1921 / 94 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 23 Apr 1921 18:00:01 GMT) scan diff

Deutsche Volkspartei oder tit Antipatbie gegen ‘die Sozialdemokratie gar nichès gemein —, hier in Preußen einen Fußtritt versezen follte. (Lebhafter Beifall im Zentrum und rechts. Andauernde lebhafte Zurufe bei den Sozialdemokraten: Stinnes! Das ist deutlih! Glocke des Präsidenten.)

Das verträgt ih nicht mit dem Standpunkt politischer Moral und mit dem Standpunkt politischer Reinlichkeit.

Weiterhin waren bei der preußishen Regierungsbildung ih Habe es ja schon einmal öffentli angedeutet auch starke außen- politishe Gesichtspunkte mit zu berüsichtigen. Wir sind uns doch wobl flar, daß in der gegenwärtigen Stunde, wenn wir in Deutsh- land wieder zurande kommen wollen, uns, einem Lande mit

_ überwiegend industrieller Struktur, Sowjetrußland nit aufroärts- helfen kann. Wenn wir gegenwärtig wieder aufwärts k'ommen wollen, wenn wir aus dieser {limmen Situation, die ießt als Folge des Versailler Friedensvertrages eingelö#t werden soll, herauskommen wollen, dann ist das meines Erachtens nidt anders möglih (an- dauernd lebhafte Zurufe links: Als mit der Deutshen Volkspartei! Als mit Stinnes! Rufe redts: Rube!) als dur eine inter- nationale Anleihe. (Andauernde 1ebhafte Zurufe und Lachen links. Zurut bei den Sozialdemokraten: Er is doch Internationalist geworden! Glocke des Präsidenten.) ;

Nein, er ist gar nicht Internationalist geworden! Jch stehe lediglih auf dem Standpunkt, daß wir mit den engen flassen- politischen Auffassungen um keinen Schritt vorankommen, weil erst wieder einmal die Grundlage für den Staat, die Grundlage für unfere Wirtschaft gelegt werden muß, und dann erst können wir uns darüber auseinanderscßen, wie die Ergebnisse der Wirtschaft verteilt werden follen. (Lebhafte Zustimmung im Zentrum und rechts.) Mit diesen engen flassenpolitisGhen Auffassungen kommen wir niht zurecht.

Nun möte ih sagen: es spielten außenpolitische Gesichtspunkte eine starke Rolle. . Jh möchte die Herren von der Mebhrheits- soztaldemotratiè bitten, cinmal nachzulefen, was seit Wochen und Monaten in der amerikanishen Presse tagaus und tagein geschrieben wird. Dort sagt man: uns fällt es garnickt ein, uns an internatio: nalen Anleihen zu beteiligen, damit man in Deuts{land aus inner- politishen Gründen sozialistishe Experimente macht und sie mit unferem Geld bezahlt. (Lebhafte Zustimmung im Zentrum und rechts.) Und nun ist die Sache so: wenn wir in Deutsc{land vor- ankommen wollen, dann will ih das unter keinen Umständen gegen die Sozialdemokratie. Jch habe mi 8 Tage lang ernstlih bemüht» jede nur möalide Kombination aufzustellen, die an tür die Mehr- beitsfozialdemokratie tragbar gewesen wäre. Ic habe den Parteien der Rechten, die bei mir vorgesprohen baben, immer gelagt: die Sozialdemokratie befindet sch meines Erachtens in einer \{chwierigen Lage, ih kann der Sozialdemokratie keine Kombination zumuten, die für sie nicht tragbar ist: wenn tir eine vernünftige Koalition macben wollen, muß fie für jede Partei tragbar sein. Ich habe also das ernsteste Bestreben gehabt, die Mehrheitssozialdemokratie mit in diesen Konzern zur Aufrechterhaltung dec Rube im Innern bineinzubekommen. (Hört! Hört! bei den Kommunisten). Ih sage noGmals: ich habe das ernsteste Bestreben gehabt, die

Mekbrkeits\ozialdemokratie mit in diesen Koalitionskonzern hineinzu- bekommen, weil ich der Auffassung bin, daß das einen ganz bedeut- famen politischen Faktor zur Aufrechterhaltung der inneren Ordnung dargestellt hätte.

J fage weiterhin: ih mußte aber aud, wenn ih das ganze Revparationsproblem, worüber jest die Neichsregierung seit vielen Wodcken sißt, betrabte, darauf sehen, wie ih cine Verbreiterung der Gefamtkoalition herbeiführte, um nah außen hin den Eindru@& auézulêsen, den wir brauen, wenn wir über das Reparationsproblem binwegkommen wollen. (Sehr richtig! im Zentrum, Unruhe und Zurufe links.) Fa, meine Damen und Herren, ich weiß gar nicht. können wir uns denn über diese Dinge nit mebr rubig unterbalten ? Aus eigener wirts{aftliher Kraft können wir unseren Staat, unsere Wirtschaft doch nicht wieder aufrihten. Nun gibt es zwei Möglich- keiten : eutweder man muß sich jeßt Sowjet-Nußlands bedienen oder man auß sich der kapitalistishen Kräfte der anderen Länder be- dienen. Ein Drittes gibt es nit! Die übrige Umwelt Deuts{- lands ist aber fapitalistisch. (Sebr richtig! bei den Komtmnunisten.) Nun verwerfen Sie von der mehrheitsfozialdemokratishen Partei Sowjet-Nußland. Wenn Sie das aber tun, dann müssen Sie ein- sehen und zu detn Standpunkt kommen, daß man anderweitig die wirtscaftlichen Kräfte suchen muß, um unsern Staat und unsere Wirtschaft wieder auszubauen. (Sehr riGtig! im Zentrum und rechts8.)

Herr Abg. Siering hat sodann ausgesprochen, daß ich mit einem ausgesprohenen Wahlrech{tsgegner verhandelt und ihn zum Eintritt in die Koalition aufgefordert habe. Das stimmt nicht. Nicht mit einem JIota habe ih jemals an den früheren Oberbürgermeister Wilms gedaht bei der preußishen Regierungsbildung. (Hört, Hört! im Zentrum.) Sie werden mir kein Wort naGweisen können, aus dem zu {ließen ist, daß ich jemals daran gedacht hätte, Herrn Wilms in die Regierung zu bitten, oder daß ich eine einzige Zeile in der Sache geschrieben habe. Das stimmt nit. (Hört, hört! im Zentrum.) Es ist mir auch niGt bekannt geworden, daß darüber cin Wort in ver Presse gestanden hätte. (Hört, hört! im Zentrum und rechts.)

