Tyrannen oder seine Felnde verlangte? Die Studirenden Reife zu bringen; 5 Monate sind indessen verflossea, seitdem
waren mit Euch bei den Erdwällen von Chaumont; sle wa-: | sich die Soune des Juli senfte; noch hofft jeder Bürger
ren mit Euch, als im Juli Blut floß. Heute gber ist nicht täglich, daß er in der Kammer, wo man über seine Jnteressen
der Sturz der Tyrannei unser Ziel. Die Freiheiten, die mai | verhandeit, repräsentirt werde; er ist es aber noch nicht. S D Se E E E R N O A E P E R A BR S R E B E R E N I K E A R I E E A D C70
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uns schuldig ist, und die uus versprochen worden sind, haben wir zu verlangen. Ohne die sofortige Wiederherstellung der Ordnung ift die Freiheit verloren; mit der Wiederherstellung derselben ist uns die Gewißheit des Wieder-Auflebens der öffent- lichen Wohlfahrt gegeben ; denn der König, unser Erwählter, La-
fayette, Dupont de i’Eure, Odilon-Barrot, unsere Freundeund die ;
Eurigen, haben sh bei ihrer Ehre verpflichtet, die Freiheit, um die man mit uns feilscc, und die wir im Juli baar bezahlt haben, vollständig zu organisiren. Mitbürger , laßt uns un- sere Vaterlandeliebe und unser Blut aufiparen, um die Feinde Frankreichs zu bekämpfen. Laßt uns cinig bleiben, deun das Ausiand drohet. Zwischen Euch also und den Schulen Einig- keit auf Leben und Tod! das Volk hat feine besseren Freunde, als die Studirenden.“
Der Globe begleitete diese Proclamation gestern mit folgenden Bemerkungen: ¿¡„Die Dazwischenkunft dieser jun- gen Leute und ihr Einfluß beweisen, bis zu welchem Grade der Schwäche die Regierung jeßt herabgejunken ist; sobald ihr auf ihrem Wege auch nur das leichteste Hinderniß ent- gegen tritt, reiht ihre ershôpste Kraft nicht hin, es zu be- seitigen, und sle sieht sich genöthigt, den Beistand junger Leute anzuflehen, die bei geordnetem Zustande die Regi: rêen und nicht- die Regierenden seyn würden und eines geseblich anerfannten politischen Charafcers eatbehren.““
Die angekündigte Versammlung der Zöglinge der drei Schulen fand gestern im Pantheon ftztt und bestand, ohne die polytechnischen Schüler zu zählen, aus 2900 Studirenden. Sie votirten darin die folgenden drei Protejtationen :
Protestation der medizinishen Schule.
„Jn den Juli: Tagen fämpfte die medizinishe Schule im Verein mir den andern Schulen gegen die Tyrannei; sie hat mit dem Bute und dem Leben einiger ihrer Mitglieder die populairen und republikanischen Ge]eke erfaust, die an der Sonne des Juli auf]prießen soliten. Sie übernimmt die so-
lidarische Verantwortlichkeit sür alle Proclamationen, denn
ihr Name steht in Anspruch und weist die antinationalen Beifallsbezeigungen des- Centrums der Deputirten-Kamnier stolz zurúck. Wir haben diese Proclamationen votirt und votiren sie nochmals. Nur Feiglinge laugnen ihre Handlun- gea und Worte. ‘‘
Protestation der Rechtsschu kte.
