1875 / 36 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 11 Feb 1875 18:00:01 GMT) scan diff

dem Vorsißenden und mindestens zwei Mitgliedern des Wahlvorstan- des zu unterschreiben. / î r

Art. 11 Die Wahl der Kirchenvorsteher rzuß derjenigen der

indevertreter vorange!: en. | :

U 125) Die Nate der Gewählten werden der Gemeinde öffentlich durch Aushang bekannt gemacht. Nah dem Ermessen des Kirhenrorstandes kann die Bekanntmachung auch noch in anderen, den örtlichen Verhältnissen entsprechenden Formen erfolgen.

Art. 13. Einsprüche gegen die Wahl sind innerhalb einer von dem leßten Tage des Aushanges ab zu berechnenden Ausschlußfrist von wei Wochen bei dem Kirchenvorstande zu erheben, welcher über die- lben en!sheidet. Gegen den ablehnenden Bescheid steht binnen einer Ausschlußfrist von zwei Wochen nah erfolgter Zustellung die Beru- fung an die bischöfliche Behörde zu, welhe im Einvernehmen mit dem Regierungs-Präfidenten (Landdroster)) die Entscheidung zu treffen hat. L :

e 14. Für die erste Wahl ernenut die bishöflihe. Behörde im Einvernehmen mit dem Regierungs - Präsidenten (Landdrosten) den Wahlvorstaud und den Vorsißenden desselben. Der Wahlvorstand über- nimmt die dem Kir@henvorstande obliegenden Verrichtungen.

Dasselbe gilt für den Fall der Auslösung des Kirchenvorstandes.

Kun|, Wissenschaft und Literatur.

Die „Köln. Ztg.“ schreibt unter dem 10. d. M. aus Cöln: Gestern Abend Tbe êiné von hier nah Frankenthal zur Besich- tigung der Kaiserglocke entsandte Deputation zurück. Dieselbe be- stätigt unsere jüngst gebrachte Mittheilung, daß die Glocke in Bezug auf den Guß in jeder Hinsicht gelungen und ein vollkommenes Meister- werk zu nennen ist. Jm kommenden Monat wird die Glocke nun wohl Behufs Prüfung des Tones und Abnahme hierhec transportirt werden.

Die Erz statue, deren Aufstellung in Schillers Geburts- stadt Marbach auf den Geburtstag des Dichters für den Mai 1876 anberaumt ijt, hat ihre Vollendung in Thon durch den Bildhauer Rau empfangen, um nach der Gipsabformung dem Erzgießer Pe- largus zur Ausführung in Bronze übergeben zu werden. _ Schiller ist in dem Alter, in welchem „Don Carlos“ entstand, gefaßt (26. bi3 27. Lebensjahr), Form und Haltung des Kopfes (dessen Gesichtszüge fih mit Freiheit an die Daunecktersche Schillerbüste anlehnen), wie die Haltung des Körpers sind von ausgezeihnet günstiger Wirkung. Die Tracht ist die der Achtziger-Jahre des vorigen Jahrhunderts, und es ist dem Künstler gelungen, den Rock mit Glück plastisch zu ver- wenden.

Darmstadt ist definitiv als Ort der zu Pfingsten d. J. stattfindenden zweiten allgemeinen deutsheu Lehrerver- fammlung bestimmt worden.

Professor Joseph Führich in Wien, welcher dort am 9. Februar seinen 75. Geburtstag feierte, wurde aus diesem Anlasse durch zahlreiche Ovationen ausgezeichnet.

Das auf der Piazza Giuseppina in Triest zu errichtende Kaiser Maximilian-Denkmal wurde in der Wiener Kaiserl.

Ueber die Ergebnisse der leßten Livingstone'schen GEntdeckungsreisen in Afrika j hielt der Dr. Kiepert am 6. d. Mts. in der Gesellschaft für Erdkunde einen Vortrag, dem wir Folgendes entnehmen : j Ende Januar 1866 langte Livingstone in Zanzibar an, begab fich am 19. März mit 36 Leuten und 16 Lastthieren nach der Mündung des Rovuma und brach am 6. April ins Innere auf. Seitdem kam er nur noch einmal mit der civilisirten Welt in Berührung und zwar durch den Amerikaner Stanley, durch den er einen Theil seiner Tage- bücher wohlversiegelt nach England sandte. Es ift einec der glück- lichsten Zufälle, daß, von Briefen abgesehen, auch nicht eine einzige von seinen Aufzeichuungen verloren gegangen is. Am 22, März langte Livingstone von Zanzibar aus mit all seinen Leuten 11 Sepoys, 10 Johannamen, 9 Nassick boys, 2 Shupanga und 2 Waiyaus und Lastthieren vor der Mündung des RNovuma an. Da dieselbe aber einen sehr schlechten Ankerplaß bot, -fegelie er wieder etwas nah Norden, nah der Mikindani-Bai, und betrat am 24. März afrikanischen Boden. Innere auf. Am 14. April wurde der Rovuma erreicht, Von hier ging es gegen West am Nordufer des Rovuma hinauf. Bald zeigten

fich die verderblichen Folgen des Sklavenhandels in der Feindseligkeit |

des einen Stammes gegen den andern, sowie in dem Mißcrauen der Eingeborenen und dem Mangel an Lebensmitteln.

Nachdem Livingstone am 12. Mai Nyamatololé erreicht haite, passirte erx den Loondi, einen südlichen Quellenarm des Rovuma. Gern hätte er seine westliche Richtung beibehalten, um das Nord- ende des Nyassaflusses zu erreichen, aber der sehr gebirgige Charakter des Landes und die fortwährenden Einfälle der Mazitu zwangen ihn, gegen Süd-Westen hin vom Rovuma abzubiegen. F

Entseßzlich ist es, wie die arabischen Sklavenhändler hier hausen. Die überall umherliegenden Joche oder Gabeln, die um den Hals der Gefangenen gelegt werden, die Leichen der an Bäume gebundenen und ihrem-Schicksal überlassenen Kranken zeugten auf Schritt und Tritt von ihren Unthaten.