Dann hat Herr Abg. Siering gemeint, das Kabinett Stegertwald bedeute nur die Wiederherstellung des alten Kurses. Ja, meine Damen und Herren, wenn Sie die Regierungserklärung von beute ansehen und sie mit der Regierungserklärung aus dem alten Kurs vergleichen, sie weiter vergleichen mit den zwei preußischen Regierungs- erllärungen im neuen Kurs, mit den Regierungserklärungen vom 25. März 1919 nach der Revolution und vom April v. F. nach dem Kapp-Putsh, so werden Sie finden, daß die heutige Regierungs- erklärung denselben Geist spridt wie die beiden NRegierungserklärungen im neuen Kurs und nit wie diejenige im alten Kurs. (Zurufe und Widerspru bei den Sozialdemokraten.) Darüber brauen wir doch gar nit zu streiten. Lesen Sie doh die Regierunggerklärung, fie ist ja heute gedruckt, balten Sie sie: do neben die Regierungs- erflärung von 1920, halten Sie sie neben die - von 1919 und. dann neben die Regierungterllärung aus dem alten Kurs, dann Eönnen Sie feststellen, mit welcher Regierungserklärung die meirige die meiste Aehnlichkeit hat.

Im übtigen ift ausgeführt worden, daß ich mir meine Erklärung von rechts habe diktieren lassen. Ich habe mit niemand von recht3 iber die Negierungserklärung gesprochen. Jch habe die Regierungs- erklärung leviglih den übrigen Herren Ministerkollegen vorgelegt, nachdem mein Entwurf aufgestellt war. Im übrigen bin ih mir

haben. (Zurufe und Heiterkeit links): —-Ganz selbstverständlich ; - das Normale is ein politisches Ministerium auf breiter politisGer Koalition. Ganz se?bstverständlih haben wir das nicht. Und darum ist ein großer Teil der Ausführungen von heute gegenstandslos, als ob i eine Unterstüßung von rets erbitten müßte oder in allen Fragen {ließli die Gegnerschaft von links zu gewärtigen habe. Wir werden von seiten des Ministeriums sachliche Arbeit leisten, diese sacliche Arbeit dem Landtag zur Entscheidung vorlegen und werden für diese sachliche Arbeit, die von einem fozialen Geist durhdrungen sein wird, die Unterstützung da nehmen, wo wir sie bekommen (Bravo! bei den bürgerlichen Parteien), und wenn dann die Unterstüßung eben niht gegeben wird, dann leben wir im Zeitalter des parlamentarishen Regimes, dann sagen wir: unsere Stunde ist gekommen; sucht Euh ein anderes Mini- sterium! (Sehr gut!) Wenn man gegen redts polemisiert, oder wenn man sagt, das Ministerium ist angezoiesen auf die Rechte, dann ver- bindet man damit stets nur den Begriff der Neaktion. Nun sage ih ganz offen, daß ih auf sozialem Gebiet viele Berührung8punkte mit links habe. Ich habe beispielshalber bei der leßten Verabschiedung des Neichseinkommensteuergescßes im Reichstag kurz vor Ostern in einer ganzen Reihe entscheidender Punkte, selb von meiner Fraktion abweichend, mit den Mehrbheitsfozialisten gestimmt. JIch sage, in einer Reibe fozialpolitischer Fragen gehe iG mit Ihnen einen großen Schritt Wegs, aber unfer ganzes Volksleben seßt ih doch nicht bloß ¿usammen aus Sozialpolitik oder fklassenvolitishen Erwägungen. (Lebhafte Zustimmung bei den bürgerliden Parteien.) Da sage ih ganz offen, daß i, seitdem ih die großen politishen Zusammenhänge kennengelernt habe, feit 10—15 Jahren, stets ein warmes nationales Emvyfinden hatte, (Bravo! bei den bürgerlichen Parteien) und dieses warme nationale Empfinden, das is \ch{ließlich die Verbindungsbrücke zwishen mir und rechts, und aus diesen Erwägungen heraus bin ich der Ueberzeugung, daß mande Kreise von rechts mir felbst in sozialpolitish fortschrittlihen Dingen größere Zu- geständnisse machen, als sie es gegenüber einem anderen Minister- prâsidenten tun würden. (Sehr rihtig! bei den bürgerlihen Parteten.) Ih möchte doch bitten, daß wir endlih- einmal herauskommen aus der engen flafsenpolitishen Betrahtungsweise. (Lebhafte Zustimmung bei den bürgerlichen Parteien.) Was notwendig ist, ist, daß wir wieder anfangen, zu lernen, wahre deutsche Volkspolitik zu machen (lebhafte Zustimmung bei den bürgerlichen Parteien), wahre deutscbe Volkspolitik mit starkem sozialen Einshlag. (Bravo! bei den bürger- lichen Parteien.) NSÄ dieser Nihtung hin müssen wir arbeiten. “Wenn wir nach dieser Nichtung hin unsere PfliGt und Schuldigkeit tun, dann erst besteht die Gewähr dafür, daß wir unser preußisches, unser deutsches Volk wieder besseren Tagen entgegenführen können. (Lebhafter Beifall und vereinzeltes Händeklatshen bei den bürger- lichen Parteien Zischen links.)

