1936 / 256 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 02 Nov 1936 18:00:01 GMT) scan diff

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Anordnung ZV 7 | über die Spinnstoffzusammensezung von Waren für öffent- liche Stellen.

Vom 28. Oktober 1936.

Auf Grund dexr Verordnung über öffentliche Aufträge auf

den Gebieten dex Spinnstoff- und der Felle- und Hautewirt- schaft vom 26. Oktober 1935 (Reichsgeseßbl. T S. 1416) wird mit Zustimmung des Reichswirtschaftsministers angeordnet:

S1.

(1) Werden von öffentlichen Stellen 2 der Verordnung über öffentlihe Aufträge auf den Gebieten der Spinnstoff- und der Felle- und Häutewirtschast vom 26. Oktober 1935) die in der Anlage aufgeführten Waren beschafft, so dürfen diese nur ent- sprechend de aus der Anlage ersichtlihen Vorschriften über die Spinnstoffzusammensezung bestellt, hergestellt oder werden. j : |

(2) Die vorgeschriebene Spinnstoffzusammenseßung bezieht

* sich auf das Gesamtgewicht der fertigen Ware, sofern niht für Kette und Schuß besondere Vorschriften gegeben worden sind,

S2

(1) Die Bestimmungen dieser Anordnung gelten auch dann, wenn für die in der Anlage aufgeführten Waren bisher von den öffentlichen Stellen andere Vorschriften über Spinnstoffzusammen- seßung erlassen worden sind. Dies gilt auch, soweit der Reichs- wirtschaftsminister bei Einwilligungen auf Grund des § 1 der Verordnung über vöffentlihe Aufträge auf den Gebieten der Spinnstoff- und der Felle- und Hautewirtschaft vom 26. Oktober 1935 keine oder weniger weitgehende Auflagen gemacht hat.

(2) Eine Ausnahme hiervon bilden Vorschriften öffentlicher Stellen, in denen höhere Beifügungen von Zellwolle, Kunstseide oder Reisspinnstoffen vorgeschrieben sind.

(3) Die Vorschriften der Anordnung W 22 der Ueber- wachungsstelle für Wolle und andere Tierhaare (Verarbeitungs- vorschriften für Befkleidungsstoffe öffentliher Stellen) vom 11. September 1936 (Deutscher Reichsanz. und Preuß. Staatsanz. Nr. 216 vom 16, September 1936) bleiben von den Vorschriften dieser Anordnung unberührt.

: S 3;

Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnung fallen unter die Strafvorschrift des § 6 der Verordnung über öffentlihe Aufträge auf den Gebieten der Spinnstoff- und der Felle- und Häutewirt- [haft vom 26. Oktober 1935.

L 4.

(1) Diese Anordnung tritt am Tage nah ihrer Veröffent- lihung im Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staats- anzeiger für alle nah diesem Zeitpunkt erteilten Aufträge zur Beschaffung der in der Anlage genannten Waren in Kraft.

(2) Gleichzeitig tritt die Anordnung ZV 4— vom 3. August 1936 (Deutscher Reichsanz. und Preuß. Staatsanz. Nr. 182 vom 7. August 1936) außer Kraft.

Berlin, den 28. Oktober 1936.

Der Reichsbeauftragte für Seide, Kunstseide und Zellwolle. Hagemann.

Der Reichsbeauftragte für Wolle. D V Dan

Der Reichsbeauftragte für Baumwollgarne und -gewebe. Rie:

Der Reichsbeauftragte für Bastfasern. : De. R uio\ fo! :, ; Der Reichsbedausftragte a s i und° verwandte" Gebiete. aiser.

Anlage zur Anordnung ZV 7 über die Spinnstoffzusammenseßzung von W aren für öffentliche Stellen. Vom 28, Oktober 1936.

Art der Ware: Spinnstoffzusammenseßzung im fertigen Gewebe: Kette aus Baumwolle mit 16 bis 20% Zelswolle und Schuß aus Baumivoll- bzw. Wollabfällen oder Reißbaumwolle bzw. Reiß- wolle

Baumwollabfälle mit mindestens 25% Reißbaumwolle

Ganzleinen oder Ramie

Halbleinen, d. h. Schuß aus Leinen ovderRamie und Kette aus Baum- wolle mit 16 bis 20% Zellwolle

Baumwolle mit 16 bis 20% Zell=- wolle

Streichgarngewebe: Wolle mit min- destens 30%, nichtbewirtschafte- ten Spinnstoffen,

