1899 / 156 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 05 Jul 1899 18:00:01 GMT) scan diff

| E v. Issendorff, Q Regts. Nr. 101 Kaiser Wilhelm, König von Preußen, dem Regt. _*- aggregiert. Die Majore: Große,

i M : E, i N A S rhr. v. _Friejens- , e S Rang eines Brigade

Haugk, von der Armee, -

hrung der 2. Kav. Brig. Nr. 24 lt. beim Stabe des 2. Gren.

ommandeurs , verliehen. v

Bats. Kommandeur im 4. Juf. egt. Nr. 103, unter Versezung zum Stabe des 2. Gren. Negts. Nr. 101 Miser Wilhelm, König von Preußen, de Vaux, à la suits des 1. (Leib-) Gren. Regts. Nr. 100 und Kommandeur der Unteroff. ule und Unteroff. Vorschule, zu Oberstlts, befördert, Nie ber- ga l, Bats. Kommandeur im 7. Inf. Regt. Prinz Ges Nr. 106, n Genêhmi s seines Abschiedsgesuhs mit Been zur Disp. gestellt und zum Bezirk3-Offizier beim Landw. Bezirk Meißen ernannt. Die Majore: Edler y. Querfurth, aggreg. dem 2. Gren. Regt. Nr. 101 Kaiser Wilhelm, König von Preußen, Wilsdor f, aggreg. dem 7. Inf. Regt. Prinz Georg Nr. 106, als Bats. Kommandeure in diese Regtr. eingereiht, v. dem Busch, ' aggreg. dem 9. Inf. Regt. Nr. 133, als Bäts. Kommandeur in das::4, Inf. Regt. Nr. 103 ver 18 Den Majoren: v. Carlowiß-Maxen, beim Stabe des 1. Ulan. Regts. Nr. 17 Kaisec Franz Joseph von Oefsterreih, König von Ungarn, Frhr. v. Welck, beim Stabe des 2 RENINeDu . Regts. Nr. 19, Frhr. v. Milkau im 1. Königs-Hus. Regt Nr. 18 und Silulant er 3. Div. Nr. 32, Patente ihres Dienstgrades verliehen. ie Hauptleute: Stein, Komp. Chef im 13. Inf. Regt. Nr. 178, unter Verseßung zum 11. Inf. Regt: Nr. 139, Graf v. der Schul en- burg-Hehlen, Komp. Chef im 2. Gren. Regt. Nr. 101 Katser Wilhelm, König von Preußen, ‘unter Verseßung zum 12. Inf. Regt. Nr. 177, ‘Blaßmann, Komp.- Chef im 9. Inf. Regt. Nr. 133, zu ‘überzähl. Majoren befördert und agaregtect, Maaß, aggreg. dem E Regt. Prinz Friedri August Nr. 104, zum überzähl. Maior befördert, v. Kommerstaedt, Komp. Chef im 3. Jäger- Bat. Nr. 15, in glei{her Eigenschaft in das 2. Gren. Regt. Nr. 101 Kaiser Wilbelm, König von Preußen verseßt, v. d. Decken, Komp, Chef im 2 Gren. Regt. Nr. 101 Kaiser Wilhelm, König von reußen, . vom 15. Juli d. J. ab zur Dienstleistung zur orps - Intendantur XIT (1. K. S.) Armee - Korps kommandiert, Müller . im 13. Inf. Regt. Nr. 178, - zum Komp. Chef ernannt, ‘Den Hauptleuten: Deneke, Komp. Chef im 11. Inf. Regt. Nr. 139, v. Wißleben, Komp. Chef im Schügen-(Fü!.-)Regt. nz Georg Nr. 108, Lommaß\sch im 3. Inf. Regt. Nr. 102 rinz-Regent Luitpold von Bayern und un der 2. Inf. Brig. r. 46, Treusch v. Buttlar, Komp. Chef im 1. (Leib-) Gren. Regt. Nr. 100, v. Ziegesar, à la suite des 1. Jäger-Bats. Nr. 12 und Intend. Rath bei der Korps-Intend. XIX. (2. K. S.) Armee- Korps, Patente ihres Dienstgrades verliehen. Die Oberlts. : Swchöône im 14. Inf. Negt. Nr. 179, unter Derseuno in das 3. Jäger-Bat. Nr. 15 mit Beibehalt der Uniform, Schmalz im 7, Inf. Regt. Prinz Georg Nr. 106, unter Versezung in das 10. Inf. Regt. Nr. 134, Schröder im 4. Inf. Negt Nr. 103, Ny im 10. Inf. Regt. Nr. 134, Gretsch el im. 14. Inf. Regt. r. 179, diesen unter Verseßung in das 9. Inf. Regt. Nr. 133, zu Hauptleuten und. Komp. Chefs, Aster (Georg) im Schüyßen- (Füs.-)Negt. Prinz Georg Nr. 108, zum überzähl. Hauptm., Rothe, à la suite des d. Inf. Regts. Prinz Friedrich August Nr. 104 und Mitglied der Gewehr-Prüfungskommission in Spandau, zum Haupt, vorläufig ohne Patent, befördert, Riédel: im 5, Inf. Regt. Prinz riedrih August Nr. 104, vom 1. Juli d, J. ab auf ein Sahr zur ienftleiftung zum Train-Depot XITk. (1. K. S.) Armeetorps kom- mandiert. Die Lts.: Gause im 6. Inf. Regt. Nr. 105 König Wilkelm 11. von Württemberg, Seeger im 9. Inf. Regt. Nr. 133, Frhr. v. Welck im 4. Inf. Regt. Nr. 103, rhr. v. dem Bussche-Haddenhausen im. 2. Grenadier- egt. Nr. 101 Kaiser Wilhelm, König voa Preußen, Rühlmann im 11. Inf. Regt. Nr. 139, zu Oberlts. befördert, Beckmann im 14. Inf. Regt. Nr. 