Inzwischen ist ein abgeänderter Vertrauens - antrag der Zentrumspartei und der Demo- raten, eingegangen, der, wie folgt lautet:

„Der Landtag hat die Erklärung am 22. April 1921 zur Kenntnis genommen. Er erwartet von der Regierung, daß sie diesen Erklärungen entsprehend die Politik des Landes führen wird, und spricht ihr das Vertrauen aus, dessen sie nah der Ver- fassung zu ihrer Amtsführung bedarf.“

Abg. Ludwig (U. Soz.): Wir erleben Hier cinen Ehe- scheidung8prozeß zwischen Sozialdemokraten und den Bürgerlichen, bei dem die einzelnen Parteien sih gegenseitig alles Mögliche vor- werfen. Aber warum denn weinen, wenn man auseinander- acht? (Stürmische Heiterkeit im ganzen Hause; einige weibliche Abgeordnete der Linken juchzen.) Wir lehnen es ab, die unehe- lichen Kinder aus der Verbindung der Sozialdemokraten und des Zentrums zu unterstüßen. (Heiterkeit.) Die Sozialdemokraten haben auf das Erstgeburtsrecht E und sih der Zentrums3- partei bedingungslos3 ausgeliefert. Es war nur möglich, das Ver- trauen- der Massen zur Sozialdemokratie Monat für Monat zu erhalten dadur, daß sie in der Regierung saß. Andererseits war es dur diesen Umstand nicht möglich, das Proletariat zum Stoß gegen rechts zusammenzuführen. Denken Sie an den famoseit Sozialisierungs\{chwindel, den größten Humbug der Weltgeschihte. 83 O damals, die Sozialisierung marschiert, sie ist da! Eine solhe Politik war nur mögli dadurch, daß sie n (zum Zentrum) Teufeln den kleinen Par gereicht haben. (Hu!-Rufe im Zentrum.) Es ist blamabel, daß man vom 22. Februar bis heute brauchte, um eine Regierung zusammenzubringen. Das beweist, in welches Elend der A unser ganzes Volk und Land gebracht hat. (Ruf rechts: Die Revolution!) Die Revolution ist ein Ergebnis des Krieges. Wer O nach einem solchen Amte hat, tut gut, zu beobachten, mit welchen Gefühlen diese Re- gierung heute hier empfangen worden ist. (Lachen.) Man kann vor einem Ministerium Achtung oder Mitleid haben, man kann es aber auch verahten. Für das Ministerium, das einen Heine um- faßte, empfanden wir Haß, für ein Ministerium, das einen Seve- ring in seinen Reihen sah, empfanden wir Mitleid, nun bedenken Sie, was übrig bleibt für ein Ministerium von Stinnes Gnaden. Diese Regierung „ist nur ein Aushängeschild für den Groß- kapitalismus, sie ist {limmer, als wenn Stinnes und Genossen selber driw säßen. Die Arbeiterwähler und die Frauen in den Reihen dec Demokraten, des Zentrums und auf der Rechten werden durch dieses neue Ministerium gezüchtet werden. (Nana- rufe.) Sie werden die Folgen zu spüren bekommen. Die Kreise, die indirekt hinter diesem Ministerium stehen, werden sie zu ihren Schleppenträgern machen. Der Fuhrmann Stegerwald wird die Herren dahin zu aura haben, wo sie ihre Geschäfte machen können. Bei der Lahl des Ministerpräsidenten sind Stimmen abgegeben worden für einen Schreinexgesellen Herrn Steger- wald mag es zum Lobe gedeihen, e er ein solchex war oder lli —, der seinen Leim von einer recht ansehnlihen Firma (nah rets) bezieht. A Die proletarishen Massen soll er leimen. Das „nationale Gefühl gilt den Herren nur E als es thre Profitinteressen deckt. (Zuruf: Dummes Zeug!) Welchen Eindruck kann diese neue Regierung auf das Ausland machen? (Ruf rechts! Einen guten!) Auch die Demonstration bei Be- erdigung in Potsdam muß im Auslande den allershlechtesten Ein- druck machen, da man daraus nit einen neuen Geist in Deutsh- land verspürte, sondern sah, daß die alte Junkerherrschaft wieder das Heft in Händen hat. (Zuruf rets: Taktlos!) Reichswehr, Polizei, Orgesch und Einwohnerwehc sind die Schugtpatronen unserer Wirtschaftsordnung, dazu kommt die Kirche, die si shämen sollte, sih Mittel aus unseren Taschen ‘bewilligen zu lassen. Uns gran im Westen die Besezung, wir sehen darin die Folgen des Frie ensvertrages und der Drückebergerei der Be- sivenden, die möglichst bald die Wiedergutmachung hätte herbet- führen sollen. _Wöhrend 1919 Herr v, Kardorff davon sprach, daß niemand an die Wiederkehr des alten Systems denken könne, ver- suhen Sie (nah rechts), die Weltgeschichte zu drehen. Das wird Zhnen niht gut bekommen. Das Volk wird sich auf {ch selbst besinnen. Die Note Fehrenbachs und Simons schließt sich frühe- rem Vorgehen würdig an, man will alles {luden, unbesehen, was man von uns verlangt. Wir freuen uns, daß in Frankreich und England ein Häuflein Sozialisten sich schon auf unsern Standpunkt gestellt Hat, Mit ihnen werden wir {lie lih das Kapital stürzen. Wir haben keine Ursache, von hie egierung auch nur das Geringste zu erwarten. Jst ein Preußen mit

Far, daß wir gegenwärtig kein normales politishes Ministerium

85 000 Mann Polizei, die aus dem alten Heer hervorgegange:: sind, der vom Ministecyästdenten Hirs) angekündigte freie Volks-

aat? Die preußische - Justiz ist. auch - heute nos . B ce fuirufe, Sten Se B Prt Leinert rügt den Ausdruck des Abgeordneten Ludwig)

Ein Anderer hat einmal im Hinblick auf diese Just. gesagt, er s{häme sich, ein Preuße zu sein, das war dex Pfl Reichspostminister. Die Schnellfeuerjustiz gegen die Arbeiter d Amnestie für die Kapp-Putsh-Verbreher! Das ist preußisdie Rechtspflege. Ueber das Wirtschaftsprogramm des preußishen Kabinetis wäre noch manches zu sagen. F d enügt im Augenblick der Hinweis darauf, daß Herr Stegerwalg R das Versprehen der Lelperiuis des Bauwesens von de Daa blvietiGalt sih Jndemnität erkauft für seine Höchstmieten; verordnung, die er erließ, als er noh proletarisch fühlte. i können dem neuen Kabinett nur zurufen: Nieder mit dieser Regierung!

Hierauf wird die Besprehung vertagt.

Jn persönliher Bemerkung wendet N (Soz.) gegen einige Ausführungen des 9 und des Abg. Herold.

