1875 / 23 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 27 Jan 1875 18:00:01 GMT) scan diff

Gixoguthabea, Nebèn dem Nokcüüinlaufe, der formell in den Mötiäls- und Wochenkerichten der Bank erscheint, bildete sich dahter ein Banknotenbe- stand in der Reichskasse heran, der periodisch an die Bank wieder abgegeben wurde, und in Folge solcher Abgabe verwandelte fi denn ein Theil des Notenumlaufs in Giroguthaben der Reichskasse bei der Bank, welche în dem Maße stiegen, in wel hem der urgedeckte Notenumlauf Ach abminderte. Diefe Bemerkung muß man im Auge behalten, wenn man Schlußfolgerungen aus den in jener Periode erschienenen WWochenberichten der Preußischen Bank ziehen will. Aber, meine Herren, das bleibt vollständig richtig, was der Herr Abgeordnete Lasker TFagte, daß, die Unregelmäßigkeit dieser Periode in Berüsichtigung geaommen, die Preußische Vank in regelmäßigen Zeiten, in den Zeiten regelmäßiger “Diskontosäße mit ihrem ungedeckten Notenumlaufe stets hinter der Grenze, welche für die Reihsbank vorgeschlagen ift, zurüdgeblieben ift, und daß die Ueberschreitungen dieser Grenze theils in die Kriegsperiode und theils in die eben bezeibnete Periode fallen, in welcher in Folge der Kriegsentschädigungs2aßlungen eine außerordentliche Masse von Zahlungsmitteln geschaffen wurde. Es ist im Gegentheil in regel- mäßigen Zeiten die ungedeckte Notenausgabe der Preußischen Bauk eine wesentlich niedrigere, als 250 Millionen Mark, gewesen. Sie Hat, wie ich schon bei einer früheren Gelegenheit einmal mir vorzu- tragea erlaubt habe, in den sech8ziger Jahren bis zum Schluß von 1869 eine Erhöhung des Diskontosaßes über den regelmäßigen Be- “trag von4 Prozent für nöthig gehalten, wenn die ungedeckte Notenemission erheblich über 50 Millionen Thaler stieg. Erft im Jahre 1870, un- mittelbar vor dem Kriege, ist die ungedecke Notenemission auf 75 Millionen Thaler gestiegen, ehe die Bank eine Erhöhung des Dis- Éontosaßes für nöthig hielt, und auch dieser ungedecke Notenumlauf Fand noch um 8 Millionen zurück hinter der Grenze, an welche jeßt für die Reichsbank die 5prozentige Verzinfuug der Noten geknüpft werden Toll. Seit dem Jahre 1873 und seitdem wir durch die Ausgabe von Reichsgoldmünzen und {hon weiter vorgedrungen find in die Regionen, wo wir unter den Geseßen der Goldvaluta ftehen, hat sich eine ganz andere Diskontpolitik für die Preußishe Bank als nöthig erwiesen. _ Ende September vorigen Jahres stand die ungedeckte Notenemission noch nicht voll auf 60 Millionen Thaler, als die Bank sich #\{chon wegen des bedeutenden Edelmetall- abflusses veranlaßt sah, mit dem Diskontosaße von 4 auf 5 und jehr bald darauf von 9 auf 6Proz. zu steigen. Im Dezember vorigen Jah- res hatte fich, namentlih in Folge der Bedürfnisse des Jahreswechsels, die ungedeckte Notenemijssion der Preußischen Bank allerdings auf 725 Millionen Thaler erhöht. Sie werden sagen: daß sie bereils uur noch um wenig über 10 Millionen hinter der künftigen Grenze, die der Reichsbank gestellt werden foll, zurückstand. Aber, meine Herren, Dies war der Fall zu einer Zeit, wo die Bank durch die Verhältnisse des Verkehrs und im Interesse der Aufrehterhaltung des Goldumlaufs genöthigt war, einen Diskontosaß von 6 Proz. zu erheben, einen Disfonto- jaß, der sie in den Stand geseßt haben würde, mit reihlichem Ueber- \huß die 5 Proz. Steuer, welche sie im Fall der Ueberschreitung jener Grenze zu bezahlen gehabt hätte, zu berichtigen. Und unmittelbar nah dem 31, Dezember ist der ungedeckte Notenumlauf schr erheblich, nämlich auf 57,800,000 Thaler herabgegangen. Wenn die Vergan- genheit zeigt, daß die Grenze für die unversteuerlihe Notenemission der Reichsbank so gegriffen ift, daß nux in außerordentlichen Zeiten Visher die Preuß:\he Bank an dieselbe herangestreift ist oder diefelbe überfchritten hat, so führt ein Blick auf die künftigen Verhältnisse zu einem ganz übereinstimmenden Ergebnisse. Wir müssen davon aus- gehen, daß durch die Einziehung der Noten in kleinen Appoints sich unser Banknotenumlauf überhaupt wesentlich einshränken wird; wir müssen ferner uns vergegenwärtigen, daß die Grenzen, innerhalb deren ‘die Noten in Appoints von 100 Mark und darüber in Umlauf gebracht und gehalten werden können, sehr bestimmte sind und daß, wenn die Banken dieselben zu überschreiten versuchen, die Noten, sobald erst die Goldwährung durchgeführt ist, sofort zur Einlösung gegen Gold in die Banken strömen, weil eben diese größeren Appoints nicht zu allen Zahluugen benußt werden können. - Der Notenumlauf sämmtlicher deutscher Banken betrug am Ende Des Jahres 1874 13255 Millionen Mark. Davon bestanden in

Notenabichnitten unter und bis zu 30 Mark, also bis zu 10 Thaler 82,676,000 Thlr. oder 248 Millionen Mark in Notenabschnitten zum

Werth von über 30 und unter 100 Mark Appointsgattungen, die ebenfalls aus dem Verkehr treten werden liefen um: 97,188,000 Thaler oder 291,500,000 Mark; Noten in Appoints von weniger als 100 Mark waren also im Ganzen im Umlauf 5397 Million Mark, und in Appoints zu 100 Mark und darüber waren im Umlauf 785,800,000 Mark. Ich will von vornherein zugeben, daß von den- jenigen Banknoten, welche in Appoints in Umlauf waren von weniger als 100 Mark, ein Theil erseßt werden wird durch Banknoten von 100 Mark und darüber. Jch kann also nicht annehmen, daß die gesammte Summe der Banknoten in Abschnitten, die Über weniger als 100 Mark lauten, gegen Gold umgetausht werden wird, so daß die volle Summe dieser Noten aus dem Verkehr träte und dafür Gold in den Verkehr käme. Der Betrag, der durch Gold erseßt werden wird, ift aber, glaube ih, doch höher anzunehmen, als der Herr Abgeordnete für Meiningen es für nöthig hält. Jch glaube, auf einen Betray von ca. 100 Millionen Thalern odec 300 Millionen Mark kann man renen, da mit Sicherheit anzunehmen if, daß die 824 Millionen, welche auf 10 Thaler und weniger lanten, im ganzen Umfange durch Gold werden erseßt werden müssen, und . von dem Uebrigen wenigftens eine Quote. Gehen wir hiervon aus, so würden wir in der Zukunft also eine, Bruttonotenumlauf von ca. 1000 Mil- lionen Mark haben. Ob es gelingen wird, ihn auf :dieser Höhe zu halten, steht dahin. Der Notenumlauf, von dem ih rede, hat statt- gefunden zu einer Zeit, wo die Noten gegen Silber eingelöst wurden, der Notenumlauf, welchen wir für die Zukunft ins Auge zu fassen haben, Foll stattsizden zu einer Zeit, wo Noten gegen Gold eingelöst “werden.

