Abg. Hartmann (Dem.): Die Sieigerung der Zahl der Arbeitslosen in den leßten Monaten ist zurückzuführen auf die Unsicherheit unseres Wirtschaftslebens, niht zuleßt auf die Maß- nahmen der Entente. Den Arbeitslosen kann am besen geholfen werden, wenn alle Fragen, die der Lösung des Problems dienen secllen, abseits vom Parteistandpunkt behandelt werden. Der kom- munistishe Antrag erfordert unbedingt eingehende Auss\{huß- beratung. Die Kommunisten, die verlangen, daß die eingeshränkten oder geschlossenen Betriebe wieder den vollen Betrieb aufnehmen E wissen ganz zweifellos selbst nicht, auf welchem Wege dies Ziel erreiht werden kann. Eine Erhöhung der Erwerbslosenunter- stüßung ist wohl nötig, eine Erhöhung um 100 % aber erscheint ausgeschlossen. Ueber die Notwendigkeit der Förderung des Klein- wohnungsbaus herrscht vollste Einmütigkeit. Es muß versucht werden, soweit wie irgend. möglich, staatliche Zuschüsse für die Er- rihtung von Kleinwohnungen flüssig zu machen. Wir dürfen uns aber auf diese Zushüsse niht verlassen, sondern müssen danach streben, auhch die private Bautätigkeit wieder zu beleben. Auch uns wäre es lieber, wenn wir auf ausländishe Arbeitskräfte in der Landwirtschaft verzichten und dafür Arbeitslose aus den Städten auf das Land verpflanzen könnten. Ein Verbot der Beschäftigung ausländischer Arbeiter aber würde dem Friedensdiktat wider- sprechen. Hinsichtlih der Arbeitsnachweise liegt die Schuld an deren zum Teil unzureichender Tätigkeit sowohl bei den Arbeitgebern, wie bei den Arbeitnehmern. Viele Arbeitgeber bedienen sih des Nach- weises nicht, weil die ihnen zugewiesenen Kräfte ungeeignet sind, manche Arbeitnehmer wiederum benußen den Nachweis deshalb niht, weil dort Angehörige bestimmter Parteien bevorzugt werden. Ein derartiger Mißbrauch der Arbeitsnahweise muß unmöglih gemaht werden. Hoffentlih wird das kommende Arbeitsnahweisgesez Besserung auf diesem Gebiete bringen. Alle gestellten Anträge müssen sorgfältig und s\achlich geprüft werden. Der Antrag, der sih auf das Handwerk bezieht, wird am besten in der Vergebungskommission beraten werden, die An- träge, die den Bau von Eisenbahnlinien zum Ziele haben, bitten wir dem Verkehrsausschuß zu überweisen, während die übrigen Anträge in dem von uns beantragten sozialpolitishen Aus\huß zu erörtern wären. Die Einseßung eines sozialvolitishen Ausschusses halten wir für notwendig, weil in Zukunft sih häufiger die Not- wendigkeit zeigen wird, sozialvolitische Angelegenheiten durch Sachverständige in kleinem Kreise zu beraten. Die Hauptsache bei der Arbeit in den Ausschüssen ist, daß man endlih aus dem vielen Reden heraus zu Taten kommt. Fnwieweit wir all den hier geäußerten Wünschen werden entsprechen können, hängt aller- dings nicht allein von uns ab. Wir wissen niht, was die nächste Keit uns bringt, wissen nicht, ob uns niht eine Finanzkontrolle der Entente droht. Aber gerade deshalb müssen wir den ernst- lihen Willen zeigen, den Arbeitslosen nah Kräften zu helfen.
Vizepräsident Dr. Po rs\ch: Der Aeltestenrat hat \sich mit dem demokratischen Antrage auf Schaffung eines sozialpolitischen Ausschusses beschäftigt und ist einmütig zu der Ansicht gelangt, daß es zweckmäßig erscheint, diesen Antrag zunächst dem Ge- {{äftsordnung3ausschuß zu überweisen.
Abg. Freiherr v. Wangenheim (Deutsh. Hannov.) be- gründet cinen Zusaßantrag zu dem sozialdemokratischen . Antrag, in welchem er die beshleunigte Fnanagriffnahme des Bahnbaues Broistedt—Goslar und der Bahnstree Goslar—Altenau— St. Andreasberg zur Aufschließung des Oberharzes fordert. Den Bau von Eisenbahnen ganz aus\sch{hließlih dem Reiche zu überlassen, erscheint niht angängig, weil man damit dann niht weit kommen würde. Wer nit shreit, bekommt nichts. Hannover ist seit sciner Annektierung hinsichtlich des Eisenbahnbaues sehr vernachlässigt worden. '
Hierauf wird die Beratung abgebrohen. Nächste Sitzung Freitag, 2 Uhr, Fortsezunq der Aussprache, Anfragen und
Anträge aus dem Hause. Schluß 6 Uhr.
Varlamentarische Nachrichten.
Der Neichstagsaus\chuß für auswärtige Ange- legenheiten trat am 4. Mai, . Vormittags, zu einer Be- sprechung der Lage in Oberschlesien zusammen. Wie „W. T. B.“ berichtet, machte der Reichsminister des Aus- wärtigen Dr. Simons eingehende Mitteilungen, die si folgendermaßen zusammenfassen lassen: : j
“Die Lage hat fich vers(ärst und ist außerordentlich ernst. Die Aufständischen haben das gesamte Industrierevier fowie die Kreise Pleß, Nybnik und den Oftteil des Kreises Ratibor in ihrer Gewalt. Die deutschen Beamten sind zwar noch an Ort und Stelle, haben aber feinerlei Funktionen mehr; desgleichen sind sämtliche deutscen Direktoren von den Gruben und Werken vertrieben. Der Be- lagerungzustand is seitens der interalliierten Kommission au auf die Kreise Gleiwiß Stadt und Land ausgedehnt. Die interalliierte Kommission sowie die Kreiskfontrolleure geben ofen zu, daß es sich ledigalih um einen polnischen Aufstand handelt.
Am einzelnen ist die Lage in den Kreisen nah den leßten Mel- dungen folgendermaßen:
Kreis Kattowitz: In die Stadt Kattowiß rückten gestern morgen gut bewaffnete polnishe Banden ein, wurden jedoch durch die fran- zösisGen Truppen vertrieben. An die polnische Bevölkerung in den um Kattowiß liegenden Orten sind Waffen aller Art, auß Maschinen- aewehre verteilt, die auf Lastautos mitgeführt werden. Die deutschen Beamten und Angestellten, Direktoren, Generaldirektoren find vom Lande und von den Hütten und Bergleitungen nach Kattowiß ge- füdtet. Angeblih wurden bei der Schießerei in Kattowiß zwei französische Offiziere getötet.