Der Präsident schlägt vor, die Besprehung moy eh Sonnabend, um 10 Uhr früh fortzuseßen. Auf Antrag fen Abg. Siering, der darauf verweist, daß ihm soeben aus dem Reichstage die Nachricht zugekommen ist, daß der deutschen Regierung ein binnen 24 Stunden zu beantwortendes Usti, matum gestellt worden sei, worüber die Fraktionen sofort be. raten müßten, wird der Beginn der Sißung auf 11 Uhr fest: geseßt. Schluß 7 Uhr.

Abg. Sie ring inisterpräsidenten

Statistik und Volkswirtschaft.

Arbeitsstreitigkeiten.

Die Lohnbewegung der Berliner Tiefbau arbeiter, die zu ‘einer vollständigen Arbeitsruße iy allen mit Tiefbau beschäftigten Betrieben geführt hat, dauert bereit seit mehreren Wochen an, ohne daß es bigher gelungen wäre, cine Einigung zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern herbeizuführen, on en hat sich, wie die „Berl. Börsen-Ztg. * berichtet, der

agistrat mit der Angelegenheit befaßt und hat die Partejen zu Verhandlungen geladen, die gestern ihren - Anfang nabmen, Bei diesen Besprebungen wurde ein vom Magistrat unterstüßter Vorschlag derTiefbauunternehmer gemacht, dem zufolge legtere fi bereit erklären, höhere Löhne zu zahlen, wenn gleidzeitig die Arbeitnehmer ih dafür auf eine bestimmte Arbeitsleistung ver pflichteten. Den Grund zu diesem Vorgehen der Unternehmer bietet die nicht genügende Arbeitsleistung der bei den zahlreichen Notstands arbeiten beshäftigten nichtständigen Arbeiter. Die Vertreter der Aut: ständigen erklärten sich nach längerem Verhandeln {ließli bereit, diesen Vorschlag ihren Kollegen zu unterbreiten. Falls die Tiefbau- arbeiter sih damit einverstanden erklären sollten, fo würden auf dieser Grundlage neue Verhandlungen stattfinden, Die Zahl der Ausständigen ist inzwischen auf 5000 gestiegen. Die Notstandsarbeiten werden in allen Betrieben nah wie vor aufrechterhalten. i

R Ausstand der englischen Bergarbeiter teilt „W B." mit, daß die für gestern anberaumte Vertreter versammlung der Bergarbeiter eine Vertrauens tageSordnung für den Sekretär und den Vollzugsaus\{uß annahm und gegen dite offizielle Erklärung des Arbeiterdreibunds über den iderruf des Allgemeinausftands Einfprud§ erhob. Die Berihte aus den einzelnen Bergwerkädisirikten unterstüßen sämtlich die Forderung nah einem nationalen Lohn amt und nach Nationalisierung der Bergwerke. Die Bergleute stimmten einer Zusammenkunft mit dem Premierminister und den Bergwerksbefigern zu, die gestern nachmittag statt: fand. Zweck der Besprehung war, einen Ausweg aus der verfahrenen Lage zu finden. Sie rwourde nah 13 ftündiger Dauer auf Montag vertagt. Ein Bericht wurde nit veröffentliht, es verlautet indessen, daß ein Fortschritt zu einer baldigen Löfung der Ausstandskrisis ge macht worden ift. :

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs mafzregelu. Nachweisung über den Stand von Viehseuchen in Oesterreich in der Zeit vom 17. bis 23. März 1921 (Nr. 12 der Amtlichen Veterinärnachrichten.)

I

ß eus) pest estis suum) Motlaf der Schweine (Erysipelas sun)

No (Mall Maul- und Klauenseuche (Aphthae epizooticae) NRäude (Scabies)

Schweine (E

m!

der verseucten

O E En e,

)

Laufende Nummer

Bezirke Bezirke o 15 Gemeinden P=lHôfe (Weiden) Bezirke Gemeinden =lDöfe (Weiden)

=| Gemeinden

do 12 D S

Gemeinden

Höfe (Weiden)

Höfe (Weiden)

ck} Gemeinden

Höfe (Weiden

bs j dk p pu D uu [22

2

Stadt Wien . P OUeNRA!

and Oberösterreic. Salzburg .…. Steiermark . Kärnten .… (O a 1/1 8] Vorarlberg 16 1

Insgesamt . . .| 1| 1| 1þ56/237/1531[66][15/236]27]60/11 13| 19/20

Oesterreih ist am 23, März 1921 frei von Rinderpest und Lungenseuche.

|

Go

[7]

dD R No

I T A

28 25 27 99

7 23

13 21 25 19 69

E

2 f R C O ey

b V D

3 1

Verkehrswesen.

Der Postpaketverkehr nchB u! arien über. atte burg bat eug eingestellt A ma, weil die Schiffe der Deutschen Levante Linie bis auf weiteres niht nach dem Schwarzen Meer fahren dürfen.

„Der FernspreGer in der belgischen Kammer Bei den Verhandlungen über die Festsezung nee Fernsprechgebühret, die infolge der durch den Ls entstandenen Verteuerung notwendi geworden waren, ist in der belgishen Kammer der Grundsaß auf gestellt worden, daß Fehlbeträge im Fernsprechbetriebe - nicht dut allgemeine Steuern gedeckt werden dürfen, weil im Geget- saß zu Post und Eisenbahn der Fernsprecher nur von einem perhältnismäßig fleinen Teil der Bevöl erung benugt wird. Diese! gebrauche ihn entweder zu seiner Bequemlichkeit odex zur Grledigung von Geschäften, so daß es gere{chtfertigt erschiene, daß die Teilnehme kreise auch felbst für die Betriebskosten aufkommen, Die Kan

bat sih der Richtigkeit dieser Beweisführung nit verschlossen; e selbst in dem ditbevölkerten Belgien kommen auf 100 Cinwohnet nur 7 bis 8 Fernsprehanshlüsse (in Deutschland nur 2,75, in Ong land fogar nur 2,2). Die Vorlage wurde angenomtrnet

m Deutschen Reichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger

Nr. 94. :

is

(Fortsezung aus der Ersten Beilage.)