„Die Schulen waren verleumdet worden; man beschul- \ darauf hin, dem Könige in einer Adresse die Gesinnungen
digte sie, sich an die Spiße der Unruhestifter stellen und
durch die rohe Gewalt die Konsequenzen des durch unser |
Blut geheiligten Princips erlangen zu wollen, Wir haben feierlich protestirt, und wir, die wir die Freiheit, um die man mit uns feil\ccht, baar bezahlt haben, haben zur öôffenilichen Ordnung ermahnt, ohne die es feine Freiheit giebt. Aber haben wir es gethan, um deu Dank und das Beifaliklatschen der Deputirten-Kammer zu veranlassen? Nein! wir habn eine Pflicht erfülle. Allercings werden wir auf deu Dauk Franfreichs stolz seyn; aber vergebens suchen. wir Frankreich in der Deputirten-Kammer, une wix verschmähen Lobes-Eihe-
bungen, deren Bedingung die vorgeblicheVerläugnung | das D } Versprechungen mit dex äußersten Linken verbunden hat.“ —
| Der National sagt: „Vor sechs Tagen {wur der Gene-
der Proclamationen i, die wir, 1hrem Geist und ihrem Aus- druck nach, auf die unbedingtreste Weise annehmen.“ — Diese Protestationen sind, wie die Blätter bemerken, mit einer grdsd- ßen Anzahl von Unterschriften ver|chen. Protestation der polytechnischen Schule. ¿Ein Theil der Deputiten - Kammer hat die Güte ge-
habr, der polytechnischen Schule für sehr getreu berichtete
Thatfachen Dankfagungen zu bewillizen; diese Thatsachen stellen wir unterzeichneie Zöglinge jener Schule theilweise in Abrede und wollen derglcichen Danksagungen nicht. Unser Glaubensbefenntniß ist dasjenige, das die Kugeln des Juli auf die Mauern dezr Tyrannen verzeichneten, das durch die Großmu:h des Volkes wud durch die nah 3 Tagen einer all- gemeinen Zerrüttung wie durch Zauber - wiederhergestellte Ordnung befannt geworden is; diejer Ordnung, deren Noth- - wendigkeit wir begriffen, und die in Folge eines lezten Rufes der Rache, den die Großmuth: nach so vieler Mäßigung nux mit Múhe zurücfhält, zu verschwinden schien, Wir alle such- ten sie gestern und vorgestern aufrecht zu erhalten, jedoch uur durch lieberredung, indem wir uns freimüthig mit den Auf- geregtesten in den Volkösmassen besprachen. Als sie befreundete Stimmen vernahmen, theilten sie mit uns die Meinung, daß man die inx Rarhhause gegebenen Verheißungen uicht vergesscn, und daß der populaire mit republikanischen Einrichtungen umgebene Thron eine Wahrheit jeyn würde. Gewiß is es, daß man Zeit braucht, um Piáne zur
“ Dieses natürliche Recht, das erx erobern müßte, dieses Recht,
im Staate mitzuzählen, würde man in der großen Wochz nicht streitig gemacht haben, weil man ihm damals das Recht zugestand, sih einen Souverain zu wählen; dieses Recht ist es, das er jet fordert. Diese republikanische und natürliche Einrich:ung ist ihm zugesagt worden, und abermals zog_er sich ruhig und vertrauensvoll zurück, wie an jenem großen Abende. Zu glücklich mit unscren Kaineraden der an- deren Schulen, bei dem Volke die Delmetscher der Män- ner der Freiheit zu seyn, haben wir uns öfffentlih in jener von 4 Zöglingen im Namen ihrer Kameraden unterzeichne- ten Proclamation ausgesprochen , die angeblich abgeläugnet, aber unter den Beifallsbezeigungen einer großen - Anzahl von in unjerer Schule versammelten Zöglingen beschlossen wur- de; das ist die Thatsache. Man lege michin aufs neue einen Danksagungsplan- ver; noch einmal mögen die nämlichen Deputirten ausrufen: Nein! und wir. werden ihnen ant- worten: Wir bedanken uns!
Dieje Protestation trägt 92 Unterschriften, unter denen man zwei bckannte Itamen, Laffitte und Bertrand , bemerkt.
Der Globe giebt Folgendes als den Juhalt einer un- ter den National - Garden cirfulirenden Bittschrift aù den König: „„Heute, wo wir wieder Bürger geworden sind, ha- ben wir ein Recht, unsxine Ansicht über geschehene Ereig- nisse zu bilden. Wir müssen es sogar; denn dienstfertige Aus- leger werden nie ermangeln, unsere neulihe Dazwischenkunsft zu ihrem Vortheil auszulegen. Wir, Sire, wir und unsere Kameraden haben den Volfsunwillen zurückgehalten. Wir haben cs aus Ergebenheit für die döffentlihe Sache gethan, denn wir waren im Grunde mit den Unzufriedenen einer Ansicht, wenn wir auch in der Form von ihnen abwichen. Ueber diese, so wie úber alle ábrigen Fragea, theilen wir alle Uederzeugungen der Massen. Wir glauben, daß bisher we-
_ der die BVeinisterien noch die Kammern die Revolütion des
Juli verstanden haben und nicht verstehen wollten“!
