1936 / 301 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 28 Dec 1936 18:00:01 GMT) scan diff

Neichs- und Staatsanzeiger Nr. 301 vom 28. Dezember 1936. S. 4

Für das gerihtlihe Verfahren gilt, soweit diesé Verordnung , nichts anderes vorschreibt, das Reihsgesey über die Angelegen- heiten ‘der freiwilligen Gerichtsbarkeit. Der Richter kann bis zur endgültigen Entscheidung eine einstweilige Anordnung treffen. Hat der Gläubiger für seinen Anspruch bereits einen vollstreckbaren Schuldtitel, so kann die einstweilige Anordnung auch dahin gehen, daß die Zwangsvollstreckung einstweilen einzustellen ist. Die An- ordnung und 1hre Ablehnung sind unanfehtbar. Gegen die Ent- sheidüng des Amtsgerichts ist die sofortige Beschwerde, gegen die Entscheidung des Beschwerdegerichts die sofortige weitere Be- schwerde innerhalb der Frist von zwei Wochen nach den allgemeinen Vorschriften zulässig. Ueber die weitere Beschwerde entscheidet das Kammergericht in Berlin oder das Oberlandesgericht in München nach der Verordnung vom 23. März 1936. Die weite- ren Artikel der Verordnung regeln Rechtskraft und Vollstreckbar- keit, die Kosten des Verfahrens, die Grundbucheintragung und vorzeitige Fälligkeit.

Für die Aufwertungsschulden der Gemeinden und Gemeinde- verbände gilt diese Verordnung mit der Maßgabe, daß die Fällig- keitsregelung nach den Vorschriften der Ergänzungsverordnung zum Zweiten Kapitalverkehrsgesez vom 21. Februar 1935 erfolgt.

Handelsteil.

Devisenbewirtschaftung.

Verschärfung des Reich8marknoten- und Scheidemünzeneinfußrverbotes im Reisevertehr.

Der Leiter der Reichsstelle für Devisenbewirtschaftung hat durch Runderlaß Nr. 181/36 D. St. 86/36 Ue. St. unter Aufhebung des Runderlasses Nr. 74/36 D. St. 24/36 Ue. St. neue Aus- führungsvorschriften zu den bestehenden Einfuhrverboten für Reichsmarknoten und inländishe Scheidemünzen erlassen. Durch die mit Wirkung vom 1. Januar 1937 verfügte Aenderung des Abschnittes T1 Nx. 83 der Richtlinien für die Devisenbewirtschaftung haben die für oven Reiseverkehr zugelassenen Ausnahmen von dem Reichsmarknoten- und Scheidemünzeneinfuhrverbot eine Ein- schrärknung erfahren. Während ausländishe Reisende bislang Reichsmarknoten bis zu 30 RM und deutsche Scheidemünzen bis zu 60 RM einbringen durften, wird ab 1. Januar 1937 die Ein- bringung von Reichsmarknoten gänzlich in Wegfall kommen und die Einbringung von Scheidemünzen nux noch bis zum Betrage von 30 RM zugelassen werden. Es ist jedoch dem Umstand Rech- nung getragen worden, daß in gewissen Fällen, z. B. auf Grund einer Dringlichkeitsbesheinigung oder Geschäftsreisebesheinigung, Scheidemünzenbeträge bis zu 50 RM ins Ausland überbracht werden können. Um die Wiedereinbringung der auf diese Weise ins Aus- land überbrahten Scheidemünzenbeträge über 10 RM, soweit sie nicht im Ausland verbraucht worden sind, zu ermöglichen, wird dem inländischen Reisenden bei der Ausstellung der zur Mitnahme in- ländischer Scheidemünzen berehtigenden Bescheinigungen ein Aus- weis über die Wiedereinbringung nichtverbrauhter Scheidemünzen ausgehändigt werden. Die Aushändigung dieser Ausweise wtrd bei den verschiedenen in Betracht kommenden Stellen (Devisenstellen, Industrie- und Handelskammern, Ortspolizeibehörden usw.) erst ab 15. Fanuar 1937 ab erfolgen. Soweit vor diesem Zeitpunkt im Rahmen der deutshen Devijenbestimmungen inländishe Scheide- münzen “üher den Betrag von 10. RM hinaus ins Ausland über-

Die Kreditverschuldung der deutschen Wirtschaft.

Die von ausländisher Seite geübte Kritik an der deutschen Kreditpolitik geht häufig von der Vorstellung aus, die deutsche Kreditvershuldung habe sich in den leßten Fahren ganz ungewöhn- lich stark erhöht, da für Arbeitsbeshaffung, Wiederaufbau der Wehrmacht und öffentlihe Jnvestitionen dauernd große Kredite eingeseßt worden seien. Die neu aufgenommene Schuldenlast, so wird weiter argumentiert, stehe mit der finanziellen Tragfähig- leit der deutshen Volkswirtschaft um so weniger im Einklang, als die Kreditmittel zum großen Teil für „niht werbende“ Anlagen eingeseßt worden seien. Das Fnstitut für Konjunkturforshung (Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg) hat daher in seinem leßten Wochenbericht die Entwicklung der Kreditvershuldung und - die Wandlungen, die während der vergangenen Fahre vor sih ge- gangen sind, untersucht.

Was bei einer Betrachtung der deutschen Kreditvershuldung in den Jahren seit 1928 vor allem in die Augen springt, ist, so wird ausgeführt, die Tatsache, daß sih die Summe dieser Kreditver- s{chuldung in der deutshen Volkswirtschaft in diesen Jahren so wenig verändert hat, obwohl die Wirtschaftstätigkeit gleichzeitig eine der größten Schwankungen durhgemacht hat, dié die Geschichte kennt: Von der Höhe des Fahres 1928/29 hinab zum Tiefpunkt des «ahres 1932 und wieder hinauf zu dem gegenwärtigen Hochstand. Das zeigt, daß der Umfang der bestehenden Kreditverflechtungen viel mehr von der Fntensitaätsstufe einer Volkswirtschaft, d. h. vor allem von der Kapital- und Menschenbesebung des Bodens ab- hängt, als von den wirtschaftlichen Schwankungen. Fn einer Voltswirtschaft wie der deutshen wird dec Umfang der Kreditver- flechtungen namentlich durch zwei Punkte gekennzeichnet:

1. Die Gesamtheit der volkswirtschaftlihen Anlagen und Vor- râte, das vollswirtschaftlihe Sachkapital, geht weit über das Vermögen der an der Herstellung des Sachtapitals unmittelbar beteiligten Einzelpersonen hinaus. î

_2. Für den Grad der Kapitalintensität einer Volkswirtschaft ist ferner die „kreditwirtschaftlihe Durhdringung“ kennzeich{nend. Hierunter sind eine Reihe von Erscheinungen zu rechnen, so u. a. das Sparen bei den Kreditinstituten an Stelle des Sparens im „Strumpf“ oder selbst des Einzelkaufes von festverzinslichen Wertpapieren, die Verlagerung der Vorratshaltung vom. Konsu- menten zum Handel, das Wohnen in Mietshäusern statt in „Eigen- heimen“ usw., die alle erhöhte Ansprüche an die Kreditmärkte stellen und das Geflecht der Kreditvershuldung innerhalb einer Volkswirtschaft enger weben. Wie wenig demgegenüber die Schwankungen der Wirtschaftstätigkeit den Schuldenstand beein- flussen, lehrt die Shuldenentwicklung in dem hinter uns liegenden Wirtschaftsabshwung. Es zeigt fich, daß das Kreditvolumen in den beiden ersten Fahren des Rücgangs noch erheblich zuge- nommen und nach dem Bankkrah von 1931. bis 1933 nur um 8,6 Mrd. RM, also um noch nit 10 % abgenommen hatte. An diesem Rückgang waren aber die Auslandskredite allein mit 6,3 Mrd, RM beteiligt, und hiervon entfiel wiederum ein großer Teil auf die Währungsentwertungen, so daß sich während das Volkseinkommen um mehr als 40 % schrumpfte die inländische Kreditvershuldung im ganzen nur um etwa 23 Mrd. RM, d. H. um etwas mehr als 2% verringerte. Hierbei ist zu beachten, daß im Wirtschaftsanstieg die meisten der zuvor eingefrorenen Debitoren wieder auftauen und dadurch an die Stelle solcher Krisenvexbindlichkeiten sih verzinsende und amortisierende Wirt- shaftskredite treten können. Zu einem nicht geringen Teil voll- ieht sih somit die err ns der Produktionsausdehnung ein- d in der Form der Umwandlung und Umschaltung bestehender Kreditshulden, Dies tritt im gegenwärtigen Wirtschaftsanstieg

Anschriftenänderung der Ueberwachungsfstelle für Wolle.

Die Ueberwachungsstelle für Wolle und andere Tierhaare ver- legt am. Ende des Jahres ihre Büroräume aus dem Hause Her- mann-Göring-Straße 28 nah dem Hause Berlin NW 40, Moltke- straße 2. Aus diesem Anlaß und wegen der Festtage bleibt die Ueberwachungsstelle bis zum Sonnabend, dem 2. Januar 1937, einschließli geshlossen. Es ist daher zweckmäßig, den schriftlichen Geschäftsverkehr mit der Ueberwachungsstelle in dieser Zeit ent- sprechend einzushränken. Besucher können niht empfangen werden.

Kunst und Wissenschaft.

Spielplan der Berliner Staatstheater

Dienstag, den 29. Dezember 1926. Staatsoper. Aida. Beginn: 19% Uhr. Dirigent: Blech. Schauspielhaus. Maria Stuart. Beginn: 20 Uhr. Staatstheater-Kleines Haus. Mirandolina. Beginn: 20 Uhr.

bracht werden, ist durch besondere Anweisungen an die Grenzzoll- - stellen sichergestellt, daß die Wiedereinbringung etwa nicht ver- brauchter Scheidemünzenbeträge auf keine Schwierigkeiten stößt.

Zu den neuen Richtlinien für die Devisen- bewirtschastung.

Berlin, 24. Dezember. Die Reichsstelle für Devisenbewirt- haftung hat durch Verordnung vom 19. 18. 1936 (RGBl. I S. 1021) neue Richtlinien für die Devisenbewirtshaftung er- lassen. Sie treten am 1. 1. 1937 in Kraft. Gleichzeitig treten die Richtlinien vom 4. 2. 1935 und die dazu ergangenen Aenderungs- ' verordnungen außer Kraft. Die neuen Richtlinien entsprechen, wie das Reichswirtschaftsministerium mitteilt, im Aufbau und in den meisten Einzelbestimmungen den alten Richtlinien. Auch die Nummerbezeichnung der alten Richtlinien ist fast durhweg bei- behalten worden. An wesentlihen Neuerungen sind die Ueber- tragung der Zuständigkeit für die Erteilung von Einzelgenehmi- gungen für die A von Nebenkosten der Wareneinfuhr von den Devisenstellen auf die Ueberwahungsstellen, die Beshrän-- kungen des Eriverbs inländisher Wertpapiere zu Lasten von Sperrguthaben, der Fortfall der Möglichkeit des L A e freien Umtauschés ausländisher Wertpapiere, deutscher Auslands- bonds und Auslandspfandbriefe, die Verschärfung des Reihsmark- Noten- und -Scheidemünzen-Einfuhrverbotes und der Fortfall der Schuldnershußbestimmungen bei Kapitalrückzahlungen auf Sperrkonto zu erwähnen. Die Erläuterung zu den Einzelbestim- , mungen wird in den nächsten Tagen in den Runderlassen der . Reichsstele für Devisenbewirtshaftung Nr. 180/36 DSt. . 85/36 UeSt., 181/36 DSt 86/36 UeSt.,, 182/36 DSt. UeSt., 183/36 DSt. und 184/36 DSt. 87/36 UeSt. * ergehen. e 5 I S

deutlih zutage. Von Ende 1932 bis Ende 1935 hat die Kredit- vershuldung der deutshen Wirtschaft um rund 5,1 Mrd. RM fi: genommen; in der gleichen Zeitspanne haben sich die Neuinvesti-

tionen der deutshen Volkswirtschaft (ohne Vorratsveränderungen) ‘| *

um mindestens 7 bis 8 Mrd, RM, wenn man die Abschreibungen der öffentlihen Verwaltung hinzurechnet, sogar um 9 bis 10 Mrd. RM erhöht. j ti

in diesen drei Fahren um vielleicht 2 bis“ 3 Mrd. E ge- wesen sein als der Zuwachs der Kreditvershuldung.

