1899 / 133 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 08 Jun 1899 18:00:01 GMT) scan diff

Geschentwürfe behufs Obstruktion dadurch fast die ganze Sißung aus- (uß derselben brachte der Deputirte Abänderung der Geschäftsordnung lia erklärte, dieselben ommission zugewiesen }

Beráthüng der politischeti eine so lange Rede, daß

gefüllt wurde. Sonnino A der Kammer ein;

n Verbündeten und Freund des Landes-

Prinz-Regenten als hohe un i begaben sih Jhre Königlichen Hoheiten

herrn feierte. ß in das Schloß. Gegen Sch nträge auf _ l der Präsident Chinag

würden der ständigen Geschäftsordnungs

Mecklenburg-Strelitßz. Seine Königliche Hoheit der

Großher zog ist, den „Meckl. Nachr.“ zufolge, gestern von

Neustreliy nah Londóôn

Spanien.

errath hat, wie dem „W. T ern den Entwurf des m , betreffènd die Ab

Schwarzburg-Sonder8'gausen. Der Landtag ist zuin 14. d. N. einberufen worden.

Elsaß-L“thringen.

Der Landesaus\Y erledigte in seine Sizung die erste ¿jung der Ges ivilprozeßordnung und de tel der Kassation und die wangsverst ' dieselben an Kommi} f unbestimmte Zeit.

Dér Minist Madrid berichtet wird, ge abgeschlossenen Vertrage Palau- und M Minister-Präsi chufßse der Pre von Barcelon Montjuich inhaftierten Der „Agencia Fabra Silvela erklärt, er glau tituiert haben wer mit Deutschland vorlegen, ber die Thronrede begin

it Deutschland tretung der Carolinen-, zur Kenntniß genonimen. heilte mit, daß er einem Aus- n Berichte der Behörden sion des Prozesses der in isten zugehen lassen werde.

hat der Minister-Präsident be, daß der Senat sih a de. Er werde alsdann den Staats- und es werde die

r vorgestrigen betreffend die d der Konkursordnung Ausführung des d die Zwangs- sionen. Sodann

¿ dent Sil vela the ehentwürfe, se die telegraphische hrung der Z as Vechtsmit Reich2gesezes über die Z verwaliung, Und verwies vertagte sih das Haus au

a bezüglich de eigerung un zufolge, m Sonn- abend konf vertrag Debatte Ü ( Am nächsten Mittwoch wird verde im Ministerrath d Budgets vorlegen, welcher gz¿braht werde ! Zum Zwe fangenen au eingeleitet worden.

der Finanz-Minister Villa- inen Entwurf dcs dann sofort in der Kammer ein-

Oesterreich-Ungarn. ¿en állgeme

ern den österreichishen Minister- owie später den Minister des ch owsfki und den Reichs-Finanz- lay in Audienz, mit denen sodann der räsident von Szell konferierte.

Großbritannien und Jrland,

Nath einer Meldung Londo Sekretär für die Kolonien, sihilih der Zus ausgesprochen haben, Ergebniß gehabt. Erste Lord des Schapa London bei dem alljährlich stattfin Vereinigung der konservativen K T. B.“ zufolg Verhandlungen d Milner's sei eine aber es sei ihre Pflicht, darauf z britishen Volks nicht 1 indessen nicht, daß die Republik unlösbar seien.

Frankreich.

Jm Elysée treffen, wie „W. T. e Telegramme und Sympathie Gegenden Frankreihs u Der Minister-Präf mittag Abordnung des Senats und der mit ihnen die politische Lag kamen zu der Ueberzeugun9, keit erheische. die Versicherung, der Republik leiten lasse. Delegirten entf und Hervé Prokurator Dupyuy’s bezüglich des auf seinem 1e Der Justiz- Prokuratoren ein Runds : auffordert, Maßregeln zu ergreife Zwischenfälle vorzubeugen, i gerihtsverhandlung gegen Die General - Pr Kundgebung zulassen. _ Der Kriegs-Minister linden aufgefordert, ein Frage prüfen des Deputirten Lasies in rie det Territorialarmee auszu Libre Parole“ einen von ihm verfaßten, Kranyß beleidigenden Artikel veröffent-

Der Kaiser empfing gest Präsidenten Grafen Thun, Auswärtigen Grafen Minister Baron Kál

ungarische Minister-P

ung der spanishen Ge-

ck der Freilass j sind neue Verhandlungen

f den Philippinen

Die internationale Konferenz zur Regelung der

Einfuhr Spirituosen in ist, hat gestern, wie Die Unterzeihnung

ner Blätter soll der Parlaments- Earl of Selborne, sih hin: t in Bloemfontein dahin dicselbe habe ein keineswegs zufrieden-

welche in Brüssel zusammengetreten meldet, ihre Sißungen beendet. te heute Nachmittag

ammenfkunf W. T. B.“

des neuen Vertrages dürf

mts Balfour hielt gestern in enden Festessen der nationalen subs eine Rede, in welcher er, das Fehlshlagen der und Sir Alfred Regierung ; Nechte des Er glaube dafrikanischen

Meletius, enische und der ist, wie „W. T. B.“ aus Kaiser von Rußland eine

gen dessen

Dem Patriarhen von Antiochia i erusalemer

angebli ungeseßliche Wahl der ökum pruch erhoben hab ährt, von dem ünschung zugegangen.

Meldung des Wiener , aus Monastir sind in der Stadt Prilep er unter der Anschuldigung, einem Kompiott betheiligt zu haben, Infolgedessen hätten bei denen es auf türkischer so! Verwundete aegeben habe. Der Vali von

ausführte, es Präsidenten Krüger Quelle tiefen Bedauerns für die u achten, daß die getreten würden.

Paätriarch Eins Konslantinopel erf „dara herzliche Beglückw nit Füßen 1 Telegr. - Korresp.- Streitfragen mit der Bureaus“ bulgarische Einwohn den Vorbereitungen zu

verhaftet worden. störungen stattgefunden, wie bulgarisher Seite Todte und Die Stadt sei von Truppen zeruiert worden.

Monastir sei dorthin abgereist.

