1875 / 25 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 29 Jan 1875 18:00:01 GMT) scan diff

habe ein übles Gefühl gegen ihn erzéugt, und davon in Kenntniß B suhté er so {nell als mögli irgend einer Gefahr zu entgehen.

Ueber den verstorbenen Kaiser von China schreib die „A. A. C.“ Folgendes:

Der Kaiser hat kaum sein 19. Lebensjahr erreicht. Er beißt Tung-t\chi und wurde nah europäisher Rechnung am 27. April 1856 geborcn. Er bestieg den Thron beim Tode seines Vaters Hieng- Fung am 21. August 1861, obwohl er eigentlih erst seit dem 23. Februar 1873, dem Datum der TU Mans seiner Volljährigkeit, re- gtierte. Tung-: schi heirathete am 16. Oktober 1872 Alute, die Tochter Khung-khi's, eines Doktors der Kaiserlichen Akademie in Peking, der in Felge dessen in den Herzogsstand erhoben wurde. Am 29 Juni desselben Jahres bewirkte der junge König eine Lösung der „Audienz- Frage“, ludem er die diplomatischen Vertreter Japnas und Europyzs an seinem Hofe in Peking empfing. Sein wahrscheinlicher Nachfolger auf dem Throne ist, dea neuesten Nachrichten aus Shanghai zufolge, ein Enkel des Prinzen Khung, der während seiner Minderjährigkeit im Verein mit den verwittweten Kaiserinnen die Regentschaft führte.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Berlin. In der gestrigen Sißung der Königlichen Akademie der Wissenschaften zur Feier des Geburiiaaes Königs Friedri II. hiclt der beständige Sekretär derselben, Prefessor Dr. Dubois-Reymo nd, die Festrede über Julien Offray de La- mettrie, ehemaliges Mitglied der Akademie und Vorleser des Königs. Professor Curtius las den Jahresbericht. (Näherer Bericht folgt.)

Getverbe und Handel.

dem Zeitraum vom 16, bis 30, November 1874 U „an Brennmaterial in Berlin eingeführt: zu D tel e292 Hektoliter Steinkohlen, Braunkohlen, Koks, 11,815 708 T8 T Wek. 35,620 Kubikmeter Brennholz; auf den Eisenbahnen:

8,031 Hektoliter Steinkohlen Braunkohlen, Koks, 2488 Kubik-

Spanien. ; \

E t Madrid, 28. Ianuar. (V. T. B.) Der | Dnewnik* vom 30. Juni (12. Juli) 1874 bekannt gegeben haben, neu ernannte Ge)wodte für Berlin Merry, wird « / E : D : auf seinen dortigen Pen begebe A , fich (ofort | un wenden uns an Ew. Erlaucht mit der unterthänigsten Bitte,

Be e Marie Menauthes geven. Der Vertreter Spadjens | Unsere treuunterthänigsten Gefühle und die unbegrenzte Ergebenheit

Tie, . hat gleichfalls seine Abreise 1 vor unferem Allerdurhlauchtigsten Monarchen-Befreier niederzulegen,

Rom bereits festgeseßt. Coeirg gilt für den Gesandt\ ch af - | welchem wir, wie unsere Väter es allzeit waren, gleiher Weise tren

posten in London oder Wien defigue-+ B- | und gehorsam bleiben wollen, und bereit, die Wege zu gehen, welche

Der Aufruf, welchen Kön, Alfons di uns durch den mächtigen Willen Seiner Kaiserlichen Majestät vor-

wohner Navarras und der baskis{hen Prox an die Be-\| gezeichnet werden.

lautet in seiner ganzen Ausdehnung nah Ze" gerihtet hat, Den 20. November 1874. i l

wie folgt: Köln. Ztg.‘ __ Folgen 939 Unterschriften, beglaubigt dur 14 Gemeinde-

In das jeßt so unglückliche, wenn auch von Allen geliebte vôgte unter Beilegung ihrer Siegel Nachdem der Minister des

[laud zurüidaekehr, habe ich feinen größeren Wuns als demter- | Innern diese Adresse von dem General - Adjutanten Grafen

Friedens. Mich betrübte stets weniger die lange Abwesenheit, zu dée | Koßebue empfangen, unterbreitete er dieselbe dem Kaiser.

ih gezwungen war, als der Anblick der Zerrissenheit, der Verarmung —28. Jamtar: (W. T. B.) Die in ausländishen Zei-

und der Unehre, welche in der leßten Zeit ein ebenso unfruhtbarer “p verbreitete Nachricht, es werde eine neue Expedition gegen

wie blutiger Bürgerkrieg über Spanien brachte. Jh bestieg den die T S, manen f de linken Ufer des Amu-D A

Thron fo wie ih es wünschte, nämli ohne daß ein Tropfen Bluteg | bereitet, ift E p tg ragt E ée Bmtu-Darjck vors

für meine Sache vergossen worden is. Wollt ihr meiner Armee | kein solcher Stz„Vestimmt versichert wird, unrichtig, es wird

den Weg verlegen , . so wird gekämpft werden müssen, aber ich Streifzüge vor, wie4, beabsichtigt, es kommen überhaupt nur

werde den Kampf nur mit tiefem Schmerze sehen, Diese {on | fich bringt. Wag“ 2er Z3weck jeder Grenzüberwachung mit

verwüsteten Thäler, diese {on in Asche gelegten Dörfer und wesen anbetrifft, so hande evorstehenden Reformen im Zoll -

Weiler, dieses ganze Land, das ihr mit dem Blute eurer Brü- | fikation der Best ibe sih dabei nicht um eine Modi-

der benecßt, ih liebe es wie Jeder, der auf spanischem Boden \onder estimmungen vas fie Verzollung der Waaren

geboren, wie jeder, der unter cu seine Kindheit zugebracht, wie jeder, onbern um eine korporative Organtsi an der im unteren Zoll-

der euch Friediertia und frei, glücklich und freudig, mit einem Worte dienst verwendeten Personen. Die “-Hricht, d di

würdig eurer Mitbürger und des Auslandes gekannt, Meine Gefühle | Bauern in den Oftseeprovinzen Kron lä, D an De

E Shanier ind als wirklicher König E Ee nit, einen nuß- | worden seien, is unbegründet. reien vertheilt

ofen Kneg, wie denjenigen, den ihr gegen den Rest der Nation führt ' )

zu beloben oder auch nur zu dulden. Welche Gründe habt D ibu A D weden E Morwegen. Ge odholm, 22. *anuar.,

fortzuführen? Wenn ihr die Waffen ergriffen, um dem monarchischen m Sevurtsiage_ des Königs, 21. d, Mts., wurde im