Vorräâten im Werte von 27,9 Mrd. RM vorgenommen worden. Jn der

Ende 1929 rund 61,9 Mrd. RM, worin allerdings Aufwertungs- utschriften enthakten sind. Jir alige Pwanas war aber der volkswirtschastlihe Produktionsapvarat verhältnismäßig klein und infolgedessen ziemlich hoh ausgenußt. Jede Erhöhung der Güterversorgung seßte zunächst eine Erweite- rung des Produktionsapparates selbst voraus, die nur mit Hilfe neu gewährter Kredite erreiht werden konnte. Bêim Wirt- shaftsanstieg seit 1933 gestattete ein großer, aber s{chlecht aus- genußter Produktionsapparat, die Güterversorgung rasch auszu- dehnen, ohne daß neue Anlagen errichtet zu werden brauchten. Die neu gewährten Kredite verschwanden gleihsam in den Falten des zu weit gewordenen Mantels des Anlagenbestandes.

Dios Umschaltungen, die während der aue 1933 bis 1935 im Kreditgefüge aufgetreten sind, werden besonders durch drei Relationen verdeutliht, nämlich durch das Verhältnis: 1. der Langkredite zu den Kurzkrediten; 2. der Auslandskredite zu den JFnlandskrediten; 3. der privaten Schulden zur öffentlichen Ver- shuldung. Da die öffentlihen Aufträge in den vergangenen Jahren zunähst durch kurzfristige Kredite, im wesentlichen Wechsel, finanziert worden sind, läge die Annahme nahe, daß auch die kurzfristige Vershuldung anteilmäßig gestiegen sei. Tatsächlich war jedoch der Anteil der Kurzkredite am gesamten Kreditvolumen im Fahre 1935 mit 26 % etwa ebenso ho wie 1933 (rund 25 5). Die Auslandskredite Gan von Februar 1933 bis Februar 1936 im ganzen noch um schäßungsweise 6,66 Mrd. RM abgenommen, so daß sih die gesamte Auslandsvershuldung seit 1930 um etwas

mehr als 14 Mrd. RM verringert hat; hiervon entfällt jedo ein-

Teil auf die Währungsentwertungen. Die Bedeutung der Aus- landsvershuldung ist im gegenwärtigen Anstieg gegenüber 1926 bis 1929 stark herabgemindert. Dabei stand diesmal infolge des teilweisen Transferaufshubs ein Teil der Beträge für Zinsen- dienst und Amortisation für die Anlage im Fnland wieder zur Verfügung; sie befruhteten so den Güterkreislauf. Der bei weitem bedeutendste Wandel hat sih jedoch bei den Trägern der Finanzierung vollzogen. Jm ganzen gesehen hat sich diesmal die offentlihe Hand verschuldet, während die Vershuldung der Pri- vatwirtshaft gesunken ist. Statistish läßt sih dies freilih nur [JVE nachweisen. Die regelmäßig ausgewiesene Verschuldung er öffentlihen Hand hat von April 1933 bis April 1986 um 2,8 Mrd. zugenommen. Hierin sind jedoch die künftigen kurz- fristigen Verpflichtungen des Reiches aus der kurzfristigen Finan- ierung der Arbeitsbeshaffung, des Reichsautobahnenbaues und \hließlich des Wiederaufbaues der deutshen Wehrmacht, die sich formal-rechtlich noch nicht als öffentlihe Schulden niedergeschlagen haben, nicht enthalten. Der Wandel in den Schuldenträgern ist vor allem im Hinblick auf die Zinsbelastung bemerkenswert, Die öffentlihe Hand hat einen Teil der Zinslast, den sonst die gewerb- lihe Wirtschaft zu tragen. hatte, auf sich genommen. Allerdings

Jm ganzen dürsten die Sachinvestitionen

emgegens- , über sind von 1926 bis 1929 Neuinvestitionen in Anlagen und,

leihen Zeit haben allein die Kurzkxedite um 13 bts 15 Mrd. RM zugenommen; das Volumen der Langkredite betrug .

Beim Beginn des damaligen Auf-

gewerblichen Wrrtschaft, denn was an Zinsen weniger au3gege wird, müß, da die öffentlihe Hand ja keine Erträge er n U E von Steuern wieder hereingeholt werden. Jmmerbin ver- E in van Zusammenhang der Zins als JFnvestitionsfaktoy an Gewicht.

Die Entwicklung der Kreditvershuldung im Fahre 1936 läßt sich statistish noch nicht aufzeigen. Allgemein dürftèn jedo dio kompensatorishen Möglichkeiten geringer geworden sein: Djs Schuldenrückzahlung der Privatwirtshaft dürfte sih verlang: samen; die Auslands\hulden haben sih nur wenig mehr vex, ringert, und zum Teil dürfte auch schon die gewerbliche Wirtschaft mit wachsenden Ansprüchen an die Kreditquellen herangetreten sein. Damit haben sich die Finanziecrungsprobleme des Anstiegs weitgehend gewandelt, ;

SrleiHterungen im deutsh:amerikanischen HandelSsverktehr.

