1936 / 294 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 17 Dec 1936 18:00:01 GMT) scan diff

Neichs- und Staatsanzeiger Nr. 2914 vom 17. Dezember 1936. S. 2

Bekanntmachung.

Dem Händler Matthias Hox sowie seiner Tochter Anna Hox, Essen-West, Unterdorfstr. 20, ist gemäß § 20 der Ver- ordnung über Handelsbeschränkungen vom 13. Fuli 1923 die | Ausübung des Handels mit Eiern, Kartosseln, Obst, Gemüse | und sonstigen Gegenständen des täglichen Bedarfs untersagt worden, weil sie die für diesen Handelsbetrieb erforderliche

Zuverlässigkeit nicht besitzen. Essen, den 12. Dezember 1936. Der Oberbürgermeister als Ortspolizeibehörde.

Bekanntmachung KP 248

der Ueberwachungsstelle für unedle Metalle vom 16. De-

zember 1936, betr. Kurspreise für unedle Metalle.

1. Auf Grund des § 3 dex Anordnung 34 der Ueber- wachungsstelle für unedle Metalle vom 24. Fuli 1935, betr. Metalle (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 171 vom 25. Fuli 1935), werden für die nachstehend auf- geführten Metallklassen an Stelle der in der Bekanntmachung KP 247 vom 15, Dezember 1936 (Deutscher Reichsanzeiger Nv. 293 vom 16. Dezember 1936) festgeseßten Kurspreise die

Richtpreise für unedle

folgenden Kurspreise festgeseßt: Kupfer (Klassengruppe VIII) :

Kupfer, nicht legiert (Klasse VIIT A) . . . . . RM 62,75 bis 64,75

Zinn (Klassengruppe XX) :

Zinn, nicht legiert (Klasse XX A) «e « RM 280,— bis 300,— Banka-Zinn in Blöcken . «aale ooo es y 302,— » 812,— Mischzinn (Klasse XX B) » 280,— „y 300,— \ je 100 kg Sn-Jnhalt RM 31,75 bis 32,75 je 100 kg Rest-Fnhalt . RM 280,— bis 300,— je 100 kg Sn-Jnhalt RM 31,75 bis 32,75 je 100 kg Rest-Fnhalt.

2, Diese Bekanntmachung tritt am Tage nach ihrex Ver- öffentlichung im Deutschen Reichsanzeiger in Kraft. Berlin, den 16. Dezember 1936. Dex Reichsbeauftragte für unedle Metalle. Stinner.

LWhaini (Klasse X) e «

Bekanntmachung.

Die am 15. Dezemver 1936 ausgegebene Nummer 118 des Reichsgeseßblatts, Teil 1, enthält:

Geseß über die Gewährung von Straffreiheit bei Devisen- zuwiderhandlungen, vom 15. Dezember 1936;

Vierte Verordnung über den Arzneikostenanteil Krankenversicherung, vom 9. Dezember 1936.

Umfang: 4 Bogen. Verkaufspreis: 0,15 RM. Vostver- senduugsgebühren: 0,03 RM für ein Stü bei Voreinsendung auf unser Postscheckonto: Berlin 96 200.

Berlin NW 40, den 16. Dezember 1936.

Reichsverlagsamt. Dr. H ubri ch.

ie ce Es

in der

Bekanntmachung.

Die am 16. Dezember 1936 ausgegebene Nummer 119 des Reichsgesehblatts, Teil 1, enthält:

_ Dritte Verordnung zur Aenderung der Ersten Durch- führungsverovdnung zum Gescß über Verbrauchergenossenschaften, vom 12. Dezember 1936;

Verordnung zur

15. Dezember 1936;

Verordnung zur Durchführung des Gesezes über die Ge- wähcung von Straffreiheit bei Devisenzuwiderhandungen, vom 16. Dezember 1936;

Anordnung über die Ernennung und Entlassung der Beamten und der Lehrpersonen an den öffentlihen Schulen im Bereiche des Reichs- und Preußischen Ministeriums für Wissenschaft, Er- ziehung und Volksbildung, vom 11. Dezember 1936;

Umfang: 24 Bogen. Verkaufspreis: 0,15 RM. Postver- sendungsgebühren: 0,03 RM für ein Stück bei Voreinsendung auf unser Postscheckonto: Berlin 96 200.

Berlin NW 40, den 17. Dezember 1936. Reichsverlag8amt. Dr. H ubri ch.

Verstärkung des Holzeinshlags, vom

Iichtamtliches.

Preußen.

Ministerialdirektor i. N. Weyhe F.

Am 15. Dezember 1936 verstarb Krankheit im 66. Lebensjahre der i Georg Weyhe. Aus der preußischen P ubs n gegangen, war er zunächst Hilfsarbeiter im Preu

ministerium. Von dort ging er als Staatsanwalt nah Fran

furt a. O. Jm Fahre 1910 wurde er in das Preußishe Finanz- ministerium berufen, in dem er seitdem bis zu. seinem Ausscheiden Seit 1921 war er als Mini- und Personalabteilung.

aus dem Staatsdienst tätig war. sterialdirektor Leiter der Besoldungs- t b t Am Wesltkrieg hat Ministerialdirektor Weyhe äls Offizier teil- genommen.

Mit Ministerialdirektor Weyhe ist ein Mann dahingegangen, der allen, denen es vergönnt war, mit ihm zusammenzuarbeiten, als ein Vorbild preußisher Beamtentugenden ershien. Uner- müdlih tätig, mit hohem Pflichtbewußtsein, stellte er sein großes Können allein in den Dienst des Staates und Volkes, dem er diente. Nicht vergessen bleiben sollen daneben seine hervor- ragenden menschlihen Eigenschaften, sein Wohlwollen, das einer wahren Herzensgüte entsprang. Dankbar gedenkt das Finanz- ministerium und mit ihm große Teile der BeamteksGaît Preußens der ausgezeihneten Dienste dieses Mannes. Sein An- denken wird stets in hohen Ehren gehalten werden.

Aus der Verwaltung.