Kreis Hinvenburg: Stadt und Land sind von Polen beseßt. Jn der Stadt sind der Bahnhof, die Post und das Landratsamt in der Hand der Besatzunaëtruppen. Die Abstimmungspolizei ist entwaffnet und zum Teil verschlepyt. Die Polen find glänzend bewaffnet und {hafen Maschinengewehre und fonstige Waffen mit Lastkraftwagen herbei. Der Eiscnbahnverkehr mußte eingestellt werden, da die Strecken verschieventlih zerstört sind.
Kreis Beutben: Die Stadt Beuthen is zurzeit ruhig. Der Landkreis befindet sich völlig in den Händen der Polen, die mit Ge- wehren, Maschinengewehren, Minenwerfern und Munition reihlich versehen sind und zum Teil polnisde Uniformen tragen. Die Organi- sation der Polen ist besser als bei den früheren Putschen, die Stärke der Aufständischen im Kreise Beuthen wird auf etwa 6000 Mann aciGäht. In NRoßbera, Miechowiß und Antonienhütte haben blutige Dusammenstöße stattgefunden. Der Eisenbahn- und Telephonverkehr ist gef!ört. ad Kreis Rybnik: Im Kreise Rybnik haben Zusammenstöße zwischen Ænfurgenten und italienischen Truppen stattgefunden, wobei die Staliener nah Mitteilung der interalliierten Kommission zwölf Tote, darunter zwei Offiziere und einen Unteroffizier, hatten. Außerdem foll der Oberst Graf Bernizzo {wer verwundet sein. Der Güter- direktor Ganse von der fiékalishen Grube Czuhow und sein Afsistent find ersossen. Cine große - Anzahl von Geiseln ift gefangen ge- nommen und fortgeführt, u. a. der Bürgermeister Kremser von Rybnik und der Ecneraldirektor der Rybniker Steinkohlengewerkshaft Wachs- mann. Nach soeben eingetroffenen, noch nicht endgültig bestätigten Nachrichten aus Oppeln soll Nybnik von den Jtalienern wieder-
mmen fein. i Kreis Pleß: Na Mitteilung der interalliierten Kommission ist ein italienischer En auf g Strie in Pleß durch einen Brust-
ben8gnefährlih verwundet worden.
id Gleiwi: Der Landkreis i in den Händen der Polen. Die Insurgenten sind reihlich mit Waffen versehen. Vom Lande werden zablreide Gewalt- und Mordtaten gemeldet. Der Eisenbahn- verkebr ist gesperrt, der Telephon- und Telegraphenverkehr behindert. Kreis Tarnowiß: Die Stadt Tarnowiß ist in der Hand der französis“ en Besaßungstruppen. Der Landkreis ist von polnischen
Die Stadt Lblinitz ist offenbar von Insurgenten eingeschlossen. Bom Kreiskontrolleur find Verstärkungen angekfordert, bisher aber noch nit eingetroffen. Die Polen sind in den Kreis Nosenberg ein- gebrohen. Die Stadt Königshütte ist bisher noch: frei von polnischen Banden, ebenso die Stadt Gleiwitz, die aber stark gefährdet ist. Der Aus\chuß trat in eine Erörterung dieser Mitteilungen Die Verhandlungen waren vertraulich.
Am Vormittag des 5. Mai trat der Reichstagsaus\huß für auswärtige Angelegenheiten wiederum zusammen und nahm einen weiteren Bericht des Ministers des Auswärtigen Dr. Simons über die Vorgänge in Oberschlesien entgegen. Die mitgeteilten Nachrichten bestätigten die außerordentliche Schwere des polnishen Aufruhrs. Der Ausschuß vertagte sich auf Nachmittag, um inzwishen dem Kabinett Gelegenheit zu geben, sich über die dem Parlament vor- zulegenden Entscheidungen \{chlüssig zu werden.
Gegen 6 Uhr Nachmittags trat dann der Ausshuß noch einmal zu einer Sißung zusammen und beschäftigte sich weiter- hin mit dem Aufstand in Oberschlesien. Die Besprechung war wieder vertraulich.
ein.
Dem Reichstag is eine 2. Ergänzung zum Entwurf eines Geseßes, betreffend die Fest stellung eines Nach- trags zum NReihshaushaltsplan für das Rechnungs3- jahr 1920, zur Beschlußfassung zugegangen. Danach sollen zu den Einnahmen und Ausgaben des ordentlichen und außer- ordentlichen Haushalts die folgenden weiteren Beträge hinzu- treten: im Haushaltsplan für die allgemeine Finanz- verwaltung des Reichs je 1216 157 299 (4 Einnahmen und Ausgaben, im Haushaltsplan für die Verwaltung der Neich8eisenbahnen je 2060911300 Æ Einnahmen und Ausgaben, und im Haushaltsplan für die Reichspost- und -telegraphenverwaltung 4136832018 M Einnahmen (Reichszuschuß zur Deckung des Fehlbetrags) und 1 211 925 689 M fortdauernde Ausgaben. Die Ermächtigung des Reichsministers der Finanzen, zur Bestreitung einmaliger außerordentlicher Ausgaben Mittel im Wege der Anleihe flüssig zu machen, soll um 1216 925 689 4 erhöht werden. Ferner soll dem eingangs genannten Geseßze die Bestimmung (als § 5) hinzugefügt werden, daß die durch den Haushalt für 1920 und den Nachtrag hierzu bewilligten Mittel zu fortdauernden Ausgaben, insoweit der Haushalt niht {hon Vorschriften darüber enthält, nach näherer Bestimmung des Neichsministers der Finanzen auf das Rechnungsjahr 1921 übertragen werden können. Diese neue Bestimmung wird, wie folgt, begründet: i: Infolge der verspäteten Feststellung des Neichshaushaltsplans für das Nechnunasjahr 1920 {find die Rechnungsarbeiten für diesen Zeit- abschnitt noch fehr im Rücsiand. Es müssen außerdem die durch den NaŒtrag8haushalt für 1920 zu bewilligenden Mittel in die Nechnung 1920 hineingearbeitet werden. Die Durchführung der fi daraus ergebenden Arbeiten , insbesondere die Regelung des Be- soldungsausgleichs nach der neuen Besoldungésordnung für Beamte und Angehörige der Wehrmacht und die Zahlungen auf Grund des Pensionsergänzungëgeseßes, wird sich voraussihtlich bis zum Svätherbst hinziehen. Um den Jahresabs{chluß der Neichsbaupt- fasse für 1920 nicht länger als unbedingt nötig zu verschieben und von den erwähnten Nechnungsarbeiten möglichst unabhängig zu machen, anderseits für die Zahlungen und Verrecnungen , die sich bis zum Jahresabsclusse nicht mehr ermöglihen lassen, die bewilligten Mittel weiter verfügbar zu halten, ist es angezeigt, ausnahméswcise eine Neihe von Bewilligungen des ordentlichen Haushalts für 1920 auf das Rechnungsjahr 1921 zu über- tragen. Soweit G bis jet übersehen läßt, werden hierfür folaende Ansäße in Frage kommen: Besoldungen, Teuerungs- zushläge, Zulagen, Hilfsleistungen durch Beamte, Pensionen, Warte- aelder und Hinterbliebenenbezüge der Zivilverwaltung, Pensions- und Nersorgungégebührnisse für Angehörige der chemaligen und neuen Nelhrmacht, Beschaffungen von Waffen, Munition, Geräten für das Heer und andere Ausgabemittel für Beschaffungen oder Lieferungen, deren Ausführung und Verrechnung sich durch die verspätete Fertig- stellung des Haushalts bis zum Jahresabschlusse nicht mehr ermöglichen läßt. Da genauere Feststellungen darüber, in weldem Umfang die Nebertragung von Restbeständen nach den Erfordernissen der einzelnen Haushalte nötig sein wird, zurzeit nicht getroffen werden können, wird vorgeschlagen, die Bestimmung darüber dem Neichsminister der Finanzen zu übertragen. In Hinsicht auf den angestrebten Zweck soll die Maßnahme aufs engste beschränkt werden.
