ITIT. Die Entscheidung streitiger Verwaltungssachen erfolgt durch Verwaltungsgerichte. : j S : Als solche fungiren in erster Instanz die Kreisaus\chüsse, in zwei- ter Instanz — für gewisse Streitsahen auch in erster Jnstanz — die Bezirksverwaltungsgerichte, in leßter Instanz das Oberverwal-
tungsgericht. L A. Kreisverwaltung.
IV. Die Kreisverwaltung ist in den Provinzen Preußen, Bran- denburg, Pommern, Schlesien und Sachsen durch die Kreisordnung vom 13. Dezember 1872 geregelt.
Nach den in leßterer enthaltenen Grundsäßen erfolgt die Rege- lung der Kreisverwaltung auch in den übrigen Provinzen des Staates. B. Bezirksverwaltung.
V. Die Bezirksregierungen und Landdrosteien werden aufgehoben.
VI. An der Spitze der Verwaltung eines jeden Regierungsbezirks steht ein Regicrungspräsident. S
Demselben wird die Verwaltung sämmtlicher bisher zum Ressort der Regierung beziehungsweise der Landdrostei gehörigen Angelegen- heiten — mit Ausnahme der Schulsachen sowie der Domänen , For- sten und Regalien: — übertragen, soweit jene Angelegenheiten nicht auf die Kreisausf\chüsse beziehungsweise das Bezirksverwaltungsgericht und den Oberpräsidenten übergehen. : :
VIT. Zum Geschäftskreise des Regierungspräsidenten gehören ins- besondere: S
1) die auf die Organisation, den Geschäftskreis und die Ge- shäftsverwaltung des Regierungspräsidiums und der ihm nachgeord- neten Behörden bezüglichen generellen Angelegenheiten, sowie die Per- sonalangelegenheiten der Räthe und Hülfsarbeiter, Subaltern- und Unterbeamten des Regierungspräsidiums und der Beamten der ihm unterstellten Behörden; S Es
2) folgende Angelegenheiten der Landespolizei- und verwaltung : 5 e
a, die inneren Angelegenheiten der Landeshoheit, als Verfassungs- sachen mit Einschluß der Wahlen zum Landtage und zum Reichstage, die Landesgrenz-, Huldigungs-, Indigenats\sachen, Auslieferung frem- der Unterthanen; Publikation der Geseße und Verordnungen durch das Amtsblatt; :
b. die Sicherheits-, Ordnungs- und Sittenpolizei, namentlich auch die Fremden- und Paßpolizei, die Forst- und IJagdpolizei in Kommu- nal- und Privatwaldungen, die Bau- und Feuerpolizei, die Beauffsich- tigung der Presse, das Versammlungs- und Vereinswesen ;
c. die Medizinal- und Gesundheitspolizei;
d. die Gewerbepolizet :
‘ e. die Münz-, Maaß- und Gewichtspolizei ;
f. die landwirthschaftlihe Polizei, Landeskultursachen, Landes- meliorationen, Vertheilung öffentlicher Abgaben in Folge von Digs- membrationen;
g. die auf die öffentlichen Kommunikationen, Eisenbahnen, Land- und Wasserstraßen, Chauffeebauten, Strom-. Deich-, Kanal- und Brückenbauten, Fähren, Hafenbauten, Lootsen und Seeleuchten bezüg- lichen landespolizeilichen Angelegenheiten ; / / Cg
h. die Straf-, Besserungs- und Gefangenenanstalten':
i. das Transportwesen der Verbrecher, Bettler und BVagabonden ;
k. die Beaufsichtigung der Gemeinden, Amtsverbände und Kreise, sowie anderer Korporationen, Gesellschaften, Institute und Anstalten, insbesondere auch der Brand- und anderer Versicherungsanstalten und Gesellschaften nah Maßgabe der hierüber bestehenden geseßlichen Be- stimmungen;
1. die Mennoniten-, Juden- und Dissidentenangelegenheiten ;
m. die Militärangelegenheiten ;
n. die Angelegenheiten der Landgendarmerie ;
0. die statistischen Sachen;
5) die kirchlichen Angelegenheiten, soweit dieselben bisher zum Ressort der Regierung gehörten ;
4) die Oberleitung der Verwaltung der direkten Steuern und des Etats-, Kassen- und Rechnungswesens für diese Verwaltung ;
9) das Staatsbauwesen, soweit die Besorgung desselben nicht be- fonderen Behörden oder Beamten obliegt;
6) das Etats-, Kassen- und Rechnungswesen für die Verwaltung des Innern;
7) die hauptkasse. O
VIIIL. Die katholischen Konsistorien in der Provinz Hannover werden aufgehoben und die von ihnen wahrgenommenen kirchlichen An- gelegenheiten auf die Regierungspräsidenten und den Oberpräsidenten übertragen. :
Die Verwaltung der evangelisch-kirhlichen Angelegenleiten wird auch ferner von Konsistorialbehörden wahrgenommen, deren Organi- sation besonderer geseßlicher Regelung vorbehalten bleibt.
IX. Der Regierungspräsident führt die Verwaltung mit den der Regierung zustehenden Befugnissen unter der geseßlich zu ordnenden Mitwirkung des Bezirksausschusses in landespolizeilichen Angelegen- heiten, in Wegesachen, sowie in Kommunalaufsichts\achen der Gemein- den, Amtsverbände und Kreise.
X. * Dem Regierungspräsidenten wird die erforderliche Anzahl von Räthen und Hülfsarbeitern (Regierungsräthe und Affsessoren), \o- wie von Technikern (Bau- und Medizinalräthe, Depärtementsthierarzt, Fabrikinspektor 2c.) und mindestens ein Justitiarius beigegeben, welche die Geschäfte nach seinen Anweisungen bearbeiten.
Ein Oberregierungsrath hat den Regierungspräsidenten in den ihm obliegenden Amtsgeschäften zu unterstüßen und in Behinderungs- fällen zu vertreten.