Ich will aber von diefen 1000 Millionen Mark ausgehen. Nun beträgt das gesammte Kontingent der steuerfreien ungedeckten Noten nah der Kommiffionsvorlage 385 Millionen Mark. Sie können ferner davon ausgehen, daß in einem etwas größeren Umfange als bisher Bestände von Noten anderer Banken sich bei den Banken he- Finden werden. Nach den leßten Zusammenstellungen betragen in Summa die Bestände von Noten anderer Banken und von Staats- papiergeld, welche sih bei den deutschen Banken befanden, ca. 16 Millionen Thaler. Ich glaube also doch mit ziemlicher Sicherheit annehmen zu können, daß etwa E€0 Millionen Mark bei den deutshen Banken den durchschnittlihen regelmäßigen Bestand an einen und Noten anderer Banken bilden werden. Diese 60 Millionen Mark, oder die an Stelle derselben fich äm Umlaufe befindenden Banknoten sind durch Baar nicht gedeckt. Sie treten dem steuerfreien, nach den Steuergrundsäßen als ungedeckt “berecazeter Notenumlauf hinzu, ehe wir zu denjenigen Noten kommen, “welche durch Baar, d. h. durch Gold, gedeck sein müssen. 385 Mil- lionen und 60 Millionen sind 445 Millionen. Wenn also im Gan- zen 1000 Millionen Banknoten im Umlauf und davon 445 Millionen Durch Baar nicht gedeckt sind, so Haben Sie eine Baardeckung für ‘den Notenumlauf von 1000 Millicnen Mark in Au?sicht zu nehmeu von 559 Millionen Mark. J glaube, daß Sie mit mir davon aus- gehen werden, daß wir, wenn wir über die Sicherheit unserer Geld- verhältnisse beruhigt werden wollen, mit Norhwendigkeit auf nit weniger als eine sclche Deckung von etwas über die Hälfte der um- Xaufenden Noten rechnea müssen. Haben wir weniger als diese Deckung, meine Herren, dann sind wir jedem Luftzuge des internatio- nalen Edelmetallmarktes ausgeseßt, und dann erft werden die großen Störungen von Handel und Verkehr und die hohen Diskontosätze eintreten, welche der Herr Abgeordnete für Oels von der geseßgebe- xishen Maßregel, die hier vorliegt, erwartet.

Vergleihen Sie einmal diese Verhältnisse mit denen der Englishen Bank, Die Englishe Bank hatte am 13, Januar dieses Jahres einen Notenumlauf von 26,289,009 Pfd. Sterl, und einen Baarvorrath von 22,200,000 Pfd. Sterl. Sie hatte also einen ungedcckten Notenumlauf von nux etwas über 4 Millionen Pfd. Sterl,, und es war nicht die Hälfte, niht 2 -— nein, meine Herren, es waren & des Notenumlarfs mit Metall gedeckt.

Ja, das anze System der éùglishen Bank beruht därauf, daß sie ”.ux dann mit Sicher®eit operiren zu kör.aen E mes wénn von Dèm zulässigen ungede#en Notenumlauf von 15 Millionen Pfd. Sterl, 8 bis 10 Millionen Pfd. Sterl. in der Notenreserve liegen, so daß die Englishe Bank auf einen regelmäßigen Zustand hält, der dahin geht, daß der ungedeckte Notenumlauf nur wenig übec 5 bis 6 Millionen Psd. Sterl. beträgt. Das ist die verhältnißmäf ige Höhe der Metallde&ung, welche England bei der Goldwährung für noth- wendig häli! Von der Höhe des steuerfreien Kontingets, welches Sie in diesem Gesetze feststellen, hängt das Verhältz(ß der Metall- deckung für unseren künftigen Notenumlauf ab. -,Je höher Sie das steuerfreie Kontingent greifen, um fo geringer wtrd die Metalldeckung sein, und um so unsolider werden die Banken arbeiten, Je vor- sichtiger Sie es greifen, auf um so sicherem Wege schreiten Sie. Jch bitte Sie daher dringend, das Kontingeat nicht höher zu greifen.

Meine Herren! Es ist hier die Rede davon gewesen, die Preu- ische Bank jolle ja in eine Heichsbank verwandelt werden, und müsse darum mit einem wesentlich böheren Kontingent bedacht werden, als ihre Vergangenheit motivire. Ja, meine Herren, im vorigen Jahre war die Preußische Bank bei 60 Millionen Thaler ungedecktem Noten- umlauf gezwungen, ihren Diskonto auf 6 Proz. zu bringen. Wenn Sie jeßt für die Reichsbank einen ungedeckten Notenumlauf von 83x Millionea Reichsthaler als die Grenze annehmen, bei deren Ueber- \hreitung die Bank gezwungen sein soll, einen Diskonto von 5 bis 6 Proz. zu nehmen, fo ist es vielmehr fraglich, ob Sie das Kontin- gent niedrig genug gegriffen haben, um die Gefahr auszuschließen, daß ein Geldabfluß nah dem Auslande eintrete, Die Herren haben ferner außer Acht gelassen, daß die Bestimmungen und die Absicht des Entæœurfes dahin gehen, der Preußischen Bank, wenn fie zur Reichsbank wird, noch weitere Mittel zur Kreditertheilung zuzuführen, als der ungedeckte Notenumlauf sie bietet. Denn es ist ja die grund- säßliche Absicht des Entwurfs, daß er durh seine Bestimmungen, sowohl durch die Steuer von 1 Proz., welche vor Ihrer Kommission keine Gnade gefunden hat, als auch durch die Steuer von 5 Proz. die Banken veranlassen will, weniger als bisher ihr Heil ausscließ- lih in der Notenausgabe, und mehr als bishec ihre Aufgabe in der Vermittlung des Verkehrs, in der Kassenfühxung für das Publikum zu suchen, und die Kassenführung für das Puhlikum ist es, welche den Banken legitime Mittel, welche ihnen vorhandene Kapitalien zu- führt, mit denen fie Wechsel diskovtiren können, ohne Gefahr zu laufen, ein falsches Urtheil über den Umfang der vorhandenen Kapi- talien bei unjerem gewerbetreibenden Publikum hervorzurufen. Die Preußische Bauk wird, wenn sie zur Reichsbank wird, ein Mehrkapital von 18 Millionen Thalern, also 54 Millionen Mark, erhalten. Die Preußische Bank wird, wenn sie zur Reichsbank wird, eben dur die Grenze, die ihrer zinsfreien ungedeckten Notenemission gesteckt wird, mehr als bisher darauf angewiesen, den Giroverkehr auszubilden, sie soll die Verwaltung der Kassenbestände des Reichs übernehmen, und es werden ihr auch auf diesem Gebiete regelmäßige Bestände und zu Zeiten sehr erhebliche Mittel zugehen, sie soll und wird durch die Beshräunkung der Mittel, die in ungedeckten und unverzinslichen Noten bestehen, darauf angewiesen werden, ein Institut für die Kassen- führung des Publikums zu werden, und dadur würden ihr noch viel mehr als durch die Kaffenführung für das Reich und für die cinzelnen Staaten liquide Kapitalmittel zugeführt werden, über die fie mit Sicherheit disponirt. Durch die Art, wie das Bankwesen sich bisher in Deutsch- land entwickelt hat, durch die Unbeschränktheit der Berechtigung, fich insfreie Mittel zu verschaffen, ist in den Vorstellungen und in den Grandsäven des kaufmännischen, und industriellen Publikums eine Richtung eingetreten, welche im Interesse einer gesunden Entwickelung unserer Industrie nicht wünschenswerth ist. Jch meine die Vorstel- lung der unbegrenzten Mittel und die Sicherheit, in welche das Publikum fsich einwiegt, daß, wenn seine Wechsel fällig werden, immer und unter allen Umständen neue Wechsel an deren Selle diskontirt werden. :

