E E M E 1 T E ENRGE I
L RE E N ENTIL I? EREVUNN —
ede des Königs erlaubte. Auch warnte der Papst die Jugend des römischen flerikalen Adels vor der Gefahr des militärischen und diplomatischen Dienstes, verwies sie statt dessen auf häus- liche Beschäftigung und mahnte zur Geduld.
Auch die Index-Kongregation war noch vor Fahres\{luß thätig. Von einem aus Rücksiht auf die bishöflihe Würde niht namhaft gemahten Schriftsteller wird in dem Dekrete ge- rühmt: anutor laudabiliter se subjecit et opus (drei Gewissens- fragen u. \. w.) emendayit.
Der §. 13 des Garantiegeseßes beläßt der Kirche, ohne jede Einmischung des Staates, die zur Erziehung des Klerus be- stimmten Seminare, Akademien und fonstigen Anstalten. Da nun thatsächlich diese der staatlichen Aufficht fih entziehenden Institute eine große, ja überwiegende Zahl von Schülern unterrichten, wekche durhaus nicht beabfichtigen, Geistlihe zu werden, selbst vielfah zu den Universitätsftudien zugelassen zu werden wün- \chen, so hat auf Veranlassung des Unterrihts-Ministers Bonghi
“ der Präfekt der Provinz Rom, Gadda, verlautbart, hinfort werde
die Regierung streng darauf halten, daß den Erfordernissen wissenschaftliher Vorbildung für diese Studien Genüge geschehe. Eine klerikale Korrespondenz des Pariser Univers hat in dieser Warnung eine Drohung à la prussienne gefunden.
Am 24. hat der Papst die Encyclica unterzeichnet, nah wel{cher das Iahr 1875 als Jubiläumsjahr (anno santo) gelten soll. Mit Rücksicht auf die „hostilis dominatio“, in 1wel- cher die Kirche shmachte, sind zwar alle besonderen Festlichkeiten, aber keineswegs die reihen Gnadenspenden ausgeschloffen. Die Römer haben 15 Mal im Laufe des Jahres die 4 Hauptkirchen S. Pietro, S. Paolo, S. Maria Maggiore und S. Giovanni in Laterano zu besuchen und die übrigen Vorschriften der Buß- übung zu erfüllen. Auf eine außerordentlihe Anzahl von Pil- gern wird gerehnet.
Die klerikale „Unità Cattolica® rühmt \fich, im Laufe des Jahres 114,072x7 Lire Peterspfennige gesammelt zu- haben.
Der König Victor Emanuel, durch die Nachricht von der beabsichtigten Abreise dex Kaiserin von Rußland bewogen, der- selben noch. in San Remo einen Béesuch zu machen, hat die Festtage dann in Rom verlebt,
Am 31. Dezember empfing der König zur Neujahrsgratu- Iation das diplomatische Corps. Bei dieser Gelegenheit hatte der Kaiserlich deutsche Gesandte von Keudell die Ehre, ein lebens- großes, prachtvoll eingerahmtes Oelbild des Kaisers in Aller- höchstem Auftrag als Geschenk Sr. Majestät zu überreichen.
Neichstags - Angelegenheiten.
Berlin, 15. Januar. In der gestrigen Sizung des Deutschen Reichstags wünschte der Abg. Dunker noch wei- teré Auskunft über die Zwecke des Ankaufs des Radziwillschen Grundstücks zu erhalten. Der Präsident des Reichskanzler-Amts Staats-Minister Dr. Delbrü ck erwiderte hierauf:
Meine Herren! Jch erkenne es mit dem Herrn Vorredner als etwas Ungewöhnliches an, daß das Haus gebeten wird, eine Summe zu bewilligen zum Ankaufe eines Grundstücks, ohne daß gleichzeitig ein ganz bestimmter Verwendungszweck bezeichnet wird. Ich bin aber dessen ungeachtet nicht in der Lage, nach diejer Seite hin die Motive erheblich zu vervollständigen.
Es ist in der That richtig, daß der leitende Gesichtspunkt für den Ankauf des in Rede stehenden Grundstücks der gewesen ist, daß es mit Rücficht auf den ganz unzweifelhaft vorhandenen und weiter bevorstehenden Bedarf des Reiches von Terrains, die mit den Üübri- gen dem Reiche gehörigen Grundstücken in einiger Nähe liegen, un- erläßlich sei, den gegebenen Augenblick zu benußen, um ein Grund- üt zu erwerben, welches in ganz eminentem Maße und mehr viel- leiht, als irgend ein anderes in Berlin geeignet ift, dergleichen künfti- gen Bedürfnissen für das Reich gerecht zu werden.
Der Herr Vorredner hat eine Kombination, die dabei in Frage kom- mon kann, bereits selbst angedeutet, nämlich die, daß das Vordergebäude des Grundstücks, um welches es sich handelt, zur Dienstwohnung des Reichskanzlers bestimmt werde, und daß alsdann das Grundstück, das unmittelbar daneben liegt in der Wilhelmstraße — Nr. 76 —, einen weiteren Ausbau zur Beschaffung der nöthigen Diensträume er- halte. Es ist dies eine Kombination, die vorhanden ist, die aber bei der Vorlage, die Ihnen gemacht wird, nicht die allein entscheidende gewesen ist. Wenn der Herr ReichskänzlerF niht durch Unwohlsein verhindert wäre, hier zu efscheinen, so würde er — bin ich überzeugt — Ihnen sagen, daß er für feine Person sehr gern in dem Hause bleibt, worin ex ist, so shlecht das auch ist, weil ihm die gewohnten Räume behaglicher sind, wie neue, in die er erst hineinziehen soll, und die erst eingerichtet werden sollen.
Nun kommt fein zweites Moment. Welches Ergebniß die Be- rathung der Ihnen vorliegenden Justizgestße haben wird, weiß ih nicht. Gedacht find sie sa so, daß ein großer Reichsgerichtshof er- richtet werden wird, für welchen zwar nicht in dem Geseße Berlin in Ausficht genommen ist, welcher aber doch nicht unwahrscheinlicher Weise in Berlin seinen Siß bekommen kann, Es sind dies zwei Kombinationen, von denen jede einzelne vollkommen ausreichen würde, um einen Terrainbedarf, wie er hier vorliegt, zu rechtfertigen.