179, vom 1. Juli d. I. ab auf ein Jahr zur Dienstleistung zum 3. Feld-Art. Regt. Nr. 32 kommandiert, Brandt, MWinckler im 8. Inf. Negt. Prinz Johann Ses Nr. 107, Pra- mann im 5. Inf. Regt. Prinz Friedrich August Nr. 104, in das 14. Inf. Regt. Nr. 179 verseßt. Hamann, Unteroff. im 12. Inf. Regt. Nr. 177, Edler v. der Planiß, Oberjäger im 1. Jäger-Bat. Nr. 12, zu Fähnrichen ernannt. Plaßmann, Rittm. und Eskadr. Chef im 2. Königin-Hus. Regt. Nr 19, Struve, Rittm. und Eskadr. Chef im 1. Königs-Hus. Regt. Nr. 18, Patente ihres Dienstgrades verliehen. Rust, Oberlt. im 2. Königin-Hus. Regt. Nr. 19, zum überzähl. Rittm,, Moriß, Oberlt. im 2. Ulan. Regt. Nr. 18 und Adjutant der 2. Kav. Brig. Nr. 24, zum Rittm., befördert. Frhr, v. Frit\ch, Oberlt. im Garde-Reiter-Regt., dessen Kommando zur Königl. Sähs. Gesandtshaft in Berlin um ein Jahr verlängert. Die Lts.: Kirsten im 2. Königin-Hus. Regt. Nr. 19, Bramsch im 2. Ulan. Regt. Nr. 18, zu Oberlts. befördert. Frbr. v. Frit \ch Alexander) im Karab. Regt. vom 1. Juli d. J. ab, unter Stellung à la suite des Regts., auf ein Jahr beurlaubt. Brunner, uptm. beim Stabe des 2. Feld-Art. Regts. Nr. 28, zum überzähl, Major Schulze (Walther), Roederer, Lts. im 2. Feld-Art. Regt. Nr. 28, zu Oberlts, befördert. Pieysch, Oberlt. im Fuß-Art. Regt. Nr. 12, vom 1. Juli d. J ab - auf ein Jahr zur Dienstleistung zum 1. Feld-Art. M: Nr. 12 kommandiert. Redlich, Oberlt. im Fuß-Art. Regt. Nr. 12, ein Patent feines Dienstgrades verliehen. Conrad, Oberlt. im Pion. Bat. Nr. 12, unter Verseßung zu den Königl. Sächs. Kompagnien des Königl. reuß. Gisenbahn-Regts. Nr. 2, zum Hauptm. und Komp. Chef be- reu Siegdliy, Oberlt. im Pion. Bat. Nr. 12, ein Patent seines Dienstgrades verliehen. Fiedler, Lt. im Pion. Bat. Nr. 12, zum Oberlt., vorläufig ohne Patent, befördert. ; Fm Beurlaubtenstande. 28. Juni. Die Lts. der Res.; euner des 5. Inf. Regts. Prinz Friedrih August Nr. 104, Püuhler des 10. Inf. Regts. Nr. 134, v. Carlowißh des Garde- eiter-Regts.,, zu Oberlts. befördert. Grünweller, Hauptm. z. D., zuleßt Bezirks-Offizier beim Landw. Bezirk 11 Chemnitz, unter Bang der geseßlihen Pension in der Landw. Fuß-Art. . Aufgebots wiederangestellt. Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 28. Juni. P oten, charakteris. Gen. Lt. und Kommandeur der 2. Kav. Brig. Nr. 24, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit Pension und de: Crlaubniß ¡um Forttragen der Gen. Uniform mit den vorschriebenen Abzeichen, unter dem 30. Juni d. I, v. Schönberg, Major und Bats, Kommandeur im 2. Gren. Regt. Nr. 101 Kaiser Wilhelm, König von Preußen, in Genehmigung seines Abshiedsgesuches mit Pension und der Erlaubniß zum E der Negts. Uniform mit den vor- eshriebenen Abzeichen, zur Diép. gestellt. Claus, Hauptm. und Komp. Chef bei den Königl. Sächs. Kompagnien des Königl. Preuß. Eisenbahn-Regts. Nr. 2, mit Pension und der Erlaubniß zum ba der bisherigen Uniform mit den vorgeschriebenen Abzeichen, owie mit der Aussicht auf Anstellung im Zivildienst, v. Donat, Schroeder, Hauptleute und Komp. Chefs im 10. Inf. Regt. Nr. 134, mit Pension, der Abschied bewilligt. Eunicke, Hauptm. und Komp. ' Chef im 4. Inf. Regt. Nr. 103, in Genehmigung feines Abschiedsgesuches mit Persion und der Erlaubniß zum Tragen der Armee-Uniform zur Disp. gestellt, Getßler, Lt. im 14. Jnf. Regt. Nr. 179, Koldewey, charakteris. Major z. D,, zulegt Komp. Chef im Pion. Bat. Nr. 12, letzterem untec Fortgewährung der geseßlichen Penfion und mit der E-laubniß zum Forttragen der bisherigen Uniform mit den vorgeschriebenen ‘Abzeichen, der Abschied bewilligt. m Beurlaubtenstande. 28. Juni. Schuberth, Hauptm. s. des 2. Gren. Regts. Nr. 101 Kaiser Wilhelm, König von reußen, Frhr. v. Boyneburgk, Rittm. der Res. des 1, Ulanen- gts. Nr. 17 Kaiser Franz K oseph von Oesterrei, König von Ungarn, Bl ümich, Hauptm. der Res. des Fuß-Art. Regts. Nr. 12, mit ‘der Erlaubniß zum Tragen der Uniform der Res. Offiziere

