1899 / 131 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 06 Jun 1899 18:00:01 GMT) scan diff

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dur{gebildete Natur einflößt. So wurde uns die Herstellung eines würdigen Denkmals ermögliht, ein würdiger Play für seine Auf- ftellung wurde auf unserz Bitte von Rektor und Senat der Universität bewiligt und seine Ausführung wurde, auf Grund wiederholten Wett- bewerbs, einem bervorragenden Künstler übertragen.

Das Werk ift vollendet, in wenigen Minuten wird es vor unseren Augen fstehen. Unsere Aufgabe ift lt. Wir haben unseren Dank darzubringen Seiner Majestät dem Kaiser, unserem Allergnädigften Herrn, und allen denen, die, Seinem erhabenen Beispiele folgend, uns geholfen haben, unsere Aufgabe zu lösen. Wir haben unseren Dank dar- zubringen unserer Allergnädigsten Kaiserin und den dur{blauchtigen Prinzen, die unserem Feste durch Ihre Anwesenheit die höchste Weihe geben, und allen den Damen und Herren, die uuferer Einladung zu folgen die Güte gehabt baben. Unter den Anwesenden be- grüßen wir mit besonderer Freude die hcchverehrte Wittwe, die Kinder und die Gnkel des Gefeierten, für welhe der beutige Tag ein Tag wehmüthbiger Freude ift. Es bleibt uns noch übrig, das Werk der Friedrich-Wilbelms-Universität zu überaeben mit dem Ausdruck des Dankes, daß wir es auf ibrem Grund und Boden baben errihteä dürfen. Möge es unter ihrer s{üßenden Obbut vielen Generationen der ftudierenden Jugend das Bild eines Mannes lebendig erbalten, der, ein Forsher der Wahrheit um ihrer selbff| willen, dur die Viel- seitigkeit seines Wirkens und durh den Einfluß seiner Forsbungen auf das praktische Leben zu einer von Wenigen erreihten Höhe des Rubmes gelangte.“

Während die Hülle fiel, sfenkten sich die Fahren und Schläger der Studierenden, und die Bläser ließen einen \{chmetternden Tusch ertônen. Hierauf nahm der Rektor der Universität, Geheime Medizinal- Rath, Professor Dr. Waldeyer das Wort zu folgender Rede:

„Das s{ône Marmorbildniß, welhes Eure Excellenz der König-

lihen Friedri-Wilbelmê-Unirersität zugeeignet baben, übernehme ih namens der Alma mater bchbeglüdt in deren fihern und treuen Schuß. Tiefen, innig empfundenen Dank Seiner Majestät dem Aller- anädigften Kaiser und König, welher nicht nur dur reihe Spende die rashe Vollendung des Standbildes ermöglite, sondern vor allem anderen sei es verkündet, ihm die Wahl dieses Pl: tes genebmigte! __ GEbrfurcht8vollen Dank Ihrer Majeftät unserer allverehrten Kaiserin und Herrin, Seiner Kaiserliwen Hoheit de-m Kronprinzen und Seirer Königlichen Hoheit dem Prinzen Friedrih Heinri, Ver- treter Seiner Majestät des Kaisers und Königs, welche dieser hoc- bedeutsamen Feier beizuwohnen die Gnade haben, und sie damit für unsere Universität, für Stadt, Land und Reich zu einer unvergeßlichen geftalten !

Dank Ihnen, Excellenz, und dem werkthätigen Auss{husse der über die gan;e Erde verbreiteten Gemeinde der Verehrer, Freunde und Schüler des großen Manres, dessen Gedächtniß wir beute feiern, Dank allen Gliedern dieser Gemeinde! S

Dank aber vor allem unserm Meister Herter, dessen feir.sinniges Auge und kunfstbeseelte Hand den s{miegsamen Thon sich fügen und des Marmors hartes, sprôdes Korn sich formen matten zu tiefem Bildnisse, welches den großen Todten, den „Achilleus" einer geistigen Watlstatt, wieder wie lebendig mitten unter uns stellt !

Aber auch aufrihtigen Dank allen denen, die dazu beigetragen baben, uns den Festtag beute ribten zu helfen: den Herren Architekten, Ihnen, werthe Herren Kollegen, die Sie so zablreih erschienen sind, Ihnen, liebe Kommilitonen, die Sie gern die Mühen übernommen baben, alles in den frischen beiteren Glanz zu bringen, der zu den Festen im Banne der Universität gebört, Dank endlih allen Beamten der Universität, inébesondere dem Herrn Universitäts-Sekretär, für ibre gern und freudig geleiftete Mitwirkung !

