1875 / 50 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 27 Feb 1875 18:00:01 GMT) scan diff

eden Baum einzutreten, aber man suche die Nager nicht blos bei den Be- örden, sei es in der Vergangenheit oder in der Gegenwart. Wenn mich mein Gedächtniß nicht täuscht, und die Nachrichten der Zeitungen richtig find, foll die hôchststehende Körperschaft, welhe wir in Deutschland besißen, in erster Linie auf einen Theil .dieses Grundstücks ihr Augen- merk gerichtet haben, um dort eiden großen Palaft zu erbauen, welcher dazu dienen soll, die Vertreter des deutschen Volkes in sich aufzunehmen, Es werden alle diese Umstände, die widerstrebenden Ansichten und Inten- tionen, welche in einer gm Stadt zu Tage treten, do wohl zu berücksich- tigen sein, wenn niht überall dasjenige geschiebt, was man wünscht. Jch wiederhole, ih }preche diese Worte nur aus, weil ih dasjenige, was der Herr Vorredner seinerseits hervorgehoben hat, meinestheils uiht ohne Erwiderung lassen konnte. Jch persönlich glaube, an der Sache unbetheiligt zu sein, aber ih bin so gerecht, daß ih sagen muß, wenn i in der Vergangenheit an dieser Stelle ge]essen hätte, so kann ih nit bestimmt behaupten, os ih nicht in vielen Fällen hätte ähn- lich Handeln müssen, wie es diejenigen gethan haben, welche vor mir das Amt hatten, denn die Verhältuisse sind oft mächtiger als die Menschen, und der Herr Abgeordnete weiß wohl überhaupt nicht, welches der Standpunkt des Handels-Ministers in diesem oder jenem Falle gewesen sein mag und aus welchen Gründen die Ziele, die er sich vielleiht in Gemeinschaft mit dem Hrn. Abg. Dunter gesteckt hatte, nit erreicht worden find. Jch begrüße nun für die Zukunft mit dem Hrn. Abg. Duntcker die Selbstverwaltung und hoffe, daß diese jeden- falls Besseres und Tüchtigeres leiste als ihr Vorgänger, und ih wünsche, daß die Selbstverwaltung dasjenige, was der Herr Abge- ordnete dem Staate angerathen hat, wirklich ausführe, nicht die ma- teriellen Interessen vorwalten lasse, sondern recht eifrig aus den Kom- munalmitteln für Verbreiterung und Durchlegung der Straßen, Erhal- tung der Parks, Verbesserung der Kommunikationen, Anlage von Häfen, Verbesserung von Wasserstraßen u. |. w. Sorge trage. Denn ih möchte mi dagegen verwahren, daß die Pflege der Wasserstraßen überall nur zu Lasten des Staats zu geschehen habe. Die Häsen find Anlagen, die wesentlich von den Kommunen gestüßt und geför- dert werden können. Auch hier bietet sich also ein weites Gebiet für die Selbstverwaltung, hoffen wir, daß fie Größeres leiste, als es bis- her gesehen sein mag.

Zu Titel 15 des Etats der Verwaltung für Handel 2c. („Zu Stromregulirungen und Vorarbeiten für Wasserbau-An- lagen“) erwiderte der Handels3-Minifter auf eine die Rhein- korreftion betreffende Bemerkung des Abg. Schulz (Biedenkopf) :

Die Angelegenheit der Lahnkorrektion is neuerdings durch den nassauischen Kommunallandtag wieder angeregt worden; es liegt mir augenblicklich der Beschluß desselben vor, worin die Staatsregierung ersucht wird, die Verbesserung der Lahnschiffahrt auszuführen. Die Sache ist indessen von sehr erheblicher Tragweite in finanzieller Beziehung. Nach den früher aufgestellten Voranschlägen muß man annehmen, daß mindestens eine Summe von 225,000 Thlr. nothwendig ist, um die Korrektion einigermaßen zur Durchführung zu bringen. Es muß eine erhebliche Anzahl Schleusen angelegt, Überhaupt mannigfache Veränderungen vorgenommen werden. Es of sich daher so ras bei der gegenwärtigen Lage der Sache ein Beschluß nicht fassen, sondern es wird eingehender Erwägung bedürfen, wieweit man dem Projekt näher zu treten hat, zumal augenblicklih bekanntlich der Verkehr auf der nassauischen Bahn ein außerordentlich geringer ist. Gleichwohl wiederhole ih, daß das Projekt noch nicht el, en ist, sondern fortgeseßt im Auge behalten wird. Noch im vorigen Jahre haben, nahdem der Posten im Etatsentwurf bereits abgeseßt war, Seitens einiger Räthe der Wasserbauverwaltung Untersuchungen an Ort und Stelle stattgefunden.

Bei Kapitel 69 (Handels- und Gewerbeverwaltung) machte Abg. Schmidt (Stettin) auf die Angriffe gegen das Eigenthum aufmerksam, welche seit Jahren auf den öffentlichen Wasserstraßen vorkommen. Eine bessere Organisation der

i lizei fei drinaend_ aeboten. Sram Be E er crtacanete?

Der Aufmerksamkeit der Staatsregierung ist dieser Gegenstand keineswegs entgangen; speziell in Stettin {weben Verhandlungen, die darauf S La find, die Hafenpolizei besser zu organisiren. Es hat fih jedoch herausgestellt, daß wahrscheinlich ein solches Ziel nicht zu erreichen if, ohne Aufwendung sehr erheblicher Kosten.

Der Abg. Rickert äußerte, vor etwa zwei Jahren {hon habe ein Vertreter der Regierung in der Budgetkommission die Zu- sicherung ertheilt, daß eine Verbesserung der Gehälter der Lootsen eintreten werde.

Der Handels-Minister erwiderte:

Bon einer solchen Zusicherung is mir nichts bekannt. Ich möchte aber anführen, pag im diesjährigen Staatshaushalts-Etat kategorien- weise Gehalts8erhöhungen überhaupt nicht vorgesehen find, und daß daher mit Rücksicht auf diesen grundsäßlih festgehaltenen Standpunkt au bei denjenigen Beamtenkategorien des Handelsressorts Gehalts- erhöhungen nicht stattgefunden haben, bei welchen dieselbe sonst je nach den. Umständen hätte eintreten können.

