1921 / 97 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 27 Apr 1921 18:00:01 GMT) scan diff

und

Dheater Musik. 2efftngtheater.

s „Gespenser“, das in seiner talêtragedien der Antike gemahnende in feinen Spielplan auf- i es unter der Direftion Otto Brahms einst ein Hauptftü bildete. Man kann das JIbsensche Werk auf ¿weierlei Weise spielen, je nachdem man die Niobegestalt der Mutter in den Vordergrund rüdckt oder das Sicksal des Oswald stärker anklingen Paul Scblenther, neben Brahm der gläubigste Ibsenjünger, die Ansicht, daß das Stück, wenn man es nah eInden Perfon benennen wollte, „Frau Alving* _heißen Viktor x der Spielleiter der gestrigen Aufführung, agegen auf die Tragödie Oswald Alvings ein. Der Erfolg recht- ch tiefe Auffassung, zumal da Theodor Loos einen Oswald nder Tragik auf die Bühne stellte. Für die umdüsterte Geisteéverfassung und die Seelenangst diescs Unglüdklichen vor dem drohenden Zusammenbruch seiner geistigen Kräfte fand er erschütternten Ausdruck. Mit Recht vermied er es, în bewußtem Gegensaß auch zu den berühmtesten Oswalddarstellern zur Blütezeit des Naturalismus, das Pathologische der Rolle zu einem möglichst wirklichkeitêgetreuen Kranfheitsbild auszugestalten, und _legte das Hauptgewicht auf die Tragödie des in seinem Kunstschaffen völlig gehemmten und lahm- gelegten Künstlers. Lina Lossens liebenswürdige Gelassenheit paßt nur da zum Wesen der Frau Alving, wo es gilt, die Vornehmheit und Wahrhaîftigkeit dieser edlen Frau und Mutter zu veranschau- lichen; um Leidenschaft auszudrücken, muß sie ihrer Natur Gewalt antun und überzeugt dann niht recht. Kurt Gög zeichnete den Pastor Manders mit sicheren Strichen, doch widerstand er mühsam der Versuchung, die unben ußte Heuctelei dieses großen Kindes ins Be- wußte umschlagen zu lassen. Die Verkommenheit des Engstrand unter- \strih Alfred Abel etwas zu stark. Die Regine, die im Gegensatz zur ¿Frau Alving das Niedrige in der weiblichen Seele verkörpern soll, spielte (für die erkrankte Frau Reigbert) Dagny Servaes vom Staats- theater mit dem natürlihen Empfinden des ideallos nah den Lebens- gütern strebenden Mädchens. Der Eriolg der vom Direktor Barnowöky fein abgestimmten Aufführung war groß.

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Spielplanänderung im Opernhause. Heute, Mittwoch, wird anstatt der „Gezeihneten“ von Sdhreker d’Alberts „Ti efland“ aufgeführt. Morgen geht „C ar men“, mit den Damen Artôt de Padilla, Escher-Vespermann, Heyl, Mancke und den Herren Batteux als Gast, Zador, Sommer, Düttbernd und Lücke besezt, in Szene. Musikalisher Leiter ist der Generalmusik- direktor Leo Ble. Anfang 6# Uhr. E

Im Schauspielhause wird morgen „Torquato Tasso* in bekannter Besegung wiederholt. Anfang 7 Ühr.

Die Winterspielzeit des Deutschen Theaters und der Kammer)piele endet am 30. April. Am 1. Mai beginnt an beiden Theatern unker der Leitung von Dr. Karl Heine und Karl Nofen die Sommerspielzeit, die im Deutschen Theater mit dem Schwank „Potafch und Perlmutter“, in den Kammer- spielen mit Bernard Shaws zum ersten Male in Berlin gespielter «Mesalliance" eröffnet wird.

Mannigfaltiges.

Die gestrige außerordentliche La der Groß Berliner Stadtverordneten war fast aussGließlih der Erledigung einiger schon lange auf der Tagesordnung stehenden An- » träge aus der Mitte der Versammlung gewidmet. Zunächst wurde ein Abänderungsantrag der Stadtvy. Heimann und Genossen zu dem Antrage der Stadtv. Gäbekl und Genossen, betr. die Kündigung des Betriebsrats Sült, einem Außs- {Guß überwiesen. Es folgte ein Antrag der Stadtv. Koh, Dr. Stei: niger und Genossen (Dnat. Vp.), betr. Prüfun g der ge- samten Geschäftsführung des Lebensmittelver- bandes Groß Berlin. Der Antrag ging dahin: einen Aus- {uß von 15 Mitgliedern einzufeßen, der die gesamte Geschäftsführung des Lebensmittelverbandes Groß Berlin unter Zuziehung einer Treuhandgesellschaft prüft. Die Aussprache über diesen Antrag zog si bis in die späten Abendstunden hin ; die übrigen Gegenstände der Tagesordnung mußten zurückgestellt werden.

Anläßlih der Tagung des Neichsverkehrsbeirats des Neihspostministeriums fand, wie ,W. T. B.* mit: teilt, gestern abend beim Minister Giesberts ein Vor- trag Uber „Neuzeitli®Get Ten? tut Fernspredc- betriebe" statt, an dem als Zuhörer der Herr Reics- präsident, der Neichskanzler, Mitglieder der Reids- regierung und des Reichsrats, das Präsidium des Reichstags, des Landtags und des Neichswirtschaftsrats, die Mitglieder des Verkehrs- beirats, solhe des Reichstags, die Staatssekretäre der Reichs- ministerien sowie hervorragende Vertreter der Stark- und Schwachstromindustrie teilnahmen, Nachdem der Staatssekretär Dr, Bredow einen einleitenden Vortrag über den «Einfluß der Technik auf die Wirtschaftlichkeit im Fernsprech- und Tekearapben- betriebe“ gehalten hatte, folgte eine Anzahl technis{er Vorführungen aus dem Bereiche der Fern\prech{verstärker, der Funktelephonie, der Selbstanschlußämter und der Schnelltelegrapbie. Eine Filmaufnahme des Haupttelegraphenamts bildete den Abs{luß der sehr interessanten Ginzelyorträge, an denen die Posiräte Kruckow, Wolli n, Dr. Harbich und Professor Leithäuser beteiligt waren. An die Vorträge {loß si ein Zufammensein in den Räumen des Ministers, wobei den Teilnehmern die drabtlose tragung von Musikstücken und Pressenachrichten vorgeführt wurde. E

