1899 / 151 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 29 Jun 1899 18:00:01 GMT) scan diff

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Maßrabmez;, zu

seien; ebenso auß T T Kammer bindere, thi eee ée

Stand fte, tie pan, amentarishen Arbeiten zu überwachen. MWza, welchen die Regi Us gewählt hab-, um eincin Zustande

Gnde zu M hen, den. uit linger tulde, | prattishen Resvltat zen taris@:n V«rre@te- - wakte. Lösuncen für nicht. zur. Grörteri einer Weise den Trictph“ von e \chlieflid E Ee

tnung führen würden. ‘e Regierung « es j sie zu diesem Grtshlufie gelangt" fei. : Man har? 12 jogar_ i der Kammer der s{uidhäften Schwa V das Reút der Téèajórität und ibre cigete Würde 24114 Das habe die Regierung nit ihren Entschlüzien tein wolien 1a der Hoffrung, diefea {hn viel zu sehr au2gedehnten GrAterurgcn, wie dies ja im allseitigen Intere}e liege, ein Ende malen förner. Es feicn ¡wet ganz ge?onderte Fragen, m2 «t

Ministerium für Handel und Gewerbe. BekanntmaGukng. E

Bei den Schieds gerichten der Arbeitervèïsichérund sind nachfolgende Beamte zu Vorsizenden: bezw. stellvertretendcn Vorsißenden' ernannt worden: :

der Amisrichter“ Reinbèrger in Pillkallrn zum- stell: vertretenden Vorsißenden -der Schiedsgerichte" daselbsi ;

der Regierungs-Asessor von Both in: Schlawe zum Vor- fißenden und 7

der Bürgermeister Stoebbe- ebenda zum stellvertretenden Vorsizenden der Schiedsgerichtz daselbft;

der Regietungsrath“K oppe in “Merseburg zum stellver- tretend-n Vorsizerden der Sthiédsgerichté in Mansfeld.

Berlin, den 26. Juni 1899:

Der Minister für Handek und Gewerbe. In Vertretung: Lohmann.

Nichtamtliches. Deutsches Net. Preußen, Bctlin, 29. Juni

Ihre Majestät die Kaiserin und Königin haben der Frau General-Superintendent Hesefkiet in Posen die silberne Ftauen-Verdienstbroshe am weißen -Vande - Aller- gnâdigît zu verleihen geruht.

_/ An Sielle des infolge seiner Ernennung zum Gekbeimen Finanzrath und Mitgliede der Hauptoerwaltung der Staats- schulden aus dem Gerihtsfof zur Entscheidung der Kompctenz- fonflifte auzgeshiedenen Kammergerichtsraths Warnecke ijt dcr Kammergerichisrath Ueberhorsi vom 1. Juni d. J. ab zum Mitgliede dieses Gerichts3ofs ernannt worden.

__ Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich bayerische Ministerialrat) vou Schnell ift von Berlin abgereist.

Laut télegraphisher Mittheilung ist S. M.S. „Prinzeß Wilhelm“, Kotimandant: Kapitän zur See Truppel, ‘am 28. Juni in Gibraltar eingetroffen und beabsichtigt, am 3. Juli die Heimreise fortzufegzen. i

S. M. S. „Loreley“,; Kommandant: Kapitänleutnant von Levez-0w, ist am 28. Juni în Nicolajer angekommer und beabsichtigt, am 2. Juli die Reise fortzusetzen.

Sachsen-Coburg-Gotha,

Seine Königliche Höheit der Herzog hat sih gesicrn vonz Coburg zur Kur nah Kissingen begeben

Großbritannien und Frland,

Die 8. Kompagnie des Genie-Korps3, welche besonders für den Eisenbahnbau ausgebildet ist, hat Befehl erhalt:n, nah der Kapkolonie abzugehen. Auf denselben Dampfer, auf weichem die Koniy-gnie sich cinscifft, sollen auch große Mengen

von Eisenbahnmaterial veriaden werden.

Frankreich.

Einer Meldung der „Agence Havas“ zufolge, wird: das Kriegsgericht inRennes aus dem Genic-DderstenJo uau st (Vorsizender), den Artilleric-Kommandanten Perouaniard, Breon, VProfilet, Merle und den Hauptleuten Parfait und Bauvais zusammengesetzt sein.

Nufß;laud.

Das Besfindéi der Kaiserin war, wié „W. T. B.“ aúù

St. Petersburg meldet, in den leßten Tagén cin guie

Schlaf ist befriedig:nd, die Temperatur und der P

norma!. Die Gesundheit der neugeborencn Groß Maria ift völig digend.