Aus der Vorstellung der unbegrenzten Mittel geht mit voller Noth- wendiakeit eine Uebershäßzurg der Kräfte und damit die wechselnden Perioden der übermäßigen Spekulation und der Entkräftung hervor, und aus der Vorstellung, daß an Stelle der fälligen Wechsel mit Sicherheit andere Wechsel abgenommen werden, daraus geht hervor, daß der mit Noten auf Wechsel gegebene Kredit statt einer Ueber- mittlung von Kapital für vorübergehenden Bedarf zu einer stillen Betheiligung an der Industrie wird, und daß die Industrie dem Ruin nahe zu sein glaubt, sobald aus irgend welchen Gründen ein- mal der Zeitpunkt eintritt, wo der Notenumlauf eingeschränkt werden muß. Diese unglückliche Vorstellung von den Bedingungen der Ent- wicklung des Handels und der Industrie sprach sich auch in der Rede des Herrn Abgeordneten für Dels aus, indem ex glaubte, durch Erweiterung der ungedeckten Notenmission unsere Industrie in den Stand zu seßen, mit dem Auslande zu konkur- riren. Meine Herren! Wenn wir darauf ausgehen wollen, unsere Industrie auf Papier zu stellen, dann {hafen wir eine Jn- dustrie, die ein um das andere Jahr hülfêbedürstig werden wird, und die in der Meinung mehr Mittel zu Gebote zu haben, als wirklich vorhanden sind, immer neue Anläufe machen und immer neue Rück- E erfahren wird, wie wir das ja hinreichend in der Vergangen- jeit beobachtet haben. Der Kredit \chafft keine Mittel für die Industrie; der Kredit erleichtert die Umsätze und führt die vorhan- denen Kapitalmittel bestimmten Perjonen zu, und der Kredit, soweit er auf Wechsel unter Kreirung ungedeckter Noten gegeben wird, führt die vorhandenen Mittel gewissen Klassen vorzugsweise zu und er- mäßigt für gewisse Klassen zeitweise den Zinsfuß. Aber die Gesetze des Verkehrs sorgen immer dafür, daß in der wirths{haftlichen Wel Niemandem etwas geschenkt werden kaun, daß die auf einem Punkte durch einen mäßigen Zinsfuß entstandenen Minderkosten auf cinen anderen Punkte durch Erhöhung der Preise und Löhne wieder aus- geglichen werden.

Ich bitte Sie, meine Herren, halten Sie an den Grundsäßen des Entwurfs fest und bestimmen Sie eine Grenze für die ungedeckte Notenemission, welche wirklich eine Grenze bildet. Bedenkeu Sie namentlich, daß, wenn die Grenze wirklich zu niedrig gegriffen sein sollte, es nur eine Periode weniger Wochen und Monate if}, bis sie erweitert werden kann, und daß nur riskirt wird, daß für einige Zeit entweder die Reichsbank mit geringerem Gewinn arbeitet, oder Handel und Industrie einen etwas höheren Zinsfuß zahlen. Greifen Sie aber die Grenze zu hoch, und ermuthigen Sie dadurh die Banken zu einer Uebertreibung der Notenausgabe, dann, meine Herren, risfiren Sie ein s{weres Unglück für die gesammte industrielle Ent- widckelung. Also, wenn Sie die Gefahren des Zuviel und des Zuwenig gegen einander abwägen F— die Gefahr in dem Zuwenig ist die eichtere.

In der gestrigen Sißzung griff über 8. 9 der Bundes- bevollmächtigte Vize-Präsident des Staats-Ministeriums, Staats- und Finanz-Minister Camphausen nach dem Abg. Dr. Schauß in die Debatte ein:

Meine Herren! Ueber die Bedeutung, welche die Maßregel der fo- genannten indirekten Kontingentirung hat, habe ih mich in der Sißzung vom 18. November ausgelassen. Auf das, was ich damals gesagt habe, auf den Unterschied zwischen unserem Vorschlage und der Peels- Akte komme ich nicht weiter zurück, ih wünsche nur einen Punkt zu berühren, den ih damals als disputabel bezeichnet habe; worüber ich mich damals nicht geäußert habe, daß ist die La der ungedeckten lagen die wir in Zukunft wollen im Deutschen Reiche cirkuliren assen.

Meine Herren! Die Geschäftswelt, die seiner Zeit d’'un coeur leger fich für die Goldwährung ausgesprochen hat, sheint mir über alle Maßen erschreck zu fein, nachdem wic endlih dazu übergehen, die Folgen dieses Entschlusses an uns herantreten

zu schen, Wer glaubt, daß wir heute in einer ängst- lichen eran erregenden Lage uns befänden, meine Herren, der hat fich vor allen Dingen an diejeuigen zu halten, die für Deutschland empfohlen hatten, zur reinen Goldwährung überzugehen und das haben wir, meine Herren, soviel 'ich weiß, in größter Majorität in

diesem Hause gethan, ich mit. Jch bin auch heute noch der Ansicht,

daß dieser Schritt ein richtiger war, aber, meine Herren, ich biù zu- gleih der Ansicht, daß wir den Folgen dieses Schrittes ruhig und unbefangen ius Auge zu sehen haben. Es ist dies kein leichter Ent- {luß gewesen, meine Herren, zur reinen Geldwährung überzugehen für ein Reich, wie Deutschland, das an allen seinen Grenzen umgeben ift vou Staaten, in denen die metallishe Bafis der Goldwährung verlassen ift von Rußland, von Oesterreih, von Italien. Allen diesen Ländern gegenüber sind wir in der Lage, daß man in Zukunft mit Leichtig- feit unsere Goldbestände au sich ziehen kanx, wenn die Handelsbilanz irgendwie günstig zu stellen ist, und daß es uns dagegen schwer fal=- len wird, unsere Bezahlung in Gold zu erhalten.