Als Seine Majestät unser jeut regierender Kaiser und König dem Derkmale, defsen würdige Pracht so eben vor uns enthüllt wurde, diesen Plag verstattete, da hat Er die große Bedeutung des Mannes, den es verkörvert, in das gerechte Licht geftellt. An diese Stelle gehörte nur das Bildniß eines Lehrers der Universität und Gelehrten, defsen Forshungsweise einen universalen Charakter trug und dessen Arbeit, von echt philosophishem Geiste durchdrungen, fh dem Héchfterreichbaren uwendete. Ein Solckerx war Helmholy! Wer seinen Werken zu folgen vermag, wird bald inne werden, daß er einen {öpferischen Geist in sich trug, der nicht nur

fortbildete, was Andere begonnen, sondern stets mit vollen Händen, somöchte i sagen, in das Neue, Unbekannte griff, immer vorwärts gedrängt zu

Spuren seiner ftaunenswertbhen Thätigkeit eingegraben. Aeußere Umstände führten ihn als Zögling der jeßigen Kaiser-Wilbhelms- Akademie zur Medizin und. damit wurde er auch Scbüler des Lehr- förpers unserer Universität. So lange es eine wifsenshaftlihe Medizin noch giebt, wird sie dankbar diese äußeren Umftände preisen, die ihr den Augenspiegel, das Ophthalmometer, das Myographion und zwei so grundlegende Werke, wie die vhysiologishe Optik und die Lehre von den Tonempfindungen gegeben baben. Aber das eigentliche Arbeitsfeld Helmboltzens ift und bleibt die Physik, insbesondere die matbematishe Pbysik. Wenn er {hon 1847 ale junger Militärarzt beim Gardes du Corpy#-Regiment in Pola jene ftrenge Faffung des Gesetzes der Konstanz der koëmisden Energie fand, wel@e unter dem von ihm selbst gewählten Namen der „Erhaltung der Kraft“ bezeichnete, eine Fassung, die bald eine allgemeine Anerkennung deêëselben zur Folge batte, so ift damit der Character indelebilis feiner ganzen ForshungSart und seines ganzen Forschungsweges gegeben. Diese Erkenntniß der Konstanz der Energie thront, so kann man sagen, von nun an über aflen seinen Forschungen, fie bleibt sein Leitstern. Auch in feinen phbysiologishen und anatomishen Arbeiten überwiegt die vbysikalishe Beobahtungsweise, und der Höhepurkt seines Lebens und feine größte Befriedigung war erreiht, als er in dem denkwürdigen Jahre 1870 der Unsere ward, um fortan zunächst an der Universität und später als Leiter der Physikalis-Tecnischen Reichsanstalt nur dzr Physik dienen zu können. In dieser Zeit entstanden seine groß- artigen Arbeiten im Gebiete der Elektrizitätslehre, der Hydrodynamik, der Wellenbewegzungens, über Wirbelbewegungen und übtr die physi- kalishe Korstituticn der Körper. Wo sid aber Gelegenheit dazu bietet, insbesondere in der phbysiclogishen Optik und in der Lehre von den Toxempfindungen, gebt Helmhcly den sich auffstellenren philosophischen Problemen instesondere sind es erkenntnißtheoretishe und âsthetishe auf den Grund. Und eines mag vor allem hier ncch bervorgehoben sein: jede Arbeit Helmhbolt? ift eine oründliche und gediegene, mag fie ein ncch so enges Gebiet umfassen und der arofe Gelehrte vershmähte es niht, auch die Körnhen Wahrheit zu E wenn schon sein gewaltiger Geist rastlos den höchsten Problemen naging.

Fast möchie uns eine cewifse Scheu ergreifen, wenn wir das Denkmal da vor uns anfehen und dessen gedenken, wäs in dêm edel- geformten Haupte, welches Meister Herter so gut wiedergegeben hat, für eine Gedankenarbeit gethan ward, und was für eine Gedanken- fülle darin wohnte! Aber tas Marmorbild wird näher treten und uns lieb werden, wenn wir uns des Menschen Helmholy vor tie Er- innerung führen in seiner edlen, gewinnenden äußerea Erscheinung, in seinem in der Jugend durch ernste Uebung gefiählten Körper, der keine Anstrengurg zu scheuen hatte, in feinen urbanen Umgangs- formen, in dem feinen Gleihmaße scincs Lebens und in der aus dem Herzen geborenen Liebenéwürdigkeit seines Wesens: „Nil humani a me alienum“ fonnte er mit Nicht von si sagen, und so möge denn dies Marmorkild für uns urd für alle Zeiten au die warme Em- pfindung für den tr: ffflihen Menschen, den es darstellt, weäcn!