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die ammer 5 zu beshäftigen Habe, „nämli 1) „mit den Viaßr - =f felvft;wele’ “in! tem Köni lien DVektet ent- ósléñ Selten, 2) m ber neden Fotm, fn eler si: der Kammer bie. Régiérung di: Kammer, so {nell wie mögli über diese zu bes ratbénj um -daturch den Beweis zuliefern, daßdie Staat?gewalten regélinätt funftionteren Fönnen.® Pellour verTangte f&licßlit, baß das Dékret an dieselbe Kommission Verwie]eni werde, welch? Gon den Geseßentiourf üter ‘dié bolitiihen Mäßraßnitn“ ju vrüfen babe, Der Deputirté Bonactt erinncite daran, daß er als Justiz - Minzister- in dm Kabinet di Nudiri Maßnahmen bezügli der Vereinigungen, der Prefse ünd der öffentliHen Diznsté vorgel-¿t babe, und daß er tieReñie- ruïg in dem Kamvfe gegen die Obstruktioaisten- unterstüyt hakte; ater tet fäntele es si um eine andère ScWe. nämli um positive Neckte und tie Würde des Parlamerts. Nedner bebäuptete, dis Dekret ‘sei éine Verlitung tet: Konstitution, er hoffe, daß -die Kammer es! vetfeben! werde, ißre Reckte und ibre Würde zu wahren. - Bonacceî brate alsck2nn folgenden Antrag cin: Die Kammer ectlärt tas Défkrét van 22. d. M. für null und nichtig“ Und tadelt die Miniftér ais die Utbeber des Dekreis. Der Devutirtz-Branca erklärte, er: habe bisher: die Regierung urterstüßt, w-rdé“es aber nit mehr tbun, weil fle’ ten! Konstitutionaliëmus verlegt have. Der Deputité Notits sprach in ‘demselben Sinne. “Der Debuticte Franchzetti ertlärte, er könne nid: zugestzben, daß die Regierung die Tragweite des Dekrets vetfannt babe. Letzteres sci tis Foliè’ der Mißackting der Rechte der Kammer seilens ter Mitglieder der Obstrukiiouspartei. Der Debutirte Prinetti fielite ents{ieden in Abrete, daß das Dekret eine Gewalt- thätigkéit fei. L-itere Licgz cuf seien der Obftruktionépartei,'- welche die überwiegende Mejsarität hindern “wolle, die Vorlagen der Mégiérung 217“ berathen. Die “Geschäftsordaung “schetze der- cirtiges ‘nit rocauëgeschen zu haben; wäre diès dec Fall gewejen, jo tâtte f: au Vockehrungzn dazegen gtroffean. Angesichts" Liner derartigen ungeheuerli&en Koalition werde er für die MN-gierung ftiinmen. Der Depatitte S3nnino füßtteau18, die Negterung; wilde für tai volitische Leben des Landes verántwortlih set, habë fi&er eizen err stt:7, {dmerwiezenden Schritt, ketnesweg8 aber eien reveli- tionäre gethan. Sie habe si wcder“ tem Urtheil dèr Majorität dér ‘Kater Eatzfchenr, noŸ tcren Reth rotgräifen? róollckn, ' im Gegentbeil, fie wolle die Rechte der Majerität {üßz-n.": Die Kammer mêge {ih zu einer Toyalen“ und aùfrichtigen "Berthzidigung - der Friizeit zusamdnertgun, ties Regierung aber mze einzi “offenen und klárén Blick haben füc die Lage d28 Luides/ Nebuer' fchziug cine Tagek ordnung ver, wilLe lautet: Die “Kammer ninimt die Erklä: rungezi der Regierung ¿ur Keintni®s und beh: 1) däs Deftret der Kommission für die politiihen Maßnatmen“ zu berweisêu init dzm Austrage, ihren Bericht Einnen 24 Stunden votzulezon, und-2) tine Kcémmifsion zu ernennen ¡zur Abänderung der Geswäftsotdiunz und tellung cines neuen Wortlaut3s, welcher proviscith ‘ohne tweitece

E ¿e Abstimmung wet Taze nah Vorleguig deë-

zur Amvznditeg gebracht Werden fcl.

bedauerte, fin Vertratensvotunt ab-

Erâhie cin “Tágéfótdnur&4 tein, ‘tvel&e

N-gfecung unter Verleturg der Vez: faffung

hrântt bare: - Dér Deputirte er die Oöostruftion | be-

öthlágé- der RNegickung, abers

: fein Gewissen als Politifer und t verlcehten. Es fei bandle, ‘politi‘e

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c érfen ) ti: Regierung di: An'eHnung milderndex Umsftänte verdiene, nzige, was- hätte geidcb?n- muten, jet cine Rétform det Gesck@äft g, durS tele die Machtbefuguisse des P-âsidenten i würden, und er béffe, die Regiernng werde: cinee auf Verhinderung der © fticn gerihteten Tagcsordnung zuftimmen. Was aber das Defret beir:fe, so werdz die Kammer ihre Vorrechte

wacren wissen. Der Deputirte Colombo wclitz das Dekret nicht illig2n, da es durd die Umf Inde nit gerechtfecrtigt ici, meinte aber, das Land werde añgesihts-de citisGen Lage nit weigern Tônrnen, der Negterung Indemni z1 hcilen. - Der Devretirte- Fortis schiug eine Tageëordrung vo o g De für: ungülti, Der Minister-Präsit:nt Pelloux führte „darauf sgendes- aut: Der Srund für die Nothwendigkeit und die Dringlichkeit Dekrets lege

in, taß ‘die äußerste L:nke f it darauf beschztünft habe, bei die politi Maßnahn; on ¿U au be! - de Serzteung - der Reform gutrieten - habe, : iei nunmehr daß man eincn’ normalen- Au?weg: uit Ansehen der Karnmer verl2ng2. Vie egierung ei 2, wenn- si2 -g'aubte, daßtder: Lief r Kätziiner, -d1 e: Uebergang zur zweiten Lesung der Mafknabmen illi obne Reserve und Hintergedanke worden sei ! Dat ¡weck2 nicht das, w2s mai {ieten wolle; es S ja gewiß um eine- au f

wzrde durch das Borbergegange!: i

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r esiiezung des 20. Jul g für das Parlcanent er Geichättzordnung fönne nichts ¿t an die-mit- der Beratbhitr j mission zu verweisen; cin Béshluß würde als ein Indemrität t weles die N-gierung die Kunmer biite. Die ernst; aver’ cine den __poltisZen Maßnadmen - -entgeze Lêésunz würde cin. Unglück für das- Land fein, :-NRur so werde i in _Zaküunft vermeiden ZTônnen,- -daß---die Negterung : auf

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N die Debvaite ? nah dem Begin cr Sitzung b:antrogt: BYBonacci, die Si unierbrechen, allem üb:zr das De Beschluß z asse: e. De überließ cs der Kammer, hicrübet éine Ent worauf beschloss uri ie S

rauf de, die Sitzung au miitaas cine Sizunug flait,

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Ministerium

_weihzr dem Erlaß tes Dekrets :Teinander, welche s veranláßt ting fei ih volifommen benußt, ta

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2e eniiueßcnmüfen, außeräzwötn i auH-die geshafene uSzuüben,

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2e Würde der Kammer urd der Regierun or tbr der einzige, meidh/r “zu eirent

enne und gleiiéitig au Lie parlamen- 3 Die - Regieruug- halte .. ard:re “dg getignek, da sie ín ircerd Spsternen bedeuten könnten, völlig Umftutz der bestébenten E abe glles vstersut, bevor

Crâhe angetllagt Und y12.arsgesorbei, ¿u -veriZaidtgern.