Washington, 24. Dezember. Das Schatamt veröffentlihts am 23. d. M. die Bedingungen, unter denen die Einfuhr auz Deutschland nicht der Klausel 303 des amerikanischen Dollgeseßes unterliegt. Diesem Auietge wird erstens die Verwendung boy Sperrguthaben für Käufe deutsher Waren zugelassen. Vritey wird die Zahlung des Kaufpreises aus dem Erlös der na Deutschland eingeführten amerikanischen Waren erlaubt. Dritienz wird eine Kombination der beiden erstgenanntèn . Möglihkeiten gestattet. Schließlih wird viertens ein regelrechter Tausch: hej

dem“ keinerlei Geldsummen den Besißer wechseln, zugelassen. V,

dinguitg “dábéi “ist, ‘dáß ‘das’ Ein- ‘und Ausfuhrgeshäft von dey gleichen Perfonent getätigf wird und keinerlei Vergütungen ode Pramten von drifter Seite gewährt werden. Die Veröffentlihun der Bedingungen \seîtens dés Schäßamtes erfolgte, um die. bezügli des deutfch=atmerifañischèn ‘Handelsverkehrs bestehende Unsicherheit zu beseitigen. S ; ;

‘Die “nêuén“ Bedingungen können nunmehr zur Anwendung kommen. Fn den nächsten Tagen ist für ihre Durhführung mit

| ‘einem’entsprechenden Etlaß ‘deutscherseits zu renen.

| Abscch{\luß der deutsch-niederländischen Wirt

‘_-__’ shaft8verhanblungen.

__ Den Haag, 23. Dezember. Die Verhandlungen, die zwis ‘etner déufshen und etner niederländishen Delegation währen der Tebtèn Wochen abwechselnd in Berlin ‘und im Haag geführ| worden sind, haben jeßt zu einer Einigung über die Regelung des deutsch-niederländishen Waxen- und Zahlungsverkehrs in Fahre“ 1937 gers Am, 28. Dezember sind im Haag ein neu Verrehnungsverfrag und ein neuer Vertrag über - den . Waren verkehr unterzeihnet worden. Der neue Verrechnungsvertra erseßt den am 5. Dezember 1934 abgeschlossenen Vertrag, der a 31. 12. ds. Fs. abläuft. Er gilt für ein Jahr und hat im wesent lichen den E Juhalt wie der bisherige Vertrag.

Zu dem Vertrag ist folgendes zuy bemerken: Jm Fahre 137 'werden die noh' aus der Zeit vor der Einführung des Neu Planes stammenden alten Warenschulden, für die in dem laufen den Vertrag eine Tilgungsregelung vorgesehen war, vollständig abgedeckt sein. Der dadurch freiwerdende Ertrag aus dem Erl „der deutschen, Ausfuhr wivd .in. erster. Linie verwendet werden, u den im Fahre 1935 aufgelaufenen neuen Rückstand im deutsh niedexcländishen Clearing abzudecken. Sobald die Umstände e exlauben, werden aber beide Regierungen Verhandlungen auf „nehmen, um zu prüfen, ob ein Teil der freiwerdenden 14 % dei Erlöses der deutshen Ausfuhr für die Erweiterung des Bezug niederländischer und niederländish-indisher Waren . zux Ler fügung geftellt werden kann: -- ég Dèr: neue Vertrag - über’ die Regetung- des Warenverk

: gilt - ebenfalls für- ein' Fahr‘ und erseßt dên am 31. Dezöinbe

ds. Js. - ablaufenden Vertrag vom 23. Dezember 1935. Au

| dieser Vertrag lehnt fich inhaltlih-an den bisherigen Vertrag at

jedoch -unter Weiteventwicklzung der: im ‘alken Vertrag aufgestellte Grundsätze; insbesondere soweit sie den Bezug von Rohstoffen un Tandwirtschaftlichen - Grzeugnissen- dureh ‘Deutschland betreffen,

: Der: Wortlaut : der‘ neuem Verträge wird nach Weihnahtet veröffentlicht- werdem «* +ch ch

Gleichzeitig haben - die: deutsh-niederländishen Regierung

ausfchüsse die Zahlungswertgrenze für den Bezug niederländisde und- niederl@ndish-indisher Warén durch Deutschland im erst Viextoljahx 19837- festgeseßt. - Hierbet erschien: es vorläufig n zweckmäßig, bei der Festseßung der Zahlungswertgrenze nicht übe den Rahmen des vierten Viertels 1936 hináuszugehen.

mm

Die Arbeitseinsaßfähigkeit der Arbeitsloset Ende Iovember.

Die Feststellung der Einsavfähigkeit der Arbeitslosen wird b den Arbetitsämtern jeßt regelmäßig in jedent Monat vorgenom Fn dem Bevicht der Reichsanstalt für den Monat November wit festgestellt, daß, abgesehen von dem saisonmäßigen Zugang an Ar beitslosen, auch der Personenkreis der von der Prüfung erfte! Personen sih gegenüber dem Vormonat erheblich geändett Denn im Monat Novembex wurden nicht weniger als 746 000 neu Arbeitsgesuche gestellt und 620 000 kamen in Abgang. Die ZU der nicht voll einfabfähigen Arbeitslosen betrug Ende Novem 243 000 gegenüber 237 000 Ende Oktober. Die geringfüg!ge Ÿ nahme um 6000 dürfte jedoh weniger darauf zurückzuführen seit daß bisher einsaßfähige Arbeitslose durch Verringerung ihrer pt! sönlichen Leistungsfähigkeit in diese Gruppe eingereiht werd? mußten, als darauf, dak in einer Reihe von. Bezirken die prattil ganz von Arbeitslosen frei sind, niht voll Einsabfähige bei Hilf arbeiten in der Ernte angeseßt waren, die nun beendet sind, L Anteil der nicht voll Einsaßfähigen an- der Gesamtarbeitslosigt ist tatsächlich zurückgegangen; ‘er betrug insgesamt nur noch 20, gegenüber 22 % Ende Oktober. Bei den Facharbeitern betrug * Ie %, bei den Angestellten 16,1 % und bei den Ungeler" 30,5 %. ;

i Generalversammlungstalender. Nathtrag für die Woche vom 28. Dezember 1936 bis 2. Januar 19

Dienstag, 29. Dezember. Hamburg: Blohm & Voß KaA., Hamburg, 12 Uhr. Leipzig: Meßhaus Union A.G., Leipzig, aoGV,, 12 Uhr. Donnerstag, 21. Dezember,

Berlin: Büsscher & Hoffmann A.-G., Eberswalde, aoGV,, München: München-Dächauer Papierfabriken A.-G., M aoGV., 10 Uhr.

10 Uh ünhé

Fortsegung des Handelsteils in der Ersten Beilage.

Verantwortlich für Schriftleitung, Anzeigenteil und für den Verlas Präsident Dr. Shlange in Potsdam. igof Druck der Preußiscken Druckerei- und Verlags-Aktiengesell 0) Berlin, Wilhelmstraße 32.