Der nächste der von der „Vereinigung zur Förderung des Interesses iür môrkische Natur und Heimat" von Oskar Bolle gehaltenen Märkischen Vorträge wird Mittwo®, den 4. Mai, Abends 37 Uhr, im Hörsaal des Kunst gewerbemuseums (Prinz- Albreht-Straße 8) stattfinden. Er wird berrlide Frühlingéland- haften am Großschiffahrtswege Berlin-Stettin,- dankbare Ziele für Pfingstauéflügler (u. a. Pelteicdb, Eberäwalde, Schwärzetal, Nonnen- lteß, Magösetal, die Oderberger Idyllen, Stolpe, S@wedt, Nipper- iele usw.) zum Gegenstand haben. 1% der \{önsten zurzeit eriftierenden Farbenlihtbilder werden den märkis@en Frübling neben den Bauwundern der Wasserstraße selbst veransGaulicen. Eintritts- farten find bei Wertheim, Bote u. Bock und Abends am Saaleingang zu haben

Magdeburg, 2. April. (W. T. BZ Das Landes-

cbdeitsamt Sachsen-Anhbalt teilt mit, daß in seinem Bereiche vorläufig keinerlei Bedarf an Arbeits- träften für den Bau des Mittellandkanals berrs@t, da über dessen Jnangriffnabme noch verhandelt rwoird. Es erübrigen ich daher alle diesbezüglihen Anfragen ; insbesondere aber muß vor cinem Zuzuge in das künftige Bau gebiet in der Hoff- ung, dort Arbeit zu finden, na chdrü cklich gewarnk werden: o'che Versuche können vorläufig nur als aus fi chtsl os bezeidhnet werden. Sobald der Bau wirkli durchgeführt wird, wird aud die Bermittlung von Arbeitskräften bierfür eregelt und die Oeffentli eit hiervon rechtzeitig im Wege der Pres und fonstiger Bekannt - machungen unterrichtet werden, Bozen, 2. April. (W. T. B.) ut Stefanimeldung find cer L ontag und der Dienstag ru hig verlaufen. IÎn einer Volksversammlung sprachen Vertreter aller Parteien und de- lagten die vorgestrigen Zwischenfälle. Die Musiermesse ist ge\{losen worden. L er V ouverneur hat eine Kund gebung erlassen, in der Zwischenfälle getadelt werden. Alle Maßnahmen zur Sicherung der Ordnung feien getroffen. Zwei Führer der i 1 iLen wurden verhaftet. Die Beiseuun g des er- 1 01 b ei en Lehi ersJI nnerbofer erfolate ohneStörung. Alle Arbeiter haben die Arbeit wieder aufgenommen.

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Turin, 2. April. (W. T. B.) Wegen Ermordung eines Faszisten durch einen Kommunisten s\tieckten Faszisten die Arbeitskammer-in Brand und weselten Schü sfe mit den Kommunisten. Dabei wurden zwe i F aszisten getötet. Die Feuerwehr löste den Brand. Infolge dieser Vor- gänge hatten die Arbe iter einige Betriebe besegt, die in- zwischen aber wieder geräumt worden sind. Das Einschreiten der öffentlißen Gewalt vollzog ih ohne Schwierigkeiten. Die Arbeiter einiger Fabriken legten die Arbeit nieder, doch nimmt sie in der Mehrzahl der Betriebe ihren regelmäßigen Fortgang. Andere Zwischenfälle haben sih niht zugetragen.

Handel und Gewerbe.

Die ordentliche Generalversammlung der C. D. Magirus Aktien B E Ulm a.d. Donau, wird laut Meldung des „W. T. B.“ auf den 12, Mai 1921 einberufen. Für 1920 werden 6 vH auf 1500000 .# Vorzugsaktien und 12 vH auf 7 500 000 4 Stammaktien (i. V. 14 vH auf 4500 000 4 Stamm: aktien) vorgeschlagen. ; n L i

Die Ostbank für Handel und Gewer e Königsberg, Pr., hat laut Meldung des „W. L. B. Neidenburg (Ostpreußen) eine Depositenkasse eröffnet.

Nach dem Geschäftsbericht der Me ckl enburg-Strelihgt- \chen U eet Neustrelitz, für das Jahr 1920 wird ein e Verteilung von 4 vH. jür die Aktionäre vorges{lagen, Das fast aus\{ließlich in Med@lenburg betriebene Bankgeschäft hat au im Berichtsjahre erhebliche Fortschritte gemacht. Die Geld- einlagen find auf 33 207 472 (gegenüber 17 713 944 4) gestiegen. Die Umsäße im Beleihungsgeschäft waren im abgelaufenen Geschäfts- jahre nur gering, da der Abschluß von Neubeleihungen intolge des Darniederliegens der N beschränkt war. feiten aus früheren Baugeldge t den x | es in der Berichtsperiode gelungen ist, die beiden leßten noch in der Verwaltung der Gesellschaft befindliben Hausgrundstüde abzustoßen., Die Hypothekenumlage betrug 12,9 Mil. Mark, der Pfandbriefumlauf 9,9 Mill. Mark.

Bern, 26. April. (W. T. B.) Der Bundesrat hat am Dienstag den Anleiheplan für die Aufnahme einer inl ä ndischen Anleihe von 10 Millionen Franken für eleftrishe Führung der Bundesbahnen genehmigt. Die Anleihe wird ¿zu 6 vH pari auf 10 Jahre fest ausgegeben. i

Bern, 26. April. (W. T. B.) Die Nationalbank, das Kartell dez \{weizerisWen Banken und die Vereinigung der Kanton- banken haben fi gegenüber dem eidgenössischen Finanzdepariement verpflichtet, cine Anleihe von 100 Millionen Franken zu 6 vH auf 10 Iahre fest zu Händen der ckweizeriscken Banken Zu übernehmen.