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iu?nzhmemaßregeln zurüdurzifen müss2: 7 Der Deputicte eli führte aus, der U ber2aag zur «weiten? Lesung politiihe2 Maßnahmen“ iei téineêwegs

raitz der-Bililiguag der- Voelage im: Primip;

_dafi er die Vecfafang 1nd die best-ber-

i2 Regierung -werze ‘rectheidiger züffen.

auf Berlazgen des. \Minijier-Präfidenten

Abstimmung mit 203 gegen 133 Stimmen,

Zzzichmimng „Indemn tiatstil“ an-dîiè &om-

der Varlagz über “Dit politien Maße

Spanien.

Im Ministerrath iheilte gestern, wie dem ,„W.-T. B.“

5 Madrid bericztet wird, der WBinijter-Prästdent Silvela den Verkauf des Kreuzers „Patriota“ an die Compagnic Tranrtzatlantique in Frankreich sowie des Kreuzers „Napido“ an eine deutsche Gese0sHaft mik. Sodann verlas der Minijter- Präsident ein Telegramm det Haändelskämmer in Alicante, in welchem gegen die Tumulte in mebreren Städten Protest eingelegt wird. Der Minijter bemerkte ferner, daß das neue spanisch- deutshe Handelsabkommez am- 1, Zuli in Kraft treten solle und daß die Ratifikation -des Vertrages, betrcffend die Karo- tinen-Jnséln, in der nächsten Wothe crfolgen werte.

In Saragossa herrschte gestern Vsrmittag vollkommene Ruhe.

Belgien.

Die gestrige Sipung dcr Repräsentantenkammer veclief, wie „W. T B.““ berichtet, anfangs ' jieinlih rußig, nur taushten die Neczte: und - die Linke“ scarfè Auséincnder- schungen aus wegen | der vörgest:rn vont ter Quäslur“ver- anlazten Sicherheitsmaßregeln: Nachdem jedoch die hierauf bezüglih?z Tagesorduung der Sozialisicn abgelehnt und ie - Tagesordnung - der Rechten, welhe das Vertraucn

‘Uätérbrettet würten! ‘Was: biz Maßnaahni-nféibstarntetreffe, fo bittz“

die: Stimmen der Sozialisten Mgenownen ;vorden; war; wurde ‘von der Linken ein großer Lärm in Scene gescßt. Die Sozialisten: - pfiffen, * shrien;*/bliesen! auf Trompeten i drangen ‘in die Mitke des Sigüngsfaales: vor.“ Der ‘kathöl?he Deputirte Guchtenaeve, ein Arbeiter aus Gent, wurde von den Sozialisten—geschlagen:—Die -Saaldiener waren“ ohnmêächtig dágegen | und wurden in dem allgemeinen Handgemenge hbin- und hergestoßen, Der Minisier“ Vandenpeeréboom, welcher [ruhig auf seiner Bank ‘vetblicb, wurde von den Sozialisten mit Beleidigungen übershütlet, Mörder genannt und als die UisaHe ‘allcs Ucbels angeklagt. Der Präsident hob die Sißzung inmitten eines unbeschreiblihen Durcheinanders auf. Soldaten räumten- die öffentlihea Triblincn.- -* Gestern Abend wurden in Brüssel mehrere ‘von sämmt- lihen pärlamentarischen Parteien- der Opposition veranstaltete Versammlungen abgehalten, unt gegen die neue Wahl: vorlage der Regierung Protest cinzulegen, Die Führer der Opposition, unter ihnen mehrere Dcputirte, hielten fehr heftige Reden - gegen das Wahlgeseß, welches sie als ein unheilvolles Geseß und cin verabsheuungswürdiges Aitertat gegen-die Kon- stitution und di: Menschenrehte bezeihneten. Die Redner sprachen die Hoffnung aus, daß im Falle der Annahme des Geseyes ‘dur die Kammer “der König die Bestätigung ver- weigern werde. Die Versammlungen wurden meist mit auf- rührerishen Rufen g{shlossen: - ‘Später | zogen [mehrere Tausend der Theilnehmer dur die Hauptstraßen der Stadt. Der Stadtiveil, in welh:m sich die Nepräsentantehkamnmer, die Ministerien und das Koönigliße S@hloß befizden, war von einer ‘Kette Lon Pokiz’sten und einer Abthcilung. der Bürger-Garde bewacht. Ein Trupp von 4000 bis- 5000 Mani- fejtanten drängte sich vor diesen: Stadttheil zusammen. Die Polizei hatte große Mühe, die Menge im Zaum zu halten, und forderte sie vergeblich - auf, -augeinanderzuaehen.*: Bald darauf trafen berittene Gêndarmcn ein und gingen unter dem Pfeifen und Geschrei “der Menge“ zu" wieder- holtcn Malen gegen dieselbe vor. Die bedeutendsten Ruhe- storungeni ereigneten sih“ in“ der Nüuë Tkéürenberg, welche von 12 berittenen Gendarmen und Polizei-Offizieren beseßt wurde.“ Die Gendarmen, aúf wél{hé fortwährend mit ‘heraus- erissenen Nflastersteinen geworfen . wurde, gaben ; hierauf Sie ohne daß die Menge „zum Weichen gebracht: wurde. Schlicßlih gingen. die Gendarmen zu Fuß rait aufgepflanz?ém Bajonett im Laufschritt vor „und drängten die: Manifejstarten bis zum St. Guduiaplaß zurü. : Zwei Gendarmen wurden vêtr- wundet, viele Scheiben “und Lateznen zertrümmert. J der Nue Aremberg,. wo mehrere Schaufenster zetshlagen waren, ging die Polizei alcichfalls mit der blanken Waffe vor. Auch dort sollen zahlréiche Verwwurdungen vorgekommen fein. Eine Anzahl von Manifestanten, vor denen eine Bande von Gassen- fungen hérlief, wandte sich von der Rue Treurenberg nah dem Zentrum. der - Stadi und zertrümmerte- auf. dem Wege die Fenstetscheiben an dèn Käufläden. Die Polizei zerstreute die Manifestätten. Um Mitterriacht war die Nuhé 1wieder- hergestellt. Gegen 1 Uhr ‘begann es zu ‘regnen. - Diè Polizei und die Búrger:Garde blieben tonsigniert. Für heute sind nech umfassenderc Polizeimaßregeln in Ausficht genommen. Zahl- reiche Gendarmerie aus der Provinz ist in Brüssel “ein- getroffen. "Der belgische Delegirte zur Konferenz im Haag Beernaert ist auf télegraphishe Berufung des Königs gestern in Brüssel cingetroffen und Abends von dem König cmpfangen worden. Beernaert hatte eine lange Unterrcdung mit dem König. Der Minister-Präsident wurde ebcnfalls Abends in Audienz empfangen.