KameradschaftSabend der Angehörigen des Preußischen Finanzministeriums.

Der Preußische Finanzminister Professor Dr. Popiß hatte die Beamten, Angestellten und Arbeiter seines Ministeriums am Dienstag zu einem Kameradschaftsabend in die Räume des Hauses der Flieger geladen, Nach dem Vortrag des Streichquartetts D-dur op. 64 Nr. 5 („Lerchen-Quartett“) von Fos. Haydn wies der Minister in seiner L pra auf die enge Verbunden- heit mit allen seinen Mitarbeitern in der gemeinsamen Aufgabe, am Werke Adolf Hitlers mitzuwirken, hin und {loß mit einem Sieg-Heil auf den Führer. Ministerialrat Dr. Schubart, der längere Fahre in dienstlicher Stellung im Fernen Osten tätig ge- wesen ist, sprach an Hand von Lichtbildern über Lebens- und e E des chinesishon 400-Millionenvolkes im Kampf um jeine Selbstbehauptung. Ein vorzüglicher Tonfilm „Schnee und Sonne über Deutschland“ bildete den Ausklang der vor- weihnachtlihen Stimmung des Abends.

Verkehrswesen.

Fernfsprechverkehr mit Südwestafrita.

Das frühere deutshe Schußgebiet Südwestafrika ist über die drahtlose Verbindung Kapstadt—London nunmehr an das euro- päische Fernsprehneß angeschlossen worden. Ein Dreiminuten- gespräch, vorläufig nur mit Windhoek, kostet Montag bis Freitag 105 RM, an Sonnabenden 74 RM.

Umfang des Postschectvertehrs im Itovember.

Die Zahl der. Postsheckonten is im November um 1781 Konten auf 1 093 091 gestiegen. Auf diesen Konten wurden bei 72,7 Millionen Buchungen 12 102 Mill. RM umgesebßt; davon sind 10 197 Mill. RM oder 84,3 % bargeldlos beglihen worden. Das Guthaben auf den Postscheckonten betrug am Monatsende 649,7 Mill. RM, im Monatsdurhschnitt 674,4 Mill. RM.

Postpakete und Briefsendungen mit Waren nach Zugoslawien.

Nach einer Mitteilung der Postverwaltung von Jugoslawien muß vom 1. Fanuar 1937 an jedem Postpaket (auch Luftpostpaket) oder jeder Sammelsendung von Paketen die vom Absender untershriebene Urschrift der Warenrechnung beigefügt sein. Beim Fehlen der Rehnung wird die Sen- dung zurückgesandt. Ferner können die Zollgebühren für Waren- bin mit Waren in Len oder - eingeschriebenen Brief- endungen, soweit ihre Verzollung nicht regelrecht exfolgt, von den hierzu ermächtigten Banken nur bezahlt werden, wenn der Wert jeder einzelnen Sendung 300 Dinar nicht überschreitet.

Kunst und Wissenfchaft.

Spielplan der Berliner Staatstheatér Freitag, den 18, Dezember. Staatsoper: Tos ca. Musikal. Leitung: Heger. Beginn: 20 Uhr. Schauspielhaus: Maria Stuart von Schiller. Beginn: 20 Uhr. Staatstheater Kleines Haus: Mirandolina. Lustspiel von Goldoni. Beginn: 20 Uhr.

Die Vorstellung „Don Juan und Faust“ am Sonntag im Staatlichen Schauspielhaus ist ausverkauft! E :

Handelsteil.

Jur Arbeitslage im Winter.

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit und der Beschäftigung gzu Beginn des Winters 1936/37 läßt, wie das JFnstitut für Kon- Jjunfturforshung in seinem neuesten Wochenbericht (Hanseatische Verlagsanstalt) mitteilt, erkennen, daß sih die Wirtschaft weiter im Aufschwung befindet. Zwar ist die Arbeitslosigkeit von Ende September 1936 (1,04 Millionen) bis Ende November um 162 000 gestiegen; das sind aber die saisonüblihen Wirkungen des heran- nahenden Winters. Schon aus dieser geringen Zunahme im Vorjahr war die Arbeitslosigkeit in der gleihen Zeit um 278 000 gewachsen ergibt sih, wie stark die Kräfte des Aufshwungs gegenwärtig sind. Wie stark sih die Wirtschaft bereits der Grenze der Vollbeschäftigun “genähert hat, ergibt sih auch aus der neuen Erhebung über die Einsaßfähigkeit der Arbeitslosen, die die Reichs- anstalt sür Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversiherung zum erstenmal Ende Oktober 1936 durchgesührt hat. Danach waren Ende Oktober 1936 vorhanden:

548 000 arbeitslose Facharbeiter,

333 000 z ungelernte Arbeiter,

34 000 5 Hausangestellte, Aufwarte- frauen usw,

161 000 z

Angestellte, zusammen: 1076 000 Arbeitslose.

Von diefen Arbeitslosen, so hat die Erhebung weiter ergeben, waren 237 000 nihcht mehr voll einsaßfähig. 411 000 arbeitslose Facharbeiter und 113 000 arbeitslose Agchéte waren in ihrem

Beruf selbst einsaßfähig; bei dem Rest (315 000) handelt es sich um ungelernte Arbeiter oder um Facharbeiter und Angestellte, die nux noh außerhalb ihres Berufes arbeitsfähig sind. Von allen bor- hay ¿nen einsfayßfähigen Arbeitslosen waren ungefähr 280.000 für den gwischenbezirklichen Ausgleich geeignet. Verüksihtigt man, daß gerade auch im Zeitpunkt der Erhebung ein Teil der Arbeits- losen aus Gründen der Fahreszeit arbeitslos war (es mögen nah unseren Schäßungen im Oktober vielleiht rund 200 000 gewesen sein), so zeigt sih, wie gering heute hon die Möglichkeiten sind, aus den vorhandenen Arbeitslosen die Beschäftigung weiter aus- enes Das gilt auh dann, wenn es der organisatorischen

vbeit der Reichsanstalt gelingt, den sogenannten „Mindestbestand an Arbeitslosen“ ganz gens zu halten.