Eure Majestät! Hochaniehnlie Versammlung! Am gestrizen Datum waren genau 100 Jahre vaflofsen, ieit Alexander von Hum- boldt sich in Coruña einshiffte zu seiner amerikani|chen Reise, dercn wissenschaftliche Ergebnisse ihm vor allem andern seine Unislerblichkeit in der Geschihte der Wifscuschaften gesichert haben. Als Rudolf Virchow, im jelben Jahre mit H:lmholt geboren, mit ihm Zögling der Kaiser Wilkelms - Akademie und heute ju unserer Freude bier anwesend, feinen beimgegangenen Freund und Kollegen mit uns an dieser Stätte zu ehren, die Anregung zu einem Standbilde für Alexander von Humbolkèt gab und die Mittel dazu sih verschaffte, da konnte man es nicht vorauësehen, daß am beutigen Tage Alcrxander von Humboldt's und scines Schütlings Helmbol Standbild bier auf diesem Plage vereinigt mit dem Vêonus- mente seines Bruders Wilhelm stehen würden, hier vor der Univer- sität, der großherzigen Schenkung des erhabenen Monarchen, unter dessen Scepter Helmboly geboren ward, und die Brüder Humboldt ihre große Wirfsamkeit hauptsächlih entfalteten, hier, angesichts des {lichten Palastes weiland Kaiser Wilbelm's I., der die Mittel zur Errichtung des Denkmals Wilhelm?s ron Humboldt bewilligie und für die Humboldt- Denkmäler diefen Plaß anwies. Seczzebn Jahre sind verflossen, seit am 28. Mat 1283 der damalige Rektor Emil du Bois- Neymond diese Derkmäler für die Universität übernahm. Emil du Bois-Reymond, der treue Freund und Studiengenosse von Hermann

stets umfassenderen größeren Problemen. Einerlei, ob das Denkmal eïnem Vertreter derjenigen Wissenschaften zugehörte, die das geistige Leben ! der Menschheit erforsen, oder ihr physishes Leben oder dat koësmische | Sein im leßten Ziele kommen doch alle zusammen. Wenn nur der Focscber, deen Wirken das Standbild ebren und verewigen follte, ein {övferischer Genius war, der in seiner Forshungéweise echt vbilofovbischzs une matbematisches Denken erkennen ließ. Dies giebt den wifserschaftliden Arbeiten aller Geifteébercen ibr Gepräge.

_So können au die Erforsher der pbysfishen und politischen Seite des Menichen- und Völkerlebens das Bild des großen Derkers bier als ein Symbolum des wifsenschaftlihen Lebens und der Bedeutung einer Universitas litterarum gelten laffen! In die ver- schiedenften Gebiete der beschireibenden, experimentellen und rechnenden Naturforsbung hat unfer Helmboly tiefe, unverwishkare

| Mark, von denen zwei, Wilbelm von Hamboldt und Hermann von Helmbolt, denselben Geburtsor?, unsere Nachkarftadt* Potsdam haben,

Helmholy, zu dessen Gedächiniß er ncch sein leßtes meiiterhaftes Werk auf dem Todesbette vollenden konnte! A So stehen denn nun die Denkmäler der drei großen Söhne der

währ:nd Alexander von Humboldt in Berlin das Licht der Welt er- blidte, bier vereint an der Stede, die ibnen getübhrt Triumviri marmorei —, wie fie wobl fcine Naticn mehr aufzuweisen hat! Und diefe Bildnisse, wie die Männer, die sie darftellen, gehören zusammen; fie ergänzen einander in s{önjtec Harmonie! Der große Staatsmann, Aesthetiker und Sprachforsher Wilhelm von Humboldt war berufea, bei Gründung ter Universität in hervor- | ragendster Weise mitzuwirken; Alerander, einer der bedeutendsten

Universität und ihre Ziele, wo und wie er konnte, ges{üßt und ge- fêrdert und manten jungen Talenten, wie eben unserm Fs den Weg geebnet. Beide Männer gehörten aber uiht dem Lehrkörper der Universität an; sie halten die Ehrenwa&t ver deren Thoren! Als

Denker einer auf mathematish - physikalishem Gebiete und 23 Jahre bindurch dem Lebrkörper der Universität in hervorragendster Wirksam- keit angebörig. Welhe Fülle von erhebenden Erinnerungen haben si wacrufen laffen“ in- dieser feierlich ernsten und erhebenden, s{öônen Stunde! Lafsen wir sie die Weihe bilden für uns und für die kommenden Geschlechter. Niemand von uns, den Amtegenossea Helmholg?, niemand von Ihnen, meine jungen Kommilitonen, in denen unsere Hoffnung liegt, möge in Zukunft an diesen Denkmälern vorbei- schreiten, ohne an die geistigen Errungenshaften zu deaken, die uns die Brüder Pumboldt, insbesondere aber Hermann von Helmholß, binterlaffen baben; und möge diese Erinnerung zur Nacheiferung an- spornen! Der Geist Hermann's von Helmholß und der Brüder l C bleite bei unserer Universität, ihre Bildnisse seien unser alladium !“

Nunmehr erfolgte die Niederlegung von Ehrenkränzen am Denkmal, und zwar seitens der Kaiser Wilbelms-Akademie dur den General-Arzt Dr. Graënick, seitens des Pbysikalischen Instituts der Universität und der PhbysikalisG-Tehnishen NReichsanstalt durch den Professor Dr. Marburg und den Professor Dr. Kohl- rausch, ferner seitens der Familie. * Dann {loß der Rektor den Weiheafkt mit einem Hoh auf Seine Majestät den Kaiser und König, in welches die ganze Festversammlung begeistert ein- stimmte. Nah dem Gesange der Nationalhymne intonterte die Kapelle das „Integer vitae“, unter dessin Klängen die Be- sichtigung des Dentmals erfolzte. Jhre Majestät die Kaiserin und Köxigin bekundete der Familie, dem Comité und dem Künstler Ihre lebhafte Befriedigung über die dem großen Ge- lehrten bewiesene Ehrung und über das woblgelungene Denkmal.