Amerika.

Aus Buenos Aires wird der „Times“ gemeldet, daß gestern doxt eine von der Handelskammer zum Protest gegen den Steuerdruck veranstaltete Massenversammlung siattgefunden habe, an der etwa 40000 Personen theilgenommen hätten. Vorn Regiérungsgebäude aus - habe der Präsident Noca cine Ansprache | an- die Versammelten gerichtet, in welcher er die Prüsung ihrer Beschwerden zugesagt habe. Asien. Das „Reuter’she Bureau“ meldet «aus Peking vom gestrigen Tage, daß die cinesishe Regierung, angesichts der wascnden Bedeutung der Hande!sunternehmungen der Belgicr in China, dié Errichtung euer Gesándtschaft in Brüssel beschlossen habe: Afrika.

Die Verhandlungen dis Mitgliedcs des Ausführenden hs d: Dranje Freistáats Fischer“ “mit dén Aus- ührenden Rath der Südasrikanishen Republik sind, nach éiner dem „W. T. B.“ zugegangenen Meldung äus Pretoria; gestern zum Abschluß / gelangt. Das Er- gebniß wird amtlich nicht ehr bekannt gegeben werden, als bis die Vorschläge dem | Volksraad ' vorgelegt * und die Eintelheiten in geheimea Sizungen: duïchbcrathen - sein werden. Es“ verlautet, daß die utsprünglihen Vorschläge Fischez's abgeändert seien und daß namentäch der Zeitraum, rur welhen das Bürgerrecht rücktwirkende Kräst baven solle, niht festgeseßt, fond?rn der Entscheidung des Volksraads überlaffen sei, der auY unoch über cinige ¿andere Einzel- heiten zu bestiegen Labe, Im allgemeinen herrs{e dex -Ein- druck vór, daß-die Vissión Fischer’s erfolgreich gewcsen sei. Fischer hatie im Laufe des gestrigen Vormitta }s cine Unter- redung mit dem britishen Vertreter Greene und beabsichtigte, acstern Abend diz Nückceise nah Bloemfontein ‘anzutreten. __ Eine gestern in Kapstadt unter dem Vorsiß “des Mayors und unter Theilnahme von“ vielcn Parlaments: mitgliedern | abgehaltene Versammlung von etwa 4000 Bür- gern nahm éine “Resolution “an, in welcher er- f.ärt wird, daß die Erlangung gleicher politishec Rechte für die Bevölkerung von Ttghsva und dex anderen Théile von Süd-Afrika die cinzige Lösung der vzrbitternden Rassen- frage. sei, und eine cinmüthige Unterstüßung der Politik der britishen Regierung verlangt wird. Es. wurde beslosjen, eine Abschrift der Resolution an Sir Alfred Milner“ zu senden mit dem Ersuchen, dieselbe an den Staatssekretär fur die Kolonien Chambertain zu. telegraphicren, Sir Gordon Sprigg, der frühere Premier-Minister der Kapkolonie, _ der eine Ansprache hielt, sagte: wenn Sir Alfred Milnër icht rückhaltlos untersiügt werde, so sei Gefahr vorhanden, daß die Kapkolonie sih von den britischen Neichz: lo2lôfe.

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¿ur Wathsamkeit des Vorsißenden aussprach, gegen

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Parlamentarische Nacrihten

Der Bericht über die gestrige Sißung des Haus es zer Ab geordneten befindet fi ia der Ersten Beilage.

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Nr. 26 dex. „VeröffentliGungen des Kaiserlihen- Ge- indheitsamts* vom 283. Juni hat folgenden Inhalt : Perfonal- hrhciht. Gesundheitsftand und Gang der Volkskrankzeiten. Ziitweilige Maßregeln gegen Pest. G sezzebung U. \.w. (Preußen.)

,pfung au?ländischer Arbeiter. Ziegeleien. (R-g.-Bez. Sles8- ric.) Arzneimittel. (Bayern.) Géisteskratke. (Sahfen.) Lerra. L (Mecklenburg-Schwerin.) Desal. (Egvvten.) (Kesundheitsdtenft. (Zapan.): Quarantäne. „Gang der THierscuchèn im Deutschtn Reihe, 19. Juni. —- Desgl. in Rumänien, 1. Vierteljahr. Zeitweilige Maßregeln gegen Thierseuhzn. (Deutsches Reich, Preuß. Reg.-Bezirke Fónigsbera, Gumbinnen, Oeiterreih.) Verhandlungen-. poz gefeh- gehenten Körperschaften. (Preußen.) Verunreinigung der. Gewäßer. ® Nermistes. (Rußland.) Ansteckente Krankhéiten 1895/97. Kresilien. “Rio” de Janeiro.) Gesundheitsverhästnifs2 1898. Er erttiste. Woentatelle über die Sterbefäl- in teutschen Orten mit 40 0C0'und mehr Einwohnern. ‘— Deëgl. in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Krankenbäuferu deutscher Großstädte. —: Desgl. -in deutschen -Stadt- und Landdbczirken. Nitterung-

Nr. 49 deë „Centralblatts ver Bauverwaltung", berauk- gigeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 24. Juni, tat felgenden Inhalt: Amiliches : Runderlaß vom 13. Juni 1899, betr. das Verdingungéwesen. Dienst-Nachcichten. Niätamiliches : Die eue St. Jakobi- Kirche in. Drésden. Aus - der Geschichte der Technisen Hohschule in Berlin. (SSluß.) Die áSngenieur«- vchzif im Altertbum. (Schlufi.) Be-rmiscztes: Péeéisbetrerbüzüg m CEntwürfé für eite Saalbau im Stadtgarten bon Essen. Vettbewz1b um d'n Bebauungsplän“ des: Parks Wißleben in Char- settenburg. —' Besuch ‘dex Technischen Heeichule “in BraunsGweig.

eußischer Beamten Verein in: Hannover, Aus Rom. Er- kung einer Bride über ten Atvara. Büthers@au.