Der Abg. Kalle wünschte, daß man für die Fabrik- Inspektionen in Berlin, Arnsberg, Düsseldorf, Aahen und für Sachsen und Schlesien nicht Verwaltungsbeamte, sondern rein Ae Beamte wähle. Der Handels-Minister antwortete:

enn der Herr Vorredner fragt, welche Entschließungen die Reichsregierung bezüglich der Fabrikinspektoren gefaßt habe, so muß ich bemerken, daß folche Entschließungen überhaupt noch nicht vorliegen, sie find vielmehr in der Vorberei- tung begriffen, Dagegen habe ih zu der Frage insofern Stellung genommen, als ich es für nöthig erachte, die Fabrikinspek- toren nicht lediglich auf den ihnen bisher zugewiesenen Dienst, nämlich die Ueberwachung der jugendlihen Arbeiter zu beschränken. Jch glaube in der That, daß wenn hier etwas Tüchtiges geleistet werden soll, eine Ausdehnung der Wirksamkeit absolut ge- boten erscheint. Das bedingt aber auch, dah die Fabrikinspektoren in Zukunft andere Vorkeuntnrfsse besißen müssen, wie es in der Vergan- genheit der Fall war. Es ift nicht thunlich, in Zukunft Män- ner in diese Stellung zu bringen, welche eine bloß subalterne, nicht aber eine technische Bildung genossen haben. Neuer- dings find deshalb von mir Techniker kommissarisch beru- fen worden, von denen ih annehme, daß sie die erweiterten Ziele in zweck- und sahgemäßer Weise erreichen können. Allerdings entbehrt im Ganzen die Thätigkeit in dieser Ausdehnung des geseßz- lichen Bodens, ‘es ist daher den Fabrikinspektoren mehr oder weniger nur eine rathgebende, beobahtende Stellung zugewiesen. Jch halte dies aber auh nicht gerade für einen Schaden, weil man zunächst Gelegenheit haben wird, die Sache mehr zu studiren, gewisse Er- fahrungen zu sammeln und die Regelung ba die Zukunft vorzu- bereiten. Es werden dabei eine ganze Neihe wichtiger Fragen zur Sprache kommen müssen. Es wird auch zu erwägen sein, inwieweit die Selbständigkeit und Unabhängigkeit der Gewerbtreibenden auf dem einen oder anderen Gebiet beshränkt werden kann und darf, kurz die Frage ist keineswegs überall eine einfahe. Augenblicklich ist den Inspektoren, wie gesagt, nur eine beobachtende Stellung zugewiesen, um die vorgeseßte Behörde auf Mängel aufmerksam zu machen. Da- bei neige ih mich É der Auffassung, daß es niht zweckmäßig fein würde, für dieses Gebiet, wenn ih so sagen soll, ein neues Beamten- der dadur zu schaffen, daß man übera besondere Fabrikinspektoren örmli anstellt, sondern ich bin der Ansicht, daß es darauf ankommt, nur an einigen Hauptpunkten derartige Stellen L gründen, siemit tüchtigen Männern zu beseßen, andererseits aber in kleineren Bezirken die vor- handenen technischen Kräfte zu benüßen. Jh würde zurügreifen auf Techniker der Staatsverwaltung, ja auch auf solche, welche außer- halb der Staatsverwaltung stehen, wenn sie die nöthigen Garantieen bieten. Jch glaube, es wird dies richtiger sein, als wenn man wiederum ein neues zahlreiches Beamtenpersonal get,

Es wird genügen mit wenigen, hauptsächlich zu diesem Zweck angestellten Beamten auszukommen, im Uebrigen aber sih die tech-

nischen Kräfte des Landes in den vershiedenen Wirkungskreisen nußbar zu machen.

In Betreff der Kanalbauten erklärte ‘der Handels- Minister mit Bezug auf eine Acußerung des Abg. Dr. Loewe: Diese leßten Bemerkungen geben auch mir Veranlassung, es aus- zusprechen, daß ih keineswegs von der Ansicht ausgehe, als sei unser Kanalsystem abgeschlossen, und als habe die Regierung nicht dieser Frage ihre volle Aufmerksamkeit zugewendet. Mir selbft find in leßter Zeit mehrfach in der pra Vorwürfe gemacht, daß ih gewisse Kanal- projekte niht mit der nothwengigen Energie unterstüße; in den west- lichen Landestheilen it auf den Rhein - Weserkanal hinge- wiesen worden, der angeblich meine Protektion, wenn ich o sagen darf, niht genießt. Die Sache is aber vollständig unrichtig ange- geben worden. Jch habe im vorigen Jahre sehr frühzeitig ich glaube es ift im Januar, vielleicht noch früher gewesen dem Co- mité eine Eröffnung gemacht, wonach, wenn ih überhaupt in der Lage sein follte, zu erwägen, ob und inwieweit der Staat an den Bau des Kanals theilnehmen köune, mir die Vorarbeiten bis \päte- stens Juli vorgelegt werden müßten. Jch habe dann im August eine kurze Anzeige vom Comité erhalten, wonach die Vorarbeiten ein- gesendet werden sollten. Erst heute Morgen fand ih ein Schreiben vor, mit welhem die Vorarbeiten mir zugehen. Jh bin also mei- nestheils, ganz abgesehen von den langwierigen Verhandlungen, die sich an eine fsolche Vorlage knüpfen, überhaupt gar nicht einmal in der Lage gewesen, diese Angelegenheit prüfen zu können.

Auf eine Bemerkung des Abg. Dr. Hammacher, die Auffaffung des Abg. Dr. Loewe sei nah der Aeußerung des Regierungs- Kommissars berechtigt gewesen, fügte der Handels-Minister hinzu: U Ich glaube, daß diese Auffassung von der Regierung in keiner Weise bestritten worden if und, wenn ich meinen Herrn7Kommissar richtig verstanden habe, so haben sich dessen Ausführungen nur auf den Oderkanal bezogen, keinesweges ist er in eine ganz allgemeine Diskussion über diese Angelegenheit eingetreten. Auf der anderen Seite glaube ih s doch auch verpflichtet zu sein, darauf hinzu- weisen, daß es sich bei diesen großen Kanalanlägen um sehr bedeu- tende Geldaufwendungen handelt, und daß bei einzelnen derselben die von mir gehörten Sachverständigen die Behauptung aufgestellt haben, daß die Kosten der Kanalfahrt beträcztliher sein würden, wie die Eisenbahnfraht. Es liegt dies namentlich an der Kostspielig- keit desjenigen Terrains, durch welches der Kanal geführt werden soll. Wenn derselbe in einer Gegend angelegt wird, in welcher häufige Eisenbahn-Ueberführungen stattfinden müssen, wenn er geführt werden foll durch werthvolle Bergwerksfelder, in der Nähe von großen Eta- blissements unter Schädigung derselben, so springt es in die Augen, daß der Kapitalaufwand ein sehr beträchtlicher sein wird, und daß jedenfalls bei solchen Anlagen, wenn man auch eine beson- dere Rentabilität nicht ins Auge faßt, doch ein gewisses Kalkül darüber stattfinden muß, ob das Geld für cine folche Anlage nüßlich angewendet werde. Wo ich mich in dieser Art zu überzeugen vermag, bin ich gewiß der Leßte, der solchen Projekten entgegentritt. Sind aber die Vortheile der Kanalanlage für große industrielle Be- zirke in der That bedeutend, so darf auch erwartet werden, daß aus der Mitte der Betheiligten felbst dieses Interesse an der Sache durch thätige Hülfe gezeugt und bewiesen werde.