Bulgarien.

dem „W. T. B.“ zufolge, vorgestern Lehrer Schakandow aus Uesküb 21 Dolchstiche beigebracht. n Mitglieder einer mace- ionären Vereinigung. Die Ursache des Mord- Verkehr mit den türkishen Behörden.

B,“ meldet, noch immer fundgebungen aus allen nd des Auslandes ein,

ident Dupuy empfing gestern Vor- r republifanishen Gruppen Deputirtenkammer und besprach e. Dupuy und die Delegirten die Lage besondere Wachsam- Präsident gab den Abordnungen von den Interessen zufolge hätten die t, daß die Generale Zurlinden urator Bertrand und der ren Posten entfernt würden. meinen unbestimmt gelautet; daß dieser

In Sofia wurde, auf offener Straße der überfallen und demselben fandow gab an, donischen revolut versuchs sei seïn

daß die Regierung sich nur die Angreifer seic Dem „Siècle“ chieden verlang der Gencral - Prok Feuilloley von ih Antwort habe im allge Generals Zurlinden habe er erklärt, gigen Posten verbleiben Minister Lebret

chreiben richtcn,

Agence Havas“ in Brüssel veröffent- Pretoria vom gestrigen Tage: Präsidenten Krüger und dem ilner in Blocin-

Die Agentur der „, licht folgende, Meldung aus

Die Konferenz zwischen dem Gouverneur der Kapkolonie Sir Alfred M Sir Alfred Milner bestand ri und Präsident Krüger bestand betreffend Swaziland. des Jameson - Einfalls eine Depesche der britischen i rage ein’ Schieds- Bezüglich des Stimmrechts {lug Das Stimmrecht kann nah die Bestimmung

die General- in welhem er sie um der Wiederkehr solcher sie im Verlauf der Schwur- Déroulède und Habert vorgekommen ofuratoren sollten künftig keinerlei

fontein ist beendet. Regelung der Dynamitfrage, niht auf der Lösung der Frage, üglich der Ent erflärte Sir Alfred Milner, d Regierung unterwegs gericht in Vorschlag bringe. Sir Alfred Milner vor: 1) fünfjährigem Aufenthal hat rückwirfend geändert ; 3) derf tretung zugestanden ; Stimmrecht. 1) Zur Erlangung der Natur halt im Lande nothwendig, fünf Jahre wird; 2) jede Person, welche vor Stimmrecht nach zwei Jahren erlangen; 3) die Gruben-

breiterer Grundlage vertreten werden ; der Naturalisation ist erforderlih, daß 1 Eigenthum im Werthe von fd. Sterl. hat oder daß der Betreffende ein Miethswerthe von wenigstens 50 ahreseinkommen von wenigstens 200 Pfd. Sterl. r Betreffende nuß in dem Lande, in dem er sich e Bürgerrechte besessen haben; 6) der Naturali- prechend demjenigen m Oranje - Freistaat chläge des Präsidenten Krüger werden die britische Regierung den Streitigkeiten zwischen beiden ¿ Milner fand die Vorschläge rüger, betreffend das Stimmrecht, unzu- t Krüger hat die Absicht, die verschiedenen Volksraad, mit dem Vorbehalt einer günstigen urg bezüglih des Schieds-

schädigung

sei, welche für diese Krangz hat den General Zur- Untersuchungsgeriht einzuberufen, solle, ob es angängig sci, die Dienst: seiner Eigenschaft als

t erworben werden: 9) der Naturalisafionseid wird ab- remden Bevölkerung wird eineentsprehende Ver- 4) die Naturalisation giebt sofort volles chlug der Präsident Krüger vor: alisation ist ein zweijähriger“Auf- während das volle Stimmrecht lanqier Naturalisation 1890 eingewandert ift,

welches die entlassung Offizier der Kavalle weil derselbe in der den Kriegs-Minister licht habe.

Die Gruppe der Deputirtenkammer Frage stellen, welche Maßregeln_ um bei Kundgebungen, die am S gen könnten, die Ordnun die Artikel gewisser Blätter hingewiesen u zum Bürgerkrieg a lrath des Seine-Departements hat ine Tagesordnung angenommen, in welcher uteuil Protest erhoben und das räsidenten Loubet ausgesprochen wird. hrung der Menschen- chte“ nahm eine Resolution an, in welcher er Ausschuß halte es für seine Pflicht, seinen r die Vorkommuisse in Auteuil auszusprechen, und en Franzosen, um dem Erwählten d seine Achtung auszudrüen. (kerung von Paris werde nächsten haben, in ihren Beifallsbezeugunge{n die # zu ersticken.

Dagegen

der „nationalen Vertheidigung“ in wird heute an die Regierung die dicselbe zu treffen gedenke, onntag bei dem Rennen in g zu fichern; in der |} bevöifkerung soll auf ) zur Erlangung

der Betreffen

wenigstens 150

Longchamps erfol Anfrage soll au

werden, die geradcz de ein unbewegliches

ufforderten. gestern einstimmig e Pfd. Sterl. bewohnt agegen die Vorgän Vertrauen zu dem

Der Aus \ch und Bür

Abscheu übe vereinige sich mit allen gut des Landes sein Vertrauen un lifanishe Bevö

oder ein J bezieht; 5) de aufgehalten, sationseid wird ents festgestellt ; davon ab

der „Liga zur Wa

7) alle Vors hängig gemacht, daß Grundsaß des Schiedsgerichts in Ländern annimmt. des Präsidenten K

Sir Alfred Die repub Sonntag Gelegenheit Rufe der „, da, den Skand die französis:

Nitter des Müßiggangs olen, welhe hon zu lange gedauert hätten und Demokratie in der Person ihres Erroählten be- cin Ende zu machen.

den zeyn we militaire“

Vorschläge dem Entscheidung dcr britishen Regier unterbreiten.

Montag Abend crfolgten Abreise des Präsi- Bloemfontein i ureau“ berichtet , der Präsident Steijn und eschene Persönlichkeiten zur Verabschiedung am encn, wo unter großem Jubel das „Volkslied“ von Transvaal gesungen wurde.

Havas“ wird aus Pretoria vom ge ; Präsident Krüger is aus Bloemfontein eder eingetroffen und bei seiner Ankunft schr bcrzlih den. Das Ergebniß seiner Konferenz mit dem Alfred Milner wird am Donnerstag früh ver- man ist bezüglich dieses Ergebnisses hier wird versichert, daß hinsihtlih der den hauptsächlihsten Gegenstand der Kompromiß erzielt worden sei.