_ Nach dem Geschäftsbericht der Gesellschaft für ele?-

eil de Hoh fre b fraúíte f hme teht fie 11007 M Tagetb - Retrie i q E

runter

/

„fibrungen wird Be ( H dle es sich in erster Linie darum, die Ausführuna der

menen Strecken E E vom Gleisdreieck nah Westen 1 borläufiaen zu bringen. \ L endes Strafen, die dur die Untergrundbähnbauten Leit be nsyrucht sind, follen in der ersten Hälfte des laufenden hres wieder eingeebnet und für den Verkehr freigegeben werden. h) Bauarbeiten erstreckten sich ferner auf die {o" vor dem Kriege phne Erhôhuna des Wagenaewihts a!s notwendig erkannten Kon- 1ftionsverstärkungen auf den östlichen Bahnstrecke". rstirfumas8arbeiten während des Krieges unterbrohen werden mußten j) ihre Durchführuna nok längere Zeit in Ansyrubß nehmen wird, 1d ‘ie Viadukte im Zuge der Gitshiner und zum Teil auch in der liter Straße inzwischen mit Absteifungen versehen worden. Ver- jl weiden 5 vH auf die Vorzugsaktien, 54 vH auf die Stammaktien.

Dex

V utschen Industrie bat gestern einstimmig folgende Ent- lief un g angenommen: Der NReibêperband der Deutshen JIn- fie riet an die beteiligten Wirtscbaftskreise die Aufforderung, t allen Mitteln dabin zu wirken, dak tro der neuen Rhein- [linie die wirtschaftlichen Wehfelbeziehungen vishen beseßtem und unbefektem Gebiet auf- ehterbalten werden. Zu diesem Zwet ist es unerläßlich, dak für hfirmen des beseßten Gebiets keine ungünstigeren Versoraungmöglich- him eintreten als für die Firmen des unbeseßten Gebiets. jimen des unbeseßten Gebiets müssen im Wettbewerb alle safnahmen unterlassen, die als eine Ausnußung hr Notlage des beseßtenGebiets gedeutet werden innen. In welcher Weise ein Ausgleiß der Interessen berhet« hrt werden kan, muß. von Fa 1 1 l h

ihäftsführung des Reichsverbandes bält #ch für eine Mit-

rbeit zur

\fsaugorganisation hat so zu erfolgen, daß bürokratishe Handhabung nd unnötige Absperrung vermieden werden.

Im großen Saale - der Frankfurter Handelskammer wurde, ht Meldung des „W. T. B.“, gestern die Generalversammlung der

Mederlän ehalten.

jl widerse ttonale Rhe

Der \ R, ei

fnuberufenden L bêbung des Grundkapitals um6 Millionen Mark “tammaktionen und 10 Millionen Mark 6%ige Nori 8afbien mit einfoŒem Stimmredßt vorzus{ka en. mären foVen «die 6 Millionen Mark neuen Stammaktien der- lt um Bezurne angeboten werden, daß auf alte ! un urse von 1109/, ‘entfällt. Das Kavital dient zur weiteren Ver-

dfimq der

Weigenteil dieser Nummer.) h

7 Die ckwediscke Grupye hat laut Meldun i e Natronzellstoff und Papierfabriken A. G.

hit (N atrong W ene Unte wrd die

1. (8,

t u (8 Lun h t dringen, bie Verteilun Ube fescsy qyf 9 20) M

Victihaftgß ug d aris

a. “lm Khre 1990

Wnisen P

oba Min. Mark (1919: 29,68 Mill. Mark), die Zahl der

98,58 Mill. (1919: u auf den Fabrgast betrug 58,27 §. Der größte Tages [auf den 8. November mit 596 088 Fahrgästen und Einnabme, der geringste auf den 18. Juli mit 136 776 .(mésten und 94 559 „G Einnahmen. Im Durchschnitt stellte sich l averfebr auf 277 708 Sahraüste bei 161 811 .4 Einnabme, h erlitt dur Arbeitseinstellung UnterbreGungen in der Zeit "4 bis 23. März, ferner am 1. Mai und am 9. November 1920. flusse des Bericbtsfabres waren 3120 Angestellte und Arbeiter, 450 Frauen, beschäftigt. ] t

Lichtenberg (Streckenlänge: 3,8 km) betrugen die Ein- nen nach Abzug der Verkehrs\treuer von 42238 4 15433 6 aeaen 424 695 „6 im Vortahre, die* Zahl der Fahrgäste L104 368 851 aegen 5 278 109 im Voriahre, Der Wagenpark bez 4 aus 10 Motorwagen und 7 Anbängewagen. Ueber die Bau-

Ein Mitglied der Zweiten holländisden Kammer, r Dressel huys, aing dabei auch auf die N h einpolitikHolla nds in. r wies anf die Bedeutung des Rheins für beide Linder bin. r Rhein mae Dentsbland und Holland zu einer natürliden Ein- hit. Die Rheinvolitif nach dem Kriege sei eines der brennendsten Yrobleme aeworden. ein verfügen «und bes{ließen, was sie wollen. Í tr mißlingen, wenn es nit auf internationalen Gedanken im witesten Sinne basiere. i Gnala )

fein ein großes öfonomisdes “nteresse; beide Länder hätten ebenso bi Belgien und Holland. dieselben Gründe, \tich den Hinde r tissen, wie den französischenSurtares d'Entrevöt

involitik zu verlassen. : l leneuaung aelangen, daß sie nicht nur einander nit entbehren

linen, sondern daß aud die gemeins@aftliden Interessen einen sibenden Kontakt und eine von gegenseitigem Versfändnis getragene 9mdeltvoliti? nit. nur gestatten, sondern gebieteris{ fordern. lolèndishe Generalfonful Marcks brate ebenfalls Wünsche nah fem enaeren Nerßä)tnis beider Linder zu einander "um Ausdru, Per Syndikus Dr. Mek n nem itrzen Vortrage.

delberg, hat bes{losfsen, einer auf den 19. Mai d...

deutsche Gesellshaft abzie"en. Die Verwaltung der Porzellanfabrik Fraureuth n Fraureuth, bat laut Meldung des „W. j ‘reten Sikung besGlossen, na Vornahme der Abschreibungen w Rückstellungen, die angesi®ts der heutigen Geldentwertung und dur bedingten hohen Ansckaffungäfosten dazu dienen follen, osmark zu Buche stebenden Fabrikanlagen mit den Neu- ezw, in der am 21. Mai stattfindenden Generalversammlung

oen, das Grundkapita! von 3 500000 4 Stammaktien N 0 M zu erbôfen und die vorkandenen 300 000 # 6 vH Miugsaftien D tirtiGafts w en in seiner gestrinen Sitzung, die Höchstpreise für Halbzeug Laleisen sowie die Hüändklerzulage hierfür bis auf weiteres auf- 1. da {on seit längerer Zeit dle Höchstpreise des Eisen- ' undes- durch die tatsäcbliden Verhältnisse überholt waren. feiregelung wird daher bis auf weiteres dem Markt überlassen.