Vier Beilagen

bedeutet diese Umlagerung noch nicht eine Kostenentlastung der

(einshließlih zwei Zeutzalhandelsregistexbeilagen).

Erste Beilage

zum Deutschen RNeichSanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger

Nr. 301

Berlin, Montag, den 28. Dezember

1936

Die Beschäftigung der

Fm November hat die Beschäftigung der

a : peiter vorgerüdckten Jahreszeit stärker A dee n Be nonat. Nac der «Fndustrieberichterstattung des Statistischen Reichs- amts ist die Zahl der geleisteten Arbeiterstunden von 68,9 % der \rbeiterstundenkapazität im Oktober auf 69,8 %, gestiegen. Die ahl der beschäftigten Avbeiter is mit 72,3 % der Arbeiterpl b spazität nahezu unverändert. Die durhschnittlich- tägliche A én, git ist von [7,68 Stunden im Oktober auf 7,20 Stunden gestie en. Jn den Produktionsgüterindustrien mit Us jeprägter Saisonbewegung war der jahreëzeitlihe ugang schwächer als im Oktober. Jn der Bauindustrie sind llein infolge des milden Wetters, im November nicht mehr Ar- heiter entlassen worden als im Oktober, nämlich etwas über 3 % her Höchstbe]häftigung. Jn einer Reihe von Baustoffindustrien hat sh der lahreszeitliche Rückgang abgeshwächt, in der Pflaster- tein- und Schotterindustrie, in der Mauerziegelindustrie, in der Schieferindustrie und in der Herstellung von Betouwaren In anderen Baustoffindustrien ist die Zahl der Arbeiterstunden im agene gun Vormonat sogar gestiegen, so in der Gipsindustrie inder Dachziegelindustrie und in der Herstellung von Jsoliersteinen. uh in der Sägeindustrie sowie in der Bauzubehörindustrie war hir jahreszeitliche Rückgang niht mehr so stark wie im Oktober Fm Fahrzeugbau haben sich bereits wieder die aufwärts- P ber Satsonkräfte durhgeseßt. So ist die Beschäftigung im wember in der Kraftwagen- und Kraftradindustrie, in der Fahr- windustrie und im Kavosserie- und Wagenbau wieder gestiegen. Jn den Produktionsgüterindustrren. ohne ug e praägte Sa iso nb ewegung hat sih der Auftrieb n ganzen fortgeseßt. Vle „Fnvestitionêgüterindustrien haben sich jar noch stärker belebt als im Oktober, so die Großeisenindustrie ind Metallhalbzeugindustrie, der Dampfkesselbau Waggonbau êhiffbau und die Kabelindustrie. Jm Maschinenbau und in der iastellung elektrischer Maschinen war die Zunahme nit so stark hie im Bormonat. „Die übrigen Produktionsgüterindustrien haben s im November ebenfalls weiter entfaltet. So konnten die meisten sisen- und Stahlwarenindustrien z. T. auch stärker als im Vor- jonat, das Arbeitervolumen weiterhin erhöhen. Das gleiche gilt fr die feinmechanische und optishe Fndustrie und viele Zweige hr hemischen Industrie. Schließlich ilt, wie immer um diese Zeit : Beschäftigung in allen Zweigen der papierverarbeitenden dustrie und des Vervielfältigungsgewerbes stark gestiegen _Jn den Verbrauchsgüterindustrien hat die saison- hißige Belebung weiterhin angehalten. Jm Gegensaß zum Vor- hre haben die Saisonkräfte im November in vielen Verbrauchs- hiterindustrien sogar noch an Kraft gewonnen. Am stärksten hat é Arbeitsvolumen in der Bekleidungsindustrie zugenommen. Auch

E

Industrie im Itovember 1936.

in den Industrien, die Hausrat und Gegenstä ü n JZndus , die Hausrc Yegenstände für den Wohn- eee een, hat sich die Zahl der Arbeiterstunden noch an ÉolteSen f a. in der Herstellung von Beleuchtungskörpern, Alpaka- Blech. d Q A Die Dam risGait, HABalismaichinei und U L De n der Perstellung von - O, Zierporzellan und Geschirrsteingut ift Me Beschäfticneng O CHegangen., Mit geringen Ausnahmen haben sih auch die G nen Hieige der Textilindustrie weiter belebt, so z. B. die Ur Und Vigognespinnereien, die Leinen-, Woll- und Baums- wo elen, die Strumpfindustrie und die Herstellung von L 4 Näh- und Handarbeitsgarnen, Posamentierwaren und N e agen. Schließlich ist die Tätigkeit in fast allen Zweigen der -cayrungs- und Genußmittelindustrie ausgedehnt worden am O den Zuterraffinerien. Nur in der Obst- und Gemüse- O ist die Beschäftigung weiter jahreszeitlich

Veschäftigung der Jndustrie (Ergebnisse der S O/Enattag). Zahl der beschäf- 9). der ge- Qu ittl tigten Arbeiter leisteten Arbei- cal, Mi itaaci

in % der Arbei- terstunden in % der Arbeiter terplaßkapazität „der Arbeiter- Stunden

stundenkapazität Okt. Nov. Okt. Nov.

Okt. Nov. 724 72,3 689 698 768 7,80 7,90

Industriezweige

Gesamte Jndustrie Produktionsgüter- De L Verbrauchsgüter- nbutie Eisen- u. Metall- gewinnung . . Maschinenbau . Bauindustrie . , Fahrzeugbau . Textilindustrie . N.E.-Metallwaren- industrie... , Holzverarbeitende Industrie . ., Nahrungsmittel- industrie . Genußmittel- Me

A E 766

60,3

76,0 7,83

65,6 65,9 618 7,49 7,67

91,9 N 7,97 78,3 : 88,0 73/3

92,3 84,3 75,0 88,4 73,5

88,8 86,6 *)

89,3 87,0

7,95 8,08 7,70 7,31

7,50 7,24

82,3 66,6

79,5 65,7

804 81,1 782 80,1

71,0 67,9

8,05 8,19

69,5 70,3 68,6 7,88

7,72

8,07

“ec 707 704. 666 7,91

T16: -719.100... 722 24 140

*) Neuberechnet.