ie fburide %, Genpnnungen, Befe der l hen, Gen. Major und Kommandeur der“ : . Nr. 89, Wiednetf, G -MAlAE unv Kottmah ur Patente ihres Dienstgrades, 44 und Abtheil. Chef im Kriegs-Ministerium, .

e e nf. 1. 2 fgebots. Wien r her, ¿ der Jäger 1. es Landw. Bezirks Zwickau, - Krüger, Lt. der Inf, 2. Aufgebots des

Landw. Boi ‘Plauen, d fen Mit der rlaubniß zum Tragen der

Landw. Armee-Uniform, Bauendahl, Oberlt. der A . Auf-

ges des Landw. Bezirks ft behufs Ueberführung zum

andsturm 2. Aufgebots der Abschied bewilligt.

m SanitätsKorps. 28. Juni. Dr. y. Bünau, Stabs- und Bats. Arzt vom 2. Bat. 4. Inf. Negts. Nr. 103, unter dem 1. Juli 1899 von dem Kommando zur Univecsität Leipzig ent- hoben. Dr, Voigt, Oberarzt vom Seftungägeianan, unter Kom- mandierung zur Universität Leipzig vom 1. Jult 1899 ab, in das 9. Inf. Regt. Nr. 133, Fischer, Oberarzt vom 3. Feld-Art. Negt. Nr. 32, zum Festungsgefängniß, Overman, Oberarzt vom 4. Inf. Regt. Nr. 103, in das 3. Feld-Art. Negt. Nr. 32, unter dem 1. Juli 1899, verseßt. Die Unterärzte der Res. : Dr. Bode des Landw, Bezirks Dresden-Altst., Dr. Zimmermann des Landw. Bezirks Meißen, Dr. Krahl des Landw. Bezirks Bauyen, Dr. Lehmann des Landw. Bezirks Wurzen, zu Assift. Aerzten befördert. Dr. Glöckner, Stabsarzt der Landw. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Großenhain, behufs Ueberführung zum Läandfturm 2. Aufgebots der Abschied bewilligt.

Evan gelishe Militär-Geifiliche. 27. Juni. Plat, Hilfsgeistliher in Olbernhau, als evangelisch- lutherisher Div.-Pfarrer in Chemniy, unter dem 1. Juli 1899 an-

gestellt. Beamte der Militär-Verwaltung.

Durch Allerhöchften Beschluß. 26. Juni. Rohde- wald, Regierungsbaumeister, zum Garn. Bauinsp. unter dem 1. Juli 1899 ernannt.

Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 21. Juni. Hildebrandt, Kunerth, Kasernen-Infpektoren in Dreöden, als Kontrolführer auf Probe, erfterer zur Garn. Verwalt. Wurzen, leßterer zur Garn. Verwalt. Kamenz, Engler, Kasernen-Jusp. in Dae zur Garn. Verwalt. Dresden, unt:x dem 1. Oktober d. J. verseßt. |

22. Funt. Kultßscher, überzähl. Vize-Wachtm. und Militär- anwärter, unter dem 15. Juli 1899 als Regiftrator bei der Zentral- Abtheil. des Königl. Sächs. Generalstabs angestellt.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 5. Juli.

Fhre Majestät die Kaiserin und N sind, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Nachmittag an Bord der Segel-Yacht „Jduna“ in Gravenstein. eingetroffen.

Der Staatssekretär des Auswärtigen Amts, Staats-Minister Graf von Bülow hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten. - Während der Abwesenheit desselben ift mit seiner Vertretung der Unter-Staatssekretär, Wirkliche Geheime Legationsrath Freiherr von Richthofen betraut.

Laut telegraphisher Meldung ist S. M. S. „Hertha“, Kommandant: Kapitän zur See von Usedom, mit dem Zweiten Admiral des Kreuzer-Geshwaders, Kontre-Admiral

rige an Bord, am 1. Juli von Tsintau nah Kobe in See gegangen, am 4. Zuli in Kobe eingetroffen und beabsichtigt, am 9. Zuli nah Yokohama in See zu gehen.

S. M. S. „Jrene“, Kommandant: Fregatten-Kapitän Obenheimer,- ist am 1. Juli von Tsintau nah Fusan S in See gegangen, am 4. Juli in Fusan eingetroffen ‘un beabsichtigt, am 11. Juli wieder in See zu gehen. ;

S. M. S. „ZJ{ltis“, Kommandant: Korvetten-Kapitän Lans, ist am 30. Juni in Tsintau eingetroffen.

S. M. S. „Kaiser“, Kommandant : Kapitän zur See Stubenrauch, ist heute in Sabang (Niederländish-JFndien) eingetroffen und beabsichtigt, morgen nah Colombo (Ceylon) in See zu gehen.

Schwarzburg-Nudolftadt.

Die Session des Landtages ist gestern durh den Staats- Minister von Starcke geschlossen worden.

Oesterreich-Ungarn.

Der Minister des Auswärtigen Graf Goluchowski hat sich gestern auf mehrere Wochen nah Vit tel im Departement der Vogesen begeben. :

In der - gestrigen Sißung des ungarischen Unter- hauses erklärte der Ana inister von Lukacz bezüglich der Aufnahme der Baarzahlungen seitens der österreichisch- ungarishen Bank : es würde nicht zwcckmäßig gewesen sein, die imperative Bestimmung ins Gesey aufzunehmen, daß mit der Einzichung sämmtliher Staatsnoten au sofort die Aufnahme der Baarzahlungen erfolgen müsse, da ver- schiedene Maßregeln, wie die leit ung und der Notendruck, noch einige ke vielleicht sogar drei Jahre in Anspruch nehmen dürsten und niemand wissen könne, wie die wirthschaftlihen und internationalen Verhält- nisse sich zu jener Zeit gestaltet haben würden. Jn- dessen seien die Regierungen verpflichtet, nah Beendigung der einzelnen Akte der Valutaregulierung den Parlamenten eine Mittheilung zu machen. Falls die Lage der Auf- nahme der Baarzahlungen nicht ungünstig sei, werde zweifellos die Beendigung der alutaregulierung Se Die Strömung gegen die Valutaregulierung in einigen öster- reichischen Kreisen habe sih jeßt vermindert, es würden derselben dort keine METBNe mehr in den Weg gelegt. Die Regierung habe mit Rücksicht auf die wich- tigen Aufgaben , welhe der BZentralbank sowohl bei der Vorbereitung der Valutaregulierung als auch bei der Aufnahme der Baarzahlungen und der Aufrecterhal- tung einer geordneten Valuta oblägen, den Standpunkt ver- treten, daß es age sei, ein Uebereirlkommen mit der bestehenden gemeinsamen Bank zu treffen, falls diese die ungarischen Ansprüche. in jeder Beziehung befriedige, als eine selbständige ungarische Bank zu errichten. Zwei Forderungen namentlih seien an die Bank gestellt worden :