Kammgarngetwebe bis 420 g Ge- wicht auf den lfd. Meter: Wolle mit mindestens 30% Zellwolle oder Kunstseide,

andere Kammßgarngewebe: Wolle mit mindestens 15% Zellwolle oder Kunstseide

1. Absfalldecken

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Abwaschtücher, NPugß-

tücher, Scheuertücher

3. Anstaltsfleidung (auch Berufskleidung für Pfle- * oder ger, Pflegerinnen, Aerzte, Kleidung für Kranke usw.) oder

4. Anzugstoffe aus Wolle

für Oberkleidung

5. Arbeitsanzug siehe Anstaltskleidung 6. Arbeiisfittel siehe Anstaltskleidung 7. Aermelfutter siehe Futterstoffe 8. Ausgangsfleidung (füx siche Anzugstofse Pfleger, Pflegerinnen usw.) 9. Badeanzüge aus Wolle Wolle mit 30% Zellwolle 10, Badehosen Baumivolle mit 16—20% Zell wolle I Babette alt @ Ganzleinen L Frottierstoffe oder Baumwolle mit 16—20% Zell- wolle vder Kette aus Baumwolle mit 16—20% Zellwolle und Schuß aus Baum- wollabfällen mit mindestens 25% Reißbaumtwwolle 12. Barchent siehe Flanell 13. Betistoffe siehe Fnlett 14. Bettwäsche Ganzleinen oder Ramie oder Halbleinen, d. h. Schuß aus Leinen oder Ramie und Kette aus Baumwolle mit 16—20%, Zell- wolle oder Baumwolle mit 16—20% gZell- wolle 15, Binder für den Arbeits- Obexstoff: Zellwolle, dienst Einlagestoff: Baumwolle mit 16 bis 20% Zellwolle 16. Blusen für den weib- 60% Schurwolle mit 25%, Reiß- lichen Arbeitsdienst wolle und 15% Zellivolle 17. Brotbeutel mit Band Baumwolle mit 16—20% Zell- wolle 18. Damast für Oberbett- siehe Bettwäsche

geliefert"

Art der Ware:

19, Decken: 9) Lagerdeckten und Krankendecken (Lazarettdecken) b) Mannschaftsdecken

20. Dekorationss\toffe für Jnnenausstattung

. Drell (Matrayen- drell usw.)

22. 23.

Drillich für Anzüge Flanell

. Frottierstoffe

. Futterstoffe : a) Leibfutter

b) Aermelfutter

26. Genuafkord 27. Gläsertücher 28, Glühstrümpfe 29. Handtücher

30. 31.

Hemden, Hemdenstoff JFnlett (Bettstoffe)

32. Kadettstofse 33. Krankenhauswäsche . Küchenwäsche

35. Leibwäsche (ausschließ-

lih Trikotwaren)

36. Mantelstoffe

7. Maschinenpußtücher 38. Mundtücher

39. Nessel

40. Oberbefkleidung 41, Voliertücher

42. Lußtücher

43. Rohnessel

44. 45. 46.

Scheuertücher Schürzenstoffe Staubtücher

47, Taschentücher

. Tischdeckten

49. Tischwäsche

Unterlagenstoffe (Calmuc) . Vorhangstoffe

2. Waschlappen

. Windeln

. Wirk- und Strickwaren aus Wolle

5, Wirk- und Strickwaren aus Baumwolle

. Wischtücher

. Woilach, shwer und leicht

58, Wolldecken

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Reichs- und Staat8anzeiger Nr. 256 vom 2, Noveitber 1936. &. 2

Spinnstofszusammenfezung im fertigen Gewebe:

2/, Wolle und !/, Reißwolle oder ?/; Wolle und mindestens /z zell- wollene Spinnstoffe Schurwolle mit 50% Reißwolle oder st. a. Abfalldecken : ganz aus Kunstseide oder ganz aus Zellwolle oder Kette aus Kunstseide und Schuß aus Zellwolle Ganzleinen oder Ramie oder Halbleinen, d. h. Schuß aus Leinen oder Ramie u. Kette aus Baum- wolle mit 16—20% Zellwolle oder Baumwolle mit mindestens 16 bis 20% Zellwolle Ganzleinen oder Ramie Wolle. mit 30% nichtbewirtschafte- ten Spinnstoffen oder Baumwolle mit 16—20% Zell- wolle oder Halbleinen, d. h. Schuß aus Leinen und Kette aus Baumivolle mit 16—20% ZBellwolle Baumwolle mit 16—20% Zell- wolle oder Kette aus Baumwolle mit 16 bis 20% Zellwolle und Schuß aus Baumwollabfällen mit minde- stens 25% Reißbaumtivolle

ganz aus Kunstseide oder Kette aus Kunstseide und Schuß aus Zelswolle oder Kette aus Kunstseide und Schuß aus Baumwolle mit 16—20%

Zellwolle ober Baumwolle mit 16—20% Zell. wolle ganz aus Kunstseide oder baumwollenes Eisengarn mit

16—-20% Zellwolle Baumwolle mit 16—20% Zell- wolle siehe Küchenwäsche ganz aus Kunstseide Ganzleinen oder Halbleinen, d. h. Schuß aus Leinen und Kette aus Baumwolle mit 16—20%, ZBellwolle oder Baumwolle mit 16—20% Zell- Zell

wolle oder Baumwolle mit 16—20% wolle und bis zu 40%, Cottonin oder Kette aus Baumwolle mit 16—20% Zellwolle und Shuß aus Baum=- wollabfällen mit mindestens 25% Reißbaumtwvolle siehe Leibwäsche Baumwolle mit 16—20% Zell- wolle siehe Anstaltskleidung siehe Bettwäsche Ganzleinen

