1895 / 195 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 17 Aug 1895 18:00:01 GMT) scan diff

orx Notar si dorthin verfügt habe, um der Frau B. in Sonnenburg é Acceptantin) am bezeichneten Dent den Wechsel zur ahlung vorzulegen. Als diejznige Person, oen welche der Protest ih ridte, ist also ausdrücklich nicht der Domiziliat, sondern die Acceptantin bezeichnet worden. Jn déêr weiteren Bemerkung, daß in der Wohnnng des S. nur das Dienst mädcen angetroffen worden sei, welche auf Vorlegung des Wechsels zur Zahlung erklärt habe, daß sie wegen des Wechsels keinen Auftrag Vaed fann daher auch nicht die Bezeugung gefunden werden, daß der Domiziliat niht anzutreffen gewesen sei. Denn eben, weil der Notar nicht den Domiziliäten als diejenige Person ansah, gegen welche Protest zu erheben sei, bleibt es ungewiß, ob nah dem Domiziliaten gefragt worden ist, und zwar um so mehr ungewiß, als jener Bemérkung die Bemerkung hinzugefügt ist, daß der Bezogene nicht angetroffen worden sei.“ (44/95.)

Entscheidungen des Ober-Verwaltungsgerichts,

Die Vornahme von Ersaÿwahlen der städtischen Ab- geordneten zum Kreistag darf, nah einem Urtheil des Ober- VBerwaltungsgerichts, 11. Senats, vom 16. März 1895, gleichwie die Vornahme der ersten und der regelmäßigen Ergänzungswahlen, nicht vom Bürgermeister ohne vorgängige Anordnung des Land- raths erfolgen; ist die Wahl ohne | vorgängige Anordnung "des Landraths erfolgt, so ist sie vom Kreistag für ungülti ß zu erflären, „Der Bürgermeister, soweit er zu einer Mitwirkung bei der Wah! der städtishen Kreistags-Abgeordneten überhaupt berufen ist § 48 Abs. 1 Kreisordnung —, fungiert hierbei lediglich als Organ des Landraths, hat in jedem einzelnen Fall dessen aubdrücklihe Anordnung abzuwarten und ift zur selbständigen Vornahme einer Wabl nicht be- fugt. Der die Ar Ldg der Wahl der Mitkläger St. und F. aussprechende Beschluß des beklagten Kreistags erscheint somit wohl- begründet.“ (IT. 405.)

Nah § 38 Abs. 2 und 3 des Gewerbesteuergeseßes vom U, Juni 1891 ist der Beschluß des S n Ln hinsichtlih der Vertheilung des Steuersayzes auf mehrere Kommunalbezirke [ua den betheiligten Kommunen als dem Steuerpflichtigen zuzu- tellen, Denselben steht binnen einer Aus\{lußfrist von 4 Wochen die Berufung an die Bezirksregierung und gegen die rufungsentsheidung in gleicher Qs die Beschwerde an Ober-Verwaltungsgeriht zu. n Bezug auf diese stimmung hat das Ober - Verwaltungögeriht, VI. Senat 1, Kammer, durch Urtheil vom 21. März 1895 ausgesprochen, daß die flagende Gemeinde vor dem Erlaß der Berufungsent- scheidung über die rehtlihen und .thatsählihen Grundlagen der!Zer- legung, also namentlich über den angewandten Maßstab und die zu Grunde gelegten Verhältnißzahlen ausreihend unterrichtet werden muß. (VI. G. 1054.)