— Ferner ist dem Reichstag ist der Entwurf eines neuen Gebührengeseßes für die Aus- landsbehörden nebst Tarif und Begründung zur
Beschlußfassung zugegangen.
Auf Anfragen der Neichstags8abgeordneten Albrecht (Hannover) und N ippler (Deutsde Volkép.), betreffend die im Saargebiet anläßlich der Arbeitseinstellung der Beamten vorgenommene planmäßige E und Ausweisung von Beamten wie von Personen, die mit dem Streik nichts zu tun hatten, durch das franzôösische Militär usw, hat der Reichsminister des Auswärtigen dem Neichstag eine Antwort zugehen lassen, in der folgendes ausgeführt wird:
Es trifft zu, daß im August v. J. im Saargebiet anläßlich der Arbeitseinstellung der Beamten eine planmäßige Verfolgung und Ausweisung sowohl von Beamten wie von Personen, die mit dem Streik nichts zu tun hatten, durch das französische Militär statt- gefunden hat, und daß auch gegen die meisten deutschen Zeitungen und gegen ihre Verleger und Nedakteure besonders harte Maßnahmen
getroffen worden sind. Diese Maßnahmen finden in dem geltenden Recht keine Stüge. Sie stellen aber darüber hinaus auch nach Ansicht der Reichsregierung cine Verleßung des Vertrags von Versailles dar, weil die Regierungs- kommission des Saargebiets durch Duldung oder Bestätigung von Ausweisungen die ihr vertragsmäßig obliegende Pflicht des Schutzes der Bevölfkeruna und ihrer Freiheiten in ihr Gegenteil verkehrte und weil sie gegen den vextraglich festgelegten Grundsaß treuhänderischer Verwaltung verstieß, indem sie ihre Machtbefugnisse auf das französische Militär, also das Organ einer an der künftigen Volksabstimmung interessierten Macht, übertrug und ihm freie Hand ließ. j Die Neichsregierung hat zwar auf die Ausübung der Regierung
im Saargebiet verzihten müssen. Da es sich aber bei den Vor- kommnissen im August vorigen Jahres um offenkundige Verstöße gegen den Friedensvertrag handelte, war sie sowohl berechtigt wie verpflichtet, dagegen Einspruch zu erheben. Dies ist bereits im August vorigen Jahres gegenüber dem Völkerbund und gegenüber der Ne- gierungéfommission des Saargebiets gesehen. Der Einspruh mußte erneuert werden, nachdem die Reichsregierung Oa darüber er- langt hatte, daß die Regierungskommission die Auéwei]ungêmaßnahmen \fogar nah Aufhebung des Belagerungszustandes als rechtsgültig ansah und den Autgewiesenen die Rückkehr niht allgemein, fondern nur nah Prüfung jedes einzelnen Falles gestattete und in einer Anzahl von Fällen sogar ausdrücklih verweigerte. Da gerade diefer Standpunkt mit dem Friedensvertrag unvereinbar ist, hat die Reichsregierung vor kurzem nochmals beim Völkerbund und bei der Regte eimm on in dringlicher Form Einspruch erhoben. Jn der Cinspruchênote find die egen die Presse des Saargebiets und gegen die Zeitungéverleger und Retakteure getroffenen Zwangsmaßnahmen besonders zur Sprache gebraht. Der Völkerbund is gebeten worden, eine Entsceidung
leßter Zeit wegen der vertragswidrigen Zustände im Saargebiet an dieselben Stellen gerihtet worden sind. L
Das Nähere wird aus einem Weißbuh über das Saargebiet ersihtlih sein, dessen Herausgabe die Reichsregierung beabsichtigt. Was die im Vertrag von Versailles niht näher. geregelte Nechts. stellung der Beamten im Saargebiet betrifft, so hat die Reichs. regierung von Anfang an den Abschluß eines die Rechte der Beamten sicherstellenden Vertrags mit der Regierungskommisfion des Saar- L tats angestrebt. An- der ablehnenden Haltung der Megierungs. kommission find indes alle Bestrebungen gescheitert. So. mußte si die Reichsregierung darauf beschränken, im Einvernehmen mit den Regierungen Preußens und Bayerns wenigstens die Rechte der Beamten gegenüber ihren Heimatsregierungen sicherzustellen. Dies ist durch übereinstimmende Beschlüsse der drei Negierungen gefWeben, Die Reichsregierung hält diese Regelung nit für befriedigend, am wenigsten im Interesse der Beamten selbst. Sie hofft, daß die Ne- gierungskommission sih durch die Erfordernisse der Praxis {ließli doch zu einem umfassenden Beamtenabkommen bereitfinden lassen wird,
Der wirtschaftspolitische Aus\chuß des Reichs, wirtschaftsrats nahm in seiner Sißung am 4. Mai den Berit des Vertreters des Auswärtigen Amts, Ministerialdirektors von Stockhammern über die wirtschaftlichen Verhand: lungen zwischen Deutschland und anderen Ländern, insbesondere Tschecho-Slowakei, Jugoslawien, Bulgarien. Deutsc(- Oesterreich, Rumänien und Ungarn, entgegen. Die Mitteilungen wurden als vertraulih bezeihnet; weitere Beratungen über die öst: lihen Grenzstaaten follen folgen. : | Der Ausschuß beschäftigte sh ferner mit einer Eingabe deg deutshen Automobilhändlerverbands, der die Auf- hebung der Ausfuhrkontrolle für Kraftfahrzeuge undKraftfahrzeugteile verlangt. Die Antragsteller, die sich als Sprecher niht nur ihrer Branche, sondern des ganzen Erport- handels bezeilneten, führten aus, daß die Mengenkontrolle zweckloz geworden sei, da der Jnlandébedarf an Automobilen gedeckt und die Industrie auf die Ausfuhr angewiesen fei, daß die Preisprüfung über: flüssig geworden sei, da die deutschen Selbstkostenpreise zum mindesten die Verkaufspreise auf dem Weltmarkt erreicht, wenn nicht überschritten hätten und nur die hervorragende deutshe Qualitäts- arbeit überhaupt noch einen Absatz ermögliche, daß endlich die