d Abzeichen der Absch d T mit ‘dec Valutareguli

sie dur ihre’ Justitutionen Sicherhei D! E p berehtigtén Ansprüchen als Kediiquelle ‘und allen J erung zusammenhängenden“ Aufgaben ne jen werde. Ferner müsse die Bank ‘dem steigenden erth des Privilegiums entsprechende SGERLEA: bieten. Diese Forderungen seien erfüllt. Der Wirkungskreis der Regierungskommissare sei erweitert und“ die Selbständigkeit der Direktion in Budapest innerhalb der Grenzen einheit- licher Leitung durchaeführt worden; endli seien die Gegen- leistungen der Bank verhältnißmäßig erhöht worden. Die Bank- und die Valutavorlagen wurden hierauf mit großer VolEhmmilhe 17 Aus gleids-V | mmtliche us gleichs-Vorlagén sind nunmehr vom Unterhause genehmigt. Die Verhandlung im Oberhause soll am 11. d. M. stattfinden. f t ne

Großbritannien und Jrland,

Das Oberhaus hat gestern, wie „W. T. B.“ meldet, die dritte Lesung der Londoner Lokalverwaltungs:Bill ohne Abstimmung genehmigt.

Jm S Rau e theilte der Parlaments - Sekretär des Auswärtigen Brodrick mit, daß der zum Stellvertreter deg britishen Konsuls Maxse in Apia ernannte Beamte der

auptpolizeirihter auf den L N Hunter sei.

unter werde während des Zeitraums -seiner Vertretung die- selben Funktionen wie Maxse versehen, den er zeitweilig vertrete, aber nicht ersche. Der Staatssekretär für die Kolonien Cha m- berlain erklärte : die Regierung des Kaplandes nehme an den Unterhandlungen zwishen der hbritishen Regierung und der Regierung von Transvaal nicht theil, aber der Gouverneur Sir Alfred Milner stehe im Meinungsaustausch mit dem Ministerium des Kaplandes. Jm weiteren Verlauf der Sißung wurde die dritte Lesung der Vorlage, welche bezweckt, den kleinen Miethern den Ankauf des von ihnen bewohnten Hauses zu ermöglichen, sowie die erst?z Lesung der Nigerbill genehmigt.

Frankreich.

Der Senat hat die Vorlage, betreffend die vier direkten Steuern, anäenommen. Ja der Deputirtenkammer legte der Minister-Präsident Waldeck-Rousseau das Budget für 1900 vor. Der Deputirte Veauregard brachte den Beschluß der Regierung, die Frage der Arbeitsverhält- nisse durch Dekret zu regeln, Ae Sprache und be- siritt, daß die Regierung das Recht dazu habe. Der Handels-Minister Millerand erwiderte, die Regierung habe keineswegs die Rechte der Kanmer beeinträhtigen wollen. Ein von dem Minister-Präsidenten befämpfter Antrag, die Anfrage Beauregard's in eine Juterpellation umzuwandeln, wurde mit 338 gegen 186 Stimmen abgelehnt. Unter dem Beifall der Linken und dem Widerspruch der Rechten verlas sodann der Minister-Präsident Waldeck-Rousseau ein Dekret, durh welches die Session geschlossen wird.

Spanien.

Aus Barcelona wird dem „W..T. B.“ berichtet: Mit dem Einbruch der Nacht fuhren vorgestern Abend einzelne Gruppen fort, Steine gegen die Kaufläden zu schleudern. Zwei Geistlihe wurden verhöhnt. Die Gendarmerie stellte die Ordnung wieder her. Jn Alicante bewarf eine Volks- menge die Läden, deren Schließung verweigert wurde, mit Steinen und steckte ein ftädtishes Steuerhaus in Brand. Jn Valencia wurden die Ansammlungen der Menge durch Kavallerie zerstreut. Die Nacht vom 3. zum 4. d. M. verlief ruhig. Jn Saragossa herrschte am Montag große Erregung, die den Ausbruch von Unruhen befürchten ließ.

Niederlande.

Gestern, am Jahrestage der Unabhängigkeits- erklärung der E Staaten von Amerikaz legte, wie „W. T. B.“ berichtet, der Botschafter White im Namen des Präsidenten uno des Volkes der Vereinigten Staaten einen silbernen Kranz am Grabe Hugo de Groot’s in der neuen Kirche in Delft nieder. Viele Delegirte zur Konferenz, die niederländischen Minister und Vertreter der niederländischen Behörden wohnten der Feier bei. Jn einer Ansprache führte der Botschafter aus, er chre das Genie de Groot’s, dcs Schöpfers der humanitären Ideen, welche die Konferenz im Haag jeßt in universellen Vereinbarungen formulieren wolle. Der niederländische Minister des Aeußern de Beaufort dankte im Namen der Regierung und des Volkes der Niederlande.

Belgien.