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Be- das Be-

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung. Der Ausstand der Zimmerleute der Firma Pumplun u. Co, die bei den Bauten der Berliner Gewerbe-Ausstellung in Treptow beshäftigt waren (vgl. Nr. 191 d. Bl.), verlief, wie die „Voss, Ztg.“ berichtet, Euch 0s, da nach wie vor 50 § Stunden- lohn gezahlt werden. Während die Firma Pumplun u. Co. vor dem Aus- stand nur I9Mann am Hauptgebäude beschäftigte, hat sie jeßt 140 Mann

2) Berechnung. dieser - Aufnahmen und Ergänzung der

Lagerbücher ; ¡N

3) Untersuchungen über die technischen Eigenschaften des

Kiefernholzes;

A Fortsezung der Anbauversuhe mit fremdländischen olzarten;

L E) Ueberwachung der Streuversuchsflächen ;

6) Beschaffung amerikanisher Waldsämereien für die

Regierungen ; ]

7) Zusammenstellung der Ernte-Ergebnisse der wichtigsten

Holzsämereien näch den seit 20 Jahren eingegangenen Berichten ;

8) Dienstreisen im Juteresse der Versuchsarbeiten.

B. Von der meteorologischen Abtheilung wurden die Beobachtungen auf den 16, nah gleichem Muster von der hiesigen Hauptstation eingerichteten forstlich meteorologishen Doppelstationen in unveränderter Weise fortgeführt und in monatlichen Zusammenstellungen sowie in dem XIX. Jahres- beriht der meteorologischen Beobachtungen veröffentlicht.

Die im Jahre 1885/86 begonnenen forstlih phänologischen Beobachtungen wurden auf 102 preußishe Oberförstereien fortgeführt und am 31. Dezember 1894 geschlossen, weil die Ergebnisse dieser Beobachtungen nunmehr von der Versuchs- anstalt des Großherzogthums Hessen zusammengestellt und veröffentliht werden ÿ en.

C. Die Arbeiten der chemisch-physikalischen Abthei- lung erstreck!n sih auf: 4

1) Beantwortung von Anfragen aus der Praxis des forstlihen Betriebes; s

3 Untersuchungen über den Wassergehalt der Waldböden ;

3) Fortsezung der Arbeiten über die Wirkungen der Streuentnahme;

4) Mor a der Untersuchungen: über die Ernährung der Buche;

5) Untersuhungen über die Methode der Aschenunter- a, namentlich über die Zusammenseßung der in Salz- äure O Aschenbestandtheile;

6) Untersuhungen über die Zusammenseßung und Ent- stehung der Moore.

D. Bon der zoologischen Abtheilung wurden Arbeiten

veröffentlicht über: Otiorhynches picipes, septentrionis und Strophosomus coryli, über die Wirkung der Leimringe auf die geleimten Pflanzen, über Coleophora coracipennella, Gryllus campestris und Tettix subulata; über die Bacillen- vergiftung der Mäuse. Jn Angriff genommen wurde eine Abhandlung über Cnethocampa pinivora. ___ E. Die Arbeiten der botanischen Abtheilung erstreckten sich auf Untersuhungen über den Einfluß der wichtigsten meteorologischen Faktoren : Niedershlagsmenge und Temperatur, auf das Dickenwachsthum der Kiefer und die Qualität ihres Holzes, und auf Abgabe von pflanzenphysiologishen Gutachten an Behörden und Private.

Ernteaussihhten in Nußland.

eingestellt, und noch immer belagern Arbeitsuhende die Zugänge zu den Baubpläbßen; am Fischereigebäude sind 60 Maun beschäftigt. Eine Versammlung der Zimmerleute von der Berliner Gewerbe - Aus- stellung beschäftigte fich Freitag Abend in Treptow mit den Lohn- und Arbeitsverbältnissen auf den Ausstellungsbauten. Es whrde eine fünfgliedrige Kommission gewählt, die heute mit den Arbeitgebern, namentlich mit der Firma Pumplun unterhandeln sollte. , Der Ausstand in den Gruben von Champagnac is, wie „W. L. B.“ meldet, (a0 Vebereinkommens zwischen den Dele- girten der ausständigen Bergarbeiter und dem Präfekten beendet worden. Die Arbeit wird am Montag wieder aufgenommen werden. Aus New-York meldet „W. L. B“: Der Ausstand dex Schneider und Rockarbeiter i} beendet, da die Forderungen der S bewilligt wurden. 6000 Hosenarbeiter sind noch aus« ändig.