Zur Beobachtung der am Donnerstag Morgen stattfindenden partiellen Sonnenfinfterniß wird dieUrania-Sternwarie (Invalidenftraße) bereits von 5 Uhr. ab für-das Publikum geöffnet sein; um 5#' Uhr wird E Astrcnom G. Witt einen Vortrag “a Lichtbildern über die Bedeutung und den Verlauf der Finfterniß alten.

__ Die Treptower Sternwarte veranstaltet morgen, Mittrooch, eine „Aftronomishe Nacht“. Das Irstitut bleibt von morgen Abend 8 Uhr bis Donnerêtag i orgens 7 Ubr geöffnet. Mit dem Rirefen- Nefraktor werden beobatet: der Jupiter von 8 bis 10 Uhr der Swift*sche Komet von 10 bis 12 Ukr Naits, der Saturn von 12 kis 2 Uhr, der Mingnebel im Sternkild der „Leyer“ von 2 bis 3 Uhr, die Wega in demselben Sterr.bild von 3 bis 4 Ukr, die Ven::8 bon 4 bis 55 Uhr, und hierauf die partielle Sonnenfinsterniß von 5 Uhr 48 Min. bis 6 Uhr 46 Min. Extrawagen werden den Verkehr zwischen der Sternwarte und Berlin aufreckt erbalten. Durch Aufftellung eines Buffets ist für Verpflegung îin der Nackt gesorct. Direktor F. S. Archenhold wird Anweisungen für die Beoba(tung der partiellen Sosnenfinsierniß geben.

Kiel, 5, Juni. (W. T. B.) Die Ueberführung der Leiche Klaus S rot hs vom St:rbebaufe nech dem Friedhof hat beute Mittag unter großer Betbeilicurg aus Stadt und Land stattgefunden. Im Zuge kefanden sich der Ober. Pisidert, Staats-Minister von Köller, wilder im Aufticge Seiner Majestät des Kaisers und Königs einen prachtvollen Kranz am Sarge niederiegte, ferner der akademise Lehrkörpster, sämmtliche farbentragenden ftudentischen Verbindungen fowie zahlreihe Deputationen vlaitdeutsher Vereine.

Reichenberg, 5. Iuni. (W. T. B) In Kriesdorf be- gingen gestern Nacht kroatisch2e Babnarbeiter auf den Straßen Ausschreitungen; ein Bürger, welcher iur Rube mabnte, wurde von- den Arbeitern erstodien, ein anderer Bürger wurde s{hwer, zwet L leicht verleßt. Drei Arbeiter sind verhaftet worden, einer ift nud)tig.

London, 6. Juni. (W. T. B.) Die „Times“ meldet aus Buenos Aires: Der Rio Negio isst über seine Ufer ge- treten, wodurch großer Schaden angerichtet wurde.

Nach Schluß der Redaktion eingegangene * Depeschen.

Wien, 6. Juni. (W. T. B.) Der ungärishe Minister- Präsident von Szell ist heute früh hier eingetroffen.

Bern, 6. Juni. (W. T. B.) Cramer-Frey hat die Wahl zum Vize-Präsidenten des Nationalraihs aue Gesund- heiisrüdfihten endgültig abgelehnt. An seiner Stelle ift Geilinger - Winterthur zum Vize-Präsidenten gewählt worden.

Naturforsher auf dem biologish-geographishen Gebiet, hai die

iht vom 6. Juni, r Morgens.

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meldet; geftern

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zu erwarten.

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warm und beiter, Nieders{läge werden nicht ge-

peratur in Süddeutisch vielfah 28 Grad. Fortdauer der heiteren Witteru:g, insbesondere für das west- | Gzfadu. - le Deutschland, wahrscheinlich, langsame Abkühlung G

Nachwittag erreiht- die T-:m- Anfang 72 Uhr

fat Paracelfus. Freitag: Neu cinstudiert: Prinz

Deutsche Seewarte. Homburg.

Bar, auf 0 Gr u. d. Meeressp.

red. in Millim. in Celsius

Temperatur

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Konzert ftatt.

Troubadour.

¡wolkenlos 3lbeiter l __ 1/balb bed. j ftillswolfenlos |

Uebersicht der Witterung.*

Ueberscßt von Anfang Ubr.

Anfang 74 Uhr.