Nichtamtliches.

Hande! und Gewerbe.

- und Untergrundbahnen îin Berlin sellschaft) für 1920 betrugen die Einnahmen im

111,34 Mill. Die Dur(hschnitts-

Auf der Flahbahn Warschauer

ird beriBtét: Bei den Bauarbeiten im Os t

Der Nosllendorfplatz und

Da diese

Vorstand des NRetiGWwerbandes der

Die

fl zu Fall geprüft werden. Die

Nerfügung. Die Einführung der beabsiGtigten

disGen Handelskammer für Dentschland

Dipy”omaten und Regierungen könnten über den Shr Werk werde

Für Amerika und England habe der freie

Au Deuts{land werde qut tun, die frühere

ken. i f Beide Nationen müßten zur

Der

würdigte die holländische Antidumpingpolitik

Aufsi{tsrat der H. Fuch3, WaggonfaGBrik

außerordentlichen Generalversammlung die Er.

Den

Aktien eine neue (Weiteres #. a. Bekanntmachung im des „W. T. B."

Betriebsmittel.

a-HFonzern), Berlin, Vereinbarungen getroffen, die rstüßnna ‘auf fabrikationstechnishem und Verkaufsgebiet

T. B. vin der

die BVewwertung als Aktiven miteinander in Einklang

a von 35 H für die Aktionäre vorzus&#lagen. Ferner

auf 525 000 4 zu vermehren. i Inlandtarbeitsau3\chGuß des Eifen- bundes bescloß laut Mesduna des „W. T. B

Nach einer Habatmeldung

Zweite Beilage

Berlin, Sonnabend, den 23. April

London, 23. April. (W. T. B.) (Bankausweis.) Clearing- houseumsaß 642 Millionen, gegen die entsprehende Woche des Vor- jahres weniger 150 Millionen.

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 21. April 1921,

Rubrrevier | Oberfchlesisches Nevier

Anzah! der Wagen

Gestellt. . . 22 288 Nicht gestellt _— Beladen zurück- geliefert.

8180

22 137 8 180,

WochenberichtderPreisberiGtsstelledesDeutschen. E vom 16. bis 22. April 1921. Die Geschäftslage am Weltmarkt war in verflossener Woche \{wankend. Besonders in Amerika drückten die weiter glänzenden Ernteaussichten die Preise herunter, bis dann kalte Temperaturen | und Nachtfröste in einzelnen Gegenden Befürchtungen hervorriefen | und ihren Einfluß auf die Märkte ausübten. Des weiteren waren drüben auch die bald \{lechteren, bald besseren Streikberichte | aus England nicht ohne Eindruck und die daraufhin ; s{wankenden Wechselkurse trugen mit dazu bei, die Preise bald nah unten, bald nach oben zu führen. Zuletzt kam wieder die Politik ins Treffen, denn die bevorstehenden Sanktionen Deutschland gegenüber bewirkten doch mancherlei Geschäftsoperationen, und das Ergebnis der aus allen’. diefen Einflüssen hervorgehenden Wertshwankungen war, daß {hließlich für Mailieferung ebenso wie für Juli die Preise für Weizen nur unerheblich anders als vor adt Tagen \{lossen. Alles in allem liegt drüben die Geschäftslage für Weizen noch immer matt, denn eigentliche ernstere Klagen über die bisher so günstig beurteilte Winterweizenernte liegen kaum vor; vielmehr hat man damit zu rechnen, daß die {on vorerwähnte fkältere Temperatur die Entwicklung der bisher fehr weit vorgeschrittenen Saaten in nit unerfreulicher

Weise verlangsamt. Getreidenotierungen in Mark für die Tonne, umge- rechnet zu dem jeweiligen Wechselkurse; die Zahlen in Klarnmern eben in Mark das Steigen (+) bezw. Sinken (—) der Preise im Vergleich zur Vorwoche an:

Berlin, 21. April. Mais frei Kaiwaggon Hamburg loko 120, April-Lieferung 115—126 (— 10), Mai-Lteferung 107—108 (— 10), Mired April-Lieferung 108, Mai-Lieferung 102, Mais- bezugs\heine weiße 27—28,50, rote 16,50—18.

Chicago, 20. April. Weizen: Mai-Lieferung»2905 (+4 18), Juli-Lieferung 2435 (7 82). Ma i 8: Mai-Leferung 1476 (4 88), Juli-Lieferung 1544 (—+ 64).

Kartoftfelpreise der Notierungskommissionen des Deuts®en Lndwirischaftêrats. Erzeugerpreise für Speisekartoffeln in Mark je Zentner ab Verladestation: y

gelbfleis{.

: weiße Berltn, 19. April: 37—39 ' 37—39. Stettin, 18. April:

rote 36—38 36—37 36—37 chwerin, M. 15. April: 40—42 36—40 —_ Magdeburg, 12. April: 38—40 36—38 40—42, Hamburg, 21. April: Runde weißschalige 40—42, up to date und Magnum bonum 42—4ò, rote 37—40, Industrie 47—50. annover, 19. April: Sreisekartoffeln 34—38. : Frankfurt a. M, 18. April: Rote und weiße Speise-

kartoffeln 48—50, Jndustriespeisekartoffeln 52—54

R ARUN R A4 a5

Fettwaren. Beriht von Gebr. Gause. Berlin, den 22. April 1921. Butter. Die Nachfrage nah der verteilten Butter war befriedigend, Die Ueberstände dürften nicht bedeutend sein. Das Fallen unserer Mark dürfte einen Auslandsbezug selbst bei Freigabe unterbinden. Dänemark n 9,20 Kr. Margarine. Das Geschäft ist immer noch unbefriedigend. Schmalz. Die Steigerung des Dollarkurses hat eine lebhafte Kauflust A6 S galt Bei e Preisen fanden größere Abschlüsse sowohl am Play wie auch nah der Provinz statt. Troy der Steigerung lassen die amerikanischen Forderungen noch immer keine Rechnung finden. Die heutigen Notierungen sind: Choice Western Stcam 10 .4, raffiniertes Sc{malz in Tierces 10,25 M, raffiniertes Schbmalz in kleineren Packungen 10,50 Æ#, Berliner Bratenschhmalz 10,50 4.