Meine Herren, wir find ferner umgeben voa einem Lande wie Frankreich, das bis zur heutigen Stunde die Doppelwährung aufrecht erhält und gerade in dem Augenblick, wo die eine Währung außer- ordentli billig zu beziehen wäre, Halt gebie:et und mit der Silber- prägung nicht in dem Maße vorgeht, wie wir es bei Fassung unseres Gntschlusses haben unterstellen dürfen. Was sollen diese Bemerkun- gen besagen? Sie jollen nichts besagen, als daß es die Pflicht jedes Staatsmannes ist, der mit unbefangenem Blicke diese Verhältnisse übersieht, daß er Deutschland bei seinem Uebergange zur Goldwäh- rung zur Vorsicht mahnt, daß er Deutschland mahnt, in Bezug auf die Notencirkulation im Zweifelsfalle lieber den vorsichtigeren Weg einzuschlagen, als den minder vorsihtigen. Nun, meine Herren, sind wir dazu übergegangen, eine Reichsbank in Ausficht zu nehmen, wir find dazu übergegangen, den Antheil zwischen der Reichsbank und den Privatbanken an dem Gesammtquantum der ungedeckten Notencirkulation festzustellen. Bei dieser Feststellung find ja sehr verschiedene Verhältnisse in Betracht zu ziehen gewesen. Hätte ih mir gegenüber ein weißes Blatt Papier, das ih mit Zahlen anfüllen dürfte, niht nach Belieben, aber nach dem reinen, unbefan- genen, sachverständigen Ermessen der Bedürfnisse der verschiedenen Pläße Deutschlands, dann leugne ih Jhuen nicht, daß ih den Antheil der Reichsdank etwas höher und den Antheil der Privatbanken etwas niedriger normirt haben würde, als es tin den Vorschlägen der ver- bündeten Regierungen geschehen ist. Immerhin glaube ih, daß diese Vertlzeilung für die Reichsbank wesentlihe Nachtheile nicht in si{ schließen wird. Gestatten Sue mir, bevor ih dies näher ausführe, daran zu erinnern, daß wir bei dem Uebergang zur reinen Gold- wähnung in der Lage find, exrperimentiren zu müssen, daß wir bei uns Niemanden haben, weder einen Haudelsherrn noch eine Bank, die irgend welche Erfahrung darüber besäße oder besißen könnte, wie sich die Verhältnisse der Notencirkulätion bei und von dem Augenkblicke ab gestalten werden, wo an die Stelle des s{chwerfälligen Silbers, der im internationalen Handel {wer verwendbaren Silbermünzen die Gold- münze tretea wird. Keine Bayk in Deutschland hat in dieser Bezie- hung eine wirkliche Erfahrung für fich aufzuweisen. Jch weiß ja recht wohl, daß eine Bank in Goldthalern gezahlt hat, aber das kommt für die Frage, die uns heute beschäftigt, wenig in Betracht.

Wenn wir nun auf denjenigen Staat schen, der allein die reine Goldwährung zu einer Wahrheit gemacht hat, wenn wir wahr- nehmen, daß in diesem Staate, für den der Bezug des Goldes unter erleichterten Bedingungen stattfinden kann, mit größter Vorsicht man dzn ungedeckten Notenumlauf in enge Schranken glaubt bannen zu müssen, haben wir dann nicht Ursache, auch für uns ein klein wenig Vorsicht nüßlich heißen zu wollen ?

Wir haben nach den Vorschlägen der verbündeten Regierungen der Vreußi\hen Vank künftigen Reichsbank eine Summe von 250 Millionen Mark zugetheilt. Das Gesetz enthält ferner eine Be- stimmung, wonach bei Ablauf vou, Privilegien die auf jene Banken fallenden Summen der Reichsbank akkresziren es ist das die Vorschrift, die im 2. Absatz des §8. 9 enthalten ist; das Gesetz ent- hâlt ferner die Bestimmung, daß die Reichsbank mit Privatbanken Abkommen wegen Ueberlassung ihres Notenrechtes treffen darf ; das Gesez enthält endlich die Bestimmung, daß von allen Vanken eine Steuer von 1 Prozent erhoben werden soll. Daß diese Bestimmung wesentlich dazu heitragen würde, die Neigung der Privatbanken, auf ihr Notenrecht gegen Entgelt zu ver- zihten, herbeizuführen, das licgt auf der Hand. s

Was diese Bestimmung selbst betrifft, so weist der Kommissions- beriht aus, daß sie zuerst mit Majorität Annahme gefunden hat, daß sie demnächst mit der Majorität von einer Stimme abgelehnt worden ist, und zwar muthmaßlih aus dem Grunde, weil in dieser Anordnung überwiegend doch nur eine sogenannte fiskalishe Maßregel erblickt wurde. Was diesen Punkt betrifft, kann ih mir niht ver- sagen, Jhnen mitzutheilen, daß ih, der ih in dem Nufe stehe und der ih auch den Beruf habe, die Interessen der Gesammtheit gegen- über den Privatinteressen zu vertheidigen, längere Zeit hindurch davon abgerathen habe, zu der Steuer von 1 Prozent zu schreiten, daß erst in Folge eingehender Erwägung der in Betracht zu zichenden Mos- mente ich mich mitentschlossen habe, Ihnen den Vorschlag der einpro- zentigen Besteuerung zu machen, Der Vertreter der verbündeten Regie- rungen hat in der Kommission erklärt, wenn der Reichstag auf diesen Vorschlag nicht eingehen wolle, dann nehme er an, daß dadurch der ganze Gesetzentwurf nicht zum Scheitern gelangen werde. Meine Herren, dieser Erklärung kann ich mih, was meine Person betrifft, wenn in der That die einprozentige Steuer der einzige Differenzpunkt zwischen den verbündeten Regierungen und zwischen dem Reichstage sein sollte, nur vollständig anschließen, aber ih schiebe dem Reichstage die Ber- antwortung dafür zu, wenn diese wirthshaftlich verständige Maßregel unterbleibt, und ih werde es nicht uvterlassen, mag ih aufs Neue in den Ruf der Fiskalität kommen oder nicht, Jhnen die Gründe noch anzuführen, die fich meines Erachtens für eine folche Besteue- rung geltend machen lassen. Einmal, meine Herren, cine solche Steuer, erhoben für ein Notenrecht, ist durchaus nichts ungewöhn- liches. Im Gegentheile, beinahe alle Staaten sind darauf hingewie- sen worden, wenn sie die gewöhnlichen Wechsel mit einer Wechsel- «tempelsteuer belegten, daß sie diese privilegirten Wechsel, die in den ungedeckten Noten al§gegeben werden, doch nicht von dieser Steuer frei lassen. i i |

Ich wiederhole, meine Herren, durch das Wegstreichen der Steuec steigern Sie sehr die Gefahren, die sih an das beliebte, an das noch festzustellende Notenkontingent knüpfen; denn, meine Herren, Sie nehmen damit eine Schranke hinweg, die die Privatbanken davon abhalten könnte, ihr Notenprivilegium bis zur äußersten Grenze auszunüßen. Lassen Sie diese Schranke, so is weit eher die Hoff- nung, daß sie nicht bis an die äußerste Grenze gehen.

Nun, meine Herren, tiefer will ih nicht darauf eingehen, Jhr Entschluß wird ja wohl gefaßt sein; ih erkläre, daß ich auch nicht dazu rathen werde, das Gesetz an diesem Punkte scheitern zu lafsen, ich erkläre aber zugleich, n allein der Reichstag es ift, der die Ver- antwortlichkeit dafür übernehmen muß; die verbündeten Regierungen find von ihrem Vorschlage nicht zurüdckgetreten. i

Nun, meine Herren, möchte ih Sie bitten, sich eins vor allen Dingen zu vergegenwärtigen, daß die Zahl, die wir wählen für den Umfang des ungedeckten Notenrehts, niht von unserem reinen Be- lieben abhängt, daß wir nicht etwa in der Lage sind, ein großmüthiges Geschenk dur die Erhöhung dieser Summe machen zu können, sondern daß jeder noch fo kleine Betrag, decn wir dem verständig ermittelten Noteubetrag hinzuseßen, die Gefahren der Goldwährung steigerte. Wären wir in der Lage, mit einem Zauberschlag uns in die Situation verseßen zu dürfen, wo die Goldwährung in threm vollen Umfange bestände, dann würde, davon bin ih überzeugt, das Quantum unuge- deckter Noten bei unseren Banken beträchtlich niedriger sein, als wir es in Aussfiht nehmen. Wohlverstanden, meine Herren, wenn die vollen Folgen der neuen Goldwährung eingetreten sein werden. Dazu gehört also, daß die Banknoten die Dienste, die sie bis jeßt als eigentlihes Papiergeld verrichtet haben, niht mehr verrichten dürfen; dahin gehört ferner, daß die Einlösungspflicht mit voller Strenge gehandhabt wird; dazu gehört ferner, daß wir uns nicht in den Siun kommen lassen, bei Zahlungen, die wix in das Ausland zu machen haben, immer in einen schweren Stoß- feufzer zu verfallen, wenn wir sie mit dem Metallgeld, das bei uns die Zunktion des Goldes wahrzunehmen hat, auch wirklich zahlen

müssen, daß wir also nicht, wie vor Kurzem geschehen, ein gewaltiges Geschrei darüber erheben, wenn einige Millionen ins Ausland gehen.