In Deutschland if das Wetter rubig, |

Königliche Schauspiele. Mittwoh. Opern- S #| 144. Vorstellung. Haparanda j_76: 2\balb bed. | Oper in 3 Akten von Eugène Scrive. Cork, Queens-! | | von Friederike Ellmenreih. Musik von François beiter | Adrien Boieldieu. heiter | Schauspielhaus. Lustspiel in 4 Aufzügen von Gustav 77 Ubr. - Theater.

und Rihard Gerée. Musik von Iobann Strauß Tanz von Emil Graeb. Anfäng 74 Ubr. Im Garten findet von Nachmittags 54 Ubr ab Militär- | Mittwcch: Hofgunst. E: Die Theater-Billets berechtigen | Thilo von Trotha. Anfang Uhr. ¡um Eintritt in den Garten. Donnerstag: Opernhaus. 145. Vorstellung. Der J Oper in 4 Akten von Giuseppe Verdi. Text nach dem Italienischen des Salvatore alwolteulad Camerano. Anfang 7} Uhr. p Schauspielhaus. 154. Vorftellung. Julius Caesar. | Gastspiel Auguft Junkermann, Trauerspiel in 5 Aufzügen von William Shakespeare.

Neues Opern-Tbeater. Die

Theater,

Die weiße Dame. | shöne Toledanerin. Hierauf:

Deutsch reiterin. Theater des Westens.

Anfang 74 Ubr.

zeit des Figaro.

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Neues Theater. ODirektion:

Donnerstag. Hofgunft,

Belle-Alliance-Theater. ftraße 7/8. Mittwog :

Anfang §8 Uhr. Wilbelm von S(hlegel.

troleur. (Le contrôleur des

Donnerstag: Die Gefährtin. Déêr grüne

Schiller-Thegiec. (Waüner-Lheater.) Mitt- wo, Abends 8 Uhr: Satisfaction. Schauspiel in 4 Aufzügen von Alexander Baron von Roberts.

Donnerstag, Abends 8 Ub. : Satisfaction.

Freitag, Abends 8 Uhr: Zum ersten Male: Die | Berebheliht: Hr. Leut. Engelbert Frhr. von

; F Sommer - Oper.

153. Vorftellung. Die Jour- | Direktion: M. Heinrih. Mittwoh: In der neuen

Münchener Einrichtung: Die Zauberflöte. Donnerétag: Gastspiel von Theodor Bertram,

Die Fledermaus. | @Zznialich i f„Overnsänger. ¿ Komische Operette mit Tanz in 3 Akten nach S U Q U SEYer iges, De LIPEIKj inger... Me, Ns

Meilbac und Halévy. Bearbeitet von C. Haffner

Lustspiel in 4 Akten von

Belle - Alliance-

Friß Reuter - Cyclus. Onukel Bräfig.

onnerstag: Dieselbe Vorstellung. Im Sommergarten: Großes Doppel-Konzert Fledermaus, | mit Variété-Vorstellung. Anfang 6 Uhr. - “pet Mr ie F A: D E i i : D Sonnabend: ederuzaus, Anfan r, Ein Hochdruckgebiet von 770 mm erftreckt sich von | Billetreservesaz Nr. 52. s Irlaxd südostwärts nach ter Adria, während bei Wiéeby ein Minimum lagert, welhes südoftwärts fortihreitet.

Residenz - Theater. Direktion: _ Sonntag: Die Fledermar18s. Anfang 74 Uhr. | Lautenburg. Mittwoch: Der Schlafwageu-Kon- | lichen Anzeigers (Kommanditgesellschaften auf Billetreservesaß Nr. 53, Schwank in 3 Akten von Alexandre Bifson, In

(Fortsetzung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Deutsches Theater. Mittwoch: Morituri. | deutsher Uebertragung von Benno Jacobson. Vorher:

Zum Einsiedler. Luftspiel in 1 Akt von Benno Jacobson. Anfang 7} Uhr.

Donnerstag und folgende Tage : Der Schlafwagen- Friedri von Kontroleur. Vorher: Zum Einfiedler.

Familien-Nachrichten,

Verlobt: Frl. Irmgard Bornmann mit Hrn, Eri Frkbrn. von Hanrxleden (Cafel).

Die Schul- Fürstenberg mit Fcl. Bertha von Kintzel (Caffel). Hr. Leut. d. N. Carl Anton von Brocken- Dobbin mit Frl. Armgard von Biel (Berlin). Hr. egte ange Ba Rudolf Hammer mit Frl. Adelaide Brünecke (Merseburg— Halle a. S.).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Riitmeister d. R. Friedrich Grafen von der Afeburg (Gr.-Rinners- dorf). Hrn. Hauptmann z. D. Clemens Frhrn. von panien (Loshwiß). Hrn. Oberleut. O2car von Bentivegni (Sondershausen). Hrn. Forst-

Assessor Düesberg (Wofscciyß D.-S.).

Nusha Buge. | Gestorben: Hr. Gefiüte-Direktor und Major a. D.

Burchard von Saldern (Warendorf). Hr. Oberst

¿i D. Hermann Mealisius (Breslau).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin,

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags- Anftalt Berlin SW., Wilhelmftraße Nr. 32.