Berichte von auswärtigen Wertpapiermärkten.

Frankfurt a. M, 22. April. (W. T. B.) Die Geschäfts- stille hielt aud im Abendverkehr an, jedoch zeigte die Tendenz ein freundliheres Aussehen. Mäßig befestigt waren chemishe Aktien. Höchster Farbwerke notierten 427,50, Griesheim 400, Sceide- anstalt 556, Braubach 211, Weiler ter Mer 373,50, olz- verkoblung 402. Auch Elektrizitätsaktien stellten \ich böber, 4 mann 312, A. E. G. 285, Accumulatoren Berlin 410, Mainkraft 176, Deutsch - Ueber])ee 1137. Am Kassamarkte unterlagen ait Aschaffenburg größerem Angebot, mit 481 verloren sie 25 Prozent. Dagegen waren Siegener Eisen fest 615, Lokomotiven Krauß notierten 375, Daimler 189, Kleyer 233, Spiege! und Spiegelglas 593, Metall Binqwerke 274, Gummiwaren Peter 475, Gebrüder Jung- hans 287, Montanpapiere waren kaum behauptet. Die Notierungen stellten sich für Mannesmann auf 577, für Oberbedarf auf 280—279, für Buderus auf 546. Gebessert waren Hapag 179, Norddeutscher Lloyd 149,50. Baltimore gingen zu 450 um. Mexikaner lagen shwächer, 5% Goldmerxikaner bedangen 742,50, 44/5 Bewässerungs- anleihe 496, 59/9 Tehuantepec 455, 3% Reichsanleihe 70, Türken- werte und Rumänen fanden zu höheren Kursen Aufnahme. Devisen wiesen s{wächere Haltung auf, es notierten Holland 2335, London 263, Paris 490, Ecweiz 1150, New York 67, Budapest 25.

Köln, 22. April. (W. T. B.) (Ámtliche Notierungen.) B 2342,65 G., 2347,25 B., Frankrei 497,50 G., 498,50 B.

elgien 502,45 G., 503,55 B,, Amerika 67,68 G., 67,82 B, England 266,70 G., 267,30 B, Sckweiz 1181,30 G., 1183,70 B, Italien 31465 G., 315,35 B., Dänemark 1228,75 G., 1231,25- B. Norwegen 1048,90 G., 1051,10 B, ESckweden 1598,40 G, 1601,60 B, Spanien 919,00 G., 921,00 B., Prag 90,90 G. 91,10 B, Budarest 23,97 G., 2403 B, Wien (alte) —,— G,

Í Wien (neue) 17,48 G, 17,52 B.

Leivzig, 22. April. (W. T. B.) Sächsische Nente 957,10, Bank für Grundbesiß 146,50, Chemniger Bankverein 204,00, Ludwig Hupfeld 286,50, Piano Zimmermann 325,00, Stöhr n. Co. 485,00, Sächs. Wollgf. vorm. Tittel u. Krüger 545,00, Chemniter A mann 238,00, Peniger Maschinenfabrik 165,00, Leipziger Werkzeug Pittler u. Co. 324,00, Hugo Schneider 351,00, Friß Schulz jun.

An 2 t en e A Einfuhr in Peru im ir er Betrag der deutlichen Etnsu Y auf 3 253 000. Tonnen mit einem Wert von - 500 000

fund geschägt,

369,00, Riebeck u. Co. 228 00.

Hambura, 22. April. (W. T. B) Börsencklußkurte, | Deutsch-Australifche Dampfschiff - Gesellschaft 393,00 G., 398,09 B,, | Hapag 178,00 bis 182,00 bez, Hamburg - Südamerika 372,00 G.,

¡ reidisde Kredit 1750,

1921

—,— B., Norddeutscher Lloyd 146,50 bis 150,50 bez., Vereinigie Elbe- \ciffahrt 278,00 G., 284,00 B., Schantungbahn 525,00 G., 530,00 B., Brasilianishe Bank 510,00 G., 520,00 B.,, Commerz- und Privat- Bank 208,50 G., 209,50 B., Vereinsbank 189,90 G, 186,50 B., Alsen e Portland - Zement 425,00 G. 435,00 B,, Analo- Continental 374,00 bez.,, Asbest Calmon 309,00 G,, 314,90 B., Dynamit Nobe! 352,00 G.,, 36250 B., Gerbsto| Renner 425,00 G., 435,00 B, Norddeutshe Jutespinnerei 295,00 G,, 300,00 B., Harburg-Wiener Gummi 390,00 G., 400,00 B., CTaoko 115,09 bez., Sloman Salpeter 2250,00 bez., Kolmannskop 230,00 bez., Neuguinea 510,00 G., 530,00 B., Otavi-Minen-Aktien 510,00 G,, S B., do. do. Genuß. 460,00 G., 490,00 B. Tendenz: Still. i ; i

Wien, 22. April. (W. T. B.) Die heutige Börse war durh große Geschäftsstille bei fester Grundstimmung gekennzeichnet. Zu der vorherrschenden Zurükhaltung trugen neben der bevorstehenden Versorgung zum Wochens{hluß namentlich die an die Wiedergut- macungsfrage geknüpften Besorgnisse bei. Tros der Gefchäftslosig- keit war die Tendenz fest, was besonders auf spekulative Käufe und Deckungen in Valutapapieren und fremden Zahlungsmitteln im Zu- fainmenhang mit der neuerlichen scharfen Abs{chwäcung der Züricher Kronendevise zurückzuführen war. Ungarischen Papieren kamen Budapester Deckungen zustatten. Wesentlihe Kurssteigerungen er- zielten einzelne Schrankenpapiere, besonders Petroïeum- und Ma-