* dder Hälbleinen, d. h. Schuß aus Leinen

und Kettè“au3 ‘Baitmnwolle mit 16—20%, Bellroolle oder Baumwolle mit 16—20% Zell- wolle oder Baumivolle mit 16—20% Zell- wolle und bis zu 40% Cottonin ganz aus Kunstseide, Zellwolle oder Ganzleinen oder Halbleinen, d. h. Schuß aus Leinen und Kette aus Baumwolle mit 16—20%, Bellwolle oder Baumwolle mit 16—20% Zell- wolle siehe Anzugstoffe siehe Abwaschtücher siehe Tischwäsche siehe Rohnessel siche Anzugstoffe siehe Küchenwäsche siehe Abwaschtücher Baumwolle mit 16—20% wolle oder Cottonjin siche Abwaschtücher siehe Anstaltskleidung Baumwvollè mit 16—20%, Zell- wolle oder Kette aus Baumwolle mit 16—20% Zellwolle und Schuß aus Baum- wollabfällen mit mindestens 25% Reißbaumwolle Ganzleinen oder Halbleinen, d. h. Schuß aus Leinen und Kette aus Baumwolle mit 16—20% ZBellivolle oder Baumwolle mit 168—20% Zell» mit 16—20% Zell-

wolle Baumivolle wolle oder 16% Reißbaumwwolle oder jiehe Tischwäsche Ganzleinen oder Ramie oder ganz aus Kunstseide oder Zellwolle oder Halbleinen, d. h. Schuß aus Leinen

Zell-

oder Ramie und Kette aus Baumwolle mit 16—20% Zell- wolle

oder Baumwolle mit 16—20% Zell-

wolle und bis zu 40% Cottonin oder Baumivolle mit mindestens 40% Kunstseide bzw. Zellwolle Baumtwvolle mit 16—20% Zell- wolle ganz aus Kunstseide oder Zellwolle oder Baumwolle mit mindestens 40% Kunstseide bzw. Zellwolle siehe Frottierstoffe siehe Bettwäsche Wolle mit 30%, Zellwolle

Baumwolle mit mindestens 25% Zellwolle siehe Küchenwäsche 2/, Wolle und !/, Reißwolle oder ?/; Wolle und mindestens !/, zell- wollene Spinnstoffe oder siehe Abfalldecken siehe Decken

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4 A Die Reichsinderxziffer: für die Lebenshaltungskosten imi Oktober.

Für den Durchschnitt des Monats Oktober 1936 beträgt y 124,4 B (1913/14. = 100); sie ist gegenüber dem Vormonat unverändert |

die Reichsindexziffer für die Lebèénshaltungskosten

geblieben.

Die-Fndexziffern für die wichtigsten -Bedarfsgruppen und F ihre Veränderungen gegenüber dem Vormonat stellen sih wie F folgt: Ernährung 121,7 (— 0,2 v. §H.), Heizung und Beleuchtung | C09: H): Die nder= | ziffern für Wohnung (121,3): und für „Verschiedenes“ (141,6)

126,6 (+ 0,9 v. §.), Bekleidung 122,2

blieben unverändert.

Junerhalb der Gruppe Ernährung seßten sich die jahres f

zeitlich bedingten Preisrückgänge für Kartoffeln (um 6,7 v. H.) und für Gemüse (um 5,0 v. H.) fort. Hierdurch haben sich die Ausgaben für Ernährung im ganzen ein wenig ermäßigt, ob-

wohl die Ausgaben für Fleisch und Fleishwaären gegenüber M

dem Vormonat im Durchschnitt noh etwas angezogen haben

Die Fnderziffer der Großhandelspreise vom 28. Oktober 1936.

1913 = 100 Ner- Inderxgruppen ¡6 | änderung 21. Oktbr, |28. Oktbr. | in vH x. Agrarstoffe. 1. Pflanzlihe Nahrungémittel . 110,8 110,8 0,0 2 S E lo cae 8ST 87,5 0,2 U BIECE Ua 111,6 1116 0,0 4 Suttermttel S Es 104,0 104,1 -+ 0,1 Agra1 stoffe zusammen « « 5 103,4 1033 0,1 Ee 85,9 86,0 -+ 0,1 UL. Fndustrielle Rohstoffe und Halbwaren. C26 114,6 0,0 7. Eisenrohstoffe und Eisen. « 102,5 102,6 + 0,1 8. Metalle (außer Eijen) . « « « 0B 089 +' 0,2 O E a A oes 89,9 89,9 0,0 10. Häute und Leder « o o o o 72,6 72,8 + 0,2 O 101,9 101,9 —- 12. Künstliße Düngemittel . 65,3 653 0,0 13. Kraftöle und Schmierstoffe . « 93,9. 93,9 0,0 14. Kautschuk L A 1A 15,3 + 1,3 15. Papierhalbwaren und Papier . 102,3 102,3 0,0 16: Bau A 114,5 114,8 + 0,3 Industrielle Nohstoffe und Halbwaren zusammen . 94,7 94,8 + 0,1 TTT. Fndustrielle Fertig- waren. 17. Produktionêmittel «o a. B22 a2 0,0 1ST O 129,6 129,6 0,0 Industrielle Fertigwaren zu- annen E 122,6 122,6 0,0 Gesamtindex . « « « « 104,1 104,2 + 0,1

1) Monatsdurchschnitt- September.