Júdem Livingstone vom Rovuma abbog, betrat er das Land der MWaiyaus, großer stämmiger Leute, welche ein gesundes, wohl bewäs- sertes, auch gut angebautes Land bewohnen. Durch einen Häuptling mit Trägern versehen, erreihte er glücklich Mataka's Stadt, in reizender, fruhtbarer Gegend. Hier machte er 2 Wochen Rast, ehe er die 3700 hohe Wasserscheide Überschritt und in 8 Tagen zum Nyassäsee hinabstieg. Ein Versuch, den See selb weiter nördlich zu Über)chreiten, wurde durch die Eifersucht der arabischen Händler ver- eitelt und so mußte er denn zu Fuß um das Südende des Sees herumwandern. Als die Südspißze erreicht war, wurde der Schire, des Sees Ausfluß zum Zambese, überschritten, und die Basis des Cape Maclear gekreuzt. Hier entflohen die 10 Johannamen, welche später die Lüge von Livingstone's Tode verbreiteten. Zu Boot ging es dann über die Süd-West-Bucht des Sees, wo Kim- jusas, eines alten Bekannten Dorf erreicht wurde. Livingstone empfing von diesem reiche Geschenke an Fett und Bier, den hier gebräuchlichen Liebesbeweisen. Das ganze seit dem Verlassen des Rovuma durch- zogene Land, bis weithin gen Westen ins Gebiet des Lualaba hinein, ist nämlich ein Bierland. So schreibt Livingstone: „Kandulo, der Häuptling, war ins Nachbardorf zu Biere gegangen“. q

Der Stamm am Südufer des Nyassasees, Mangandscha ge-

nannt, ift bedeutend umgänglicher, als die tapferen aber roheren Waiyaus. Im Westen, oben auf dem hohen Gebirge, fißen die Maravi, mit den. Seeanwohnern in Fehde begriffen. Nur mit Mühe gelang es, Träger aufzutreiben, um Anfang Oftober das Gepäck auf das in seinen Pässen 4—5000' hohe Gebirgè zu schaffen. Zatckig und \{chroff erheben sich die Berggipfel noch 2—3000' höher, lassen aber zwischen sich Raum genug zum Anbau. Weiterhin, wo der Weg durch weniger hohes Gebiet führt, wurde auch das Wild, Elenn un? Büffel wieder zahlreicher. Das Land ist hier den Einfällen der Mazitu unterworfen und fowie Livingstone am 31. Oktober den in den Loangwa fließenden Leué überschritt, befand er si{ auch wieder im Gebiet der Sfklayenhändler. ___ Noth einmal kehrte Livingstone in das Gebiet des Nyafsa zurü, indem er den Oberlauf des Bua und Kajamba überschritt, dann aber ging es über einen Paß, zwischen den Bergen Kokwé und Jasika, in das Stromgebiet des Loangwa. Rasch fiel der Weg zur völligen Ebene von nur 1800' Meereshöhe ab, alle Dörfer waren verpalisa- dirt, und keine Lebensmittel zu erhalten, Ende Oktober war der erste Regen gefallen, jeßt im Dezember hörte er selten auf, dann aber brannte und stach die Sonne um so mehr. Der Loangwa wurde überschritten, der in 7000‘ Höhe oben im Hochlande Ischibale entspringt, und längs der steilen Alluvialufer des Nyamazi ging es hinauf in das Gebirge Muxinga. s

Die Ts\atfafliege, die sich in der Ebene unten wieder eingestellt

14 Tage später brach er mit einem Führer ins |

Königl. Erzgießerei bereits verladen ur/d dürfie dieser Tage {hon in Triest eintreffen.

Wie die „Bohemia® - berih*.et, herrschte am 5. Februar in einem Theile Böhmens. und INährens ein so heftiger S hne e- sturm, daß ganze Bahnstrecken. außer Verkehr geseht werden mußten.

Land- und Forftwirthschaft.

Nachdem Colmar für dieses Jahr als Siß des Kon- gres]les der deutschen Winzer bezeichnet worden ist, ift gegen- wärtig dort ein Organisations-Comité in der Bildung begriffen, zu dem Zwecke, die Mittel ausfindig zu machen, um dieses Projekt bestnmög- lich zu verwirklichen.

Gewerbe und Handel.

Die Rechnungsabschlüsse der General - Bau-Bank per 31. Dezember 1874 weisen einen Reingewinn von 28,986 Thlrn., einen Reservefonds ron 25424 Thlr. und eine Spezialreserve von 11,0625 Thlr. na; ferner 10,039 Thlr. Kassa und 781,532 Thlr. Guthaben bei der Centralkank für Industrie und Handel. Die Unternehmen Coblenz-Altenbeken und Bremen: Marburg standen nah Abschreibung von 14,1064 Thlr. noch zu Buche mit 7500 Thlr. Das Kautions- konto betrug 442,4212 Thlr. ; Debitoren 920, Jnventarien 179 Thlr.

Nach dem nunmehr vom Verwaltungsrath geprüften Jahres- b-riht der Danziger Privatbank kann, troßdem die Bank von Verlusten nicht verschont geblieben ist, eine Dividende von 6 % ver- theilt und für die in Anfertigung begriffenen neuen Marknoten ein Betrag von 50:0 Thlr. reservirt werden. Der Reservefonds, dessen höchsten Betrag das Statut auf 250,000 Thlr. fixirt, ist nunmehr voll und fernere Abseßungen nicht mehr nöthig. Die Bank, welche bis jeßt 666,6667 Thlr. Noten ohne Metalldekung auszugeben berechtigt war, wird vom 1. Januar 1876 nur 424,000 jolcher Noten coursiren lassen können. Da indeß das Depositengeschäft {on seit Jahren mit Sorgfalt gepflegt wurde, ist nach dem Bericht eine Beeinträchtigung der Dividenden nicht zu befürchten.

In der kürzlich abgehaltenen Aufsichtsraths sißung des Barmer Bankvereins kam die vorläufige Aufftellurg des Gewinn- und Verlustfontos pro 1874 zur Vorlage. Es betrugen die Einnahmen auf Zinsenkonto inkl. des Ertrages der Brüsseler Kommandite 209,000 Thlr. gegen 203,500 Thlr. in 1873, Das Provisionskonto ergab 51,000 Thlr. gegen 59,000 Thlr. im Norjahre. Der Gewinn auf Valuten über die Zinsen hinaus betrug 16,000 Thlr. gegen 13,500 Thlr. in 1873. Der Gewinn auf zurückgekaufte cigene Aktien im Betrage von 619,000 Thlr. (welche mit 934 in die Bilanz geseßt sind, so daß für 1875 weitere 40,000 Thlr. dem Gewinn- und Verlustkonto zufließen) beträgt 48,000 Thlr. Der Gewinn auf dem Effektenbestande über 5% Zinsen hinaus ist 9000 Thlr. Dem Gesammtgewinne von 334,000 Thlr. stehen an Unkosten und Verlusten 51,000 Thlr. gegenüber, und zwar Salair 25,000 Thlr., Tantième 4000 Thlr., diverse Unkosten 10,000 Thlr., Amortisalion der Baut-n im provisorishen Banklokal 3000 Thlr., Verluste in der Kundschaft 9000 Thlr., so daß 283,000 Thlr. verbleiben = 6,97% des Aktienkapitals. Hiervon werden 120,000 Thlr. auf Delcredere gebraht für zu erwartende Ausfälle bei Liqui-

hatte, verschwandz; dichte Wälder bedeckten das Gebirge, das hier bis zu 6500' aufsteigt. Dben im Gebirge bei Chitembo machte er zu Neujahr ein paar Tage Halt. Dort gab es zwar viel Regen, aber wenig zu essen. Livingstone befand sih jeßt im Lande der Labisa. Es ist ein armseliges Volk, dem Babemba unterthan, mit runden Köpfen, Stulpnasen und spißgefeilten Zähnen,