Bei bringung von Lieferwerksbescheinigungen jedes Geschäft sehr ers{chwere, wenn nicht *unmöglih mache. Von den Vertretern der Auto- mobilindustrie wurde geltend gemacht, daß der Preis beute in der Tat nur die Selbstkosten decke, darum aber gerade jede Ver- \{leuderung der Ware unterm Preise unbedingt verhindert werden müsse, um den Markt nicht zu verderben. Die Preiësprüfung müsse also aufrecht erhalten bleiben. Die Lieferwerksbescheinigung sei deéwegen erforderli, weil die Industrie für das Inland Wagen zu verbilligten Preisen unter den Selbstkosten abgebe und nicht zugeben könne, daß folhe Wagen dann ausgeführt werden, wobei dem Händler allein ein unberechtigter Gewinn zufallen würde. Sie machten ferner darauf aufmerksam, daß 949% der gesamten Ausfuhr durch die Industrie felbst, nur 6% also durch den Handel getätigt werden. Der Nei chs- bevollmächtigte der Außenhandelsstelle für die Fahr- zeugindustrie führte aus, daß diese Lieferwerksbesceinigung für den legitimen Handel keine Erschwerung bedeute, zumal nachdem die Er- leichterung angeordnet worden sei, daß es genüge, wenn sie nachträglich beigebracht werde. Der Außenhandelsaus\{chuß hat sich mit allen gegen zwei Stimmen des Handels für die Beibehaltung der Kontrolle erklärt. In der Erörterung erklärten si Arbeitnehmer der Industrie geger die Eingabe, weil von einer Aufhebung der Kontrolle eine. wilde Preisunterbietung zu befürchten sei, die leßten Endes zu einem Drud auf die Löhne führen müsse. Auch ein Vertreter de8Handels gab zu, daß der Zeitpunkt zur Aufhebung der Kontrolle noch nit gekommen sei, glaube aber, daß Erleichterungen für den Einzelhandel etwa in der Form von Kontingenten getroffen werden könnten, Der Ausf\ch uy lehnte es daraufhin mit 20 Stimmen gegen eine (Ver: treter der freien Berufe) ab, Krastfahrzeuge auf die Ausfuhrfreiliste zu seßen, und bes{loß einstimmig: „Dem Außenhandelsausschuß für die Fahrzeugindustrie wird anheimgegeben, eine Regelung dahin zu suchen, daß den berechtigten Wünschen nah Beteiligung der Händlet am Auslandsgeschäft stattgegeben werden kann.“
Zur Vorberatung über Maßnahmen zur Besserung dec
| Lage der Kaliindustrie, für die eine Denkschrift des Reichs
wirischaftsministeriums vorliegt, wurde eine Kommission eingeseßt, die aus den Mitgliedern Bruns, Dr. Frank, Johannssen, Dr. Kempner, Kreil und Dr. Wermuth besteht. /
— Das Mitglied des Reichswirtschaftsrats Dr. G o roll vom Oberschlesishen berg- und hüttenmännishen Verein legt Wert auf die Feststellung, daß er als Sachverständiger in der Sißung des sozialpolitishen Ausschusses des Reichswirtschaftêrats vom 14. April nicht von einer „technischen Nückständigkeit“ der ober- \{lesishen Gruben gesprohen hat. Herr Dr. Goroll führte als Begründung der 7F-Stunden-Schicht etwa aus, daß die technische Eigenart der Gruben eine längere unproduktive Arbeitszeit als bei anderen Gruben zur Folge habe und zurzeit eine Aenderung, die zu große Kapitalinvestitionen erfordere, nicht möglich sei. i
— Der wasserwirtschaftliccheAuss\ch u ß des Neiché- wirtshaftsrats beschäftigte sh in seiner Sizung vom 28. April mit den s{chwebenden Plänen für Kanäle und Talsperren und deren Aussichten auf Verwirklihung. Ein Vertreter des Neichsverkehrsministeriums gab einen Ueberblick über die zurzeit in Angriff genommenen, sowie über die sonst noch beschlossenen Kanal- und Talsperrenpläne. Nach ein- gehenden Beratungen wurde éinstimmig folgender Beschluß gefaßt : „Zur Linderung der Arbeitsnot, namentlih in dihtbevölkerten Gegenden oder in der Nähe von Großstädten ist die beschlossene Jnangriffnahme und Fortjührung der als bauwürdig be- fundenen Kanal- und Talsperrenpläne dringend zu befürworten. Bet dem Ausbau sind zunächst diejenigen Teilptojekte, welchen in der Ge- winnung billiger Kräfte an Staustufen oder Talsperren eine felb- ständige wirtschaftliche Bedeutung innewohüit, oder die von besonder? dringlicher volkswirtschastlicher Bedeutung sind, vorweg zu betreiben.
an
Statistik und Volkswirtschaft.
Der Weinbau in Preußen im Fahre 1920.
Mit der erstmaligen amtlichen Ermittlung des landwirlschaftlid) genußten Bodens und seines Ertrags im Jahre 1878 sind auch gleich: zeitig die Anbauflächen und Erträge des Weinbaues festgestellt worden. Seitdem hat man diese Eimittlung alljährlich wiederholt und von 1902 ab auch Fragen über die von den Winzern erzielten Preise Uk Most und Trauben gestellt, von 1906 ab endli getrennte Angaben für Weiß- und Notwein sowie über die Güte des geernteten Ge wächses eingefordert. Nah dem jeßt vorliegenden Ergebnisse des Jahres 1920 waren im ganzen Staatsgebiet 19 433 ha Nebland vor- handen, von denen 2728 ha nit im Ertrage standen ; es entfallen
He kTtar auf ( : iht im Regierungsbezirke en
Frankfurt. . . , M Schneidemühl . . 9 Liegniß . ° 1 Merseburg . . 1s U s os 967
: 122
im Ertrage mit weißem | rotem Gewächs 61 36
über- haupt
134
67 969 431 375 181
j 1 1
zusam- men
88
-67
124. 009
ql 232
27 dl
aa 1 3 859 2 838 M 2 892 8 985 6 981 T 7752
61 31 2A 54 5 386 5 058 Ü 19 433 1 087
Wiesbaden 5 064 322 19 109 1 072/16 503
Koblenz . ;
Köln s 9 728 9 606
Trier Meinétalu
A .
Staat 1920 16 705
V IOIY
15 618 15 431] Die Abtretungsgebietz und das Saargebiet, in déi n der
&psurgenten beseht, die mehrfah Deutsche vershleppt haben...