Statiftifk und Volkswirthschaft.

Deutschlands Robeifenprodufktion. Nah den ftatistisen Ermittelungen dés Ver eins deutsBer isen- Und Stablindustriellér belief fich die Noheisens- duktion des Deutsden Neis (einfckl. Luxemburas) im at Mai 1899 ‘auf 678 566 t; darunter Puktdeltobeifen ‘und iezeleisen 136 448 t, Befsemerroheisen 45689 ‘t, Thomasrobeifen 97 t, Gießerciroteisen 118332 {. Die Preduktion iz! April betrug - 66625 t, im Mai 1838 610553 k. Bom anuar 68 31. Mai 1899 wurden produziert- 3 337 009: 3 003 496 t im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

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Immobiliar- und Mobiliarbrände in Preußen 1895,*)

(Stat. Korr.*) Die vreußisHe Brandstatisüik sucht "die notk- (rungen \päté Veröffenilitung ibrer endgültigen Ergebnisse dadurch snudtbazer zu mackcki, daß sie’ cine Menge bon Nútericheidungen trifit m über die fo gebtideten Gruppen aewisse Thatsachen von ilibender Bedeutung feststellt. Auf diefe Weise dienen Zusammwen- sellongen auch aus einem der Gegenwart {2a etwas weiter entrücten Kre zur Kennzeihnuug gegenwärtiger, fi weniger gedanklich als em ¿zufälligen Zablenwerthe nah rerändernder Erscheinungen. Wie finf Gemeintegruvpen durhweg gesordeit betrachtet werden, fo gliedern 4 die SHadenbrände ia drei natürlihe Braadgrupven : 1) Brände, welche zuglcih unbeweglie und bewegliche Güter erfaßt bn und kurz „VoÜbrände“ heiten niht zu vcrwechseln mit Ttalbränten, tie eine Besißung ganz zerstören, 2) autschließliche Inrobiliar- und 3) auesGueßlie Mobiliarbränte Selten ver- rißten die beiden lesteren Eruppen einen beträchtlidden Wertb ; weil der manGzerlei Umstände au dei ihnen berüsichtigt werden nüfsen, so darf mar: si? nicht als einen Ballast der Statistik betrachten und prnahlässigen.

Auf Vollbr ä tus dem Jahre 189

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bezieben fch nun die ragfelgenten Zablen

4 ie Ieder E L P G S 171, größere Tléinere "Landges Suls! a. Hausiglelt: | Derlin Stédte Stätte meinden bezirke hetroffene Gemeinten . 1 103-716 5/828" 820 D! T 2560 2935 1892 TCeEHL 879 avon zündende Blitschläge —- 20 94 858 93 nehanishe Blitsläge . | 2 2 29 3 ketreffone Besitzungen . . | 1602 2493 2510 10489 902 b. Tausende #6 Schaten überbaupt: Ob S a e §99 3265 7696 29009 5 813 zu feststehende Mctoren 0 139 169 234 31 5

E 15 76 749 408 ¡iche Erzeug-

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Brände

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itwirtbsckaft E Mis 6 405.7271938 6253 83303

2 24 36 249 29 576 547 668.1996 71 674 T4853 1136 2,991 206

900 ‘1082 (1401. 95748 988

D, 967° 11601609 ‘3281 851 tiht untershiedene Mokilien | --- i821 495 835 234 inégesammt .| 2651 8282 13610 50345 11535 c. unversiherter Schaden: Tausende H n Immobilien. ¿17s | 3 105 72 5ST 62 N Mobilica O 87 358 428 4298----360 Vom Tausend tes Gesammtperlustcs entfallen auf die Vollbrände ir Berlin 938, in den ütrigeh größeren Städten 920,-in den kleineren 3, in den Landcemeinden 963 und in den Gutêébezirken 936, wo- (egen ißre Antheile un ten überhaupt geneldeten Bränden nur 229 tei. 215, 526, 703 urd 675 autmadér. Daf an fléineren Orten tin cinmal ents ardener Brand cher auf Gegenftärde anderer als der uast ecgriffenen Art übergeht, als on größeren Diten, die dagegen mer untedeutende Brände erleiden, ist theils aus ter {lehteren Lauart und -weise, theils aus der , chwächeren Bereitschaft zum ven des Brandes crklärli Ÿ. . Veber reine Immobiliarbrände im Jahre 1895 ist Nah-

\éhentcs zu beriten : fer Á s Guts Ct R Patds | n, grôfere feinere Landge“ Qul18- 1 Hüävfigkeit: Berlin Städte Städte meinden bezirke ttoffene Gemeirden . 1 0E 1397 Lal Crnde 2 E 4A 642 - 1082 505 1606 185 bor ¿ündente Bli släge 1 71 48 356 16 wdhonische Blibshläge - His 9 15145 8 ilrofene Besitzungen , . 543 1091 513 1635 186 R Tousente #4 Schaden überbaupt:

Pumodilien E will 49 222 151- 1174 209 fistehende Motoren 8 4 29 100 insgesammt . | 49 230 155 1198 909

qr C: Unversicherter Schaden: Tausende M 1 Immcbiliar . « « .| 1 6 123 39 J Hier kommen auf einen Brand in Beilin 90 gégen 576 „4 amobiliar bei Vollbränten, in den übrigen größeren Städte 212 dan 1458 4, in ten fleineren Städten 3u7 gegen 4294 4, in den ndgemeinden 746 gegen 3792 # und in den Gutsbezirken 1669 gegen