Ich gehe nun ein auf die einzelnen Fragen, die der Herr Vor- redner in Beziehung auf die Einzelheiten des Geschäftes gestellt hat. Ich erlaube mir zunächst hier einen Plan des Grundstückes vorzu- legen, welchen ich auf den Tisch des Hauses niederlege. In Beziehung auf die Taxe, welche aufgenommen ist, habe ih folgende Einzelheiten uach- zutragen. Ich nehme hierbei runde Zahlen, und wenn vielleicht die Summe nicht ganz genau stimmt mit der Summe, die in den Mo- tiven als Ergebniß der Taxe angegeben ift, so liegt das lediglih in der Abrundung der Zahlen. Der Werth der Gebäude wird berechnet auf etwa 197,000 Thaler. Es ist der Grund und Boden an der Wilhelmstraße auf 60 Meter Tiefe für den Quadratmeter zu 140 Thalern berechnet. Von der Front nah der König- gräßerstraße ist der Grund und Boden auch auf 60 Meter Tiefe für den Quadratmeter auf 107 Thaler berechnet. Es sind dies für den Theil an der Wilhelmstraße 4454,40 Quadratmeter mit zusammen 624,000 Thaler, für die Front nach der Königgräßerstraße 1227,16 Quadratmeter mit einem Werthe von 131,000 Thalern. Die übrigen 19,668,93 «Quadratmeter find mit 35 Thaler pro Quadrat- meter mit zusammen 688,000 Thaler berechnet. So seßt sich \ckließ- li die Hauptsumme der Taxe zusammen. Nun ergeben die Motive selbst, daß der Kaufpreis die Taxe niht unerheblich überschreitet. Ich glaube, es rechtfertigt sih dieses Mehr, was recht erheblich ist — das gebe ich ja zu — wenn man in Erwägung zieht, daß die Unter- stellung, es fönnte für die Front an der Wilhelmstraße nur eine baufähige Fläche von 60 Metern Tiefe gerechuet werden, fehr mäßig ist. daß man si, ohne eine. Straßenanlage, von der ich jeßt vollständig absehe, Kombinationen sehr leiht vorstellen kann, welche es gestatten, die Front von der Wilhelmstraße aus bis zu einer erheblich größeren Tiefe als 60 Meter für Bauzwecke auszunußen, und ist in Folge dessen die Taxe von 35 Thlr. pro Quadratmeter, die offenbar sehr nicdrig ist, daß diese ohne irgend cinen Zwang eine nicht unerhebliche Erhöhung würde erfahren können.
Es kommt nun zweitens hinzu, und das ist ja ehrlih anzuerkennen, daë Grundstück ist eben für das Reich besonders gut gelegen, und weil es für das Reich so besonders gut gelegen ist, so muß das Reich sich auch die Konsequenz hiervon gefallen lassen, uämlih für ein so besonders gut gelegenes Grunèstück auch mehr zu bezahlen, als ein Anderer, für den es weniger gut gelegen ist. Jch verkenne damit nicht, der Preis ist sehr hoh. Wir haben uns für verpflichtet ge- halten, die Gelegenheit, ein folches Grundstück zu erwerben, nicht vorübergehen zu lassen, auch wenn der Preis hoch war.
Dem Abg. Dr. Lasker, welcher dagegen protestirte, daß die mögliche Verlegung des obersien Gerichtshofs nach Berlin als Motiv für den Ankauf jenes Grundstücks angeführt werde, und welcher über den Stand der Verhandlungen in Betreff des Reichstagsgebäudes Auskunft zu haben wünschte, entgegnete der Staats-Minister Dr. Delbrü ck:
Meine Herren! Ich habe durch das Beispiel, das ich angeführt habe in Beziehung auf die Eventualität der Errichtung des obersten Gerichtshofes in Berlin, natürlich der Frage selbst nicht im AUer- entferntesten vorgreifen wollen. Jch habe Eventualitäten angeführt, E ri folie Grundstücke geeignet sein möchten, unter andern auch diese.
Was die Frage nach dem Reichstags8bhau betrifft, so kann ich thatsählich bemerken, daß diese Erwägung bei der Frage über den Ankauf dieses Grundstückes nicht entscheidend gewesen ist, weil wir nit geglaubt haben, daß die beiden Grundstücke, um die es sih handelt, also Wilhelmsstraße Nr. 76 und 77 zusammen, für ein Parlamentsgebäude ausreihen könnten. Nach beiden Seiten stoßen wir an Grundsftücke, die uns nicht zur Verfügung stehen.
Was die Frage des Parlamentsbaues im Uebrigen betrifft, fo kann ih hier nur eine thatsähliche Mittheilung machen, die wohl auch {on im Hause bekannt geworden ist, daß nämlich das Reichs- fanzler-Amt sofort nach dem Ableben des verstorbenen Grafen Raczinski den Versuch gemacht hat, ob scin Erbe geneigt sein würde, auf Verhandlungen über den Ankauf des Raczinski’ schen Grundstücks durch das Reich einzugêhen, und daß diese Anfrage der bestimmtesten Verneinung begegnet ist.
— In der Diskussion über den Gesehentwurf, betreffend die
Beurkundung des Personenstandes und die Eheschließung, nahm zu §. 6 der Bundeskommissar Geh. Justiz-Rath Dr. Stölzel das Wort: ___ Die verbündeten Regierungen legen Werth darauf, daß die Be- stimmungen des 8. 6 im Zusammenhalte mit den Bestimmungen des S. 8, wie sie im Entwurfe stehen, angenommen werden; es würde entschieden das Prinzip des Geseßes durchbrochen, wenn, nachdem beschlossen ist, daß die Standesbuhführung Ge- meindesache ist, das hohe Haus die Frage, wer die Kosten tragen soll — ob der Staat oder die Gemeinde — lediglich davon abhängig zu machen sei, ob der einzelne Standesbeamte für eine Ge- meinde oder für me hrere Gemeinden angestellt ist. Die Möglich- feit, für mehrere Gemeinden einen Beamten zu bestellen,' mußte er- Sffnet werden, weil die Gemeinden im Bundesgebiete eine ganz ver- schiedene Größe und ganz verschiedene Ausdehnnng haben. Es wäre ja an fih das Natürlichste gewesen, zu sagen: In jeder Gemeinde ist der Gemeindevorsteher der geborne Standesbeamte; weil es sich aber praftisch nicht durchführen läßt, so ist eine Latitüde gelassen, daß die Aufsichtsbehörde bestimmt: je nach dem vorliegenden Fall können mehrere Gemeinden zusammengeschlagen werden. Aus dem all- “ovigeós Saße aber, daß die Gemeinde die Koften zu tragen hat, olgt naturgemäß der weitere Saß, daß, wenn ein Standesbeamter für mehrere Gemeindebezirke bestellt wird, die betheiligten Gemeinden ratenweise beitragen. Ein Wider‘pruch zwischen den Bestimmungen der 88. 6 und 8 dürfte nicht exfindlich fein.