über diese Angelegenheit herbeizuführen. In engem Zusammenhang . mit dieser Note fieben verschiedene andere Einspruchsnoten, die in
jedo fehr gering ist — 1919 waren es 26 ha —, sind nit eiw egriffen.
Gegen das Jahr 1919 hat \ich Hiernach die Nebflähe um 4 ha, die Ertrag8fläche um 187 ha vergrößert; gegen das Jahr d73 ist sie um 909 ha zurüdckgegangen, und fie nimmt je8t 0,056 vH r gesamten Staatsfläche ein. Ste verteilt sich auf 527 Gemeinden, [1 beiten Sa Une reo je R 18 tanten 812 ha oder 4,9 vH, » ábrigen 2 rt]chaflen je 10 ha und mehr, zusammen 15 893 h 7 964 vH Ertragsfläche besitzen. ; e
Das Verhältnis des preußishen Weinbaues zu dem des übrigen eutschlands ergibt sich aus folgenden Zahlen : f s Ertragsfähige vH
Nebflähe des ganzen
ha Gebiets
16 705 0,056
18 780 0, 248
10 897 0,558
X 675 0,841 E, 3 604 1,769 18,7 Deusches Reich. 72 661 0,163 100,0. ngegenüber umfaßte der französisGhe Weinbau im Fahre 1911 Nebfläche von 1 664886 ha oder 3,16 vH des La Gebiets r italienische 4319 300 ha oder 15,10 vH im Jahre 1914. /
Der Ertrag des Weinbaues im Jahre 199 ist mit 603 172 hl Poft im Werte von 758 224 037 angegeben worden. Es wurden \gende Ergebnisse festgestellt : Bestockie
Fläche
Anteil an der MNeichsrebfläche vH
23,0 25,8 15,0 17,6
reußen « L ayern « + +5 k irttember
aden ‘ , . .
esen
Ertrag
L Wert ein überbaupt vom Hektar ftoliters. 1 A T /
Hekttoliters M
1 2571
a h Weiß- und Notweine zusammen: 603 172 T58 224037 36,1 45 389
Weißweine: 36,8 47 358 1 285,2
975 482 739 622 071 Notweine: 1 087,1 27690 1860196 %2%,s 17112 671. den einzelnen Weinbaugebieten war die Ergiebigkeit und Wirt, aftlichfeit des Weinbaues recht verschieden. Der Cat S osel, Saar und Nuwer überragt mit 51,4 h1 und 67 869 4 den östlichen Negierungsbezirke Frankfurt, Posen und Liegnitz der enge nah um das 16 fache, dem Werte nah um das 52 fache. n begehrte/ten waren die Weißweine des Nheingaues, wo ein ftoliter durchschnittlich mit 1689 #4 bezahlt wurde: im Mosel- qut und Ruwergebiet erzielte man 1320 4, während in den einbaugebieten der östlichen Regierungsbezirke Frankfurt, Schneide- (l und Liegniß das Hektoliter nur mit 404,6 # bewertet worden Von einzelnen Gemeinden an der Mosel und im Nheingau rden Einnahmen bom Hektar bis zu 152 000 .4 und Hektoliter- je bis 2900 a für a einem Falle sogar 3000 4 ver- dne, Im allgemeinen ha wein je i i i e s Weib ) jedo weit geringere. Preise In den Jahren seit 1914 haben der Mostgewinn und sein Geld-
it betragen: Durchschnitts» Ertrag Preis für vom das Hektar Hektoliter Mb
hl 13,1 92,3 60,2
44,9
16,0 1481
34,1 366,4
32,9 204,7
23,9 987,6 1257,1.
7 / 16 704,9
15 617,8
Mostertrag
t im Gesamt- werte
M 11 683 994 44 390 575 38 854 540 co 6 141 15 285 J, 282 | 16503 394060 389183677 10 289 | 16705 603172 758 9224 037
mit gehört das Weinjahr 1920 hinsichtlichß der gewonnenen Me Most zu den besten in den leßten beiden Jahrzehnten eus ohl im Ertrage auf den Hektar wie auch hinsichtlich der Gesamt- te nur von dem ganz vorzüglichen Weinjahr 1915 übertroffen, von Weinjahr 1904 knapp erreicht. Aehnliche gut befriedigende Wein- en hat das leßte Jahrzehnt fünf zu verzeichnen, während das vorher- angene deren nur zwei aufweist, sodaß die Winzer gegenwärtig eine sonst ungewohnte Fülle von guten Ernten gerade in den en sechs Jahren zurückblicken können. Aber auch die Preise für Most ) in den letzten Jahren stark gestiegen. Sie betrugen 1919 mehr das 16 fache, 1920 bis zum 21 fachen des Preises von 1915.
Auh an Güte hat 08 Jahr 1920 einen recht befriedigenden ißwein gebracht. „Dek anhaltende Sonnenschein im September ) Dftober bei meist völlig klarem Himmel gab den bis dahin 8 gut entwidelten Trauben die ersehnte Gdelreife. Nachstehende ammenstellung bringt ein nah Hundertteilen errechnetes, weisies und rotes Gewächs getrennt geordnetes Ergebnis über die le des Wachstums im Jahre 1920 sowie zum Vergleiche auch die |prehenden Staatsziffern in den Jahren rückwärts bis 1907.
Weißes Gewächs Rotes Gewäd)s
Wein-
gemein- hre * ven L 236 0 228 Ibs 220 e 220
dg 218
von Hektaren
16 986 16 429 16 392 16 618 16 537
überhauy hl
223 302 737 905 262 264 966 316 543 888
36,1
— = D
ndertte
28 68 11.79 20 76 ol L T0 18 81 43 44 0 —
fehr gut gut mittel sehrgering mittel gering sehrgering
Hundertteile at 1920 y 1919 . 1918 a0 , 6. D 1910 7 O E 81
keitaus größte Menge des Notweins i als mäßi in sei
e 9 - !
‘gfenheit zu bezeihnen. Den Ausschlag Vierte he e hal Notweingebiet an der Ahr, in dem rund 2 der Ernte als Vei un) darunter bewertet wurden. Wenn auch der Weißwein die Wi f Voten der feinblumigen und begehrten Gewächse von 1911, „mnd 1917, von denen über 90 vH „gut“ und „sehr gut“ ausge- Mrd nicht voll erreichen fonnte, so ist doch der an Menge 1 ungnoe Moselwein auch bis zu 81 vH mit diesen Noten be- Von V hervorragend in seinen Eigenschaften beurteilt worden. n a0 geernteten Trauben sind 18584 dz zum Keltern an i Cis e verfauft worden; 117 dz wurden zum Verspeisen so- Vi n z 9labrifation usw. abgegeben. Die dasür erzielten Preise e nah der Bewertung und Güte der Trauben von 150 9 A der Durchschnittspreis be-
E für den Doppelzentner; In den östliGen und mi i ie Wi (en 1 mittleren Teilen des Landes war die Witte- E für tas Gedeihen der Weinfruht nicht besonders günstig, fte da i Srudht so nôtige Sonnenschein zu oft fehlte und die Éntwit ühl blieben. Auch in den westliden Gegenden batte l: No una der Trauben im August dur die anbaltente und e a e nrerflih gestockt, daun aber im September und reife, f Fehlende bald nadgeholt und zu der bereits erwähnten ibn enweise sogar zur Edelfäule geführt. Einbußen dur inge, wie SELLRBIPgta I, Cer Vogelfraß, j varen nur vereinzelt erhebli j ti nicht ing Grote (e S erheblich und fielen im
il
_
29 65 73
3
|%| o [w| |==
Sm! Blo fehr gut
j) Diebstahl usw.
fSERERLTaE L 100A U
Arbeitsstreitigkeiten.