Wirtschaft des Auslandes.

Ausweise ausländischer Iotenbanken.

Paris, 24. Dezember. (D. N. B.) Ausweis der Bank n Frankreich vom 18. Dezember 1936 (in Klammern Zu- und nahme im Dee D zur Vorwoche) in Millionen Franken. iltiva. Goldbestand 60359 (unverändert), Auslandsguthaben «Abn, 3), Devisen _ in Report _— (Abn. und Zun. —), hel und Schaßscheine 8527 (Zun. 159), davon: diskontierte i Handelswechsel 6770, Schaßscheine und Wechsel öffentlicher Mper]chasten —, disfontierte ausl. Handelswechsel 15, zu- inmen 6785 (Zun. 153), in Frankreih gekaufte börsenfähige «sel 305, im Ausland gekaufte börsenfähige Wechsel 1437, zu- innen 1742 (Zun. 6), Lombarddarlehen 3605 (Zun. 31), Bonds it Autonomen Amortisationskasse 5640 (unverändert), Vorschüsse n den Staat: 1. Gem. Art. 1 und 2 des Geseßes vom 18. Juni 6 12 298, 2. gem. Art. 3 des Geseßes vom 23. Juni 1936 M, zujammen 14998 (Zun. 1200). Passiva. Notenumlauf 05088 (Abn. 181), täglich fällige Verbindlichkeiten 13 303 un, 1569), davon: Tresorguthaben 111 (Abn. 27), Guthaben der lutonomen Amortisationskasse 1967 (Zun. 19), Privatguthaben 1078 (Zun. 1497), Verschiedene 147 (Zun. 80), Devisen in Report bn, und Zun. Deckung des Banknotenumlaufs und der hlih fälligen Verbindlichkeiten durch Gold 60,42 9% (61,27 9/0).

London, 23. Dezember. (D. N. B.) Wochenausweis der ank von England vom 23. Dezember 1936 (in Klammern jl und Abnahme im Vergleih zur Vorwoche) in 1000 Pfund ling: Jm Umlauf befindlihe Noten 474 120 (Zun. 6420), tterlegte Noten 39 550 (Abn. 6420), andere Regierungssicher- ten der Emissionsabteilung 188 770 (Zun. 70), andere Sicher- hiten der Emissionsabteilung 200 (Abn. 70), Silbermünzen- land der Emissionsabteilung 10 (unverändert), Goldmünzen- ) Varrenbestand der Emissionsabteilung 313 660 (unverändert), Wostten der Regierung 21 730 (Zun. 11 300), andere Depositen: infen 72 220 (Abn. 23 930), Private 38 770 (Zun. 10), Regierungs- vrheiten 83 120 (Abn. 5970), andere Sicherheiten: Wechsel und yydüsse 6450 (Abn. 290), Wertpapiere 20970 (Zun. 210), p Und Silberbestand der Bankabteilung 620 (Abn. 60). ' iltnis der Reserven zu den Passiven 20,26 gegen 32,09 9%, y¿ ghouseumsa 911 Millionen, gegen die entsprechende Woche Vriahrs 213 Millionen mehr.

Ausweis der Schweizerischen Nationalbank.

del, 28. Dezember. Der Ausweis der Schweizerischen Vonalbank vom 23, Dezember 1936 zeigt ein weiteres An- tsen des Goldbestandes um 46,39 Mill. r. (6,08 Mill. fr. in j Vorwoche) auf 2683,17 (2636,77) Mill. r. Es haben vor n die Auslandsanlagen zugenommen, die sich von 573,4 . sr. auf 605,6 Mill. sfr. erhöhten. Dagegen haben si die visenbestände mit 54,20 Mill. sfr. kaum verändert. Das Fn- „Sortefeuille erhöhte sich durch Zunahme der Handelswechsel : #9,00 Mill, sfr. auf 23,62 Mill. sfr. Die Wechsel der Dar- „lasse blieben unverändert mit 16 Mill. sffr., dagegen nahmen j ‘embardvorschüsse um 1,77 Mill. c. auf 42,38 (40,61) i: r. zu. Der Notenumlauf weist durch den bevorstehenden jeultimo eine Erhöhung um 59,74 Mill, r. auf 1441,76 l 9) Mill. r. auf. Er liegt damit um 108 Mill. jfr. höher in À der gleihen Zeit des Vorjahres. Jm Zusammenhang mit ind: niteigen des Notenumlaufs gingen die täalih fälligen Ver- eiten um 8,77 Mill. sr. auf 1364,77 Mill. \r. (1373,51) E: n der gleichen Zeit des Vorjahres war der Stand der uthaben um über 1 Milliarde sr. niedriger. Notenumlauf aglih fällige Verbindlichkeiten waren am Stichtag des D ebet zu 95,60 vH, (95,68 vH.) durch Gold und Gold- eckt,

F Ivierige Lage der französischen Eisenbahnen.

70 ‘%ige Tariferhöhung erforderlich. Mei, 24. Dezember. Die schwierige Lage der französischen hmen wird durh einen Bericht des Finanzausschusses der htttge, Aufgezeigt. Der Fehlbetrag für 1936 wird 4508 Mill. ffrs hme Bis zum 7. November dieses Jahres waren die Ein- R L 36 Mill, ffrs niedriger als im gleihen Zeitraum

' während die Ausgaben um 918 Mill, firs höher waren.

Für 1937 wird bereits heute ein Fehlbetrag von 2890 Mill. ffrs bei den laufenden Beteleali R -ausgaben a Hinzu kommt die Kapitalbelastung von 3805 Mill. ffrs, so daß sich ein Gesamtfehlbetrag von 6695 Mill. ffrs ergibt. Der Bericht- erstatter bemerkte, daß zur Herstellung des finanziellen Gleich- gewichts im Eisenbahnbetrieb eine Tariferhöhung von 70 vH. er- forderlih wäre. Eine wirkungsvolle Besserung könne aber nur dur eine allgemeine Reorganisierung des Transportwesens er- zielt werden, Er empfahl eine autoritäre Lösung durch Einführung vet S L Ausnahme des Lastkraftwagen- , der sih aber im allgemein i Order 0 bdtan aLe g en auf private Beförderung

Die Höhe der ausländischen Beteiligungen

A in Zugoslawien.