Glauben zu gehorchen, so seht ihr in mir den legitimen Vertreter | SVlosse ein großer Ball gegeben, zu welchem sämmtliche Reicho-

einer Dynastie, welcher eure loyalen Herzen zu anderer Zeit eine ewige tagsmitglieder Einladungen erhalten hatten. Im Ganzen waren E

Treue ges{woren und die so loyal wie möglih gegen euch bis zu | 1800 Personen eingeladen. An demselben Tage fanden mehrere “d

ihrem vorübergehenden Sturze war. Jft cs dex religiöse Glaube, der | Ordensernennungen ftatt, unter welchen die „H. N.“ die Er

euch die Waffen in die Hand drückte, so scht ihr in mir einen wie seine nennung des Arztes Professors Santes V Cotilinañbetir

Vorfahren katholischen König, in welchem die Kardinäle und die | des Nordstern-Ordens hervorbeb antesfon zum Commandeur

frömmsten Prälaten die Abhülfe gegen die Ungerechtigkeiten, die bis 5 J d, E hervorßeben. meter Torf, 2009 Kub ] ck

Tunft ecken Qn gund eine threr festesten Stüben in der Zu- | O. Norbenfeldt ein Aen mmer wurde geftern von Hrn, | [iter Steiercl(eL Kübimeter Brennholz, Summa: 745,923 Hekto-

funtt erkennen. J, bin freilich auch ein konstitutioneller König, und | gz; ordenfeldt ein Antrag gestellt auf Veränderung einiger | 37,629 Kubikmeter Brennholz," g W209 Kubikmeter Torf,

werde es immer sein; aber ihr, die ihr eine so große Liebe für Paragraphen im Strafgeseßbuh, da die allgemeine Unsicherheit | 22/950 Hektoliter Steinkohlen Be S A “e!

eure ehrwürdigen Freiheiten zeigt, solltet ihr wirkli den {lehten | Auf dem Lande im Zunehmen begriffen sei, ferner auf strengere | bahnen: 91243 Hekt lit ‘Stat raunfoblen, Koks, auf den Eisen-

Wunsch haben, die anderen Spanier ihrer rechtmäßigen angewöhnten | Verfolgung der Landstreiher. In der Zweiten Kammer | bikmeter Brennholz, Summa: ‘117,193 peauntoßlen, Ne "e B ee mie Ee. N, TOuK Mie bos nit denken. Alles | wurde ebenfalls in Rüsicht der größeren Unsicherheit auf dem | kohlen, Koks, 1668 Kubikmeter Brennholz. E De werl bis In Mey 3/0 Ada 2 E en ie i 4 uten E A E ie peeregoin 0d von B s Dfingun vom Es n E 1874 wurde an Brenn- monarchis{che Recht hp Soeu / R 2 / L. Dey! L ung etner Landpolizei gebeten. A A E eingefuhrt: zu asser: 71,306 Hektoliter Vie fe von irt Bleflen un Prülaies "beim (L R | pen cia 20igon Montag verstarb auf Over ho’m in Scho- | Stcitoblen, Brounkobsen ots, 1002 Küblimei Lu gegen das Vaterland streitct. Leget sie nieder, und ihr wer- | en einer der reisten \{wedishen Grundbesiger, Graf Arn. | K meler Brennholz; auf den Eisenbahnen: 620,658 Hektoliter det mir den Schmerz ersparen, in balbas Reihen E Blut Hugo R. Hamilton, im Alter von 88 Jahren ‘Derselbe be N 1206 R eint oplen, Braunkohlen, Koks, Kubikmeter

E Î / ¿Cl - 2 , 1 E stießen zu sehen. Leget fie nieder, und ihr werdet mir auf diese saß außer vorgenanntem Dverholm noch die Güter Areslöf 691 Sa Settelitis L 2654400 “ie See VolY N Art auf die wirksamste Weife behülflich sein, der Insel Cuba die | Ströd, Betorp, Hernestad, St. Olof und Göingtorp in S Honen, Rols, 1002 Si O S Stein ohlen, Braunkohlen,

lüthe wieder zu geben, an der ihr immer fo großen Antheil gehabt. | Ingelstorp und Barkelstorp in Smaland \ wie Agesta in Brennhol; aus Berli e iee E Kubikmeter

Beile A E a: M tee die Vortheile genießen, | Södermanland E M Hektoliter Steinkohlen “Dn S au d aa in G

ie thr dreißig Jahre lang unte Scevy i N ¿ ä ; vabnen 28 si En R L ven Stjen- nossen babt, und der Wohlstand uny bi, e , „Dänemarck, Kopenhagen, 22. Januar. (H. N.) Nah 1100 Kubikmter Rb C g um ohen, ots,

Zauber in euren Bergen wieder erscheinen. Die Söhne werden | dreitägiger Debatte brachte das Folkething gestern endlih die | kohlen Braunkohlen, oe ‘1100 ‘Kubiku E Hekttoliter Stein- unmittelbar wieder in die Arme ihrer Väter zurückehren; die Fruht | Verhandlung über die Befestigungspläne in erster Berathung Jn dem Zeitraun 0 1 J, 31 "De E eures Sébweißes und eurer Anstrengungen wird von Neuem gesdhügt zu A I N die Angelegenheit dem Heeresaus\{uß über- | Brennmaterial “in D Ati T MAE DLE Ne und l F der Neg Onendonners werdet ihr în | wiesen. In der heutigen Sißung des Folkethinas te d Steinkohlen, Braunkohle: L 975 R E LET OOEUDUEIE

n G n DRF % : 4 ] z V Lg - ( agte der niohlen, Braunkohlen, Koks 5 Kubikm T

As R le R a 0 A A Marine-Minister anläßlih einer gestrigen Aeieatia ‘Bergo, meter Brennholz; auf den Eiseubahnen: erg 77! 206 Kubik. Civilisation zuführte. Ehe ich meine Fahne auf den Súlactfeldern Jah ein Ministerium selbstverständlich für cin vom Reichstage 2,993,118 Kilo Steinkohlen, Braunkohlen, Koks, Kubikmeter entfalte, wollte ih mich euch mit dem Oelzweige in der Hand | ceduzirtes Budget verantwortlih sei, fofern es selbiges acceptire, 7600 Kilo Torf, 4657°/, Kubikmeter und 54,200 Kilo Brennholz ; zeigen. Seid nicht taub für diese befreundete Stimme eures legi- daß dies ganz richtig sei, daß er, der Minister, daher auch dies- Deni 1 ots 2e uad und 2908,118 Kilo Steiukohl:n, timen Königs. / / mal mit der für den Bau eines Panzerschiffes verlangten Seen, Koks, 275 Kubikmeter und 7600 Kilo Torf, 50532/;