Meine Herren, schen Sie des eigentlichen Wel{marktes, an;

dorthin soviel. diefen Zustand fellen und wollen

C

bequeme Leben, das sie bisher gehabt

Die werden erfahren, daß wir nicht

die Verhältnisse e j l da vergeht kein Tag, wo Ihnen nicht gesagt wird heute geht nach Brafilien so und fo viel Gold, Das Metallgeld thut nur seine Schuldigkeit. Jn unfere Nerven etwas abhärt issen, E

nfere Nerve )( „harten mussen, wenn es heißt, mo

10 Millionen Thaler in Gold zum Land Mah pa O Herren, die Banken, die Bankoerwaltun

man fich zuleßt immer anf den Preßbengel

3:11: z x Z x x 20 Millionen Thaler an Noten mehr drucken und dann ift mir geholfen. An jede Bank, an jede DEDLa fann in jedem da sind soviel N bi da find lovie oten, bitte um baares Geld, und dann werden Sie zuzusehen haben, [

Das ist vorbei. Augenblick das Verlangen herantreten,

S N h : Z Dritteltdeckung noch den Stoff hat, und wenn er ihr ausgeht, dann

geht ibr Privilegium verloren.

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Wir werden erleben, wie die Bankverwaltungen in andere Stim- mung kommen werden, wenn Sie dies

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verkehrs endlich unausgeseßt zur Anwendung bringen müssen.

Und, meine Herren, die S‘immung 1woird nicht blos bei den Pri- vatbanken eine andere werden müssen, sie wird auch bei der künftigen Reichsbank eine ganz andere werden müssen, als wie fie bisher wax, ch sehe j : wo die Reichsbank nachträglich ein Dankeêvotum votiren wird, daß

und ich sehe den Augenblick komnren, uns daß daß baben entnommen ?

allzu übertriebene Anforderungen lolhe Anforderungen komm Sie das uicht aus der Haben Sie nit aus

entnommen, daß, während wir bei der deutschland vielleiht in einer Weise begünstigt haben, wie wir es faum verantworten können, wir da ¡hon heute die Hindeutung darauf

hören, es | \ meine Herren, wird der Zeitpunkt ko

heute wünschenswerth erscheint. Meine Herren!

lasse ich mich nicht ein.

Rechnungen, die uns vorgeführt worden find, zu einem festen Ziele in Hinsicht nicht gelangen Éênne!: L urtMtin od Vou nrn v Bovrtentos L L ( c s 5E cin unrichtiges Verlangen der Vertreter von Handel und Industrie ift wenn sie in der That glauben, daß wir übez

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möchte für Süddeutschland nicht genug geschehen.

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Die Ziffer im Einzelnen zu begründen, Ich behaupte, daß alle die verschiedenen

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ihrer Lage ihnen hinweghelfen würden, we

tenen Wunsche nachgäben. leiden

Wunsc Meine Herren, Handel und JIndustrie iden in diefem Augenblick in mancher Hinsicht \{chwer. e dieser Leiden liegt meiner Anficht nach hauptsächlich bung der Preisverhältuisse, die eingetreten war und die dahin strebt,

in ein rihtigeres Geleise zurückzugelangen.

lange fortdauern, bis daß sicht ergriffen werden. find vor allen Dingen, daß

mungen RückXschläge eintreten, für die verantwortlich machen können.

Grund? Weil man si Sparsamkeit nicht mit dem gehörigen

dér Bahnen Einbuße erleidet, kenntniß fein müssen ?

land die Nothwendigkeit ergeben, Arbeitslöhne vorzugehen, herabzuseßen. meine wenn

Herren, ich wir diese

wir thl)

glaube, einer

Konsequenz

wohl woblthun, Hoffnungen zu nähren

Noten erhöhen oder nicht,

Daß man mit einem gewissen Leichtsinn daß bei

" c ties rRA 2 - - F cer a , ,

können ? Meine Herren! Sie _köanen die Ziffern dex unkontingentirten oter 1 Sie werden dadurch die Konsequenzen, die der Uebergang zur Goldwährung nothwendig mit si führen muß, niht ändern; was Sie ändern werden oder ändecn können, das wäre,

die gesunden Rettungsmittel in dieser Hin- Viese gesunden Rettungsmittel, meine Herren, ) en, die Industrie wohlfeiler zu produziren lerne, und ste werden wohlfeiler produziren, wenn wir anfangen, fleißiger zu werden, Iparsamer zu werden, wirthschaftliher zu werden. Si ja ganz unzweifelhaft, daß im Gebiete der industriellen Unterneh- „die Sie den Einzelnen niht immer veranftwortli hen k Wenn vor ganz Kurzem - eine große Panik in den Eisenbahnpapieren eingetreten ist, hat verleiten l E em Nachdruck zu wahren, weil die “Unforderungen wegen großer Bauten dem Publikum werden und dem Publikum zugleich klar wird, lei Und was wird der Erfolg dieser Er- kennt | n Das wird das sein müssen, in Zukunft diese Vinge wiederum s{ärfer ins Auge zu fassen, schehen ift: es wird si, ich spreche das u:

Ich sehe das als eine unerwünschte Folge ein, aber,

un

) bef} Zukunft nicht übersehen. Wenn wir aber die gegenwärtig gedcüdckte è B y O C (44.4 F 2 M F i:

Lage von Handel und Industrie ins Auge fassen, würden wir dann

die

sich

der Gestaltung des neuen Verhältnisses eben

Zahlen zur Anwendung kommen können.

Und nun, sagen, und dabei fasse ih nicht sowo bank ins Auge, als die Gefsamn wir eigentlich thun, fo will gedeckte Notenumlauf der Englischen

umlauf der Englischen Bank in

ein Vrittheil der Summe erreicht, die wir der Reichsbank allein zutheilen

wollen, daß er also, da auf die übrigen Ba entfallen jollen, bleibt.

Wenn ih in Bezug auf

Besorgnisse, ob die

Meine Herren! Jch bitte Sie,

mission stehen zu bleiben.

Es ist von dem Herrn Abgeordneten für Lippstadt, welcher bei der Diskussion des ersten Alinea dieses Paragraphen die vorliegende Frage berührte, und auch eben jeßt von dem Herrn Abgeordneten für e l für die Streichung dieses zweiten Alinea geknüpft worden an eine Aeußerung meines Herrn Nawbars, weil er seine Befürchtungen lägen nicht nach der Seite, daß das Notenkontingent zu niedrig, sondern mehr nah der Seite, daf glaube nicht, und : da} mein Herr Nachbar bei dieser Bemerkung den vorliegenden Punkt im Auge gehabt hat; und zwar ergiebt fich i ( man zunächst die Tragweite dieses ¿weiten Alinea konkret ins Auge faßt, nämlich konkret in Beziehung

Hagen die Argumentation bemerkt habe,

es zu hoch gegriffen sei. Ich dies auszusprechen, l das, glaube ich, einfach, wenn auf die nächsten 15 Jahre. im Laufe dieser Periode,

ttngent von ark. Hierbei ift Maß der Zahl zurückgeführt. Haus als auch,

mum der Zahl. Soite, nämlich darin,

\chlossen werden sollen, daß einer der in den nächsten 15 werden kann.