Die für den 28, Oktober berechnete Jndexziffer der Groß- ‘handelspreise ist gegenüber det Vorwoche wenig verändert (+ 0,1 v. H.). Auch die Judetziffern der Hauptgruppen zeigen faum Aenderungen. : E

Jn der Gruppe. der- Agrarstoffe ist ein weiterer Rückgang der Preise für Schafe und ein weiteres leichtes Anziehen der Preise für Kartoffelfloken zu erwähnen.

Von den Kolonialwaren sind Kaffee und Kakao im Preis gestiegen. i

An den Märkten der industriellen Rohstoffe und Halh- waren lagen unter den Nichteisenmetallen die Preise für Kupfer, Zink und die zugehörigen Halbfabrikate etwas höher als in der Vorwoche, während die Zinnpreise nachgegeben haben. Fn der Gruppe Textilien wurden Preiserhöhungen für Baumwollgarn, Rohseide und Jute durch einen Rückgang der Hanfpreise ausgeglichen. Jn der Fndexziffer für Häute und Leder haben die Preise für Oberleder zum Teil ange- zogen. Fm übrigen haben sih die Preise für Kautshuk und zum Teil für Bauholz (Berlin) weiter erhöht.

Berlin, den 31. Oktober 1936.

Statistisches Reichsamt.

Preußen.

_ Der bisher kommissarishe Landrat Mah le in Weser- münde ist endgültig zur Landrat ernannt worden.

- Bekanntmachung.

Dem Dipl.-Fng. Heinrih Schröder is von uns unterm 16. Oktober 1935 die Konzession als Markscheider mit der Berechtigung zur öffentlichen Ausführung von mark- scheiderischen Arbeiten innerhalb Preußens exteilt worden. Sein Wohnsiß ist Dortmund.

Dortmund, den 27, Oktober 1936.

Preußisches Oberbergamt.

Nichtamtliches.

_Nr. 41 des Reichsministerialblatts vom 30. Oktober 1936 is soeben ershienen und vom Reichsverlagsamt, Berlin NW 40, Scharnhorststraße 4, zu beziehen. F Da; 1, Konsulatwesen: Ernennung. Exequaturerteilungen und Erlöschen von Exe- quaturerteilungen. 2, Finanzwesen: Uebersicht über die Ein- nahmen des Reichs an Steuern, Zöllen und anderen Abgaben in der Zeit vom 1. April bis 30. September 1936. 3. Steuer- und Zollwesen: Verordnung über die Neuregelung der örtlichen Zu- ständigkeit von Finanzämtern im Bezirk des Landesfinanzamts Schlesien. Verordnung über Aenderung des Warenverzeichnisses uu Zolltarif. 4, Versorgungswesen: Verzeichnisse der den Versorgungsanwärtern vorbehaltenen Beamtenstellen. Ge- hästsbereih des Reichs- und Preußischen Ministeriums des JFnnern Preußisher Gemeindedienst: Für die Provinz Han- nover. Desgleichéèn für die Provinz Hessen-Nassau Regie- rungsbezirk Wiesbaden —, Verzeichnisse der den Versorgunqgs- anwaärtern vorbehaltenen Beamtenstellen: Für Lippe Ge- meindedienst —, Desgleichen für die Freie und Hansestadt

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Lübeck Landes- und Gemeindedienst

* Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 256 vom 2, November 1936. &. 3

Verkehr8wesen.

Winterhílfswerk-Briefmarken der Deutschen Reichspost Gültig bis 30. Juni 1937

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Ueberholung8arbeiten am GBroßrundfunksender Verlin.

Wegen dringender Arbeiten an der Antennenanlage des Großrundfunksenders Berlin (Tegel), zu deren Erledigung die nächtliche Betriebspause zwischen 2—6 Uhr nicht ausreicht, kann der Sender am Dienstag, dem 3. November, erst von 13 Uhr ab den Betrieb aufnehmen.

Die Frage des Saar-Pfalz-Kanals

vor der Arbeitskammer Saarpfalz.