Erfahrungsgemäß beeinträchtigt der Winter die Beschäftigun um irte i und um so kürzer, je intensiver der Arbeitsbedan] der Wirtschaft ist. Nach diesem Grundsay ist die Entwicklung der fommenden Monate zu beurteilen. fe sich ist gegenwärtig die Beschäftigung gerade in den Außenberufen, die besonders stark von der Witterung beeinflußt wird, größer als je zuvor. Trogdem ist ae aller Voraussicht nah mit etner stärkeren Zunahme der

albe gd nur dann zu rechnen, wenn die itterung be- sonders unfreundlich sein wird. Die Fülle der vorhandenen Arbeit

dingt nämlich dazu, vor allem im Baugewerbe, die Unbequemlich- eit der Winterarbeit ‘egts es nur S geht in Kauf zu nehmen. Bei einigermaßen normaler Witterung ist damit zu rechnen, daß die noh bevorstehende saisonmäßige Zunahme der Arbeitslosigkeit in diesem Fahre besonders niedrig sein wird. Die Zahl der Arbeitslosen wird 1m Winter 1936/37 aller Voraussicht nah die 2-Millionen-Grenze wohl kaum überschreiten, E

in Berlin nah kurzer Ministerialdirektor a. D. hervor- ischen Lu

Berliner Börse am 17. Dezenz

Aktien schwächer, daun erholt, Renten freundlig,

Nachdem schon im gestrigen Frankfurter Ah / Veruingerung des Geschäftsumfangs festzustellen ‘etl Bankenkundschaft heute größere Zurückhaltung. Nux f einzelt waren von dieser Seite Kauforders an den Marl worden. Da die Kulisse aber gestern noch stärker gelei zeigte sih bei ihr ein gewisser Ueberstand, der einen leiht druck auszuüben vermochte. Nichtsdestoweniger blieb i emeintendenz ziemli PEFTLIORNN ; timmungsmö; freundlich, da eine Reihe günstiger itshaftsmeldu nh

tüße boten. Am Montanmarkt erlitten Buderus auf gebot von nur 6000 RM einen Rückgang um 1%4 %; sonj die Verluste über 4% nicht hinaus. Größere Beträge ul in Verein. Stahlwerke den Besißer zu einem um % »; nie,

Kurs. Braunkohlenwerte blieben meist gestrichen, soweit d rungen n lagen sie über den Vortagskursen (Dijh + %, Flse Bergbau + 4 %). /

Bei Kaliaktien konnten Salzdetfurth nah Unterbring angebotenen 9000 “RM den dadur erlittenen Kursverh] 3 % bald wieder um 1 % ermäßigen. Am chemischen Mar, Goldschmidt gesuht (+ 124 %), v. Heyden, Kokswerke undz | rae je 4% Her. (Leßtere stellten sich auf 168) g

lektrowerte durchweg niedriger ankamen, insbesondere Ch und Lahmeyer mit —1 bzw. 14 %, zeigten Versorgunz eine ungleihmäßige Entwicklung. Elektro Schlesien wur und RWE im Hinblick auf die unverändert beibehaltene Fi um 4 % höher bewertet, während Bekula, bei denen der | dendenabschlag zu berücksichtigen ist, 14 und Dessauer Gai verloren. An den übrigen Märkten sind noch Dortm, Unj

+ 2, Bremer Wolle mit + 1, AG. für Verkehr und Hamb mit + 4, dagegen Schultheiß mit 1%, Holzmann mit Bemberg mit 4 % hervorzuheben,

Jm Verlauf seßten sih an den Aktienmärkten versi) kleine Besserungen durh, da nah der Erledigung von (j realisationen der Kulisse die vorhandenen kleinen Kj bessere Resonnanz fanden. Siemens erholten sih. um 1, Kj um 1/4; Hotelbetrieb konnten ihren Anfangsgewinn von y 2 % erhöhen. Stöhr A sich um 1, Muag um % § und Erdöl um je s %, Farben wurden mit 1674 gehandes

Am Börsenschluß traten an den Aktienmärkten keiy änderungen von Belang ein. Dtsch. Telefon u. Kabel el nur einen Kassakurs, der 14 % über der legten Notiz lag. F schlossen zu 16754 nah 16714, Siemens zu 193 nach 194 Stahlwerke zu 124 nah 12414.

Am Markt der zu Einheitskursen gehandelten FJndustriey mußten Hess. Herkules infolge lebhafterer Nachfrage bi 3/2 %igen Steigerung repartiert werden. Rostocker Strat und Bavaria St. Pauli zogen um je 3%, Falkensteiner Gy und Gildemeister gegen leßte Notiz um 34 bzw. 344 Schwächer notierten dagegen Preußengrube mit 5 und ê bush mit 4%; auch hiex versteht sih der Kursabsthlag leßte Notiz. Von Banken gewannen Handelsgesellscaj Commerzbank H 14, Adca 2s, Vereinsbk, Hamburg 4 umd Ueberseebk. 12 %. Hyp.-Banken waren um ca. !4 % gh es lagen Westboden mit + 4 %. Von Auslandiy eßten Conti Linoleum ihren Anstieg um 2% fort. F. 6,6 volle ermäßigten sich um 4 %, während die 50 %igen # 1s % höher ankamen. Schließlih sind noch Montecatii 1% und Chadeanteile mit 3—4 RM zu erwähnen,

Am Rentenmarkt glichen Reichsaltbesiß einen Anfangäl von 4 % sogleih wieder aus (11574). Die Umschuldungên wurde bei lebhafterer Nachsrage auf 90 erhöht.