S wien en *) Vergl. die Nrn. 114 und 126 d. Bl. vom 16, und 31. Mai d. I,

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ja verheerender als ein auf unbewegliche beschränkter zu. wirken. Non den aus\chließliGen Mobiliarbränd en find schließlich ‘mitzutheilen: t i L L U ¿ L L - res « orößere feinere Landges* - a Hüufigkeit : [A Städte Städte meinden bezirke betroffere Gemeinten 54 1 8 11292141 007“ 228 Brände «l 8 «T3 ob 4842 7460 1144 1602 239 davon zündende Blißschläge : -— 10 4 51 16 mccanishe Blischtäge - Fer 5 betrcfffcne Besitzungen « «| 4842 7460 1160 4635 239 þ. Tausende # Schaden überhaupt: Bet. A Lijjsax gur 6 1 6 S 14 0 landwirtb\@aftl. rzeuge- niffe iq T f aide Jrs 3 57 949 447 Brennmaterial. 0 4 0 12 L Vorräthe gewerbl.Nokbftoffe L 58 8 3 fertige u. balbfertige Waaren 18 89 36 *BI Mökel- Kleider, Wäsche, Betten i 14s oil 32s 97 236 36 £0 Arbeitämaschinen u. Werk- / Î Fed 1 e: «3230 28 6 45 18 3l 29 nit untershiedene Mobilien | 0 0 22 0 insgesammt. | 127 4292 217 710 4809 “e unversigdezter Schaden: Tausende #6 an Mobilien «6 | iy 95102 2B 115 33 Ginem terartizen-Braude filen -also in Berlin nur 26 gegen 1122 46 Mobilien bei Vollbränden, in den übrigen größeren Städten 66 gegen 2089 , in den Teiueren 190 gegen 3135 #, in den Land- gzmeinden 443 gegen 2737 A und in deu Gutsbezirken 2097 gegen 6474 6 zum Opfer. S Konstanz wurde gestern in Anteesenheit des BVräsitenten des Reichs Bersierungtamts Gaebel, des Bertreters dex badischen Regitrung. Landeskommifsars von Beodmann und der Vertreter der siadtisen Bebörden- der dreizebnte ordentlihe Berufs genossenschaftstag unter dem Versig von Gerhardt-Glberfeld abzehalten. Der Neichttags-Abgeordnet? Noesicke-Dessau referierte, dem „W. T. B.* zufolge, „über die BeschiEkung der Weltautsiellung in Paris, Direktor Mor Sólisinger-Berclin - berichtere über das Zusarnmenwirken der deutichen Vereine vom Rothen Kreuz mit den Berufsgenofsenschaften: Die Versammlung genrbmigte wah eingehenden Ausführungen des Kommerzienraths Emil Jarob-Berlin über die menfen- freuidlitzen Veitrebungen dieser Vereinbärung die leßtere einftimmia. Fm weiteren Verlaufe der Berathungen svrach Dircktor Vern ei» “Berlin üter die Stellung der Beauitragten- und ihr Verhältniß zu den KastliGen Auisichisbeamten. Die Angelegenheit wurde auf Antrag des Reichetagé-Abgeordneten Roeside no@mals dem Auss@uß zur Vorberathung überwiesen, Dr. LaGmann-Bexlin referierte über die Novelle ium Invaliditäts- und Alteréversiherungêgeich und legte dar, raß die Réntcnstellen für die Unfaßversiherung nicht geeignet feien. Ro sickc-Barlin trat für die Rentenstellen ein, weil er die Betheiligarig ver Arbeiter au bei der Feststellung der Renten für nothwendig bält. Dié Versammlung nahm eine Resolution im Sinne des

N-f rentên | an. Der nächste Beruf8genossenschaftsiag findet in Breslau ftatt.

Zur Arbeiterbewegung.

Au3 Her ne liegen über den Ausstand der Bergarbeiter fofgeade Mittheilungen des „W. T. B.“ vor: Bei der gesirigen Morgenschiht fehlten auf» der ZeŸe „Friedri der Große“ von d29 Mann 694, aufder Z:ch2 „v. d. Heydt" von 392 Nann 316, auf „Jula“ ton 361 Mann 184, auf „Constantin der Große“ feblten 48, au? „Mont Geznis* von etwa 800 Mann 23, auf Zeche „Shamreck“ (Morgen- und Mittagéshi@t zusammengelegt) von 1736! Mann 1318, Im Ganzen fehlten also 2493 Mann. Bei der Mittagsschicht feblten auf der Z-che „Friedri der Große“ von £50 Piann 440, auf der Zeche v. d. Heyoi* von 354 Mann 339, auf „Julia“ von 348 Pecann 251, auf „Conftantin der Große“ von 190 Mann 72, auf „Mont Cenis” fehlten alle 633 Mann. Jm Ganzen fehlten bei der Mittags» {bit 1735 Mann Wie der „Boch. Anz.“ aus Herne meldet, 1 ge’tern Abend ein Bataillon des Nicderrheinischhen Füsilter- Regiments Nr. 39 taselbft eingetroffen. Die einzeiuen Kom- panien wurden auf ‘die verschiedenen Zehen vertheilt. Die Nat verlief rubig. Heute früb is cin zweites Bataillon und der tommandierente General / von Mikusch - Buchberg aus Müntter eincetroffen. Ferner sind noch zwei “Bataillone des Ins fanterie « Regiments * Herzog Ferdinand von Brauns {weig (8. Westfälishes) Nr. 57 aus Wesel und eine friegéstarke Eskadron des Kürasfier-Regimentsvon Driesen (Westfälisches) Nx. 4 aus Münster în Herne cingetrof{en. Heute Ve1m ttag ist der Köotnmandeur der 14. Divifion, Generallutnant voa Kampy mit feicem Stabe aus Düsseldotf in Herne angekomnien. —- Wie die „Rhein.-Westf. Ztg“ berichtet; wurden gestern bei der Mittagzescchiht Angriffe auf Arbeitéwillige ‘durch Polizei und Gen- darmeriz mit blanker Waffe verhindert.