Der Nus: 5 f 1 gelland der Berliner Tiefbauarbeitecr (vgl. ite de) hat insofern eine Verschärfung erfahren, als die litén Untergrundbahn Nord-Süd jeßt au die N otsta nd 8- der idt ausführen. Aut einigen Baustellen ‘hatten sich, gerl, Börsen-Cour.“ mitteilt, St udierende der en Hohshule in Chauottenburg zur Durh- } Motf Notstandsarbeiten bereit erflärt und führen Gefal andéarbeiten nun auch seit einigen Tagen aus. De "ür die Baugrnben hat daher bis jeßt nit bestanden,
ahr ünterrichtotos N s i N u llQleter Seite erfährt die genannte Zeitung, daß an eine
ein günstiges Angebot der Unternehme verpaßt
anstalteee Sammlung zur deutschen Kinder einen Betrag von mehr als eine Ein Teilbetrag von 50 000 M4 ist der zugunsten deutshöslerreichischer samten Nestbetrag hat die Deutsche Kin notleidende Kind, erhalten. etwa 25 Millionen Seelen
Li
(darunter Wiedererstarken der Gefühle der
abgelegt, die im
finden wird.
und § 3. Mai 1921 gemeldet worden.
Unter bem Mittwoch das Plenum Reihs-Verkehrsmin zusammen, um den drei Unteraus\hüsse entgegenzunel1 sprahe wurde laut „W. T. B.“ angenommen:
Der Sadchverständigenbei ‘i Vorschlägen e Ausschüsse für 4 Neichs-Cisenbahnen bei.
des Sa ch
Wege unter Mitwirkung
des Sachy
für notwendig.
der Gespräche dur
bisherigen
Länder bereits durhgeführt find, sonder
nur einmal im einen Topf geworfen werden sollen, benußung einer Einrichtung dur den
minder oft benußt als ein anderer, im
benußer verursachen,
betrieb zurzeit aufweist, dadurch gebühr entsprehend erhöhte, so würde, jeßt vorhandene große Ungleichheit noch mehr steigern. Der neue Gebührenerhebuug fo,
selben sind. Das ist der bilden dagegen die Ausgaben für die Die Einrichtungsgebühr Zahlung à fonds S ei / soll der Verwaltung einen leitung innerhalb d Kosten für stellen sich diese Kosten durchschnitt!ich noch mit zu berücksichtigen, daß das ve nit wieder benugzen läßt, Für die Veberlassung und Unterha den Bau und die Instandhaltung der nehmer künftig als Jahresmiete die Selbstkosten der Post entsprechend, {hwankt und die nah der Größe de den Fernsprechanlagen j j Net wird, weil dann immer mehr zugleich geschaffen werden müssen, Tonnen.
es Hauses
Aen
valent dafür bildet, Dienst abgehalten wird. Für fommt dann nur noch die Gebühr {ür
Diese Ortsgespyrächßsgebüh
hängt von der Zahl der sie wächst proportional der Menge Gespräch im Amte für Betriebskosten dadurch eintreten kann, fertigt. Tatsächlih kommen diese
der Großverbrauher gegenüber dem dadurch besser gestellt werden,
Die Zählung der Gespräch
nehmer den Fernsprecher demzufolge auf dem Amt in beiden Tei
kein Schlußzeichen erscheint, wenn au nicht antwortet, oder die zu seinem leitung beseßt ist, oder wenn
werden fann, ist es ausgesch{!ossen, gezählt wird. :
Meldet sich bei einer fogenannten
lassen, indem er Zug um Zug die Beamti Verfahren arbeiten bekanntlich {on jeß
\prächszähler ist bei unseren eFernsprechà die übrigens zum nicht geringen Teil zurüclzuführen find, wird bei Einführun zurücgehen. ä
Leilnehmer jedoch davor zu \{üten,
digu j deng des Ausstands nicht zu denken ist, da die Arbeiter, statt
künftig gelegentlih mit eiuer Falschverbiu
und fast gleichzeitig, noch während der Verhandlun i . , . Tat E , M en it Gewaltmitteln (in der Ungsfernheide) vorgegangen S
Wohlfahrtspflege. Eine in der Nepublik Cuba
hat nah einer Meldung von „W. T. B.“
Kinder verwendet worden; Bei einer Gesamtbevölkerung von nur
uns noch bis vor furzem feindliche Cuba mit dieser Spende von dem Menschlichkeit und von seiner Tei 2. v: Es O Cr vel E nahme an dem harten Geshick Deutschlands N ganzen deutschen
Gesundheitswesen, Tierkrantheiten und Absperruugs3- maszregeln, |
Dem Reihs-Gesundheitsamt ist das Erlöschen der Klauenseuche vom Slachtviehbof in n der Maul-
Verkehrswesen.
Vorsiß des Staatssekretärs Stieler trat am t E g anbeira ta des- nintjiteriums in Berlin zu einer Sizung Vericht über die bisherigen Arbe:ten seiner
Gr billigt insbesondere die bisher von der E ( ( ( | S t Cl Mi enbahnverwaltung zur Herabminderung des Fehlbetrags getroffenen Mtaßnahmen, hält jedoch weitere verstärkte Anstrengungen auf diesem
auch durch Einholung [hrifiliher Gutachten berufener Fachhmänner,
[Die geplanten Gebühren u
Der Entwurf des Fernsprehgebührengesetzes sieht an Stelle der bi iger Pauschgebühr die Erhebung i &Zahresmiete [sowie von Gesprächsgebüß e Diete Gestaltung der Gebührenerhebung entspriht nit nur den »rundjaßen, wie sie in den ¿Fernsprechverwaltungen anderer großer
chauungen überhauy h folche Gebühr j : ei {{ g A, Ua Pa Gebühren, die nur einmal oder Jaÿre tin Betracht kommen,
bei einer reinen Pauschgebühr zahlt derienige, der die
Gebühr, die wenigstens die Selbstkosten der Einrichtung deen f
so hoch bemessen fein muß, daß auch vie Mette O De in thr Deckung finden. halb den Fehlbetrag von 890 Millionen Mark, den der Fernsprec{- wettmachen, daß man die Pausch-
des Fernsprechers durch die Teilnehmer „ibrer geldlichen Belastung sich Larifentwurf regelt statt dessen die Gebüh \eb daß alle Teilnehmer gleichmäßig derjenigen Kosten herangezogen werden, l Materialaufwand. Eine variable Größe Gespräche.