Jn einer Sitzung der Arbeitskammer des Gaues Saarpfalz, die sih ausschließlich mit der Frage des Saar-Pfalz-Kanals beschäftigte, teilte u. a. Dr. Cartellieri, Saarbrücken, in einem Referat über „Der Saar-Pfalz-Rhein-Kanal und seine wirtshaftlihen Aus= wirkungen“ mit, daß die vom Reichsverkehrsministertum veraulaßten Vorprüfungen befriedigende Ergebnisse gezeitigt hätten und daß es besonders zu begrüßen sei, daß jeßt eine Zweigstelle des Reichs= wasserstraßenamtes Saarbrücken das Projekt an Ort uud Stelle bearteite. Die Linienführung ‘auf dex Strecke Saarbrücken—Kaisers= lautern habe im wesentlichen. bereits festgelegt werden können, und es sei zu hoffen, daß die Untersuchung bald bis zum Rhein aus= gedehnt werden könne, Die tehnishe Durchführbarkeit des Kanals

stehe heute außer Zweifel, wenn auch die Veberwindung der Haardt mit Hebewerken und Pumpspeisungen an die deutsche Wasserbau- Die Abmessungen des Saar=

tehnik hohe Anforderungen stelle.

Pfalz-Rhein-Kanals entsprächen einer modernen Großschiffahrts-

straße für 1200-Tonnen-Schiffe.

In der Kostenfrage seien die Er-

mittlungen noch nicht abgeschlossen, da die früheren Erhebungen Uberprüft und zum Teil berichtigt werden müßten. Das Verkchrs- aufkommen sei seinerzeit auf 52 Mill. Tonnen veranschlagt worden, müsse jedoch nach dem neuesten Stand der Dinge in weit größerer

Höhe angenommen werden,

Der Saar-Pfalz-Rhein-Kanal bilde

keine Sonderaufgabe für \ih, sondern ein Teilstückt im süddeutschen

Wasserstraßenprogramm.

Er sei berufen, die Rohstoffstraße der

Westmark zu werden und náätionalpolitish die feste Klammer zwischen dem Jahrhunderte lang umkämpften E E und dem

Jnnern des Reiches zu bilden. Wenn auch noch ni

t gesagt werden

kónne, wann die Zeit zur Jnangriffnahme dieser großen Aufgabe gekommen sei, so müßten zu ihrer Vorbereitung doh schon jeßt alle räfte zusammengefaßt werden.

Kunst und Wissenschaft.

Spielplan der Berliner Staatstheater

Staatsoper: Gastspiel Jan Kiepura: Bohème. Leitung:

Dienstag, den 3. November 1936.

Beginn: 20 Uhr. Blech.

Schauspielhaus: Hans Sonnenstößers Höllenfahrt. Beginn: 20 Uhr. Staatstheater Kleines Haus: Mirandolina. Beginn: 20 Uhr.

Eisenbahnwissenschaftlihe Woche in Hamburg.

Staatssekretär Königs über „Der Berkehr als Grundlage der modernen. Wirtschaft“.

Die Eisenbahnwissenschaftlihe Woche, die gemeinsam von der Reichsbahn-Direktion Altona und der Hamburgischen Verwal- tungs-Akademie veranstaltet wird, wurde am Sonnabendmittag in der Universität eröffnet, Der Präsident der Reichsbahn- Direktion Altona, Dr. Goudefroy, betonte in seiner Be- grüßungsansprache, in der er vor allem Staatssekretär Königs vom Reichsverkehrsministerium willkonimên hieß, den A Wert der Verwaltungs-Akademie auch für die deutschen ‘isen bahner. Den Opfern des verunglückten Feuerschiffes „Elbe 1 E Präsident Dr. Goudefroy tiefempfundene Worte des Ge- enkens, ; i j

Nach Begrüßungsworten des Gaufachschaftswalters Reichs=- bahn im Reichsbund der deutschen. Beamten, Rzy sk a - Hamburg, nahm Staatssekretär Kön i. gs das Wort. Auch er gedachte ein- leitend der tapferen Männer von „Elbe 1“, die bis E Tode auf ihrem Posten geblieben seien. Die Eisenbahn, so stellte der Staatssekretär in seinem Vortrag fest, habe eine gewaltige Auf- gabe für Volk, Reih und Wirtschaft zu, erfüllen. Das E der modernen Wirtschaft sei die Bedarssbefriedigung auf dem Markt, das Freiwerden der Warenerzeugung von der vorherigen Bestellung. Diese Entwicklung sei erst durch die Schaffung de3 deutschen Eifenbahnuezes möglih geworden, denn vordem konnten nur die wertvollsten Güter die Kosten einer A R über weite Stvecken tragen. Fndustrie und Eisenbahn seien so bei der Ausbildung dex modernen Wirtschaft in gleicher Weise Ursache und Wirkung. Staatssekretär Königs ging weiter auf dié einzelnen Gesichtspunkte wirtschafts-, stäats- und bevölkerungs- politisher Art ein, nach denen die Tarifpolitik der Deutschen Reichsbahn ausgerichtet sei. j