Am Kassarentenmarkt kamen mit wenigen Ausnahmen tagskurse zustande. Liq.-Pf.-Br. blieben durchweg gestri heute die Gesamtkündigung aller Serien exfolgt mit den ab morgen die Notiz für die 50 Mark-Stücke gesondert | nehmen. Berliner Hyp. Kommunale Serie I büßten 41 Von Stadtanleihen sind 26er Kolberg mit + 4, 28er Bri erste mit +4 und dto. zweite mit + 0,20 zu erw I. Decosama verloren 4 %. Provinzialanleihen blieben u los. Von Staatsanleihen zogen 27er Baden um % u Lübeck um 0,17 an. Fndustrielle Schuldverschreibungen wal auf Farbenbonds (— 4) und Arbed (+1 %) unverändert,

Bei der amtlichen Berliner Devisennotierung wurd Pfund mit 12,24 (12,23), der Dollar unv. mit 2,49, der holl. 6 mit 135,83 (135,61) festgeseßt. Die spanische Peseta ermäßil erneut um 4 auf 20.

Blanko-Tagesgeld erforderte unv. 314 3% %.

j

Mehr als 800 Mill. RM Fahresumsah beim Möbelhandel.

Die Umsäße der Möbelfachgeshäfte dürften, laut 18 Wochenbericht des Jnstituts für Konjunktursorshung (Han Verlagsanstalt), im Jahre 1936 shägungëweise 833 Mill, M tragen. Sie hatten im Jahx 1929 mit 1,2 Mrd. RM den Stand erreicht, waren bis zum Jahr 1933 auf 500 Mill, sunken sind dann aber mit dex Wirtschastsbelebung und l durch die Ehestandsdarlehen noch gesörderten Zunahme? shließungen wieder kräftig gestiegen. 1935 haben die teilwel fühlbare Wohnungsknappheit und der Rückgang der Eheschlitl die Umsäße der Möbelfachgeschäfte vorübergehend beein Fn diesem Jahr sind sie dagegen dur das lebhafte Sl Bautätigkeit begünstigt worden. Jn den Groß- und Mittel wurden in den exstén zehn Monaten 1936 rund 46 % mh nungen fertiggestellt als in der N N des ahrt Wenn die Umsäße des Jahres 1936 ihrem Werte nah noh weit von dem Vorkrisenstand entfernt sind, so ist das dara} zuführen, daß die Preise obwohl sie im Laufe der lehlns angezogen haben noh beträhtlich untex dem Stand bol liegen, und ‘auch die Qualität der abgejeßten Möbel 1m # noch niedriger als damals sein dürfte (leichtere Möbel), reine i L ae etwa die Zahl der verkauften imme tungen) hat den Stand von 1929 wahrscheinlich erreicht, we! sogar überschritten. Die gebesserten Einkommensverhältn} sih auch darin, daß der Anteil der Barverkäufe in den Jahren langsam gestiegen ist. Die Verkaufsleistungen ( f kausmännish Tätigen) haben in den leßten Fahren betr) genommen. Für 1933 wurde die Verxkaufsleistung mit La ermittelt, 1934 betrug sie 42160 RM, 1935 39 840 RM. “i saß je Beschäftigten ist nicht so stark gestiegen wie der Un ganzen, da fih mit der Umsaßsteigerung au der Perl der Betriebe erhöht hat. Bei den berihtenden Firmen wal d der faufmännisch Tätigen (Jnhaber, mithelfende a angehörige und Angestellte) 1933 um 4,2 %, 1934 um b, 1935 um 2,8 % höher als im jeweils vorangegangenen J“ die JahreSwende -1928/29 wax das Lager der Möbel (zu Fnventurwerten) 432,4 Mill. RM wert. Das 1m *F vestierte Kapital wurde 1928 etwa 2,5mal umgeschlage". Krije gingen die Lagerwerte außerordentlih scharf if 1933 betrugen sie noch 131,5 Mill, RM. Da die Lager] j gesunken waren als der Umsaß, nahm die UmschlagshWs (1933 etwa 3,8mal). Jn den folgenden Jahren wurde n bestand wieder erhöht; an der Jahreswende 1934/9 i Wert der Lager rund 154 Mill. RM. Ex hat nicht ha genommen wie der Umsaß; die Ums“laashäufigkeit ijt d gestiegen (1984 und 1935 etwa 4,5mal). Die Höhe i anteils hängt bei den Möbelfachaeschäften ebenso wle e Einzelhandelsbêtrieben stark von der Umsaybewegunt nf der Zunahme der Umsäße ist daher der Kostenanteil In Fahren stack zurückgegangen. j ]

Neichs- und Staatsanzeiger Nr. 294 vom 17, Dezember 1936. S. 3

Der deutsche Außenhandel im Iovenber 1936.

Die Einfuhr war mit 358 Mill. RM im November gegenüber dem Vormonat leiht erhöht. Der Einfuhrdurhschnittswert hat sich im gan en kaum verändert. Eine Erhöhung des Durchschnitts- werts für Nahrungs-, Genuß- und Futtermittel wurde durch einen Rückgang der Einfuhrpreise für Halbwaren im wesentlichen

¿geglihen. : : E i E Bereich der gewerblichen Wirtschaft ist die Einfuhr von Oktober zu November zurückgegangen, und zwar waren an dieser Abnahme alle Gruppen beteiligt. Am stärksten war die Ver- minderung bei Fertigwaren. ' Bei ‘Reats und Halbwaren jelten sich die Rückgange in engem Rahmen, bei leyteren war die Einfuhr mengenmäßig sogar etwas höher als im Oktober.

Die Einfuhr von Erzeugnissen der Ernährungswirtschaft ist egenüber dem Oktober um rund 13 Mill. RM, d. h. mehr als 0%, gestiegen. An dieser Steigerung, die zum Teil dur jahres- zeitliche Einflüsse bedingt e ivaren sowohl lebende Tiere und Nahrungsmittel tierishen Ursprungs als auch pflanzlihe Nah- rungsmittel beteiligt. Bei lebenden Tieren und pflanzlichen Nahrungsmitteln liegt dieser Wertsteigerung auch eine Erhöhung der Mengen zugrunde. Dagegen beruht die Zunahme des Ein- suhrwerts bei Nahrungsmitteln tierischen Ursprungs ausschließlich auf einer Erhöhung der Einfuhrpreise, mengenmäßig war ie gegenüber dem Vormonat kaum verändert.

