1895 / 26 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 29 Jan 1895 18:00:01 GMT) scan diff

Villets ent des Cgeion enen A eien über 172 Millionen Dollars dem u

grevision aufrecht und verlangte Auskunft über die S der Negierung betreffs der Écpressancokifalen. der Einkommensteuer und anderer Fragen. Er beantragte eine Tagesordnung, die jedes Kompromiß mit der Rechten und die Politik des Widerstandes gegen die Demokratie urückweist. Der Minister-Präsident Ribot erwiderte auf die Mferpellation und bat, doch endlich die R bei eite zu lassen, damit die vom Lande erwarteten Reformen zu Ende geführt werden könnten. Die Regierung wolle eine scasfensfreudige Republik und wolle den Um- \{wung, der fich jeßt im Lande vollziehe, unter- stüßen. Die Regieruna werde die Kammer um Votierung des Budgets, unter Abseßung der Erbschaftssteuer, er- suchen. Der Minister-Präsident {loß mit einem Appell an die Mitwirkung der ganzen Kammer. Hierauf brachte der Deputirte Bastid eine Tagesordnung ein, worin die Erklä- rung der Regierung gebilligt und das Vertrauen zu der Ab- sicht der Regierung ausgedrückt {vird, eine Politik der Eini- ung der Republik und demokratisher Reformen zu treiben. Nachdem die von Goblet für seine Tagesordnung beantragte Priorität mit 336 gegen 141 Stimmen abgelehnt worden war, wurde die von dem Minister-Präsidenten genehmigte Tagesordnung Bastid mit 329 gegen 79 Stimmen angenommen. Sodann brachte der Zustiz-Minister Trarieux die Amnestie- Vorlage ein. Es wird darin den wegen eines Komplotts oder Attentats gegen die innere Sicherheits des Staats, sowie den wegen Preß- und Strifevergehen Verurtheilten volle und ganze Amnestie bewilligt. Die Vorlage wurde mit 511 gegen 7 Stimmen angenommen. / (Rufe auf der äußersten Linken: Es lebe Rochefori!) Der Deputirte Gauthier brachte sodann einen Antrag auf eine Revision der direkten Abgaben ein und beantragte dafür die Dringlichkeit, die vom Minister- Präsidenten Ribot bekämpft und von der Kammer mit 332 gegen 118 Stimmen abgelehnt wurde. Der Deputirte Lemir e brachte hierauf eine Resolution ein, worin die Regierung auf- gefordert wird, die gegen Beamte und Mitglieder des Klerus getroffenen Disziplinarmaßregeln aufzuheben. Der Antrag wurde mit 284 gegen 165 Stimmen angenommen und darauf die Sizung geschlossen.

Alle gemäßigten Pariser Blätter billigen rüchaltlos die Botschaft des Präsidenten. Die Organe der Opposition ertlären sie als ein farbloses Schriftstück und beklagen ebenso, daß die Erklärungen Ribot's ungenügend seien. Mehrere Blätter aber, besonders die „Petite République“, erklären, es sei undenkbar, si streng gegen eine Regierung zu zeigen, die in der Amnestiefrage die Jnitiative ergriffen habe. Die gemäßigten Zeitungen fragen, ob es klug sei, Gegner ent- wasfnen zu wollen, welche die Waffen nie niederlegten. Die