Das Stromgebiet, in welches Livingstone durch herrliche Wälder jeßt im Jahre 1867 hinabstieg und das er bei seinen Lebzeiten nicht wieder verlassen sollte, war das des Lualata, Mit Recht ist Living- stone als dex vorzüglichste Entdecker dieses mächtigen Quellenbeckens und Reservoirs anzusehen. Es handelte sich zunächst um den Ts\chambese, den Hauptzufluß des Bangweolosees, der vom Zambese jeßt erst deutlich getrennt erscheint. Erst 1870 erscheint diese Wasser-

| scheíde deutlich auf unsern Karten,

Son am 28. Januar überschritt Livingstone den Tschambese,

betrat damit das Gebiet des Babemba und nah drei Tagen Molemba, | ein nahe 5000! hoh gelegenes Dorf, in welchem der KUrst Tichitapa- |

nywa residirt. Von hier aus sendete Livingstone seine ersten Depe- schen nach Europa.

Berlin. Am ‘6. Fébruax | hielt - der Architekten-V even

zu Berlin seine Hauptversammlung ab, Dem erstatteten Jahresbericht zufolge war die im Jahre 1874 erreihte Mit- gliederzahl des Vereins 1091, worunter 438 hiesige und 653 auswär- tige sind; neu aufgenommen wurden 86, ausgetreten sind 17 Mit- glieder und zwar 3 einheimishe und 14 auswärtige. In finanzieller Hinsicht ist das Jahr 1874 ein “wenig günstiger für dea Verein ge- wesen: Die Herstellungskösten des Werkes „Berlin und seine Bau- ten“ werden nach ziemlich sicheren Ueberschlägen nicht weniger als 30,000 A betragen, worauf indeß im Jahre 1874 erst 12,030 4. verauëgabt sind. Da der Rest von etwa 18,000 ( auf das Jahr 1875 fällt und der Verein erft vom Jahre 1876 ab auf die Erzie- lung größerer Einnahmen aus dem Verkauf des Werkes rechnen darf, so wird voraussichtlich das finanzielle Ergebniß des laufenden Jahres ein noch ungüunstigeres werden, als es dasjenige von 1874 ist. Die Einnahmen des leßten Jahres beziffern sih rund auf 30,414 M, worunter als Hauptposten 16,620 4. an Beiträgen der einheimischen, 3966 1. an Beiträgen von auswärtigen Mitgliedern figuriren; 8379 M find von 838 Theilnehmern an der leßten Verbandsversammlung für das Werk „Berlin und seine Bauten" entrichtet, 1449 4. dur den Verkauf von literarischen Erzeugnissen, ferner an verschiedenen einmaligen Einnahmen und an Zinsen von dem Vermögen des Ver- eines, erzielt worden. Die gesammte Ausgabe des Jahres 1874 be- läuft sih rund auf 39,580. M, wovon auf Miethe, Beleuchtung, Mo- bilien u. #. w. des Veretinslokales 6290 M; Besoldungen der Vereins- beamten und sonstige Verwaltungsunkosten 6115 #Æ, die Bibliothek 3458 M, Publikationen und Ausgaben für das Koukurrenzwefen 17,072 Æ, Feste und Exkursionen 4237 A, Beiträge zu Bereinen 402 M, Extraordinarien 2006 A kommen. Von dem nachgewiese- nen effektiven Defizit von 9166 M. sind durch Verkauf von im Ver- eins8vermögen befindlich gewesenen Werthpapieren 4956 A gedeckt worden, so daß das verbliebene Defizit des Jahres 1874 sich auf 4210 M. beläuft. Was den Voranschlag des Vereins für 1875 be- trifft, so sind im Haushalt dieses Jahres an Eiuvnahmen vorgesehen: Mitgliederbeiträge 20,750 F, Verkauf des Werkes „Berlin und seine Bauten“ und anderer liter arischer Erzeugnisse: 8040 #4, Zin‘en210 4, zusammen 29,000 A Die veran- \hlagten Ausgaben, unter welchen die Herstellung des Werkes „Ber- lin und feine Bauten“ den Hauptposten mit 18,000 bildet, be- tragen dagegen 43,000 M, ‘so daß voraussihtlich ein Defizit von 14,000 Æ am Jahres\{luß verbleiben wird, wovon 5000 A dur pen Verkauf von Werthpapieren aus dem Vermögensbestande des Vereins gedeckt werden können. —— Die vom Säkelmeister zur Deckung des verbleibenden Restes gemachten Anträge sollen vor Beschlußfassung darüber im Plenum zunächst noch einer Berathung im Schoße des Vorstandes unterzogen werden. :

Die Eröffnung. der Jagdausftellung in Jansons Hotel wurde am 5. d. M. unter entsprechender Feierlichkeit vorgenommen. In dem mit Prof. Wenkelschen Aquarellen (komische Jagdscenen dar- stellend), mit zahlreihen Geweihen und grünem Tannenreis geschmack- voll dekorirten Saal ist in üversichtlihem Arrangement eine große Anzähl auf Jagd und Jägerei Bezug habender Gegenstände aufgestellt. Außer Waffen und Jagdgeräthen, die R. Pieper in Msrs, Rasch in Braunschweig, Dähling und Schüfler von Hiér in prachtvollen Kol- lektionen eingesandt haben, zieht besonders ein durchgängig aus Ge- weihen gefertigtes Meublement (Friedrich Berlin) die Aufmerk- samfeit der Anwesenven auf fih, Maler Rohlfs hat“ mehrere Delgemälde, Maler Weinberg einige seiner berühmten Rauchbilder

dation der Berliner Kommandite, so daß 163,000 Thlr. zur Ver-

; theilung bleiben, welche 4% des Grundkapitals von 4,055,000 Thlr.

ausmachen.

Die Deutsh-Brasilianishe Bank in Hamburg hat für ihr erstes, 14 Monate umfassendes und mit dem 31. Dezember 1874 schließendes Geschäftsjahr eine Dividende von 13% oder 11!/,% p. a. erzielt; zugleih wurde der Reservefonds mit 160,000 4 dotirt. Das Hamburger Syndikak, zu dem die Internationale Bank in. Ham- burg gehört, publizirt nunmehr seinen Beschluß, einen Theil der vom Verkauf nicht ausgeschlossenen Aktien dem Publikum zur Verfügung zu stellen und zwar zum Course von 103% plus Zinsen vom 1. Ja- nuar zu 5% p. a. Das Aktienkapital der Bank ist auf 25 Mill. normirt und find auf dafselbe 10,000,000 Æ eingezahlt.