— In §. 21 find die auszufüllenden Rubriken der Stan- desvegister (für Geburten) angegeben. Der Abg. Miquel fragte an, ob die Landesgesezgebung diese Rubriken vermehren dürfe? Der Abg. Dr. Lasker wünschte demnächst eine Aufklärung dar- über, ob es einem Standesbeamten verboten sei, noch andere Eintragungen hinzuzufügen. Hierauf erklärte der Bundesbevoll- mächtigte Iustiz-Minister Dr. Leonhardt:
Ich hóöre, daß die beiden Herren verschiedener Meinung fein sollen. Jch glaube, daß es richtig ist, zu ps durch die Landes- geseßzgebung dürfe eine Erweiterung der Nummern nicht erfolgen. Ich weiß nicht, ob Sie mit dieser Erklärung zufrieden sind? (Stimmen : Ja wohl !) Weiter kann ih in der That nicht gehen. Denn, meine Herren, Sie müssen erwägen, daß hier im Hause Anfragen und An- träge gestellt werden, worüber der Bundesrath fich nicht hat \{lüsfig machen köanen. Ich handele deswegen nur meiner Ueberzeugung ge- mäß, wenn ih meine Ansicht von den Sachen hier ausspreche. Fch habe mi früher gegen den Hrn. Abg. Miquel nicht erklärt, weil ih die Verhältnisse in der That gar nicht Üübersehe. Dieselben gehören niht zum Ressort des preußishen Justiz-Ministers, vielmehr zum Ressort des Ministers des Innern. Deshalb war ich nicht in der Lage, darüber irgend welche Erklärung zur Zeit abzugeben.
— Der Abgeordnete Schmidt (Hamburg) berichtigt in der „Nat. Ztg.“ die auch von uns mitgetheilte Nachricht, die sogenanute „Ham- burger Gewerbe-Ordnungs-Novelle“ sei von einer freien Kommission des Reichstags „abgelehnt“. Die betreffende Hamburger Denkschrift sei in einer freien Besprechung von Mitgliedern des Reichstages diskutirt worden und habe fast allseitigen Beifall gefunden. „Von einer Ab- lehnung oder Annahme konnte nicht die Rede sein, da dieselbe gar nicht in der Form eines Antrages oder einer Petition vorlag; viel- mehr hat man — ganz nach dem Wunsche der Verfasser — aner- kannt, daß die darin entwickelten neuen Gedanken über die Ver- einigung der Arbeiter und Arbeitgeber zu gemeinschaftlichen Innungen zun&chst hinaus zu: geben seien, um durch die Presse oder auf sonst geeignetem Wege zu erfahren, welchen Anklang dieselben namentlich unter den Arbeitern selbft finden, da nur durch deren eifrige Bethei- ligung etwas Ersprießliches zu erreihen ist. Ein weiteres Ziel lag zunächst gar niht vor, und werden daher hoffentlich durch Be- \prehungen in der Presse die Vorschläge der Denkschrift so weit er- örtert und klargestellt werden, daß daraus eine reife und brauchbare Geseßesvorlage für die künftige Reichstagssesion hervorgeht.“ 5
Landtags- Angelegenheiten.
Bomst, 14. Januar. Amtlicher Mittheilung zufolge ist bei der heutigen Ersaßwahl für das preußische Abgeordnetenhaus im Wahlkreise Meseriß-Bomfst der Minister füc die landwirth- schafrlichen Angelegenheiten Dr. Friedenthal mit 227 Stimmen wiedergewählt worden. Der Kandidat der ultramontan- polnischen Partei, Lehens\{chulz Markgraf, erhielt 69 Stimmen.
Deutsch-Krone, 14. Januar. Bei der heutigen Ersaßwahl für das Preußishe Abgeordnetenhaus im hiesigen Wahlbezirke wur- den, amtlicher Mittheilung zufolge, der Geheime Regierungs-Rath v. Brauchit\ch in Berlin und Kreisgerichts-Direktor v. Bismarck in Merseburg wiedergewählt; der Erstere erhielt 182 von 266, der Letztere 171 vou 217 Stimmen.
Statistische Nachrichten.
Nach einer vom Staats-Ministerium der Finanzen kürzlich aufgestellten Uebersicht betrug während des Jahres 1573 in Bayern diesseits des Rheins die Zahl der Bierbrauereien 5300, wovon 4923 selbständig und 377 Kommunalbrauereien waren. Auf die ein- zelnen Regierungsbezirke vertheilen sich dieselben in folgender Weise: Oberbayern 524 (darunter 1 Aktienbrauerei) Niederbayern 559, Ober: pfalz 564, Oberfranken 955 (hierunter 2 Aktienbrauereien); Mittel- frankfen 855, Unterfranken 708, (hierunter 3 Aktienbrauerein), Schwa- ben und Neuburg 1115. Von den 377 Kommunalbrauereien treffen 157 auf Unterfranken, 113 auf Oberfranken, 89 auf die Okerpfalz, 13 auf Mittelfranken und 5 auf Niederbayern. Diese Brauereien verbrauchten im Ganzen 4,910,469 Hektoliter Malz, wovon- auf Oberbayern allein 1,440,362 Hektoliter kommen. Die Biererzeugung war folgende: 4,851,337 Hektoliter Schenkbier, 5,773,992 Hektoliter Lagerbier, 386,971 Hektoliter Luxusbier und 239,620 Hektoliter Weiß- bier, zusammen 11,251,920 Hektoliter. Im vorhergehenden Jahre waren 10,907,659 Hektoliter erzeugt worden und hat fih demnach im Jahre 1873 die Produktion um 344,261 Hektoliter erhöht.
— Von neuen amtlichen statistisGen Publikationen aus dem Großherzogthum Baden liegen vor: Beiträge zur
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Statistik der inneren Verwaltung des Großherzog- thums Baden, herausgegeben von dem Handels -Ministerium, 39. Heft (Karlsruhe, Chr. Fr. Müllersche Hofbuchhandlung 1874). Dasselbe enthält die Volkszählung vom 1. Dezember 1871 1. Theil und Einleitung, Uebersicht der Gebäude, Haushaltungen, der anwesen- den Bevölkerung nah Geschlecht, Religion, Staatsangehürigkeit 2c., Verzeichniß der Städte, Amtshauptfstädte, Garnisonorte und Orte von mehr als 2000 Einwohnern (117), alphabetises Namenverzeichniß sämmtlicher Gemeinden und Kolonien.