Stockholm, 26. April. (W. T. B.) Die Schwedische Reichsbank hat ihren Diskont von 7} auf 7 vH herabgeseßt.

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 25. April 1921

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Nubhrrevier Oberschlesis(es Nevier Anzahl der Wagen

Gestellt. .

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Beladen zurück- eet » »

22 057 8116

21 658 8 116.

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Kartoffelpreife der Notiérurg&fomtmisfi oñen des Deuks(en Landwirtsckastrats. Erzengervreise für Speisekartoffeln in Mark je Zentner ab Verladestation: E

rote gelbfleif.

weiße Berlin, 2. April: 36— 38 36— 38 37—39. Stettin, 25. April: 39—36 35—36 Schwerin, M., 22. April: 36—38 __ 35—36 ;

Hamburg, 2. April: Munde weißschalige 38—41, up to date und Magnum bonum 42—45, rote 37—40, Indufirie 47—50,

annover, 19. April: Speisekartoffeln 24—38. _ L

Frankfurt a. M, 25. April : Rote und weiße Speise- Tartoffeln 47—49, JInduftriespeisckartoffeln 50—52,

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Die Elektrolytkupfernotierung der Vereinigung für deutsde Elektro?vtkupfernotiz stellte ®@ laut Melduna des „W. T. B." am 2. d. M. auf 1885 .4 (am 25. d. M. auf 1920 Æ) für 100 kg.

Berichte von auswärtigen Wertkvpapiermärkten. Frankfurt a. M., 8. April. (W. T. YB.) An der Aben d-

b örse bat der Geshäftsverkehr wieder merklich nachgelassen, und die | wenigen Montan- | Deuts{- | Unt L Ì 1 | niedriger, ägyptishe unverändert.

Kurse neigten teilweise nach unten. Unter den papieren gaben Buderus auf 565, Caro auf 270 na, Luxemburger notierten 310, Gelsenkirhen 319, Oberbedarf 291, Che- mische Scheideanstalt büßten 9 vH ein. Ferner notierten Th. Gold- {midt 710, Höchster Farben 437 , Dolzberkoblung 420, Electro Bergmann 325, Deuts) - Uebersee 1071, Licht und Kraft 199,00. Am Kassaindustriemarkte war die Haltung nicht einheitlid. Zellstoff Aschaffenburg lagen \{wach 485. Höher stellten G Lokomotivenfabrik Kranß 389, Breuer Vorzüge 262, Bleistift Faber 495, Spiegel und Spiegelglas 550. Weiter stellten sch Gummiwarenfabrik Peter auf 474, Gebrüder Junghans auf 290.75, Mas(inenfabrik Badenia auf 290, Maschinenfabrik Eßlingen auf 325, Daimler auf 195 und Kleyer auf 237. Von Auslands- werten waren Numänen niedriger, während Mexikaner \{wankende Haltung zeigten. 50/4 Goldmexikaner 694—700, 59% Silber- mexikaner 454, 43% Bewäfserungsanleihe 460—461, Deutsche Petroleum 770. Devisen lagen fest, es notierten Antwerpen 490, Holland 2265, London 255, Paris 486, Schweiz 1125, Jtalien 313,

New York 643. , - Köln, 26. April. (W. T. B.) (Amtliche Notierungen.) Frankrei —,— G.,

Holland 2265,20 G., 2269,80 B,, Amerika 64,93 G.,

Belgien 486,50 G., 487,50 B, 259,30 B, S@weiz 1118,85 G., 1121,15 B, Dänemark 1171,30 G., 1173,70 B,,

England 254,70 G.,

Italien 307,65 G., 308,55 B,, B., S@&weden 1515,80 G, 898,9 B., Prag 88,21 G.

Norwegen 1018,95 G,, 1021,05 2417 B.,, Wien (alte) —,— G.

1518,20 B.,, Spanien 897,10 G., 88,39 B., . Budapest 24,07 G, —— B., Wien (neue) 17,18 G., 17,22 B.

Leipzig, 26. April. (W. T. B.) Sähsishe Nente 56,20, Bank für Grundbesitz 142,25, Chemnitzer Bankverein 203,00, Ludwig Papter 294,00, Piano Zimmermann 325,00, Stöhr u. (Co. 494,00, Sächs. Wollaf. vorm. Tittel u. Krüger 532,00, Chemnitzer Zimmer- mann 207,00, Peniger Maschinenfabrik 168,00, Leipziger Werkzeug Pittler u. Co. 327,00, Hugo Schneider 355,00, Fris Sulz jun. 370,00, Niebeck u. Co. 237.00.

Hamburg, 26. April. (W. T. B) Börsenlukfurje. Deutsch-Australis{e Dampfschiff - Gesellschaft 392,00 bis 393,09 bez, Hapvag 178,00 G., 186,00 B,, Hamburg - Südamerika 366/00 G., 372,00 B., Norddeuts{er Lloyd 149,00 G., 1581,00 B., Vereinigte Elbeschiffabrt 280,00 G, —,— V, Schantungbahn 518,00 bez., BrasilianisGe Bank 500,00 G,, 510,00 YV., Commerz- und Privat- Bank 209,00 G., 210,00 B., Vereinsbank 184,00 G., 186,00 B, Alfen-Portland-Zement 435,00 G., —,— B., Analo - Contiaental 376,90 G., 377,50 B., Asbest Calmon 222,00 G., 328,90 2B. Dvnamit Nobe! 351,00 G, 356,00 B, Gerbstoff Nenner 425,00 G., 435,00 B, Norddeutsde Sutesyinnerei 295,00 G., B., Harburg-Wiener Gummi 400,00 G., 410,00 B., Caoko —— bez, Sloman Salpeter 1975,00 bez, Neuguinea 490,00 G.,,