Bei Beginn der gestrigen Sißung der Repräsentanten- kammer erklärte, dem „W. T. B.“ zufolge, der Minister- Präsident Vandenpeereboom im Namen der Re- gierung: Am leßten Freitage habe er erklärt, daß die Re- gierung auf das Lebhafteste zu einer Versöhnung und Be- ruhigung zu gelangen wünsche. Mehrere Abgeordnete hätten neue Wahlvo1 schläge angekündigt. Die Regierung willige ein, dieselben in Empfang zu nehmen und sie einer Kommission, in welcher alle Parteien vertreten sein würden, zur Prüfung zu unter- breiten. Er bitte diejenigen Mitglieder, welche Vorschläge zu machen hätten, dies bald zu thun. Die Regierung sei zu der ewünschten Verständigung bereit. Dec unabhängige Deputirte Sb egdor brachte darauf einen Antrag ein, welcher eine vollständige verhältnißmäßige Vertretung der Parteien im ganzen Lande fordert. Der Deputirte Vander velde erklärte, daß die beiden linken Gruppen der Kammer sich dem Vor- schlage der Regierung anshlössen, und fügte hinzu, die Vor- schläge seien im wesentlichen gleichbedeutend mit der Zurül- ung der Regierungsvorlage. Seine Partei billige die Bi dung diejer Kommission, denn „wir werden dort niht die Gruppen der Linken, sondern das Land ver- treten, welhes soeben einen roßen Sieg davongetragen at“, Im weiteren Verlause seiner Rede erklärte andervelde: Er sei Überzeugt, daß angesichts der Mei- nungsverschiedenheiten der Parteien die einzige Lösung darin bestehe, das Land zu befragen, entweder durch die nächsten Wahlen nah der Auflösung der Kammer oder auf dem Wege des Referendums. Er bitte, alle Vorlagen, welche bereits eingebracht seien oder noch würden eingebraht werden, sowie die Referendumsangelegenheit der Kommission zu über- weisen. Jm Namen der Parteien der Linken erkläre er, daß diese einig bleiben würden, um sih der Rückehr der Re- ierung zur Offensive èu widerseßen und neue Fig e eiten zu verhindern. Der Deputirte Woeste bekämpfte das

t biete und daß

‘und \prach_sich für ‘das Uninominalsystem aus. Er x f vab die Rechte in der Vertheidigung der konstitutionellen eiten: einig bleiben werde. j

Die Parteien der Linken haben géstern ein Manifest veröffentliht, in welchem es heißt, daß sie, nachdem sie von der Erklärung der Regierung, welhe die durch die Er- hebung ‘des Landes veranlaßte Zurückziehung der Re- gierungsvorlage bedeute, Kenntniß genommen hätten, si ver- pflichteten, einig zu bleiben, damit keine Wahlreform gat werde, bevor das Land adt sei. Das Manifest ist von allen liberalen und sozialisti L

Jn Brüssel wurde gestern Abend im Vlämischen Theater eine Volksversammlung abgehalten. Die Redner for- derten die Bevölkerung auf, in der Agitation für das allgemeine Stimmrecht O, Mehrere Bürgergardisten traten in den Saal ein, den Gewehrkolben nach oben gehalten; einer von ihnen rief: „Wir hatten 10 Patronen erhalten ; das war zu viel, denn es sind nur 7 Minister da!“ Jn der Nacht wurden von Unbekannten sämmtliche Fensterscheiben eines dem Minister-Präsidenten Vandenpeereboom gehörigen Hauses in Anderleht eingeworfen. Die Vorderfront des katholischen ‘Squlinstituts St. Louis wurde während der Nacht einen Meter hoh mit Blut bestrichen. Jn Lüttich ereignete sich

estern bei ‘der Eröffnung des Provinzialraths folgender Vorfall: Als der Gouverneur ‘am Schluß seiner Rede ausrief: „Es lebe der König!“ erhoben sich die Deputirten der Linken und riefen: „Es lebe das allgemeine Stimmrecht! Nieder mii den Alizer Einige riefen: „Es lebe die Republik!“ Ein 1ortshrittlicher Provinzialrath erklärte, daß er angesichts der Haltung des Königs davon abstehen müsse, in die Hochrufe zu Ehren der Monarchie einzustimmen. Der Deputirte Bury rieth an, die Gendarmerie in Lüttich nicht ‘cinzuberufen, weil, wie er sagte, die sozialistishen Führer die Wuth des Volkes gegen diese niht zu hemmen vermöchten. Diese Worte er- regten auf den Bänken der Rechten lärmenden Widerspruch. Die Sizung wurde unter allgemeiner großer Erregung auf- ehoben. Jn Antwerpen machte in der gestrigen Elbuna des Provinzialraths ein Vertreter der Linken den Vorschlag, der Provinzialrath möge sih für Verwerfung der Wahlvorlage aussprehen. Als hierauf ein Vertreter der Rechten gegen die der Regierung gemahten Vorwürfe Ein- \spruch erhob, entstand auf den Tribünen großer Lärm; es wurde die Marseillaise gesungen und gerufen „Nieder mit der Regierung! Nieder mit den Dieben! Nieder mit den Pfaffen !“

Rumänien.

Der Senat und die Deputirtenkammer haben, wie „W. T. B.“ meldet, gestern fast einstimmig den Geseßentwurf angenommen, durch „.welhen die Alkoholsteuer von 80 Francs zuf 120 Francs per Hektoliter erhöht wird. Das Gefeß ist noch gestern in Kraft getreten. Die „Agence Roumaine“ bemerkt hierzu: die nahezu einstimmige Annahme der Negierungsvorschläge beweise den Wunsch des Parlaments, die Regierung zu unterslüßen, um die durch die diesjährige Miß- ernte hervorgerufenen Schwierigkeiten zu überwinden.

Afrika.

Wie die „Agence Havas“ aus Pretoria meldet, sind an allen Orten in Transvaal Volksversammlungen ab- gehalten worden, in denen die Vorschläge bezüglih des Stimmrechts erörtert wurden. Ueberall wurde der Wunsch ausgesprochen, die Unabhängigkeit Transvaals geachtet zu sehen; dem Oranje-Freistaat wurde für seine Sympathie und die Hilfe, die er angeboten habe, gedankt.

Nach einer Meldung aus Kapstadt sind Hofmeyer und der Minister Herholdt gestern Nachmittag von Bloem- fontein nah Pretoria abgereist.

Australien,

Wie dem „Neutershen Bureau“ aus Brisbane ge- meldet wird, fündigte der Premier - Minister von Queensland an, er beabsichtige, beim Parlament die Be- willigung von 1000 Pfund Sterling für eine geplante Südpol-Expedition nachzusuchen.

Polynesien.