Die Zahl der Wohngebäude betrug 204,771, gegen 1867 44393 = 2,19%, die der Haushaltungen 300,935 (-+-14,999 = 5,25% ). Von der Bevölkerung (1,461,562) gehörten 712,551 (48,75%) dem männ- lichen, 749,011 (51,25%) dem weiblichen Geshlecht anz ersteres hatte feit 1867 um 11,930 (1,70%), leßteres um 14,662 (2%) zugenommen. Von den Einwohnern waren 491,008 (33,59 { ) Evangelische, 942,560 (64,49% ) Katholiken, 25,703 (1,76%) Juden. Die Evangelischen hatten sich seit 1867 um 3,17, die Katholiken um 1,24, die Juden um 041% vermehrt. i
Das Statistishe Jahrbuh für das Großherzog- thum Baden, VI. Jahrgang 1873, erste Abtheilung, hat folgenden Inhalt: Summarische Uebersicht des Flächengehaltes, der Wohn- und Aufenthaltsstätien und der Bevölkerung nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 1. Dezember 1871. — Getraute, Geborene und Gestorbene 1873. — Verlust und Erwerbung der Staatsange- höôrigfeit 1873 (Ein- und Auswanderung). — Größe und Preise der ver- äußerten landwirthschaftlichen Liegenschaften 1873. — Betreibungen, Ganten, Civilprozesse, Pfandurkunden 1873, — Steuer-Kapitalien 1873. — Brutto-Steuer-Erträge 1873. — Hagelschaden 1873. — Viehstand 1873. — Kulturverbesserungen und Feldweganlagen, Waldflächen und Wald- kulturen 1873. — Durchschnittlihe Vagelöhue und Liedlöhne 1873. — Landwirthschafiliche Bezirksvereine 1873. — Frucht-Märkte 1873. — Haufir-Au8weise 1873. — Sparkassen-Ergebuisse 1873. — Vorschuß- vereine 1873. — Handelskammern und Gewerbevereine 1873. — Brandversicherungen 1873. — Bezirks- und Polizeiverwaltung 1873. — Den Bezirkéämtern zur Anzeige gebrachte Polizeiübertretungen na Art der Vergehen 1873. — Gegenstände der Thätigkeit der Be- zirksräthe 1873. — Rechnungs8abhör 1873. — Feuer-Polizei 1873, — Gemeinde-Rechnungs8wesen 1872—1874, — WBaupolizei 1873. — Bäderbesuch 1873.
Statistishe Mittheilungen über das Großherzo g- thum Baden Nr. 23: Die landwirthshaftlihen Anbauflächen und die Ernte des Jahres 1873. Nach diesem Aufsaß belief fich- der Werth der Ernte im Durchschnitt der Jahre 1865—1873 auf 126,5 Mill. Fl,, im Jahre 1873 auf 113,2 Mill. Fl. oder, 89,5 % des Durchschnitts.
Bremen, 12. Januar. Die Auswanderung über Bremen
hat im Jahre 1874 nicht einmal halb den Umfang des Vorjahres erreiht, 1874 gingen von Bremerhayen-Geestemünde, von hier aus expedirt, 30,636 Personen in 151 Schiffen nach Amerika hinüber; 1873 aber waren 63,543 Personen in 208 Schiffen hinübergegangen. Bon der vorigsährigen Gesammtmenge begaben sich 21,254 Personen nad) New-York, 7990 nach Baltimore, 1008 nach New-Orleans. Ueber Hamburg sind im vorigen Fahre dicckt ausgewandert 30,625, also 11 weniger als über hier, indirekt aber, d. h. über Hull und Liverpool, außerdem noch 12,818 Personen. __— Nach_ dem „Mon. d. inter. mat." beliefen sich die Emis- \stonen des Jahres 1874 auf 4,215,605,035 Fr. gegen 10,908,000,000 ör. in 1873 und 12,636,000,000 Fr. in 1872. Die verhältnißmäßig größten Emissionen im J. 1874 fanden in Amerika (992,109,000 Fr.) und Großbritannien (969,264,000 Fr.) statt. Deutschland war bei den Emissionen nur mit 296,279,750 Fr. betheiligt, gegen 1,215,000,000 Sr. in 1873 und 1,372,000,000 Fr. in 1872. Von den Emissionen im J. 1874 fielen 1,586,842,260 Fr. auf Staats- und Kommunal- Anleihen, 297,227,365 Fr. auf Kredit-Inftitute, 2,331,535,410 Fr. auf Eisenbahnen und Industriegesellschaften.
Gewerbe und Handel.
Das Breslauer Stadtgericht hat die Eintragung des von der Generalversammlung der Provinzial-Wechslerbank ge- faßten Liquidatiecnsbeschlusses abgelehnt, weil für die Generalversamm- lung die ftatutaimbis erforderlichen zwei Drittel der Gesellschafts- aktien niht deponirt gewesen seien.
— Das Königlich sächfische Finanz-Ministerium emittirt an Stelle der am 15. Februar resp. 1. März d. J. fällig werdenden Serien II1, und IV. der Königlich \äcchsiscchen Shaßanweisun- gen vom Jahre 1874 im Betrage von je 2,500,000 Thlr. wiederum zwei Serien (Serie I. und I1. vom Jahre 1875) im Betrage von je 7,900,000 Mark in Abschnitten à 300,000, 150,000, 30,000 und 3000 Mark. Der Zinsfuß dieser Schaßanweisungen if auf 334, die Dauer ihrer Umlaufszeit auf 55 Monate, und zwar für Serie I. vom 1, Februar bis 15. Juli 1875, für Serie Il. vom 15. Februar bis 1, August 1875 festgeseßt. Die Begebung dieser Schaßanwei- fungen hat abermals die General-Direktion der Sechandlungs-Sozies tät hierselbft übernominen.
— Dieselbe Firma, ‘welche vor einiger Zeit auf das Guthaben der Lemberg-Czernowitßzer Eisenbahn bei einem großen hiesigen Hause Beschlag legen ließ, hat jeßt auf Grund richterlichen Befehls einen auf dem hiesigen Niederschlefis{W-Märkischen Bahnhof stehenden Waggon der Bahn mit Beschlag belegt. Auch in diesem Falle ist die Differenz, welche durch die Bezahlung der fälligen Coupons der Bahn in Oesterreichischem Silber ftatt in Preußischen Thalern entstanden ist, das Objekt der Klage, in deren Verfolg die Beschlagnahme stattgefunden hat.
— In der am 13. Januar in Pest abgehaltenen Sißung des Verwaltungsrathes der Ungarischen Nordostbahn ist der von der Unionbank vorge|{chlagene Ausgleichsmodus, der auf der nunmehr von der Regierung bewilligten Entschädigung von 54 Millionen in fünfprozentigen Goldobligationen bafirt, angenommen worden. Da- mit ist auch der mit den General-Banunternehmern abgeschlossene Vertrag über das für die fog. Kollaudirungsmängel und andere Haf- tungen zu zahlende Pauschale genehmigt.