Der Abg. Braun (Waldenburg) \prach den Wunsch nach der Aufhebung, der Ufer-, Ward- und Hegungsordnung für Schle- sien und die Grafschaft Glaß aus und erwartete eine dahin ge- hende Vorlage noch in dieser Session. Auch wünschte er eine &örderung der den Bau eines Winterhafens in Breslau betref- fenden Verhandlung. Der Handels-Minister erwiderte:

Es ist allerdings mein Wunsch, die Ufer-, Ward- und Hegeord-

nuna dom lesischen Provinziallandi8he demnächst vorzulegen, soll aber Dieser R ¿U QuIfthcatg komen, ]o Ml oamti ver unvere

ausgeschlossen, daß noch in diejer Sessioa ein Geseß vorgelegt werde, welches die Ufer-, Wart- und Hegeordnung aufhebt, denn die Auf- hebung ist nicht möglich, ohne daß einzelne neue Bestimmungen an Stelle der bisherigen Vorschriften geseßt werden. Dies beabsichtigte der im vorigen Jahre im Herrenhause ange- nommene Entwurf. Ich habe es vorgezogen, diesen Entwurf nicht in dieses Haus gelangen zu lassen, bis die Provinzialvertretung sih über denselben ausgesprochen hat.

In Betreff der Breslauer Hafenangelcgenheit erwähne ich eben- falls in aller Kürze, daß der Oberpräsident der Provinz den Auftrag erhalten hat, wegen des vorläufig in Aussicht genomme- nen Bauplaßes der sogenannten Zankholzwiese mit anderen Interessenten in Verbindung zu treten. Es handelt sich namentlich um Verhandlungen mit der Militärverwaltung wegen der Schießstände, die in der Nähe find; andererseits sind indessen die Verhandlungen auch noch wesentlih davon abhängig, welche Bereitwilligkeit die Stadt Breslau und die Kaufmannschaft daselbft zeigen wird, dieses Unternehmen zu fördern. Bisher hat man sfih in einem gewissen Zickzack bewegt, indem jeder von dem Audern verlangt, daß er der Erste sein soll, welcher etwas leistet. Man sagt: Nachdem Du vorgeleistet hast, werde ich in der Lage sein, meines Theils auch etwas zu präftiren. Jch glaube aber, das Abgeordnetenhaus wird kaum in der Lage sein, eine bestimmte Summe bewilligen zu können, bevor nit die Bereitwilligkeit der anderen Betheiligten gesichert er- scheint, Dies wird Gegenstand derjenigen Verhandlungen sein, welche im Laufe des Jahres geführt werden, Wenn der Herr Vorredner bemerkte, daß die Regierung \ih für dieses Projekt interessirt, so ist dies volikommen richtig.

Der dem Hause der Abgeordneten vorliegende Entwurf eines Gesezes, betreffend die Abtretung der Preußi- \hen Bank an das Deutsche Reih und die Errich“ tung von Zweiganstalten derselben in außerpreußi schen Gebieten des Reichs hat folgenden Wortlaut:

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c. verordnen, mit Zustimmung beider Häuser des Landtages der Monarchie, was folgt : i

S. 1. Die Staatsregierung is ermächtigt, wegen Abtretung der

reußishen Bank an das Deutsche Reich mit dem Reichskanzler auf olgenden Grundlagen einen Vertrag T a

1) Preußen tritt nach Zurückziehung feines Einschußkapitals von 1,906,800 Thalern, fowie der ihm zustehenden Hälfte des Reserve- fonds die Preußishe Bank mit allen ihren“ Rechten und Ver- pflihtungen mit dem 1. Januar 1876 unter den nachstehend Ziffer 2 bis 6 bezeid;neten Bedingungen an das Reich ab. Das Reich wird diese Bank an die zu errichtende Reichsbank übertragen.

2) Preußen empfängt für Abtretung der Bank eine Ent- schädigung von fünfzehn Millionen Mark, welche aus den Mitteln der Reichsbank zu decken ift. : Ù

3) Den bisherigen Antheilseignern der Preußischen Bank wird die T vorbehalten, gege Verzicht auf alle ihnen dur ihre Bankantheilscheine verbrieften Rechte zu Gunsten der Reichsbank den Um- tausch dieser Urkunden gegen Antheilscheine der Reichsbank von glei- chem Nominalbetrage zu verlangen, E

4) Die Reichsbank hat denjenigen Antheilseignern, welche nah den Bestimmungen der 88. 16 und 19 der Bankordnung vom 5. Ok- tober 1846 (Preußische Geseß-S. Seite 435) die Herauszahlung des eingeshossenen Kapitals und ihres Antheils an dem Reservefonds der Preußischen Bank verlangen, diese Zahlung zu leisten, i

9) Die Reichsbank wird zur Erfüllung der von der Ah Ler Bank durch den Vertrag vom 28./31. Januar 1856 hinfichtlich der Staatsanleihe von sechszehn Millionen fünfhundert aht und neunzig tausend Thalern übernommenen Verbindlichkeiten an Preußen für die Jahre 1876 bis einschließlich 1925 {ährlich 621,910 Thaler in halbjährlihen Raten zahlen. Wird die Konzession der Reichsbank

nit E o wird das Reich dafür forgen, daß, so lange keine andere Bank in diese Verpflichtung eintritt, die Rente bis zu dem

Deealen Zeitpunkte der Preußischen Staatskasse unverkürzt zufließe. f ) Eine Auseinandersetzung zwischen Preußen und der Reichs- bank wegen der Grundstücke der Preußischen Bank bleibt vorbehalten. . 2. Die Preußische Bank is ermächtigt, in dem gesammten außerpreußishen Gebiete des Deutschen Reichs an dazu geeigneten Orten mit Zustimmung der betreffenden Landesregierungen Comtoire, Kommanditen und Agenturen zu errichten und daselbs nach Maßgabe der Bestimmungen der Bankordnung vom 5. Oktober 1846 Bankge- {äfte zu betreiben. 8. 3. Der Finanz-Minister und der Minister für Handel, Ge- werbe und öffentliche Arbeiten werden mit Ausführung dieses Gesetzes beauftragt. Gegeben 2c.