Belgrad, 26. Dezember. Nach kürzlih gesammelten Angaben beträgt die Beteiligung ausländischen Kapitals bei ingosbatetiGt Aktienunternehmungen sowohl in der Form von Kapital als auch von Krediten 4821 Mill. Dinar (1 Dinar =-5,6 Pfennige). Bei Handels- und Transportunternehmungen bestehen ausländische Kapitalbeteiligungen in Höhe von 115 Mill. Dinar, während als Kredite 245 Mill. Dinar angelegt sind. Der Herkunft nah ver- teilt sih das ausländishe Kapital wie folgt: Frankreich 963,1, England. 827,2, Schweiz 675,6, Amerika 538,5, Tschechoslowaket 518,7, Ftalien 4441, Oesterreih 297,1, Belgien 210,9, Ungarn e Holland 78,9, Deutschland 54,9, sonstige Länder 286 Mill.

Monatsbericht des Oesterreichischen Fnstituts für Konjunkturforschung.

Wien, 24. Dezember 1936. Nach dem soeben ershienenen Mo- natsbericht des Oesterreichischen Fnstituts für Sönjubitürforihung konnte die günstige Entwicklung der österreihishen Wirtschaft weitere Fortschritte machen. Die auf Basis 1923 bis 1931 100 berechnete Erzeugungskennzahl hat auch im Oktober eine weitere Steigerung erfahren und den dritthöhsten Stand dieses Jahres erreicht. Der Außenhandel enwickelte sih günstig. Dies kommt im Novemberausweis sowohl dur eine mengenmäßige als au dur eine wertmäßige Erhöhung gegenüber dem Vormonat und dem entsprehenden Berichtsabshmtt 1935 zum Ausdruck. Die Zahl der unterstüßten Arbeitslosen in Oesterreich war Mitte Dezem- ber gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres um 11 000 Per- sonen erhöht. Allerdings erwies si die jahreszeitlih bedingte Zu- nahme im Dezember gegenüber dem gleihen Berichtsabschnitt 1935 als etwas geringer. An den Aktienmärkten war die Kurs- bewegung anhaltend nach oben gerichtet. Die Kennzahlen der Großhandels-, der Kleinhandelspreise und der Lebenshaltungs5- kosten blieben im Berichtsmonat unverändert.

Starke Verbesserung der rumänischen Außen- handelSsbilanz.

Bukarest, 26. Dezember. Der rumänishe Handelsminister Pop brachte vor den Vertretern der Bukarester Presse zum Aus- druck, daß die allgemeine wirtschaftlihe Lage Rumäniens sich in zufriedenstellender und vielversprehender Form entwickele. Fn den ersten 11 Monaten des Fahres 1936 hätte Rumänien Waren im Werte von 18,5 Mrd. Lei ausgeführt und Waren im Werte von 10,9 Mrd. Lei eingeführt. Es ergebe sih daher für die an- gegebene Zeitsvanne ein Ausfuhrüberschuß Rumäniens von 7,6 Mrd. Lei, d. i. der* größte, den Rumänien seit Kriegsende aufzuweisen habe. Wenn man erwäge, daß in der ersten Hälfte Dezember die Ausfuhr 1,1 Mrd. Lei betragen habe, so daß bei vorsichtigster Shäßung mit einer Dezemberausfuhr von etwa ins- gesamt 2 Mrd. zu renen sei, so dürfe angenommen werden, daß das Gesamtafktivum des rumänischen Außenhandels im Jahre 1936 mindestens 8 Mrd. Lei, wahrscheinlih aber mehr betragen werde. Der Handelsminister stellte fest, daß auf Grund dieser Er- gebnisse auch die günstigsten Erwartungen übertroffen worden seien. Noch im Fahre 1934 sei Rumäniens Außenhandelsbilanz passiv gewesen. Die günstige Entwiklunq des rumänishen Außen- handels habe gleichzeitig au eine ständige Steigerung des rumä- nishen Fmports ermöglicht,

Berliner Börse am 28. Dezember.

Aktien anziehend, Renten freundlich,

,_ Nah der viertägigen Unterbrehung des Börsengeschäfts durch die Weihnachtsfeiertage eröffnete die Börse am Montag zu fast ausnahmslos höheren Kursen. Einesteils waren die Steigerungen auf weitere Käufe aus den infolge Glattstellungen von Engage- ments in Auslandswerten angesammlten Barguthaben zurück- zuführen, daneben fanden nicht unerheblihe Anschaffungen für Rechnung von Sperrmarkguthaben statt, da bekanntlih mit dem Jabresschluß solhe Erwerbungen praktish unmöglih gemacht werden. Es ist aber auch anzunehmen, daß Vorkäufe im Hinblick auf den Coupontermin vom 1. Fanuar erjolgen, da man der Meinung ist, daß die Beanspruchung dieser Mittel durch Einzah- lungen auf die legte Reichsanleihe eine nur noh geringe jein wird. Völlig einflußlos auf die Tendenzgestaltung blieben da- gegen die Maßnahmen zur Sicherung von Abwertungsgewinnen der Schuldner aus Auslandsverpflihtungen zugunsten der Allge- meinheit. Am Montanmarkt fielen Rheinstahl mit einer Steigerung um 24 und Buderus mit einer solhen um 14 % auf, S die übrigen Papiere Kursbesserungen bis höchstens 1 % elten.

Eine Ausnahme bildeten Maxhütte mit einer gegen den leuten Kassakurs erlittenen Einbuße von 349¿ sowie Stolberger Zink mit 1% %. 'Lebhaft gesragt und durhweg höher seßten Braunkohlen- werte ein, u. a. Niederlausißer mit + 14, Leopolòdsagrube mit +254 und Dtsch. Erdöl mit +214 %. Von Kaliaktien zogen Salzdetfurth um insgesamt 34, Aschersleben um 24 7 an. Auch chemische Papiere blieben bei steigenden Kursen gefragt, Farben leßten um 2% höher mit 17254 ein und zogen sogleich nochmals um 4 % an. Zu erwähnen sind ferner Conti Gummi mit + 214, Schultheiß mit + 4, Bemberg und Holzmann mit je + 1%, Brau- banf mit +14 %. Bei den Elektrowerten entwitelte si lebhaftes Geschäft in Siemens, die in der ersten Viertelstunde ca. 3% age- wannen und damit den auch von Schuetert erzielten Anfangs- gewinn erreihten, Schwächer lagen Dtsch. Atlanten mit. 214 und Lahmeyex mit 124 %,.