Neun Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage), Sigmund | sowie die Juhaltsangabe zu Nr. 6 des öffent-

wagons - Lits.) | Aftien und Aktiengesellschaften) für die Woche

vom 29, Mai bis 3, Juni 1899,

Dritter zu ihnen gesellt si beute Hermann ron Helmholg, der größten"

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Erft

e Beilage Z zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staals-Anzeiger.

Berlin, Dienstag. den 6. Juni

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

Qualität

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Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner ads höchster M

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1899.

Verkaufte Menge

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Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) E Gnitts- | Schäßung verfau h t | dem S U T eltestuer S A (Preis unbekannt)

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Bemerkungen. D Ein liegender Strich

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verkaufte Menge wird

Statistik und Volkswirthschaft.

Die Hausiergewerbetreibenden in Deutschland. Tus s Diagitarke Zunahme des Haustergewerbes bis zum Iabre 12 ist Veranlassung zur Besorgniß gewe]en. Es haben 0E E E anderen der Kleinhantel und das Handwerk über den Se beschwert, der ibnen erwachsen ist, und infolge dessen die Meins Ee ich für die Erhaltung des alten Mittelstandes [nere ti, Oren ibn Front gemaht. Will man die gegen das Na rihteten Anklagen fahlih beurtheilen, îo muß man setne verschiedene Kategorien auseinander halten.

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Da ift zunächst der wandernde Handwer t lmans. Sr hai seine guten Tage in der Periode eines shwerfälligen Berke 1s gel as Heute ift er fast ausgestorben und kann nur now in dicht „pewginten Gegenden, in denen der ärmere Theil der Bevölkerung E ansässigen Handwerkern, die für ihre Arbeiten böbere Porderungo stellen, vorzieht, auf eine dürstige Existenz renen. E a as E denen der Wanderhandwerker heute huldigt, sind die a r ed nes Sterenschleifers, Kefsselflickers, _Korbmater?®, Anstrei E E zinners, StnguleGlers Gie Pg 0 B E T den Untersuchungen des Vereins für Sozta nkSe Deinisiden Theile des Regierungsbezirks Düfseldorf hes R Prozent, im preußishen Saargebiet etwa ( /o aller n E Sie fübren zwar ein sehr besheidenes Dasein, aver 11? E iw: doch von ihrer Hände Geschi@lichkeit ernähren. Nach R Des Berichterstatters über die Westerwälder Hauherer u RNSE erscheinen diese wandernden Handwerker und ein S de EEE Hausierbandels als die Wandergewerbe des ländlichen BedarsKre! ® „Die ländliche Hauéwirtbschaft, die sie ergänzen malen, haft, zerstreuten Sitze ihrer Kundschaft machen das Wanderleben wir di 18 lich nothwendig aus dem Bedürfniste des ländlichen d URDO entspringt das Wandergewerbe, das gleichsam ein „gu anger MWurzelorgan der Haushaltungen ist, denen es tre Ir e b R Weniger anziehend ist die Gruppe der Hausierer, die E Org e spieler, Violinisten, Harmonitaspieler I rtiiten, Gaufler u. #. w. auf Straßen, Jabrmärkten und in Wirthohu G erscheinen. In ihnen haben wir die Refte des früber „ehr vie zablreiheren „fahrenden Völkchens*, von dem uns Gustav Frey?ag 10 lebenswahre Bilder entworfen hat. Notorish find he die Amtes und untergzortnetsten Hausierer, die „Bettelmusikanten, vielfa dur v körperlihe Gebrechen auf die Mildthätigkeit des Publikums, rechnend oder geistig beshränkt und meist arbeit8unfäbig."_ In den BetiMen des genannten Vereins wird bedauert, daz weite Kreise der Bevölkerung selbst an dieser Musik noch Gefallen fänden und harmlos genug seien, ih für sie zu interessieren, und daß daher ein allgemeines Verbot jolhen Herumziehens auf vielen Widerstand stoßen würde. Aber, zu wünschen fei, daß die Ertheilung von Wandergewerbescheinen an [olche

*) S. Nr. 127 d. Bl. und die dort angegebenen benußten Quellen. Eine demnächst in Conrat's „Jahrbüchern für Nationalökonomte und Statistik* zur Veröffentlihung gelangende, uns heute als Separat» abdruck zugegangene Arbeit von dem Handelskammer-Sekretär Dr, Brandt in Düsseldorf, die ein umfäfsendes und gründliches Bild von ter Lage des Hausierhandels in Deutschland giebt und als treff- liche Orientierung in dem reihhaltizen, in den Unterfuungen des Vereins für Sozialpolitik gebotenen Stoffe weiteren Kreisen sebr willkommen sein wird, konnte für den obea stehenden Artikel nicht mehr benußt werden.