Länderweise betrachtet ist im November die Einfuhr aus Europa gestiegen, während die Einfuhr aus Uebersee insgesamt geringer war als im Vormonat. Fm einzelnen war die Entwic- lung in beiden Fällen verschieden. Fnnerhalb Europas haben vor allem die Bezüge aus der Türkei (Obst), Ftalien (Obst), Groß- britannien (Fische, Wasserfahrzeuge), Norwegen (Tran), Rumänien (verschiedene Nahrungsmittel) und Bulgarien (Schweine, Eier) zu- enommen. Demgegenüber is die Einfuhr insbesondere aus änemark (Butter, Eier), der Union d. S, Sowjetrepubliken (Holz) sowie Lettland (Butter) zurückgegangen. Die überseeischen Liefe- rungen haben sih vorwiegend aus British-Fndien (Oelfrüchte), China (Oelfrüchte), Niederländish-Fndien (vershiedene Erzeug- nisse) und dem Australishen Bund (Wolle) vermindert. Nennens- wert zugenommen hat die Einfuhr lediglich aus Chile (Chile- salpeter), Uruguay (Fleish) und den Vereinigten Staaten von Anierika (Baumwolle).

Einfuhr im November 1936. ; Oktober November Jan./Nov, Warengruppen Mill, RM I, Ernährungswirtschaft (Nahrungs-, Genuß- und Futtermittel) „(i »« 126,9 a) Lebende Tiere «.…. « + 8,4 b) Nahrungsmittel, tierishen Ursprungs . . 38,4 c) Nahrungsmittel, pflanz- lichen Ursprungs . . « . Gewerbliche Wirtschaft . « a) Rohstoffe L eus Se

140,3 11,6

1 369,7 87,2 41,6 409,7

80,1 229,1

87,1 217,6 123,5 120,5

64,1 62,6 41,5 34,5 19,4 18,6 22,1

872,8 2 483,2 1 402,5

718,5

362,2

200,2

b) Halb A 6) Fertigaren 2 1, Vorerzeugnisse . 2. Enderzeugnisse . . . ; 15,9 162,0

zusammen I—IL 356,0 357,9 3 852,9 IITL, Gold und Silber 4,5 4,6 97,5

Die Ausfuhr war im November mit 422 Mill. RM um rund 10 Mill. RM, d. h. etwas mehr als 2 %, geringer als im Oktober. Da der Ausfuhrdurhschnittswert nah einem Rückgang im Vor- monat wieder leiht gestiegen ist, ergibt sich mengenmäßig eine etwas stärkere Abnahme, . Dieser Rückgang 1 als jahreszeitliche Erscheinung zu betrachten, da die Ausfuhr bisher regelmäßig von Oktober zu November gesunken ist. -

__ Gegenüber dem November des Vorjahres wax die Ausfuhr im November 1936 um rund 5 % höher.

L An dem Rüdck=gang der Ausfuhr waren Rohstoffe, Halb- und Hertigwaren beteiligt. Fnnevrhalb der leßtgenannten Gruppe hat jedoch nux die Ausfuhr von Vorerzeugnissen abgenommen. Die Ausfuhr von Enderzeugnissen ist gegenüber Oktober noh leicht gestiegen. Auch die Ausfuhr von Erzeugnissen der Ernährungs- ait ist nah einer Erhöhung im Vormonat nochmals leicht gestiegen.

Löndermäßig betrachtet entfällt der Rückgang der Ausfuhr ausschließlich und zwax zum Teil wohl als Folge dexr Ab- wertungen des Goldblocks auf Europa. Die Ausfuhr nah Außereuropa war im ganzen etwas höher als im Vormonat. Jm einzelnen waren an ‘der Abnahme des Europaabsaßes vor allem die Niederlande, Jugoslawien, Jtalien, Großbritannien, Belgien- Luxemburg, die Tschechoslowakei und Frankreich beteiligt. Stärker gestiegen ist demgegenüber die Ausfuhr nah Norwegen, Bul arien Und Ungarn. Jm Außereuropageshäft war der Absaß nah China owie nah Argentinien nah einer Steigerung im Vormonat rück- ungig. Nennenswert gestiegen ist lediglich die Ausfuhr nach ritish-Judien.

t

Ausfuhr im November 1936. Oktober November Mill, RM

Jan. /Nov. Warengruppen T, Ernährungswirtschaft (Nahrungs-, Genuß- und j Futtermittel) .. 6,3 T 78,3 a) Lebende Tiere « « « - 0,1 0,2 2,2 b) Nahrungsmittel, tierishen Ursprungs . 1,3 0,8 8,7 c) Nahrungsmittel, pflanz- lichen Ursprungs . « 4,9 6,4 67,4 IT, Gewerblihe Wirtschaft . « 425,2 414,3 4 233,4 a) Rohstosse « « « « 39,0 34,5 372,3 b) Halbwaren . « « - 40,6 38,4 423,3 c) Fertigwaren . « 345,6 341,4 3 437,8 1, Vorerzeugnisse 116,7 109,8 1 166,7 2. Enderzeugnisse 228,9 231,6 2 271,1 421,7 4 311,7

zusammen T—IL 431,5 III. Gold und Silber « « .. 11,5 2,0 100,9

Die Handelsbilanz {ließt im November mit einem Ausfsuhr- übershuß von 64 Mill. RM gegenüber 76 Mill. RM im Vor- monat ab. Für Fanuar/November 1936 ergibt sih demnach eine Aktivität von 459 Mill. RM.