Peraita, 22. Januar. Alfonso de Borbon y Borbon. Summe stehen oder fallen wolle. Was die Flottenstation bei | den Elstibabaen: “56 dais “nos E R Eger gaE: auf

_, Nußland und Polen. St. Petersburg, 27. Ianuar. | Asersösund betrifft, so scheint nah mehrfahen Auslassungen in | Koks; Summa: 56,6644, Diet teinfohlen, Braunkohlen, (St. Pet. Ztg.) Am vergangenen Sonntag, den 12. J der heutigen Folkethings\izung die Stimmung derselben niht un- j -

L ( ( A 12. Januar, unstig zu fein, dich wie E U ven n E De der Generalversammlung der Berliner Hagel« traf aus Warschau die telegraphishe Nachricht ein, daß 45 g a Î ip v wird das Folkething au diese Sache an Assekuranz--Gesellschaft von 1832 erstattete Rechenschafts griehisch-u nirte Gemeinden mit einer Bevölkerung von a a gehen lassen und dann eingehende Untersuhungen | bericht für 1874 ergab als Resultat des vorjährigen Geschäfts Vas 90,000 Pers. und 26 Priestern zur griehis{ch-orthodoren Kirche anstellen. nach Wiederergänzung des Grundkapitals auf 1,000 000 Thlr. und ihrer Vorfahren übergetreten seien, Der Akt des Uebertritts be- | Asien. Mit Bezug auf die Verwickelungen in Siam | 10 statutenmäßiger Rücklage von 26,500 Thlr. in den Reserv-fonds gann mit der Gemeinde Belsk, in deren Kirche der Erzbischof | erfährt die „Hour“, daß dem Könige von Siam auf telegra- | Bei L qus günstiger eo Aktie zur Vertheilung kommt. von Warschau, Joannikij, einen feierlichen Gottesdienst celebrirte, | phishem Wege die Versicherung ertheilt worden sei, daß der bin daß dassclb “dewife 2 vgs “Euate ist indeß zu berüdsitigen, welchem fowohl die übergetretenen Priester als au Deputirte zweiten König im britischen Konsulat gewährte Schuß keines- 4 Peine E ge ermayen D Grtrag dreier Jahre darstellt, da in sämmtlicher 45 Gemeinden beiwohnten. wegs die Absicht einer Intervention in die bäusli An E dem Gruibkaptiaf Lea der Reservefonds vdllig erschöpft, und

Der Gouverneur von Lublinhat demGeneral-Gouverneur | heiten dieses Königreiches bedeute, \ondern inf Ves A mußte, also ‘einerlei Diuibenden ode Bier bex C O s Gan fine Adresse grie ish-unirter Bewohner | Lällen, wenn ein politischer Flüchtling ein Asyl unter der br1- | 9ahlt werden können. (Bilanz \. Ins. in Nr. 24 ) E es Kreises Cholm vorgestellt; diese Adresse hat folgenden | tishen Flagge beansprucht, adoptirte Verfahren fei, Nur zu Wortlaut: diesem Behufe wurde cin britishes Kanonenboot nach Bangkok Verkehrs-Anstalten.

„, Ew. Erlaucht! Wir, Griecisch-Unirte des Kreises Cholm, baben | entsendet. Sonst habe die Affaire keinerlei politische Bed a Hamburg, 28. Januar. (W. T. B.) Der Dampfer des nord mit Ghrfurht dur die örtliche Obrigkeit die Allerhöchsten Worte | Der zweite König fei str nz losen E E e N, | deutsen Uovpd (Denticbland® bat aur dec E MAMP ses 8 tuen vernommen, welche Ew. Erlaucht dur cine Erf cerböcsten Worte | Der zweite König sei ein höchst harmloser, gänzlich wissenschaft- | Schaden gelitten und ift E )at auf der Fahrt nah New-York

E ¿ “rirabeilage des „Warjch. ! l‘chen Studien ergebener alter Mann, aber eine Hofintrigue Schlepptau genommen, in Southampios Hann ch e

/ erltn, 29, Januar. Jun ihrer gestrigen Sißung genehmigte | Die Sröffnung des neuen Ope hauses i i gr f ; : : die Stadt verordneten-Versammlun S ¿6 Ma, | London dén j e Gründ les in Paris hat au in | stellen uud die Gegend unsicher machen. Täglich stellen die Ws gistrats, dem landwictbschaflichen oba talverilne O vie ften Oper Ra Ife ran be Projekt 3 E fe T 9 e E grOperen Rudeln Streifzige aus den Wilden zu den einzeln lici Brandenburg uud Nieder-Lausib zu der f gee, E e Veit N E E f „A. A. C.“ zufolge | den Höfen an, um daselbst ihre B:ute zu erhaschen, Die Elchthiere projektirten großen Fettviel “Mustelland einen Kommauabelle e E E er Bron Tg fe getreten. Es ift im Plane, | werden jeßt sehr große Mühe haben, si vor diesen gefährlichen Fein- 1000 Thlr. zu gewähren. Ferner lag der Versammlung eine Petiti Blättern zufol : hat das au tät zu erbauen, Und Londoner | den zu schüßen, da der Schnee überdies ellenhoch auf den Feldern 8 T ua Der N M Nperelns um Einführung des Scblacht- Or. I, H Mapleson V kette E ads Va E: liegt und ihnen die Flucht erschwert. E zwanges und der Fleishschau in gemein i S P 1ôthigen Grun | N ctori ; ! vor. Der Referent, Shibtacreidutie Dr, n S See Cie s Mit P S A E E N Prozeß Ofenheim die ouNE 10 S daß er die Versammlun dringend ersuchte, | nales Konservatorium für Gesang und Ballet ite vér uet „Wien, 28. Januar. (W. T. B.) Handeltminister Banhans erei E See Mit der Bitte um Berüksihtigung zu | tüchtiger Professoren verknüpft werden. Im Winter sollen englische | V!rd als Zeuge vernommen und deponirt in ausführlihster Weise rüdftnenbe Gras R R nd ertlärte sih gegen die be- | Opern, niht englische Versionen deutscher oder italienischer Opern, über die Vorgänge bei Gründung der böhmischen Nordbahn, bei e S ¿E p Ea | Sinslhrurg des Schlachtzwanges müsse | sondern Werke englischer Komponisten ausgeführt von englischen | nen er als Bevollmächtigter Waldfteins fungirt habe, dessen Güter- An grregetd acer Tür ihre Schlahtberehtigung abfinden, | Künstlern, gegeben werden, während die Sommersaison der italienisck Direktor er damals gewescn, Aus der Aussage des Handelsministers ave e G von mindestens 700,000 Thlr. nöthig sei; ferner | Oper gewidmet fein wird. Die musikalishe Leitung des “Untere ergiebt sich, daß derselbe nicht Gründer der böhmischen Nordbabn Sblächthaus. zu et A H R E O QUHaIs bauen und das jebige | nehmens hat dem Vernehmen nach Sir Michael Costa übernommen, | Wesen, daß der Beamte der Kreditanstalt, Glaser, für Plazirung dabei lede ‘bie ADiaats rische Fleilchsc Preise auten müssen. Und | Vom Hofe und der hohen Aristokratie gut geheißen und tur Privat- e Prioritäten eine, Provision von im Ganzen 25,000 §1. erhalten dern das {lebte Fl p E h au nit einmal etwas nüßen, mittel reich unterstüßt, wird das künstlerische Unternehmen feiner | 2 und daß hierbei „Feinerlei Nebenmotive vorgewaltet haben. Der dör A S Weite E n A 7 Sebi ea, son- | Subvention vom Staate bedürfen. G pelauiniier erklärt ferner, daß bei der böhmischen Nordbahn