XI. Der kollegialishen Berathung und Beschlußfassung des Regierungspräsidenten und der ihm beigegebenen Räthe und Hülfs- arbeiter unterliegen nah näherer Vorschrift des Organisationsgesetzes:
1) die Entscheidungen über Anträge auf Ertheilung der Geneh- migung zur Errichtung gewerblicher Anlagen gemäß §8 16 bis 25 der Reichsgewerbeordnung vom 21. Juni 1869, \oweit diese Angelegen- heiten, sei es in erster, sei es in zweiter Instanz zur Zuständigkeit der Bezirksregierungen gehören;
2) die Entscheidungen in Disziplinaruntersuchungs\achenunmittelbarer Staatsbeamten, gemäß 88. 24 Nr. 2 und 25 des Gefeßes vom 21. Juli 1852 (Geseßsamml. S. 465), soweit nicht die Zuständigkeit anderer Staatsbehörden begründet ist.
XII. Die Verwaltung der direkten Steuern wird nach näherer Vorschrift des Organisationsgeseßes unter Oberleitung des Regierungs- präfidenten durch ein Kollegium geführt, auf dessen Beschlüsse in materieller Beziehung dem Regierungspräsidenten eine Einwirkung nicht zusteht. Das Kollegium wird aus einem Oberregierungsrathe als Diri- genten, einem oder mehreren Steuerdepartementsräthen, dem Kassen- rathe und nah Bedürfniß aus einem oder mehreren ferneren Mitglie- dern gebildet, welche leßtere aus den dem Regierungspräsidenten bei- gegebenen Räthen 2c. (nebenamtlih) berufen werden.
XIII. Die Verwaltung der zum Ressort der Regierungen ge- hörigen Schulangelegenheiten wird dem Provinzialschulkollegium über- tragen.
Die Verfassung des Provinzialschulkollegiums ist eine kolle- ialische. Den Borsiß in demselben führt der Oberpräsident mit vollem Stitinvecite,
Welche Angelegenheiten der Schulverwaltung von den Landräthen unter Mitwirkung der Kreisaus\chüsse, beziehungsweise von den Regie- rungspräfidenten unter Mitwirkung der Bezirksausschüsse und von dem Oberpräsidenten unter Mitwirkung des Provinzialaus\{husses wahr- zunehmen sind, bestimmt das Unterrichtsgeseß.
XlV, Für die Verwaltung der Domänen und Forsten, sowie der mit dieser Verwaltung bisher verbunden gewesenen Regalien und \on- stigen Angelegenheiten werden in jeder Provinz Eine oder mehrere besondere Behörden (Domänen- und Forstdirektionen) eingeseßt.
Diese Behörden fungiren in Anfehung der zu threm Ressort ge- hörigen Beamten als entscheidende Disziplinarbehörden erster Instanz us 8. 24, Nr. 2 des Geseßes vom 21. Juli 1852 (Geseßsamml.
Den Domänen- und Forstdirektionen liegt die Mitwirkung bei der Beaufsichtigung der Kommunal- und Institutswaldungen ob.
Regiminal-
Beaufsichtigung und Verwaltung der Regierungs-
XV. Die Abtheilungen für indirekte Steuern der Regierungen zu Potsdam und Frankfütt a. O. werden zu einer neu einzuseßenden Broviazia lien für die Provinz Brandenburg vereinigt.
XVI. Zur Wahrnehmung der den Regierungen in der Provinz Preußen und der Spruchkollegien zu Königsberg und Marienwerder durch die Verordnung vom 30. Juni 1834 (Geseßsamml. S. 93) über- tragenen Geschäfte wird eine Generalkommission errichtet.
(Schluß folgt.)
— Dem Hause der Abgeordneten is folgender Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Aufhebung der zur Unterstüßung der Hebammen bestimmten Abgabe von Taufen und Trauungen, vorgelegt worden: :
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen E verordnen unter Zustimmung beider Häuser des Landtages, was folgt:
S. 1. Die Abgaben von Taufen und Trauungen, welche zur Unterstüßung der Hebammen in deu Provinzen Preußen, Brandenburg, Pommern, Posen, Schlesien, Sachsen, Westfalen und in der Rhein- provinz auf Grund der Allerhöchsten Kabinetsordres vem 22, Juli 1808 und 16. Januar 1817, sowie des Sächsischen Patents vom 12. Januar 1811 erhoben werden, kommen vom Tage der Verkündigung dieses Geseßcs ab in Anwendung.
Z. 2, Bis zur anderweitigen geseßlichen Regelung des Heb- ammenwesens werden die Beträge, welche zur Unterstüßung der Heb- ammen in denjenigen Distrikten erforderli sind, in denen die Abgabe (§. 1) bisher erhoben worden ist, aus den Beständen dec bei einzel- nen Regierungen angesammelten Hebammen-Unterstüßzungsfonds ent- nommen.
Die leßteren find zu diesem Zwecke zu einem Centralfonds zu vereinigen.
Ein demselben Hause vorgelegter Entwurf eines Ge- sezes, den Uferbau an der Weser im Kreise Rinteln betreffend, lautet:
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c. verordnen, mit Zustimmung beider Häuser des Landtages der Mon- archie, für den Kreis Rinteln, was folgt:
F. 1. Die Verordnung vom 1. Dezember 1786, den Schlacht bau an der Weser in der Grafschaft Schaumburg betreffend (cfr. Sammlung Hessischer Landesordnungen B. VII. pag. 123), wird dahin modifizirt, daß die Besißer von Grundstücken in allen denjenigen Ge- markungen, welche zu den ehemaligen Aemtern Obernkicchen und Rodenberg gehören, der Regel nah von der Beitragspflicht entbunden werden.
Die übrigen Pflichtigen werden zu dem Uferbau «der Weser mit den seitherigen Beträgen herangezogen. i
8. 2. Eine volle Weserschlachtbausteuer beträgt fortan 6727 M 41 S (2242 Thlr. 14 Sgr. 1 Hlr.) und es soll der Regel nach in demselben Jahre nicht mehr als diese Summe ausgeschrieben werden.
Z. 3. Wenn besondere Ercignisse es unmögli machen, mit dieser Su1ame und dem Aufkommen aus den Weidenrevieren die vorgekfom- menen Uferbeschädigungen auszubessern und keine Aussicht dazu vor- handen ist, mit Hinzurechnung der Einnahmen des nächsten Jahres das Defizit zu decken, so dürfen auch die übrigen Gemeinden X. des Kreises Rinteln nach dem herkömmlichen Beitrcagsfuße bis zur seit- herigen Summe von 3821 Æ 7 H (1273 Thlr. 20 Sgr. 8 Hlr.) herangezogen werden.