müsse der Scaßsekretär ermächtigt werden, genügend Bonds auszugeben, um die Goldresérve zu erhalten, sowohl zur Ein- lôósung und definitiven Tilgung der geseßlih zirkulicrenden Billets, als auch für die in Gemäßheit des Geseßes von 1890 zum Ankauf vonSilber ausgegebenen Billets. Diese Bonds würden nach 50 Jahren in Gold zurüctzuzahlen, nur gegen Gold ver- käuflih und nicht höher als dreiprozentig sein. Er sei gegen eine neuc Emission von Bonds unter den gegenwärtigen Be- dingungen, sei aber bereit, im Kongreß an jeder Maßregel mitzuarbeiten, die geeignet sei, den Verdacht, als sei das Land nicht im stande, seinen nationalen Verpflichtungen ehrlich nah- zukommen, zu beseitigen. : : Nah der Verlesung der Botschaft des Präsidenten Cleveland im Répräsentantenhause brahte Springer einen Gesegentwurf ein, der bezweckt, die Vorshläge des Prä- sidenten durchzuführen. Die Höhe des Betrages ‘der aus- zugebenden Bonds ist auch hierbei nit angegeben. Der Ge- sezentwurf wurde dem Finanzauss{huß überwiesen. Aus Mexico wird gemeldet, die Regierung von Mexico habe den Vorschlag des Staatsdepartements in Washington, die Q reNeNn mitGuatemala einem Schieds- spruch zu unterbreiten, abgelehnt. Mexico habe den Vor- schlag freundlih entgegengenommen und danke für das freund- liche Jnteresse. Y f

Eine in New - York eingetroffene Depesche aus Colon meldet, die revolutionäre Bewegung in Kolumbien ersirecke sih auf die Departements Bolivar, Magdalena und Antioquia. Die Rebellen hätten die Telegraphendrähte zer- schnitten. Jn Cartagena sei der Belagerungszustand erklärt worden. Aus Panama sei ein Theil der Truppen zurück- gezogen worden, da man glaube, die Vereinigten Staaten würden die Fnleressen dieser Provinz s{hüßen. Die revolutionären Führer auf dem Isthmus seien verhaftet worden. Ein fran- zôsishes Kriegsschiff sei nach Colon entsandt worden, das amerikanische Kriegsschiff „Atlanta“ befinde sich bereits dort. Auch in Buenaventura, an der Westküste von Kolumbien, sei ein Aufftand ausgebrochen. Ein amerikanisches Kriegs\ciff werde dorthin gesandt werden.

j Afffien. |

Aus Kalkutta berichtet das „Reutershe Bureau“, daß nach einer dort eingetroffenen Meldung aus Kabul der neue englische Agent Oberst-Lieutenant Akram Khan am 16. d. M. von dem Emir von Afghanistan im öffentlichen Durbar empfangen worden sei. Der Fient habe dabei dem Emir die Insignien des Großkreuzes des Bath-Ordens überreicht.

Der „Times“ wird aus Shanghai von gestern ge- meldet: Nach amilihen, von chinesisher Seite stammenden

konservativen Blätter erklären, die Amnestie sei ein er-

Freuliher Anfang der Regierung Faure's. Ohne Zweifel kóônne die Maßregel zur Beshwichtigung der revolutionären Uritriebe und des Hasses beitragen.

Rußland.

Mittheilungen hätten die Japaner am 26. d. M. zweimal Wei: Ha i-Wei von der Westseite aus angegriffen, scien aber zurückgeshlagen worden. Am 27. d. M. hätten die japanischen Truppen auf der Ostseite angegriffen, fih aber zurückziehen müssen; von einem beabfichtigten Angriff auf die Forts von Chefoo hätten die Japaner mit Rücksicht auf die An-

Aus dem ganzen Reich treffen, wie „W. T. B.“ aus

St. Petersburg berichtet, Deputationen ein, um dem Kaiser und der Kaiserin zur Vermählung zu gratulieren. Die Deputationen werden von den betreffenden Re gee Ministern vorgestellt und bringen dem Kaiser und der Kaiserin Hellisenbier, sowie A: und Brot auf kostbaren Schüfseln dar. Aus Anlaß des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm empsing der deutsche Botschafter, General der Infanterie von Werder am Sonntag die Glückwünsche des diplomatischen Korps, der obersten Hof- und Staats-Würden- träger und der Vertreter der deutschen Kolonie. Wegen des Ablebens des Ministers von Giers wohnte der Bot chafter dem Festessen der deutschen Reichsangehörigen in St. Peters- burg niht bei. Auh in Moskau und den anderen Städten Rußlands fanden Festessen der deutshen Reichs-

angehörigen statt. Jtalien.