Durch die einheitlihe Tarifpolttik hat die Reichsbahn ganz wesentlih beigetragen zu dem Zusanmmenshweißen des inneren Staatsgefüges, zu einer wirklichen Reichseinheit, wie sie früher zur Zeit der bundesstaatlihen Eisenbahnen nie N erreicht werden können. Der Redner betonte weiter die Notwendigkeit des Wasserstraßenverkehrs für die Bewältigung billiger Massen- güter, Rund 24% des deutshen Gesamtgüterverkehrs würden durh die Binnenschiffahrt befördert, und besonders für die deut- hen Seehäfen seien die günstigen Umschlagsmöglichkeiten vom Vinnen- in das Seeschiff von größter Bedeutung. N

Auch der Lastkraftwagenvexkehr gewinne durch die verstärkte Motorisierung mehr und mehr an Umfang. Dabei handele es sich, ebenso wie bei der Binnenschisfahrt, niht darum, der Eisen- bahn gegenüber in Wettbewerb zu treten, vielmehr komme es auf die Berettstellung aller Möglichkeiten des Verkehrs an, um so auch die leßten wirtschaftlihen Kräfte zu mobilisieren. Diesem Ge- danken diene vor allem auch das große Werk der Reichsauto- bahnen. „Wir werden es nicht erleben,“ so erklärte Staatssekre- tär Königs, „daß die Deutsche Reichsbahn irgendwie entbehrlich wird. Sie befördert niht weniger als fast drei Viertel des deut- hen Gesamtgüterverkehrs. Wenn wirklih, was wix hoffen, ein großer Verkehr auf den Reichsautobahnen in Erscheinung treten wird, so wird man nicht sagen können, daß dieser von der Eisen- bahn abgewandert sei, denn er wird in ganz wesentlihem Maße zusäßlichen, neugeshaffenen Verkehr darstellen, Das Belebende, das in allen diesen neuen Verkehrsmitteln liegt, ist von dyna- misher Wirkung für die deutshe Gesamtwirtshaft. Wir denken niht daran, die Deutsche Reihsbahn im geringsten chwächen zu lassen dur Tarifkämpfe mit anderen Verkehrsmitteln, denn alle |

diese haben nur das eine Ziel, durch Anwendung aller uns von Natur und Technik gegebenen Möglichkeiten das Höchstmögliche aus der Wirtschaft hexauszuhglen,

Der Staatssekretär bekannte sih erneut zu einer starken deutschen Seeschiffahrt: Sie bleibt der notwendige Bestandteil und Faktor des deutschen Außenhandels, denn zu einer Autarkie wer- den wir niemals kommen, es sei denn, durch äußeren Zwang. Dev Redner erinnerte an die großen Verdienste, die sich der deutsche Reeder durch die überraschend kurzer Zeit nah dem Kriege durchgeführte Neushöpfung dex deutschen Handelsflotte erworben habe und wies weiter auf die erfreuliche Entwicklung in der deut-

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schen Ueberseeschiffahrt hin, wie sie in der leßten

eit durch die

Reprivatisierung der Hamburg-Südamerikanishen Dampfschiff-

fahrts-Gesellschast wieder zum Ausdruck gekommen sei.

Dabei sei

es selbstverständlih, daß sih der einzelne Recder den großen natio- nalen Gesichtspunkten einzuordnen habe, denn auch die deutsche Seeschiffahrt habe nah den vom Staat ausgegebenen Zielen für

das deutshe Volk und für die deutsche Kultur zu arbeiten.

Von

hervorragender Bedeutung hierbei sei nicht zuleßt au der deutsche Seemann selbst, der in seiner Arbeit und in seinem Auftreten der Bannerträger des deutschen Volkes im Auslande sei. Staatssekretär Königs s\chloß * mit einer Darlegung der Gründe für die Seehafen-Tarifpolitik der Reichsbahn, die eben- falls von dem Gedanken der Notwendigkeit einer starken deutshen Handels\chiffahrt durhdrungen sei, ohne jedoch andere Verkehrs-

interessen zu schädigen.

Sein Appell an alle Eisenbahner zum

restlosen Einsay allex Kräfte bei der Erfüllung der hohen Ziele des Vierjahresplans fand begeisterte Zustimmung der zahlreichen

Hörer.

Deutsche Rheinschiffahrt und Währungs-

abwertung.

Mannheim, 31. Oktober. Die Abwertung des holländishen Gulden hat, wie die Jndustrie- und Handelskammer Mannheim mitteilt, in das Vertragsverhältnis zwischen den deutshen Rheinreedereien und den deutschen Verfrachtern eine erhebliche Unsicherheit gebraht da- durch, daß seit Vi im Frachtengeschaft auf dem Rhein als Rech-

nungseinheit der Verwendung findet. l n ist 1 hältnis 1 hfl. = 1,70 RM teils ausdrücklih festgelegt,

[ländische Gulden auch für die Binnenschiffahrt en Verträgen ist das Währungsver=

teils aber

Jn

auh außer aht gelassen. Die Zahlung erfolgt ‘in jedem Falle in

Reichsmark.