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Sängertruppen und das Besißer von

Karussels,

oder Sängerhöôre kommen“, wie es in

gering

oder rerfaufen.

fein lufrativer. Unter ihnen

Im Regierungsbezirk Düs HBürstenwaaren, K Leder und trieben.

großen Anklangs mehr.

Hause fleißig an der Arbeit, ein um den Absay zu sucven, fann.

Vertrieb haus industrieller

in dem Umkreise ihres Wohnorts.

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C20 F G » c Ma Bedürfniß des Publikums, das auf Messen, Jah n anügungslofalen untergeordneter Art zu erscheinen rflegt, entgegen. Auch bat das naive Behagen, wie es aus ländlichen Festen an den wertbigen Leistungen wandernder Musiklapellen, die zum Tanz

F ia i fo Feine Berc aufipielen, si zeigt, zweifellos feine Bercchtig E i ‘Hat man in diesen Gruppen Hauvsierer, die Leistungen anbieten, d amen ab-

befinden | sonen, die einen Deckmantel für Bettelei s erbalten sie die gewünshten Gegenstande ost als Geschen s 4

Andere Hausierer seßen die Erzeugnisse ab, welche sie felbst oder ihre Familienangehörigen baben. Da gehen aus einigen Gemeinden des landes die Leute mit den Grzeugnihen der Horni E e nen Löffeln, Krähnen, Nävfen, Butterformen u. E D ei Teppiche aus Filz, Kokosgarn, die bausindusftriell angefertigt sind, ver- Dieser Art ift ferner der Handel mit Blau garen, von Ramb-rz und Dernbah (im Bezink Wergzabern) aus, der Handel mit Obstbäumen von Effeltrih und der Handel mit Baiersdorf in Oberfranken, Im Ganzea er Handel3, soweit er hausindustriell erzeugte _ q Im preußischen S 2400 Hausierern etwa 6 °/o dieser Kaiegorie gn, 1m Düsseldorf nur etwa 3s ‘c. Glei, E Er R der Idealzustand des Hausiergewerdes. EN ee

1 | | | | | | |

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15,50 15,70 15,90 15,80

16,40 15,50 16,00 17,30

13,80 13,60 13,50 14,00 14,00 13,90 14,50 13,50 16,09

13,75 14,30

14,00 13,90 13,50 13,80 12,00

14,00

14,00 13,00 12,20 12,80 13,90 14,00 12,80 13,20 15,60

13,20

auf volle Dovpelzentner und der Verkaufswerth auf volle Mark altun er mitg betreffende Preis niht vorgekommen ift, ein

Leute, bei denen von Ausübung einer Kunst keine Rede meh könne, die vielmehr nur einer E E E oblâgen, noch mebr beschränkt, keineîwegs begünstigt werde. 9 Höher als die eben geschilderte Gruppe stehen die wandernden wandernde Jahrmarktsvolk, e I EN Rd, Theatern, Seiltänzer und Gymnajitiker. U! l Fch nicht selten achtbare und gut hituterte Persönlichkeiten, die

chtigunga.“

Nägel, Matten und

den man L Wie es scheint, hat die moderne Großi1 Erzeugnisse pa E

seßt. Abgesehen von einigen Ausnahmen,

& der Meerrettighandel von Baiersdorf. / Leveii “sein Getreide, dem Oberpfälzer seine Kartoffel, dem Pfälzer

sich

?

und die darin übereinstimmen, daß sie, von wenigen Ausn ben wirthshaftliþ nit ins Gewicht fallen, so verbält es \ih anders mit den nächsten Kategorien, deren, Da find zur ächst diejenigen

fassen, die alte Gegenstände, ]owte l E ndminthsckait fammeln. Man findet Leute, die Lampen, Knochen, alte Gußwaaren, Eisen, altes Schubleder sammeln, entweder alles durcheinander, oder indem fie ih arbeitétheilig an einen einzigen Artikel halten. Theils bezahlen die Sammler die G theils taushen sie dieselben gegen andere Sachen ein. Zwecke führen sie minderwertbige _Spielsachen, ; 4 Porzellan u. \. w. mit ih. Ihrer find nicht Bele, a Be la Thatsächlich

eldorf werden Körbe,

den

bleiben

15 12

50

30 49 34

suchen.

Theil

1dustrie Todeëstcß

die Hausierer Von größerer Bedeutung as dem

mechanischen Unter ihnen finden zum theil ie bôchsten vorgesehenen Steuersäße entrichten. Ein typischer Ursprungs8- d Ss dieser Kategorie ist Elz im Elbthale, von wo lange Zeit „Tiroler“ und PMusikkavellen ibren Ausgang nahmen, deren Mits- “lieder „durhaus anständig sih ernähren“. „Derartige Musifkapellen þ ï unserer Quelle heißt, „dem Jahrmäckten und in Ver-

Mitglieder Waaren auf} Hausierer ins Auge Erzeugnisse

Gegenstände baar, Zu letzterem Knöpfe, Zigarren, Beruf ist

hervorg ebrat westfälishen Sauer- nduftrie, wie höôlzer-

Meerrettig von freut ih diese Art des Artikel betrifft, keines aargebiet gebôren von Regierungsbezirk t hiec in gewissem Sinne Familie ist zu unterwegs, daheim nicht haben solhem