Nach einer Meldung der „Agenzia Stefani“ aus Washington von gestern rihteten der Minister des Aus- wärtigen Baron Blanc und der Gesandte von Kolumbien am italienischen Hofe Hurtado an den Präsidenten Cleveland gleichzeitig die identishe Bitte, das schieds- rihterlihe Mandat zur endgültigen Ung aller L internationalen ei zu übernehmen, welche die

orderungen des italienishen Staatsangehörigen Cerutti gegen die Regierung von Kolumbien beträfen.

Türkei.

Fahsin Pascha, der Vali von Bitlis, ist, einer Mel- dung des „W. T. B.“ zufolge, seines Amtes enthoben und provisorisch durch Eumer-Bey, Mitglied der Untersuhungs- Kommission für die Vorfälle in Sassun, erseßt worden.

: Amerika,

Das Nepräsentantenhaus begann, wie „W. T. B.“ berichtet, vorgestern die Berathung der Vorlage für Ab- schaffung des Differentialzolls auf Zucker. Hopkins (Republikaner) brachte ein Amendement ein, wonach der Zoll gegen jedes Land in Kraft bleiben solle, das Maßregeln gegen amerika- nishes Vieh und Fleisch ergreife. Meyer (Demokrat) brachte ein Amendement ein, den ad va'orem-Zoll um 10 Proz. zu er- höhen. Wilson eröffnete die Debatte, erklärte, der Diffe- rentialzoll sei eine Verlegung des Meistbegünsti ungsvertrags und verlas das deutsche und das österreichi che Protest- schreiben sowie ein Schreiben des deutschen Botschafs ters, worin bestritten wird, daß die deutscherseits gegen die Vieh- cinfuhr ergriffenen Maßnahmen Repressalien seien. Wilson behauptete, er glaube do, daß der Zu erzoll die Ursache der Maßnahme sei, derselbe sollte aber abgeschafft werden, weil er mehreren Ländern Veranlassung zu Repressalien gegeben habe. Hepburn brachte sodann den aas ein, eine Steuer von einem Dollar per Tonne denjenigen die amerikanischen Häfen anlaufenden Schiffen aufzuerlegen, welhe Ländern an ehören, die die Einfuhr oder den Verkauf amerikanischer Produkte hindern oder übermäßig ershweren.

__ Gestern hat der Präsident Cleveland eine Botschaft über die Finanzlage an den Kongreß gerichtet, in der es heißt, der efährlichste Punkt der Lage sei, daß 500 Million Dollars in Gold einzulösende Billets im Umlauf seien und daß das Geseß deren alsbaldige Wiederausgabe nah ihrer Einlösung verlange. Diese en dem Schaß dauernd die Goldreserve. Während

hay beh Ausfuhr entnommen worden. Eine ügende Goldreserve sei zur Aufrechthaltung des öffentlichen

wesenheit der auswärtigen Kriegsschiffe A bsta nd genommen.

Parlamentarische Nachrichten.

In der heutigen (25.) Sißung des Reichstags, welcher die Staatssekretäre, Staats - Minister Dr. von Boetticher und Freiherr von Marschall, der Staats-

ekretär Graf von Posadowsky und der Staats-Minister

reiherr von Berlepsch beiwohnten, gelangte die Aller- öchste Verordnung, betreffend die Erhebung eines Zol l- zushlags für aus Spanien und den spanischen

Kolonien kommende Waaren, vom 25. Mai 1894, zur zweiten Berathung. i

Es lag dazu folgender Antrag des Abg. von Sa lis vor:

die verbündeten Regierungen zu ersuchen, dem Reichstag \chleunigst einen Geseßentwurf vorzulegen, durch welchen in Ergänzung der Vorschriften des § 6 des Zolltarif-Gesetzes vom 15. Juli 1879 auch zollfreie Waaren unter der dort vorgesehenen Vorausseßung mit Zöllen belegt werden können.