§. 4. Die Wasserbaubehörde stellt alljähtlich einen Etat auf, legt diesen 14 Tage lang vom Erscheinen der Bekanntmachung im Kreisblatte an, zur Einsicht der Betheiligten in ihrem Geschäftslokale offen und überreiht ihn dann nebst den eingegangenen Erinnerungen und ihrer Aeußerung dem Königlichen Landrathsamte, welches ihn nah Anhörung der Kreisstände zur Fesistellung an die Königliche Regierung einsendet.
8. 5. Das Königliche Landrathsamt vertheilt die Steuern in der seitherigen Weise auf die einzelnen Gemeinden, Korporationen und sonstigen Pflichtigen, und macht die Vertheilung durch das Kreisblatt bekannt.
S. 6. Die Erhebung erfolgt dur die Königliche Steuerkasse zu Rinteln, welche zuglei auch die Auszahlung bewirkt und dafür eine Vergütung von 3 Prozent der wirklichen Einnahme bezieht.
Die Beiträge der Gemeinden werden, wie seither, von den Ge- meinden im Ganzen an die Steuerkasse Rinteln abgeliefert.
F. 7. Die Rechnung wird nach erfolgter Offenlegung vom Land- rathsamte abgehört und deren Resultat im Kreisblatte veröffentlicht.
Urkundlich 2c.
-— Am 29. v. M., Abends, ist der Geheime Regierungêrath a. D., Dr. Kerst , Vertreter des 3. Berliner Wahlbezirks im Hause der Ab- geordneten, hierselbst gestorben. Kerst war am 12, Dezember 1804 zu Neuheide bei Elbing geboren; er trat in seinem 18. Lebensjahre bei der 1. Artilleriebrigade ein und ging 1825 nah Brasilien, wo er, dem Chef des Generalstabes attachirt, als Offizier den Krieg am La Plata mitmachte. Er avancirte zum Hauptmann im Ingenieurkorps und wurde nah Beendigung des Krieges mit verschiedenen Jngenieur- arbeiten beschäftigt. Nach Deutschland im Jahre 1832 zurückgekehrt, wandte sih Kerst dem Lehrfache zu, bestand 1833 das Examen pro fac, doc., wurde an der Königl. Realschule zu Meseriß angestellt und war schließlich bis Mai 1849 Direktor derselben. Der Wahl - kreis Meseriß-Birnbaum s\chickte ihn 1848 in das Frankfurter Parlament, wo er Mitglied des Marineaus\chusses und dar- auf beim Reichsministerium Dirigent der Marine - Abtheilung wurde. Kerst ging von dort aus in dieselbe Abtheilung des preußischen Kriegs-Ministeriums über, wo er mit organisatorischen Arbeiten beschäftigt wurde. Namentlich war er für die Begründung eines preußischen Kriegshafens am Jadebusen, und zwar 1854—56 als preußischer Kommissarius in Oidenburg für die Erwerbung des erforderlichen oldenburgischen Gebiets thätig. Von 1866—1872 lebte Kerst in stiller Zurückgezogenheit zu Berlin. Als der Abg. Schulze- Delißsch sein Mandat zum preußischen Abgeordnetenhause niederlegte, wählte ihn der 3. Berliner Wahlbezirk im Oktober 1872 und darauf bei den Neuwahlen im Jahre 1873 neben Dr. Virchow abermals zu seinem Vertreter. :
Statistische Nachrichten.
Die Bevölkerung der Stadt Tübingen beläuft sich nah der leßten Zählung auf 9343, darunter sind 8358 Eyangelische, 880 Katholiken, 28 Dissidenten und 49 Fsraeliten.
— Die Zunahme der Korrespondenz in Schweden ist verhältnißmäßig ziemlich bedeutend; es kamen im Jahre 1873 16,721,000 Briefe 2c. gegen 15,891,000 von 1872. Bei der König- lichen Post wurden während 1873 jährlich 883,000 Zeitungen bestellt und wurden dafür*870,000 Kr. per Quartal cingenommen.
— Die Zahl der Einwanderer, die in New-York wäh- rend des Jahres 1874 ankamen, belief sich auf 140,337 gegen 266,818 im vorhergehenden Jahre.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Das 4. Heft des Jahrganges 1875 der Annalen des Deutschen Reichs für Gesezgebung, Verwaltung und Statistik, Materialiensammlung und Reform-Zeitschrift, herausgegeben von Pr, Georg Hirth in München (Verlag von G. Hirth in Leipzig), hat folgenden Jnhalt: Die Bundesverfassung dec \hweizerishen Eid- genossenschaft. Mitgetheilt von einem deutschen Rechtslehrer in der Schweiz. — Das Vertragsreht des Deutschen Reichs. Von Dr. Fr. Gorius. (Fortseßung und Schluß.) Zur Eisenbahn-Tarif- reform: Denkichrift des Reichs-Eisenbahnamts vom 3. Dezem- ber 1874. — Kritishe Beiträge zur Verständniß des Eisenbahnwesens. Von E. L. Trommer. (Fortsezung.) TI[. Tarifsysteme. — IV. Ueber Güterversicherung. — V. Einnahmen und Ausgaben. — VI. Von der Erzielung einer guten Bilanz — YVII, Vergleihsmaßstäbe. — VIII, Vom Sparen. — IX. Auffaffung des Transportwesens. — Das
Münzwesen und die Wechselcourse. — Von Dr. Erwin
Nasse. — Miscellen. Erlaß einer neuen Postordnung. — Abände- rungen der bisherigen Posttarif-Bestimmungen. — Einführung neuer Postwerthzeihen. — Patent-Taxe im Deut)chen Reih. — Der Ein- fluß des Krieges auf die Bewegung der Bevölkerung in Frankreich. — Taglohnfäße für ländliche Arbeiter in Deutschland. — Zur Sta- tistik der Preise und Löhne in Württemberg. — Religionébekenntniß und Schulbildung der Bevölkerung des preußischen Staats nach der Volkszählung vom Jahre 1871. — Die Produktion der Bergwerke im Deutschen Reiche.