__— Nath den Spezialberichten der Direktion der Steinhäuser Hütte über das Ergebniß des letzten Betriebsjahres wurden pro-
duzirt: I. An Eisenfabrikaten : 1873/74 1872/73 Stabe und Fac i G 22,654 106,321 Gua, T6046 3,236 Ce e 264,494 216,468 Laschen und Unterlagsplatten 1,560 2,799 Wagenbeschläge . E 2/505 4,635 Nebenartikel 5,199 —
88,671 37,070
IT, An Gußstahlfabrikaten : CHabahiBidaRt
Md
(Ctr. 393,626 370,910
mit einem Werthe von .. , , Thlx. 2,006,653 1,902,121
Die Durchschnitts-Verkaufspreise sanken im Laufe des Jahres
von 55,56 Thlr auf 38,34 Thlr. pro 10 Ctr. A An Roheisen wurden verbraußt . , , Ctr. 518,926 536,014 (el 04 O) R Thlr. 1,157,637 996,014 mit einem Kohlenaufwande von , Schfl. 1,000,082 971,666 im Werthe von. . L Thlr. 254,998 215,635 Die verausgabten Löhne betragen . . 227,133 274,618 Unter Berückfichtigung der eingetretenen Werthverminderung der am Jahres\hlusse verhaudenen Bestände, welche fich auf 115,617 Thlr. deziffert, und der Amortisation; auf das Immobiliar ad 27,756 Thlr. ist ein Verlust von 317,962 Thlr. entstanden. Jn den Berichten. find die Ursachen, auf welche die entstandenen Verluste zurückzu{ühren, ziffermäßig belegt und lassen fi solche zusammenfassen: 1) Jn dem — wie übereinstimmend die Berichte E Unten rheinisch-wzstfälischer Vene konstatiren — in diesem Umfange nit erwarteten veispiellósen Preisrückgange aller Erzeugnisse derx
Stahlindustrie. Der Werthuntersbied beträgt über 30%, nachdem bis zum Beginn des Geschäftsjahres bereits ein Rüdgang von 40% gegen die unmittelbar vorhergegangene Geschäftsperiode er- folgt war. In normalen Jahren haben die Preise kaum bis zu 10% yaiirt; 2) in der Werthverminderung der Vorräthe, welche nach der Bilanz des Vorjahres untér mäßigen Ansäßen mit 774,288 Thlr. übernommen waren, während des Jahres indeß mit Verlusten verar- beitet werden mußten; 3) in den Differenzen, welche zwischen den Tageênotirungen und den Preisen entstanden, zu denen ein Theil der Rohmaterialien und Kohlen kontraktlich empfangen werden mußte. (Die Preise des Roheisens fielen im Laufe des Jahres um 40%, und zeigte Bessemer Eisen sogar einen Preisrügang von 804 ); 4) in der durch die mangelnde Nafrage gebotenen Beschränkung der Produktion und der dadur bedingten Erhöhung der Selbstkosten. (Troß der Erweiterung der Werke, welche nunmehr eine normale Produftion von 900,000 Ctr. gestatten, find nur 22,716 Ctr. mehr, wie im Vor- jahre erzeugt worden); 5) in den Nachtheilen, welche mit der JIn- betriebsezung eines neuen Theils der Fabrikation — Stahlschienen- Walzwerk — verbunden gewesen sind. Mit Bezug auf die vorgelegten Betriebspläne für das neue Geschäftsjahr wird voraussichtlich in den nächsten Monaten eine außerordentliche Generalversammlung cinbe- rufen werden, welche fich mit der Frage beschäftigen wird, ob zur Ausführung derselben eine Verstärkung des Betricbsfonds — und auf welchem Wege — zu bewirken sei. |
— Der „Morning Post “ wird von ihrem New-Yorker Korre- spondenten geschrieben: „Die Größe des Hotelgeschäfts in New- York mag dur eine in einem unserer Journale veröffentlichte merk- würdige Statiftik mit Bezug auf 15 der Haupt-Hotels — die indeß kaum bedeutender sind, als viele andere der 108, welche die Stadt besitzt — bemessen werden. In diesen 15 Hotels lebt im Laufe des Jahres eine temporäre Bevölkerung von etwa 1,500,000 Personen, und die-
Ihre Waschanstalten waschen jährlich 19,000,000 Stück und fic ver- brennen 60 Millionen Kubikfuß Gas und. 25,000 Tonnen Koblen, während sie zur Verbreitung von Kühle 12,000 Tonnen Eis bedür- fen. Diese 15 Hotels haben 4662 Zimmer. in denen 6030 Personen bequem und 7640 im Nothfalle untergebraht werden können; fie haben einen täglichen Durchschnitt von 3925 Gästen, zu deren Be- dienung sie 1456 weibliche und 1479 männliche Dienstboten bes{chäf- tigen. Sie besißen 390 Equipagen, in denen ibre Gäste gegen Be- zahlung ausfahren können. Die durchschnittliche tägliche Ausgabe“ eines in cinem dieser Hotels logirenden Herren beträgt ca. 10 Dollars.“
Verkehrs-Anstalten.
In Ausführung der Strandungs8ordnung vom 17, Mai 1874 find folgende Strandbehörden im Regierungsbezirke Stettin für die Ostseeküste, sowie nah Maßgabe des §. 22 der Strandungsordnung für die Peene, Swine und Divenow nebst Nebengewässera und für das große und kleine Ha ff bis zum Papenwasser eingeseßt worden: T, Das Straudamt zu Swine- münde (Strandhauptmann: Königlicher Lotsen - Commandeur Knoop, Stellvertreter: Königlicher Oberlotse Meyer) mit 6 Strandvozgteien für die Ostsee - Küstenbezirke des Kreises Uscdom-Wollin, Il, Das Strandamt ¿zu Cammin (Strandhäuptmann: Königlicher Landrath von Köller mit 3 Strandvogteien für die dabei genannten Ostseeküst Bezirke der Insel Wollin und der Kreise Cammin-Greifeube IITL. Das Sirandamt zu Anclam (Strandhauvytmann: Königli Landrath von Oerßen). IV. Das Strandamt zu Ueckermünde (Strand- hauptmann: Königlicher Landrath Graf von Rittbecg). ITT und W. für die Haffküsten der bezüglichen Kreise ohne Untereintheilung in Strandvoigteibezirke. In den Binnengewässergebieten, für welch Strandvögte nicht bestellt sind, haben die bezüglichen Orts-Polizei-
Fundverzeihnifse werdén durch die bezüglichen Kreisblätter bekannt gemacht werden. Als Aufsichtsbehörde (8. 2 und Abschnitt V. der Strandungsordnung) fungirt die Königliche Regierung zu Stettin.