Die XV. Kommifsion zur Vorberathung des Entwnrfs eines Geseßes, betreffend die Befähigung für den höheren Verwaltungs- dienst, besteht aus den Abgeordneten : Freiherr v. Fürth, Landgerichts- Rath. Menken, Landgerichts-Rath. v. Bonin, Wirklicher Geheimer Rath, Staats-Minister a. D., Vorsißender. Dr. v. Sybel, Professor. Dr. Nasse, Professor. Kloß (Berlin), Kreisgerichts-Rath, Stellver- treter des VBorsißenden. ai Seel Kreisgerichts-Rath. Moschner, Kreisgerihts-Rath. Maiß, Kreisgerichts-Rath, Stellvertreter des Schriftführers. Freiherr v. Manteuffel, Wirklicher Geheimer Rath. Dr. Seelig, Professor. Dr. Frithöffer, Hofrath. Belian, Kreisrichter, Schriftführer. Hansen, Kreisrichter.

Aus dem Staatshaushalts-Etat für 1875.

V

Der Etat für das Minifterium der geistlichen, Un- terrihts- und Medizinal-Angelegenheiten is in Ein- nahme veranschlagt auf 1,364,726 Æ. (1874: 767,015 46); für dauernde Ausgaben werden 43,790,495 A. (1874: 34,823,392 M) und für ein- malige und außerordentliche Ausgaben 8,352,345 Æ (1874: 9,711,987 4) in Ansaß gebracht. Unter den dauernden Ausgaben werden von Woh- nungsgeldzushüssen für die Beamten beaniprucht 240,600 #, abge- sehen von anderweiten in den angeseßten Gehältern enthaltenen Mieths- entschädigungen 2c.; außerdem find die Zuschüsse für die Uni- versitäten um 923,980 gegenüber dem vorjährigen Etat erhöht worden und werden zu außerordentlichen sahlihen Aus- gaben für dieselben 60,000 Æ und zu Stipendien für Privat- docenten 54,000 in Ansa gebracht. Die Gymnasien und Realschulen erfordern Mehrausgaben überhaupt von 592,001 #, dabei kommen Ersparnisse in Ansaß aus dem Fonds zur Erfüllung des Normal-Etats bei den Gymnasien und Realschulen 1. Ordnung 2c. im Betrage von 302,588 (A. Das Elemertar-Unterrichts8wesen weist ein Plus der Ausgaben auf von 4,316,863 #4 gegenüber dem vor- jährigen Etat, davon entfallen 1,093,528 # auf die Schullehrer- Seminarien, 141,028 auf die Präparanden-Anstalten, 3,459,308 4. auf die Elementarschulen 2c.; dagegen werden erspart gegen den vor- jährigen Etat an dem Dispositionsfonds zur Förderung des Seminar- Präparandenwesens 105,906 /( und wird der Rest mit 142,515 außerdem als künftig wegfallend bezeichnet; ferner sind geringer in Ansaß gebracht der Fonds behufs Errichtung neuer Schulstellen mit 49,677 #, zu Schulaufsichtskosten 2c. 223,913 A x. Anstalten der Kunft und Wissenschaft erfordern staatliche Zuschüsse, Befol- dungen 2e. in L von 2,329,806 M, d. 1, 284,291 A mehr als im Vorjahre. Das Plus der Ausgaben entsteht namentlich bei den Akademien der Künste (104,766 4), bei dem Kunstmufeum in Ber- lin (47,961 4), bei der Königlichen Bibliothek in Berlin (80,062 4). Das Medizinalwesen is in Ausgabe veranschlagt auf 1,799,125 4. Unter den einmaligen und außerordentlichen Ausgaben werden zum Bau eines Campo Santo als erste Rate 600,000 4 in Ansaß ge- bracht (s. Nr. 48 d. Bl.). Zum Bau von Universitätsgebäuden und zu anderen Universitätszwecken sind 1,863,095 /( bestimmt, u. A. zur Errichtung eines astrophysikalischen Observatoriums in Berlin (2. Nate) 300,000 (, ein gleicher Beitrag zur Errichtung eines Gebäudes für das physiologische und physikalische Institut in Berlin (3. Nate) und 150,000 Æ. (erste Rate) zur Errichtung eines naturwissen\chaft- lihen Museums in Berlin; ferner 105,450 M als leßte Rate für die ophthalmiatrishe Klinik in Breslau, 144,000 zum Ankauf der Mineraliensammlung des verstorbenen Dr. Kranz in Bonn für die mineralogische Abtheilung des naturhistorishen Museums daselbst, 150,000 Æ als erfte Rate zum Neubau der geburtshülflichen und gynäkologishen Klinik in Greifswald. Zum Bau von Gymnasial- gebäuden und zu anderen Gymnasialzwecken werden 1,267,479 e, zum Bau von Seminargebäuden und zu anderen Seminarzwecken 1,110,402 erfordert. Für Kunst- und wissenschaftlihe Zwet und zur Errichtung von Denkmälern find 3,151,117 Æ in Anjaß gebracht; darunter leßte Rate zur Vollendung des Baues der Nationalgallerie in Berlin 180,810 #, zur Regu- lirung der Umgebungen derselben 300,000 (4, zur Herstellung des Reiterstandbildes Sr. Majestät des Hochseligen Königs Friedrich Wilhelm IV. auf der großen vorderen Freitreppe der National-Gal- lerie 100,000 Æ, außerordentlicher Zushuß zur Vermehrung der Sammlungen der Kunftmuseen in Berlin 600,000 4 2c. Zu Aus- gaben für das Medizinalwesen seßt der Etat als einmalig und außer- ordentlich aus 207,192 A, davon 108,000 Æ zur baulichen Erwei- terung der Entbindungsanstalt des Charité-Krankenhauses in Berlin und zum Bau eines Pavillons für dieselbe.