| \chinenfabriken sowie einzelne Werte der Baubranche. Der Anlage-

hi d teilweise {wächer. A O April (M, T Ai Türkische Lose 4020, Staats-

bn 5060, Cüdbahn 2700, Züdbabnprioritäten 3640, Oester- 2 Ungarische Kredit 4190, Anglobank? 1964, Unionbank 1344, Bankveréin 1339, Länderbank 2870, Desterreicisch- Ungarisce Bank 4820, Alpine Montan 6810, Prager Eisen 13700, Nima Muranyer 5020, Sfoddwerke 3298, Salgokoblen 12115, Brüxer Koblen 9100, Galizia 28715. Waffen 2660, Llovd-Aktien 485, Poldihütte 5198, Daimler 1035, Oesterreichishe Goldrente 260, Oesterreichisbe Kronenrente 101, Februarrente 103, Mais rente 101, Ungaris{e Goldrente —,—, Ungarische Kronenrente 257, Veitsber 275. Siemens - S{Gnkert 1997. / Wien, 22. Apri)l. (W. T. B.) Ee der Devisen- zentrale: Amsterdam 23375 G, Berlin 983 G., Kopenhagen 11975 G., London 2650 G., Paris 4855 G. Zürich 116,375 G., Marknoten 983 G., Lrenoten 3150 G.,, Jugo - flawishe Noten 1850 G., Ts{eho-Towakishe Noten 893 G. / Praa 22. Avril. (W. T. B.) Notierungen der Devisen-

zentrale: Berlin 112,50 G, Marknoten 112,50 G. Wien 10,80 G.

London, 22. April. (W. T. B.) 24 9% Englische Konsols 48,50, 9 9% Argentinier von 1886 92,00, 4 9% Brasilianer von 1889 45,00, 4 9% Saraner von 1899 61,00, 5 9% Merikanishe Goldanleibe von

| 1899 57,50, 3% Portugiesen 21,50, 5% Ruffen von 1906 14,50,

43 9% Russen von 1909 10,50, Baltimore and Obio 42,00, Canadian Pacific 139,50, Pennsylvania 43,50, Southern Pacific 93,00, Union Pacific 145,00 United States Steel Corvoration 102,00, Rio Tinto 27,00, De Beers 11,50, Goldfields /;4, Randmines 2,25. London, 22. Avril. (W. T. B.) Wechie! aut Paris 53,954, Weebsek auf Nelaten 53,021, Wechsel auf Schweiz 22,69, Wesel auf Holland L Wechsel auf New Nork 392,75, Wesel auf Spanien 28,37, edfel A Feben 8450, Wechsel auf Deutsch land 266,00. Privatdiskont 6!/s. | . London, 22; S f W. T. B.) Silber 345/z, Silber auf Lieferung 34!/z, do, auf Gold —,—. i i f Can d p 22, April. (W..D. B.) 4 %. fundierke Krieg8- anleiße 70,75, 5 9% Krieg8anleihe 88!!/15, 4 9% Siegeganleihe 778g. Paris, 22. April. (W. T. B.)* 5 9% Französisde Anleihe 83,95, 4 % Franösische Anleihe 67,60, 3 % Franzöfische Rente 57.05, 49% Svranische äußere Anlcibe —,—, 5 % Russen von 1906 28,50, 39/4 Nussen von 1896 17,50, 4% Türken unifiz. 43,75,

ï 5, Nio Tinto 1470. Suezfanal 6375, Nio Tinto 147 Deuts&land England 53,91,

Paris, 22. April. (W. L. B) 20,00, Amerika 1371, Belgien 101,75, [ X Holland 476,00, Jtalien 64,00. Schweiz 237,50, Spanien 189,75. Amsterdam, 22. April. (W. T. B.) Wechsel auf London 11,294, Webse! auf Berlin 4,223, Wechse! auf Paris 20,974, Wecsfel auf Scbweiz 49,85, Wechsel auf Wien 0,72, Wechsel auf Kopenbagen 52,00, Wechsel auf Stockbolm 68,00, Wechsel auf Christiania 45,85, Wecse! auf New York 287%, Wechsel auf Brüssel 21,30, Wechsel auf Madrid 39,80, Wesel auf Italien 13,55. 5 9/9 Niederländ. Staat8an!eibe von 1915 87, 3 9% Niederländ. Staattanleibe 58/15, Köntalich Niederländ. Betroleum 529,50, Holland-Amerika-Linte 251,00, Atchison, Topeka u. Santa —,—, Rock Island —,—, Southern Pacific 85!/) Southern Railway —,—, Union Pacific —,—, Anaconda 8915/4, United States Stee! Corv. 94,25. Schwach. Kopenhagen, 22. April. (W. T. B.) Feiertag. Stockholm, 22. April. (W. T.B.) Sicbtwechsel auf London 16,70, do. auf Berlin 6,50, do. auf Paris 31,00, do. auf Brüssel 32,00, do. auf schweia. Pläße 73,25, do. auf Amsterdam 147,50, do. auf Kopenbaaen 77,00, do. auf Christiania 67,50, do. auf Masbington 424,00, do. auf Helsingfors 9,10. y Christiania, 22. April. (W. T. B) Sibtwecßsel auf London 24,82, do. auf Hamburg 9,50, do. auf Paris 46,50 do. au? New Vork 633.00, do. auf Amsterdam 219,50, do. auf Züri 109,50, do. auf HGelßnafors 13,50, do. auf Antwerpen 47,50, do. auf Stock- bolm 149,75, do. auf Kopenhagen 114,50,

Devisenkurse.

Berichte von au8wärtigen Warenmärkten.

Liverpool, 22-April. (W. T. B) Baumwolle. Umsat 4000 Val'en, Einfubr 13540 VBalflen, davon amerikanicke Baumwolle Lallen. Yprillieferung 7,71, Moailieterung 7,86, Junilieferung 7,97. Amerikanische und brasilianisce je 13 Punkte niedriger, ägvvtishe unverändert. ;

Manchester, 22. April. (W. T. B.) Die Na(frage für Tue und Garne is wieder im Steigen begriffen und die Preise befestigten sich. Watertwist notierte 1 h. 8 d., Printerscloth 38 h.

Aeronautishes Observatorium. Lindenberg, Kr. Beeskow. 22. April 1921. Pilotballonaufstieg von 9 a 2 bis 9 «a 33,

Relative Wind euchtig- eti keit |Nichtung R

Sekund.s unten 0), Meter

—_——

Temperatur C

Sceehöhe | Luftdruck

oben

m mm

122 1000 2720 3500

5000 6200

OSO O NOzO E S

Heiter. Sicht: 10 kw.