Als Strandämter in der Provinz Hannover fungi- ren die Obrigkciten (Aemter und Magistrate der selbständigen Städte) der Küsten und Uferftrecken jede für ihren Bezirk, mithin im Landdrosteibezirke Lüneburg das Amt Harburg, im Landdrosteibezirk Stade die Aemter Jork, Himmeklpforten, Freiburg, Neuhaus a. d. Oste, Otterndorf, Dorum, Lehe, Hagen und Blumenthal, im Land- drosteibezirke Aurich die Aemter Wittmund, Efens und Norden, dex Magistrat zu Norden, das Amt Emden, der Magistrat zu Emden, das Amt Leer, der Magistrar zu Leer und das Amt Weener und im Landdrosteibezirke Osnabrück der Magistrat zu Papenburg. Die Vor- steher der Strandämter führen in dieser Eigenschaft den Titel „Strandhauptmaun“. Strandvogtsbezirke (Strandvoigteien) find in der Provinz Harnover gebildet: T. Im Landdrosteibezirke Lüneburg im Strandamte Harburg 3 Bezuke. 11, Im Landdrofteibezirke Stader a. im Strandamte Jork 3 Bezirke, b. für den Bezirk des Strand- amtes Himmelpforten ein einziger Bezirk: Brunshaufen, die Sc{hwin- genmündung umfassend, e. im Strandamte Freiburg 5 Bezirke, ck, für den Bezirk des Strandamtes Reuhaus a. d. Oste ein einziger Bezirkr die Oste-Mündung und die dem Amtsbezirke Neuhaus a. d. O. an- gehörige Elbuferstrecke umfassend, e. im Strandamte Diterudorf F Bezirke, f. im Strandamte Dorum 3 Bezirke, g. im Strandamte Lehe 2 Bezirke, h. im Strandamte Hagen 2 Bezirke, i, für den Be- zirk des Strandamtes Blumenthal ein einziger Bezirk: Jn diesenx Strandamte fungirt der Strandhauptmann zuglei a!s Strandtvoigt. II1. Im Landdrosteibezirke Aurich: a. für den Bezirk des Strand- amtes Papenburg 1 Bezirk, b. für den Bezirk des Strandamtes Leer (Landbezirk) 1 Bezirk, e, für den Bezirk des Strandamtes Stadt Leer 1 Bezirk, d. im Strandamte Weener 2 Bezirkr, 6. im Strandamte Emden (Landbezirk) 2 Bezirke, f. für den Bezirk des Strandamtes
Eisen- und
selben geben für ihre Unterkunft in demselben
14,000,000 Dollars aus. Diese 15 Hotels verbrauchen jede Woche | 17, Mai 54 600 Pfund Fleisch, 600,000 Pfund Fische in einem Jahre und i Jahre. Sie verbrauchen 1,500,000 Pfund Ge- flügel und Wildyret, 10,000 Faß Mehl, 20,000 Faß Kartoffeln, 150,000 Pfund Kaffee, 35,000 Pfund Thee, 700,000 Pfund Zucker, 1,500,000
600,000 Pfund Austern in einem ferner in einem Jahre 5,000,000 Eier.
Qua1t Milch, 170,000 Quart Sahne und 450,000
A E R
Zeitraum ca. n 1874 die betreffenden
haben die bezüglichen Gemeindebehör Absatz 2 der Strandungsordnung di zunehmen. Als Anmeldestellen gemä sind die beireffenden Königlichen L: Camuin, Greifenberg, Anclam und
Pfund Vutter.
behörden (Amtsvorsteher) gemäß §. 20 der Strandungsordnung vom
Strandunterbeamte (Strand- und Untervögte) nirgend bestellt find, fo
c L , N 5 “ G (T Funktionen wahrzunehmen. Da
den (Ortsvorsteher) gemäß §8. 6, e betreffenden Funktionen wahr- ß §. 24 der Strandungsordnung ¡ndrathsämter zu Swinemünde, Ueckermünde eingerichtet. Die
der Stadt Emden 1 Bezirk, g. im Strandamte Norden (Landbezirk) 5 Bezirke, h. für den Bezirk des Strandesamtes der Stadt Norden 1 Bezirk, i. im Strandamte Esens 3 Bezirke, &. i Mittmund 3 Bezirke. Von der Bestellung von Strandunterbeamten (Untervögten) ist bis auf Weiteres abgeschen. Die Ernennung der Strandvögte erfolgt vermöge jederzeit widerruflihen Auftrags dur die betreffenden Landdrosteien.
im Strandamte
Inserate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß. Be :
Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregister und das
Postblatt nimmt an: die Juseraten - Expedition
des Dentschen Reichs-Anzeigers und Königli Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin, 8. W, Wilhelm-Straße Nr. 38.
Subhaftationen, Aufgebote, Vors ladungen #8. dergl.
(9) Nothwendige Subhastation. Das dem Kaufmann Bernhard Freund gehörige Rittergut Ober- und Mittel-Jastrzemb
soll im Wege der nothwendigen Subhastation
am 2. April 1875, Bormittags 9 Uhr, an hiesiger Gerichtsjielle im Terminszimmer Nr. 53, versteigert werden.
Meter der Grundsteuer unterliegende Fläche ‘und ist zur Grundstener nah einem Reinertrage von 3414 Mark 75 Pf. zur Gebäudesteuer nach einem Nußzungs- werthe von 1116 Mark veranlagt. :
Der Auszug aus der Steuerrolle, eine beglaubigte } Abschrift des Grundbuchsblattes, etwaige Abschäßungen und andere, die Besißung betreffende Nachweisungen, sowie die besonderen Kaufsbedingungen können in unserem Bureau II. eingesehen werden.
Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht einge- tragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermine anzumelden.
Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird
am 5. April 1875, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle im Terminszimmer Nr. 53 verkündet werden. |
Nybnik, den 30. Dezember 1874.
Königliches Kreisgericht. Der Subhastationsrichter. Bittmann.
316] Oeffentliche Vorladung. / Bei dem unterzeichneten Gericht ist das Aufgebot folgender Hypothekenposten beantragt worden:
1/4)
a. 29 Thlr. 13 Sgr. 3 Pf. Vatergut, desgleichen die Kosten zur Erlernung eines Handwerks, aus dem am 17. Mai 1790 errichteten Erb- vergleich, j |
þ, 2 Thlx. Großvatererbe aus dem Erbvergleich vom 1. Februar 1804, : ;
beide Posten eingetragen für Johann Gottlieb
Christoph bei dem Grundftück Band IIL Nr. 150
des Grundbuchs von Lebus in der Abtheilung 111.