Paris, 10. Februar. (W. T. B.) Die Reduktion der Zeich- nungen auf die neue Pariser A uleihe soll im Verhältniß von 40 zu 1% erfolgen.

Aus Kopenhagen, 10, Februar, Abends, meldet „W. T. B‘: Die Nachforschungen uach dem entwichenen Rendanten der Halle- Sorau-Gubener Eisenbahngesellschaft, Pil, werden hier von der Po- lizei eifrigst betrieben, find jedoch bisher erfolglos geblieben.

Verkehrs-Anstalten.

Am 9. d. M. fand in Nakel, wie die „Pos. Ztg.“ mittheilt, eine Versammlung des ständigen Cisenbahn-Lomités, so wie einer größeren Anzahl von Interessenten der Kreise Gnesen, Wengrowitßz Schubin, Wirsiß, Flatow, Konitß und Bromberg statt, um Über die baldige Ausführung der projektirten Eisenbahn von Gnesen über Nakel nah Koniß, im Anschluß an die Oels-Gresener Eisenbahn, zu berathen, Die Versammlung ging von der Ansicht aus, daß die Eisenbahnlinie Oels-Gnesen, deren Eröffnung im Laufe des Sommers be- stimmt zu erwarten ift, nur dann Ausficht auf Rentabilität und einen mebr als lokalen Nußen für die Provinz gewähren könne, wenn ihre Fortseßung nach Norden, über Nakel nah Konitz erfolge. Die anwesenden Verx- treter der betheiligten Kreiskorporationen sprachen die Versicherung aus, daß leßtere gern bereit sein würdcn, zur Ausführung jenes Pro- jektes erhebliche Opfer zu bringen, wogegen allerdings auch dahin ge- wirkt werden müsse, daß die Provinz und der Staat, etwa dur Ge währung von entsprechenden Bauprämien pro Meile, dem Unter- nehmen ihre Unlerfstüßung zu Theil werden ließen. Endlich wurde beschlossen, dem Handelsminister umgehend die gefertigten Vor- arbeiten zu überreichen, mit der Bitte, dieselben einer technischen Vorrevision unterziehen zu lassen und sich dahin zu äußern, an welche speziellen Bedingungen er event. die Ertheilung der Baukonzession knüpfen würde.

Wien, 11. Februar. (W. T. B) Den Morgenblättern wird aus Suczawa gemeldet, daß gestern auf der Station Ruda der Lemberg-Czernowißer Bahn eine Entgleisung stattgefun- den hat. Sieben Lastwagen wurden dabei zertrümmert. Zwei Per- sonen sind verwundet worden.

Southampton, 10. Februar. (W. T. B.) Der Dampfer „Hermann“ vom baltischen Lloyd ist hier eingetroffen.

Martin (Stuttgart) Reliefbilder, Brohmann (Berlin-München) Pho- tographien nah Originalen von Franz v. Pausinger, sowie Hodeck (Wien) Photographien europäischer Raubvögel ausgestellt. Auch Kurisfitäten sind zahlreih vertreten. So sieht man beispielsweise das Geweih des berühmten Hirsches Harlikin, der 1803 nah hartem Kampfe vom Fürsten Leopold von Dessau erlegt wurde, ferner eine vom Prinzen August von Württemberg eingesandte Sammlung ah- norm gebildeter Rehgeweihe, eine Sammlung seltener Perrückenhörner, das funstvoll gearbeitete Pulverhorn des Fürsten Radziwill, ein Ler- chenspiegel aus der Zeit August des Starken u. A. Erwähnung verdient endlich eine Fellfammlung aller existirenden Fuchsarten.

In der Sitzung der Königlichen großhbritannischen Geographischen Gesellshaft am 8, d. M. bielt Admiral G. H. Richards vor einer sehr zahlreichen Versammlung, unter der sih auch der Prinz von Wales, fowie der Marine-Minister Ward Hunt befanden, eine Vorlesung Über die Route der von der britischen Regierung projektirten nächsten Nordpol -Expedition. Nach einem Rückblick auf die Geschichte der arktischen Erforschung, bemerkte der Ad- miral, daß die Expedition, die uun equipirt werde, aus zwei stark gebauten Schiffen, von denen jedes eine Besaßung voa 60 Mann, einschließlich der Offiziere, fowie Mundvorräthe für drei Jahre an Bord führen wird, bestehen werde. Alles, was mensch- lie Vorsicht ersinnen konnte, sei geschehen. Die Erpedition werde wahrscheinlich im Mai oder Juni in See gchen und nat einjährigem Sorshungswerk zusammen odcr abgesondert, aber im Stande, mit ein- ander in Kommunikation zu bleiben, die Winterquartiere beziehen. Die Route der Expedition würde wahrscheinlich die via die Davis- straße, Baffins Bay und Smiths Sund sein. Was die Natur des Polarmeers anbelange, so sei Alles, was man mit Gewißheit darüber jagen könnte, daß es bisher noch unbeschift geblieben sei. Jedoch sei er weit davon entfernt zu denken, daß der Erfolg der Expedition durch die Erreichung des Poles b-:dingt sei. Der Marine-Minister, der demnächst das Wort ergriff, sprach die Hoffnung aus, daß die Expe- dition erxfolgreih sein würde, und fügte hinzu, daß sein Departement Alles gethan hätte, was möglich sei, um sie dazu zu magen.

i Theater.

Das komische Zeitgemälde „Ut de Franzosentied*, welches jeßt die Besucher des Residenztheaters erheitert, folgt in feinen drei ersten Akten sehr geschickt der Reuterschen Erzählung. Der dritte Akt führt aber niht weiter, als bis zu der Unglücksnacht, die der Uhrmacher Droz in Mamsell Westfalens Zimmer zubringt. Der ganze dann noch folgende Theil der Erzählung hat in nur zwei Akten Raum gefunden, ist daher skizzenhaft behandelt und seßt bei dem Zu- schauer die Bekannischaft mit der Erzählung voraus. Der Schluß weicht von dem «Originale ganz ab und ist fast burlesk zu nennen. Obwohl das Stück daher nur in seinen ersten drei Akten als Dramati- sirung der Reuterschen Erzählung gelten kann, in den beiden folgender, und namentlich im leßten Akt aber seinen eigenen Weg als Posse geht, erhält es das Publikum doch bis zum Fallen der Gardine in uuaus- geseßt heiterer Stimmung. Diese erreicht im dritten Akt, in der Unter- haltung zwischen Mamsell Westfalen (Frau Mende) mit dem Uhr- macher Droz (Hr. Panderx) und in der darauffolgenden Situation ihren Gipfelpunkt, steigert sich aber auch in vielen anderen Scenen des Stücks so, daß der Fortgang des Spiels dadurch unterbrochen wird. Mamsell Westfalen und der Uhrmacher Droz find durch die enannten Darsteller vorzüglih vertreten; Hr. Pander weiß namentlich