t | [ arbeitet. Die Auffindung der Trichinen E _ Irundergewinne nicht ausgezahlt worden sind und daß die Konze ir dur die Fleischshau habe bekanntlich auch ihre großen Schwieri nur ihre baaren Ausl it 650 & Fer O RIINONES Feiten, Dur die Abfindung der Sch{s \wierig- Das. Provinzial. Comtts #6 ie S: i : AKuKagen mit 650 Kl. zurückerstattet erhielten. dete uf behuna der Mal, und Shasbcer wicher ausgewogen. ‘une | La lDentmal auf dem N eberwals Hal 19 ania La | Le fa u e fi ne langjährige Müennltung ind zur Been deshalb bitte er, die Petition den Magistrat einfaG zee Verkfigute Ober-Bürgermeister Hobrecht verhindert war, im Rathhause unter | Waldsteins 6000 Fl. baar und 20 Aktien Dn Gründerkonfortims e E Nad dem sich der Stadtverordnete Ullstein noch für an Borsiß des Hrn. Kochhann fonstituirt. Es besteht jeßt aus 37 | erhalten. Diese Aktien habe er niemals an die Gesellschaft zutrü- LA Dien ausgesprochen, wurde dieselbe von Ct O wurde die sofortige Bildung von Kreis- dil Eine Fragestellung an den Zeugen über die Gründung der

) sen. Städten Le Provinz reisen und von Lokal-Comités in den größten | Dypotheken-Rentenbank und andere ähnliche Dinge, zu denen derselbe

in Beziehung gestanden haben sollte, wurde vom Gerichtsho i unzuläsfig erklärt, Der Handels-Minister bemerkte inet UO L e der Hypothekar-Rentenbank keinen Gründergewinn gehabt und nur vom Syndikate Aktien herauserhalten habe, aus deren Verkauf 9000 F. erzielt worden seien. Einen weiteren Betrag habe er nie« B NEO: Es tin tant Ms Hofrath Ledin und William rnommen und mit der Vernehmung des Hofra begonnen, die morgen fortgeseßt Weh E G S

In dem gestrigen Artikel über den „Verein für di chi Berlins" find folgende Druckfehler zn berichtigen: | 7 e 1) Zeile 35, Spalte 1: Registerjammlung statt Rege tenfav1m- wel) 4 19 S e Oa N enanpreisungen anstatt U ten a. Pn alte 2, t iv B. i Arbe L S Zeile Archivrath B. Hassel anstatt

Theater.

u ¡ :

GUr das Wallnertheater ist der Komiker und Operetten- tenor Hr. R. Engelhardt vom Magdeburger Wilhelmthe ei Reihe n Jyren engagirt worden. : Ss M eue

Im National-Theater hat der Königliche Hofschagusytele aus Hannover, Herr H. Müller, zum zweiten ias Le E Ba fon ein kurzes Gastspiel beendet, welhes fich auch dieëmal wieder in künstlerischer wie materieller Beziehung als gleich erfolgreich er- E S enh O vor ausverkauftem Hause den chFoh ata m Shatespeare's „Heinrich IV.“ und den TIimothe Bloom in O Lee und Finke.“ “s s

Mm BVelle-Alliance-Theater geht das Drama C a- nossa" von Dr. y. Schweißer neu einstudirt Ende dieser Woche in

In einigen Theilen der italienischen Armee ist, wie di „It. N." mittheilen, eine Neuerung eingeführt worden, die ca Das Essen der auf dem Marsche befindlichen Mannschaften schon während des Marsches zu Ttochen, so daß die Soldaten essen können, sobald Halt gemacht wird. Die neue Erfindung beruht auf dem allgemeinen Prinzip der Wärmeisolirung. Ihre Anwendung ist äußerst leiht und einfach. Der ganze Apparat besteht nämlich aus einem Kochtopf mit hermetish \chließendem Deæel, Sobald das Wasser siedet, wird der Topf in einen isolirenden Sack mit zylindri- scher Form gethan. Dann behält das Wasser im Topfe seine Siede- hiße und kocht, während der Soldat marschirt, dessen Mahlzeit. Da der Kochtopf luftdiht verschlossen ist, so wird die Brühe nährender 1 ». Schwei l und s{madckhafter wie bei der bisher üblichen Zubereitung. Der Scene, und hat die Direktion wieder dafür Sorge getragen, daß das | Apparat wird mit möglihst geringem Umfange hergestellt, fo daß er Drama dur ein vorzüglihes Ensemble, wie auch durch prachtvolle | auf einem Maulthiere auch bei Alpenübergängen transportirt werden nahme Sellens bes Pee Me iGotags, fi einer freundlichen Auf- | kann. : Berlin:

s Publikums erfreuen wir 4 l t In Liegniß ift der Direktor des dortigen Staditheaters Hr A i s us io R : : i i ; Aus vielen Gegenden Schwedens laufen Kla en ein i i / H. Meinhardt, der Vater des Srl, Helene Meinhardt, gestorben. sich in diefem Jahre Wölfe und Lucdh se N aroßen Scbaaren ce L i “pa G

Redacteur: F. Prehm,

o D!

f ux De

Erste Beilage

zum Deulschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Freitag, den 29. Januar

L S S R S R t j Neichstags- Angelegenheiten.