Der Abg. Dr. Hammacher beantragte, hierin nah dem Worte „belegt“ hinzuzufügen: „und die Zölle für zoll- pflihtige Waaren bis auf das Doppelte erhöhi werden können“.

. Abg. Dr. Barth (fr. Vg.) erklärte sih gegen die vom Abg. ven Salisch beantragte Resolution. Die Zollfretheit sei einer Reihe von Artikeln im eigenen Interesse Deutschlands gewährt ; namentli die deutshe Industrie werde geschädigt, wenn man die Zollfretheit aufhebe. Im übrigen werde durch Reprefsalien folher Art überhaupt nichts erreiht, als cine Stei erung der Erbitterung und Spannung. Unter diesem Gesichtspunkt sei auch der § 6 des Zolltarifgeseßes durchaus verfehlt; denn im Bestehen der- artiger Bestimmungen liege auch eine Nöthigung, die Waffe wirklich zu gebraudjen, auch wenn es dem Bundesrath nit erwünscht erscheine.

. Dr. Hammacher (nl.) erkannte aus den vom Vorredner angeführten Gründen an, daß von den Befugnissen, welhe der Antrag verleihe, nur der allervorsichtigste Gebrauch

emacht werden dürfe. Daß Kampfmittel nicht wirkungslos

fien # „Vabe / der. GrTol des Zollkrieges mit Rußland gezeigt ; au die politischen Freunde des Abg. Barth hätten die Be- rechtigung der Zölle als wirtbs{aftliher Kampfmittel in früherer Zeit ausdrücklih anerkannt. Daß der Bundesrath von „einer Be- fugniß lediglich deshalb Gebrauch maten werde, weil fie einmal vor- handen sei, sei eine A für die der Beweis fehle. Redner wünschte die Ueberweisung der Resolution an die Kommission für die Zolltarifnovelle, welche voraussihtlich vorschlage gelangen werde.

(Schluß des Blattes.)

In der heutigen (H Sizung des Hauses der Ab- per A C TAEEAE der Minister-Präsident Fürst A Bas ohe, der Finanz-Minister Dr. Miquel, der Minifter des Znnern von Köller und der Minister für Landwirth- schaft 2c: reiherr von Hammerstein beiwohnten, theilte zunächst der Präsident von Köller mit, daß Seine Majestät der Kaiser und König die zu Allerhöchstseinem Geburtstage dur das Präsidium dargebrachten Glücfwünsche des S huldvollft entgegenzunehmen geruht habe. as Andenken des verstorbenen Ábg, Brauner ehrte das M in der üblichen Weise dur Erheben von den Sißen. Auf der Tagesordnung ftand die zweite Berathung des Staatshaushalts-Etats und zwar des Etats der landwirthshaftlihen Verwaltung. Dazu nahm zu- nächst das Wort der Minister für Landw tas 2c. Freiherr von Hammerstein, dessen Nede, die bei Schluß des Blattes noch fortdauerte, wir morgen im Wortlaut bringen werden.

Reichstag ist der Entwurf eines Gesehes, be-

zu einem positiven Gesezes-

s nothwendig. ner Cleveland's Ansicht nah

Dem treffend die anderweite Ordnung des Finanzwesend Fes

Reichs, zugegangen. Der Wortlaut des Geseßentwurfs ist nebst der MENeE egründung in der Ersten Beilage zur - heutigen Nr. . Bl. abgedruckt.

Die . VIIT. Kommission des Reichsta 8 zur Vor- berathung des Entwurfs eines Gesetzes, Éctieaa Ne Abenden ng des Zolltarifs, besteht aus folgenden Abgeordneten: Graf von Holstein, Vorsißender; Reindl, Stellvertreter des Vorsißenden; Fus- angel, Will, Shriftführer; Buddeberg, von Dewig, Dresler, Frese, erbert, Hirschel, Graf von Kanitz, Klose, Kröber (Bayern) E Dortmund), Fen von Janta-Polczyúski, Siegle, Freiherr von Stumm-Halberg, Weidenfeld, Wißlöperger, Wurm.