Dem „NReuter’shen Burcau“ wird aus Apia vom 28. vor. Mts. gemeldet, daß bis dahin 3500 Gewehre, die unter die alietoa-Leute vertheilten nihcht mitgerechnet, ein- geliefert worden seien. Die Mataafa- und die Malietoa- Häuptlinge hätten an Bord des amerikanishen Kreuzers

Badger“ in Gegenwart des deutschen, des britishen und des amerikanischen Kommissars eine Zusammenkunft gehabt, in deren Verlauf sie sich die Hände gereiht und Frieden ge- o ei hätten. Zwischen Mataafa und Malietoa sei eben- alls eine Zusammenkunft vereinbart worden, welcher die drei Kommissare beiwohnen würden. Der Friede sei gesichert, beide Theile seien friedlich in ihre Dörfer zurückgekehrt und warteten jeßt die Aktion der drei Mächte ab. Die Kommissare bereisten Jnseln, erklärten den Eingeborenen ihre O Ri und versöhnten diejelben. Dr. Solf übe das Amt des Präsidenten der Munizipalität aus und stehe in gutem Einvernehmen mit den Eingeborenen.

Die „Times“ edes, daß die Kommissare für die Er- nennung eines Administrators einträten, welcher nicht Unterthan einer der drei Mächte sein solle. Demselben solle ein aus Vertretern der drei Mächte gebildeter Rath zur Seite stehen. Die Kommissare begünstigten ferner den Plan, den Ober- häuptlingen eine ausgedehnte Vollmacht in den ihnen unterstellten Distrikten zu geben und einen aus Eingeborenen bestehenden Rath zu bilden, in welchem die einzelnen Bezirke vertreten seien und welcher in Apia tagen solle. rage Rath solle das Recht haben, Resolutionen anzunehmen und Vorschläge in Angelegen- heiten, welche lediglich die Jnteressen der Eingeborenen berührten, N Außerdem beabsichtigten die Kommissare, den

ächten eine Erweiterung der Jurisdiktion des Oberrichters, namentlich mit egugna me auf verschiedene Verbrehen, an- zuempfehlen. Von Weißen und Eingeborenen seien bei den Kommissaren und bei den Konsuln zahlreihe Ansprüche auf Schadenersaÿ für Verluste während der lehten Feindseligkeiten und während des Bombardemen1s gestellt worden. |

4 _Wahliysiem "mit pverxhälinißmäßiger Vertretung der Pc ms j # 1 s

hen Abgeordnetén unterzeichnet.

Parlamentarische Nachrichten.

‘Die Berichte über die gestrigen Sißungen des

errenhauses und des Hauses der Abgeordneten be- s sih in der Ersten Beilage. s

Das Herrenhaus erklärte in der heutigen (16.) Sißung, welcher der Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten D. Dr.

Bosse beiwohnte, zunächst einige zur Berathung im Plenum

niht geeignete Petitionen für erledigt und ging dann zur einmaligen Schlußberathung des aus der Jnitiative des

pais der Abgeordneten ge En Gesezentwurfs,

etreffend die Ergänzung der geseßlihen Vorschriften über 4 Ausübung der Jagd auf eigenem G unbbesit er.

Der Berichterstatter Fürst zu Salm-Horstmar empfiehlt die unveränderte Annahme.

Die Vorlage wird unverändert angenommen.

___ Hierauf folgt der mündliche Bericht der IX. Kommission über den in veränderter. Fassung von dem Hause der Ab- geordneten zurücgelangten Entwurf eines Geseßes, be- treffend den Charfreitag.

Ein Antrag des Grafen von Pfeil-Haus dorf, der die Fassung des Abgeordnetenhauses ändern will, ist zwar ein- gebracht, aber nah einer Bemerkung auf der- Tagesordnung wieder zurückgezogen.

Berichterstatter Herr v on Wedel-Piesdorf giebt einen Ueberblick über die Entstehungogeshichte und die Abänderungen der ursprünglichen Regierungsvorlage, über die früheren Verhandlungen im Herren- hause und die T arar oungen des Abgeordnetenhauses. Die vom Abgeordnetenhause beschlossene Fassung nähere sich der ursprünglichen Regierungsvorlage und hebe nur hervor, daß der Charfreitag ein bürgerliher Fetertag sein solle. Redner empfiehlt die Annahwe der Beschlüsse des anderen Hauses, weil die Beschlüsse des Herrenhauses, wie sie sh auf Grund des Antrages des Grafen von Pfeil gestaltet hätten, nicht aufrecht zu halten seien, Vom evangelishen Standpunkte aus wäre es das Ercwünschteste gewesen, die ursprünglihe Regierungsvorlage ohne den zweiten Sah, der die besonderen Vorschriften enthält, anzunéhmen. Aber das Verbot der gewohnten- Arbeit am Charfreitag wäre von den Katholiken als ein Gewifsensdruck empfunden worden, ob mit Recht oder nit, darauf könne man nicht eingehen.

(Schluß des Blattes.)

Nr. 27 des „Eitisenbahn-Verordnungs8blatts*“, heraus- gegeben im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, vom 3. Juli, hat folgenden Inhalt: Allerhöchste Konzessioneurkunde, betr. die Er- weiterung des Broblthaler Eisenbahnunternehmens, vom 7. Juni 1899. Erlafse des Ministers der ôffentlihen Arbeiten: vom 19. Juni 1899, betr. Ausübung des ftaatlihen Aufsfihtsrehts über die Erweite: rung des Brohlthaler Eisenbahnunternehmens; vom 24. Juni 1899, betr. Stempel zu Verträgen über Anlage u. \. w. von Anscluß- gleisen; vom 27. Juni 1899, betr. Abänderung der Allgemeinen Ver- tragsbedingungen für die Ausführung von Erd- u. f. w. Arbeiten, sowie von Hochbauten und Bauten; vom 28 Juni 1899, betr. Ueber- führung von Militäranwärtern tn ‘andere Dienstzröéige; vom 28. Juni 1899, betr. Anwärter für den mittleren nihttehnishen Eisenbahn- dienst, Nachrichten.

Statistik und Volkswirthschaft.