Berlin, den 29. Januar. In der gestrigen Sißung des Deutshen Reichstags erklärte in der zweiten Be- rathung des Gesegentwurfes, betreffend die Kontrole des Reihs- haushalts und des Landeshaushalts von Elsaß-Lothringen für das Jahr 1874, der Abg. Riert sich dafür, daß der Rechnungs- hof und die Ober-Rehnungskammer getrennte Sißzungen halten, sowie daß eine neue, den Bestimmungen des Gesezes von 1872 entsprechende Instruktion für den Rehnungshof erforderlich sei. Der |Bundesbevollmächtigte, Staats-Minister Dr. Delbrück, erwiderte:

Meine Herren! Jch kaun zunächst die von dem Herrn Vorredner als selbstverständlich bezeichnete Unterstellung, daß nämlich die Ge- trenntheit der Sißungen des Rechnungshofes von denjenigen der Ober- Rechnungskammer fortdauern werde, auch meinerseits als selb\tver- siändlih bezeichnen. Jch erkenne ferner an, daß die Anwendung des Geseßes von 1872 auf den Rechnungshof des Deu: schen Reichs den Erlaß einex anderweitigen Instruktion für diese Behörde erforderlich machen wird, und ich zweifle meinerseits niht daran, daß der Bundes- rath dieser Instruktion diejenige Instruktion zu Grunde legen wird, welche für die preußische Ober-Rechnungskammer ergangen ist. Daß diese nea zu erlasscnde Instruktion demnächst dem Reichstage vorzu- legen sein wird, felgt aus dem über den Rechnung? hof ergangenen Gesetze.

In der Diskussion über den Bankgeseßentwurf griff der Bundeskommissar, Geh. Ober-Regierungs-Rath Dr. Mi- chaelis in die Debatte über §. 44 nach dem Abg. Sonne-

mann ein:

Meine Herrea! Der Bundesrath hatte bei seinem ursprünglichen Vorschlage ins Auge gefaßt, daß Einlösungsstellen an zwei Orten er- richtet werden, in Berlin und an einem anderen Orte, der den Banken zunächst zur Auswahl gestellt wurde. Der Bundesrath hat dabei im Interesse der Banken ganz besonderen Werth darauf gelegt, das es einen Plaß gebe, wo alle Banken ihre Noten einlösen, weil die Ver- pflichtung der Vauken, ihre Noten geg-useitig anzunehmen und bei einander in Austausch zu bringen, am leichtesten und einfachsten er- füllt werden kann, wenn sämmtliche Banken ihre Noten an einem Orte ecinlôsen. Die Kommission hat in dieser Beziehung die Aende- rung getroffen, daß sie den Banken nicht zwei, sondern uur eine Einlösungsstelle auferlegen wollte und hat, da nun allerdings nicht eine Einlösungsstelle für alle Banken obli- gatorisch gemacht, sondern Ihnen die Auswal,[l gelassen zwischen Berlin und Frankfurt, indem sie davon ausging, daß für die Banken in dem Gebiete des gegenwärtigen Guldenfußes Frankfurt der natürlihe Mittelpunkt sei und für die Banken des gegenwärtigen Thalerfußes, Berlin, und ih darf vorausscßzen, daß fie angenommen hat, daß sich die Erleichterung des gegenseitigen Austausches, die der Bundesrath durch die eine Zwangsein|ösungest-lle in Berlin ins Auge gefaßt hatte, auf diesem Wege sich ebenfalls finden werde. Ich glaube daber, wenn Sie an der nur einen Einlösungsstelle außerhalb des Sißes der Bank festhalten, Ihnen empfehlen zu dür- fen, wenigstens niht eine zu große Zahl zur Auswahl zu stellen, fon- dern sie möglichst zu konzentriren. Ich würde da! er zwischen dem An- trage der Kommission und dem des Hrn Atg. Freiherrn von Stauffen- berg jedenfalls dem Antrage der Kommisfion den Vorzug geben.

Es ist zu diesem Passus ferner von dem Hrn. Abg. Spielberg ein Antrag gestellt, welcher besonders aussprechen will, daß die Bank die Einlösung neben der hier vorgeschriebenen Einlösungsstelle a u ch an threm Sitze bewirken soll. Ich halte dieses Amendement erstens für unnöthig, weil die Verpflihtung der Bank, an ihrem Sitze ein- zulösen, einmal in §. 4 und zweiténs in §8. 50 ausgesprochen werden ist. Jch halte dies Amendement aber ferner für nachtheilig für das System des Entwurfs, weil durch Annahme desselben den Banken nur die Verpflichtung auferlegt würde, auch an ihrem Siße am Tage nach der Präsentation einzulösen, während der Entwurf an ihrem Siße die Einlösung unmittelbar nach der Präsentation verlangt. Jch glaube, es heißt das ganze Wesen der Banknoten alte- riren, wenn mana niht an einem Plaße wenigstens, den Banken guf- erlegt, die Noten nah Sicht einzulösen. Jh würde Jhuen daher empfehlen, diescs Amendement abzulehnen.

Nun habe ih noch auf ein Amendement einzugehen, welches gestern von dem Hrn. Abgeordneten Freiherrn v. Hoverbeck gestellt und vertheidigt ist. Der Gedanke, auch gegenüber den Depositen eine Verpflichtung der Bank zur Bereithaltung einer Quote derselben in Metalldeckung auszusprechen, ist ja in der Kommission eingehend ven- tilirt, und es hat sowohl dieser Gedanke, als auch der audere An- regung gefunden, daß den Banken auferlegt werden sollte, für ver- ginsliche Depositen eine Minimalkündigungsfrist sich auszubedingen. Die Kommission hat, und ih glaube mit vollem Recht, in Uebexrein- stimmung mit dem Entwurf Abstand genommen, in dieses Geschäft der Banken einzugreifen, Der Entwurf beabsichtigt durch alle seine Bestimmungen, die bestehenden Notenausgebenden Banken dadurch in eine folidere und füx die Goldcirkulation weniger A bringende Entwicklung überzuleiten, daß er das Geschäft der

ommission ungedeckter Noten “möglichst einschränkt und sie dadur veranlaß!, die Mittel, welche sie brauchen, um Kredit zu ertheilen, anderweitig fih zu schaffen. Er hat dabei in erster Linie im Auge, daß die Banken, wie es in anderen Kulturländern der Fall ist, vor Allem die Kassen “nen des Publikums werden. Mit dem Geschäft der H. rung für das Publikum hängt das Depositengeschäft zusam der Entwurf hat daher in erster Linie ins Auge gefoßt, die Bedingungen der Kommission unge- deckter Noten festzusiellen und zwar in dem Sinne, daß die Bedzu- tung der Notenemission für die Banken sowohl als der Um- fang der Notenemission für den Verkehr eingeshränkt wird, um die Durchführung der Münzreform und die Aufrcter- haltung des metallischen Umlaufs zu sichern. Er hat nicht geglaubt, daß es möglich sei, auf diesem Wege die Banken zu zwingen, durchweg nur folide Geschäfte zu machen, das, meine Herren, bringen Sie durch kein Geseh fertig, es sei denn, daß Sie ein Geseß machen, welches die Banken überhaupt Geschäfte zu machen verhindert. Für die Solidität der Banken Sorge zu iragen, ist Sache der Oeffentlichkeit, und daher hat der Entwurf in Betreff der Veröffentlichungen der“ wöchentlichen und jährlichen Bilanzen be- fondere Vorschriften getroffen, welhe die Banken unter eine sehr ein- gehende Kontrole des Publikums stellen. Unter diesen Vorschriften finden Sie namentlich auch die, daß die Banken veröffentlichen müssen den Beleg der Kredite, die sie überhaupt genommen haben, also der Depositen gesondert nah denen, welche täglih fällig find, und nach jenen, welhe an eine Kündigungsfrist gebunden sind. Diese Ver- öffentlichung ift eine Handhabe für die Kontrole des Publikums gegen- über der Bank und die beste Sicherheit für die Solidität der Bank.