Sie ist also nur einmal zu leisten und Teil der durch Herstellung der
Baustoffe und Arbeitslöhne ersegzen.
wenn der Anschluß aufgegeben wird.
leigen uämlih die Selbstkosten, je größer das
immer kostspieligere Einrichtungen bei den verde um den Vermittlungsdiens durhtühren ¿u l Bei allen Neben mit mehr als 1000 Teilnehmern ift in die Grundgebühr ein Zuschlag von 20 .& miteingerechnet, der das daß in diesen Neten künftig ununterbrochen Nachtgespräche, die
gelt für die reinen Betriebskosten dar. Teilnehmer und
i : sib behandelt werden muß und deshalb bei den Gesprächen der Vielspreher nicht etwa A Cu a
tigt. Ta / Gespräche der Verwaltung teuerer als die übrigen, weil sie mehr Personal und ein Mehr an edtidien Einrichtungen beanspruchen, Infolgedessen kann im Fernsprechbetriebe
daß man ihm einen Nabatt gewährt,
eines halbautomatisen Zählers. Er wird von der Beamtin in d Augenblick durch Tastendruck bewegt, wo die beiden sprechenden Teil» wieder auf die Gabel gelegt
zeichen dur Aufleuchten der Schlußlämpchen erschienen ist. Zähler tritt deshalb .allemal da grundsäßlih nicht in Sitiokoit, wo
l er anderweit spricht. immer nur nah beendetem Gespräh und dann nur cinmal bewegt _daß eine Verbindung etwa doppelt z Aus demselben Grunde mögli, wenn si die Beamtin M Rind der Zählertaste irren sollte. ¿Falshverbindun r f
Teilnehmer, so hat er die DISalidfeit die B berige
Grundgebühren und Einzelgesprächsgebühren zahlen.
Tag in weitem Umfang in Gebrauch. Die Zahl der Falschverbindungen,
Die in andern Ländern in dieser Hins \ i i : er Hinsicht {on seit Jahren gemachten Erfahrungen liefern den Beweis ertr: i |
r anzunehmen, diesen Zeitpunkt
sind.
, insbefondere in Havanna ver” nderung der Not ber
f Vetillton
Mil Mark ergeben. n Wunsche der
Spender gemäß l h Den ge- derhilfe, Vollssammlung für das
etwa 300 Deutschen) hat das
in einer Weise Zeugnis Volke lebhaften Widerhall
Nürnberg am
nen. Nach eingehender Aus- folgende Entschließung
der Stellungnahme und den Beseitigung des Defizits der
erständigenbeirats, insbesondere
nd die Aufzeihnung
ch den Zähler.
einer Cinrichtungsgebühr, einer ‘ren sür den einzelnen Anschluß
n modernen wirtschaftlichen An-
n, nit mit den Kosten in die die fortgeseßte Wieder- Gebraucher verursachen. Denn 9 die Einrichtung Verhältnis zu viel, weil diese die die Viel- Wollte man des:
da der Grad der Benußung sehr verschieden ist, die fon
r glei) zur Tragung die für jeden von ihnen die-
(von 200 M) bildet eine : Anfchluß- des Teilnehmers erwachsenden ¿ In Wirülichkeit auf über 300 #4. Dabei ift rwendete Material sich zumeist
[tung der Apparate sowie für Sprechleitungen zahlt der Teil- Grundgebühr, die, den zwischen 380 #4 und 760 M r Ortsnete gestaffelt ist. Bei iter innerhalb des Nepes und Aemtern selbst
Aequti-
zurzeit 80 F kosten, Tages8ge|präche zur Erhebung. r (von 25 9) stellt das Ent- Die Höhe dieser Kosten d der Gespräche ab, der Gespräche, weil jedes
daß man sie massenweise ab-
Kleinverbrauder nicht etwa
e erfolgt beim Amt mit Hilfe
/ haben und [nehmerleitungen das S{hluß- Der
o der gewünschte Teilnehmer Amt führende Verbindungs- Da der Zähler
ist éine Fehlzählung nicht
n darum ersudt. Na
j : diesem t alle die Wenigspre
er, die Denn der Ge- intern bereits seit Jahr und auf die Teilnehmer selbst g des neuen Tarifs merklicch
Um die
day der Gespräh8zähler sie
Geseßentwurf vor, daß ihnen von den durH das Amt aufgezet
tee E; t sgezeiGneten Gesprächen vorweg 3, ch4 oder 5 vH nicht angerechnet werden, je nachdem ihr Neß zu den kleinen, mittleren oder großen gehört. :
_… Der Postfrahtstückverkehr — Pakete im Gewicht von über 9 bis 20 kg mit Spanien über Hamburg (See) ist wegen in Spamen eingetretener Zollshwierigkeiten bis auf weiteres eingestellt worden. Postpakete — Pakete im Gewicht bis 5 Eg. die den Be- stimmungen des internationalen Postpaketvertrags entsprehen — werden dagegen nah wie vor nah Spanien angenommen.
1
: Bon jeßt an werden Post pak ete ohne Wertangabe und obne Nachnahme bis 5 kg nah Costa Nica und Nicaragua ¿ur Beförderung über Hamburg mit Schiffen der holländischen GesellsGaft „Koninklijke Westindishe Maildienst“ angenommen. Nähere Auskunft erteilen die Postanstalten. | e
d 9x 2°
: Nr. 35 des „Zentralblatts der Bauv mit Nachrichten der Reichs- und Staatsbehörden, heraus: preußischen &inanzministeriuunm am 30. April 1921, hat folgenden Znbalt : Amtliches: Dienstnachrichten. — Nictamtlig alt- städtischer Kleinwohnungsbezirk in Amsterdam. — . obne Cisengerippe. — Neichshaushalt für 1921. (Forts : Ber- mischtes: Uebernahme des preußishen Finanzministeriums dur den Minister Saemisch. — Verleihung der Würde eines D oftor-Fnaenieurs ehrenhalber. — Wettbewerbe für Entwürfe zur Ausgestaltung des Bahnhofvorplatzes in Stuttgart, zu einem Bebauungsplan der Berg- mannsjiedlung in Moers und zu einem Plakat für die Deutiche Gewerbeshau in München 1922, — Angelegenheiten der Binnens- schiffahrt. — Mitteldeutsche Ausstellung für Siedlung, Sozialfürsorge und Arbeit in Magdeburg 1922. — Tagung der Vereinigung deutscher Wohnungéämter in München. — Gedenffeier der Angehörigen der ehemaligen Verkehrstruppen. — Zehnte Tagung für Heizung und Lüftung in München. — NReichsßaushalt für 1920. — Regelung des zwischenörtlichen W ohnungsaustausches, -— Veräußerung eines Gasmotors. f
lezung.) —
Theater und Mufif.