Polynesien.

en Reichsangehörigen Hufnagel und Mar- f Ersuchen der britishen Behörden an

ie Zeit sei

gerichts, zu Bei der am denten Krüger von „Reuter sche zahlreihe ang Bahnhofe erschi

gen der Kundgebung vor dem dem Empfang des Majors

terhafteten wurden sieben zu 5 Tagen Gefängniß

Geldstrafen verurtheilt.

Abend in Bordeaux wegen

it wurden zu sechSs

„Cercle Marchand V und 15 Fr. Geldbuße, drei zu

Drei von den vorgestern ihrer ronaliftishen Tagen Gefängniß, veruitheilt.

Kundgebung Verhafte

E D f e Der „Agence ein vierter zu einem Monat Gefängniß

emeldet: Der

O jon ift es geftern Abend infolge der Vorgänge in Auteuil zu Kundgebungen und Zusammenstößen gekommen. Die Polizei nahm gegen 15 Verha

Die Maires einiger Ortsha Saône et Loire haden dem fih dem Arschlag des Nevisionsurtheils wider

empfangen wor Gouverneur Sir offentliht werden ; voller Hoffnung, und es Wahlrechtsfrage, Konferenz bildete, ein

ungen vor. ten in dem Departement etheilt, daß sie

Präfekten mit gen würden.

Die deuts

Deyutirtenkammer quardt, welche au

„F. “T, B.“ bericziet, der Deputirte Farri bei der weiteren

\ Ï

Bord des ‘deutschen Kricgs\cifs „Falke“ in Haft gehalten wurden, sind, wie aus Apia_ gemeldet wird, nach Ankunft der Kommission in Freiheit geseht worden.

Parlamentarische Nathrihhteu.

Die Berichte ‘über die gestrigen Sißungen des Reichs- tages und des Hauses der Abgeordneten befinden sih in der Ersten Beilage.

Jn der heutigen (88.) Sipung des. Reichstages, welcher der Staatssekretär des Jnnern, Staais-Minister Dr. Graf von Posadowsky beiwohnte, wurde die zweite Be- rathung des Entwurfs eines Jnvalidenoersiherungs- geseßes fortgeseßt.

Die Vorschriften über das Verfahren bei Veränderung der Anstaltsbezirke und bei der Vermögensauseinandersezung (88 67—69) sowie über die Schiedsgerichte. (§S§ 70—T74) wurden ohne erheblihe Debatte angenommen, des= leichen die §8 74b—74e, welche Bestimmungen über die andes-Versiherungsämter und das Neichs-Versicherungsamt enthalten, die Vorschriften über das Verfahren bei der Renten- bewilligung 2c. (S 75—86) nach den Beschlüssen der Kom- mission, ferner § 87 (Auszahlung der Nénten) nebst cinem von dem Abg. Grafen von Bernstorff f-Uelzen (b. k. F.) dazu gestellten Antrage, den Reichskanzler zu ersuchen, bei der e der Renten ein einfacheres Verfahren einführen zu wollen, sowie die §8 88 bis 101, betreffend die Rechnungsstelle, die Ver- theilung der Renten, die Erstattung der Vorschüsse der Poft verwaltung, die Erstattung von Beiträgen und die Quittungs-

karten. (Schluß des Blattes.)

Jn der heutigen (72.) Sipung des Hauses der Abgeordneten stand zunächst die erste Berathung des An- trags der Abgg. Kir} ch Ge und Freiherr von Plettenberg auf Annahme eines Ge cgentwurfs, betreffend Ergänzung der ge}eßlihen Vorschriften über“ die Ausübung der Jagd auf eigenem Grundbesiß, auf der Tages- ordnung.

Die in den einzelnen Landestheilen der Monarchie be- stehenden geseßlichen Vorschriften über die Ausübung der Jagd auf cigenem Grundbesiß sollen auch dann Anwendung finden, wenn der Grundbesiß, welcher den eigenen Jagdbezirk bilden soll, in mehreren Gemeinden belegen ist, in denen jene Vorschriften von einander verschieden sind. Jn diesem Fall find für die Berechtigung zur Bildung eines eigenen Jagdbezirks diejenigen gesezlihen Vorschriften zur An- wendung zu bringen, welche in derjenigen Gemeinde gelten, in welcher der größere Theil des Grundbesißes liegt. Bei gleiher Größe der Theile gelten diejenigen geseßlichen Vor- schriften, welche den größeren Flächeninhalt für die Bildung eines eigenen Jagdbezirks erfordern.

Abg Freiherr von Plettenberg führt zur Begründung des Antrages aus, daß hier ein Zustand geseßlich fixiert werden solle, der früher hon obne Schaden bestanden habe.

__ Die Abgg. Kli r \ch (Zentr.) und Freiherr von Heereman (Zeutr.) , befürworten ebenfalls den Antrag.

Geheimer Ober-Regierungs-Rath Freiherr von Seherr-Thoß: Im Namen der Staatsregierung kann ih eine Grflärung zu dem An- îrage niht abgeben. Soweit ih iha verstanden habe, bezwedckt er, die Bildung selbständiger Jagdbezirke auch dann für zulässig zu erklären, wenn einzelne Grundstüde in versGiedenen Provinzen oder Lande®=- tbeilen liegen, wo zur Zeit verschiedenes Jagdreht gilt. Diese Tendenz stimmt mit dec Unsiht der Staatsregierung und mit einem Erkenntniß des Ober-Verwaltungsgerichts überein.

Damit schlicßt die Erörterung. Die zweite Lesung des Antrags wird im Plenum stattfinden.

Es folgt die Berathung des Antrags der Abgg. von Pappenheim und Genossen auf Vorlegung eines Geseßz- entwurfs, betreffend Fürsorge für Arbeitslose. Die Staatsregierung wird aufgefordert , ‘baldigst einen Gesetzentwurf vorzulegen , welhec auf der Grund- lage: a. der Einführung von Arbeitsnachweisen für Arbeits- lose an den Orten, an denen ein Bedürfniß besteht, þ. sowie der Bestrafung des Mißbrauchs solcher Einrichtungen seitens der Arbeitslosen, e. einer Betheiligung des Staats, der Pro- vinzen und der Kreise an den Kosten dieser Einrichtung den Bedenken Nechnung trägt, welche |. Z. der Verabschiedung des Gesczentwurfs von 189% entgegenstanden.