zu halten. Den - biederen Amtshauptmann Wever spielt Hr. A sehr gut. Auch der Müller Voß des Hrn. Schö n- eldt ist seinem Originale ganz entsprehend, Den Rathsherrn Herse faßt Hr. Keppler anders auf, als es nach der Reuterschen Erzählung sein müßte, indesseu führt er die komische Figur mit größtem Geschick uad Erfolg durch. Auch der Friß Sahlmann des Hrn. Beckmann ist nicht der Reuntersche Junge, aber ein durchaus befriedigender Ersaß, Frl. Ramur giebt die brave Müllerstochter ganz im Sinne des Dichters. Der platideutsche Dialekt ist im Stück nur durch Fr. Mende nnd Hrn. Schönfeldt konsequent vertreten, die übrigen Darsteller abgesehen von Denjenigen kleiner Nebenrollen, wie Fr. Baumeister (Frau Voß) sprehen entweder hochdeutsh, was in vielen Rollen liegt, oder wie die HH. Keppler und Beckmann méist nicht das gewshnliche Plattdeutsh, fsondern- einen dem hoh- deutsch gebildeten Ohr näher liegenden niedersächsischen Dialekl1.

Redacteur: F. Prehm. Verlag der Expedition (Kessel). Druck! W. Elsner Drei Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Slaals-Anzeiger.

Königreich Preufßen. Privilegium wegen eventueller Ausfertigung auf den Inhaber lautender Obligationen der Stadt Kempen, Regierungsbezirks Pojen

bis zum Betrage von 135,000 Mark Reichswährung. i Vom 16. Dezember 1874, S Wir. Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c. Nachdem von dem Magistrate und der Stadtverordn cten-Ver- fammlung der Stadt Kempen, Regierungsbezirks Posen, in den Sitzungen vom 23. Dezember 1873, 18. und 21. Februar 1574 be- schlossen worden ist, zum Ankaufe einer Gasanstalt, zum Baue einer neuen Straße und zur Bezahlung der alten Schuld genannter Stadt, eine Anleihe von 135,000 Mark Reichswährung bei dem Reichs-Fn- yalidenfonds aufzunehmen, wollen wir auf den Antrag des gedachten Magistrats, zu diesem Zwecke auf Verlangen des Reichê-Juvalidenfonds resp. dessen Nechtsnachfolgers auf jeden Jnhaber lautende, mit Zins- coupons versehene, sowohl Seitens der Gläubiger, als au Seitens der Stadt unkündbare Schuldverschrei bungen zu einem Gesammt- Nominalbetrage, welcher dem noch nicht getilgten Betrage der Schuld gleihkommt, also von höchstens 135,000 Mark Reichswäh- rung ausstellen zu dürfen, da fich hiergegen weder im Junteresse der Gläubiger noch der Schuldner etwas zu erinnern gefunden hat, in Gemäßheit des §. 2 des Geseßes vom 17. Juni 1833 zur Aus- stellung von Obligationen bis zum Betrage von 135,000 Mark Reichs- währung (Einhundert fünf und dreißig Tausend Mark Reichswährung) welche in Abschnitten von 3000, 1500, 600, 300 und 200 Mark Reichs- währung nach den Bestimmungen des Darleihers resp, dessen Rechis- nachfolgers Über die Zahl der Schuldscheine jeder dieser Gattungen nach dem anliegenden Schema auszufertigen, mit Hülfe einer Kommunal- steuer mit vier und ein halb Prozent jährlich!zu verzinsen und nach der dur das Loos zu bestimmend en Folgeordnung jährlich vom Fahre der Ausgabe der Obligationen ab, mit wenigstens jährli, einem und hochstens jährlich fünf Prozent des ursprünglichen nominelleu Schuld- kapitals, unter Zuwachs der Zinsen von den amortisirten Schuld- verschreibungen zu tilgen find, j dur gegenwärtiges Privilegium Unsere landesherrliche Genehmigung mit dex rechtlichen Wirkung ertheilen, daß ein jeder Jnhaber diesex Obli- gationen die daraus hervorgehenden Rechte, ohne die Uebertragung des Eigenthums nachweisen zu dürfen, geltend zu machen: befugt ist. Durch vorstehendes Privilegium, welhes Wir vorbehaltlich der Rechte Dritter ertheilen, wird für die Befriedigung der Inhaber der Obligationen eine Gewährleistung Seitens des Staates nit über- Mes Wia Unserer ôchsteigenhä Unters rkundlich er Un]erer Hochsteigenhändigen Unterschrift 1 beigedrucktein Königlichen Jnsiegel. T y Laus Gegeben Berlin, den 16. Dezember 1874. E Wilhelm. Camphausen. Graf zu Eulenburg. Achenbach.

A RERES n e

Provinz Posen. E Regierungsbezirk Pofen. Obligation der indi Kempen D Mark Reichswährung.

Auf Grund der unterm 26. Januar 1874 (Nr. 195) 74 1 B. von der Königlichen Regierung zu Posen genehmigten Beschlüsse des Magistrats und der Stadtverordneten-Versammlung zu Kempen vom 23. Dezember 1873 und des Allerhöchsten Pcivilegiums vom .…....... wegcn Aufnahme einer Schuld von 135,0(/0 Mark Reichswährung, bekennt sich der Magistrat der genannten Stadt Namens der Stadt durch diese, für den Jnhaber gültige, sowohl Seitens des Gläubigers als auch Seitens des Schuldners unkündbare Verschreibung zu einer Darlehnsschuld von : Mark Reichswährung, in Buchstaben

Mark Reichswährung, welche an die Stadt baar gezahlt worden und mit vier und ein halb Prozent {ährlih zu ver-

zinsen ift.

Die Rückzahlung der ganzen Schuld von 135,000 Mark ge- sicht vom Jahre 1874 ab aus einem zu diesem Behufe gebildeten Tilgungsfonds von wenigstens Einem Prozent des ursprünglichen nomi- nellen Schuldkapitals jährlich unter Zuwachs der Zinsen von den ge- tilgten Schuldverschreibungen, nah Maßgabe des genehmigten Lilgungsplans. 5

Die Stadt behält sich jedoch das Recht vor, den Tilgungsfonds um höchstens füxf Prozent des ursprünglichen nominellen Schuld- Tapitale s größere Flei lungen verstärken.

Die durch die verstärkte Amortisation ersparten Zinsen wc ebenfalls hen oes zu. | I D

Die jährlichen Amortisationsraten werden guf 300 i - weise 200 Mark abgerundet. | t MPERnes

Die Folgeordnung der Einlösung der wird durch das Loos bestimmt.