Die deutsche Theerfarben-Indufstrie 1883 bis 1898,

(Stat. Korr.) Die Herftellung künstliher Farbstoffe hat sich in Deutschland seit 30 Jahren aus kleinen Anfängen s{chnell zu einer wihtigen nationalen Thätigkeit entfaltet. Das Streben diefes Geroerb- zweiges geht bekanntlih dahin, die bisher aus organishen Natur- erzeugnifsen, wie Farbpyflanzen, Farbhölzern, Jnsekten, Mollusken u. |. w. erzielten natürlihen Farbstoffe auf künstiihem Wege wohlfeiler, reiner und in ciner ¡um Färben auch bequemeren Form darzustellen, außerdem aber neue Farbstoffe zu gewinnen, welche die natürlichen an Lebhaftigkeit und Wirksamkeit nicht nur erreichen, sondern noch übertreffen. Seit- dem im Jahre 1868 die Entdeckung gemaht wurde, daß der wichtige Krappfarbs\tof, das Alizarin, sih auf billige und bequeme Weise aus einem Koblenwasserstoffe des Steinkoblentheeres herstellen läßt, hat die Verwendung der bei der Theerdestillation erzielten Stoffe zur Farbebereitung nah und nah den heute beobahteten großen Umfang erreiht, sodaß in Deutschland ungefähr fünfmal so viel künstliche Farben als in allen übrigen Ländern zusammen gewonnen werden,

Nach der deutschen Berufs- und Gewerbezählung waren am 14. Funi 1895 im Deutschen Neiche 25 Gewerbebetriebe zur Erzeugung pon Anilin und Aniltnfarben und 48 Gewerbebetriebe (außerdem 7 Nebenbetriebe) zur Herstellung von sonstigen Kohlentheer-Derivaten (also nicht nur von Farben, fond:rn auch von anderen Stoffen, wie Benzol, Pikrinsäure u. st. w.) vorhanden. Die Anilinfabriken be- shäftizten 7266 Personen, die leßteren Betriebe 4194, beide zusammen also 11 460 Per}onen.

Ein deutlihes Zeugniß für die erfreuliße Entwickelung der deutschen Theerfarben-Industrte gewährt deren Absay nach dem Aus- lande. Es wurden nämlich ausgeführt “s E G

; nilinöl, nilin- und andere im Jahre Alizarin Anilinsalzje Theerfarbstoffe 663 3819

656 4 822 1713 4 646 1 699 5 702 2137 6 544 2 928 6 906 2 998 6 975 3 830 7280 4 403 8 680 4 660 ; 10 725 4 096 11 560 6318 12368 7135 15 789 7 708 16 233 9 178 17 639

12 369 19712.

Läßt {on ein oberflächliher Blick auf diese Zahlenrethen ohne weiteres die bedeutende Steigerung der Ausfuhr der genannten drei Farbstoffgruppen erkennen, fo zeigt ih im befonderen, daß wenn auh unter mehrfahen Schwankungen seit 1883 die Ausfuhr

‘von Alizarin auf über das Doppelte, diejenige von Anilinöl und Anilinsalzen auf das Neunzehnfade und: diejenige von Anilin- und -

anderen Theerfarbstoffen auf das üntsode wuchs. Die wichtigsten Abnehmer Deutschlands für Alizarin bilden (nach dem Umfange des Bezuges geordnet) British-Ostindien, die Vereinigten Staaten von Amerika und Großbritannien, für Anilinsöl und Arilinsalze die Ver- einigten Staaten von Amerika, Rußland, die Shweiz und Frank- reih, für Anilin- * und ändere Theerfarbstoffe endlich die Vereinigten Staaten, Großbritannièn, Oesterreih-Ungarn, China, It

alien und Britisch - Ostindien. Jedes der genannten Länder entnahm 1898

mebr als 10009. Dopþ ner V stoffe; nah den Vereini ten ¡taaten eßten Jahre allein je über 40 O anderen Theerfarbstoffen abgeseßt.

Einkommensvertheilung in Oester reich und Preußen.

Im Jahre 1893 kam von Jnama-Sternegg, bei seiner Be- rechnung des österreihischen Volkseinkommens von ewissen Daten über die Verlassenshasten ausgehend, "ck- dem Gikte niß, daß e Volkseinkommen des. cialeithanishen Oesterreich nicht entge 2400 Millionen Gulden betragen könne („Statiftische Monatsschrift *, 1893, S. 19). Jn einem vor kurzem in der , ift Volkswirthschast, Sozialpolitik und „Verwaltung“ (8. Bd., S. 23 ff.) veröffentlihten Aufsaße über „die ersten Ergebnisse der Personal. Einkommensteuer in Oefterreih“ berechnet der Ministerial rath Dr. Robert Meyer das öôsterreihishe Volkseinkommen auf etwas über 3 Milliarden Gulden. Mit dieser Ziffer stimmen die Aus- führungen des österreihishen Finanz-Ministers Dr. Kaizl (in der Sizung des österreihishen Abgeordneten-Hauses vom 6. Dezember 1898) überein, wo dieser in längerer Darstellung zu dem E kam, man könne „als Mindestshäßung des Einkommens der Bevölkerung N den Betrag von rund 3000 Millionen Gulden an- nehmen“. ä

Dem vorerwähnten Aufsaße des Minifsterialraths Dr. Rob. Meyer entnimmt nun die „Zeitschrifi für Sozialwissenschaft“ folgende Uebersicht der Vertheilung von Einkommensteuerpflihtigen mit über 600 Fl. bezw. 1014 A Einkommen auf die verschiedenen Einkommens- klassen in Oesterreich und Preußen im Jahre 1897/98:

Oesterreich N Preußen Einkommen 0 Einkommen °/o bis 600 Fl... . 0,23*) über 600—1800 , ... 82,295 über 1014- 3090 M . . . 83,95 18C0—3609 .., 11,91 3000—6000 „, .. . 10,39 « 3600—6000 G e B « 6050— 9500 2,51 « 9500 M 10vu,00