An der Debatte betheiligten sich bis zum Schluß des Blattes die Abgg. von Pappenheim (kon}.), Brütt (nl.), Hausmann (nl.) und Goldschmidt (fr. Volksp.), sowie der Ministerial-Direktor Dr. von Bitter.

Bei der am 6. d, M. im 2. Magdeburger Wahl[l- bezirk (Stendal, Osterburg) vorgenommenen Ersaßwahl zum Hause der Abgeordneten wurde nah amtlicher Fest- stellung der Amtsgerichts-Rath Himburg (kons.) mit 340 von 347 abgegebenen Stimmen gewählt. Der Abgeordnete zum Reichstag Fischbeck (fr. Volksp.) erhielt 1, der Stadtrath Meyer-Tangermünde (nl.) 6 Stimmen.

Kunst und Wissenschaft.

“Ausstellung von Frankenthaler Porzellan im Kunstgewerbe-Museum.

Dem ungeheuren Aufsehen, das die Erfindung des Porzellans durch Böttger und die darauf erfolgende Crrichtung der Meißener Manufaktur zu Anfang des vorigen Jahrhunderts in allen europäischen Ländern erregte, folgte naturgemäß bald der sehnlihste Wunsch anderer Fürstenhöfe, auch ihrerseits ein folch werthvolles Institut zu besitzen, das geeignet sicn, sowobl ihrem Luxusbedürfniß zu dienen als auch

eine ergiebige Ginnahmequelle zu bilden. So schießen wenige Jahr-

zehnte nah ter Gründung der Meißener Fabrik, nachdem allmählich das dort fo sorgsam gebütete Gehcimniß durch wortbrüchige Arbeiter in alle Winde verstreut worden war, die Porzellanmanufakturen aus dem Boden, wie Pilze nah dem Regen. Befonders die deutschen Fürsten wetteifern in der Errichtung und Förderung von Por- zellanfabriken: es gehörte fast zum guten Tone, daß jeder Regent seine eigene Hofmanufaktur besaß, in der nah seinem Geshmack gearbeitet wurde, während dagegen Frankreich, wo seit Jahrhunderten alle Kräfte, auch die der Kunst, der einen monarchischen Zentralgewalt dienstbar gemacht waren, im wesentlichen nur eine fünstlerish hervorragende Fabrik, die von Sèvres, sein eigen nennen konnte.

Unter den aht vornehmsten deutshen Manufakturen, in denen die Porzellankunst eine besonders liebevolle fünstlerishe Pflege {0 steht nicht an leßter Stelle die tur Fabrik Frankenthal. Zum Studium der Erzeuznisse dieser Manufaktur, die in der Sammlung des Kunstgewerbe-Vuseums nur in einzelnen ausgewählten Stücten vertreten tis, giebt jet die Ausftellung einer größeren Sammlung

em Besitzer, dem in dankenswertber berlafsen worden ift. im Schlüterzimmer gefunden.

genheit, welhe von thr

Kochenburger zu Berl

Muséum für eini ihre Yufst-lung

Frankenthaïer Porzellan Gele isen Arzt Dr. I.

itwilligkeit dem Die Sammlung h

annäherndes t br dieser Manufa hirr wie figürlicher Plastik. er übrigen deutschen Manu- n die Mitte des Jahrhunderts, Fabrikant Paul Anton ehtes Porze gezwungen, von Vincennes- Orittel des Kapitals be- hielt, Porzellan herzustellen, f das Elsaß ausgedehnt sachen stets als Ausland nun dem Pfalzgrafen und in dessen Lande eine F und erbält auch 1755 die Bedingungen, da „Ihre kur rdert, mithin auf Fs wird ihm in Mannheim seiner Fabrik darf

ftuc sow ohl von Gef Gründung der Fabrik fälit, w Meißen und Wien, i Straßburger Fayence- berläufern begonnen, ch drei Jahren wurde er als die Fabrik

fakturen außer 1751 hatte der mit Hilfe vos Höchster Ue Aber schon na ation einzustellen, alé Ludwig XV. mit einem aus\hlicßiih: Privileg er l widerrehtlich auch a und Steuer

orz;ellanfabrik Sdvr:8, bei der theiligt war, das und dieses Monopo das sonst in Handels- behandelt worden war Kurfü-sten Carl Theo „dursictigen Por Erlaubniß dazu un

Hannong mate dor den Vorschlag, zu errichten, ter den günstigsten sein Etablissement gnädigst gern bef Meise erleichtert wissen wollen“.

Während der Dauer en Lindern nirgendwo

ter Verkauf ausländi ch in den Magazinen der Kaufleute vor- Jahren verkauft werden. sondere Berichtsbarkeit ; Fretbeit von 3 den Kurfürstlihen Waldungen zu anuong auch den Titel Kommerzien- Bewilligungen und großer Zuschüsse Unternehmen doch st genöthigt sah, 1762 Der Kaufpreis b

lie Gnaden se alle thunlihsie Frankenthal Iaare-nlager überwie] in den dem Kurfürsten Porzellan fabriziert werden ; wird verboten; wo solhes no handen, muß es innerhalb 2 noch andere Vergünstigungen : be n und Lasten, Holz au ; endlich erhielt H Nath. Indeß troy aller dieser aus der Kurfürstlichen

recht von statten gehen, die Fabrik auf eigene trug 50 804 Gulden. Fabrikmarke gewesen, Namens Carl Theodor, die Porzellane lang es ‘der einen grünen Zweig Mißstände, wie sie Ausnahme der Berliner

durh die mangelhafte Fun Unfähigkeit der Beamten u. dgl. besaß, wie es scheint, Leitung der Fabrik er unverträgliche Natur; es ibm und anderen Beamten. als 1770 ihm ein Inspe mainzishen Fabrik zu H berg thätig gewesen war, an