— Von dem Werke: Geschichte der Belagerung von Paris im Jahre 1870/71 von Ed. Heyde und Ad. Froese, Hauptleuten im Ingenieur-Corps. Auf Bef hl der Königiichen General- Inspektion des Ingenieur-Corps und der Festungen unter Benußung amtlicher Quellen bearbeitet mit einem Atlas, enthaltend 5 Karten und Pläne. Berlin 1574, F. Schneider u. Co. (Goldschmidt und Wilhelmi) Unter den Linden 21, liegen der 2. und 3. Theil vor. In demselben ist die Geschichte der Belagerung von Paris zu Ende geführt. Während der erste Theil des Werkes das Nähere darüber euthielt, welche Maßregeln das Angriffsobjekt zu seiner Ver- theidigung traf, giebt der zweite Theil an, wie die deutshe Armee die Einschließung vollzog, wie sie die einzelnen Einschließungsab- schnitte befestigte und sih innerhalb derselben neue Verbindungen {huf. Jn der Natur der Sache liegt es, daß diese Angaben ohne tehnishe Einzelheiten nicht zu machen waren, und dürfte dieser zweite Theil daher durch seine streng wissenschaftliche Behandlung des Be- treffenden seine volle Werthschäßung hauptsächlich in technischen Krei- sen finden. Aber auch für die allgemeine Kriegswissenschaft birgt er reiche Erfahrungen und Belehrungen. Ein größeres und allgemeinueres Interesse dürfte jedoch der dritte Theil dieses Geschichtswerkes bean- spruchen, denn derjelbe enthält in lebendiger und klarer Schilderung nach den besten Quellen den Verlauf der Versuche, weiche die Ver- theidigung machte, um die Einschließung auszudehnen und zu durh- brechen. Die großen Offensiv-Operationen der französischen Truppen von Paris aus nehmen unter diesen Handlungen natürlich die erste Stelle ein. Von nicht geringerem Interesse ist dann der Abschnitt, welcher die allmählihe Einleitung, die Durchführung und die Wirkung des artilleristishen Angriffs enthält. Jn dem leßten Abschnitte „die Kapitulation“ resselt die Aufmerksamkeit bsonders die Mayregeln, welche dcutscherseits sofort getroffen wurden, um von den beseßten Sorts aus nöthigenfalls den Angriff gegen die Stadt selvst weiter zu führen. Den vorliegenden biiden Theilen der Geschichte der Be- lagerung von Paris sind außer mehreren Details enthaltenden Unlag- gen noch in einem besonderen Atias 5 große Karten beigefügt, deren Anfertigung den höchsten Anforderungen entspriht. Auch die zum ersten Theile dieses Werkes gehörende große Karte von Paris in 4 Sektionen, befindet sih in dem vorliegenden Atlas. Dieselbe darf bei der Genguigfeit, mit der alle Bezug habenden Einzelheitea ein- gezeichnet find, eine besonders werthvolle Beigabe zu dem inhalts- reichen und sorgfältig durchgearbeiteten Texte fein.
— Das Zweite Bana best von „Unsere Zeil, deutsche Revue der Gegenwart“ (Leipzig, F. A. Brockh aus) enthält: Hein- rih Brockhaus. von Rudolf Gottschall. — Das Kaiserthum Brasi- lien und seine jüngste Entwickelung. Von Friedrich von Hellwald. I. Land und Leute. — Belgien von 1857 bis 1872. Von H. Bartling. Belgien seit der Thronbesteigung König Leopolds 11, 1, — Die Brief- taube. Von Dr, Karl Ruß. 11. — Ruggiero Bonghi, italien!scher Unterrichtsminister. — Chronik dexr Gegenwart: Todtenschau.
— Am 24. v. M. starb in Darmstadt in seinem 32. Lebens- jahre der durch seine amtliche und sriftstellerische Thätigkeit viclfach bekannte Sekretär der dortigen Hofbibliothek, Ludwig Wörner. Derselbe war seit 2}-Jahren Sekretär des Gesammtvereins der Ge- schichts- und Alterthumsvereine Deutschlands, welcher seit 1872 in Darmstadt seinen Siß hat, und redigirte das von dem Verein heraus- gegebene „Correspondenzblatt“, Auf den Generalve: sammlungen zu Trier (1873) und Speyer (1874) fungirte er als Schriftführer.
— In der Sammlung vorhistorischer Alterthümer in Ham- burg wurde im leßten Jahre durch Ausgrabu ügen eines Urnenseldes bei Fuhlsbüttel eine erhevlihe Vermehrung er- möglicht. Die Funde gehören meistens der Eiscnzeit an. Ebenso find in Ribßebüttel, bis wohin auch die Römer drangen, inter- essante Ausgrabungen angeleitet worden, die noch heute fortgeseßt werden.
— Jn Paris wird in diesem Jahre eine große Ausstellung von allen Meisterwerken stattfinden, die in den Museen der ver- schiedenen Provinzialstädte aufgestellt sind. Die Städte Tours, Rennes, Nautes, Avignon, Besançon, le Mans, Orleans, Toulouse, Caen, Angers u. s. w. haben bereits ihre Zustimmung gegeben.
Gewerbe und Handel.
Die Börsenbank für Maklergeschäfte in Liqu. wird zufolge eines Beschlusses der Liquidatoren in den nächsten Tagen einen Betrag von 78 Thlr. für jeden mit 80 Thlr. eingezahlten Interims- schein zur Nückzahlung bringen. Der Rest des Gefsell\chaftsvermögens, der fich dann noch auf 1—2% beläuft, ist gegenwärtig noch nicht flüssig gemacht.
— Die Bilanz der Weißbier- Aktien-Brauerei (H. A. Bolle) per 30. September 1874 {ließt mit einem Effektiv-Verlust von 20,035 Thlrn. ab. Die Direktion wird der außerordentlichen Generalversammlung eine Erhöhung des Betri: bskapitals um 150,000 Mark vorschlagen Gebraut wurden in leßien Geschäftsjahre 23,365 Tonnen Weißbier (in 1873: 27,094 Tonnen), vereinnahmt wurde für Bier 106,833 Thlr.
