese Ver-

Gedruéft bei A. W. Hay

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. Kur.

wurden.

und wenn nicht etrva Haus - so fann wohl dagegen kein Widerspruch ftattfinden.

Der Kdnig von Spanien hat durch die oben gedachte f sezung die ehemalige Erbfolge der Prinzessinnen wiederherge

oder Familien = Gesehe, deren Da-=- seyn jedoch nicht bekannt geworden ist, derselben ent

Lieder.

ellt,

gegenstehen-

Königlihe Schauspiele. Sonnabend, 25. Dez.

Im Opernhause: Nurmahal,

lyrishes Drama in 2 Abtheilungen, mit Ballets ; Musif von

Spontini. Im Schauspielhause :

spiel in 5 Abtheilungen, von Koßebue.

Menschenhaß und Reue, Schau-

Wegen fortdauernder Unpäßlichkeit des Hrn. Stawinsfky

fann das zu heute Fremde, nicht gegeben werden. Sonntag, 26. Dez. Oper in 3 Abtheilungen; Musik von Mozart. Am Schauspielhause : in 4 Abtheilungen, von E. Raupach. sche Studien, Schwank in 2 Abtheilungen, von Montag, 27. Dez. rich VI, historishe Tragôdie in 5 Abthl,

—————

Kznigstädtisches Theater. Fiorella, oder: Das Hoëpizium

Sonnabend, 25. Dez. St. Lorenzo, Oper in 3 Akten.

angekündigt gewesene Lustspiel:

Der

Im Opernhause: Die Zauberflôte,

Die Schleichhändler, Possenspiel Hierauf: Humoristi- C. Lebrün. Im Schauspielhause: Kaiser Hein- von E. Raupach.

Sonntag, 26. Dez. Der Diamant des Geisterkônigs,

Zauberspiel in 2 Aften. Montag, 27. Dez. nach deni Französischen von Fr. Genée. sche Afademie. Dienstag, 28. Dez. oder : Der Bauer ais Millionair.

Berliner ls Den 24. Dezember 1830.

Börse.

Soldaten-Liebe, Liederspiel in 1 Aft, Hierauf : Musikali- Zum Beschluß: Das Fest der Handwerker.

Das Mädchen aus der Feenwelt,

Amtl, Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cour.)

[77 Brief. Geld. 834 ( 823 96 932 75 821 82x 88L

St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Pr. Engl. Obl. 30 b.m.L.C Neum.Int.Sch.d. Berl. Stadt - Ob. Königsbg. do. Elbinger do. Donz. do. in Th. v estpr. Db, Grosshz.PÞ os. do.

——

Ostpr. Vtandbrt, Pomm. Pfandbrf. Kur- u.Nenm. do. Schlesische do. Rkst. C.d.K.-u.N.| - 7.-Sch.d.K.-u.N.

Holl. vollw Duk. Neue dito

Friedriched’or .

DISCONtO . « « -—

35x 862 882

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Raa | R RROOE

p [1 I FESEIZIO

Auswärtige Börsen.

Frankfurt a. M., 19. Dezember. _ Sproe. Metall. 86. A4proc. T5, G. 2Zproc. 45. Bank-Actien 1168. Part.-Oblig. 113. G. L Poln. Loose 403. B.

Hamburg. 22 Dezember.. Oesterr. 5proc. Metall. 82. Bank-Actien 915. Anl. 80. Russ. Anl. Hamb. Cert. 784. Gproc.

Dän. 524. 952. : Paris, 15. Dezember.

3proc. pr. compt. 57 Fr. 65

ob

P 0086 Zu 1

90 1022 1602

58

59

Proc

[7 BricfTGeld.

ees

1003 1005

19. B. FI. 1638.

Engl. Russ,

5proc- Rente pr po pE 87 Fr. 65 C: fin côur: 87Fr: , fin cour. 57 Fr.-75 C. 5proc. Neap. pre

Pap. Insc. —.

Poln. pr. 31. Dez. 77. Preuss. Engl. 4prac, 73.

75 C.

compt. 57 Fe. 99 C. fin cour. 58 Fr. C. 5proec. Span. perp. 494:

Si. Petersburg, 14. Dezember. Hamburg 3 Mon. 97. in- Bank-Ass. —- ; 9proc. Insc. in Silb. 94.

Berichtigung. Jn ige Blattes der Staats - Zeitung, „¡Präféft// lies „Präsident“.

Et Ï 4

Silber-Rubel 3714 Kop-

6proc. lned.

Exemplaren des gestrigen . 2773. "Sp. 2. Z:/47 statt

Redacteut Joh it. Mitredacteur Cottel.

P.

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

M? 358.

Berlin, Montag den 27e Dezember

1830.

Beiin Ablaufe des Quartals wird hiermit in Erinnerung gebracht, daß die Vesiellungen auf diese Zei- tung, nebst Pränumeration, hier am Orte bei der Redaction (Mohrenstraße Nr. 34.), in den Provinzen aber bei den Königl. Post-Aemtern zu machen sind, und daß der Preis für den ganzen Umfang der Monarchie

auf Zwei Thaler Preuß. Courant

vierteljährlich fesigesezt ist, wofür den hiesigen Abonnenten das Blatt am

Vorabend seines E Stadt-Post frei ins Haus gesandt wird. Um die erforderliche Stärke der Auflage für das kommende Vierteljahr abmessen zu können, müssen wir bitten, die Bestellungen bis spätestens den 31sten dieses Monats an uns gelangen zu ron

widrigenfalls es die Jnteressenten

sich selbs

zuzuschreiben haben, wenn die

Zusen-

dung des Blattes eine Unterbrechung erleidet und nicht sämmtliche Nummern vom Anfang

des Quartals an nachgeliefert werden können.

e P:

. Amtlihe Nachrichten. Kronik des Tages.