Gewerbe und Handel.

Das Akkordverfahren für die Vereinsbank Quistorp ist jeßt eiugeleitet und der Erörterungstermin betreffs des Stimm- rechts der noch streitigen Fordernngen auf den 8. März, 10 Uhr, beim Königlichen Stadtgericht festgeseßt worden, so daß der eigentliche Akkordtermin noch im Laufe desselben Monats sich wird abhalten lassen. Der Erörterungstermin für die Westend-Gesellschaft wird voraussichtlich in den nächsten Tagen anberaumt, so daß auch diese Angelegenheit ihrer baldigen Erledigung entgegengeht, was um o wichtiger ist, als der Weiterbau der Wasserwerke dringend geboten ist und sofort nach Beginn des außergerihtlihen Verfahrens mit voller Kraft vorgenommen werden soll.

Der Mittheilung eines hiesigen Börsenblattes zufolge hätte der Aufsichtsrath der Deutschen Bank bes{lossen, dic afiatischen Filialen des Instituts in Shanghai und Yokohama aufzölösen, wähs rend die amerikanische Filiale unverändert bestehen bliebe.

Der Aufsichtsrath der Gummiwaarenfabrik, vormals Volpi und Schlüter hat nach Prüfung des ihm vorgelegten Rech- nungsabschlusses pro 1874 beschlossen, der Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von 73% vorzuschlagen. Neben ange- messenen Abschreibungen wird ein Theil des Gewinnes für cine Ex- trareserve zurückgestellt und zur allmäligen Tilgung einer in weni- gen Jahren fälligen Hypothek verwandt.

Im laufenden Jahre vom 10. Juli bis 15. November findet ¿zu Paris eine internationale Ausstellung von allen der Schiffahrt und Fischerei dienenden See- und Fluß- geräthschaften ftatt. Die Ausstellung ist ein durhaus privates Unternehmen und steht zu der französishen Regierung in keinerlei Be- ziehung. Anmeldungen um Zulassung zu derselben sind an die Di- rektion der Ausftellung direction de lexposition internationale des industries maritimes et fluviales 21 Boulevard Montmartre Paris vor dem 10. März 1875 zu richten. Die Ausftellung findet im JIndustriepalaft statt und i|st für den Ausftellungsraum eine Miethe von 25 Franken für den Meter zu bezahlen.

Verkehrs-Anstalten. N

Kopenhagen, 26, Februar. E: T. B.) Nach hier einge- gangenen Nachrichten vom gestrigen Tage ist die telegraphifche Verbindung zwischen Trinidad und A und St. Thomas durch die erfolgte Legung des unterseeischen Kabels her-

gestellt. i New-York, 26. Februar. (W. T. B.) Der Dampfer „Suevia®

von der Hamburg American Company ist heute hier eingetroffen.

y nahmevermerk:

ÆW " Inserate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß. Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregister und das

Postblatt nimmt an: die Iuseratep - Exped

des Dentschen Reichs-Anzeigers und Königlitz

4 Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin, 8. W. Wilhelur-Straße?Nr, 832.

. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. : Subhastationen, Aufgebote, u, dergl.

ition

e Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc. . Verloosung, Amortisation, Zinszahlung | 8. Theater-Anzeigen, ps der Börsen-

Steckbriefe und Untersuchungs : Sacden. L

zit U, 8, W. von öffentlichen Papieren,

—_—— R

Kriminalgerihtliche Bekanutmachung. In der | handen gekommen sein.

Nacht vom 31. dem Mann,

welcher fich für einen ehemaligen

Folge eines Sclagflusses ver|torben. fich zwei Tage zuvor im

her und gab vor, im Dorfe Philippsthal bei Saar- ! 0) Verwandte zu | haben. Untex Mittheilung der Personalbeschreibung j der shlechten Bekleidung | t über die | [1282] Person des Verstorbenen, welcher unzweifelhaft {on |

mund nicht weiter namhaft gemachte

sowie cines Verzeichnisses desselben, ersuhen wir einen Jeden, welcher

längere Zeit vagabondirte, geben vermag, der nächsten Polizeibehörde

mittags 11 Uhr, vor dem Königlichen Unter fuchungsrichter, Herrn Kreisgerichts-Rath Wenbtel im Verhörzimmer des unterzeichneten 4 Gefangenenhause, seine Wissenschaft zu Protokoll zu erflären. Von der Bekleidung liegen die träger und Handshuhe in unserem zur Ansicht bereit. Kosten verursjaht. Potsdam, den 22. Februar Königliches Kreisgericht, Abtheilung T. beschreibung: Größe:

braun; Augen: blaugrau;

bart: braun’; Kinn- und Backenbart: braun, indessen Ian etwas E melirt ; Dung ; oval; Statur kräftig ; Alter: 45—50 Fahre. Bekleidung: 1) brauner zerrissener kurzer Tres mit Außenseitentaschen; 2) \chwarze defekte Tuch- hosen: 3) blau und weiß gestreiftes kattunenes Hemde; 4) gerrissene Halbstiefeln; 5) grau juchtene Hosenträger; 6) baumwollene Handschuhe.

Subhaftationen, Aufgebote, Vors ladungen u. dergl.

98 P e 0%] Subhastations-Patent.

Das dem Maurerpolier Friedrich Schmidt in Alt- Schöneberg gehörige, in Deutsch-Nixdorf belegene, im Grundbuch von Deuts{-Rirdorf Band XV. Bl. Nr. 949’ verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll

den 24. April 1875, Bormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsftelle, Zimmerstraße Nr. 25, Zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Sub-

hastation óffentlich an den Meistbietenden verstei- |

gert, und demnächst das Urtheil über die Erthei- lung des Zuschlags

den 28. April 1875, Bormittags 12 Uhr, ebenda verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund- |

steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt- Slâchenmaß von 4,10 Aren mit einem Reinertrag vont 0,10 Thlrn. veranlagt. rolle und Hypothekenschein, -ingleihen etwaige Ab-

\chäßungen, andere das Grundstück betreffende Nach- }

weisungen und besondere Kaufbedingungen find in unserm Bureau V. einzusehen. Alle Diejenigen, welhe Eigenthum oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Hypothekenbuh bedürfende, abec nichr ein- getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer- den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion späteftens im Versteigerungstermin gn- zumelden. Berlin, den 13. Februar 1875. Königliches Kreisgericht. Der Subhastationsrichter.