) Jahren erlsöf\ r Das ist das einzige Mom diesen ganz pofitiven Zahlen gegenüber steht.

Nun will ich dieses Moment des Zweifels auf sich beruhen laf-

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sen und mi eiufach an die Zahlen hal

meine Herren, um noch ein Wort über die Zahl zu \ hl das Kontingent der Reichs- nt / ‘umme, welche für alle Banken be- willigt wird. Wenn wir uns da cinmal vergegenwärtigen wollen, was ir e li l ich änlich, wie das übrigens gestern hon ge1chehen 1st, nur daran erinnern, daß in diesem Augenblick der un- Bank ziemli erheblih Hinter 4 Millionen Pfund Sterling zurückhbleibt, tian N e, diefem Augerblick lange noch nicht

nken 1

noch sehr viel weiter hinter diesem Betrag zurück- i t : die Notenkontingentirung mein eigenes Urtheil aussprechen foll, dann sage ich Ihnen, ih habe große Besorgniffe, o! Summe nicht zu hoch gegriffen ist. Jh habe keine Besorgniß, daß fie hinter dem Bedürfnisse zurückbleibt.

_Nach dem Abg. Richter (Hagen) nahm der Bundesbevoll- mächtigte Staatsminister Dr. Delbrück das Wort: : erre ville Sie, bei den mit der Vorlage der verbündeten Regierungen ü 'erein]tlimmenden Anträgen Ihrer Kom-

A n L Verhältniß ; l auf die sih zunächst das Privilegium der Reichsbank bezieht 13 oder 14, es kann zweifelhaft sein Bauk- privilegien erlöschen werden, und zwar mit einem Gesammtnotenkon- je nachdem man rechnet 28 oder 38 Millionen

zunächst die vorliegende Frage auf das richtige Es handelt sih sonach sowohl für das U worauf der Herr Abgeordnete für Hagen Gewicht legte, gegenüber den Bankaktionären um ein ganz bestimmtes Maxi- Das Ls P a hierbei i es ja durch das Gesetz keineswegs ausge- {lossen is und auch durch das vorliegende Alinea nicht L ute durh ein Reichsgeseß die Lebensdauer chenden Banken verlängert ent des Zuweifels,

ten,

gen werden erfahren, daß das haben, ein Ende erreicht hat. mehr den Zustand haben, wo

Ge

wir ste davor bewahrt haben,

Distribution der Noten Süd-

n ) i ommen, wo die Bankverwaltung selbst es unê Dank wissen wird, daß wir mit ria;tiger Würdigung der Verhältnisse ihr eine engere Schranke ziehen wollen, als wie es

ch behaupte, daß es au

) wwerhohlen aus, für Deutsch- _mit eiuer anderen Regulirung der die Anforderungen an die Arbeiter zu \tei- gern und den Lohn nicht zu erhöhen, sondern in

der Bank von England,

Wir werden

Aber, meine verläßt und denkt, i lasse

ob fie für die

seße des gesammten Geld-

sie gestellt werden. Und werden, meine Herren, __ des Herrn Vorredners lede des Herrn Vorredners

Da;

darauf

, e , , , 1 _die Schwierigkeiten nn wir dem jeßt vertre-

r. Die Ursache in der Verschie-

Die Krise wird noch so

Es ist

1 woran liegt der assen, die Grundsätze der

um plößlih klar daß das Erträgniß

als wie es bisher ge-

tanchen Fällen.

wohl, unserer

in allen Kreisen eren Gestaltung

fich später nicht erfüllen

der Hoffnung überließe, die hoheren

x

30 Mill. Mark noch weiter

ih bin ermächtigt,

so, däß

liegt auf einer anderen

welches

und, da glaube ich, meine Herren, man mag über das Notenkontingent wie wir es vorgeschlagen haben und wie es von anderer Seite vor- geschlagen ift, denken, wie man will, so wird man der Meinung sein müssen, daß die Frage, ob dieser Kontingent im Laufe der nächsten 15 Jahre ganz allmählich denn es geht ja staffelweise vor ib um 28 Mislionen Mark, oder im höchiten Falle um 38 Millionen Mark vermindert wird, keine folhe ift, welche auf die Entscheidung der jetzt Uns vorliegenden Frage von Einfluß is. Wir haben jeßt bestimmte Zahlen vor uns, Sie mögen die Zahl firiren, wie Sie wellen, fie stehen in der getroffenen Fixirung fest, 4xd wenn wir davon ausgehen, daß die Zahlen, die Sie jeßt anuchmen werden, dem ce irtigen day die Za E ß )mnen werden, dem gegenwärtigen Berhältnisse entsprechen, fo liegt, glaube ich, nis vor, was Sie zu der Unterstellung veranlassen könnte, daß im Laufe der 15 Jahr: bei dem doch immerhin vorauszusehenden Aufschwunge der- jenigen Geschäfte, zu deren Vermittlung die Banken vorhanden sind eine Verminderung _des jeßt für richtig erachteten Kontingents nöthig wäre. Ich weiß sehr gut und es ist jg darüber sehr viel ge- sprochen worden —, daß man übcr die Richtigkeit der hier getroffenen Zahlen sehr verschiedener Meinung sein kann. Wenn aber das Haus sih über die jeßt hier vorliegenden Zahlen \chlüssig gemacht und da- mit anerkannt haben wird, daß es die von ihm festgestellten Zahlen [Ur die dem gegenwärtigen Verhältniß entsprechenden erachtet 0 liegt s e fein Grund vor zu der Folgerung, daß im Laufe der s Jahre in dem hier angegebenen Maße ein Bedürfn1f

Es kommt aber noch ein Zweites hinzu, zufälligerweise denn der Ablauf der Privilegien hängt ja von zu älligen Umständen ah sind von den 13 oder 14 Banken, um die es si handelt, 12 solche die ausslißlich Norddeutschland betreffen. Wir haben bei der Aufstellung , der Kontingentssumme uns zy bemühen gehabt nicht blos die bestehenden Verhältnisse der Banken zu berüdsichtigen, nämlich im Interesse der Bantkinftitute, sondern zuglei zu berück: sichtigen die Vedürfnisse des Verkehrs in den versGiedenén Theilen Deutschlands, und da, glaube ih, spricht ein bloßer Blick auf die Kontingentstabelle dafür, daß keine Veranlassung da Ht diejenigen Notenemisfionsbefugnisse, welche für Norddeutschland festgestellt sind im Laufe der nächsten Zeit zu verringern. | O Sie nur bitten, dem Vorschlage Ihrer Kommission zu-

N 11, welcher bestimmt, daß ausländische Bank- noten oder sonstige auf den Inhaber lautende unverzinsliche Schuldverschreibungen ausländisher Korporationen u. \#. mw. innerhalb des Reichsgebietes nicht zur Zahlung gebraucht werden dürfen, bemerkte der Staatsminister Dr. Delbrü ck auf eine An- e des Abg. Dr. Römer:

C E Od 0 gelan ndelen Megietungen sind ihrerseits im Einversts der Ausführung des Herrn Vorredners von der Auffassung ausgegangen, daß das vorliegende Gescz ein dem Gebiete L öffentlichen Rechts angehöciges ist, daß es dasjenige régulirt, was ¡ie Banken zu thun befugt und was zu ihun sie niht befugt sind und daß es In privatrechtliche Verhältnisse nicht eingreift. In die Frage, _0b ein Geschäft, welches eine Bank den Vorschriften diefes Gesfetes zuwider, mit einem Dritten abgeschlossen hat, gegen die Bank tlagbar ist, mischt sih das Geseß gar nicht. Ich glaube auch nit, daß es richtig ware, einen Säß, der dies aus\präche, in das Gesetz aufzunehmen. Ih glaube, wenn ih auch dem Herrn Vorredner darin Recht gebe, daß ein Geseß aus seinem Wortiaut zu interpretiren ist daß neben dec Auffassung des Wortlautes do der ganze Zusammen- hang und Zweck des Geseßes mit maßgebend ist, und ih glaube nicht, daß ein Richter aus den Bestimmungen dieses Geseßes wird her- leiten wollen, daß es die Absichl gewesen sei, über die zivilrechtlichen Me welche die Banken eingehen Ennen, "wenn fie sich s mit gewissen Bestimmungen befinden, etwas zu

| D

Meine Vecren! JIch kann hier in der That nur auf das Bezug nehmen, was ih vorhin {on auf die Anfrage des Herrn Vorredners erwidert habe. Seine Deduktion ist die: die juristische Person ift ein künstliches Wesen, ihre ganze Handlungsfähigkeit ist daher begrenzt durch den ihr zugewtesenen Zweck. Ueberschreitet sie den ihr zugewie- jenen Zweck, so hört sie auf, handlungsfähig zu sein, und es fällt dg- mit auch das Rechtsgeschäft, welches sie Uber ihre Grenzen hinaus

geschlossen hat, zu Boden. J glaube nicht, daß diese Auffassung in solcher Konsequenz richtig ist. Es ift ja unzweifelhaft, daß eine juristische Person durch ihre bestimmte Natur überhaupt begrenzt ist auf eine gewisse Rechtssphäre, und zwar das vermögensrehtlihe Ge- biet. . Wenn 1hr bei Ertheilung der Qualität der juristishen Perfon vorgeschrieben wird, innerhalb des vermögensrechtlichen Gebietes fich nur auf einen Theil von vermögensrechtlihen Berhältnissen zu be- schränken, so handelt sie dieser Bestimmung zuwider, wenn sie darüber hinausgeht. Da sie aber einmal ein vermögensrecchtliches Wesen ist ]o nehme ih nicht an, daß die Jechtsgeschäfte, die sie gegen diese Vorschrift eingeht, ohne Weiteres unverbindlich sind.

L 2 Nach 5. 14, den die Kommission eingefügt hat, ist die teihsbank verpflichtet, Barrengold zum festen Saße von 1392 Mark für das Pfund fein gegen ihre Noten umzutauschen. Die Bank ist berechtigt, auf Kosten des Abgebers \olches Gold dur die von ihr zu bezeichneten Tehniker prüfen und \ch{eiden zu lassen. Der Staatsminister Dr. Del brück erklärte hierüber nah dem Referenten Abg. Dr. Bamberger:

Meine Herren! J ergreife keineêwegs8 das Wort, um gegen

Cx

den von Ihrer Kommission vorgeschlagenen Paragraphea zu sprechen,

ih kann aber einige Bemerkungen des Herrn Referenten nit ohne

Erwiderung lassen, wenn sich dieselben au nicht ganz dirkt auf den vorliegenden Paragraphen bezogen haben. :

Bon diesen Bemerkungen ist die eine, daß der Saßz des Präge- lohns, der für die Privatausmünzungen in dem Münzgesetz angenom- men ist, durch seine Höhe viel Schaden gethan und viel Geld getostet hätte: diefe Behauptung mnß ich bestreiten. Wenn der Saß, den wir hier ein- gestellt haben, selbst wenn er ein noch niedrigerer wäre, als dieser in dem Münzgeseß gestanden hätte, so würde darum nicht mehr Gold ausgeprägt worden sein, als thatsächlich auêgeprägt worden ist, und zwar aus dem ganz einfachen Grunde, weil die deutschen Münzstätten, trotz der angestrengtesten Thätigkeit, troß einer über alle Borstellung hinaus gesteigerten Leistungsfähigkeit in dem Maße mit den anderweitigen Prägungen in Anspruch genommen waren, daß sie vollkommen außer Stande gewesen sein würden, für Privatrechnung irgend etwas zu prägen. Das ift das eine. : __ Die zweite Bemerkung bezieht fi darauf, daß ich Habe we- nigstens die Acußerung des Hrn. Referenten verstanden der Grund, weshalb der hier augenommene Saß nicht noch niedriger ge- griffen sei, darin liege, daß einzelne Münzstätten fich geweigert hätten, zu dem und dem Saß zu prägen. Das muß ih auch bestreiten. Zch darf in Beziehung auf diesen Saß, sowie auf feden an- deren beliebigen daran erinnern, was ja bei der d isfkussion des ersten Münzgeseßes des Breiteren erörtert worden ist, daß für uns die Frage der Prägung für Private insofern anders liegt, wie für alle anderen Staaten, die dieses Institut haben, als wir geseßlih einstehen müssen dafür, daß die dur den Umlauf un- terwichtig gewordenen Münzen auf Kosten des Reiches wieder cinge- zogen werden, während iu den übrigen Staaten, die Privatprägung haben, dieser Grundsaß nicht besteht. Dort läßt man die unterwich- tigen Münzen ihren Weg suchen und ; Staat felbst garantirt nit die Dauer der Vollwichtigkeit.

Nach dem Abg. Schröder (Lippstadt) ergriff der Bundes- bevollmächtigte Vize-Präsident des Staats-Ministeriums, &Vinanz- Minister Camphausen das Wort:

Meine Herren! Der Herr Berichterstatter ist nach der Rede, die ih heute gehalten habe, in Zweifel darüber gewesen, wie ich mich über die reine Goldwährung ausgesprochen habe. Ich lade ibn

um die es sich handelt,

ein, den ftenographischen Bericht nachzulesen, und ich glaube, er wird

mir dann zugeben, daß auch nicht der Satten eines Zwei - über bestehen fann. J bin vom ersten Augenblick Ua Ge. führung der reinen Go!dwährung gewesen; ih habe alle Schritte unterstüßt, die nah dieser Richtung zu geschehen hatten, ih habe aber allerdings au das Gefühl gehabt, daß ih nickt allein dafür veianfwortlih fei, sondern daß zu jener Zeit die große Majorität der Geschäftswelt in der ganzen Nation denselben Gedanken hatte.