— Die chemische Fabrik von Kroll & Gaertner hat in der Französischen Straße Nr« 58 ein Sanerstoffgas - Inhalatorium errichtet, in welchem nach Vorschrift Sauerstoff, der leider den Bewoh- nern großer Städte außerordentli verkürzt wird, eingeathmet werden kann. Auf diese Weise können bequem und ohne große Kosten Er- folge erzielt werden, welche bisher nur als die Wirkungen der Berg-, Wald- und Seeluft bekannt find, nämlich: Besserung des Blutes und Stärkung der Nerven. Die Einrichtungen genannter Fabrik sind derart getroffen, daß auch für die Judustrie in kurzer Zeit der Sauerstoff wird nußbar gemacht werden “können, wie es bereits in Amerika geschieht, wo derselbe eine ausgedehnte Anwendung bei Schmelzprozessen, Löthungen, Beleuchtungsapparaten X. findet. Das Nähere über die Diätetiknc. des Sauerstoffs enthält eine Broschüre Sauerstoff- und Ozon-Sauerstoff, ihre Bedeutung für die Diâätetik und Heilkunde, herausgegeben nah wissenschaftlichen Quellen von der chemischen Fabrik von Kroll und Gaertner, Berlin.
——- Der „N. Fr. Pr.“ wird aus Ka schau vom 25. Januar ge- schrieben, daß das Eisenbahn-Kartell zwischen der Kaschau- Oderberger Bahn, Theißbahn, Nordostbahn, der Ungarischen Staats- bahn und der Oesterreichischen Staatsbahn nunmehr perfekt geworden ist, Der Kartellverkehr umfaßt die Routen zwischen“ Ungarn und Breslau, Ungarn - Stettin, Ungarn - Hamburg, Ungarn - Berlin und Ungarn-Dresden. Die genannten Bahnen erhalten gewisse Antheile von den Tariferträgnissen aus diesen Verkehrörouten, fo daß die Bah- nen sih niht mehr im Konkurrenzverkehr gegenseitig zu bekämpfen genöthigt sind, wie das bis jeßt der Fall gewesen ist.
— Die Russische Reichsbank -macht seit längerer Zeit fort- währende Einkäufe an Edelmetallen, und wird gegenwärtig das von ihr erworbene Gold und Silber bereits auf 230 Millionen Rubel geshäßt. Auch soll dieselbe nah der „N. Fr. Pr.“ im Laufe dieses Jahres einer gänzlichen Umwandlung unterzogen werden, und zwar ah dem Muster der englischen, französischen und dsterreibifden Bankinstitute. Es cirkuliren auch Gerüchte, daß nun die Metallwäh- rung eingeführt werden soll, Die Russische Bank is im strengsten Sinne des Wortes ein Staatsinstitut, welhes nicht nur von einer Staatsbehörde verwaltet wird, sondern au aus\chließlich mit seinen Aktiven und Passiven Staatseigenthum ist, daher ihre Schulden auch nichts Anderes als Staatsschulden sind,
Zweite Beilage.
Zweite Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Slaals-Anzeiger.
2 27. Berlin, Montag, den 1. Februar.
Deffentlicher Anzeiger.
1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen, AORBIL Ras Aufgebote, Vorladungen u, dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc. 4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung U, s, Ww., von öffentlichen Papieren,
Inserate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß. | Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregister und das Poftblatt nimmt an: die Inseraten - Expedition des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers : E Berlin, 8. W. Wilhelm-Straße Nr. 82. 5
Inserate nehmen an: die autorisirte Annoncen-Expedition von Rudolf Mosse in Berlin, Breslau, Chemnitz, Cöln, Dresden, Dortmund, FSranffurt a. M., Halle a. S., Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straß- burg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten, Loe alle übrigen größeren Annoncen - Bureaus.
9. Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel. 6, Verschiedene Bekanntmachungen. 7. Literarische Anzeigen. 8, Theater-Anzeigen. In der Börsen- K — - — : 9. Familien-Nachrichten. | beilage. Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen. | der Königlichen Regierung zu B ‘ät Gesanimimaß der de Grundl unt E iglich zu Bromberg vom 30. | an Gesammtmaß der der Grund Ti )
Steckbrief. Gegen den Commis Albert Ro- | Dezember 1874 zu den „von den Verwaltungs- | Flächen 88 Deftar 73 Ar 70 e a anterliegenden Ee senberg ist die gerichtliche Haft wegen wiederholter | gebbrden angeordneten Revisionen nicht gestellt, ihr | Der : i | Unterschlagung in den Akten R. 37 de 1875 Komm. nl Aufenthalt im Inlande ift nicht zu ermitteln ge- besGlofsen: wolden, { wesen, und haben die angestellten Ermittelungen geführt werden können.
Auszug aus der Steuerrolle, der Hyyo- | Aa R 0 75 Kom! Grunt stag gevaige Abschägungen und aa e Verhaftung hat nicht aus- | De 1 i elressende Nachweisungen, inglei ei O „F wird ersucht, den 2c. | “pes l a a e n ee M Ltete „x Kaufbedingungen, i unen H g Aa ojenberg im Betretungsfalle festzunehmen und mit | Zah? Oel, Day Die Peerespflihtigen die | Bureau I11, während d [häâftsftunden eingesehen : @z i t allen bei ihm si vbefindeabee, Gegenständen uud | Königlichen Lande ohne Erlaubniß verlasseu und | werden. O S eingesehen | Königliche Niederschlesisch Märkische Eisenbahn Geldern an die Königliche Stadtvoigtei-Direcktion | p i O 2 Eintritt in den Dienst des steheu- Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder anderweite, | Liefer Rg ded Bletin C dulfes fü hierselbst‘abzuliefern. Berlin, den 27. Januar 1875. | deli y (n zu entziehen gesucht haben. Auf Grund | zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das | Cer erung des hierzu erforderlicheu Kalkes für Königl. Stadtgericht, „Abtheilung für Untersuchungs- fn Ï des Strafgeseßbuchs und §8. 