unter Nr. 5 resp. Nr. 6 zufolge Verfügung vom
23. März 1794 resp. vom 1. Februar 1804;
c. 50 Thlr. für Michael Kanisch aus der Schuld- vershreibung vom 20. August 1789, ;
d. 66 Thlr. 12 Sgr. Vatererbe für Elisabeth Busch, geb. Schliewenz, aus dem Nachtrag hinter der Schliewenzschen Erbtheilung vom 16. August 1789, l
beide Posten eingetragen bei dem Grundstück
Band 1, Nr. 7 des Grundbvchs von Balkow in
der Abtheilung IIk, unter Nr. 2 resp. Nr. 3 zu-
folge Verfügung vom 16. Mai 179%; ;
e. je 3 Thlr. 14 Sgr. 10 Pf. eingetragen für Martin, Maria Elisabeth und Eva, Geschwister Wolff, bei dem Grundstück Nr. 1, Blatt 1 des Grundbuchs von Zeschdorf in der Abthei- lung III. unter Nr. 1, 2 und 3 aus dem Kauf- kontraft vom 21, November 1744 und Erho vergleich vom 3. März 1759, zufolge Verfügung vom 2. Dezember 1786. /
Die Inhaber dieser Forderungen, ihre Erben, Cessionarien oder “sonstige Rechtsnachfolger werden hierdurch aufgefordert, fich in dem auf
den 5, Mai 1875, Mittags 12 Uhr,
in unserem Gerichtsgebäude, Logenstraße 6 hierselbst,
Zimmer Nr. 48, vor dem Herru Kreibrichter Hael
angeseßten Termine zu melden, widrigenfalls sie mit
ihren Ansprüchen O, und ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden wird.
Frankfurt a./O., den 9. Januar 1875.
Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
[317] Bekanutmahung. Im Depositorio des unterzeichneten Gerichts befinden
seit dexen Niederlegung mehr als 56 Jahre verflossen find.
1. Steckbriefe und Untersuchung8- Sachen. 5
h 2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen 6
u. dergl. 7
3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2c. t)
2 4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. f w. 9 s von öffentlichen Papieren.
er
7. Literärische
S P E B E e M 2 Industrielle Etablissements, Fabriken u.Großhandel, Verschiedene 2
Familien-Nachrichter i: , Central - Handels - Register (einsch!. Erscheint iu sevarater Beilage.
Koukurse). — 2
hann Gottlieb Klaue und dessen Ehefrau Ma- | verlangten Proben in dem genannten Bureau abzu- i geben, woselbst zur bezeichneten Zeit die Eröffnung der eingegangenen Offerten in Gegenwart der etwa erschienenen Submittenten erfolgen wird.
rie Dorotlzee, geborene Herke zu Fuerstenberg, vom 5, November 1818; G l 9) das Testament des Kaufmanns Carl August | “ Gude und dessen Ehefrau Marie Henriette Eleonore, geb. Schroot zu Guben, vom 9. November 1818;
Alle dazu geseßzlih berechtigten Personen werden aufgefordert, die Publikationen dieses Erbvertrages
den 14. Inli 1875, Vorm. 114 Uhr, im Terminszimmer 5, vor dem Kreisgerichts-Rath Kaecmpffe in Antrag zu bringen, | widrigenfalls mit Eröffnung nah Borschrift der §S- 218 bis 221, Theil L, Titel 12 des Allg. L.-Rechts verfahren werden wird. Guben, den 7, Januar 1879. i Königliches Kreisgericht. T1. Abtheilung. [312] Proclama, Die hierselb am 7. März 1864 verstorbene Frau Stadtsyndikus Walther, Friederike Chri- : stiane, geb. Wilhelmi, hat in ihrem Testamente | 1) ihren Ehemann, den Stadtsyudikus Johann ; Friedrich Benjamin Walther, j 2) ihre Kinder: j a. Julie Malvine | Heliodore Reiter, geb. j Walther, i i | b. Ryno Rhüngulph Werdomar Walther zu Erben ernannt. ; | Dies wird den Betheiligten hierdurch bekannt ge- macht. j Berlin, den 7. Januar 1875. Königliches Stadtgericht Abtheilung für Civilsachen.
t
Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2c+
Am Donnerstag, den 21. Jaunar, | sollen im Willschen Gasthofe in Mirow von Mors | gens 10 Uhr ab: 1) aus dem Begange Babke der Langhagener Forst ;
circa 000 Kiefern,
9) aus den Begängen Canow, Wesenberg, Holm, |
Zwenzow und Peetsch der Mirower Forst circa 1000 Kicseru,
versteigert werden. E s Bestellungen auf Holzverzeichnisse werden baldigst
erbeten. : Langhagen bei Neustretis, Mirow. [281] Die Oberförster. @ c. 501/) R. Hahn. F. Scharenberg,.
Königlich Niederschlesisch- Márkische Eisenbahn. [221] Submission.
Die Anfuhr von Mauersteinen und Auliefe- rung vou Kalkbru@hsteinen, gelöshtem Kalk, Cement und Mauersand zu denjenigen Bauwerken der Fortführungsstree der Berliner Verbindungs- bahn, welche im Laufe des Jahres 1875 zur Aus- führung kommen, soll im Wege öffentlicher Sub- mission verdungen werden. : E
Die Submissionsbedingungen liegen werktäglich von 9 bis 1 Uhc in dem Baubureau hierselbst, Müßhlenstraße Nr. 49/50, aus und sind daselbst auch die Formulare zur Aufstellung der Submissions- Offerten zu entnehmen.
[327] Submission.
Berpacken prismatisccheu Pulvers für die König- t Cl, s ” C ß 6 C ¿ ( 4 y F Ae, j s Direfti Dns erf vi 2 (F d 9 S Die Besizung enthält 332 Hektare 20 Are 40 Qu.- | und des Testaments binnen 6 Monaten und späte- liche Direktion der Pulverfabrik zu Spandau durch
i stens im Termine
| dem 5. Ostpreußischen Infanterie-Regiment Nr. 41 | zu beschaffen :
Berlin, den 8. Januar 1879. Köuigliche Direktion,
von Rudolf Mosse in Cöln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a. M., Halle a. S., Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß- burg i. E., & N sowie alle übrigen größeren Annoucen - Bureaus. j
Berlin, Breslau, Chemnitz,
À ; Inserate nehmen an: die autorisirte Annoncen-Expedition €
, Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten,
O
[125] Bekanntmachung.
Fm Wege der öffentlichen Submission soll die Liefe-
rung eines Pianoforte-Flügels und 4 Ucbungs- Piauinos für das Königl. Schullehrer-Seminar zu Wunstorf vergeben werden, Zund ist dazu Termin auf Mittwoch, den 27. Ianuar 1875, Nachmittags 2 Uhr, im großen Klassenzimmer des provisorischen Seminars daselbst angesetzt. Unternehmer wollen ihre Offerten versiegelt und mit
Etroaige Lieferungs-
Es soll die Lieferung von 4000 Kasten zum | der Aufschrift:
öffentliche Submission vergeben werden.
„Submission auf Pianofortes“
versehen ver dem genannten Termine an den Unter- zeichneten portofrei. einreichen.