Die Abwertung hat nun verschiedentlih dazu Anlaß gegeben, daß den deutschen Rheinreedertien die Bezahlung der Frachten auf der Basis der abgewerteten Guldenwährung angeboten wird, Hier- bei wird übersehen, daß den deutshen Reedereien dur Abwertung des holländishen Gulden keinerlei Vorteile erwachsen sind, die eine Kürzung der Fracht gerechtfertigt erscheinen lassen könnten. Die deutschen Reedereien sind gezwungen, in Reichsmark zu bilan- zieren. Abschreibungen, Verwaltungskosten usw, erwachsen eben- falls in Reichsmark. Die Löhne, die dem Schiffspersonal währénd seines Aufenthaltes in Holland gezahlt werden müssen, sind nicht

gesunken, sondern auf der gleichen Höhe geblieben,

Sämtliche Be-

triebsunkosten, wie der Verbrauch an Kohlen, Treibstoffen usw., müssen ebenfalls wie früher in Reichsmark bezahlt werden. /

Die JFndustrie- und Handelskammer Mannheim hält es für angebracht, auf diese Tatsache aufmerksam zu machen und den deut- schen Verfrachtern eine Ueberprüfung etwaiger, dieser Lage nicht Rechnung tragender Maßnahmen nahezulegen. Hierbei wird auch

das Urteil des Reichsgerichts über die Anhalt bieten können,

ollarschäße von 1923 einen |

Berliner Börse am 2. November.

Aktien uneinheitlich, Renten freundlich.

Zum Wochenbeginn, der mit dem Monatsanfang zusammen- fiel und deshalb wegen der noch vielfach fehlenden Limiterneue- rungen eine weitere Einengung des ohnedies nicht sehr umsang- reichen Geschäfts mit sich brachte, eröffneten die Aktienmärkte zu überwiegend niedrigeren und später abbröcfelnden Kursen. Offen- bar haben einige in der Sonntagspresse angestellte Betrachtungen über den KurSsstand an den Afkftienmärkten zu einer größeren Zurüchaltung des Publikums geführt, .Daneben mag auch der

mstand eine Rolle gespielt haben, daß die Rüflüsse der über den Ultimo in Anspruch genommenen Gelder zunächst nur zögernd vor sih gingen. Am Montanmarkt waren die zuvor stärker ge- stiegenen Mansfelder Bergbau um 2% \chwächer, Harpener ver- loxen auf kleines Angebot 174 %, Rheinstahl 1 %. i

__ Fest l¿gen an diejem Markt nur Stolberger Zink mit + 3%. Jn Brauzitohlenwerten drückte das Angebot bei Leopoldégrube den Kurs um. 314, bei Jlse um 314 %. Kalimwerte wären nur wenig verändert, ebenso sah man bei den chemishen Papieren meist Sonnabendshlußkurse, Fester lagen v, Heyden mit 7. 176 und Farben mit + 1 %. Allerdings ging dieser Anfangsgewinn [pater wieder verloren (178—4). Von Elektro- und Tarif- werten fielen Gesfürel mit —214 und RWE, mit 1% % auf. Schwächer lagen auch Papier- und Zellstoffaktien, so Ashhaffen- burger um 27s und Woldhof um 1% %, ohne daß besondere Gründe hierfür exrfennbar waren. Schließlich sind noch Metall- gesellshaft mit —1% und Stöhr mit —2%4 %, andererseits Vrenstein, Rheinmetall-Borsig und Reichsbank mit je + ca. 1% % zu erwähnen.

Im Verlauf war die Entwicklung zunähst noch Schwan- kungen unterworfen, später machte sih auf Teilgebieten eine ge=- wisse Erholung bemerkbar. Hoesh zogen um 1%, Hacpener um 12s, Siemens um-1% an. Fest lacen Stolberger Zink, die mit einer Steigerung von 2 % den Parikurs erreihten. Andererseits waren Zellstoffwerte angeboten (Waldhof 2, Aschaffenburger 1%). Schwächer lagen auch Auslandswerte (Chade A—C minus 10 RM).

Die Börse schloß in freundliher Haltung. Der berufsmäßige Handel, der heute im wesentlihen unter sih geblieben war, zeigte noch eiwas {Fnteresse für Montane, von denen Harpener gegen den ersten Kurs incesamt 314 und Hoesh 2% gewannen. Um 2% abgeschwächt waren dagegen Aku Kunstseide. Farben shlossen zu 1784. Jm übrigen traten keine erheblihen Ver- änderungen mehr ein.

Per Kasse gehandelte Fndustrieaktien hatten uneinheitlice Kursentwicklung, jedoch überwogen Besserungen von 24—10 %, denen Verluste im Ausmaß von 24—b % gegenübterstanden. Sehr fest lagen Vereinigte Glanzstoff (+10 %) sowie Magdeburger Allgem. Gas (+4 %) und Anhalter Kohlen (+ 4% %). Abge- shwächt waren Grün & Bilfinger (— 6 %) sowie Alsen Portland (— 4 %). Kassabanken waren, soweit verändert, etwas abageschwächt. DD-Bank verloren 1%. Von Hyp.-Banken per Kasse wiesen Westdtsch. Bod.-Credit mit + 1% den größten Gewinn auf.