7

Die Verbindlich- d)äften wurden restlos erledigt, nahdem

6507 B,

510,00 B., Otavi - Minen - Aktien 480,00 G., 490,00 B, j, , G T 430,00 G,, - 440,00 B. Tendenz: Still, / da fe Wien, 26. April. (W. T. B.) Die feste Stimmung Gs gestrigen Börse übertrug si infolge der Meldungen über die r; \cheinlihe Wiederaufnahme der Verhandlungen zwischen Deutsthiark und der Entente auc auf den heutigen Verkehr, der sich besonders in Südbahnprioritäten und in Alpine Montanaktien, gs“ 990 Kronen stiegen, lebhaft gestaltete. Nur einzelne Valutapreis, unterlagen im Anschluß an die Besserung der Züricher Kronendeyiss einer Abshwähung. Der Anlagemarkt lag fest, Renten ftelltey sh um 1 bis 2 vH höher. Von Kriegsanleihen wurden die 5 0/, Sér, scheine um 2 vH höher. Im freien Valutenhandel hat ih d Mark weiter erholt, wogegen einzelne westliche Devisen

t. - “ties, 26. April. (W. T. B.) Türkisdhe Lose 4904, bahn 5420, Südbahn 3300, Südbahnprioritäten 3900, Of, reichishe Kredit 1751, Ungarische Kredit 4140, Anglobank 1957 Unionbank 1310, Bankverein 1343, Länderbank 2885, Oesterreidjig, Ungarische Bank 4700, . Alpine Montan 7740, Prager Eisen 14000 Rima Muranyer 5420, Sfkodawerke 3545, Salgokohlen 1299 Brüxer Kohlen 9250, Galizia 29300, Waffen 2440, Lovd-Att! —,—, Poldihütte 5400, Daimler 1035, ODesterreichishe Goldrents 260, Oesterreihishe Kronenrente 103, Februarrente 104, Mai, rente 103, Ungarische Goldrente —,—, Ungarische Kronenrente 21, Veitsher —,— Eiemens - Schucktert 2148. e

Wien, 26. April. (W. T. B.) e I der Devisen, zentrale: Amsterdam 23225 G., Berlin 1034 G, Kovenhagen 12075 G,, London 26274 G., Paris 48924 G., Zürich 115,371 6 Marknoten 1036 G., i 5 G 18294 G., Tschecho-slowakishe Noten 9034 G.

Prag, 26. April. (W. T. B.) Notierungen der Deyifey, zentrale: Berlin 114,00 G, Marknoten 114,00 G., Wien 10,521 (g,

London, 25. April. (W. T. B.) 24 9% Englische Konsols 48,60, 5 9% Argentinier von 1886 92,00, 4 % Brasilianer von 1889 45,00, 4 % Japaner von 1899 61,00, 5 % Mexikanische Goldanleihe bon 1899 57,50, 3 9/9 Portugiesen 21,50, 5% Nussen von 1906 14,60, 44 9% Nufssen von 1909 9,50, Baltimore and Ohio 43,00, Canodign Pacific 140,00, Pennsylvania 44,00, Southern Pacific 94,00, Union Pacific 147,00, United States Steel Corporation 106,00, Rig Tinto 27,00, De Beers 11,50, Goldfields /14, Nandmines 2,0,

London, 25, April. (W. T. B.) 4 0% fundierte Krieg, anleihe 70, 5 % Kriegöanlethe 88,75, 4 0% Siegesanleibe 7775,

London, 26. April. (W. T. B.) Wesel au! Paris 92,634, Wechsel auf Belgien 52,374, Wechsel auf Scbweiz 22,69, Wedel auf Holland 11,30, Wechfel auf New York 3953/4, Wesel auf Spanien —,—, P an “Pa 80,7, land 256,50. Privotdiskon i e L i

London, 8. April. (W. T. B.) Silber 345%, Silber q Lieferung 34,25, do. auf Gold —,—.

Paris, 25. April. (W. T. B) 5% 83,99, 4 % Französische Anleibe 67,60, 3 9% 06,90, 4% Spanis(e äußere Anleihe 154,00, 5 9/0 Nussen von 1906 29,00, 3 % Nusien von 1896 anae 4 9% Türken unifiz. 437 Suezkanal 6350, Rio Tinto 1470. E : 7 Paris, 26. April. (W. T. B.) Devifenkurse. Deuts{la 20,75, Amerika 1333, Belgien 101,00, England 52,743, Holl 468,00, Italien 65,25, Schweiz 232,25, Spanien —,—.

Amsterdam, W. April. (W. T. B.) Wedchse! auf Londo 11,29}, Wed)sel auf Berlin 4,42}, Wechsel auf Paris 21,40, Wed auf Schweiz 49,70, Wesel auf Wiên 0,74, Wechsel auf Kopeubages 91,75, Wechsel auf Stockbolm 67,15, Wechsel auf Christiania 5,10) Wechsel auf New York 285"/e, Wechsel auf Brüssel 21,924, Wet auf Madrid 39,80, Wesel auf Italien 13,824. 5 % Y I Staatsanleihe von 1915 87,00, 3 % Niederländ. Staatsanleil Königlich Nicderländ. Petroleum 561,50, Holland-Arnerika-Linie B Atchison, Topeka u. Santa 93,50, No Island S Pacific 85,75, Southern Railway 25,87, Union Pacific 1328, Anaconda 90,50, United States Steel Corp. 96,25. Fest,

Kovenhagen, B. April. (M. T. B.) i London 21,95, do. auf New York 556,00, do. auf Hamburg 37 do. auf Paris 41,40, do. auf Autwerpen 42,00, do. anf Zürich 96,7 do. auf Amsierdam 194,50, do. auf Stcckholm 130,50, do, af Christiania 87,50, do. auf Helsingfors 12,25,

Stockholm, 26, April. (W. T. B.) ESichtwed&se! auf Lond 16,87, do. auf Berlin 6,60, do. auf Paris 31,65, do. auf Brüs 32,90, do. auf s{weiz. Pläße 74,50, do. auf Amsterdam 14900 do. auf Kopenhagen 77,25, do. auf Ehrisliania 67,00, do. ai Washington 426,00, do. auf Helsingfors 9,20. e 'Coritsiänta, 26. April, (W. T."B.) Sictwe@sel auf London 25,20, do. auf Hamburg 10,00, do. auf Paris 47,50, do. at ew York 639,00, do. auf Amsterdam 223,50, do. cut Zürich 111,5 do. auf Helsingfors 14,00, do. aus Antwerpen 48,50, do, auf Stel

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Staats, De

Sranzösisdhe Anlei

| holm 149,75, do. auf Kopenhagen 115,25.