Nach Mittheilung des A Amts der Stadt Berlin sind bet den hies en Standesämtern in der Woche vom 4. August bis inkl 10. August cr. zur Anmeldung gekommen: 939 Lebendgaeborene, 229 Ebes{ließungen, 45 CTodtgeborene, 863 Sterbefälle.

Land- und Forstwirthschaft,

U eber T über die Thätigkeit des Vereins der forstlihen Versuchsanstalten Deutschlands sowie über die Arbeiten der preußishen Hauptstation des forst- lihen Versuhswesens während des Jahres vom

1. April 1894 bis dahin 1895.

I. Vercin der forstlihen Versuchsan stalten Deutschlands:

Dié Jahresversammlung des Vereins fand vom 16. bis 21. September statt. Die Verhandlungen wurden in Olden- burg Ae und zwar über folgende Gegenstände: j

1) Untersuhungen über die Genauigkeit der Kubierung des Stammholzes aus der Mittenstärke; d

A Abänderung der Bestimmungen über Schaftablängung und Vermessung der Probestämme ; y

3) Erhebungen über die Verbreitungsgebiete der Haupt- holzarten;

B Altersbestimmung der Probestände;

5) Mittheilungen über die bisherigen Methoden der Unter- suhung des Einflusses der Streuentnahme und P Se L ode raw ereinbarung einer gleihmäßigen Untersuhungs-

0) j z

cell O und Aschenanalysen, sowie der Zuwachs „Mittheilung über die von der preußischen Hauptstation cuegesürten Untefuhungen über die rien Saenshaften

7) Berichterstattung über den ärtigen Stand der Vereinsarbeiten und Y lußfa Hes Zeil d nêchähti gen Be cjammlun bf sung über Zeit und Ort der

. Del Setegenheit dér Versammlung wurden die Versuhs- flähen der Öberförstereien Harde ause Böddeken, L brügge, Nienburg und Neuenburg-Varel besichtigt.

IT. Arbeiten der Hauptstation des lihen 7 A U E in Ge 4 „A. Die hauptsächlihsten Arbei i - teiling waren folgende Gf eiten der forstlihen Ab ) Neuaufnahme von 70 Kiefern-Ert ächen i den Regierungsbezirken Potsdam Fran 0d Mevura, Marienwerder und Bromberg und von den in denselben

Ueber die Ernteaussichten in Nußland zu Ende v. M. gehen uns aus einzelnen Gouvernements folgende Nachrichten zu:

In Liy- und Kurland scheinen die Mitte Juni eingetretenen Regenschauer im Stande der Wintersaaten noch manches wieder gut emacht, namentlich aber die Sommerfelder günstig beeinflußt zu Pei, Mit dem Roggenschnitt hat man bereits begonnen, man be- fürchtet aber, daß der Regen Schaden verursahen und namentli auch

auf die Heuernte verderblih einwirken wird. :

In Polèn ist die Roggen- und Weizenernte fas in allen Gouvernements beendigt, und auch Gerste und Frühhafer sind größten- theils eingeerntet. Das Wintergetreide hat im allgemeinen ein besseres Resultat ergeben, als man wegen der anhaltenden Dürre erwarten Tonnte. Die Aehren \{üttèn befriedigend, der Halm dagegen ist wenig entwidelt, sodaß fich Mangel an Stroh fühlbar machen dürfte. Der Stand der Sommersaateu is nur mittelmäßig. Kartoffeln und Zukerrüben haben si erholt, dagegen is die Heu-+ und Kleeernte un- befriedigend ausgefallen.

In Finland steht eine Mittelernte in Aussicht. In den Gou- vernements Wilna, Kowno and Grodno hat Wintergetreide nur eine mittelmäßige, Noggen an vielen Orten sogar eine {lechte Ernte er- Sn Der Stand der Sommersaaten ist im allgemeinen befriedigend.

ie Kartoffeln stehen gut.