Fm einzelnen sind im Außenhandel des Monats November folgende Veränderungen hervorzuheben :

An der Steigerung der Einfuhr vonNahrungs-,Ge- nuß- und Futtermitteln im November dieses Fahres waxen lebende Tiere insgesamt mit 3,2 Mill. RM beteiligt, und war entfällt die Zunahme in der Hauptsache auf Shweine (+ 2,0 Mill. RM). Die Einfuhr von Nahrungsmitteln tiert-

chen Ursprungs war insgesamt um 3,3 Mill, KM höher. iner Steigerung dexr Einfuhr von Fleisch um 4,1 Mill. RM, von Fischen um 2,1 Mill, RM, Eiern um 2,2 Mill. RM und Tran um 1,2 Mill. RM {teht ein verhältnismäßig starker Rü- gang der Einfuhr von Butter (—5,5 Mill. RM) gegenüber, die im Vormonat beträchtlich zugenommen hatte. Die Einfuhr von Nahrungsmitteln plangzlihen Ursprungs hat sich im November um 7,0 Mill. RM erhöht. An der Steigerung waren in erster Linie Obst (+ 6,6 Mill. RM) und Südfcrüchte (+ 5,5 Mill. RM) beteiligt, deren Einfuhr regelmäßig um diese Zeit u steigen Be Nennenswert abgenommen hat lediglich die Ein- fuhr von Oelfrüchten (— 4,6 Mill. RM) und von Kaffee (— 1,3 Mill. RM). / E

Jm Bereich der Gewerblichen Wirtschaft ist die Einfuhr insgesamt um 11,6 Mill. RM gesunken. Bei Roh - toffen betrug die Abnahme 3,0 Mill. RM. Jm einzelnen war

ie Entwicklung verschieden. Während die Einfuhr von Baum- wolle (+ 3,5 Mill. RM) sowie Flachs, Hanf, Jute u. dergl. (+ 1,2 Mill. RM) zugenommen hat, ist die Einfuhr von Wolle eta gsgargen, Darüber hinaus hat sih auch der Bezug von den (— 3,5 Mill. RM) und Papierholz (— 1,5 Mill. RM) ver- mindert.

Der Rückgang der Halb wareneinfuhr um 1,6 Mill. RM beruht in erster Linie auf einer Verminderung ‘dex Einfuhr von Schnittholz (— 1,5 Mill. RM) und Mineralölen (— 2,2 Mill. RM). Gestiegen ist dagegen die Einfuhr von Aluminium (+ 1,0 Mill. Reichsmark), Kupfer (+ 1,6 Mill. RM) und von Chilesalpeter (+ 1,3 Mill. RM). : : :

Die Verminderung der Fertigwaren einfuhr um insge- samt 7,0 Mill. RM entfällt fast aus\chließlich auf Enderzeugnisse, und zwar weist hier in erster Linie die Einfuhr von Wasserfahr- zeugen eine Abnahme (— 5,3 Mill. RM) auf. :

Jn der Ausfuhr entfällt die geringe Steigerung des Absayes von Erzeugnissen der Ernährungswirtschaft vorwiegend auf Hopfen (+ 0,6 Mill. RM) und Kartoffeln (+0,4 Mill. RM). Î

Bei der Ausfuhr von Rohstoffen, die insgesamt um 4,4 Mill. RM gesunken ist, hat in erster Linie der Absag von Steinkohlen (— 1,8 Mill. RM) und Kalirohsalzen (— 2,0 Mill. Reichsmark) abgenommen. L : :

Die Ausfuhr von Halbwaren is infolge geringerer Lieferungen von Düngemitteln (— 2,4 Mill. RM) insgesamt um 2,3 Mill. RM zurückgegangen. Í

Ju der Fertigwarenausfuhr betrug der Rückgang im ganzen 4,2 Mill. RM. Der Absaß von Vorerzeugnissen hat sih insgesamt um 6,9 Mill. RM vermindert, und zwar waren an diesem Rückgang vor allem Gewebe (— 2,9 Mill.RM), bear- beitete Pelzwerkfelle (— 1,5 Mill. RM) und Schwereisenerzeug- nisse (— 2,0 Mill, RM) beteiligt. Die Ausfuhr von End- erzeugnissen ist gegenüber dem Oktober um 2,7 Mill. RM gestiegen. Stärker zugenommen hat jedo lediglih die Ausfuhr von Wasserfahrzeugen (+ 7,8 Mill. RM), Bu geringerem Um- fang sind Steigerungen ferner bei Kinderspielzeug, Eifen- und Metallwaren sowie Kraftfahrzeugen und Fahrrädern eingetreten. Die Ausfuhr von Maschinen (—3,2 Mill, RM), Kleidung (— 3,2 Mill. RM), chemishen Enderzeugnifsen (— 8,0 Mill, RM) und elektrotehnischen Erzeugnissen (— 2,4 Mill. RM) hat dem- gegenüber abgenommen.

Wirtschaft des Auslandes.

Ausweis der Schweizerischen Nationalbank.

Basel, 16. Dezbr. Nah dem Ausweis der Schweizerischen Nationalbank vom 15. Dezember hat sich der Sena um 6,087 Nill. ir. auf 2636,774 Mill. sfx. erhöht; die Devisenbestände stiegen au 54,201 Mill. ifr. Die Beanspruchung der Bank im Diskont- und Lombardgeschäft hat sich in der Berichtswoche etwas ver- mindert. Fulandsportefeuille mit 22,997 Mill. r. und Wechsel der Darlchenskasse mit 16 Mill. E sind nahezu unverändert. Die Lombardvorschüsse haben einen Rückgang von 1,426 Mill sfr. auf 40,614 Mill, sfr. zu verzeihnen. Der Notenrückfluß betrug in der fiiten Dezemberwoche 1,709 Mill. r. Der Umlauf selbst bezifferte [h am Stichtag auf 138,026 Mill., die täglich fälligen Verbind- ihfeiten haben um 13,647 Mill. auf 1373,514 Mill. zugenommen. Der Notenumlauf und die täglich fälligen Verbindlichkeiten waren am 15. Dezember zu 95,69 (98,88) % dur Gold gedeckt.