Des Königs Majestät haben den bisherigeu Assessor der Ober-Rechnungs-Kammer, Ober-Rechnungs-Rath Dähnert, zum Geheimen Ober-Rechnungs-Rath bei dieser Behörde zu ernennen und das Patent für denselben AllerhdchstSelbst zu vollziehen geruht.

Jhre Königl. Hoheit die Erb-Großherzogin von Mecklenburg-Schwerin ist von hier nach Ludwigslust abgegangen.

Befanntmachunzg.

Jn Uebereinstimmung mit der Königl. Baierschen und Fürstlih Thurn -, und Taxisschen Ober -Post- Behörde, wird vom, 1. Januar k. J. an eine tägliche Briefpost - Verbin- duvg zwischen Berlin und München, Kugsburg 2c. auf der Noute úber Hof, Baireuth und Nürnberg eröffnet, und au- ßerdem eine wöchentlich zweimal coursirende Schnellpost zwischen diesen Orten auf der Route über Halle, Merseburg, Weißenfels, Zeiß, Gera, Auma, Schleiz, Hof, Baireuth und Näcnberg in Gang gesekßt. :

Die Briefpost erhält folgenden beschleunigten Lauf:

A. Von Berlin nah München 2c. Abgang aus Berlin... täglich 6 Uhr Abends, Ankunft in Hof täglich 105—115 Uhr Vor mit- tags, nach 1 Tag 165 173 Stunden, täglich 8 Uhr Morgens, nach 2 Tagen 14 Stunden, täglich 6 Uhr Morgens, nach 3 Tagen 12 Stunden,

Ankunft in Nürnberg .

Ánkunft in Augsburg . Ankunft in München .. . täglich 1 Uhr Nachmittags, nach 3 Tagen 19 Stunden. B. Von München 2c. nah Berlin. Abgang aus München. . täglich 11 Uhr Vormittags, Abgang aus Augsburg . . täglih 1—4 Uhr Nachmittags, Abgang aus Närnberg . . täglih 2 Uhr Nachmittags, Abgang aus Hof täglich 12—3 Uhr Nachmittags, Ankunst in Berlin täglih 4—5- Uhr Nachmittags, mit Ausnahme des Dienstags und Freitags, an me Tagen die Briefe shon &6—7 Uhr Morgens eintreffen. n U Die Briefe nah Berlin siud mithin unterweges : : von München e a F uge F eden, von Augsburg . . {2mal : N ; von Nürnberg. . N l E : / i 2mal s von Hof... - {5mal emt Si

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E R O E R S R T I E R E E R E O RA ai L S E I A N S R aDO zan cenraercme

Abgang aus Halle . Ankunft in Hof . Abgarg aus Hof...

Ankunft in Närnberg . Abgaug aus Nürnberg.

Ankunft in Augsburg . Ankunft in München .

Die neue Schnellpost, wird folgendermaßen coursiren : ' A. Von Berlin nah München 2c. Abgang aus Beclin L und Sonnabend 6 Uhr ends, Ankunft in Halle... . Mittwoch und Sonntag 12ck Uhr Nachmittags, Mittwoch und Sonntag 2 Uhr Nachmittags, Donnerstag und Montag 115 Uhr Vormittage, / Donnerstag uud Montag 1 Uhr Nachmittags, Freitag u. Dienstag 8 Uhr Morgens, Freitag und Dienstag 1 Uhr Nach- mittags, Sonnabend und Mittwoch 6 Uhr Morgens, Sonnabend und Mittrooch 1—3 Uhr i Nachmittags. Von Berlin bis Augsburg also in 3 Tagen 12 Stun- den, und bis München in 3 Tagen 19 bis 21 Stunden. B. Von München 2c. nah Berlin. Abgang aus München . Montag 12 Uhr Mittags und Frei- tags 6 Uhr Früh, Abgang aus Augsburg Montag 5 Uhr Nachmittags und Freitag 25 Uhr Nachmittags, Ankunft in Nürnberg . Dienstag 11 Uhr Vormittags und j Sonnabend 8 Uhr Morgens, f Abgang aus Nürnberg. Dienstag und Sonnabend 2 j Nachmittags, Ankunft in Hof... . Mittwoch und Sonntag 9 Vormittags, Abgang aus Hof... . Mittwoch und Sonntag 12 Ankunft in Halle. . . . Donnerstag und Montag 9 Vormittags, i Abgang aus Halle . …, Donnerstag und Montag 12 Mittags, é Ankunft in Berlin. . ¿Freitag und Dienftag 6—7 j Morgens. | _ Die Neisenden sind also unterweges von München bis Berlin einmal, Z Tage 18 Stunden , und das anderemal 4 Tage; von Augsburg bis Berlin aber 3 Tage 13 bis 16 Stunden. ; : Das Personengeld für einen Plaß im Wagen beträgt mit Einschlufi des Postillon- Trinkgeldes 2c. : : Von Berlin bis Halle 227 Meilen 6rtl. 22 sgr. 6 pf. , Halle - Hof 192 Meilen 6 - 17 -' 6 - e Hof s Mora t 2 Den N fl. ¿E Rhein. : ugsburg 187 Veelten 1, 02.5 6 - Nürnberg bis { Müncherr 25 Meilen 13 -20- - An Gepäck, welches in Mantelsäcken, Felleisen oder der- gleichen Behältern bestehen muß, hat jeder ¡Reisende zwischen