Aus Bru wird der „Köln. Ztg.“ unter dem 23. Junî ge-

\Hrieten : Die in einem Previnztälblatie enthaltene Nachricht, taß cin Teil dcr Bekegschast der Gewerkschaft König Ludwig auéständig set, ift unwahr ; die Belegschaft arbeitet vollzählig, bis iet sind keinerlei Uagehörigkeiten oder Ausschreitungen hier vor- ckemmzen. 4 Nus Krefeld wird demselben Blatt zur Ausstand8bewegung der Seiden- und Sammetweber berichtet: In der Seiden- webere: von Michels u. Co: waren 3s Arbeiter in den Ausftand getreten, weil die Arbeitgeber dem Ansinnen der Arbeiter, eine Vieisterin zu ent: lassen, Widerstand entgegengesehßt hatten. Das Haus kat bereits 22 Weber vnd Weberinren als Ersatz für ‘die Ausftändigen gefunden. --- In Sühteln hatte h bei drn Bardwebern- des Hauses Gebr. Rossis ein Meist:r wmißlietig gemacht, und die Arbeiter reichten die Kündigung cin; aber arch hier blieb der Arbeitgeber fst, und so saßen iy t1e Arbeiter genöthigt, ihre übereilte- Kündigeng zurück¿unehmen.

n Leip zig: sind einer Mittheilung ter „Voss. Ztg." zufolge in den Lohmann?f\cchen Mufikwerken fast fämmtli@e 700 At- heitèr ausständig, weil zie Direktion {h ten Wünschen der Arbeiter wezen - der Verseßung des Wérkfühters |" nicht gefügt bat. Fn der Ranchwaarenzurichterei von Franz Henkel in L „Lindenau bab:n die Kürschner wegen Lohrnstreites die Arbeit niedergelegt. Wie dié „Leiv1. Zta." beritet, kommen etrwoà 30 Gehilfen in Nrache.

Hier in Berlin hielt der Arbeitgeberbund des Maurer- und Zimmerergewerbes für Berlin! zud feine Vorort? gestern eine auzerordentlite Gercralversammlung ab: Der Vor sigende spa über die Verhandlungen vor dem Einigungsamt, wobci er, wie die „Voss. Zta.“ mittheilt, betonte, daß die Mitglieder des Bundes die einge» gangenen Verpflichtungen voll erfüllen würden. Für die zu bildende Ats zehner-Kommission, deren Vorstßender ftets der Borsißende des Berliner Géewerbegerihts sein muß, wurden dann von den Arbeits cebern neun Mitalieder gewählt. Der Kommission liegt es ob, in Zukunft alle Streitigkeiten im Baugewerbe zu {licht-n. Die Arbeiter haben ebenfalls neun Mitglieder in die Kommission zu

wählen. : Kunst und Wissenschaft. Große Berliner Kunstausstellung.

ILT,

L. K. - Die Kollektivausftellung der Wiener Künstlergenossenschaft, die in der vorigen Wode in den Sälen 21 und 25 des Auéstelungsgebaudes eröffnet wurde, erhebt sih zwar nicht wesentli über das allgemeine Niveau: dec dicsjährigen Kunst- hau, fügt óber rem Gesammtbilde einen belebenden Zug ein. Die größte Leinward hat Paul Jcanowtits bej-

esteuert: „Furor toutonicus“ nennt er die Da: stellung der Schlacht fm Teutoburger Walte (2344), Die Eintönigk it in Farbe und

Komposition {wäht diz Wirkung des in Einzelheiten niht unbe- deutenden! Bildes erbeblich ab. Die Versuche, der monumentalen G ihren Platz: zurückjuerobern, müssen \cheitern in ciner eit, deren -Kunustübung von: der: vnmittetbaren Naturbeobahkung aus- geht -ud in der Wiedergabe ershauten - Lebens: ihr Ziel feht. A Stil, der neuerdings als Rückshlag - diefer naturalisfishen Strömung ich eingestellt hat, ift im wesentlichen aus - defgrativen Glementen _ent#anden, - denen das Gegens ständlie aëzubasseit Hat. “Nicht der Vorwurf, fondern allein die Individualität des Künsilers bestimmt die Ausführung. Literarische und viychologische Reflerion aber liegt dem ‘modernen Künstlèr weit näher als histocische, die stets den Schaffen8trieb“ “zu hemmen oder do auf -äußece Abwege ‘zu drängen “droht. Dieses Abbiegen in illustiative Bahnen, - auf denen Berechnung und fiügelnde! Erwägung dem Temperament und dem Kunst- gefübl-- die Führerrolle - enircißen, tritt unverkennbar in _den Bildecn von Hans Temple und Julius S{hmfid zu Tage. Exrsterex bat den Korso der Wiener Jubiläums, Ausstellung 1898 mit der- Gewandtheit eines geübten Berichterstattérs geschildert (2385), chne andéren Ghraeiz als den, recht deutlich und amüsant zu sein. Die Freude der- Beschauer -erjchövft fich in-dem Wiedererkennen eins zelner - Gestalten der Wiener Gesellshaft, das künstlerische Bedürfniß aber bleitt dabei außer Rechnung. Nicht viel anders ftebt es um die aliwiener Howzeitsscene (2388), ‘die ‘auch “dur witige Episoden und anekdotenhafte Zuspizung des Vorgangs die Aufmerk- samfkeit von den rein maleri|chen Qualität:n des Bildes" ablenkt. Es wäre indeß unkillig, der Technik Templ-’s, die au) in zwei subtil gemalten Stilllcben, dem „Sattel tes Katfers Marx“ (2386) und dem „Krönungsgescirr“ (2387)- effektvoll hervorgctehrt wird, Beweglichkeit abzusprecen. Nur die Absicht, in der er iz verwendet, behält etwas Untreies. Fulius Schmid führt uns ineinealtwiener Abendaesellschaft, ia der Franz Scubert am Flügel die Honneurs uiacht (2378). Auch er bleib? im Gegenständlichen so tief stecken, daß man von dem Bilde faum mehr erzählen könnte, als es selb# oder vielmehr sein Motiv sagt. Die etwas altmodishe Malweife is wohl faum ge- wählt, um dzr Schilderung den Charakter einer gleihzeitigen Kunst- leistung zu geben, fiz entspricht vielmehr, wie ein Damenbildniß des- selben Malers erkennen läßt, dessen etwas rückstäntiger Ausbildung. {e Porträtmalerei dec Wiener Schule hat bis auf zwei elegante Arbeiten von Leopold Horovit (2341, 2342) und ein Reiter- biloniß Seiner Mojestät des Deutschen Kaisers von Adalbert von K of sak (2358) keine nennerswerthe Vertretung in dieser Ausstellung ocfunten. Die Absit, Leibl?'s Vorbild zu erreichen, spricht vornehm- li) aus: dem Studienkopf von G. A, Oeconomo (2367); solche NIUGE lebren die Feinheit und Kraft der Malweise Leibl's doppelt |MaBen.