Die Ausloosung erfolgt vom Jahre .

Suni {eden Jahres. __ Die ausgelooften Schuldverschreibungen werden unter Bezeichnung ihrer Buchstaben, Nummern und Beträge, sowie des Termins, an welchem die Rückzahlung erfolgen soll, öffentlich bekannt gemacht. Diese Bekanntmachung erfolgt spätestens drei Monate vor dem Fällig- Teitêtermine durch den in Berlin erscheinenden Reichs- und König- lih Preußischen Staats-Anzeiger -oder das an dessen Stelle tretende Organ, ferner durch das Amtsblatt der Königlichen Regie- rung zu Posen oder das an desseu Stelle tretende Organ, und durch mindestens ein in Breslau erscheinendes öffentliches Blatt. Dies leßtere Blatt wird von dem unterzeichneten Magistrate gewählt und in dem Reichs-Anzeiger bekannt gemacht,

Bis zu dem Tage, wo solchergestalt das Kapital, und zwar zum Nominalwerthe, zu entrichten ist, wird es in halbjährlichen Terminen am 1. Juli und 2. Januar jeden Jahres, von heute an gerechnet, mit vier und ein halb Prozent jährlih in Reichsmünze ver- ginset. Der Zinsenlauf der ausgeloosten Schuldverschreibungen endigt an dem für die Einlösung bestimmten Tage.

. Die Auszahlung der Zinsen únd des Kapitals erfolgt gegen bloße Rückgabe der ausgegebenen Zinscoupons, beziehungsweise dieser Schuld- vershreibung, bei der Kämmereikasse in Kempen und den in den vor- gedahten Blättern bekannt gemachten Einlösungsstellen in Berlin und Breslau, und zwar au in der nah dem Eintritte des Fälligkeits- termins folgenden Zeit.

Mit der zur Empfangnahme des Kapitals präsentirten Schuld- verschreibung sind auch die dazu gehörigen Zinscoupons der späteren Bälligkeitstermine zurüdzuliefern. Für die fehlenden Zinscoupons wird der Betrag vom Kapitale abgezogen.

Die gekündigten Kapitalbeträge, welche innerhalb (30) dreiyig Jahren nah dem Rüzahlungstermine nicht erhoben werden, sowie die innerhalb bier Jahren, vom Ablaufe des Kalenderjahres der Fälligkeit an gerechnet, uicht erhobenen Zinsen verjähren zu Gunsten der Stadt. Das Aufgebot und die Amortisation verlorener oder vernichteter Schuldverschreibungen erfolgt nach Vorschrift der Allgemeinen Gerichts: ordnung Theil L, Titel 51 §. 120 seg. bei tem Königlichen Kreis- gerichte zu Kempen,

Zinscoupons können weder aufgeboten noch amortisirt werden. Doch soll Demjenigen, Versi den Verlust von Zinscoupons vor Ab-

Schuldverschreibungen

. ab in dem Monate

lauf der vierjährigen Verjährungsfrist bei dem Magistrate anmel-

Berlin, Donnerstag, den

der Verjährungsfrist der Betrag der angemeldeten und bis dahin nicht vorgekommenen Zinscoupons gegen Quittung ausgezahlt werden.

Mit dieser Schuldverschreibung sind . halbjährlie Zins- coupons bis zum Schlusse des Jahres . . .. . ausgegeben. Für die weitere Zeit werden Zinscoupons auf fünfjährig? Perioden ausgegeben. __ Die Ausgabe einer neuen Zinscoupons - Serie erfolgt bei der Kämmereikaj}e zu Kempen gegen Ablieferung des der älteren Zins- coupons-Serie beigedruckten Talons. Beim Verluste des Talons erfolgt die Aushändigung der neuen Zinscoupons-Serie an den Inhaber der Schuldverschreibung, fofern deren Vorzeigung rechtzeitig ge- schehen ist. __ Zur Sicherheit der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet die Stadt mit ihrem gesammten gegenwärtigen und zukünftigen Vermögen und mit ihrer Steuerkraft.

Dessen zu Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unterschrift ertheilt.

Kempen, den ..

O Der Magistrat. (Eigenhändige Namensunterschriften des Magistrats-Dirigenten und eines zweiten Magistrats-Mitgliedes.) Provinz Posen. Regierungsbezirk Posen. | Serie. n Zinscoupons Nr ile Mark . . . . , Pfennige Zinsen / zu der Obligation der Stadt Kempen g Littr 9 L über Mark Reichswährung. Inhaber dieses Coupons empfängt gegen dessen Rückgabe in Zeit vom . ten R. T A bis und späterhin die Zinsen der vorbenannten Stadtobligation für das Halbjahr vom bis Mi in Buchstaben Mark . .… . Pfennigen bei der Kämmereikasse in Kempen und den in dem Deutschen Reichs- und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger, oder an dessen Stelle tretenden Organe, in dem Amtsblatte der Königlichen Regierung zu Posen, oder an dessen Stelle tretenden Organe und in mindestens einem in Breslau erscheinenden öffentlihen Blatte be- fannt gemachten Einlssungsstellen in Berlîn und Breslau. Kempen, den . . ten O f ; DerMaägistrat. ___ Diefer Zinscoupon is ungültig, wenn dessen Betrag nit innerhalb vier Jahren nah der Fälligkeit, vom Schlusse des betreffen- den Kalenderjahres an gerechnet, erhoben wird. Anmerkung; Die Namensunterschriftea der Magistrats-Mit- glieder können mit Lettern oder Facsimilestempeln gedruckt werden; doch muß jeder Zinscoupon mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden. Provinz Posen. Regierungsbezirk Posen. lon zu der Obligation der Stadt Kempen 2 Littr Nr Uber Mark Reich8währung. Inhaber dieses Talons empfängt gegen dessen Rüdlgabe zu der Obligation der Stadt Kempen Littr M Ube i Mark Reichswährung zu vier und einhalb Prozent Zinsen die , .te Serie Zinscoupons für die fünf Jahre 18. . bis 18 bei der Kämmereikasse zu Kempen, sofern dagegen Seitens des als solhcn legitimirten Inhabers der Obligation kein Widerspruch er- gangen ift. : Kempen, den . . ten

(L. S.)

i Der Magistrat.

Anmerkung: Die Namensunterschriften der Magistrats-Mit- glieder können mit Lettern oder Facsimilestempeln gedruckt werden; doch muß jeder Talon mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden.

35% iges Staatsanlehen der vormals Freien Stadt Frankfurt a. M. von Fl. 8,500,000. d, d. 9, April 1839.