{en Porzellans

Dazu kamen

billigem Preis

Kasse wollte das junge fodaß sh der Kurfür Recnung zu übernehmen. Statt des pfälzishen Löwen, der bis dahin die werden jeßt die vershlungenen Jnitialien des CT, mit dem Kurhut darüber in Blau unter Aber au unter der Kurfürstlichen Leitung ge- ischer Leistungen nicht, auf derholen s hier dieselben Manufakturen mit

Fabrik trcy heher fünstler zu kommen. in der Geschichte der deutschen die Negel sind, Uebelstände hervorgerufen dierung des Unternehmens, die Unt Der neu ernannte Direktor thigen Kenntnisse noch sonstige zur forderlihen Eigenschaften, außerdem war entstanden fortwährend Str Die Sachlage wurde au mens Feylner, der \ch ¿ct und der brauns chweigische die Seite gestellt wurde. Verbesserungen ein, vermochte a auf eine finanziell günstigere Basis mögliche Weise, den Erzeugnissen der hafen, errichtete rankfurt, Aachen, Nancy vante Beziehungen an, Städten ab, veranstaltete wiederholt Der Geldmangel war in den Arbeitern di: Löhne nicht aus geza S{lächter 1} Jahre lang den Leuten Nur durch stete Zushü te das Unternehmen nothdürf Die wiederholten Besezungen F Franzosen seit 1794 brachten der Fab linke Nbeinufer mit Frankreich vereini als franzöôsishes Naiionalgut erklärt. Fahre ein kümmerliches Dasfei pfälzisch gewo: den, 1890 vom gelö wurde.

Bon den Leiftun ter der Leitung von Joseph Adam stand, läßt sih aus de ung im Verein mit den im

weder die

ch nicht besser, on in der kur- n zu Fürften- Feylner führte nicht, die Fabrik Man versuchte auf alle Fabrik guten Absaß zu ver- Kommissionsniederlagen i , Basel und Livorno, hielt Vecsteigerungen in ver Porzellanlotterien 2c. den ahtziger Jahrea so groß, daß blt werden fonnten, Bäcker und Brot und Fleisch auf Borg fe aus der Kurfürstlichen tig über Wasser. gehalten rankenthals durch die Als 1797 das gt wurde, wurde die Manufaktur Sie fristete dann noch einige , bi! achdem sie inzwischen wieder Kurfürsten Max Joseph förmlich auf-

eit von 1755—62, in Paul Anton Hannong und m Bestande der siß des Museums

zwar manche

knüpfte auch mit der schiedenen größeren Allein alles half

liefern mußten. Generalfkaffe konn

rif neue Nôthbe.

n, bis fie, n

gen der Fabrik in der der sie un feines Sohnes Kochenburger Samml befindlihen Gegenständen aus jene stellung gewinnen.

zerflatternden förmigen Blättern

Blumensträußen der

Blumenmalerei auf den Geschirren mit

verräth deutlich ihre Verwandtschaft mit den Fayencen der Straßburger off-nbar eine Anzahl Künstler aus der Hannoa das neue Unternehmen übernommen worden.

fäße ermangelt noch zum theil j bildung, die das Porzellan gegenüber den naturalistishen (,deutshen nische“ Blumen, d. i ftilisierte Pflanzen, rote sie ährili nissen so beliebt sind. Ein Teller, fauen und Päonien erwei ellers der „famille rose“; Frankenthal carakteristishe rationen findet sich das (Blumerkranz un Üeberdecken des ganzen Meißener Art, in denen weiße schon jeßt, wie auch in späterer Zeit vor.

riode tritt die Borliebe für typen, Bauern, Hirten, Handwerk-rn ungeschminkte Wiedergabe den Fran gelingt, während dagegen die aus\chauen wie verkleid Bauerndivertissements ergößen. dessen Hand die der Venus“ im Besiß des Sammlung Kochenburger nichts Unter den in der Kurfürf hen Arbeiten lassen sich au mehrere Gruppen schiedener Künstler verrathen. einer Anzahl voa Bildhauern kennen, der Manufaktur gestellt haben, so Urbeberschaft

die Fabrik

achen Fayencefab rik in Au die Form der G ener Zierlichkeit und feinen Darch- der-Fayznce ermöglicht. umen begegnen uns au „indias- apanischem oder chinesi) ch auf den frühen Meißer im Besiß des Museums, irekte Kopie cines chinesischen ails ift das für n Geschirrdeko- und Goßtkowskymuster

vem Vocbilde ener Grzeug-

st sich als die d statt des rosenrothen En Violett eingetreten. (Weidengeflecht) d Blumenzweige in unbemaltem : Gefäßkörpers mit farbigen Glaî Bildfelder ausgespart sind, In der figürlihen Darstellung von deren lebenéwahre, fenthaler Künstlern besonders gut Handwerker mehr die sh in den damals beliebten Bon dem tüchtigen Plastiker, aus llständige Gruppe der „Toilette enthält die

jener frühen Pe ú. dgl. hervor,

PMeißener Bauern und ete Kavaliere,

leider niht ganz vo Museums hervorgegangen ift,

tlihen Fabrik entstandenen plastt- stellten Materials welche die Hände ver- ¡funden die Namen die ihre Kunst in den Dierst t sich doch nur in einzelnen eils diefer Gruppen vermuthen. | thätigen Künstler war der bildhauer Conxad Linck (1732 Berlin seine künstlerische Auésbildun an den Figuren der Kolonnaden gearbeile mit Bildwerken aeschmückt und das M der Heidelberger Brücke

bis 1766 beschäftigt gewe Mannheim die

f Grund des ausge

pon Figuren ausfondern, Obschon wir aus U

Mannheimer in Wien und g erfahren, dann in Potsdam t, den Garten von Shweßingen onument des Kurfürsten auf Fn Frankenthal felbft war er en, bebielt aber nah feiner Versezung nah weiter für die Manufaktur zu g von Zeichnungen und men Linck bezeichneten welche die Porträât- heodor und seiner Gemahlin Maria umgeben von zwei weiblichen alle stellt, lassen sich aus stilistis{ i hl meist mythologisher und allegorischer ünstler zuweisen, zu denen in der drei Figuren bestehende Gruppe : einen Krieger in phantastishem ferner zwei Figuren der Jahreszeiten, eine Allegorie „Brunsviga“ und andere kleinere der lebendigen Bewegung und

bis 1802),

eshaffen hat.