Zahlreich sind die österreichishen Landschaftsmaler ershienen; unter ibren Werken triffen wir die besten Leistungen neben manchen recht dilettantishen Unzulänglichkeiten, als welche z. B. die Veduten aus Hallein vo1 Hans Wilt (2395, 2396), der „Herbstabend“ von E. Kasparides (2346) troy ter imprefsionistischen Haltung si fennzeihnen. Schottishe Feinfarbigkeit giebt den Frühblinrg8- bildern aus dem Wienerwald (2373—2375) von August SBäffer, dem gegenwärtigea Leiter der Kaiserlichen Gemälde- Galerie, den Reiz vornehmer Schmr.ckstücke. Etwas kräftiger in den Karben gehalten, aber gleihw-hl zart in der Stimmung find die FleMlands&asten von Tina Blau (2313, 2314) und Alfred Zoff (2398, 2399). Letztere interessieren durch die pikante, \spißige Pinsfelführung, die mi1 seinabwägendem Geshmack angewendet ist und ih von Kleinlickeit und Härte fernzukalten weiß. Adolf Kauf- mann kat etne zartgestimmte Herbstlandshaft (2348) und ein Pastell „Thaumwetter“ (2349) ausgestellt, die viel Selbständigkeit und ernstes Naturstudium verrathen und dem Künstler unterden jüngeren Wiener Land- schaft8malern einen Play im Vordertreffen anweisen. Auth die „fonnize Straße in D-:utsh-Altenburg* vonNudolf NRivarz (2371) und der „Dürnstein“ von Max S uvypant|chit#\ch (2384) fallen durch kräftigen, pastofen Farbcnaustrag und scharfen Blick für das Charafkteriftische des Naturbildes vortheilhaft auf. Die „S@losserwerkstait“ von Carl von Merode (2363) dagegen is für die Nerven der Salon- damen besonders fein vräpariert und parfümiert, sodaß die Eigenart des Motivs etwas durch diese Feinkünste verwischt wird.

Unter den plastishen S&öpfungen der Wiener sind besonders die \cGarf geprägten und fein ziseli-1ten Medaillen und Plaketten des Nltmeisters Anton Scharff (2420) hervorzuheben, neben denen die „leihartigen Arbeiten von F. X. Pawlik (2414) als unfelbständige Gtachabtiungen wirken. Ein Bronzekopf Becthoven?s von Carl Wol lek fesselt dur die unverwüstlihe Prägnanz der Züge, die in engstem Anschluß an die bekannte Maske Klein?s gzbild.t sind.

Die Worysweder. Zwelundzwanzig Kunstholz;shnitte nah Gemälden, Náädierungen und Zeichnungen. Text von Aemil Fendler, (Meisterwerke der Holzschneidekunst, Neue Folge, Heft VTI) Verlag von I. J. Weber in Leipzig. In Mappe Pr. 10 M Die unter dem Namen der „Wocpêweder“ bekannte Vereinigung von Malern bat sch in kurzer Zit einen bedeutenden Ruf erworben, Bon threm Können bietet die vorliegende Mappz2 eine NMeihe ckarakteristisher Proben. Es ift eine stille, ernste Kunft, genährt dur innizes Zusammenleben mit der Natur, die aus diesen Schilderungen \ckwermüthiger Moor- und Heidelandschaften und ihrer urwüchsigen Bevölkerung spricht. Außer den drei Begründern der Vereinigung, Fritz Matckensen, Otto Modersohn u-d Hans am Ende, die im Jahre 1859 in dem weltentlegenen hannoverschen Dörf{ben Worpswede zuerst ihr Hzim aufs{lugen, sind auch noch Friy Overbeck, Karl Innen und Heinri Vegeler, die sich später anschlossen, vertreten. Die fein getôntzn Kolzschnitte, welche die Originalgemäl? e, Radierungen und Zei&Gnungen reproduzieren, geben in ihrer technisch sorgfältigen Ausführung Zeu m von der hohen Leistungsfähigkeit des Weber’ hen Xylographischen Sn ituts.

Land- und Forstwirthschaft.

Saatenstand in Canada. Montreal, den 15. Juni 1899.

Provinz Ontario: Herbst-Weizen: Infolge un ünstiger Witterung während des verflossenen Winters wenig S(hnee bei andauernder strenger Kälte haken die Saaten stark gelitten. Die Auésichten auf Erhaltung der unbeshädigt gebliebenen Saaten sind d:rzeit befriedigend. |

Frübjabrs-Weizen: Die Ginfaat hat in manchen Distrikten infolge nasser Witterung verspätet stattgefunden; der Saatenstand ist ein günstiger. ; :

Provinz Manitoba: Die Einsaat, welché nur im Frühjahr statifindet, ift untec günstigen Witterungsverhältnissen, jedech verspätet vor ih gegangen. Die Anbaufläche für Weizen hat um mehr als 10 4 gegen das Vorjahr zugencmmen. Der Saatenstand ist ein günstiger.

Ueber die Nordwest-Territorien liegen ncch keine Nachrichten vor.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten.

(Aus den , Veröffentli&ungen des Kaiserlien Gesundheitsamts", Nr. 26 vom 28. Juni 1899.)

Pest.

British-Ostindien. In dek Wehe vom 13. bis 20. Mai

Fat die Pest ia allgemeinen erheblich abgenommen, Die in dieser Zeit aus allen Theilén dés Landes zur Meldung gelangten, durch die Seuche verursahten Todesfälle Mes ih auf 953; diese Zahl ist eringer als jede ter wöchentlichen Sterblichkettöziffern, die di? tatistiken seit dem - 30. Juli v. J. aufweisen. In der Stadi Bombay stuben während der Berichtswoche 291 Personen gegen

Ta S Bai D Á R am