Berichte von auswärtigen Warenmärkten.

25. April. (W. T. B) Baumwolls Umsaß 5000 VaVen, Einfuhr 7700 Lallen, davon ameri? nit Laumwolle Vallen. Aprillieserung 7,94, Mailieterung 8 Iunilieserung 8,13. Amerikanische und brasilianis(he je 21 Punllt

LIverpooT,

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Theater. Dpernhans. (Urtier den Unden.) Donnerstag : 104. Dautt bezug8vorstellung. Carmen. Anfang 67 Uhr. Freitag: Ariadne auf Naxos. Anfang 74 Uhr. Schaufpielhaus.(Am Gendarmenmarkt.) Donnerst.: 102.Daurv bezugsvorstellung. - Dorquato Tasso. Anfang 7 Uhr. Freitag: Die Journalisten. Anfang 7 Uhr.

Famikliennachrichten.

Geboren E Ei E - h L ; Din. Hauptmann Sicgmund Freier von S@hleini erlin-Friebenau). L u

Gestorben: S Negierungs- und Baurat Christian Prior (e Deuß). Hr. Geh. Justizrat Carl Scheu (Hoppegarten # Berlin). ‘— Hr. Landgerichtêrat Dr. Georg Recht (K d pa Vermwaltungsgerichtsdirektor Dr. jur. Max Pollad (8 urt a. Oder).

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Verant oriliher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyr o l, Charlottenburs

e F MAFtSstelld Verantwortlich für den Anzeigenteil : Der Vorsteher der Geschäftöste Renungsrat Mengering in Berlin.

Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Berlin Dru bder Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanfta!: Berlin, Wilhelmstr. 32. Fünf Beilagen (einschließlid Börsenbeilage ) - und Erfte. Zweite und Dritte Zentral-Haudelsregister-Beila!

Lirenoten 3195 G.,, Jugo - slawische Noten |

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Sranzösische Nentef

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Erste Beilage

Verlin, Mittwoch, den 27. April

Z E R Af E E

zeiger und Preußischen Staatsanzeiger

1921

Nichtamtliches.

(Fortseßung aus dem Hauptblatt.)

Deutscher Reichstag.

96, Sizung vom 26. April 1921, Nachmittags 2 Uhr. biht des Nachrichtenbürov des Vereins deutscher Zeitungsverleger.)

Auf der Tagesordnung stehen zunächst 17 A nfragen.

oba. D. Mum m (D. Nat.) kommt auf die von ihm bereits erholt zum Gegenstande von Anfragen E verfassungs- rigen Haussuchungen vom Dezember 1920 im Siegerland zurüdck ï fragt heute, ob die Reichsregierung, die am 11. März noch ner sahlihen Stellungnahme nicht in der Lage war, jeßt