A! 4 N : J 0181] Subhastations-Patent.

…_ Das dem Kaufmann Friedri Fickert zu Weißen- lee gehörige? in Weißensee an der Traugottstraße belegene, im Grundbuch von Weißensee Band V. Blatt Nr. 107 verzeichnete Grundstück nebst Zu- behör soll

den 5. Mai 1875, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße Nr. 25, Zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Subha- station öffentlih an den Meistbietenden versteigert, und demnächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags

den 8. Mai 1875, Bormittags 12 Uhr, ebenda verkündet werden.

Das zu vecsteigernde Grundfstück is zur Grund- steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt- flächhenmaß von 37,6 Aren mit einem Reinertrag von 2 M. 73 „Z veranlagt.

Auszug aus der Steuerrolle, und Hypotheken- schein, ingleichen etwaige Abshäßungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, und besondere Kaufbedingungen find in unserm Bureau V. ein- schen

Alle Diejenigen, welche Eigenthum oder anderweite zur Wirksamkeit Part Es der Eintragung in das Hypothekenbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden auf- b p dieselben zur Vermeidung der Präklusion pätestens im Versteigerungs-Termin anzumelden.

Berlin, den 18, Februar 1875.

Königliches Kreisgericht. Der Subhaftationsrichter.

6374] Proclama.

Der Kausmann H. Sandberger in Czempin, will ein niht ausgefülltes Weselformular, in wel- hem die zu zahlende Summe auf 100 Thlr. mit

ahlen angegeben, und auf welchem folgender An-

Angenommen für Einhundert Thaler i ___ H. Sandberger « geshrieben sein soll, am 16. November 1874 in einem versiegelten Briefe unter der Adresse des anquiers Moriß Kaiser senior in Berlin der Post-

Kruge zu Peßow bei Potsdam ein unbekannter ) 1 Haide- | Am beamten au2gegeben, und einen Reiseschein auf den | vor Namen Nißke lautend führte, wahrscheinlich in

bond) irgendwie Auskunft zu | Oftscestrande bei uns direkt oder durch Vermittelung } Tonnen und eine leere Toune, mit blauem An- b 1 j Nachricht zugehen zu | strich, geborgen. : y

laffen oder im Termin den 13, März 1875, Bor- | i

Gerichts, im |

Hosen- | anstehenden Termine Krüiminalbureau | rechte nachzuweisen, werden dadurch nicht | verlustig erklärt werden, 1875. | nach Vorschrift der Ges Personal- | Í 1,72 Meter ; Haare: braun, | dicht und kurz geschoren; Stirn: frei; Augenbrauen: |

un; 7 ( Nase: Adlernase; Mund: | [1241] breit; Zähne: vollständig und gut erhalten; Schnurr- |

Kinn: rund; Gesfichts- |

Auszug aus der Steuer- !

Januar zum 1. Februar 1875 is in | Alle unbckannten Inhaber des We{selformulars

werden aufgefordert, dasselbe bis zu dem m 11, September 1875,

Kosten, den 22. Dezember 1874, Königliches Kreisgericht Erste Abtheilung.

Aufgebot.

i j dem | am 4, Mai d. I. Bormittags 10 Uhr 1 {an hiefiger Gerichtsstelle vo % j

Stolp, den 20. Februar 1875. Königliches Kreisgericht. L. Abtheilung. Dritte Bekanntmachung. 0 R, A der am 29. September 1804 zu Mslln geborene Iohaun Peter Paul Sulz, Sohn des we i- ] land S@ustermeisters Johann Peter Paul | Schulz und der Dorothea Elisabeth Schulz S geb. Grabo, in Mölln, | 2) der am 14, Februar 1805 geborene Sohn des ¡ weiland Hufners Iacob (richtiger Haus Iacob) Elers (oder Ehlers) und dessen Ehefrau, Ca- tharina Magdalena, geb. Burmester, zu Baje- dau, Namens Hinrich Wilhelm, { welche verschollen find, event. deren Erben, sowie | alle Diejenigen, welche aus irgend einem Grunde | Forderungen oder Ansprüche an die beim Königlich | Herzoglichen Amtsgerichte zu Mölln resp. zu Lauen- | burg verwalteten circa 900 ( und reip. circa 2800 4. | betragenden Vermögensbestände der Verschollenen zu | haben vermeinen, aufgefordert, sich binnen 12 | Woéen, vom Tage der letzten Bekanntmachung an ¿ gerechnet, j ad 1 beim Amtsgerichte zu Mölln, j ad 2 beim Amtsgerichte zu Lauenburg, | zu melden, widrigenfalls die Verschollenen für tobt | erflärt und die Vermösgensbestände derselben den ! fich dazu Legitimirenden autgekehrt werden sollen. [Die Präfklustvbescheide sollen lediglich bei dem | Amtsgerichte zu Mölln resy. demjenigen zu Lauen-

! burg affigirt werden.

| Nabteburg, den 20. Februar 1875.

| Königlich Herzogliches Kreisgericht. | O. Frandfen.

j j

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2c.

Bekanntmachung. ‘Am Mittwoch, den 3. März | 1875, Vormittags 10 Uhr, joll in unserem Ma- | gazin am Königsgraben Nr. 16 eine Quantität Roggenkleie, Fußmehl und Heusamen 2c. gegen gleich baare Bezahlung öffentlich meistbietend verkauft werden. Berlin, den 20. Februar 1875,

Königliches Proviaut-Ant. Die Verdingung der Lieferung von 5900 Meter Futter-Callicot, 75 Cm. breit, A Ee Drillih zu Sommerkleidern, 75 Cm. reit, 1000 M. rothgestreiftem Hemden - Callic 67 Cm. breit, und O E 1100 Stück leinenen Taschentüchern steht ein Submissions-Termin an auf : 15. März cr., Bormittags 9 Uhr, im Instituts - Geschäftslokal, woselbst auch die Lieferungs-Bedingungen zur Einsicht offen liegen.

Offerten müssen versiegelt und mit der Bezeich- nung „Leinenwaaren-Lieferung* versehen bis zum Beginn des Termins vorliegen.

„Nach Eröffnung des Termins eingehende Aner- bietungen werden nicht berücksihtigt.

Jeder Offerte müssen Proben in nit zu kleinen Abschnitten beigefügt und2 die Preise in Mark und Pfennigen angegeben sein.