Am Rentenmarkt seßten Umshuldungsanleihe zu unverändert 90,95 ein. Reichsaltbesis verloren 20 Pfg. (119,40); Zinsvergü- tungsscheine zogen um 10 Pfg. an. Von Auslandsrenten waren Ungarn gesucht und etwas fester, Mexikaner dagegen gedrüdt.

Am Kassarentenmarkte gestaltete sich das Geschaft bei Üüber= wiegend nur wenig veränderten Kursen ruhig. Hypotheken-Pfand- briefe waren bis 4 % fester. Von Liquidationspfandbriefen gaben Braunschweig-Hannover|he 4 % nach, Berliner Hyp. gewannen % %. Komm.-Obl. änderten ihren Stand kaum, Von Stadt=- anleihen fielen 26er Berlin durch einen Verlust von 4 % gegenüber der lezten. Notiz auf. Decosama 1 büßten 4 % ein. Landschaftl. Goldpf.-Briefe.- hatten uneinheitliGe Kursgestaltung und gaben überwiegend bis 4% nach, Pragvinzanleihen blieben bei freund- liher Grundstimmung ziemlih unverändert, Länderanleihen waren zumeist einen Schein fester. 27er Bayern wurden um 27 Pfg. höher bewertet. “Sonst wärên noch 39er Postshäbe K % {chwächer, während 40er Postshäße 20 Pfg. gewannen, Von Fndustrieobl. fielen Ashinger (+ 4%) durch“ einen größeren Gewinn auf. Farben= bonds büßten 134 % ein.

Blanko-Tagesgeld erfordérte unverändert 34—314 2%.

Bei der amtlichen Berliner Devisennotierung stellte sich der holl. Gulden auf 134,77 nach 134,83. Der Schweizer Franken wurde mit 57,23 (57,21) festgeseßt. Der argentinishe Peso gelangte mit 0,703 (0,693) zur Notiz. Man bringt diese Steigerung, die auch an den internationalen Devisenmärkten zu beobachten ist, mit Meldungen über eine Beseitigung der Devisenkontrolle in Argentinien in Zujammenhang.

691 A.-G. und runò 4500 G. m. b. H. umgewandelt

Der nationalsozialistishen Forderung, im Wirtschaftäleben Anonymität- durch klare persönliche Verantwortung zu ersetzen, sind au die sogenannten Umwandlungsgeseze gewidmet, die die Umivandlung von Kapitalgesellshaften fördern und die. bis zum 31, Dezember 1936 insofern befristet sind, als sie nur wirksam werden, wenn bis zu diesem Termin die Umwandlung oder Auf- lôósung der anonymen Gesellschaft beschlossen wird.

Eine Bilanz der Wirkung dieser Geseße vom Juli bzw. Ok- tober 1934 gibt der Staatssekretär im Reichsjustizministerium Dr. Shhlegelberger in der “amtlichen - „Deutshen Justiz“. Danach bestanden Ende 1933 in Deutschland noch 9148 Aktien- gesellshaften und etwa 65 000 Gesellschaften mit beschränkter Haf- tung. Ende 1935 waren es noch 7840 A-G. und etwa 55 000 G. m. b, H. Es hatte sich also seit den abnormen Zeiten der Geldentwertung bereits vor dem Eingreifen des Geseßgebers ein Reinigungsprozeß angebahnt, den es, wie der Staatssekretär er- klärt, zu fördern und zu beshleunigen galt. Soweit bisher die Ergebisse der neuen Gesetze vorliegen, teilt der Staatssekretär mit, daß auf ihrer Grundlage bis zum 30, 9, 1936 inêgesamt 691 Aktiengesellshaften und rund 4500 Gesellschaften mit beschränkter Haftung umgewandelt wurden. Dieses Ergebnis könne an sih nit befriedigen. Daß eine weit größere Zahl von Kapitalgesellshaften umwandlungswürdig wäre, könne keinem Zweifel unterliegen. Ab- gesehen von Einzelfällen könne man annehmen, daß überwiegend kleine und kleinste Gesellshaften umgewandelt wurden. Von ver= schiedenen Siten sei angeregt worden, die Geltungsdauer der Gesetze vom 3. Juli 1934 über den 31. Dezember 1936 hinaus zu verlängern. Ob dem stattgegeben werden könne, stehe noch dahin. Es scheint dem Staatssekretär aber vertretbar, gewisse handelsre{chtlihe und steuer- rehtlihe Erleichterungen noch für solhe Umwandlungen zu ge- währen, die 1937, vielleiht sogar 1938, vorgenommen werden. Wer sih nach Ablauf der reihlich bemessenen Geltungsdauer für Bei=- behaltung einer Kapitalgesellschaft entshieden habe, könne feinen Anspruch mehr auf besondere Erleichterungen erheben, wenn si die Wahl einer anderen Rechtsform aus irgendeinem Grunde als nötig erweise.

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