Im Südwestgebiet wird in Wintergetreide nur eine: knappe, in Sommergetreide eine gute Mittelernte erwartet. Am wenigsten ginltig sind die Aussichten in Wolhynien. Der Ernteertrag von

aps und NRübsen war in qualitativer und quantitativer Beziehung ein sehr guter. Im taurishen Gouvernement haben die anhaltend trockene und heiße Witterung sowie Insekten den Saaten erhebligjen Schaden zugefügt. Auch im Gouvernement Jekaterinoslaw find die Auésihten nicht gerade befriedigend. Jm Dongebiet und dem nördlichen Kaukasus ift der Ernteausfall sehr verschieden. In einzelnen Gegenden stehen die Sommersaäten besser als die Wintersaaten und in anderen umgekehrt. Manche Distrikte haben Mißernten, dagegen andere aen gute Ernten aufzuweisen. Immerhin wird man im allgemeinen mindestens auf eine gute Mittelernte rechnen können,

Im Kuban- und Terekgebiet haben häufige und starke Regen im Juni sowie Hagelshlag und Heushreken manhen Schaden verursacht, Us TRA troßdem die Ernte, besonders im Rubangebiet, befriedigend ausfallen.

In Transkaukasien sind die Ernteauésichten im allgemeinen be- friedigend, an einzelnen“ Stellen sogar gut.

Ernteaussichten in den Niederlanden. Dur den andauernden Negen der leßten Wochen des Monats Juli haben Gerste, Roggen und \{warzer Hafer vielfah gelitten. Der Schnitt hat gegen Ende vorigen Monats begonnen.

Ernteaussihten in Rumänien.

Die Getreideernte hat allgemein begonnen. Die Witterung war den Erntearbeiten günstig, sodaß das neue Getreide in bester Beschaffenheit auf den Markt kommt. Weizen zeigt im allgemeinen sehr {chweres Gewicht von über 77 kg: per Hektoliter und shöne Qualität, doch giebt es auch brandige Waare darunter. Noggen kt gleichfalls [chön und {wer ausgefallen. Was bisher von Gerste auf den Markt kam, befriedigt im allgemeinen ; nur Farbe und Korn sind niht immer gleihmäßig. An feiner Brau- gerste scheint es gege ganz zu fehlen.

Das quantitative Ergebniß von Weizen, Noggen und Gerste wird L gerühmt, man rechnet auf eine den Durchschnitt übersteigende

rnte. j

Für Mais wird Negen dringend gewünscht.

Handel und Gewerbe,

Aus München wird der „Köln. Ztg.“ gemeldet: Die Königlich bayerische Staatseisenbahn hat mit Nücksicht auf die Verlängerung des NRheinish-Westfälischen Kohlen - Syndikats und die neuerdings eingetretenen Preissteigerungen der Kohle däs Doe recht auf einen weiteren Jahresbedarf an Nuhrkohle, welhes sie fh im Vorjahre vorbehalten hatte, zum damaligen Preise für die nächste

Regierungsbezirk den in 1 1 Versuchs a: en belegenen Durhforstungs- und: Lichtungs-

Zeit ausgeübt.