j ciner | j E der Lage sei. : : "Reichskommissar Geheimrat Kuenzer erwidert, daß der vjerungspräsident in Arnsberg als Vezirkskommissar für die affnung zur Vornahme dieser Haussuchungen niht befugt pesen ist, au einen eigentlichen Auftrag dazu an die Polizei t erteilt, ee a ihr nur das ihm vorliegende Material mit- ilt haben will. ¿54 Breunig (U. Soz.) ersucht die Regierung um Auf- jung über den Verbleib der Summe von 414 Millionen Mark, ¿der Reichsverband für See- und Küstenfischer aufgebraht habe, h den aus dem Felde heimkehrenden Mitgliedern die ieder- nahme des Fischereibetriebes zu ermöglichen. Die Summe sei Feihskommissar für Fishversorgung von Flügge übermittelt, r den Fischern sei keine Hilfe zuteil geworden. i - Regierungsrat Hetnig: Der genannte Reichsverband ist ¿ 1920 gegründet worden, er kann also niht {hon 1919 die vihnte Summe zur Verfügung gestellt haben. Auch später ist ¿ niht geshehen Es ist alles getan worden, was in der Mög- ¿fit lag, um den aus dem Kriege heimkehrenden Fischern die diderausnahme ihres Handwerks zu erleichtern. A Auf die Anfrage des Abg. Thiel (D. V.), der Verstöße von {itgebern in Halle gegen das Vereinsreccht zur, Sprache bringt h (st von fünf Mitgliedern des deutshnationalen „Handlungs- hlfenverbandes der Austritt aus dieser Berufsorganisation ver- nt und ihnen die Kündigung angedroht worden), erwidert Ministerialrat Wulff, daß Schuß gegen Kündigungen derart ¡Einspruch gemäß § 84 des Betriebsrätegesezes biete. Wie weit {dur das geltende Recht gewährte Schuß der Vereinigungs- heit weiterer Ausgestaltung bedürfe, werde bei der allgemeinen regelung des Arbeitsrehts sorgfältig erwogen werden. i: Abg. Kunert verweist auf ein Geri )tsurteil gegen die dalteure des Zeiger „Volksboten“, die das in dem großen Land- densbruhprozeß vom Juli 1920 in Zeiß ergangene Gerichts» [nntnis ein shändendes Klassenjustizurteil genannt haben und ür zu s verurteilt sind. Er ragt, ob die Reichs- serung das Recht der Presse auch auf schärfste Kritik an der uhpraxis der Gerichte anerkenne. Geheimer Regierungsrat Werner: Das Recht der freien tinungsäußerung wird in Artikel 118 der Verfassung ausdrück- h an die Praxis der allgemeinen Gesetze, also auch der Straf- (he, gebunden. Ob eine Presseäußerung das Strafgese ver- ht vird durh das Gericht entshieden. Das dtiträftige Urteil bestraft eine tatsächliche Verleßung der Ehre f Gerichts. Die Regierung hat zum Einschreiten keinen Anlaß. Abg. Kunert fra t, ob die Reidsregierung der Aus- sung ist, daß zur Sicherung der deutshen Republik gege hterrevolutionäre monaristische Staatsstreihsmachenshasten e vorgekchrt sei, um die aufrüstenden rückschrittlihen Mächte mihtend in ihre Schranken zurückzuweisen. Geheimrat Kuenzer: Der Aufstand in der Provinz tsen ist der Erfolg der maßlosen Öete der kommunistischen iei, die in ihrer Presse hon Anfang März eine unerhörte hahe führte. Die Verantwortung für die Unruhen fällt aus- ließlih den Kommunisten zur Last, insbesondere thren in- und landishen Führern. Es liegt kein Anhalt vor, reaktionäre und terrevolutionare Elemente, insbesondere die deutshnatio- itiche Presse für die Unruhen verantwortlich zu magen. Eine Anfrage Dr. Fleischer (Zentr.) verlangt Aus- f, aus welchem Grunde die Personal- und Verwaltungs- ilung aufgeteilt und den Zoll- resp. Steuerabteilungen an- dliedert werden soll, was bei der beteiligten Beamtenschast die furhtung erweckt hat, daß die F Ege een lediglich n finanzpolitischen Standpunkt aus behandelt werden soUen. n der Antwort der Regierung wird darauf hingewiesen, daß die ordnung nah dem Ausbau der neugeshaffenen Reichs- \nzverwaltung und nah Durchführung der Einstufun der Be- nien der Länder sih als zweckmäßig erwiesen hat. Die Neu- ung werde nah Ansicht der Regierung die Beamtenfragen t nahteilig, sondern günstig beeinflussen. : j Abg. Dr. Semmler (D. Nat.) fragt an, ivas die Reichs- ung zu tun gedenkt, um für die Zukunft ein für allemal ! ungehinderten Betrieb der Leuna-Werke aufrehtzuerhalten. in Regierungskommissar erwidert, daß die Reichsregierung ent- chende Maßnahmen bereits getroffen hat, so daß fie der An- i ist, daß diese Maßregeln si als ausreichend erweisen werden, E [eden Versuch, den Betrieb zu stören, zu unterdrücken. Uf Anfrage des Abg. Dr. Mittelmann (D. V.) wegen hredender Häufung von Ueberfällen, auch auf Frauen, dur malige russische Kriegsgefangene in Pommern erwidert General- por Bauer: Einen ershredenden Umfang haben diese Ueber- E niht angenommen. Wegen Raubmords an dem Kaufmann "ham in Callies sind drei verdächtige Russen verhaftet, ihre i aber noch niht nahgewiejen. Die Sache wird durch die \éSanwaltschast Stargard weiter verfolgt. Éin wegen Ueber- iz auf eine Frau im Hohenkruger Walde festgenommener Russe re niht zum Lager Altdamm, sondern war aus Mannheim Ylaufen. Eine Vergewaltigung der Frau hat nicht stattge unden. L der Sache befaßte sih gleichfalls die Staatsanwaltschaft in uod. Der Heimtransport der ehemaligen russischen Heeres- e rigen wird durch den Bedarf an landwirtschastlichen R erschwert, seitens der Arbeitgeber. Das riegs- grenenlager in Stargard ist aufgelöst. Das Durchgangslager i amm wird genügend überwaht durch die Landes olizei- L ‘n Der allgemeine Abtransport der russishen Kriegs- hnen wird in diesen Tagen beendet; der Abtransport der R d O hat qm 25. d. Mts. begonnen und dürfte endet sein. ; L : Mun g nfrage des Abgeordneten Kunert (U. Soz.) über toe Men eines deuts-rufsishen Vertrags erwidert Ministerial- hi, Vehrendt: Jn einem von beiden Parteien let ihneten Protokoll vom 18. Februar find Vorschläge ent- ders über ein Ergänzungsabfommen wegen Heimschaffung „der rigen Kriegsgefangenen und Zivilinternierten und über its p cfiges Abkommen über die Erweiterung des Tätigleits- j kes êr bereits bestehenden beiderseitigen Delegationen hinsiht- ® Rechts der Wahrnehmung der Fnteressen ihrer Staats- Wotutof und der Pflege der Wirtschaftsbeziehungen. Das bd dey 1. „Vegenstaud der Beratungen mit zuständigen Ressorts thei vere: ftshen Bevollmächtigten Herrn Kopp gewesen. Die fretnbarte Fassung hat der Sowzetregierung vorgelegen.

übrigens noh nit |

pte E 7 s Tee

ih deungnahme ist bald zu erwarten. Der definitive Entwur?

d dem @ Pa que

Uf An oinett vorgeleat werden. ; N nfrage des Abg. Kunert (U. Soz.) wegen ciner Schukd |

des früheren Lte iveheimnbalilers und jebigen Präsidenten von Han- nover Noske an den Fallen Marloh und von Kessel wird regierungs- seitig erwidert: Nach Mitteilung des preußischen Justizministers sind Strafverfahren gegen die Personen, die M arloh gur Flucht verholfen haben, eingeleitet worden. Weiteres Materia hat sih nicht er- geben. Auf eine Ergänzungsfrage des Abg. Kunert wegen ver- schiedener Tatsachen, die Noskes Schuld erweisen sollen, erfolgt keine Antwort.