erpflichtung bei, der er dann auch durch Einsendun Nach einer mit dem Na Germanischen

Modellen nachkam. Porzellangruppe i medaillons des Kurfürsten Carl Elisabeth Auguste, und ytet P rößere Anza

gorishen Figuren en Gründen eine Figuren diesem Sammlung Kochenburger eiue aus ymen umschlingt mit Theaterkostüm und eine Jungfrau, der Luft, die Figürhen gehören. Sowohl in dem ausdrucksvollen Mienenspiel

der Figuren, ihrer den Knohen- und Muskelbau betonenden Mo- dellierung, dem flotten Wurf der Gewänder, woie in der (arafteristishen Haarbehandlung, welhe das Haar in breiten fräftizen Massen wie aus Holz geshnitten darstellt, geben sih die Arbeiten als das Werk eines temperamentvollen, noch ganz auf dem Boden des Nococo stehenden, hervorragend begabtea Künstlers zu erkennen. Als un- zweifelhafte Werke des dur seine Thätigkeit in Höchst bekannten und fo geschäßten Bildhauers Joh. Pet. Melchior, des Freundes Goethe?s, ergeben 1h 5 Gruppen, die ihn als den liebenswürdigen, poetischen E-zähler der kleinen Leiden und Freuden der Kinderwelt bestätigen. Die große unbemalte Gruppe, welche eine Thurmruine auf einem Felsen vorstellt, in der eine von zwei Jünglingen belaushte Schäferin \{läft, is höhstwahrscheinlih identisch mit einer ähnlihen Gruppe in Biscuit, die als Tafelshmuck nebst anderen Figuren und Gruppen als Bestandtheil eines Tafel- und Dessertfervices 1785 dem Kardinal Antonelli, Präfekten der Propaganda in Rom, im Auftrage des Kur- fürsten von der Manufaktur übersandt wurde. Melcior's Aufenthalt in Frankenthal fällt in die Jahre 1779—93. Die mir bis jeßt bekannten Frankenthaler Gruppen im Stil Melchior?s zeigen zum theil unter der Marke Carl Therodor's die Zaklen 84, 85, 87 und 88. Sie würden also die Vermuthung, daß diese Zahlen als Jahres8bezeihnungen anzusehen seien, nur unter- stüßen. Auch unter den übrigen plastishen Arbeiten laffen sich noch die Werke mehrerer Künstlerindividualitäten ausscheiden. Cin geschickter, wenn au nit gerade fehr begabter Künstler liebt es, Damen und Hérren auf einem aus Rococoschnörkeln komponierten Siß zu Liebes- getändel, Kartenspiel, musikalisher Unterhaltung oder - ähnlicher Bé- \häftigung zu vereinigen. Es sind rundliche, pausbäckige Figuren ohne besonders hervorragende Modellierung. Bedeutender i} ein Künstler, dessen Hauptthätigkeit in die siebziger Jahre zu fallen scheint. Er stellt mit Vorlicbe, meist in kleinem Maßstabe, Schäfer, Q Fäger, phantastisch gekleidete Turken und Chinesen, auch

erren und Damen der besseren Gesellschaft dar, in denen die graziöse Kunst des Rococo allmählich ausklingt. JFhm find in der Sammlung Kochenburger die Gruppe der spanischen Musikanten, „Die Schäfer auf den Alpen“, fowie die an diese beiden Gruppen sih angliedernden plastishen Kompositionen zuzuschreiben.

Wenn auch das etwas kreidig und umpf aussehende Material die süddeutshen Fabriken bezegen die Porzellanerde aus der Gegend von Passau sich mit der edlen, durhscheinenden Masse der Meißener Porzellane nicht vergleichen läßt, so ist do die farbige Behandlung der Frankenthaler Figuren, indem die Bemalung das Weiß der Glasur nicht verbirgt, sondern durch dezenten Farbenauftrag zu heben sucht, in den meisten Fällen durhaus geschmackvoll und besonders für unsere modernen Porzellanmanufakturen, die das edle Material völlig durch Farben zu verdecken sih bemühen, bôdft lehrreich und nahahmungs- werth. Nur in beschränktem Maße i von großen Farbflächen Gebrau gemaht worden, zumeist sind die Gewänder weiß gelassen und nur mit Blumenmustern und Längsstreifen verziert.

Gegenüber der figürlihen Plastik treten die aus der Kurfürstlichen Leier stammenden Geschirre der Sammlung Kochenburger sehr in den

intergrund. Abgesehen von einer Kaffeckanne mit einer zierlihen Chinoijerie und einigen anderen Stüken, sind sowohl die Gefäßformen wie die Malereien wenig gelungen. Die verwandten Schmuckmotive : Watteauscenen, antike Figuren, Landschaften u. dergl. gehören zum gewöhnlihen Inventar der damaligen Porzellankunst und bieten weder in ihrer Erfindung noch Ausführung viel Selbständiges und Neues. Ueberhaupt verdankt die Frankenthaler Fabrik den Haupttheil ihres Rubmes ihrer figürlihen Plastik. Indessen darf man aus einigen dem Museum angebörigen,- vortrefflich ausgeführten Geschirren do wohl schließen, daß die Sammlung Kochenburger nah diefer Seite hin der Leistungsfähigkeit der Fabrik nicht ganz gerecht wird. Bg.

Die Sonnen finsterniß des heutigen Morgens ist auf der Königlichen Sternwarte von den beiden Observatoren Professor Dr. Knorre und Professor Dr. Battermann mit bestem Erfolg in ihrem ganzen Verlauf beobahtet worden. Ein ungemein flarer Himmel begünstigte die Beobachtung; erft als das Phänomen vor- über war, traten Dunftwolken auf. Der Sonnenrand erschien, als die Sonne noch ganz tief stand, vollkomnen rubig, später zwar etwas wallend, ohne daß jedoch_ dadurch die Beobachtungen beeinträchtigt worden wären. rofessor Dr. Knorre benußte den großen Refraktor, der auf eine 130 fache Vergrößerung eingestellt war, Professor Dr. Battermann bediente si des parallaktisch montierten Fernrohrs auf der Plattform. Beide eeres beobachteten den Ein- und Austritt der Mondscheibe ; En or Knorre stellte dazwischen noch sieben Positionswinkel der ebnen fest, aus denen fast noch sicherer als - durch die Beobachtung rehnerisch die Momente der Be- rührung sich ermitteln lassen. Zux Beobachtung des genauen Moments des Eintritts der bis dahin unsitbaren Mondscheibe in die Sonne bediente man ih als Hilfsmittels cines Fadens, der genau ratial zum Sonnenrand da eingestellt war, wo die erste Berührung stattfinden mußte. Die Beobachtung des Austritts bedurfte eines folhen Hilfs- mittels nicht, da die dunkle Mondscheibe alsdann genügend Anhalt bot. Der Eintritt der Finsterniß erfolgte um 5 Uhr 48,4 Minuten, der letzte Theil der Mondscheibe trat um 6 Uhr 48 Minuten aus der Sonne.