Sämmtliche Blätter stellen heute über die Verhandlun-
gen der gefsirigen Sizung der Deputirten-Kamwmer Betrach- tungen anze die Gazette de France äußert darüber: „Der heute von Herrn Boissy d’Anglas gemachte Ancrag war ein feindseliger Angrif} der Majorität gegen das Ministerium, der- nur durch einen Artikel des Reglements, den mau in An- spruch nahm, seine Wirkung verfehlte. Dieser Antrag ging
der Liebe und Treue auszusprehen und zugleich den Wunsch zu äußern, daß über die wahre Ursache der leßten Unruhen eins Untersuchung eingeleitet werde. Die Rede des Herrn Agier hat bald darauf auch den am wenigsien Scharfsichrigen den offfenbaren Zweck des Antrages ent- húùulr. Er forderte die Regierung auf , die Urheber der Unruhen anzugreifen, welches auch ihre gesell- shastlihe Stellung seyn möchte: Dié Geständnisse der Rednerbühne selzen also Jedermann in Stand, das Ge- heimniß der lebten.Aufreqgung zu durchdringen ; sie zeigen, daß das Ministerium sich in Folge der stattgefundenen Krisis durch
ral Lafayette, scize Popularität und sein Leben eher gufzu- opfern, als zuzugeben, daß ein gereiztes Volk die Unabhän- gigkeit eines höchsten Gerichtshofes beeinträchtige und das Leben von Personen angreife, die unter dem Schuße des GBesebes ständen. Er hat Wort gehalten. Gestern hat dagegen die Deputirten - Kammer die Abseßung des General Lafayette votirt, es ist wahr, daß er
Über alles Lob erhaben war; man glaubte ihn aber
auch über die Unwürdigkeiten einés unthätigen Parlaments erhaben. Die. Reaction beginnt, sie wird aber niederge- shmettert werden.// — Das Journal du Commerce ta- delt es als überflüssig, daß die Kammer der National-Garde ihren Dank bezrigt habe. Der einzige Vortheil, den sie aus den Ereignissen ziehen könne, sey Belehrung, wenn die Kam- mer derselben noch fähig sey, nachdem die Revolution des Juli sie nicht belehrt habe. Uebrigens werde es sich bald zeigen, ob sle auch -in ihrem alten Vorurtheile beharre. Nächsten Montag-werde éin Wahl-Gescbß vorgelegt werden,
und ev frage sich nun, wie viele von den 100,000 Bürgern - der Pariser National-Garden das neue Gesé6 zu den Wahl-
Kollegien zulassen werde.
Beilage
N anfündigten, und ' daß dennoch keine
Während der leßten Unruhen haben viele außer aftivem Dienst gesebte Offiziere der Köuigl. Garde si beeilt, ihre Dienste anzußieten.
Der General Lafayette hat gestern einen Tages :- Befehl an die National-Garde erlassen, worin er unter Anderm sagt: ¿Die Geschäfte und unser Dienst nehmen wieder ihren gewöhnlichen Lauf; das Vertrauen wird sich herstellen, der Gewerbfleiß wieder aufleben. Alles ist für die öffentliche Ordnung geschehen; unser Lohn ist die Hoffnung, daß Alles für die Freiheit gethan werden wird.“
Zwei junge Advokaten, die Brüder Duez, welche bereits vor dem Assisenhofe und dem Zuchtpolizei- Gerichte plaidirt haben, sind in Folge der leßten Unruhen verhaftet und ihre Papiere durchsucht worden.
Im Palais - Royal ist jeßt nur noch die gewöhnliche Wache. Die National - Garden des- Weichbildes sind in ihre Wohnsiße zurückgekehrt.
“Es ist irrthümlich gemeldet , Graf Alex. v. Laborde sey zura Gouverneur des Palais-Royal ernannt worden; diese Stelle ist Niemand übertragen worden. Nur der Marschall Gerard war in den unruhigen Tagen vom Könige beauftragt, die nôthigen Maaßregeln“ sür die Sicherheit des ‘Palais-Royal zu nehmen. Graf Loborde war beordert, die Befehle, die etwa nôthig werden möchten, der National - Garde zu Úberbringen.