Abg. Rosenfeld (U. Soz.) fragt an wegen des Reichstags- beschlusses über Vorlegung der Noten, die in der Frage der Ent- waffnung der bayerishen Einwohnerwehren zwischen der Reichs- regierung und der bayerishen Regierung gewechselt worden sind. Die Anfrage, die niht weniger als 14 Punkte enthält, handelt außerdem von der Reise des Vizekanzlers Dr. Heinze nah München. Die Verlesung der Anfrage wird von der Rechten wiederholt mit Lachen und Zurufen unterbrochen.

Ministerialdirektor B r e ch t erwidert, daß die Reichsregierung keineswegs mit dem Beschluß des Reichstags Sabotage getrieben, sondern den Notenwechsel dem Haushalts8auss{chuß vorgelegt habe. Die bayerische Regierung stimme der Entwaffnung der Einwohne1- wehr grundsäßlih zu, nux über den Zeitpunkt der E be- ständen Meinungsverschiedenheiten. Die Vorgänge bei der Reise des Vizekanzlers Heinze nah München seien in der Presse übex- trieben worden. Auf eine ergänzende Anfrage Kunerts erfolgt keine Antwort.

Auf eine Anfrage des Abg. Kuhnt (U. Soz.) darüber, daß die Kleinschiffer der Elbe, Oder und der märkishen Gewässer ent-= gegen ihrem Willen auch nach Beendigung des Krieges weiter al3 Mitglieder der Betriebsverbände geführt und zur Abgabe von Bet- trägen und Zahlung von Ordnungsstrafe gezwungen würden, er- widert ein Regieru ngsvertreter, daß eine baldmöglichste Beseitigung des Organisations; wanges in Aussiht genommen set.

Auf Anfrage des Abg. eier-Zwickau (Soz.) über Aus- nahmetarife für die Beförderung von Frishmilh erwidert ein Regierungsvertreter, daß Vorstellungen des Deutschen Städtetages hin cine nohmalige Nach- prüfung der Tarifsäße für Milch veranlaßt habe. beratungen würden nah Möglichkeit beschleunigt werden.

der Reichsverkehrsminister auj

Die Tarif- |

Auf Anfrage des Abg. Hemeter ivegen Ueberlassung de3 Garnisonlazaretts Wittenberg an die Stadtgemeinde wird von den

Regierung erwidert, daß die Re ierung munmehr bereit sei, fi) mit der Stadt und den Krankenkassen des Kreises Wittenberg wegen mietweiser Uebeclassung des Gebäudes zu Krankenkassenzwecken in Verbindung zu seßen.

Um 321/, Uhr erscheinen der Reichskanzler Fehren - bach, die Reichsminister Dr. Heinze, Dr. Simons, Dr. Wirth, Dr. Brauns, Dr. Scholz, von Rau- mer, Gröner und Giesberts im Saal.

Das Haus tritt in die Besprechung der Fnterpella- tionen der unabhängigen Sozialisten und der Deutschnationalken ein.

Reichsminister der auswärtigen Angelegenheiten Dr. Simons: Meine Damen und Herren! Bevor ih zur Beaniwortung der beiden JFnterpellationen über die auswärtige Politik und zu ihrer Begründung dur die Herren Abgeordneten Dißmann und Hoebsch übergehe, habe ich die Ehre, Jhnen die Note vorzulesen, die am Sonntagabend namens der Reichsregierung dem hiesigen Ver- treter der Regierung der Vereinigten Staaten übergeben worden ist. Die Note lautet wie folgt:

|

VI.

Zum gleichen Zweck ist Deutschland bereit, aufbau hinaus nach einem möglichst rein ?aufmänr fahren Sahleistungen für die geschädigten Staaten zu über- nehmen.

über den Wiedber- ischen Ver-

VIL Um den unverkennbaren Beweis seines guten Wille geben, ist Deutschland bereit, der Reparationskommissior bald den Betrag von einer Milliarde Goldmark Form zur Vecfügung zu stellen: a) 150 Millionen Goldmark in Form v: Devisen, b) 850 Millionen Goldmark in Reitsshaßzwechseln stens innerhalb drei Monaten i: 20 {hen Wertpapieren eingelöst werde: ŸIITI. Falls es dem Wunsche der Vereinigten und der Alliierien entsprechen [lte ürde willens sein, nah Maßgabe feiner Leistunaafähia?-i tungen der Alliierten aus ihrem Sch einigten Staaten auf si 21 nehmen. IX. Deutschland {lägt vor, daß über die Art und die deutschen Leistungen zu Reparation2zwe2en auf Gesamtschuld anzurechnen find, in26chcsondere i zte, i der Preise und Werte unter Hinzuxzieh:1: g von Sachverständig verhandelt wird,

Deutschland würde den Geldgebecn in eine

forderlihe Garantie zu

Mit der Annahme dieser V deren Verpflichiungen ts{bland auch wird dadur das deuts&e Priva

Deutschland hält seine Vorse&[ Je 1 ivenn das System der Sanktionen alz5als = ört, wärtige Basis der deutshen Produktion nitt noch ringert, die deutshe Wirtschaft zum freie gelassen und von unprodufttiven L! ¿gaben ent! Diese Vorschläge sollen den festex V zeugen, die Kriegsshäden bis an fähigkeit zu ersesen. Sowohl die anaebotene Zahlungsmodalitäten richten fich m Soweit über deren Beurteilung Meinungsverschiedenhciten stehen sollten, empfiehlt die Deutice Regie beteiligten Regierungen gznehme Kommission a verständiger prüfen zu laffen.

Ta L Ul, ¡C Dux ein wertlannte

e am Ó dran U CLLIarI 11 JDTAULS,

| achtlihe Entscheidung als bindend zngunehmen.