3 Was dann die Frage betrifft wegen der Befugniß, Private Gold auêprägen zu lassen, so kann ich natürlich nit verlangen, daß der Herr Abg. Bamberger fich genau erinnern msg? dessen, was in

früheren Phasen ih über diesen Gegenstand gesagt habe. Jch möchte ihn aber daran erinnern, daß ih der Berathung über diefen Punkt im Jahre 1873, weil ih absolut im preußischen Herrenhause anwesend sein mußte, anfänglich nicht Habe beiwohnen fönnen daß ich aber am 8, Mai 1873 mich wie folgt ausgesprochen habe ; es wird wohl gestattet sein, diese Rede kurz zu verlesen: :

Mei erren! Ih h: f f 8 i

s Au E "aat Ih E mich nicht des Vorzugs erfreut, bei

e erren Verathung D®dtejes Geseßentwurfes anwesend sein zu können, Mir ift unverständlich, wie die Behauptung hat entstehen können, daß die verbündeten Regierungen gegen die Privatauéyrä- gung eingenommen seien; ihre eigene Vorlage im Artikel 11 hat ja diejen Fall vollständig vorgesehen, der Reichstag hat nur für nöthig gefunden, dem, was dort in der Form einer Sans E NeeEeo war,- die andere Form u geben, da die Privatpersonen von eine issen - ea rettet Lin fd pers nem gewissen Zeitpunkte ab

_Was mich betrifft, meine Herren, so hat es nie einen bli gegeben, auh vor 14 Jahren nit, wo ih einmal den Unwillen des Hrn. Dr. Bamberger durch meine Aeußerung er- regte, wo ich darüber zweifelhaft gewesen wäre, daß in Zukunft die Ausprägung der Goldmünzen nicht auch für Private wird stattzufinden haben, sondern eigentli ch ausschließlich Private wird stattzufinden haben. Aber, meine Herren, dieser Zeit» punkt ist heute noch nicht eingetreten und kann heute noch nit eintreten. Wir haben etnstweilen mit der eigenthümlichen Situation zu hafen wegen der Berichtigung der französischen Kontributionsgelder. Wix baben dieser Situation zu danken, daß wir die Reform unseres Nlnzwesens in manchen Beziehungen mit wahrhaft {pielender Leichtigkeit haben durchführen können, wir baben aber dieser Si- tuation auch manche Schwierigkeiten zur Last zu legen, und zu diesen Schwierigkeiten gehört, daß wir durhaus nit in der Lage find, gleich von Beginn ab das Ausprägen des Goldes der Vrivat- industrie zu überlassen. Ich glaube also, daz nach den Debatten, die Uber diefe Frage stattgefunden haben, eigentlih eine Meinungé- verschiedenheit „Zwischen den verbündeten Regierungen und dem Hohen Hause überall nicht besteht, und daß es durchaus nicht an- zuerkennen ist, als ob die verbündeten Regierungen in dieser Be-

ziehung ihre Anficht wesentlih geändert hätten.

Ich habe dann weiter damals ausgeführt, was den in Vorschlag gebrachten Gebührenanfaß für die Ausprägung betreffe, daß blos von einem Marimum die Rede war, und daß es den Regierungen un- benommen war, unter diesem Maximum zu bleiben.

Was nun der §. 14 betriff:, so kann ih mich nur für dessen An- nahme aussprechen. Ih glaube nicht in diesem Stadium auf die ausführlichen Deduktionen des verehrten Herrn Abgeordneten, der eben die Tribüne verließ, eingehen zu fönnen. Ih mache aber darauf aufmerksam, daß er meiner Ansicht nah Sinn und Bedeutung aeles Paragraphen nicht richtig aufgefaßt hat. Der Sinn und die s dieses Paragraphen, meine Herren, besteht darin, daß im Poraus bekannt ist, in dem Lande fann das Geld zu dem und dem Preije leiht Unterkommen finden. Das führt dazu, daß die Speku- lation sich des Gegenstandes bemächtigt, die dann darauf Rüsicht nehmen wird, dorthin Geld zu schaffen, wenn bei dem hier vorgesche- nen Preise ein Vortheil zu erlangen ist. Daß die Spekulation diese Operation niemals machen wird, als wenn Vortheil zu erwarten ift das 1 ganz unzweifelhaft. Abec wenn der geehrte Herr Ab- geordnete im Geiste fich vorgestellt hat, wie man etwa hier in Berlin Wechsel für lange Zeiten hindurch immer zu 6 Thtr. 17 Sgr. verkaufen zu kênnen und das Geld aus London zu bezichen und das Geschäft wieder fortzusetzen, da bedient er sich des Ausdrucks: „Das Geschäft dauert so lange, bis es aufhört“; aber er hat wobl nicht recht bedacht, daß es sehr bald aufhören würde. ;

Augen-

finden, wie sie wollen: der !

Witterungsverhältnisse in Berlin während des Jahres 1874 in ihren Gesammtresultaten nah den Beobachtungen der meteorologishen Station.

Q Anschluß an die monatlichen Witterungsberichte folgt hier eine Zusammenstellung der Hauptresultate, welche für die Jahreszeiten jowle das meteorologische Jahr 1874 sich ergeben. Leßteres reicht vom 1, Vezember 1873 bis 30. November 1874, während der Winter den Vezember, Januar, Februar, der Frühling den März, April Mai, der Sommer den Juni, Juli, August und der Herbst den Sep- tember, Oktober, November umfaßt. :

Der mittlere Barometerstand betrug im

„Winter Frühling Sommer Herb fi Jahr

O L Zo 00 26" 0.50“ 28% 0.25 981 0.66“

Gs übertreffen diese Werthe die durschnittlihe Größe des Bg- 1 ometerstandes etwa um eine Linie, Am niedrigsten ftand das Baro- neter den 30. November Abends 10 Uhr 27“ 3.61“, am höchsten den 2. März früh um 6 Uhr 28“ 8.25“, so daß also der Luftdruck inner-

halb 1“ 4,64‘ im ganzen Jahre ges{chwankt hat.

In der folgenden Uebersicht finden si die mittleren Tempe- raturen der einzelnen Zeitabschnitte. Der Vergleichung halber find in Klammern die durchs\chnittlichen Wärmegrade beigefügt wie fie fih nah den Beobachtungen einer längeren Neihe von Sah- ren für Berlin herau?gestellt haben. Es ift ferner die mittlere Tem- peratur des wärmsten und kältesten Tagcs, sowie das abso- lute Maximum und Minimum nebst den Tagen, auf wclche es fiel, und endlih die Anzahl der Wärmetage (Tage, an denen das Thermometer sich über 20 Gr. erhebt), und ltetage (Tage an denen das Thermometer unter den Gefrierpunkt herabsinft) ange- geben. E Winter. Frühling. Sommer. N 6,980 14,890

)5 6,76 14,33 Wärmster Tag 667 154 i 0 ] : 22. Dez. 31. Mai 3, Juli Kältester Tag A 0,63 9,37 0. Fbr. 12. März 13. Juni Absol. Max... 82 198 72 22,8 20. Jan. 31. Mai 3. Juli 2. Spttr. 3. Absfol. Min. .. ; 9,8

11. bi “9 Ä S N

E . dbr. 4. März 13. Juni 26. Nov. . Fb Wärmetage E 36 E D g g 28 12 12 O2

8 Es war also der Winter um 2,3 Gr., der Frühling um 0,22 Gr der Sommer um 0,56 Gr., der Herbst um 1,31 Gr,, das ganze Sas um 1,13 Gr, zu warm. Der wärmste Tag übertraf den fâltesten um 29,2 Gr., das absolute Minimum aber war um 33 Gr. höher, aîs E A nale ape deg M E R Mal im Frühjahr sank am . _Ccarz, zum ersten Mal im Herbst am 13. November das Thex- mometer unter den Gefxrierpunkt. E E Relative Feuchtigkeit, Dunstspannung und, wenn ma diese vom Barometerstande abzieht, Druck der tronen Luft wurde aus den psyhrometrischen Beobachtungen, wie folgt, gefunden: ai Winter. Frühling. Sommer. Herbst. Jahr. el. Feuht. 78 Proz. 68 Proz. 65 Proz. 76 Proz. 7 Dunstspann. 2,07 2,551 Lin 9a “Bit Drudck d. tr. L, 971 ILE 971 10,50‘ 71 7,98 4 971 8,96“ 971 95D

Herbst. 8,990 [7,24] 17,9 2. Sptbr. —1,20 26. Nov.

Jahr. 8,220 7.09]

20,5

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