Dem Hause der Abgeordneten ist ‘der Berit über die I ann und Beschaffungen der Etsen at verwaltung während des Zeitraums vom 1. Oktober 1893 ‘bis dahin 1894, sowie .der Nahweis über die V Dispositionsfonds im Extraordinarium Eisenbahnverwaltung für 1893/94 zugegangen.

erwendung des des Etats der

Kunst und Wissenschaft.

Der Botaniker Professor Friedrih Smit in Greifêwald ist, wie „W. T. B.* meldét, fri F geltorhen. \

Der Direktor des österreichishen Museums für Kunft und Industrie in Wien, Hofrath Falke, is unter dem Ausdruck der Allerhöchsten Anerkennung für feine vieljährige, febr erfpricßlide Dienstleistung auf eigenes Ansuchen in den Ruhestand verseßt und der Vize-Direktor Bucher unter Verleihung des Titels und Charakters eines Hofraths zum Direktor des Museums ernannt worden.

Die in Züri neugegründete Gesellschaft , Künstlerbaus“ veranstaltet laut Meldung des „W. T. B.“ in dieser Woche eine Ausstellung von Gemälden möderner Meister. Darunter find Werke von Gabriel Max, Keller, sowie die vier neuesten Werke Bölin's, wovon zwei vor kurzem für eine bedeutende Summe in Züricher Privatbesiß gelangten.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Wien, 29. Januar. (W. T. B.) In den gere Wei Be - zirken Stanislau und Czortkow ist, die Cholera gänzli erloschen. Gemäß der Dresdner Konvention werden die genannten Bezirke deshalb niht mehr als Seuchenherde angesehen.

Verkehrs-Anstalten. Königsberg i. Pr., 28. Januar. (W. T. B.) Die Sthiff-

fahrt ift geshchlossen. Glückstadt, 26. Januar. Die Dampfschiffahrten zwischen B.“ meldet, Eises

De e aghe und Sylt sind, wie „W. T. alber bis auf weiteres eingestellt.

28. Januar. (W. T. B.) Das Eisenbahn-Betriebsamt giebt bekannt: Die Dampfschiffsfahrten Dagebüll Wyk— Amrum find Eises halber eingestellt.

Koblen z, 28. Januar. (W. T. B.) Das hiesige Betriebsamt macht bekannt: Der TrajektbetriebBonn—Obercass el wegen Eisgang eingestellt.

Krefeld, 28. Januar. (W. T. B.) Das hiesige Vetriebsamt macht bekannt: Rheintrajekt Spyck-Welle Strecke Kleve—

benaar wegen Eisgang gesperrt, Betrieb auf Strecke Welle evenaar infolgedessen gänzli eingestellt.

Wien, 29. Januar. Infolge heftigen Schneewehens ist laut

Meldung des „W. T. B.* auf der Eisenbahnstrecke Sankt-Peter— Fiume der Gefammtverkehr und auf der Strecke Laibah—Triest der Frachtenverkehr eingestellt. Bern, 28. Januar. (W. T. B.) Der „Diritto*® hatie ge- meldet, die tehnishe Konferenz zur Berathung des Simplon- Durcchsti ch3 sei auf den 15. Februar verschoben worden. Dem- gegenüber wird von unterrihteter Seite. erklärt, daß der Zeitpunkt für die Konferenz noch nicht festgeseßt sei; die Berathung werde in S, wahrscheinlih in der zweiten Hälfte des Februar, ftatt- finden.

Theater und Musik.

Konzerte.