4, 6, 8 | Hypothekenbuch bedürfende, aber nit eingetrageze ! a Berlängerungsbauten der Durhläfse, Brücken und sachen. KommissionIl.für Voruntersuchungen. Beschrei- 5 , Nees vont 10. März 1856 hat deshalb die Realrechte geltend zu machen haben, werden auf- j pegeunterführungen auf der Strecke Gassen-Som- bitng: Alter: 23 Jahr, geboren am 21. Juli 1851. Guig iche Staatsanwaltschaft am 8. Januar 1875 gefordert , dieselben zur Vermeidung der Präklusion merféld, sollen an den Mindestfordenden verdungen Geburtsort: Gnesen. Größe: 5 Fuß nige Zoll, | gegen die „Obengenannten 18 militärpflichtigen Per- | spätestens im Bersteigerungstermine anzumelden werden, wozu auf Ï Haare: dunkelbraun. Augen: braun. AMudenbraten- uen die Anklage erhoben, und es wird in Folge Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags Freitag, den 12, Februar cr., Nachmittags dunkel. Kinn: rund. Nase: gewöhnlich, Mund: effsen gegen dieselben dur Beschluß des unterzeich- | soll im Termine l S Uhr, gewöhnli. Gesichtsbildung: oval. Gesichtsfarbe : pern Gerichts vom heutigen Tage wegen des ge- den 12, März 1875, Mittags 12 Uhr, N 750 tü meinem Bureau hierselbst, Poststraße gesund. Zähne: vollständig. Gestalt: unterscßt. achten Bergehens die Untersuchung eröffnet und | an ordentlicher Gerichtsstelle verkündet werden. t Leist ene E ; Sprache: deuts (polnischer Dialekt), poluisch und zur g Gen mündlichen Berhandlung der Sache Trzemeszuo, den 21. November 1874. Ueb Marga e Oulernehmeo, welche auf die lis, gin Termin auf den 24. Mai 1875, Vormittags Königliches Kreisgericht. llen ihre Offerten Portepee n a E Tee, Jr, an hiefiger Gerichtsstelle anberaumt, zu Der Subhastations-Richter. Aufs@rifte Dfferten portofrei und verfiegelt, mit der
Steckbriefs-Erledigung. Der binter de „} welchem die oben benannten 18 Militairpflichtigen j H talldreher Saales Vindia A Se E, mit der Aufforderung, zur festgeseßten Stunde öu “iele rag Brit E leßung in den Akten M. 144 de 1874 Komm IT erseheinen, und die zu threr Vertheidigung dienenden i Loben aa dus je an E N i unter dem 25. April 1874 erlassene Steckbrief wird | eweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche “ Bedingungen, -Selhnnngen nahe M I S hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 28. Januar dem Gericht so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, 1, fênnen während dee e cenftftunden von Vor: 1875. Königl. Stadtgericht, Abtheiluna für Unter- daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden frau Louise, geb. Bork J gen, können während der Dienststunden von Vor- suhungssahen, Kommisfion Il, für Vorunter- können und mit der Verwarnung vorgeladen werden, | entl alte felt s Jal 1869 zer 1906 O U O U f t E Aeigellbes 0A LUR suBungdsa | daß gegen die Ausbleibenden mit dee Untersuchung | © 4 le seit den Jahren 1859 oder 1856 eine Nach- 6 Uhr in meinem Bureau eingesehen, auch gegen
und Entscheidung der Sache in contumaciam ver- rit nicht 4 Car ecngegangen sein soll, wird hierdurch | Vrstattung der Kopialien von demselben E
fahren werden wird. Schubin, den 16. Januar aufgefordert, fich spätestens in dem E 1875. Königliches Kreisgericht. 1. Abtheilug vor dem Eememoer 1875, Bormittags 10 Uhr, | Sorau, den 26. Januar 1875.
tats j vor dem Herrn Kreisrichter Rieck in dem Termins- | Der Königliche Eisenbahn-Bau- und Betrie bs- zimmer Nr. 2 des unterzeichneten Gerichts anstehen- Inspektor. den Termine perjonlih oder schriftlich zu melden Großmann, und daselbst (weitere Anweisung zu erwarten, widri- E genfalls er für todt erflärt und sein Vermögen seinen
N Alles Ediktal-Citation,
er Ærveltsmaun Carl Friedrih Ferdiaand Prinz, am 13. März 1815 hierselbst O Sohn des Handarbeiters Christoph Prinz und seiner Ehe-
Offene Strafvollstreckungs-NRequisitiou. Der Seemann Eugen Adolf Morit Richard Ferdi- naud Louis Manniegel aus Voigtshafen — Kreis Naugard — ift rechtskräftig durch Erkenntniß vom L E ; [L Vezember 1878 wegen Auswanderung ohne Er- A A e dens Franz arte qum ais beurtaubter Wehrmann der Secwehr zu | 49, Zahre alt, ohne Heimath, erzogen in Burschkove einer Geldstrafe von fünfundzwanzi alern, für | bei Krotoschin, zuleßt in Rohrsen, Amts Hameln itimi | welhe im Unvermögensfalle Vienebn Se Haft E wohnhaft gewesen; 2) der Eiseabahnarbeiter Frans aa N e ber R ES pag treten, verurtheilt. Der Aufenthalt des 2c. Manniegel Ratacjack, 21 Jahre alt, geboren in Kempitze, Pro- Verschollenen werden 1 if 18 und Erbnehmer des ift unbekannt. — Es wird um Strafvollstreckung | vV!n3 Preußen, zuleßt in Rohrsen, Amts Hameln, gedachten Seine La eidjfa s aufgefordert, in dem und Nachricht davon ersucht. Fraukfurt a. O,, den | wohnhaft gewesen; 3) der Eisenbahnarbeiter Ihi Koenigsberg N-M. de Mes » 26. Januar 1875. Königliches Kreisgericht. Kom- | Wagoda (Lagoda), 27 Jahre alt, geboren in Kre- Königliches Kreisgericht 1 Ab het ha missarius für Uebertretungen. i ben, Provinz Posen, zuleßt in Rohrsen, Amts s A G R
L: Hameln, wohnhaft gewesen ; 4) der Eisenbhahnarbeiter Steckbrief. Der Sthneidergeselle Robert | Carl Iohansou, 27 Jahre alt, geboren in Michael Lehnert aus Steinseiffersdorf, Kreis | Zöndjebin in Schweden, zuleßt in Rohrsen, Amts Reichenbach in Schlefien, i wegen eines im Klofter | Pameln, wobnhaft gewesen, welche angeklagt sind: der barmherzigen Brüder zu Frankenstein verübten | m Monat September d. Is. in und vor der Schenk- Diebstahls im Betretungsfalle festzunehmen und in bude des Gastwirths Blancke am Cichberge hinter das Gerichtsgefängniß zu Frankenstein einzuliefern. | Afferde die Arbeiter Meine und Wittkop aus Gr. Derjelbe leidet an Bluthusten und wird vermuthet, | Hilligsfeld gemeinschaftlich körperlich mißhandelt daß er in einer Krankenanstalt Aufnahme gefunden | ¿U haben, werden, nahdem von der Strafkammer hat. Signalement : Geburtsort: Kempen, Kreis | des Königlichen Obergerichts Hameln das Haupt- Schildberg, Previnz Posen. Alter: geboren am 1. verfahren wider sie eröffnet, auch ihre öffentliche September 1850. Religion: katholis. Größe:
Oeffentliche Borladung. Die nachbenannten
[6891 Tilsit-Memeler Eisenbahn. „Die Lieferung von 1200 Tonnen Cement für den Bau der 3 großen Brücken im Memelthale und die Hochbauten auf Bahnhof Pogegen und Stonishken soll im Wege der öffentlihen Snbmis- fion vêrgeben werden. Portofreie Offerten werden bis zum Termin
Donnerstag, den 18. Februac cr.,
Vormittags 10 Uhr, vom Unterzeichneten entgegengenommen. Die Submissionsdbedingungen liegen während der Dieststunden im diesseitigen Baubureau zur Einsicht aus und werden auf Verlang-n- au abschriftlich gegen Erstattung der Kopialien übersandt. Tilsit, den 29, Januar 1875. Der Königliche Baumeister. Suche.
Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2c.
[659] Bekanntmachung. i Das Domänen - Vorwerk Kakeruehl
im Kreise Grimmen, ca. 14 Kilometer von der Kreisstadt Grimmen, 16 Kilometer von Stralsund und 10 Kilometer vom Bahnhofe Miltzow entfernt mit einem Areal von; : 413,412 Hektar, E A Hektar Aer
i r; | und 91 Hektar Weide Wi gens 10 Uhr, vor der hiesigen Strafkammer an- ' soll auf 18 D A Sbbaunio 1876 U dahin beraumten Termine Jo gewiß zu erscheinen, als sonst | 1893, im Wege des öffentlichen Aufgebots anderweitig F en A E Es und Ab- Lte werden, Das dem Aufgebote zum Grunde
eilung der Anklage verfahren werden wird. ! zu legende Pachgelder-Mini vetrà Hameln, den 28. Dezember 1874. Pra Courant S E A Königliche Kronanwaltschaft. [Diem bestellende Pachtkaution ist auf den Be- ! trag der einjährigen Pacht bestimmt und das zur | Uebernahme der Pacht erforderliche Vermögen auf
f | 87,000 Æ nachzuweisen.
ladungen un. dergl. i ZU dem auf deu 27. Februar d. I., Bor- | mittags 11 Uhr, im Lokale der unterzeichneten Re-
[225] Subhastations-Patent. P Gei Bi ermile laden wir Das dem Glasermeister Carl Asfel zu Berlin | Nachtbewerber mi em Demerken ein, daß die Ver- R A Ne s sel zu Berlin, | pachtungsbedingungen, die Regeln der Lizitation und
T i E : wohnhaft, orge, Mi O F f j Steckbrief. Gestern Abend entsprang auf dem | Deutsch Rixdorf an der Sitaße iee dez ! E S R Sea e e - 1 er Dienststun-
Transport von Leipzig dahier Friedr. Belger aus | Afa y i
‘an i ig dahi L, zien“ belegene, im Grundbuche v ; ; : a, n 29 Jahre alt, mittelgroß, Haar Rixdorf Band VII. Bl. Nr. 41 ae Sraug! | dé n ) Lies A S ernagen Me E dun i ärthen, Nase etwas gedrückt, Zähne gut, | stück nebst Zubehör, soll | Ver s ereit sind, auf Verlangen Abschriften der
arben : eine größere in zerflofsener Form auf dem den 17. März 1875, Vormittags 11 Uhr, | erPA Ungs-Dedingungen unp. dex Lizitationsregeln reten Handrüden, kleinere in der Weiche. Klei- | an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 25, Zim- | 9821 Erstattung der Kopialien zu ertheilen, dung: ein s{chwarzer Filz, brauner, zweireihiger Ueber- * mer Nr. 16, im Wege der nothwendigen Subhasta- | E L S 1009,
: egierung.
Vorladung verfügt worden ist, hiermit geladen, in |
n Centimeter (= 5 Fuß 1 Zoll). Haare: \chwarz- dem auf Mittwoch, den 17. März 1875, Mor- | raun.
Stirn: niedrig. Augenbrauen: \hwarzbraun. Augen : grau. Nase und Mund: gewöhnlich. Zähne: gut. Kinn und Gesichtsbildung: oval. Gestalt: unterseßt. Sprache: deutsch und polnisch. Beson- dere Kennzeichen: lahmt auf das rechte Bein. Be- kleidung: wahrscheinlich entnommen aus den ge- stohlenen Sachen, als: 2 s{chwarzen Tuchröcken, einem bellbraunen Nod, einer braunen Buxkinhose, einem Paar langschäftigen Stiefeln, einem Paar Halb- stiefeln, einer braunen Leipziger Müße und 6 gelb und rothen Taschentüchern. Frankenstein, den 27. Januar 1875. Der Königliche Staatsanwal“. Blumenthal.
[657]
Oberschlesische Eisenbahn.
Es sollen die Erd- und Planirungsarbeiten ven Station 53 +50 bis Station 72-0 der Bahnstrecke Cosel—Neustadt O.-S., veranschlagt zu
120,866 Kbm. Erd- uud
23,630 Qu.-Mtr. Böschungsarbeiten
im Wege der Submission verdungen werden,
Die Sukmissions-Bedingungen, Masffenberechnun- gen, Pläne und Profile liegen in unserm Central- Bureau, Abtheilung Ill. hierselbst, Teicbstr. Nr. 18, zur Einsicht aus, von wo dieselben aub gegen Er- stattung der Kopialien bezogen werden können. Offerten sind verfiegelt und portofrei, versehen mit der Aufschrift:
«Submission auf die Ausführung der Erd- und Planirungsarbeiten zur Eisenbahn __ Cosel—Nenstadt O.-S,“
bis zu dem
auf Donnerstag, den 11. Februar cr.,
i Vormittags 11 Uhr,
in dem oben bezeichneten Central-Bureau angeseßten Eubmissionétermin an uns einzureichen, wo deren Eröffnung in Gegenwart der etwa erschienenen Sub» mittenten erfoigen wird.