Bei der am 9. cr. stattgehabten 34. Verloosung des 3X % igen Staatsanlehens der vormals Freien Stadt Frankfurt a. M. d. d. 9. April 1839 wurden für die zur Kapitaltilgung in 1875 vorgesehene Summe nachverzeichnete Obligationen gezogen:

1) Zur Rückzahlung auf den 1. A pril 1875: 15 Stück Litt, B. à Fl. 1000 Nr. 52. 76. 105. 271. 280. 380. 474. 728. 730. 748. 750. 992, 1042. 1060 und 1088 = FI. 15,000, 15 Stü Litt. B. à Fl. 500 Nr. 1102. 1350. 1513. 1541. 1593. 1637. 1660. 1815. 1823. 1846. 1912. 1942. 2016. 2024 und 2053 = Fl. 7500, 14 Stück Litt. B, à Fl. 300 Nr. 2141. 2160. 2410. 2438. 2522. 2589. 2643. 2682. 2892. 2905. 2912. 2998. 3094 und 3097 = F. 4200, 15 Stück Litt. B, à Fl. 150 Nr. 3119. 3167. 3249. 3379. 3399. 3401, 3453. 3477. 3594. 3618. 3705. 3748. 3848. 3850 und 4091 = FL[ 2250, 12 Stück Litt, B. à Fl. 100 Nr. 4141. 4148. 4256. 4330. 4342. 4359. 4367. 4668. 4732. 4737. 4752 und 4833 —= 81. 1200, im Ganzen 71 Stück über Fl. 30,150 oder Mark 51,685,71.

2) Zur Nückzahlung auf den 1. Juli 1875: 14 Stück Litt. C. à Fl. 1000 Nr. 142. 161. 175. 178. 195. 639. 654, 680. 727. 803. 848. 892. 944 und 972 = FlL. 14,000, 18 Stü Litt. C. à 500 Fl. Nr. 1821. 1324. 1335. 1443. 1486. 1499. 1522. 1659, 1769, 1800, 1809. 1933. 1958. 1985, 2069. 2072. 2074 und 2091 == Fl. 9000, 12 Stúd Litt. C. à Fl./300 Nr. 2353. 2371. 2405, 2437. 2510. 2621. 2711. 2775. 2966. 2978. 3014 und 3082 = Fl. 3600, 10 Stück Litt, C. à Fl. 150 Nr. 3164. 3179. 3281. 3317. 3991, 3415. 3422. 3423. 3705 und 3971 = F1I. 1500, 10 Stüd Litt, C. à Fl. 100 Nr. 4288. 4319. 4345. 4349, 4356. 4448. 4522. 4646. 4686 und 4707 = Fl. 1000, im Ganzen. 64 Stück über Fl. 29,100 oder Mark 49,885,71.

3) Zur Rückzahlung auf den 1. Oktober 1875: 10 Stúück Litt. D. à Fl. 1000 Nr. 44. 70. 242. 456. 588. 832. 891, 893. 925 und 1098 = Fl, 10,000, 7 Stück Litt, D. à Fl, 500 Nr. 1110. 1131. 1317. 1551. 1572. 1615 und 1866 = Fl. 3500, 7 Stück Litt. D. à Fl. 300 Nr. 2184. 2198. 2564. 2797. 2803. 2843 und 2925 = S 2100, 3 Stück Litt, D. à Fl. 150 Nr. 3180. 3684 und 3804 = Fl. 450, 1 Stü Litt, D, à Fl. 100 Nr. 4199 = 31. 100, im Ganzen 28 Stück über Fl. 16,150 oder Mark 27,685,71,

4) Zur Rückzahlung auf den 1. Januar 1876: 14 Stück Litt, A. à Fl. 1000 Nr. 11, 75. 97. 136. 152. 216. 258. 296. 463, 475, 614. 766. 947 und 1047 = Fl. 14,000, 21 Stüdck Litt. A. à Fl. 500 Nr. 1118, 1164. 1196. 1239. 1307, 1324, 1325. 1373. 1387. 1398, 1492. 1544, 1580. 1636. 1655. 1747. 1762. 1791. 1816. 1960 und 1972 = Fl. 10,500, 10 Stück Litt, A. à Fl. 300 Nr. 2131. 2176. 2208. 2214. 2547. 2594. 2618. 2726. 2778 und 2824 = Fl. 3000, 7 Stü Litt, A. à Fl. 150 Nr. 3106. 3151. 3197. 3299, 3418. 3493 und 3675 = Fl. 1050, 7 Stück Litt, A, à Fl. 100 Nr. 4308. 4309. 4318. 4596. 4725. 4762 und 4849 = Fl. 700, im

det und den stattgehabten Befiß der Zinscoupons, durch Vor eigung der Squldverschreibung oder sonst in glaubhafter Weise darthut, E Ablauf

T Februar e

S755. unter Nr. 2 über Fl. 29,100 oder Mark 49,885,71, 71 Stück unter Nr. 1 über Fl. 30,150 oder Mark 51,685,71, im Ganzen 222 Stück über Fl. 104,650 oder Mark 179,399,99.

Die Inhaber dieser Obligationen werden hiervon mit dem Bes merken in Kenntniß gescßt, daß sie die Kapitalbeträge, deren Verzin- sung nur bis zum betreffenden Rückzahlungstermine stattfindet, bei der Königlichen Kreiskasse in Frankfurt a. M., bei der Königlichen Staatsschulten-Tilgungskasse in Berlin, bei jeder Königlichen Regierung 8-Hauptkasse, sowie bei den Königlichen Bezirks-Hauptkassen in Hannover, Lüne- burg und Osnabrück gegen Rückgabe der Obligationen und der dazu gehörigen, nicht verfallenen Zinscoupons, nämlich bei:

pos. 1 der 2 Stücke pro 1. April 1876/77 miS B A: 1878/77 : R ¿i 1. Oftober 1876/77 Y E 5 j 1 Sanuar 1877 nebst den Talons erheben können.

Der Geldbetrag der etwa fehlenden, unentgeltlich zurückzugebenden Zinscoupons wird von dem Kapitalbetrage der betreffenden Obligation zurückbehalten.