Das Journal l’Echo français meldet aus Toulon vom 17. Dez., daß auf KorsikaAnzeichen des Widerstandes gegen die jeßige Regierung erscheinen und von der Familie Paolie be- gÚnstigt werden. “ Vetwandte der Familie Buonaparte hatten Napolen 11. in mehreïên Städten der Jnsel audrufen lassen.
Seit der Verurtheilung der Ex - Minister darf Niemand ohne eine schriftliche Erlaubniß des Ministers des Junern in Vincennes zu ihnen gelassen werden.
Herr B. Morel ist am 21sten von dem Bezirks-Wahl[- Kollegium zu Dünkirchen einstimmig wieder zum Deputirten gewählt worden.
Eine hier bestehende General - Ag?entschaft für die Ver- theidigung der religidsen Freiheit, an deren Spike der Abbé von la Mennais steht, hat den Polizei: Präfekten in einem Schreiben aufgefordert, eine strenge Untersuchung úÚber -die lebten Unruhen einzuleiten, weil die Chre der Geistlichkeit durch die Angaben der Blätter, daß Priester sich unter den Verhafteten befänden, verleßt sey.
Herr Vitet, Konservator der historishen Deufkmäler Frankreichs, der in der vorigen Woche in Valenciennes war, begiebt sih jebkt nach St. Omer, um die Abtragung der schd- nen Ruinen der Abtei von St, Beitin zu verhindern.
— Ein (von der Allgemeinen Zeltung mitgetheil- tes) Schreiben aus Paris vom 20. Dez. enthält in Bezug auf die nah den Meldungen der Pariser Blätter bereits bekannten Ereignisse Nachstehendes: „Jch schreibe Jhnen mitten unter militairischen Vorsichts-Anstalten. Seit einigen Tagen sprach man von -Conspirationen, Volksbewegungen, die von der demokratischen Fraction der Revolution des Juli gegen die allzu weiche und stationaire Regierung. gerich- tet seyen. Seit gestern vorzüglich hatten diese Gerüchre einen so ernsten Charafter angenommen, daß sich die Regierung u einigen Maaßregeln der Strenge genöthigt sah. - Der
f: weck der Verschwörer is, eine provisorische Regierung ein-
zuseben , | die Charte abzuschaffen, die drei Staatsgewalten aufzuldsen, nämlih die der Pairs-, der Deputirten - Kam- mer und Philipps I. Ueber leßtern Punkt waren inzwischen die Verschwörer nicht elnig. Einige meinten, Philipp sey u populair bei ‘der Bürgerklasse, und man würde niemals den Beistand der National-Garde bei einer Bewegung er- Peies: die dahin zielte, den Kdnig der Franzosen auszu- \chließen. Deswegen wollte man- ich darauf beschränken, thm gewisse Bedingungen vorzulegen. Die Deputirten-Kam- mer wollte man entlassen , der Pairs-Kammer sollte aber et- was viel Schlimmeres bevorstehen, und es sey die Rede von
æiner jener vevolucionnairen Executionen gewesen, wovor die Na-
tion einen so großen Schauder empfindet. Das Sonder- barste ‘st, daß diese Projekte seit mehreren Tagen im Publi- fum cirfulirten, daß Anhänger sie. laut als gang nats bevorste-
rhaftung er- olgte. Noch erstaunenswürdiger iff, daß ein Verzeichniß
„von Personen umlief, die die ueuè Regierung ausmachen
sollten, und daß unter denselben als Mitschuldiger der Ver-
schwörung Hr. Odilon - Barrot, Präfekt der Seine, figurirt, der selbst im Vertrauen gestanden habet soll,” daß er von dem Projekte wisse. Man müßte Mitleiden mit einer Re- gierung haben, wo der erste Staatsbeamte der Hauptstadt nach Belieben und völlig straflos fonspirirte. Erst gestern Abend fonnte man diesen Präfekten bestimmen , eine Proclamation an seine Administrirten zu erlassen, sich nicht mic den Unru- hestiftern einzulassen. Eine starke Regiorung hätte besser ge- than, den Präfekten abzuseßen. Heute scheint Alles ruhig, wenigstens bis zu diesem Augenblick. Die National - Garde wacht in Verbindung mit den Linien - Truppen, und Allem nach wird eine Bewegung, -die ohnehin keine Wurzeln in der Bevölkerung hat, ohne Folgen vorübergehen. Wohl zu de- merken ist, daß in dieser Gesellschaft der Freunde des Wolfs sich fein Maun von Kopf und Herz befindet. Es sind mei- stens junge Leute, die, in ihren Glückshoffnungen getäuscht, konspiriren, weil sie niht Unter-Präfekten oder Polizei-Kom- missarien werden fonnt.:n.//
Großbritanien und Jrland,
London, 24. Dez. Nachrichten aus Brighton zufolge waren in den lezten Tagen viele angesehene Familien dorc angefommen, und man sah daher zu Weihnachten ungewöhn- lich lebhaften Feiertagen entgegen.