Schloß Annaburg, den 25. Februar 1875. Königliche Direktion des Militair - Kuaben- [1287] Erziehungs-Instituts.,

__ Verloofung, Amortisation, Zinszahlung u. \. w. von öffentlichen Papéieren.

[1285] Bekanntmachung. Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß dem Arbeiter Herrn Carl Neumann, Brißer- Straße 24 bei Kuksdorf wohnhaft, die 44 % Ber- liner Stadt - Obligationen Läittw. Gt. 18330, 27942, 35238 und 41637 à 25 Thlr, angeblich eniwendet worden sind. Sollte fich Jemand im Besiße dieser Obligationen befinden, so fordern wir denselben hierdurch auf, dies dem unterzeichneten Magistrate oder dem 2c. Neumann \{leunigst anzuzeigen, widrigenfalls das gerihtlihe Amortisationsverfahren eingeleitet wer- den wird, Berlin, den 23. Februar 1875.

j Magistrat hiesiger Königlichen Haupt- und Residenzstadt.

Königliche Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn. Nachdem von den in Gemäßheit der Bekannt- machung der Königlichen Verwaltung der Nieder- {{lesisch-Märkischen Eisenbahn vom 8. November 1851 gekündigten fünfprozentigen Prioritäts-Obliga-

Desseutlicher

Vorladungen

Der Brief sammt dem Wehselformular foll ab-

Bermittags 11

or dem Herrn Kreisrichter Meißner e E ; richtsgebäude angeseßten Termine dem Gerichte vor- Derselbe trieh | sUlegen, widrigenfalls dassclbe für kraftlos erklär Pebower Gutsbezirk um- | Werden wird.

Es find am 25. November 1874 am fiskalischen Nowe zehn mit Kienöl gefüllte

Die Eigenthümer respektive Verlierer dieser Ge- - | genstände werden aufgefordert , sich spätestens in

n dem Kreisrichter Arndt zu melden und ihre Eigenthums- widrigenfalls sie dieser Rechte für und mit den Gegenständen eße verfahren werden wird.

Anzeiger.

9. Indaustrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarische Anzeigen,

4 Inserate nehmen an: die autorisirte Annoncen-Expedition von Rudolf Mosse in Berlin, Breslau, Chemnig, Göln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a. M., Halle a. S., Hamburg, Leipzig, Mönchen, Nürnberg, Prag, Straß- burg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenten, low gle übrigeu größeren Annoncen-Bureanus.

9, Familien-Nachrichten. 21597. 21598. 21599, 21600. 21601 troß des wiederholten und in den leßten 10 Jahren regelmäßig alljährlich erfolgten Aufrufs zur Reali- Ds Es L E veren find, werden dieselben r nach den Bestimmungen im §. 9 des drit- | wählten und bevollmä tigte inzialständi

E Gene er O Se Snileon d Fwain ErmbEtizine ne C t | (Ges.-S. S. 344) hierdur{ch für präkludirt ind die 1, April 1825 "Amte Pian EWEFrAges ane Inhaber der gedachten Obligati ller i Reb ain la fettew S ting N S

S det s i N ionen aller ihrer Reéte E „Oufgelaufenen Stückzinsen, hiermit ge-

DSerlin, den 20. Februar 1875.

._ Königliche Direktion

der Niederschle sch-Mätkischen Eisenbahn. Königliche Niederschlesischz-Märkische Eisenb

Nachdem von den A UO ug rraon. machungen der Königlichen Haupt-Verwaltung der Staats\chulden vom 3. Juni 1853 und der unter- zeichneten Direktion vom 22. September 1853 ge- kündigten 4zprozentigen Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn-Prioritäts-Obligationen Serie A 50 Thaler die Nummern

i 9341 und 24458

troß des wiederholten und in den leßien 10 Jahren regelmößig„ alljährlich erfolgten Aufrufs zur Reali- sation nicht eingereiht worden sind, werden dieselben

beilage.

erbe in Gemäßheit ‘bes P Fd gs Au E

Allerhöch# genehmigten Beschlusses des 7. Pr vinzial-Landtages des Großherzogthums Posen vom 25. Juni 1874 und auf Grund der Seitens der er-

Die Kapitalbeträge der ‘Provinzial-Obligationen find vom 1. April 1875 ab täglich mit Cntenahnge der Sonn- und Festtage bei der Provinzial-In- stituten-Kasse zu Posen während der Dienststurdew gegen Quittung und Rückgabe der Schuldverschrei- bungen in coursfähigem Zustande nebft den dazu ge- hörigen, erst nach dem 1. April k. J. fällig wers neden Zinéconpons und Talons in Empfang zu

Der Geldbetrag der etwa fehlenden, unentgeltlih mit abzuliefernden Coupons wird von dem Kapital- betrage in Abzug gebracht. Diejenigen Obligationsinhaber, welche ihre Schuld- vershreibungen zu Berlin oder Breslau einzulösen a pes NELon, unter Angabe des einzu- : 4 , we Ljenden Betrages, bis zum 15. i E nas den Bef:enmungen 1m 59 des zwei- f der Provinzial-Instituten-Kasse i ESE Era, acirags zum Statut der Niedershlesisch-Mär- | Die Einlösung wird iu Berlin bei der Preu- isen Eisenbahn-Gesellschaft vom 15. Mai 1846 | Fischen Central -Boden- Kredit - Aktien - Gesell- (Ges.-S. S. 238) hierdurch für präkludirt und die schaft (Unter deit Linden) und in Breslau bet Inhaber der gedahten Obligationen aller ihrer Rechte | dem Swhlesischen Bankverein stattfinden aus denselben verlustig erklärt. Posen, den 8. Dezember 1874 E

Verlin, den 20. Februar 1875. Der Ober-Präsident der Provinz Posen

_ Königliche Direktion. Guenther.! ; l der Niederschlesisch-Müärkischen Eisenbahn. 4369 H Bekanntmachung,

[575]. E n egr etiiöbrigen Ausloosung der Kreig- | betreffend die Lündiqnug der prozentigen L U U e e retje

obligationen des hiesigen Kreises find folgende Schroda vom 9. Iuni 1857 uud der 5 i; 57 und der 5prozen-