Vers

r sein örtlich

der

Nieder-

390 13,00 12,70 744 15,10 15,15 509 15,20 15,00 |

etbeilt. Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet. Punkt (. ) in den leßten sechs Spalten, daß entsprechender Bericht fehlt.

eine Rebe, das ist dem Franken in der Umgegend Erlangens und D vas fein Meca% Alljährlih im Herbst findet in Baiersdorf ein Markt statt, wo in Säcken und Fäfsern ganze Waggonladungen zusammengekauft und wegbefördert werden, wo in großen Tonnen mit Tausenden von Bündeln ganze Schiffsladungen auf dem Ludwigs Donau-Main- Kanal verstaut werden. Solche Geschäfte macht indeß nur der Großhändler mit dem gebörigen Betriebskapital. Ver Kleingrundbesitzer, der nit Luft hat, fein Produkt zu vielleicht gedrückten Preisen ihm zu überlassen, macht sh selbst auf den Weg. Zu Fuß auf der Landstraße mit dem Bündel auf dem Rücken oder mit Schub- und Handkarren, im Pferdegeschirr und auf der Eisenbahn begegnet er uns, In erster Linie Oesterrei, sodann Süddeutschland und theilweise Norddeutschland sind eine Absap- gebiete; überall findet er willige Abnehmer, denn der Baiersdorfer Kreen erfreut sh besonderer Beliebtheit und Berühmtheit. So bringt der Hausierer von einer 14 tägigen Handelsfahrt wobl 100 M und mebr als Reingewinn nah Hause. Diese Art des Hausier- bandels wird in unseren Quellen als eine vollkommen berechtigte bingestelt. Alle Einwände, die man gelegentlißch gegen das Hausieren erhebe, fielen hier fort: von Konkurrenz mit dem stebenden Kleinbandel, Vorwand zum Betteln u. dergl. m. set E [l betrachteten Kategorien sind die jener Zahlreicher als alle die betrahteten Kategorien ad die 1e

Sax Ea enoR welhe mit Erzeugnissen handeln, die fie aus Fabriken, Engrosgeshäften, von Landleuten bezichen und mit Gewinn im einzelnen abzuseßen sih bemühen. Sie handeln mit allem und jedem: mit Schreib-, Manufattur-, Holz- und Blech- waaren, mit lebendem Vieh, Geflügel und Pferden, mit Weytsteinen und Regeaschirmen, mit Obstbäumen und Tascyentüchern. Ihr Waaren- lexikon umfaßt eigentlich alle irgendwie gangbaren Artikel. Unter ibnen zieht zunä eine Gruppe die Aufmerkjamkeit auf sich, die man als „Notbhausierer“ bezeihnen könnte, d. h. als Personen, die zu diesem Erwerb2zweig greifen, weil sie ihn als das legte Mittel ansehen, das Leben färglih zu fristen, um niht der Armen- unterstüßung anheimzufallen. Wenn eine zu große Kinderzahl Entbehrungen auferlegt, wenn das Handwerk des Fanuenaaees nicht genügend Unterhalt abwirst, wenn Gebrechlichkeit Arbeit8unfäh ge« keit bedingt, wenn die Pension eines früheren Bergmanns nicht aus- reit in solhen und ähnlihen Fällen greifen Mann oder Frau, Sohn oder Tochter zum Hausieren, um die Angehörigen vor 7 Hunger, die Familie vor völligem Ruin zu bewayren. Nur Une kommen gelingt in den meisten Fällen bie gute Absicht, und ei traurige Existenzen bergen sih in diejer Gruppe, die vor dem Be ct nicht zurückshrecken und mit ihrer gebrechlihen Erscheinung a das Mitleid spekulieren. Stieda befürwortet in seiner OULE über d2s Hausizrgewerbe in Deutschland, daß man diese Ba s auf ein Minimum einshränke und für sie in anderer Weise orge. Ebenso bedenklih erscheinen ibm die Biehhausterer.. on ift das Material über die Thätigkeit der leßteren n jep nur sehr spärlich vorhanden und erlaubt kein Urthei A über , inwieweit sie für die Landwirthe selbst von Sena [n L Für die Provinz Posen, der ein ausgedehnter Hausierhandel mit S eh, besonders Schweinen, eigenthümlich ist, wird diesem von fast sämmt iden Gewährsmännern des Berichterstatters des Vereins für Soziaipo cu auch soweit sie Gegner des Hausierhandels find, eine gewisse Berechti- gung nicht abge\prochen, weil dort der Viehhandel von dem stebenten Gewerbebetriebe garnicht oder in nit ausreihendem Maße gepfleg werde und auch die Jahrmärkte das Bedürfniß nicht bele. Dagegen sollen in Elsaß-Lothringen Hausierer seit Jahren einem w