Es ist, meint der Verfasser jener Abhandlung nit Recht, sehr merkwürdig, daß die Einkommensvertheilung in Defterreih sich hier ähnli jener in Preußen darstellt. Allerdings würde, wie aus den von thm an anderer-Stelle seines Auffatzes entwickelten Ziffern hervor- geht, ein anderes Bild gewonnen, wenn man die hier untershiedenen Klassen der Bezieher von Einkommen über 600 Fl. in Vergleich seßt zur Gesammtbevölkerung (statt zur Gesammtheit derer, die über 600 FI. oder 1014 46 Einkommen haben). Dann würde sih ergebea, daß die Gesammtheit der Futen mit cinem Einkommen über 600 Fl. in Oefterreih einen viel kleineren Theil der Bevölkerung aus- macht als in Preußen, und infolge defsen würde dann aud die Bes setzung der einzelnen Ginkommenskiäfsen über 600 Fl. dem traditionellen Bilde von den Einkommensverhältnifsfen der Bevölkerung der beiden Länder mehr ent\prehen. Nichtsdestoweniger bleiben: die mitgetheilten Ziffern im höchsten Grade interessant, insofern sie nämli ausweisen, daß innerhalb des Kreises der Einkommen: über 600 Fl. oder 1000 46 die Gliederung der Eirnkommensklassen in zwei Staaten von ver- schiedenen Wirthschaftsbedingungen und jedenfalls verschiedenem Reich-

thum eine überrashend ähnliche ift.

Ueber die Zahl der Reichen in Wien und Berlin enthält der Aufsaÿ von Dr. Robert Meyer folgende Angaben: . Wien 1897/98 Berlin 1893/94 Einkommen Zahl der auf 100000 Einkommen Fgol der auf 100000 in Gulden Bezieher Einwohner in Mark ezieher Einwohner 15 bis 30 000 ‘1 454 92 25 bis 50 000 3 289 210 30 bis 60 000 578 37 %50bis8100000 877 55 über 60 000 308 19 über 100 000 472 30

2 340 148 4638 299

Aus diesen Ziffern würde hervorgehe, daß die „oberen a tausend“ in Wien dur 2340, in Berlin dur 4638 einkommensteuer- pflihtige Personen (denen ihre Familien zuzurehnen find), in Berlin also dur faft genau die doppelte Zahl repräfsentiect sind. Für Berlin if überdies ein ‘weiter zurückliegendes Jahr zum Vergleich herangezogen und feitdem die Ziffer der Reichen zweifellos noch etwas gewachsen; dem fteht aber gegenüber, E es sih tn Wien um das erfte Jahr der neuen Einkommensteuer handelt, in dem die Ein- E noch nicht überall eine vollständige gewesen sein ürfte.

Zur Arbeiterbewegung.

Der Ausstand der Färber im Distrikt Elberfeld (vgl. Nr.-155 d. Bl.) erstreckt sich, der „Köln. Ztg.“ zufolge, auf die Firmen von Hagen und de Haas, Müller, J. P. Lohe, Kaulen, Beek, Peter Lohe u, Co., v. Scheven u. Co., de Haas, Hermes und .Kirberg sowie Langenbeck. Eine am Montag abgehaltene Versammlung der Seidenfärber beschloß, das Anerbieten vershiedener Färbereien, den über 21 Jahre alten Arbeitern den Lohn von 21 A zu bes willigen, abzulehnen, da auch die jugendlihen Leute, die eben die Lehrzeit beendet haben, den gleihen Lohn zu beanspruhen hätten. Was das Verbot der Ueberftunden anbelangt, jo wurde die Forderung insofern herabgeseßt, als beschlossen wurde, in dringenden Fällen UVeberstunden für 50 4 Z zu machen. Jn Elberfeld bestebt seit mebreren Jahren in dieser Branche die 10stündige Arbeitszeit. Ferner wurde beschlossen, etnen Delegirten nah Krefeld zu senden, um Zuzug zu verhindern. Der Ausstand dauert unverändert fort. Für geftern war wieder eine Versammlung anberaumt.

Hier in Berlin beschloffen die lokalorganisierten Zimmerer in einer am Montag Abend abgehaltenen Versammlung, gemeinsam mit den zentralorganifierten Zimmerern in eine Lohnbewegung zur Erzielung besserer Lohn- und Arbeitsbedingungen einzutreten, aber von einer Arbeitsniederlegung abzusehen. Es wurde bes \{lofsen, einen Mindestlohn von 60 &Z für Junggesfellen, einen allgemeinen Stundenlohn von 6&6 Z bei neun» stündiger Arbeitszeit, die Errichtung eines gemeinfamen Arbeits» nachweises, sowie bessere Shugvorrihtungen auf den Bauten zu ver- langen, mit den Arbeitgebern zur Festlegang dieser Bedingungen- zu unterhandeln und erforderlihenfalls das Einigungsamt des Berliner Gewerbegerihts anzurufen.

Zu dem seit Mai andauernden Auétstand der Maurer in Augsburg (vgl. Nr. 117 d. Bl.) wird den „M. N. N." unter dem 4. Juli von dort gemeldet: Nachdem die Maurermeister einer aber- maligen Bitte des Regterungs - Präsidenten von Lermann , zu einer Rücksprache bei ihm zu erscheinen, niht entsprohen hatten, traten heute Nachmittag die Gehilfen in den vershärften Strike ein. An s\trikenden Gehilfen befinden sih zur E am Play eines schließlich_20 vor wenigen Tagen eingetroffener Jtaliener, die ih mit den Strikenoen solidarisch erklärt haben,

Kunst und Wissenschaft.

Auch neben der Großen Berliner. Kunst-Ausstellun jenigen der Sezession wird sich das Interesse der Kunstfreunde gern der gegenwärtigen Ausstellung einer kleinen Zahl belgischer Künstler im Salon von Keller und Reiner (Potsdamer- straße 122) zuwenden, die j geshlossen vielleiht zum ersten Mal ein Bild ihrer Art hier darbieten. zelne, vor allem C ens, auch Vanaise, sind hon auf früheren Ausstellungen, nicht diefem Jahre zu uns gekommen , die belgishe Plastik wurde auf

®) ensiten, die aus besonderen Gründen gezählt sind, aber / 1

verständlih nur einen minimal N A Cirtomien beziehe, dnubrna den, Bruchtheil derer, die