Der angekündigte Katalog über die Originalzeihnungen der Münchener Wochenschrift „Jugend“, welhe in den Tazen vom 19. bis 21. Juni in München öffentlich versteigert werden sollen, ist jezt ershienen. Er umfaßt 1392 Numtnern (darunter viele Dopyelnummern) von 220 verschiedenen Künstlern und gewährt einen interessanten Ueberblick über die deutsche älluficationskunst der leßten Jahre. Der Katalog wird fowohl vom Verlage der „Jugend“ (G Hirth's Kunstverlag) wie von dem Kunstauktionshause Hugo Helbing tn München kostenfrei versandt.

Land- und Forstwirthschaft.

Saatenstant und Ernteausfichten in Frankrei.

Havre, den 1, Funi 1899. Während des leßten Monats berrschten Kälte, Negen und Wind voc, sodaß die Entwickelung der Feldfrüchte nur eine langsame fein konnte. Troßdem Pad die Ernte- aussihten im allgemeinen als ret gute zu bezeichnen. Das gilt haupt- \ählih von den Wintersaaten und unter diesen besonders von der wichtigsten Getreideart, * dem Weizen. Nach der amtlichen Schäßung von Mitte vorigen Monats hat derselbe in den meisten Departements das Prädikat „gut“, in einigen Departements „sehr gut“ erhaiten,

Die Sommersaaten sehen niht fo vielyersprehend aus, wie die Mintersaaten, sie sind in der Entwickelung noch ziemlich weit zurüdck und sollen theilweise von Unkraut leiden. Sie siad aber au in den meisten Departements unter Führung des Sommerweizens mit „gut“ eingeschägßt.

Die gelegten Zukerrübenkerne sind zum großen Theil erst im Auf- laufen begriffen, und über die Kartoffel läßt si ebenfalls noch nichts Bestimmtes sagen.

Wiesen, Klee, Luzerne u. \. w- versprehen einen guten Ertrag, wenn au niht sehr große Mengen. /

Der Obstertrag wird voraussichtlich kein bedeutender sein. Die Mee scheint noch besser werden zu sollen, als man anfangs glaubte.

Die langercsehnte Wärme ift, wenigstens im Norden Frankreichs, erst in den leyten Tagen eingetreten.

An sogenannten Sachsengänger n hahen im ersten Vierteljahr 1899 auf ihrer Durreise nah den Provinzen Sawhsen und Westfalen, sowie nah dem Königreich Sachsen 23 248 Personen Breslau be- rührt; dieselben sammten größtentheils aus Oberschlesien und Galizien und waren meist polnischer Nationalität.

Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln. Gesundheitsstand und Gang der V olkskrankheiten.

(Aus den r Berössegilinungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“,

r. 23 vom 7. Junt 1899.)

Gesundheitswesen,

P sind in der Zeit vom 23. Februar, be, bis zum 10. Mai einschl, wo Mittheilung der leßte Fall ereignete, onen der Krankheit erlegen. ritisch-O st hat eine weitere er NRüdckzang der Seuche im allgemeine Krankheit während des genannten Zeitraums ir 361 (in der Vorwoche 486) Personen; in der Namens zählte man 605 (759) Fälle. Bombay gehörige Eingeborenenstaat C u t ch ee ist die Za : In Kalkutta gelangten und 1% Stecbefälle (158 und 150) zur Meldung un übrigen Theilen der Provinz Bengalen Im Punjab wurden im Jullunder- und im Hoshiarpur - Bezirk nur_ 1 gemeldet. Madras i keine Aenderung im Stande dec Se Eine Zunahme dagegen hat die Pest in den Kolar - im Staate Mysore erfahren __ Einer anderen Mittheilung zufolge sind in der bis 30. April in der Stadt Bombay 360 (in der und in Kalkutta 138 Personen an Pest geftorben. der Provinz dem Saran - Bezirk JFallunder- Bezirk von der Seuche ergriffen. fam 1 Pesttodesfall in Nagpur vor; die Seuche erlo j In der Zeit vom

Arabien. In Djeddah dem Tage des Ausbr ih nah endgültiger

uhs der Seu ¿ in8gefammt

In der Woche vom 22. heblihe Abnahme der Peststerb n stattgefunden.

zum 29. April lihkeit und ein Gs erlagen der 1 der Stadt Bombay Präsidentschaft gleichen zur Präsidentschaft

wies eine erhebliche Ab- l der Todesfälle auf 207 140 Krankheits8-

nahme auf.

In Kurrach zurückgegangen.

hat die Seuche abgenommen. Bezirk 22 (34) Todesfälle In der Provinz uhe eingetreten. Goldfeldern

Woche vom 24. Vorwoche 500) Bengalen wurden nur 3 Hoshiarpur- In den Zentralprovinzen im Staate Hyderabad scheint

9, bis 8. Mai sind in Kurrachee krankungen und 198 Todesfälle gemeldet worden. Cholera.

Fn Kurrachee wurden in der Zeit vom desfälle an Cholera festgestellt. legenen Stadttheil beschränkt

vom 23. bis 29. April Die Seuche if angeblih in der

April bis 6, Mai sind 303 an Fiebern gestorben.

schen zu sein.

British-Ostindien. 2. bis 8, Mai 1 Erkrankung und 2 To Die Krankheit ist bisher auf cinen ent

ulmeïn sind in der Woche 62 Todesfälle gemeldet worden. nahme begriffen.