Im Verlauf hielten Aktienkäufe an fast allen Marktgebieten an, so daß sih den Anfangskursen gegenüber weitere Befestigun- gen ergaben. So stiegen Farben bis auf 174, Dtsch. Erdöl bis auf 149 %. Nach Erledigung der Publikumsorders trat dann aller- dings wieder eine leichte Abschwächung ein, zumal der berufs- mäßige Börsenhandel vereinzelt zu Glattstellungen schritt.

Nach den im Verlauf an einzelnen Marktgebieten ein- getretenen Rückgängen konnten sih die Kurse im allgemeinen gut behaupten. So [lossen Farben zu 173% nach 174, AEG mit 39/4 nah 3974. Harpener, die vorübergehend auf 157% nach- gegeben hatten, waren wieder auf 158 erholt. Junghans erhöhten thren Gewinn nohmals um 14 auf 3 2. e

Auf dem Einheitsmarkt überwogen, soweit sich Veränderun- gen ergaben, Gewinne von durhschnittlich 3%. Tack & Cie. fonnten gegenüber der leßten Notiz sogar 10 %, Semmoor 614 % gewinnen. Andererseits büßten Küppersbush 4% ein. Banken waren durhweg befestigt. Nur Adca verloren im Gegensag hierzu 1 %. Hyp.-Banken blieben ziemlich unverändert. Eine Ausnahme machten Bayer. Hyp. (— s) und Hamburger Hyp. (+ 1 2).

5 „Auslandswerte waren kaum Schwankungen unterworfen. Lediglich Akfu büßten 1 %, Montecatini 4 RM ein. Kolonial- “chi nach 308 fast durhweg rückläufig. Neuguinea stellten lh auf

. Am Rentenmarkt erhöhten sich Reichsaltbesißz zunächst Anodauides A aber jogleih weiter auf 117,20. Die U T

gs [he blieb unverändert 9040 2 festi : Wiederaufbauzuichläge. t 9040 %. Um s % befestiat waren ,_ Am Kassarentenmarkte war die Stimmung freundlich. s dings ergaben sih zumeist nur geringe R ea E 414 %igen Pfandbriefe der Dtsch. Centr. Boden waren 14 % fester. Rhein. Westboden Liquid. dageaen büßten M % ein. Von Stadt- anleihen fielen 28er Hagen dur einen Verlust von 4 % auf anderer]eits fonnten 24 er Berliner %, 2er Kassel % % höher an- fommen. Landschaftl." Goldpf. Br. zeigten bei kleinsten Swans- fungen uneinheitlihe Kursgestaltung. Provinzanleihen lagen ireundlich. Oldenburger Liquis notierten eine Kleirtigkeit niedriger.

Von Zweckverbänden gewannen Schlesw. Holsteiuticher Ese?- trizitätsverband Serie 8 = 1%. Am Markt der Länderanleihen waren die Veränderungen nah beiden Seiten bei fleinsten Ums- jagen gering. Von Reichsanleihen waren Young 2% % fester 95 er Reichsbahnshäge verloren 25 Pf., desal. 39 er Postchäve, 40er dto. lagen 10 Pf. fester. Schußgebiete blieben unverändert. Von Jndustrieobligationen gewannen Aschinger und Farben je 4 %, Concordia Spinnerei büßten !4 % ein. Auslandêrenten neigten eher zur Schwäche. :

Der Privatdiskont wurde bei 3 % belassen.

Blanko-Tagesgeld verteuerte sih auf 2% bis 3% .

Bei der amtlichen Berliner Devisennotierung stellte fich da3 engl. Pfund auf 12,235 (12,24), der Gulden auf 136,40 (136 41) Und der franz. Franc auf 11,635 (11,64), der Schweizer Franuten auf 07,24 (57,25). Die Peseta wurde mit 19,00 (19,50) notiert.

C

G Notierungen der Kommission des Berliner Metallbörsenvorstandes

k vom 28. Dezember 1936. ie Preise verstehen sich ab Lager in Deuts(land Lieferung und Bezablu. M IEREE

Originalhüttenaluminium, 98 bis 99% in Bloden . «- „a R Walz- oder Draßhtbarren

e Neinnickel,

144 RM für 100 kg

1488 , 269 7

ride, B u Antimon-Regulus. „e i R S 39,80—-42,80

1

Berichte von auswärtigen Devisen- und Wertpapiermärkten.

Devisen. i g, 24. Dezember. (D. N. B.) Auszahlung London E 26,04 B., Auszahlung Berlin (verkebréftei) 21194 G., 2,78 B., Auszahlung Warschau (verkchrsfrei) 99,80 G., 100,20 B. I Auszahlungen: Amsterdam 289,00G., 290,12 B., Zürich 121,30 G 121,78 B, New York 5,2795 G., 5,3005 B., Paris 2465 G. 1340 u. Brüssel 89,10 G, 89,46 B, Stockholm 133,70 G. 160 Be S openhagen 115,70 G., 116,16 B.,, Oslo 130,40 G., Wien, 24. Dezember: Geschlossen. (D. N. B Prag, 24. Dezember: Geschlossen (D. N. B) Budapest, 24. Dezember : Geschlossen. (D. N. B.) _ London, 28. Dezember. (D. N. B.) New York 4913/,,, Paris 105,13, _Amsterdam 896,75, Brüssel 29,11, Ftalien 93,31, Berlin 12,203, Schweiz 21 367, Spanien 65,50 nom., Lissabon 110? a, Kopen- hagen 22,40, Wien 26,21, Jstanbul 612,00, Warschau 26 19 p Siy

Buenos Aires in & 15,00, Rio de Janeiro 412,00.