Die neue französische Anleihe.

hat Paris, 16. Dezember. Der Finanzminister Vincent Auriol Q „n einer Rundfunkrede die Bedingungen für die neue Gold- und p Manleihe bekanntgegeben, die den Jnhabern von Gold ert en Zeichnern der im Sommer dieses Jahres vor der Ab- Dies des Franken ausgegebenen halb- und ganzjährigen die Boweisungen (Babybons) vorbehalten ist. Danach können die esiber von Gold bis zum 15. Januar 1937 ihx Gold gegen neuen Anleihestücke umtauschen. Die Anleihestücke lauten auf zeit Lauten der alten Währungsparität, haben drei Jahre Lauf- ie rzen 3% % Zinsen und sind mit 140 Franken rüzahlbar. Rae hon jeßt zum Rüezahlungswert von 140 Franken zu on Gvetten verwertet werden. Auch können sie bei der Bank daß de ankreich bevorschußt werden. Der Nmiguis erfolgt, ohne gleichen Peiner seinen Namen anzugeben brauht. Genau zu werden di ‘edingungen, also praktisch wie eine Goldeinzahlung ie da N Vincent Auriol-Schabscheine vom Sommer 1936 gegen Laufzeit neun Febingsanleihe umgetauscht, allerdings beträgt die neun Jahre; dafür beträgt der Zinsfuß 4 %.

Frankreichs Außenhandel von Zanuar bis November 1936.

Paris 16. Dezember. Die amtlihe französishe Außenhandels- statistik weist die Einfuhr nah Frankreih in den Monaten Ja- nuax bis November 1936 mit 43,21 Mill. t im Werte von 22 384,7 Mill. ffr. aus, was gegenüber dem FeiGen Zeitraum des Vor- jahres eine Steigerung um 2,57 Mill. t oder 3378,7 Mill. ffr. ausmacht. Die französische Ausfuhr belief sih in den ersten elf Monaten dieses Jahres auf 26 520 Mill. t im Werte von 13 816,6 Mill. ffr., was gegenüber dem gleihen Zeitraum des Vorjahres

‘eine Steigerung um 0,240 Mill. t oder 338,7 Mill. ffr. bedeutet.

Jm November 1936 belief sih der Wert der Einfuhr auf 2707,12 Mill, ffx. und dex der Ausfuhr auf 1719,72 Mill. ffr.

Der tschechoslsowakische Außenhandel im Iovember. :

Prag, 16. Dezember. Der Außenhandel der Tshechoslowaki- chen Republik schließt für November dieses Fahres im reinen E nvvezane bei einer Einfuhr von 869,8 und einer Ausfuhr von 863,6 mit einem Passivum von 6,2 Mill. ke. Fn der Zeit von Januar bis November 1936 war der Außenhandel mit 219 Mill. ke aktiv. Jn der gleihen Zeit des Vorjahres betrug das Aktivum 745 Mill. ke. .

Ungarische Ausfuhrförderungspläne.

Budapest, 16. Dezember. Nah den Devalvationen in den Goldblockländern anein in Ungarn verschiedene Ausfuhrförde- rungspläne auf. Am nächstliegenden schien der Plan, einen Zoll-

lag zu erheben und aus dem Ertrag einen es Pie Bone Bur ölle au

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sonds zu bilden. Es wurde darauf hingewiesen, daß die Z oldkronen lauten, aber noch immer zu der im Fahre 1924 ermit-

telten Parität erhoben werden. Es wurde angeregt, einen 50 %igen Hollzuschtag zu erheben, ebenso wie in Oesterrei, wo die Gold- ronenzölle mit 28 % Aufgeld auf Schilling umgerechnet werden.

Die Umsagtgestaltung im Einzelhandel im 6eptember und Oktober 1936.

Das Fnstitut für Konjunkturforschung und die Forshungs- stelle für den Handel beim Reichskuratorlum für Wirtschaftlich= keit veröffentlihen folgenden gemeinsamen Bericht über die Ent- wicklung der Einzelhandelsumsäte in den Monaten September und Oktober 1936: Jn den Monaten September und Oktober 1936 haben sich die Einzelhandelsumsäße recht günstig entwickelt. Nach der vorübergehenden Unterbrehung des Aufstiegs im August, die durch die andersartige Einkommensverwendung während der Olympischen Spiele hervorgerufen war, lagen die Umsäße im September um 13 %, im Oktober um 18 % über Vorjahrshöhe. Außer der konjunkturellen Einkommenssteigerung haben sehr ver- schiedene Faktoren zu dieser Entwicklung beigetragen: Fm Sep- tember wurden Einkäufe nachgeholt, die im August unterblieben waren, weil das vorhandene Einkommen für andere Zweckte aus- gegeben wurde. Ferner hat u. a. das frühe Einseßen des kalten und regnerischen Wetters zu zeitigeren und wohl auch verstärkten Anschaffungen vor allem in Bekleidung Anlaß gegeben, und {hließlich ist noch zu erwähnen, daß in den Oktober 1936? fünf Sonnabende, in den Oktober 1935 dagegen nur vier Sonn- abende fielen.

In den Lebensmittelfahgeschäfsten (überwiegend ohne Frisch- obst und Frishgemüse) überschritten die Umsäße den Vorjahrs- stand im September um 13,8 2 und im Oktober um 11,8 %. Be- rücksihtigt man, daß die Umsäße. im August nur wenig zuge- nommen hatien, damals sicherlih ein Teil der normalen Vorrate in den Haushaltungen aufgezehrt und im September wieder nach- gefüllt worden ist, so ergibt sich, daß sih die bisherige gleihmäßige

msaßbsteigerung im Lebensmitteleinzelhandel fortgeseßt hat. Eine ähnliche Entwicklung ist bei den überwiegend Lebensmittel führen- den ländlihen Gemischtwarengeschäften festzustellen.

Bei den Textilwarenfachgeschästen war im Oktober eine stär- kere Umsabzunahme zu beobachten. Dies ist wie eingangs er- wähnt zu einem großen Teil auf das frühzeitige Einjeßen des ungünstigen Herbstwetters zurüczuführen; denn besonders leb- haft waren die Umsäße in Herren- und Knabenkleidung, in Strick- und Wirkwaren, in Herrenhüten und Mübten und in Kleider- stoffen. Der gleiche Faktor hat auch die Umsäve des Schuheinzel- handels O beeinflußt; im September und Oktober wurden in dieser Branche sehx günstige Umsäße erzielt.