L Komische Oper.
: In der Kowmischen Oper wird gegenwärtig , A l # als Per autgeführt. Das merkwürdige daran s Uen, A ein Ztaliener, U ba [do Pac ch ie O, au den Geda getrommen 1, das Meyer-Försterihe Schauspiel mit einein Studentenleben und seinen Sentimentalitäten in Musik zut legen. Vielleicht ist es auch ein Glü, daß fein Deutscher sich des Slosfes bemächtigte, denn er hätte vermutlih das Sentimentale zu flar betont. Pacchierotti hat unzweifelhaft Theaterblut und lo suchte er nit unge[chickt die Liebesepisode des Prinzen Karl Heinz mit Käthie möglichst dramatisch, etwa im Sinne Puccinis zu ge- stalten, an den Art und Struktur seiner Veusik auc stark gemahnen. Die deuten Studentenlieder ließ ex in ihrer Ursprünalichkeit daneben bestehen, so daß ein eigentümlicher Kontrast zwischen ihnen und der Melodeführung und Instrumentation Pacchierottis sich ergibt. FImmer- hin, das Ganze ist nit uninteressant, und so dürfte „Alt Heidelberg“ auch in diejer Fassung viel Anziehungskraft ausüben, zumal da eine sehr gute Aufführung unter der Spielleitung des Direktors Charls und der musifalishen Leitung des Direktors Günther dafür wirbt. Den Karl Heinz singt Nichard Tauber, der hier schon bekannte und geshäßte Tenorist der Dresdner Staat®oper, in feiner geschmadckvollen Art; Marie Escher-Vespermann von unjerem Opernhaus sekundiert ihm bestens als anmutig singende und spiclende Käthie. Jn der Baritonpartie des Dr. Jüttner kann man Franz von Egenicff an der Stätte wieder begrüßen, an der er einst unter der Direktion Gregor einer der beliebtesten Künstler war. Als Darsteller wie als Sénzee hat er gegen früher nidts eingebüßt. Auch alle anderen Partien sud mit guten Kräften angemessen bi ln Beifall ließen es ar Mittwoch die Besucher der
„beseßt. An Beifall ließen es am
V! Nel _dritien Wiederholung des Werks, das Fein Sommerspielplan der Komischen Oper beherrschen dürfte, nit ehlen. | i
Alt Heidelberg“
ist, daß nicht ein
9 «Un
_Im Opernhause wird morgen, mit Maria Jvogün in“ der Titelrolle gegeben. Frau SFörn und die Herren Hutt, Ziegler, Lücke, Bachmann. A Fe ist Dtto Ura.
m Schau]ptielbhaute wird morgen „Peer Gynt*“ bekannter Beseßung wiederholt. Anfang a “Bei am Sonntag, den 8. d. M., Vormittags 114 Uhr, stattfindenden Wohltätigkeitsmittagsvorstellung: „Vei Goethe“ wird erstmalig für Berlin „Künstlers Erdenwallen und Apotheose* im L Zeil aufgeführt, und ¿zwar mit Otto Sommerstorff ‘als Künstler sowie Josefine Dora, Johanna Mund und Noîa Pategg in den anderen Hauptrollen. Außerdem wirken im ersten Teil Lent Bowig, Dagny Servaes, Erna Sydow, Hermann Böttcher, Ern stKeppler Leopold von Ledebur und Lothar Müthet mit. Im zweiten Teil: „Hausmusik bei Goethe", werden Barbara Kemp, Leo Shügendorf
Sonnabend, „Violetta® Es wirken ferner mit Philipy, Krasa und Anfang 74 Ubr.
in der
fowie der Madrigalchor zeitgemäße Kompositionen unter Begleitung von Cembalo und Streichquartett vortragen. Spielleiter sind Ernst Legal und Dr. Edart von Nafo, musikalisher Leiter: Heinz Ett« hosen. Die Preise der Pläve bewegen sich zwischen 10 und 150 4.
Professor Waldemar Meyer, der bekannte Berli Geigenmeisier, hat seinen Wohnsiz nach Baräittaaben ie Dbeilanee verlegt und damit au seine Stellung als geschäftsführender Vor- fißender des Verbandes der konzertierenden Künstler Deutschlands niedergelegt.
Der. Berliner Tonkünstler- Verei F. V ingt an seinem morgen, Abends 73 Uhr, in der Konzériauln 2 Aud schule (Elßholzstraße 34—37) stattfindenden IV. (leßten) Rammer- musifabend unter anderem ein Serxtett für Klavier und Blas- instrumente von Arthur Willner und neue Gesänge für Sopran und Klavier von Gerhard F. Weble. Ausührende sind: Traut Matrowigz Nita Rothermel, Arthur Willner sowie die Kammermusikvereinigung des Deutshea Opernhauses: Friedrich Thomas, Friedrich Müller Alfred Nichter, Max Hofmann, Willi Weber, 7
Mannigfaltiges.
Zum TIl. Reichssiedlertag, der von der Ret
arbeitsgemeinschaft für Slb lui weten. G V bom 14. bis 16. Mai îim „Nheingold“ zu Berlin veranstaltet wird sind auf dem Programm vorgesehen: Am 14, Mai, Vormittags I Uhr, Vorträge des Rechtsanwalts Dr. Hans Breymann (Deutscher Siedlungsverband) und der Architekten Rudolf Prömmel und Lußz über die Frage: „Wie bauen wir gut und billig?“ Nachmittags 2 Ubt gene und Lichtbildervorführungen und Aussprache. Am 20 Mai Bormittags finden Vorträge der Herren Nan Horst Kreisel, Heinrich Tühr und Dr. Breymann über den „Aufbau des Siedlungs- werfes im Reich auf geseßliher und organisatorischer Grundlage“ mit Oer Aussprache statt. Für den 16. Mai ift eine Besichtigung neuer Siedlungen in der Umgegend Berlins vorgesehen. U
L haven, 4. Mai. (W. T. B. ländische Fishdampfer „Y. N. P o I M e S Ta Me Doe Lan um eine |qarte englische Mine beim Fischen i
batte und {wer gefährdet war. Das de s t E, S E e: A IE aud Saale GIN ung in See geschickt und l ollandishen Dampfer r e iti i Ï
lichen Ladung befreien. tze tig vou seiner E
London, 4. Mai.
Wilhelms Der hol-
rief vor einigen Tagen Beistand an weil
idung belastet, sieht der neue
(W. T. B.)
j nfolge des Aust R g usstands der
Kohlenbergarbeiter wurden inshränkungen im