In München, wo in diesen Tazen der dritte Deutsche Fischereitag abgehalten wird, fanden fich am Donnerstag Abend etwa 50 Delegirte zu einer geselligen Zusammenkunft ein, welcher“ der Ober-Präsident der Provinz Schlesien Fürst bon Haßfeldt-Trachenberg als. Präsident des Deutschen Fischereiwereins und der Negierungs-Präsident von Oberbayern, Dr. von Ziegler beiwohnten. In der gestrigen ersten offiziellen Sißung, die im Sißungésaal des oberbayerishen Landtags stattfand, widmete der Borsißende G von Haßfeldt-Trachenberg, wie ,„W. T. B." bérihtet, dem verstorbenen Vereinsvorstand einen warnen Nachruf und berichtete sodann über die Ausführung der Beschlüsse des lehten Fischereitages. Danach wurden für die Hebung und Pflege der Fishzuht be- willigt: 16000. # in der bisherigen Vertheilung für Lachzucht, 10000 A für Huchenzuhtk, 24000 A für Aal-“ und Zanderzuht und 8400 A zur Vertheilung an die Vereine für verschiedene Zuchtzwecke. Darauf berihtete Schilling- München eingehend über die Krebszuht und die Wiederbesezung der entvölkerten Gewässer. Im weiteren Verlauf der Verhandlungen erklärte der Fijchereitag sich mit dem Vorschlage des Professors Dr. Weigelt- Berlin : bei den!Fischern und Schiffern für eine möglichst ausgedehnte Bes \{ickung der Fischerei-Aus\tellung in Berlin im Sahre1896 zu wirken, ein- verstanden. Bei dem Diner im Hotel „zu den vier Jahreszeiten“, welches sih an die Versammlung anschloß, brachte der Regierungs- Me von Oberbayern Dr. von Ziegler das' Hoh auf Seine Majestät den Kaiser, der Präsident Fürst Hayfeldt-Trachenberg den Toast auf Seine Königlihe Hoheit den Prinz-Regenten, Landgerichts-Rath Dompierre aus München einen Toast auf den - Deutschen Fischerei-Verein und seinen 04 Miss aus.

Aus Zürich meldet die „Frkf. Ztg.*", das Jnitiativ-Comits * für die D Bud der N en Eisenbahnen habe das Volksbegehren bis nah Schluß der Berathungen in den eidgenössishen Räthen sistiert.

St. Petersburg, 17. August. (W. T. B.) * Heute sind die Geseße veröffentliht worden, betreffend die Erlaubniß zur Emission" 4% von der Regierung garantierter Obligationen der Gesellschaft der Südost - Eisenbahnen im Betrage ‘von 194 Millionen Kredit-Rubel und ebenso folcher Pen Obligationen der Moskau - Jaroslaw - Archangeler Eisenbahn im Betrage von 20 700 000 Kredit-Rubel.

Bern, 16. August. (W. T. 0 Bei der Waadtländischen- Kantonalbank wurde festgestellt, daß seit einigen Jahren gegen Vorweis von Briefen, welche mit gefälshten Unterschriften veriibek waren, auf Rechnung ausländischer Klienten Summen ausbezahlt wurdên, welhe den Betrag von 70 500 Fr. erreihen. Ein An- gestellter der Bank ist der That verdächtig.

Washington, 17. August. (W. T. B.) Die Beamten des Staatéschaßes sprachen ihre Befriedigung über den kleinen Betrag der gestrigen Geldentnahmen zur Ausfuhr aus und hoffen daher auf einen niedrigeren Wechselkurs. Den Ueberfluß an fremden Wechseln werden weitere beträhtlihe Geldverschiffungen verhindern. -

Verdingungen im Auslande.

Niederlande.

26. August, 25 Uhr. Zentral-Personen-Station zu Amsfter- dam, zunächst dem Wartesaal 111. Klasse: Loos Nr. 634. Her- stellung des Unterbaus sowie Lieferung und Herstellung des platt- eisernen Oberbaus einer Brüdcke auf dem Stationsterrain in Oldensaal in 2 Abtheilungen: Abtheilung T (Unterbau) 1200 Gulden, Ab- theilung 11 (Dberbau) 8500 Gulden. Bedingungsheft ist bei Franko-

Anfrage gegen Bezahlung von 1 Gulden (Einsendung per Post- anweksung, nit in Rai zu bekommen im Zentral-Verwaltungs- E der Holländishen Eisenbahn-Gesellshaft ‘„Droogbak“ zu msterdam, Zimmer 154. i Rumänien.

26. August. General-Direktion der Eisenbahnen: Errichtung bezw. Erweiterung von Waarenmagazinen und Waarenquais in der Station Ploesci. 132000 Fr. j

12. Oktober. Ministecium der öffentlihen Arbeiten: Straßen- geländer (aus Steinpfeilern mit Cisenshhienenverbindung) auf ‘der - Chaussee Ploesci—Predeal. 145 811 Fr.