Sir W. Beechey ist in Brighton damit beschäftigt, des Königs Bildniß zu mahlen.
Die hiesigen Feuer-Versicherungs-Anstalten haben durch ihren zeitherigen großmüthigen Entschluß, während der Brand- stiftungen im Lande feine Versicherungen von Eigenthum der ackerbauenden Klasse abzulehnen, so viel eingebüßt , daß sie sih zu der Erklärung genöthigt gesehen haben, fünftig nur das Eigenthum solcher Landbewohner zu versichern , die feine Maschinen besien. Ein hiesiges Blatt bemerkt bei dieser Gelegenheit, daß man diese Maaßregel auf keine Weise mißdbilligen fônne, wohl aber tief bedauern müsse, daß sie durch rohe Gewalt und wahre Barbarei nothgedrungen her- beigeführt worden.
Im Globe liest man: „Die Unruhen in den südlichen und mittleren Grafschaften werden unserer Meinung nach wenigstens die Folge haben, der Geistlichkeit eine Ermäßigung der Zehnten nicht nur annehmlich, sondern sogar sehr wünschens- werth zu machen. Ueberall nennt man die Geistlichkeit mit Recht oder mit Unrecht, lassen wir dahin gestellt seyn , als Ursache des niedrigen Arbeitslohns. Werden nicht einige Vorsichts - Maaßregeln getroffen, so wird es der Englischen Kirche unmöglich seyn, noch zwei oder drei dffentlichen Auf- ständen zu widerstelzen.
In dem Marktflecken Trowbridge (Grafschafc Wilt), der, 97 Meilen (Englische) von London eutfernt, vielleicht keine 10,000 Einwohner zählt, die sh größtentheils mit Fabrifka- tion von Tuch und Kasimir beschäscigen, ist die Nahrungslo- sigkeit so groß, daß zwischen 4 — 5000 Perfonen vom Ar- mentrecht des Kirchspiels Gebrauch machen müssen.
P olen.
Warschau, 30. Dez. Die hiesigen Blätter melden heute, es gehe das Gerücht, daß Se. Majestät der Kaiser den 8. Jan. zum Einrücken des Russischen Heeres in Polen bestimmt habe. Das Litthauishe Corps sammle sich um
Sofolfa , und die in demselben befindlichen Polnischen Offi:
ziere würden in andere Regimenter verseßt. Das Corps des General Pahlen sey schon in Bewegung, uud auch einige Regimenter des General Sacken hätten den- Befehl erhalten, sich marschfertig zu machen. Man hoffe indessen noch, daß binnen einigen Tagen eine definitive Nachricht aus St. Pe- tersburg eingehen werde. — Mehrere der Regierung verdäch- tige Personen aus Litthaüen und Wolhynien, unter Anderen Alexander Chodfiewicz und der Dichter Korzeniowski, sollen
in das Jnnere ‘von Rußland geschick worden seyn.
Der Diftator hat Herrn Albrecht Grzymala zum stell- vertretenden Direktor der Polnischen Bank, den Deputirten Valentin Zwierkowsfi zum Jnspektor in der Direction der Wege und Brücken und die Herren Joseph Glinski und Ludwig Kamiensfi zu stellvertretenden Staats - Referendarien ernannt. \ i
Unter der Rubrik: „Amtliche Nachrichten‘/ bringt die * hiesige Staats - Zeitung folgenden Bericht über das allgemeine Truppen - Aufgebot : „Bis zum 27sten d. M.
waren im Distrift Kalisch bewaffnet: 18,343 Mann, im Di-