Die Submifsions-
Unternehmer werden aufgefordert, ihre Preis- | bedingungen können beim Seminarwärter Schulze forderung bis zu dem auf Dienstag, den | im provisorishen Seminar täglich Morgens von 2. Februar cr., Vormittags 10 Uhr, im dies- |9—12 Uhr eingesehen oder abschristlich gegen Er» seitigen Geschäftslokale anberaumten Termine, | stattung der Kopialien durch den Unterzeichneten zu= versiegelt und mit der Aufschrift: „Submisfiou auf | gesandt werden.
die Lieferung vou Kasten“ portofrei an die unter- zeichnete Direktion einzusenden. _
Die Lieferungsbedingungen nebst Zeichnung, welche jeder Bietende zu unterschreiben oder in seiner Offerte als maßgebend anzuerkennen hat, liegen im Bureau der Fabrik zur Einsicht aus; auch können die Be-
Wunstorf, den 6. Januar 1875. Der Seminar-Dirigent. k. Knokes.
[248] Bekanntmachung.
Das unterzeichnete Artillerie-Depot wird am 2. Fe-
dingungen gegen Vergütigung der Kapialien ab- | bruar cr., Bormittags 10 Uhr, in seinem Bureau
schriftlich mitgetheilt werden. Spaudau, den 13. Januar 1875. ; Königliche Direktion der Pulverfabrik, [313]
200 Helme, komplett, 200 Tornister, 200 Tornisterriemen, 200 Leibriemen inkl. Schloß, 200 Mantelriemen, 100 Feldflaschen, 4 Porteyee's, 90 Säbeltroddeln, 192 Gewehrriemen, 384 Patronenbüchsen, 192 ReservetheilbÜüchsen, 192 Fettbüchsen, 200 Kochgeschirre, 200 Kochgeschirrriemen, 2 Trommeln mit Zubehör, 2 Signalhörner mit Riemen, 1 Pfeire mit Futteral. Die Lieferung muß bis zum 15 März c. ausge- führt sein und geschieht die Abnahme genau nach der Probe. Î Fabrikanten, welche die Lieferung zu übernehmen wünschen, haben ihre desfallsigen Offerten bis zum 25. d. M. dem Regiment einzureichen. : Sn der Offerte müssen der Preis für das einzelne Stück angegeben und der fich danach ergebende Ge- \sammtbetrag der Lieferung berechnet fein. Die Adresse der Offerte trägt den Vermerk: „Submission auf Ausrüstungsstücke“. Nach Oeffnung der Offerten geschieht sogleich die Uebertragung des Auftrags; das Regiment behält es fich vorx, einem der 3 mindestfordernden Fabri» kanten die Lieferung zu übergeben. Königsberg, den 14. Januar 1875. Die Regimeuts-Bekleidungs-Kommission.
| 5 weiß, j 4 [chwarz,
[287] Bekanuntmahung.
Die Tischler - Arbeiten incl. Material-Lieferung zum Bau des Eisenbahn-Kommissions-Gebäudes zu Posen, sollen in 4 Loosen in öffentlicher Submission verdungen werden, 7
Zur Entgegennahme v2rsiegelter, mit entsprechen- der Aufschrift versehener Offerten ift ein Termin auf den 27, Ianuar 1875, Bormittags 113 Uhr, in dem Bureau dex Unterzeichneten, Bäckerstraße
21 Ctr. 3 Kilo altes Gnßeisen in Mörserlafêtten- wänden und 220 Ctr. Schmiedecisen in un- brauchbaren Beschlägen auf dem Wege der öffent- lichen Submission an den Meistbiet nden verkaufen. Die Bedingungen licgen im Bureau des Artillerie In Folge Erhöhung des Konto-Bestandes find bei | Depots zur Einsicht aus, können au abschriftlich ; gegen Erstattung der Copialien mitgetheilt werden.
Artillerie-Depot zu Torgau.
Das Regiment hat zu beschaffen : : 150 Helme mit Zubehör, 150 Tornister, 150 Paar Tornisterricmen, 100 Leibriemen, 100 Mantelriemen, 150 Stück Feldflaschen, 136 Fett= büchsen, 200 Kochgeschirre, 200 Kochgeschirr- riemen, und fordert zur Einsendung von Preis-Offerten bis 25. d. Mts. für diese, nah den kriegsministeriellen Proben zu fertigenden und franko Regimentskammer zu liefernden Stücke auf, wobei bemerkt wird, daß event. Proben gefordert werden. i Die Kosten der Insertion trägt der übernehmende Lieferant. [328] Flensburg, den 12. Januar 1875. Kommando des Schleswig-Holteinschen Füsilier-Regimeats Nr. 86.
[320] Bekanntmachung.
Für die Kaiserliche Werft sollen 3000 Stück wol- ene Decken durch öffentliche Submission sich2x ge- stellt werden. i i Lieferungs-Offerten sind versiegelt mit der Aufs schrift „Submission auf Lieferung von wollenen Decen“ bis zu dem am 30. Januar, Mittags 12 Uhr, im Buregu der unterzeichnete# Behörde anberaumten Termine einzureichen.
Die Lieferungs-Bedingungen, welche auf port o« freie Anträge gegen Erstattung der Kopialien ( b- \chriftlih mitgetheilt werden, liegen nebst den n ¡(hea ren Bedarfsanugaben in der NRegistratuu der U1 1terxa zeichneten Werft zur Einsicht aus.
Kiel, den 11. Januar 1875.
Kaiserliche Werft.
[324] Bekauntma@hung. Es sollen sofort beschafft werden: 9200 Helme mit allem Zubehör, 200 Tornister, 200 Feldflasehen, 62 Gewehrriemen, 200 Kochgeschirre, 200 Kocgeschirr-Riemen. Lieferungs-Offerten sind binuen aht Tageu an-
Dieselben find mit den dazu gehörigen Proben
frankirt, versiegelt und mit der Aufschrift t Submission auf Aufuhr von Mauersteineu resp, Lieferung von Mauermaterial für die Verbindungsbahn
Nr. 13 a, anberaumt. | : Zeichnungen und Lieferungsbedingungen liegen während der Geschäftsstunden zur Einsicht aus und können Letztere nebst Preisformulare gegen Erstct- tung der Kopialien von 1} M. bezogen werden.
bis spätestens Donnerstag, den 28. Ianuar cr.,
10: 1) der Erbyertrag des Schuhmachermeisters Jo-
11 Uhr Vormittags, und unter Beifügung von deu
oseu, den 12. Januar 1875. F Königliche Betriebs-Iuspektion,
das unterzeichnete Regiment zu richten. Bremen, den 14. Januar 1875. Königliches 1. Hanseatischzes Iufanterie- Regiment Ne. v. Knoblow, Oberst und Regiments-Cowmmandeur.