Verkehrs-Anstalten,

Laut Telegramm aus Herbesthal isst die zweite englische Post über Ostende vom 16. August ausgeblieben. Grund unbekannt.

DerPostdampfer ,We rkendam“ der Niederländish-Anrterikanischèn Dampfschiffahrts - Gesellschaft ist am 16, August in New-York an- gekommen.

Bremen, 16. August. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Schnelldampfer , Werra“ ist am 14. August NaMhmittags in Genua angekommen. Der Schnelldampfer „A ller* is am 15. August Morgens auf der Weser angekommen. Der Schnelldampfer „Spre e“ ist am 14. August Abends in New-York angekommen. Der Post- dampfer „Dresden“ ist am 14. August Nachmittags auf der Weser angekommen.

__— 17. August. (W. T. B.) Der Reichs-Postdampfer „Bayern“ ist am 16. August in Su ez angekommen.

Hamburg, 16. August. (W. T. B.) Hamburg - Ameri- kanishe Patetfahrt- Aktiengesellschaft. Der Snell- Dau „Fürst Bismark" ist heute früh in New-York ein- getroffen. London, 17. August. (W. T. B.) Der Uniondampfer „Pretoria“ ist am Freitag auf der Ausreise von den Canarischen Inseln abgegangen. '

Theater und Musik.

Königliche Oper. (Kroll's Theater.) Dén hundertsten N Ddr Marschnet's feierte die Le Bühne dur die Aufführung seiner romantischen Oper * „Der Vampyr“, die gestern neu einstudiert in Scene ging. Mit dieser Oper errang der Komponist im Jahre 1828 seinen ersten großen Erfolg; sie scheint also nicht nur musikalish, sondern au dem Inhalt der Handlung nah dem Geshmack des damaligen Publikums ents sprochen zu haben. Die Romantik im Reiche der Tonkunst war dem deutschen Volk dur die Schöpfungen Carl M. von Weber's vertraut und theuer geworden, und Marschner wandelte in den Bahnen seines größeren Zeitgenossen. Die Volksscenen hat er, gleih seinem Vorbild, mit großer Frische und natürlicher Lebensfülle dargestellt, wie denn besonders das fräftige und MSQNE Trinkerlied im „Vampyr" und die Romanze im dritten Aft noch heute dur ihre lebhafte Wirkung zeigen. ‘Die Schönheit einzelner Ensemblesäße weckt auch gegenwärtig noch eine gehobene Stimmung bei den Hörern, und die große Arie Ruthwen?8, die flammende Reue, weiche Zärtlichkeit und grauenhafte Sinnlichkeit musi- kalish treffend ausdrüt, kann noch Bewunderung erregen. Dem Ausdruck rein mens{chliher Empfindung aber gebricht es an Wahrheit und Einfachheit der Sprache, an deren Stelle gekünstelte Zierlihkeit und Breite der melodishen Erfindung tritt. Daraus erklärt es sich, daß von der reihen Zahl der Marschner’shen Opern sich außer dem „Vampyr* nur noch „Der Templer und die Jüdin“ und fein voll- kommenftes Werk „Hans Heiling“ ‘auf dem Repertoire erhalten haben. Die gestrige Aufführung des „Vampyr*® unter Kapellmeister Weingartner's Leitung entsprach allen gerechten Anforderungen. Was an orchestralen Schönheiten in dem Werk verborgen liegt, wurde klar und krastvoll Eh Die Litelrolle sang Fe Bulß mit grandioser Gewalt des Ausdruds, die durch sein lebensbolles Spiel noch verstärkt wurde; das Grausige und das} Verführerishe der Gestalt trat gleichmäßig sharf hervor. Die weiblihen Rollen wurden von. den Damen Herzog, Hiedler und Weiß mit {önem Gelingen-

durchgeführt. Besonderen Beifall fand das prächtige Trinkerquartett der Herren Krolop, Krasa, Alma M Dbilige R A

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