Die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika hat

durch ihr Memorandum vom 22. April in dankenswerter Weise die Möglichkeit eröffnet, nohmals auf dem Wege von Verhand- lungen das Reparationsproblem zu lösen, bevor es dur Zwangsmaßnahmen unlösbar gemacht ist. Die Deutsche Re- gierung würdigt diesen Schritt der Amerikanischen Regierung nah seiner ganzen Bedeutung. Sie hat sich bemüht, in den nachstehenden Vorschlägen das Aeußerste anzubieten, was n2ch ihrer Ueberzeugung die deutsche Wirtschaft selbst bei günstigster Entwicklung aufzubringen vermag. Sie lauten folgendermaßen: 5 L

Deutschland erklärt si bereit, zum Zwetcke der Reparation eine Gesamtverpflihtung von 50 Milliarden Goldmark Gegen- wartswert anzuerkennen.

Deutschland ist auch bereit, den Wert dieser Summe in An- nuitäten, die seiner Leistungsfähigkeit angepaßt find, zum Ge- samtbetrage von 200 Milliarden Goldmark zu zahlen.

Deutshland will seine Zahlungsverpflichtungen in nah- stehender Form mobilisieren:

II.

Deutschland legt sofort eine internationale Anleihe auf, deren Höhe, Zinsfuß und Amortisationsquote zu vereinbaren wären. Es wird sih an dieser Anleihe beteiligen und ihr weit- gehende Vergünstigungen gewähren, sie auch mit solhen Unter- lagen ausstatten, daß cin möglichst großes Aufkommen erwartet werden kann. Der Ertrag dieser Anleihe wird. den Ylliierten zur Verfügung gestellt.

TII.

Den Betrag der zu zahlenden Summe, der dur die inter- nationale Anleihe nicht gedeckt ist, wird Deutschland nach Maß- gabe seiner Leistungsfähigkeit verzinsen und amortisieren.

Deutschland hält - hierfür zurzeit nur eine Verzinsung von 4 vH jährlich für mögli.

IV.

Deutschland fst bereit, die beteiligten Mächte an einer Besserung seiner Finanz- und Wirtschaftsl2ge teilnehmen zu lassen. Die Amortisation der Restsumme wäre ¿u diesem Zwede variabel zu gestalten. Jm Falle der Besserung, für die ein JIndexschema aufzustellen wäre, würde sie steigen, im Falle der Verschlehterung entsprechend sinken.

V.

Um die. Nestsumme möglichst rasch abzutragen, will Deutsch- laîtd sich mit aller Kraft an dem Wiederaufbau der zerstörten Gebiete beteiligen. Es hält den Wiederaufbau für die drin- gendste Aufgabe der Reparation, weil damit am unmittelbarsten Kriegselend und Völkerhaß gemildert wird. Deutschland erbietet sich, den Wiederaufbau bestimmter Städte, Dörfer und Flecken selbst zu übernehmen oder auf jede andere den Alliierten er- wünschte Weise mit seiner Arbeit, seinen Materialien und seinen Hilfsmitteln am Wiederaufbau mitzuwirken. Die Kosten seiner Leistungen würde es selbst zu tra=.n hahen, (Nöberes i}t hier- über in der deutshen Wicdcr51® Ae NopaLationde tommission gesagt.)

Sollte eine andere Form der Vors age nach Ansicht der gierung der Vereinigten S |

gelegenheit erleihtern, fo

daß sie auf die Punkte aufmer

der Amerikanischen Regierun;

Yanouung der X

sheint. Au würde die Deutsche

der Amerikanishen Regierung g entgegennehmen. Die Deutsche Regierung ist zu tief davon überzeugt, daß der Frieden und die Wohlfahrt der Welt von einer reten und billigen Lösung der Reparationsfrage nit alles zu tun, was in ihren Krêften steht, einigten Staaten in die Lage versegzt werden, die ?

| der Alliierten Regierungen auf die Angelegenheit zu Let

Berlin, den 24. April 1921.

(Zuruf von den Vereinigten Kommurtiften- HeruliGe ih euch entgegen! Leb! afte Bewegung große Unruhe.

Meine Damen und Herren! Der Wortlaut dieser auf dem Bureau des Reichstags niedergelegt und Druck zugehen. (Zuruf von den Unabhängigen Sozic Er steht hon in der „Freiheit“! Rufe rets: J wird außerdem heute dur die Presse veröffentlicht: das

Zur Erläuterung der Note darf ih auf die Ent Reparationsfrage seit der Londoner Konferenz eiwas näher gehen. Der Mißerfolg der Londoner Konferenz beruhte in e Linie auf der Unvereinbarkeit der Standpunkte, da m deutscher Seite von der Leistungsfähigkeit der deutshen W ausging, auf der Gegenseite von der Höhe der den alliierten Nationen zugefügten Schäden. Diese Kluft war zu groß, une i der kurzen Zeit der Londoner Konserenz überbrüdckt zu werden, zu mal auf die Londoner Konferenz die beteiligten alliiecten Regie rungen mit dem unbedingten Entshluß gegangen waren, weiter Abstriche an den von Frankreich gemachten Forderungen uicht zulassen. Das ist in den Beratungen argestellt.

Ein weiterer Grund für den Mißerfolg war die überstürzte Ankündigung der Zwangsmaßnahmen, die dur ihre Schroffheit jede weitere vertrauliche Beratung der Augelegenheit auf äußerste erschweren mußte, da sie in beiden Ländexu dungen hervorrief, die einer wirklich friedlihen Verhand! wenigsten günstig sind.

Beide Gründe des Mißerfolgs dasjenige, was ic die Ohr feige genannt habe, und dasjenige, was ih die Kluft genann habe erschwerten auch die Anknüpfung neuer Ver Und dennoch mußte ein solcher Versuch gemacht werden. Dex Reichstag hatte in seiner großen Mehrheit unser Londoner Ange bot für zu hoh gehalten. Daraus ergab sich, daß dexr Versuch neuer Verhandlungen nicht beruhen konnte aus einer Erhöhung u Angebots, sondexn nur auf einer Veränderung seiner Grundlagen Diese veränderte Basis mußte zunächst bei uns ge Ut werden und mußte dann durch Vernittler an die Gegenseite hexangebrachi werden, da die unmittelbare Verbindung | London abgevissen war.

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