__ Soll die Einlöfung von dergleichen Obligationen nicht bei der Königlichen Kreiskasse in Franffurt a. M. oder der Königlichen Re- gierungs-Hauptkasse in Wiesbaden, sondern bei eineè der anderen Kassen bewirkt werden, so sind die betreffenden Obligationen nebft Coupons und Talons vor der Auszahlung durch diese Kasse an den Unterzeichneten zur At: einzusenden, weshalb diese Schuldver- schreibungen einige Zeit vor dem Nückzohlungs - Termine eingereicht werden können.

a R E

4 Meribat i Lo aus der l, Berloolung. Litt. B, 2308 3517 4236. C. 2043 2968 3942 4180. D. 75 2769 3223. A. 550 3347 4262 und 4704. 28. Ver - loosung. Litt. B. 1987 3408 3492. C. 754 1055 2308 2567 3746. D. 794. A. 2818 und 4163. 29, Verloosung. Litt, B. 708 2026 2408 4622 4763 4785, C. 919 2265 3951 4274. D. 3415. A DT 1859 2023 2837 3661 3745 3951 4168 4251 4272 4412 und 4679. 30, Verloosun g. Litt, B. 2869 3583 3669 3200 4191 4203 4212. C. 1524 2390 2825 3244 4219 4521 4525. D. 2425. A. 857 1227 1665 2305 2613 3539 3576 3940 3949 4150 4173 4663 und 4696. 31. Verloosung. Litt, B. 2009 2233 3562 4672. C. 490 1409 1845 2741 2761 2919-3331 3447 3708 4545. D. 3587 4465. À. 1115 1184 1266 1756 1777 1915 2216 2832 3050 3189 3445 3501 3969 3829 3917 4292 und 4620. 32. Verloosung. Litt, B, 228 715 1918 2865 3301 3684 3728 3772 4689. C. 815 1163 1478 2921 2842 2956 3384 3479 4039 4250 4483. D. 2552 4354 4566. A, 58 1078 2194 2758 und 4051. 33. Verloosung. Litt. B. 337 720 765 1259 1498 1533 1562 1625 1679 2234 2356 2441 2691 _2886 2986 3213 3256 4259 4446 4524 4727 4836, C. 595 334 1709 1820 1877 2273 2815 2931 3051 3345 3414 4339 4580 4672 4736 4779. D. 250 1369 2367 2727 3899 4211 4410. A 35 137 184 410 460 466 593 633 643 698 744 781 810 886 986 1136 1181 1242 1250 1278 1519 1540 1599 1644 1662 1682 1837 1862 1872 1890 1920 1931 1949 20091 2011 2064 2104 2128 2339 2454 2567 2581 2708 2744 2765 2771 3113 3227 3436 3541 3564 3717 4045 4082 4400 4446 4571 4577 4628 4695 und 4819. _ Die Inhaber dieser Obligationen werden wiederholt zu deren Einlösung aufgefordert. Wiesbaden, den 12, Januar 1875. Der Regierungs-Präsident. von Wurmb.

Personal-Veränderungen.

Köuiglich Preußische Armee. Offiziere, Vortepee-Fähnriche 2c. Abschiedsbewilligungen. ; ft der Veserve und Landwehr.

Berlin, 2. Februar. Hildebrand, Sec. Lt. von der Ref. des Inf. Regts. Nr. 53, mit s{li{chtem Abschied entlassen. Frhr. v. Troschke, Hauptm. a. D., zuleßt Prem. Lt, bei der Inf. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 26, die Anstellungsberechtigung für den Civildienst verliehen. Berlin, 4. Februar. Sepp, Sec. Lt. von der Kav. des 2. Bats. Landw. Regts. Nr. 110, mit Pension der Abschied bewilligt. Berlin, 6. Februar. Schipper, Sec. Lt. von der Reserve des Inf. Regts. Nr. 15, mit Pension, Müller, Rittm. vom Train des Res. Landw. Vats. Nr. 40, mit Pension und der Landw. Armee- Uniform, der Abschied bewilligt.

Veamte der Wisitär-Verwaltung.

Durch Verfügung des Kriegs - Ministeriums.

Den 27. November 1874. Haensch, Jutendant. Sekretär vom IIL, Armee-Corps, auf seinen Antrag mit Pens. in den Ruhe- stand T Den 9, Dezember 1874, Zaide, Pr. A. a. D, Kas Vis spektor von Mainz nach Weßlar verseßt. _Den 31. Dezember 1874. Neumann, Rehn. Rath und Kassirer bei der General-Milit. Kasse zum Ober-Buchhalter, unter Beilegung des Dienstprädikats als Kriegs-Zahlmeister, ernannt. Land schulz, Rechn. Rath und Buchhalter bei der Gen. Milit. Kafse zum Kassirer ernannt, Tüßscher, Geh. Sekret. bei der Gen. Milit. Kasse zum Buchhalter befördert. Zohl, Kassen-Assist. bei der Gen. Milit. Kasse zum Geh. Sekret. ernannt. Den 16. Januar 1875, Scholle, Zahlm. vom 2. Bat. Inf. Regts. Nr. 15, zum Feld-Art. Regt. Nr. 14, Schreiber, Zahlm. des Feld-Art. Regts. Nr. 14, zum 2. Bat. Infant. Regts. Nr. 15,

verseßt.

Den 20. Januar 1875. Bachmann, Zahlm. vom 3. Bat. Jüs. Regts. Nr. 86, zur 2. Abtheil. Feld-Art. Regts. Nr. 9. v. Pa- finsfi, Zahlm. vom 1. Bat. Infant. Regts. Nr: 84, zur 2. Abtheil. Feld-Art. Regts. Nr. 24 verseßt.

Den 21, Januar 1875. Merleker, Intend. Rath vom XI. zum VI. Armee-Corps verseßt. Sei H Rechn. Rat), Intend. Sekret. vom XIV. Armee-Corps, auf seinen Antrag mit Pens. in den Ruhe- stand verseßt, Matthias, Zahlm. vom 2. Bat. Inf. Regts, Nr. 70, auf Ansuchen mit der geseßl. Pens. in den Ruhestand verseßt. Den 28. Jaænuar 1875, Spangenberg, Intend. Sekret. vom IV. Armee-Corps, Hillert, Intend. Registr. v. V. Armee-Corps, unter Belassung in dem Kommdo. Verhältniß bei dem Kriegs-Minist., zur Intendantur des Garde-Corps verseßt. Mühl, Dieß, Sekratariats- Assistn. vom V. resp. XI1. Armee-Corps, zu Milit. Jntend. Sekretären, Hasenpatt, Registr. Assist. vom Garde-Corps, zum Milit. Intend, Registrator, Glaß, Bur:eau-Diätar, Sekretariats-Applikant vom VI, Armee-Corps, Beyer, Bochalli, Bureau-Diätarien, Sekre- tariats-Applikanten vom Garde-Corps, zu Sekret. Assistenten, Bieder- beck, Registratur-Applikant vom Garde-Corps, zum Registratur- Assistenten ernannt. i

Königlich Bayerische Armee.

Offiziere, Portepee - Fähnriche 2c. Abschiedsbewilligungen. Im stehenden E

Durch Allerhöchste Verfügung.

Hoy nschwangau, 22, Januar. Ritter v. Wel \ch, Pr. Lt.

Ganzen 59 Stück über Fl. 29,250 oder Mark 50,142,86. L! 28 Stück unter Nr. 3 über Fl. 16,150 oder Mark 27,685,71, 64 Stück

e vom 4. Jäger-Bat., Hasenclever, Sec. Lt. vom 10, Infant. Reg., mit Pension verabtchiedet.