Der Antrag des Hrn. Abg. von Hoverbeck scheint mir auch die Bedeutung der Bestimmung über die Haltung einer Drittelsdeckung nicht ganz zutreffend aufzufassen. Der Entwurf geht keineswegs da- von aus, daß durch die Drittelsdeckung die Noteninhaber gesichert seien, er räth den Banken keineswegs, niht mehr als die Drittels- deckung in Golde bereit zu halten als Deckung für die Noten, er sagt nur durch die Bestimmung in diesem Paragraphen im Zusammen- Hang mit der Bestimmung im §, 50 über die Entziehung derx Noten- emmissionsbefugniß: eine Bank, welche nicht einmal dafür sorgt, daß mindestens die Drittelsdeckung für ihre Noten yorhanden ist, mag

P

ihre Bude schließen, sie verdient das Vertrauen niht mehr, das man ihr geben muß, wenn man ihr das Recht, Noten auszugeben, bewilligt. Der Entwurf knüpft formell an die Verleßung dieser Bestimmung die Entziehung der Befugniß zur Notenausgabe, materiell macht ex der Bank das Geschäft unmöglich, sobald sie mit ihrem Baarbestand auf ein Drittel ihrer Noten zurück- gegangen ist. Denn, meine Herren, denken Sie sich folgenden Fall, eine Bank hat 15 Millionen in Umlauf und hat einen Baar- bestand von 5 Millionen; wenn nun eine Million Noten präsentirt und eingelöst wird, so hat sie 14 Millionen im Umlauf und einen Baarbestand von 4 Millionen, fie hat also weniger als ein Drittel, sie ist also gezwungen, zwei Millionen Noten einzuziehen, ohne Baar dagegen auszugeben , d. h, mit anderen Worten, sobald die Bank in die Lage kommt, lediglich auf Baardeckung eines Drittels ihrer Noten reduzirt zu sein, in dem Augenblick kann sie keine Geschäfte mehr machen, in dem Augenblick ist der Moment gekommen, wo eine Panik das Pub- lifum ergreift und die Bank einfach am Ende ihrer Tage steht. Der Antrag des Herrn Abg. von Hoverbeck geht nun dahin , diesen Mo- ment, wo die Panik eintritt und der Bank ein jähes Ende bereitet, um einen bedeutenden Betrag näher zu rücken, indem er diesen Moment bereits eintreten läßt, wenn der Baarbestand nur noch ein Drittel des Notenumlaufs und der mit kürzerer als einmouatlicher Frist künd- baren Depositen beträgt, der Antrag legt dadurch den Banken cine sehr bedeutend größere Gefahr auf, rückt den Moment, der für das Publikum ershreckend wirkt und sehr empfindliche Störungen im Ver- kehr hervorbringt, ohne Noth viel näher, und ih glaube niht, meine Herren, daß Sie dadurch die Banken solider machen, daß Sie ihr Geschäft zu einem riskanteren machen; im Gegentheil, ein je größeres und ein je näher liegendes Risiko Sie den Bauken auferlegen, um so unsolider werden Sie die Banken im Durchschnitt machen, weil Sie die Banken, um diescs Risiko zu decken, höhere Gewinne zu machen nöthigen, und höhere Gewinne macht man dadurch, daß man min- der vorsichtig ist. J glaube, die Annahme des Antrages wird das Gegentheil seines Zwecks herbeiführen. Wie nun würde sih der Antrag gegenüber den thatsächlichen Verhältnissen stellen? Es würden unter diesen Antrag, unter den Zwang zur Drittelsdeckung fallen : zunächst diejenigen sogenannten Depositen, welche täglich zurüdck- gezogen werden können, d. h, es würde unter den Antrag fallen das Girogeschäft, und dieses Girogeschäft würde, wenn es unter ein sol{es Damokles\{chwert gestellt würde, einfach unmöglich sein. Nun find gerade unsere allersolidesten Banken diejenigen, welche das Girogeschäft ausgebildet haben. Sehen Sie sich einmal den Status Deispiel8weise der Bank des Berliner Kassenvereins an, welche bereits über 25 Fahre besteht und welche anerkannt das meiste Vertrauen von allen Banken Deutschlands in Berlin genießt. Dieselbe hatte am 31. Dezember v. J. einen Stand von Girodepositen, d. h. von täglich ohne Frist zurüdck- ziehbaren Depositen von 8,380,000 Thaler, und hatte einen Metall- geldbestand von 543,000 Thalern, also kaum /16 des Bestandes der Girodepositen, und dennoch, mag der Herr Abgeordnete fragen, welchen Geschäftsmann in Berlin er will, ist dies die Bank, welche das allerunbedingteste Vertrayen genießt. Und weshalb genießt die Bank das unbedingteste Bertraten? Weil fie durch dieses Giroge\chäft, dadurch, daß sie die Kassenführerin für die Berliner Kaufmannschaft ijt, in jo unmittelbaren Beziehungen zu allen Bewegungen des Ver- kehrs steht, daß fie alle Vorbedingungen einer soliden und vorfich- tigen Geschäftsführung in Händen hat. Sie hat allerdings neben dem Metallbestand, den ih eben bezeichnete, einen Bestand von Banknoten und Staalskassenscheinen, daß heißt hauptsächlich von Noten der Preußischen Bank im Betrage von 4,313,000 Thaler, aber diesen Besland, den fich die Bank als vorsichtiges Geshäft und Kassen- führerin zu halten in ihrem eigenen Interesse gezwungen füblt, würde das Ameudement Hoverbeck ignoriren. Sie würden durch die Gefahr, die ih schon erwähnte, die Sie dem Girogeschäft auferlegen, dasselbe unmöglich machen und würden dadurch die dringend wünschenêwerthe Umwandlung unserer Privatbanken aus Notenfabriken, die sie zum Theil bisher gewesen sind, in solide, mit allen ihren Wurzeln und Jäden in die geschäftlihe Entwickelung eindringende Depositenbank verhindern.