Nummern gezogen worden: 7 : L. pon der ersten Anleihe vom Iahre 1864, | f gez kluleihe von 32,000 Thalern des Krei- Ene E E as am Le Aaril luna, e Be 411, D, (r, J uver. R O E U : o n G Littr. C. Nr. 169, 185 und 276 à 0 x Die auf Grund des Aller öd sten Privilegiums W200 vom 9. Juni 1857 Nr. 40 Seite 951 der deutsch=- | Littr. D. Nr. 21 und 149 à 50 Za y polnishen Gefeßz-Sammlung pro 1857 nah Ma E O gabe des Kreistagsbeslusses vom 22. August 1856, . N Nr Aa E unter dem 9. Juni 1857 ausgegebenen 5prozentigen in Summa 1125 Zer | trage von 140.000 Zire cles Shroda, im Be- M Vau des zvittei Jahre 186 a U Zb'rn. und die auf Grund des I A E E 1865. | Allerhöchsten Privilegiums vom 15. Januar 1870 161 à 100 Zer glei 560 Ztr:

Nr. 9 Seite 218 der deutsch-poluischen Gesez-Samm- Láfte. D. Ne 100 fer . lung pro 1870 nah Maßgabe des Kreistagsbeschluf= . 2 e —— t o 2: nee 1858, unter dem 15. Januar / i Sts Zur 990 Pur ausgegebenen 5prozenti treis-Obligati Diese Kreisobligationen werden den Besißern mit des Kreises Scbroda, iy egr L A dem Bemerkea gekündigt, daß die in den ausgeloo- | werden in Gemäßheit des Kreistagsbeslusses ‘vom sten Nummern „verschriebenen Kapitalbeträge vom ! 21. April cr. resp. 15. September er von der unter- L Iuli d. I. ab bei der hiesigen Kreis-Kommunal- | zeihneten und dazu bevollmächtigten Kommission Ur Kasse gegen Quittung und Rückgabe der Schuld- ! Einlösung gegen Baarzahlung «des Kapitalbetraces verschreibungen mit den dazu gehörigen, erst nach | vom 1. April 1875 hiermit gekündigt. Die durch dent 1. Juli d. J. fälligen Zinêcoupons nebst den | diese Kreis-Obligationen verbrieften Kapitalbeträge Talons baar in Empfang zu nehmen find. Der | sind vom 1. April 1875 ab täglih, mit Ausnahme Geldbetrag der etwa fehlenden, unentgeltlich mit ab- | der Sonn- und Festtage und des Kassen-Revisions- zuliefernden Zinscoupons wird von dem zu zahlen- tages, des 8. jeden Monats bei der Kreis-Kommu- den Kapital zurückbehalten werden. Vom 1. Juli nalkasse zu Schroda gegen Quittung und Rückgabe d. I. ab hört die Verzinsung der obigen ausgeloo- | der Kreis-Obligationen nebft den dazu gehörigen sten Kreisobligationen auf j Zinscoupons und Talons, soweit die Obligationen Gumbiunuen, den 26, Januar 1875. nit bereits früher verloost und mit einer größeren Der Kreis-Ausschuß, Anzahl von Zinscoupons gekündigt sind, baar in Empfang zu nehmen, i Die aus den früheren Verloosungen gekündigten, zur Einlösung aber uo nicht präsentirten Obliggs tionen, und zwar: aus der Verloosung vom {4, September 1871: Chaussee - Anleihe über 140 000 Thaler I. Emission: Litt, C. Nr. 173. «D, Nr. 179, 336. mit Coupons Nr. 4—10; aus der Berlossung vom 26. September 1872: Chauffee - Anleihe über 140,000 Thaler I, Emission: i Litt, B, Nr. 39. 40. « D, Nx: 268. mit Coupons Nr. 6—10: Aus der Verloosung vom 25. September 1873, : I. Emission. Litt, A. Nr. 98. v C N 125: (act. 499/2.) D Nr 260: 162 172; 194 330 394 mit Coupons Nr. 8—10. L. Emi . Litt, B. Nr. 50. s 7 DeNv. 8. Und: 80. mit Coupons Nr. 2—10. find einzuliefern. Diejenigen Kreis-Obligationen, deren Betrag am 1. April 1875 nicht erhoben wird, können innerhalb der nächsten 30 Jahre auch in späteren Terminen zur Einlösung präsentirt werden, sie tragen aber vom 1, April 1875 ab keine Zinsen mehr. Sind dagegen 30 Jahre nah ihrer Fälligkeit verflossen, fo verlie- ren fie ganz ihren Werth. Ebenso werden Zins= coupons werthlos, wenn fie innerhalb 4 Jahren, nach ihrem Fälligkeitstermine, niht abgehoben werden. Di Teer ih ener 1874. e Treisstandishe Chaussee- und Eisenbahu- Auleihe-Fommission des Kreises Saa

Wechsel una Accredîtive

auf alle Hauptpläße Europa’s und Word-Amerika's fowie Umensso oder Ankauf fälli oder Werthpapiere und An- und Berkauf vonVomds und Staatspapieren zu aünstigstenVedie n n

J. Schultze & Wolde in Bremen. Industrielle Etablissements, Fabriken und Großhandel.

CreosotdI zur Imprägnirung von Hölzern bei großen Posten zu billigem Preise. H Aktien-Gesellschaft für Theer-Industrie,

K. K. priv, Vesterreichi- sCche Staats- Filsenbahn-

1 (zegellschaft,

Wir sind von der vorgedachten Ge- sellschaft beauftragt, die am 1. Márz d. J: fálligen Coupons ihrer 3 prozentigen Obligationen vom WVer- falltage ab einzulösen. Die Coupons sind in den Vormittagsstunden von 9 bis 12 Uhr, arithmetisch geordnet, einzureichen.

Berlin, im Februar 1875.

Mendelssohn & (Co,

Vigerstr. 52,

[6054] Bekanutmachung,

betressend die Kündigung der Anulcißen der Provinz Posen vom 19. Juni 1857 uud vour L _ 10. September 1869, Sämmtliche auf Grund des Allerhsch{sten Privi- legiums vom 19. Juni 1857 (G.-S. S. 997) in Höhe von 1,100,000 Thlr. und auf Grund des Allerhöchsten Privilegiums vom 10, September 1869 (G.-S. S. 1097) in Höôhe von 1,000,000 Thlr. emittirten und bisher nicht gekündigten fünfprozen- tigen Provinzial-Obligationen der Provinz Posen

(a. 739/2,)

rpedition in Czempin zur Weiterbeförderung über- geben haben.

tionen Serie IIL. à 100 Thaler die Nummern

Braunschweig.