Subhaftationen, Hufgebote, Vors
zieher mit Sammetkragen, helles Beinkleid und | tion öffentlih an den Meistbietenden versteigert, und : Weste, farbiges Wollenhemd, Handschuhe. Belger, demnächst das Urtheil üter die Ertheilune g n : SGMBAETS (8@
A Ge Ber, kecker Dieb, führt „falsche Namen | {lags 5 | Es soll den 16, Februar im Kruge zu Dammen- fundig, mt Glü den Gnglánder, Hanau, den | ebarva vei bagao! Vormittags 11 Uhr, | dorf nabftehendo® Vol “1. Begang Theerofen
, i ) O Et, 4 , enda verkundet werden. | Jagen (früher 9 B.) 500 Stü f Baus- 30. Januar 1875, Der Untersuchungsridhter. f Das Es ega nne Are ist zur Grund- | holz II. bis Y, Klasse A 11. Bean e en
— ear, ver einem derselben unterliegenden Gesammt- | Jagen 65 (früher 31), ppt. 300 Stü eiche! pitihtigen: 1) Tiebbor M unen 18 Heeres O von 11 ren mit einem Rebterirag | Bauholz II. Eis V Klasse; 30 Ee fiefera Been zt ; : L a al ,, ged. | von 0,26 Thlrn. veranlagt. holz I. bis-V. Klasse, IIT. Began ammen- La e e IEOI, fatholisch, 2)_ Michael | Auszug aus der Steuerrolle, und Hypotheken- dorf, Jagen 80 früber 11); 248 Str éichen Breslau, den 29. Januar 1875. Gri ins Me C hubin, geb. den 20. September | schein, ingleichen etwaige Abschäßungen, andere das | Bauholz 11. bis Y. Klasse, 123 Stü kiefern Bau- Königliche Direktion. N e isch, E Altmann aus Schubin, } Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere | holz L bis Y. Klasse, 19 Rmtr. eichen Klaftern E ck L L Me 1 G, P S es or baude (0 find in unserem Bureau V. ein- j Pee Wege der Lizitation öffentli an den | [637] Bekauntmachung.
i ; | 3, ol, N j j Hletslbtetenden gegen gleich baare Bezahlung ver- 8 ä iche Arbei N G E rb E aus Barcin, i Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder anderweite | kauft, wozu Kauflustige an dem del ätten Tage auf e G b ‘Bare d Babniiee Bedtn 6) Si ban, Sch S Puear 2, evangelisch, | zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in | Ort uud Stelle Vormittags um 10 Uhr hiermit | stemmen im Wege öffentlicher Submission vergeb n Hul e 3a Pon geb. den 14, De- | das Hypothekenbuch bedürfende, aber nit eingetra- | eingeladen werden. Dammendorf, den 28. Ja- | werden A i“ E Î halt M is, )é A Mes aus Znin, gene Realrechte geltend zu machen haben, werden nuar 1875. Der Oberförster. A. Beermann. ierzu wird Termin auf Freitag, den 19 ae / Ms t , Gee is, ) Johann Wel- aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklu- } ati Februar cr., Bormittags 11 Uhr im Bureau an S iIE n t Mie d e Over non O B Tersteigerungötermin anzumelden. ! [650] der unterzeihneten Behörde anberaumt A
91, G S Kro j r en 24, e ; N i i i gev, den 14. Februar 1851, fatholisch, 10) Stanis- i Königliches Kreisgèricht. Au Erf ea M A E S O Pawlicki aus Exin, ‘geb. den 3. Mai 1853, Der Subhastationsrichter. Submission auf Ausfü ta holish, 11) Baer Hirsch aus Labischin, geb. den — r B f Nocbiarae nds- 28. „Zuni 18953, füdish, 12) Raphael Raphael aus hen, bid zu duo S E Labischin, geb. den 20. Februar 1853, {üdis, 13) Friedrich Adolph Friedewald aus Schubin, geb. den ck. Oktober 1853, evangelisch, 14) Stephan Jerdrze- lewsfi aus Schubin, geb. den 9. August 1853, kg- tholish, 15) Adolph Eduard Perdelwiß aus Gro- madno, geb. den 20. Februar 1853, evangelisch, 16)
Bekanutmachung.
Für die Werft soll der pro 1875 eintretende Be- | darf an Segeltuch, Presenning-, Bram-, Carrel- und Côopertuch, sowie Slaggleingarn, sicher gestellt werden.
[5726] Subhastations-Patent. | „Submi sgatterten Gee negelt mit der Aufschrift :
| | i
versehen, bis zu genanntem Termine bei uns einzu "Bedi bst Zeich
edingungen nebst Zeichnang liegen im Bureau des Eisenbahnbau- und Betriebs-Jnspektors Wage- mann in Hannover und auf den Bahnhöfen Nord- stemmen und Alfeld bei den Stationsvorstebern zur Einsicht aus, werden auch gegen Erftattung der Ko- pialien von dem Bureauvorsteher der unterzeichneten Behörde auf Antrag verabfolgt. Cassel, den 25, Januar 1875. Königliche Eisenbahn-Kommission
der Hannoverschen Staatsbahn,
4 A : u } ung von Segelt Aa Das in Wymyslowo, Königlich, im Kreise Mo- | {is zu dem am 13, Gedrunrer. Mittags 12 Uhr (m
gilno unter Nr. 2 belegene, den Joseph und Mas- ? 5 j x ry Priebeschen Eheleuten gehörige Bauergrund- j Sen N neten Behörde anberaumten s Ss Jo d E Bou | Die Lieferungsbedingungen, welche auf portofreie Peter Zielinski aus Wyremba, geb. den 13. Juli | an ordentlicher Gerichtsstelle in d n Ae uu | Anträge gegen Erstattung der Kopialien abschriftlich 9) katholisch, 17) Gustav Adolph Bethke aus Zie- wendigen Subhastation versteigert werd-n. Dasselbe ' E werhene tegen in dex Registratur zur Ein- ge et, geb. den 2. April 1853, evangelisch, 18) Michael ist mit einem Reinertrage von 128,21 Thlr. und mit j Danzig den 28. Januar 1875 E aus Gorki zagajne, geb. den 20. September | einem Nußungswerthe von 54 Thlr. zur Grund- j " L an
98, tatholish; haben sich na der Bescheinigung * resp. Gebäudesteuer veranlagt worden und enthält ' Kaiserliche Werft.