Sehen wir uns auswärts um, fo haben wir ja mit dem gegen- wärtigen Geseß ungcfähr denselben Zweck im Auge, den seiner Zeit die Peelsche Geseygebung in England im Auge hatte: die Einschränkung- der Notenemission, die wir nur auf anderem Weg? zu erreichen suhen als die Peelshe Geseßgebung. Die Folge ist dort gewesen, daß die Notenausgabe, namentli die Ausgabe ungedeckter Banknoten, bei allen Banken sehr in den Hintergrund getreten ist, daß nur ein geringez Betrag unge- deckter Banknoten regelmäßig in England cirkulirt, daß dagegen das Geschäft mit Depositen, Kontokorrenten und Guthaben ins Ko- lossale gewachsen ist, daß die Banken die Kassenführerinnen für das Publikum sind, daß sie die Kassenbestände des Publikums revtabel machen, indem fie damit Beleihungen machen und nur einen Theil ihrerseits als Sicherheit für diese Kassenbestände des Publikums als Kassenbestand bereit halten, und daß wiederum die Bank von Eng- land die Verwalterin der Kassenbestände der großen Banken und Bankhäufer ist. Dieses System hat sich nah 1844 in England auf- gebaut, es hat verschiedene, sehr heftige Krisen durlebt und es besteht heute in glänzender Blüthe und hat sich in allen Krisen bewährt. Gegenwärtig haben elf größere Banken in London einen Be- stand von Depofiten, theils kündbaren, theils an keine Kündi- gungsfcist gebundenen, von zusammen 80 bis 90 Millionen Pfd. Sterl. Wenn man nun fragt, wie sich denn dort - die Kassenbestände zu den Beständen der Depositen verhalten, so hat damals in England Niemand daran gedacht, hierüber eine Klausel in die Geseßgebung aufzunehmen. Die Sorge für die So- lidität der Banken hat der gesunde Sinn der Engländer ihren eigenen Interessen überlassen; er hat nur eingeschränkt den Notenumlauf im Interesse der metallischen Grundlage der Cirkulation des Landes. Sehen Sie jeßt eimal die Bilanz der großen Londoner Banken an, so finden Sie erst ganz im Allgemeinen, daß, wenn die Tagesblätter die Statistik der Banken geben, man auf ihre Kassenbestände kein besonderes Gewicht legt; man wirft die Kassenbestände zusammen mit denjenigen Sicherheiten, welche jeden Augenblick realisirt werden kön- nen, ahin gehören die Schaßanweisungen und dahin gehören in England die Konsols. So sieht in der Regel der Oceko- nomist auf der einen Seite die Depositenbestände an, auf der anderen Seite die Bestände von Kasse und derartigen Re- gierungssicherheiten, wie erx sie bezeihnet. Geht man ins Einzelne, jo hatte am 30. Juni v. J. die Citybank ein Passivum von Depo- fiten und Accepten im Betrage von sieben Millionen Pfd. Sterl. Da- gegen hatte fie einen Bestand an Metallgeld und an Guthaben bet der Bank von England von 763,000 Pfd. Sterl.; die „London joint

Stock-Bank“ hatte einen Bestand an Depositen und Accepten von 21,870,000 Pfd. Sterl., einen Bestand. an Kasse und Guthaben bei der Bank von England von 2,400,000 Pfd. Sterl., also jedesmal Vug ae den zehnten Theil ; die London- und n B E Datte einen Bestand an Depositen von 31,000,000, einen Bestand an Kasse und Guthaben bei der „Bank von 83,400,000 Pfd. Sterl, also wiederum ungefähr ein Zehntel. Fa, meine Herren, das sind die ersten Banken der Welt, das find Banken, gegen deren enlabaci Gatte alle unsere deutschen Banken, wie fie sind, weit zurückstehen müssen, Banken, welche das hochste Vertrauen, das überhaupt Banken ertheilt wird, genießen. Dex Hr. Abg. von Hoverbeck sagte, dieses Ge\chäft solle man den notenauëgebenden Banken nehmen und denjenigen vorbehalten, welche niht Noten ausgeben, Ja, meine Herren , es handelt sih diesem

englischen

S7 S. ti

Gesichtspunkte gegenüber doch nur um die Frage, welche Bedeutung die Notenausgabe einer Bank zu ihren fonstigen Geschäften habe. Wenn wir einmal den notenauêgebenden Banken, welche 20 und 25 Jahre alt sind, welhe cine Menge von Geschäftsroutine und Kennt- niß ihres Publikumé, kurz, eine Menge von Kapital des Wissens an- gesammelt haben, welches fie in ihrem Verkehr fru{tbar machen, die ungedeckte Notenemission nah Maßgabe der Tabelle welhe dem Gesetz beigelegt ist, auf das geringste Maß zurückgeführt haben, so wollen wir sie nunmehr nicht ausschließen von der Ent= wickelung eines gesunden Banksystems. Wir wollen uns vielmehr freuen, daß wir einen folchen Anfang zu einem Banksystem haben und wollen dankbar sein, wenn aus diesen Anfängen in Folge des vorliegenden Gesetzes ein gesundes Banksystem sih entwickelt. Indeß Beispiele von notenausgebenden Banken, welche daneben ein großes Depositengeshäft haben und deren Kassenbestände sih gerade so ver- halten, wie die eben bezeichneten, finden Sie in England au, \o bef den \hottishen Banken, bei den irischen Banken, kurz bei allen denjenigen noteuausgebenden Banken, deren Bilanzen ver=- öffentliht werden, sehen dieselben gerade so aus, wie diejenigen, welche ih Ihnen vorzuiragen die Ehre haite. Beispielsweise die Nationalbank von Irland hatte an demselben Tage, am 30. Juni vorigen Jahres, einen Depositenbestand von 8 Millionen Pfd. Sterl., einen Notenumlauf von 1,238,000 Pfd. Sterl. und einen Kassen=- bestand von 714,000 Pfd. Sterl., außerdem an Guthaben bei der Bank von England und an auf täglichen Widerruf ausgeliehenen Geldern einen Aktivbestand von 725,000 Pfd. Sterl. Bei der London-Union- bank, um noch ein Beispiel der auf täglichen Widerruf aus=- gelichenen Geldern anzuführen, betrug der Bestand solcher 2,223,000 Pfd. Sterl. Sie sehen also, daß die Entwickelung des englishen Bankwesens dahin geführt hat, daß ohne, daß die Gesehgebung in Betreff der Deckung für die Depofiten irgend eine Vorschrift erlassen hätte, das Baukwesen Englands in Folge der Einschränkung der Notenemissionsbefugniß in einer von der ganzen Welt bewunderten soliden Weise sih so aufgebaut hat, daß als leßtere Reserve die Bank von England dasteht, daß die Depo- sitenbäanken die Geschäfte mit dem großen Publikum machen, und die Bank von England, die Kassenführerin für die Depositenbanken ist. Wenn bei uns fich das Bankwesen in gleicher Weise entwickelte, dann könnten wir sagen, daß wir für unsere gesammte industrielle Han- dels- und Kulturentwickelung sehr bedeutend gewonnen hätten, nur die Grundlagen zu einer solchen Entwickelung, ja, nicht nur die Grund- lagen, sondern den Anstoß zu denselben zu geben, ist die Aufgabe, welche fich das vorliegende Geseß stellt. Welche jederzeit bereite Deckung fordern Sie nun bei den englishen Banken für Depositen? Ja, meine Herren, diese Deckung finden Sie in Baardeckung, Sie finden sie in den Noten anderer Banken, Sie finden sie in Noten der Bank von England, Sie finden fie in tägli revokablen Guthaben bei der Bank von England in auf Widerruf, als auf kurze Zeit ge- gebene Darlehen, in Schaßanweisungen, die leiht realisirt werden können, und in Wechseln erster Ordnung, Sie finden die Deckung in allen Formen des Kredits und es ist Sache der Geschicklichkeit der Bankverwaltung, die Deckung so einzurichten, daß sie nicht in Ver- legenheit kommen kann. Und so lange das englishe Bankwesen in dieser Weise fih cntwickelt hat: von dieser Seite des Bankgeschäfts aus ist noch keine Bank zu Grunde gegangen, dieses System hat si in allen Krisen glänzend bewährt. 5