Auch in den Fachgeschäften für Sportartikel und Sportbekleidung waren die September- und Oktoberumsäte ziemlih hoh. Dies ist vox allem darauf zurückzuführen, daß mit den im Winter gepflegten Sportarten früher als sonst begonnen wurde.

Jm Einzelhandel mit Hausrat und Wohnbedarf hat sih die bisherige Entwicklung in den Berichtsmonaten weiter fort- geseßt. Die Zahl der fertiggestellten Wohnungen liegt bis in die neueste Zeit erheblih über Vorjahrsstand. Fn der Zeit von Januar bis Oktober 1936 wurden in den Groß- und Mittelstädten um rd. 46 % mehr Wohnungen bezugsfertig als im Vorjahr. Besonders lebhaft war das Möbelgeschäft im Oktober, was zum großen Teil darauf zurückzuführen ist, daß im Oktober sehr viele der neuen Wohnungen bezogen worden find. Dies hat auch den Absayß von Textilhausrat (Bettwaren, Teppichen, Gardinen und Möbelstoffen) sowie von Oefen und Herden stark angeregt. ;

Untex den übrigen Handelszweigen fällt besonders auf, daß die Umsäte der Drogevien im September unò Oktober stärker als bisher zugenommen haben; sie waren um 11 % höher als im Vorjahre. 7Fn den Büromaschinen- und Organisationsmittelhandlungen sind die Umsäße wie bisher weiter gestiegen. Auch die Kraftfahrzeug-, Garagen- und Zapfstellenumsäße haben weiter zugenommen.

Úm die Belebung zu exkennen, die in den einzelnen Handels- zweigen seit Beginn des Wirtschaftsaufshwungs eingetreten ist, ist es zweckmäßig, die Umsäße mit dem Fahre 1933 zu vergleichen: Es zeigt sich dabei, daß die MUNae in Herxren- und Knabenkleidung, in Mobeln, in Teppichen, Möbelstoffen und Gardinen, in Büro- maschinen und Organisationsmitteln sowie in Kraftfahrzeugen be- sonders stark gestiegen sind. Diese Entwicklung erklärt sih leiht aus den Eigenarten des gegenwärtigen Wirtschafisaufschwungs. Die starke Zunahme der-Umsäte in Herren- und Knabenkleidung ist auf die Wiedereinschaltung gerade männlicher Kräfte in den Arbeits- prozeß zurückzuführen. Die Steigerung bei Möbeln und Textilhaus- rat ergibt sih aus der Förderung der Eheschließungen und Haus- haltsgründungen (Ehestandsdarlehen), die Zunahme bei Büro- maschinen und Organisationsmitteln erklärt sich nicht nux durhch die Belebung der gewerblichen Wirtschaft, sondern auch durch die umfangreichen organisatorishen Maßnahmen auf dem Gebiet des staatlichen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Lebens. Die Erhöhung des Kraftfahrzeugabsates ist das Ergebuis des Motori- sierungswillens.

Gegen diesen Plan erhoben gerade die Fndustriekreise Einspruch. Es wurde darauf hingewiesen, daß der Zollertrag zur Zeit mit 40 Mill. Pengö veranschlagt sei, aber tatsählich nux 36 Mil- lionen Pengö abwerfe. Ein 50 iger Zuschlag würde 18 Mil- lionen Pengö bringen. Nun beträgt aber der Gesamtexport etiva 500 Mill. Pengö. Der Zollzushlag würde eine 3,6 En Durch- shnittsprämie für die industrielle und agrarishe Ausfuhr ermög- lihen. Wollte man eine 10 %ige Prämie erreichen, dann wäre ein Hushlag von 136 % nötig. Ein solcher Zushlag würde aber im Fnland eine Preissteigerung hervorrufen, die wiederum nur zur Shwähhung der ungarischen Exportfähigkeit führen müßte. Die Jndustriellen verweisen in ihrem Organ „Honi Fpar“ darauf, daß der ungarische Zolltarif zum Schuße der ungarischen Produk- tion, beziehungsweise des Fnlandsabsaßes geschaffen wurde; diesem Zwecke entspreche er auch heute noch ohne jeglihen Zuschlag in vollem Maße. Eben deshalb verzichten sie gerne auf jegliche exportfördernde Maßnahme, die auf der anderen Seite der Ge- samtwirtshaft nur Nachteile bringen würde. N

Der ungarische Handelsminister forderte die Exporthändle auf, ihre Verluste anzugeben und nachzuweisen, welhe Verluste aus der Abwicklung der Exportgeschäfte in der Zeit der Devalvationen der Goldblockwährungen, entstanden sind. Es wurden bisher 4 Mill. Pengö Devalvationsverluste angemeldet. Die Regierung hat noch keine Maßnahme für eine entsprechende Entschädigung der Exporteure beschlossen. Die Nationalbank ver- tritt den Standpunkt, daß ihrerseits keine Maßnahmen in dieser Frage erfolgen können. Dem Vernehmen nah beabsichtigt das Handel8ministerium, die Frage so zu lösen, daß die verlust- tragenden Firmen bei der Zuteilung von Kontingenten ent- sprechend bevorzugt werden sollen.

Amtliche Mitteilung über die Kündigung des italienisch-ameritkanischen Handelsvertrages.

Rom, 16. Dezember. Ueber die Kündigung des zwischen Ftalien und Amerika bestehenden Handelsvertrages ist am Mitt» woch vormittag folgende amtliche Mitteilung ausgegeben worden:

Seit einigen Monaten sind in Rom Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten von Nordamerika über den Abschluß neuer Handel8verträge Em worden. Die Entwürfe für diese Abkommen unterstehen zur Zeit einer Prüfung. Der italienische Außenminister, Graf Ciano, und der Botschafter der Ver- einigten Staaten von Nordamerika, Philips, haben heute im Palaggo Chigi ein Protokoll unterzeihnet, worin zunächst die

ündtigun r Handelsverträge vom Jahre 1871 vorgesehen wird, da diese den jeyigen Bedürfnissen nicht mehr entsprechen. Diese Kündigung wird in einem Jahre von heute an gerechnet in Kraft treten.