__ In derGarnisonkirche fand am Donnerstag v. W. ein Konzert des Königlichen Domchors unter Leitung seines Direktors, Profeffors Albert Becker ftatt. Chorgesänge von Fedtino, Gumpelz- haimer (1559), Bodenshaß, Bach, Mozart, Kiel und Becker wechselten ab mit Sologesängen und Orgelvorträgen. Der Chor leistete, was Schön- heit des Stimmenklangs und® edle Vortragsweise betrifft, wiederum sehr Lobenêwerthes. Die E der Damen Meta Geyer (Sopran) und Clara Schacht (Alt) verdienen leihfalls gerechte Anerkennung. Der stets gern gehörte Orgelvirtuose Dr. Reimann erfreute au diesmal wieder die Hörer durch zwei vorzüglich vor- getragene Stücke von S. Bach.

Herr Franz Fischer, Hof-Kapellmeister aus München, gab am Donnerstag im Saal Be stein zum ersten Mal einen ,Wagner- Abend am Klavier“. Er begann mit der dem dritten Akt der «Meister- singer* entlehnten „Festwiese“, einer dramatisch fehr bunt belébten Scene, die er mit großer technischer Sicherheit und mit Beobachtung jeder kleinen Nüance in der Komposition vortrug. In der hierauf folgenden Schlußscene aus „Rheingold“ mate der „Ein- ¿ug der Gêtter“ (nah dem Vorbild der Liszt’shen Bearbeitung) eine vortrefflihe Wirkung. Die Scene „Siegfried's Tod und den Trauermarsh“ aus der „Söôtterdämmerung" leitete der Vortragende mit der „Erweckung der Brunhilde* sehr wirksam ein. Das Vor- spiel zum „Parsifal“ mit feinen imponiérenden Oktavengängen und seinen zarten melodiösen Weisen am Schluß, sowie der „Liebestod“ aus „Tristan und Jfolde", wozu das ganze Vorspiel die Einleitung bildete, waren die leßten Nummern des Programms. Der Beifall war ein so lebhafter, daß Herr Fischer noch die , enusbergscene“ aus dem „Tannhäuser“ hinzufügte, die er glei den vorauêgegangenen Scenen mit einer für Kenner dieser Opern überrashenden Treue der Wieder- abe vortrug, troßdem die immer gleiche Klangfarbe des Instruments loldben Be sich N günftig zeigt. Das zahlrei erschienene

blikum bezeugte dem Konzertgeber feine warme Anerkennung für den dargebotenen seltenen Kunstgenuß. A “Im Konzertsaal der Le 9 fand gleichzeitig das Abschieds-Konzert des früheren Kön eri Opecnsängers Herrn Nikolaus Rothmühl statt. Seine fra olle und Kanne Tenorstimme fam in Liedern von Schubert, Röder, Kahl, Sin mann, Lassen, A. Grünfeld und I. Schulß vortrefflih zur ti f Le au wirkte seine edle Vortragsweise so anziehend us L C UEL reifend, daß das zahlreih erschienene Publikum p T eiden sehe. Die Gil FuruEe e E G eee 'Baginsk i erfreute durch

e Violinistin Fräulein ) ¡ den Vottras eue N t Polonaise von Bieuxtemps und erntete dafür aufmunternden Beifall. Es errn Ferruccio

Das vierte Konzert (am Freitag) A E aAftemae Veteltslan

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Vie Gie: S e it, wurde mit Liszt's Fuge über a

Samen BACH eröffnet, auf E eben ee R Ai n i on i

Fearvett rate rue für Orgel Vot Bach, zwei beliebte Piècen von Liszt

Gib ein ltetes „Hexameron“, das Variationen von Liszt,

und ein etwas vera L z ber iri Czerny und Chopin enthält, bildeten den Ebblas Ls Mend Wi alter genannten Piècen bewährte sich der

euem als ein Virtuose ersten Ranges, der unfehl- A S erüeit Tui Technischen mit eingehender und feinfinniger Vor- tragsweise zu vereinigen verftcht. Reicher Beifall begleitete seine

Leistungen. A