Ich bitte Sie, meine Herren, halten Sie an den Beschlüssen der Kommission feßt.

Nach dem Abg. Günther nahm der genannte Bundeskom= missarius noch einmal das Wort:

Meine Herren! Erlauben Sie mir, in Erwägung zu dem, was der Hr. Abg. Siemens zur Begründung seines Antrags gesagt hat, noch einige Worte zur Empfehlung desselben hinzuzufügen.

Der Antrag geht, wie Sie wissen, -dahin, das System der Vor- lage des Bundesrathes in dieser Beziehung wieder herzustellen.

Wenn man die Entwickelung unseres deutschen Bankwesens in das Auge faßt zu der Zeit, als es galt, dasselbe geseßlich zu ordnen, da lag ein solches Chaos von verschiedenartig entwickelten Zettel- bankinstituten vor, eine folhe Verschiedenartigkeit zum Theil für lange Zeiträume erworbener Befugnisse, daß es sehr {chwer war, einen Plan zu entwerfen, welcher zweierlei verband: 1) die Herst-llung einer für die Sicherheit des Verkehrs genügenden Ordnung in diesem Bankwesen, und 2) gegenüber den Banken wie gegenüber dem Pu- blikum, welches die Kundschaft dieser Banken bildete, die Aufrecht- erhaltung derjenigen Grundsäße, welche dahin gehen, nit unnöthig in Verhältnisse einzugreifen, die lebendig erwachsen sind.

Man fand nur sechs Banken mit unbeschränkter Notenausgabe, mehrere Banken, welche als Landesbanken konzessiomrt waren, theils- in neuerer Zeit, theils in älterer Zeit mit einer sehr bedeutenden Notenausgab-befugniß ich meine die Banken von Württemberg, Baden, Hessen und die Frankfurter Bank; ferner rein lokale Baunkinstitute, mit außerordentlich beschränkter Notenausgabe- befugniß; und endlich Bankinstitute mit ebeufalls beschränktex Notenausgabebefugniß, die aber nicht als Landesbanken leben konnten, weil ihre Heimath einen zu geringen Umfang für ihr Kapital und ihr Geschäft bot, die also darauf angewiesen find, Lokalbanken an verschiedenen Pläßen und in Folge dessen natürlich hauptsächlih Lokalbanken an Zentralpunkten des Verkehrs zu werden. ZU dieser leßteren Klasse von Banken, welche eine für ihr Kapital und ihre Notenausgabe-Befugniß zu kleine Heimath haben, welche als Landesbanken nit bestehen können, gehören auch mehrere derjenigen Banken, welche eine unbeshränkte Notenemissions-Befugniß haben, die Geraer Bank, die Gothaer Bank, die Bückeburger Bank. Es war alfo ein Plan zu entwerfen, der in Aussicht stellte, daß diese zahlxei- hen ausgedehnten oder unbeschränkten NRotenemissions-Befugnisse auf ein enges Maß zurückgeführt wurden, und welcher den Banken ermög- lichte, für ihr Publikum fortzuwirken, ohne zugleich die Gefahren einer solchen unbegrenzten Notenemissiou ferner zu bieten. Der eine Zweig der Bestimmungen, die für diesen Zweck angeschlagen sind, ist die Steuer. Jundefssen werden Sie mir zugeben, meine Herren, daß für eine Bank, welche eine unbeschränkte a hat, in Zeiten, wo der Zinsfuß sehr hoch steigt, eine große Verführung vorliegt, unter Zahlung der fünfprozentigen Steuer recht tüchtig, wenn fie kann, Noten in den Verkehr zu shicken, und die Gefahren, die gerade in solchen Zeiten bestehen, zu vergrößern. Sie werden ferner Os meine Herren, daß es auch mit dem großen Umfange des

Imlaufs gedeckter Noten yexschiedener Art fein schr entschiedenes Be- denken hat. Wir haben in Norddeutschland in Aussicht, die Noten der Reichsbank, die in sehr großem Umfange zirkuliren, die Noten einer Reihe von Lokalbanken, die in der nächsten Umgebung zirkuliren, und es würde daneben mögliG sein ein nter Umfang gedecktce Noten von Banken mit un- beschräukter Notenemissionsbefugniß, welhe die Vielheit des Noten- umlaufs in demselben Cirkulationsbereiß vermehrten, und dadurch dem Verkehr umsomehr zur Last fielen. Es war also auch neben der Steuergrenze wünschen3werth, dieje unbegrenzten oder weitgegriffcnen Notenemissionsbefugnisse möglichst auf ein enges, absolutes Quantum der Notenemissionsbefugniß zurükzuführen. eshalb ift der Entwurf bestrebt gewesen, eine besondere Prämie darauf zu seßen, p die Banken mit ausgedehnterer Notenemissionsbefugniß dieselbe einshrän- ken auf den Betrag ihres Kapitals, und diese Prämie ist es, die in der gegenwärtig von dem Hrn. Abg. Siemens wieder vorgeschlagenen

Bestimmung N ist, die Prämie nämli, daß wenn sie ihre Notenemission auf den Betrag ihres Kapitals, also noch ein im Ver-