Kalkutta. In der Zeit vom 23.

46 Personen an Cholera, 3 an Pocken und

Flecktyphus,

d. Zufolge einer Mittheilung vom die im Februar dort ausgebrochene sonders bedeutende Ausdehnung nicht an im Erlöschen begriffen. _ } daselbt 200 bis 300 Krankheitsfälle zur wovon 10 bis 12 cinen tôdtlihen Au8gang genom Berschiedene Krankheiten. Moskau 6, Odessa 2, werpen (Krankenhäuser) 6, Budap häuser) je 2, St. Petersburg 2, Warschau St. Petersburg Genidckstarre : Kopenhagen 3 Erkrankungen ; u 1 Todesfall ; Frankfurt a. M. 1 Erkrankung; Altona (Krankenhaus) 2 Erkrankungen ;

6. Mai hat in Seuche eine be- genommen und ist gege sind im ftädtishen Hospital Behandlung gekommen, men haben.

Nostow a. D.

Insgesammt

Warschau 4 Todesfälle ; est, New York, Warschau (Kranken- tersburg 22 Erkrankungen; Fleck - Todesfälle ; (Krankenhäuser)

Milzbrand: Trichinose: Varizellen: London 34 Todesfälle ; 24, Wien 91 Erkrankungen ; 3, London 27, Moskau 3, ien je 2 Todesfälle; Lungen- 94 Erkrankungen.

52 Erkrankungen ; Kopenhagen

Todesfälle;

Erkrankungen; Keuchhusten: Séleswig, Hamburg je 62, Nürnberg Berlin 5, Amsterdam ; 4, Rom, W chleswig 98, München ller Gestorbenen starb an Ma 1,15 9%): in Linden Erkrankungen kamen zur Reg. - Bezirken Erfurt 132, Hannover 213, Hildes ürnberg 45, Hamburg 28, Budapest 126, St. Peters-

úFnfluenza: Paris 6, St. Petersbur entzündung: Reg.-Bez. S Mehr als ein Zehntel a (Durchschnitt aller deuts Altendorf, Bohum, Brandenburg,

Aachen 269, Düsseldor beim 236, Posen 171, in N Kopenhagen 46, Stodbholm 25, an Unterleibstyvhus (1886/95:

Erkrankungen wurden gemeldet ferner kamen Erkrankungen zur 55, - Breslau 33, im Reg.- Budapest 41, Kopenhagen 64, London (Kran aris 185, St. Petersburg 29, Wien roup in Berlin 54, Bresl 161, in München 21, Ha London (Krankenhäuser) 14 burg 56, Stockholm 116, Wien 41.

en Berichtsorte Breslau 69, York 332, Mien 424 aris 99, St. Petersbu

Anzeige an Scharlach in Bez. Düsseldorf 122,

Brandenburg

in Hamburg 32, fenbäuser) 229, New York 56 an Diphtherie im Reg.-Bez. Düsseldorf Budapest 26, Kopenhagen 33, 3, New York 175, Paris 66, St. Peters

Im Monat April (für die deutschen Orte) sind nachstehende

Athen 13, Madrid 4, Kairo 3, Bombay St. Louis 2, Mexiko 10, Buenos Gelb fieber: vgl. Flecktyphus: Rio de Janeiro 1 : Kairo 11; Genicks- , Minneapolis 2, Tollwuth: Triest, Baltimore je 1, Leipzig 14,

Todesfälle gemeldet worden: Pocken: Jserlohn 1, 2, New York 1,

24, Cincinnati e Janeiro 10; Cholera, Pest,

Aires 2, Ri fortlaufenden Buer 1, Kairo 17, New Orleans 3, Mexiko 49, Rüdckfallfieber (eins{hl. biliösen Typ starre: Baltimore 3, Cincinnati d,

Now Orleans 6, New York 50, St. Louis 41; Athen 2; Milzbrand: Madrid, in 39, Hamburg 62, übveck je 6, Frankfurt a. M.,

Mailand je 1, ; Buenos Aires 2; Influenza: Berl Breslau, Magdeburg je 11, Halle, L Bremen je 95, Elberfeld,

olinar je 3, 11 deutsche Orte je 2, Mailand, Amsterdam , Kairo 9, Baltimore 45, Cincinnati 34, Detroit 20, New Orleans 70, St. Louis 14, Mexiko 74, Buenos Janeiro 3; Lepra: Hamburg 1, Bombay 3, Minne-

tehenden Orten die Sterblichkeit ergleih zur Gesammtsterblihkeit eine nämlih höher als ein Zehntel: selben 1,15 von je 100 in sämmtlichen deut in Elberfeld, Köpenick, Ludwigshafen ; 9,91 9/9 in allen deutshen Orten): in Veckendorf; an 4,27 9/0 in allen deutschen Eisleben, Herne. Gestorbenen is ferner nah» schwindsucht (1886/95: in Boxhagen-Rummelsburg, udenwalde, Malstatt - Burbach, Rheydt, Stegen, Trier, Viersen, Gmünd, Ulm, Freiburg, Erkrankun gen

Braunschweig, Charlottenburg, lingen, Zerbst, C 17 je 1, ferner Madrid 52, Alexandrien 1, Minneapolis 8, Aires 1, Rio de

Im übrigen war in na an einzelnen Krankheiten im * besonders große, (1886/95 erlagen den Berichtsorten Gestorbenen) : an Scharlach 1886/95: Giebichenstein, Diphtherie und Croup (1886/95 : Orten): in Braubauerschaft, Buer,

Mehr als ein Fünftel aller stehenden Krankheiten erlegen: 12,383 9/9 in allen deutshen Orten Frankfurt a. M,, Kalk, Küstrin, Münster, Nordhausen, Paderborn Wesel, Bayreuth, Pirmasens, Wolfenbüttel ;

an Masern

Langendreer,

der Lungen

Oldenburg , Athmung8organe

ein Drittel in Bielefeld, Bukarest, Mailand, Athen,

1886/95: 11,7

Soest und Hagenau, ferner in Bercn, Baltimore, Detroit, Minneapolis, New Darmkrankheiten 20/0 in allen deutschen Orten): in Allenstein, Burg,

peyer, Döbeln, Gera, Alexandrien.