1831 / 4 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Antwerpen, 28. Dez. Der König der Niederlande hat den Belgischen Schissen das Auslaufen, das ihnen bis- her - ‘untersagr war, gestattet, und es sind denigemäß den in Vli gingen" bisher zurückgehaltenen hiesigen Kauffahrtei-

Schiffen „Prins van Oranje‘/ und „Catharina//, von denen |

das erstere nach Rio - Janeiro und das l¿bcere nah London bestimint ist, ihre Schiffs - Papiere ausgeliefert worden, wo- nach sie sogleich abgesegelt sind.

Hier ijt über Ostende und die inneren Kanäle des Lan- des ein mic Waaren befrachtetes Kauffahrtci- Schiff aus London angekommen. - Die Französische Donane in Dänktir-

chen' hat den Belgien Kaufleuten, die si dieses Hafens |

bedienen wollen, um seewärts zu expottiren, große Erleichte- rungen beim Transit bewilligt.

Das hiesige Journal äußert: „Herr van de Weyer hat sih wieder einmal als diplomatishes Orafkel vernehmen lassen. Diesmal hat sich die Sibylle jedo, um ihre Unfehl: barkeit nicht zu fompromittiren, schr eingeichachtelter Wen- dungen bedieaut, wie es immer zu geschehen pflegt, wenn man etwas sprechen und doch nichts sagen will, Zuerst hat der Herr Minister uns verkündet, day die Unabhängigkeit Bel-

giens "und seine Trennung von Holland, dem Principe nach, |

von den fünf hohen Mächten ane: kaunt worden. Diese An-

erkennung scheint uns jede) aus dem bloßen Grundsaße der |

Nicht - Einmischung hervorgegangen zu eyn. Juzwischen

fommt sie uns doch cin wenig theuer zu stehen, wenn un- |

sere Zulassung in die große Europäische Völker - Familie für den ‘Preis stattfand, daß die provisorische Regierung dafür dem Protokoll vom 17. Nov. beitrat, Von diesem Proto- foil hätte der Hr. Präsident des diplomatischen Comité uns doch in scinem Rapporte mindestens eine kleine Erwähnung thun-jollen.— Ein noch delikaterer Punfke ist die Wahl- des Staars :Ober- hauptes. Herr van de Weyer, der davon mehr weiß, als er gesagt hat, bediente sih dabei aller Umschreibungen [cines Handwerkes, Weder die Regierung, sagt er, noch das Co- mité fônnen hier die Juitiative ergreifen; was sie, wenn man so weit seyn wird, thun wollen, wird sich darauf be- Fchiänfken, die Entscheidung des Kongress:s zu leiten. Was heißt dies anders, als mir hdflichen Worten zu erkennen ge- bes, daß man alsdann dem Kongresse sagen werde, wen er zu ernennen habe? daß uns von den Mächten die Freiheit der Wahl gelassen werde, wenn sie nur auf einen der beiden P:inzen falle, den sie scibt erwählt haben? Denn man be- mertè nur die Werte des Berichts: A teressen Europa’s mit denen von Belgien zu vereinigen su- chen,//// Nun wissen wir aber, die Interessen Europa's er- heijhen die Aufrechthaltung der Vert: äge des Jahrs 1814; es lóßt sich also leicht daraus {chließen, daß alle neue Bel- wGische Thron: Kandidaten, auewärtige scwohl a!s einbeimi- {che, ihre Sache als verloren ansehen kdnnen.

Brüssel, 29. Dez, Man beschäftigte sh in der gez strigen Sikung des Kongresses mit der Berathung úber die Wege und Mittel zur Sicherstcllung des Einnahme-Budgets für das Jahr 1830. Hr. v. Brouckère erklárt, ex wolle, nachdem, er vier Jahre lang das Budget der Regierung be- fámpst, jeßt richt etwa auftreten, ¿ in Schus zu neh- men; inzwischen müsse er do di: Arbeit der Finanz - Kom- mijsion, an der er nur cinen schr flüchtigen Antheil genom- men, gutheißen, Hr. v. Robaulx äußert: „Man deschul- digt mich Häufiz der Augrisse auf die provisorische Regierung, und zwar scheint diese ost wiederholte Beschuldigung s\o viel sagen zu wollen, als daß ich von einem feindseligen Oppo- siciousgeiste mich leiten lasse: Die Opposition, die ich mache, entspringt jedoch aus meiner Ueberzeugung und hat durch- aus feinen feindseligen Charafter. Hr. v. Stassart meint, der Kongreß hade sich eigentlich uur mit der Verfassung, nicht aber mit dem Budget, welches Sache der künstigen Karimern sey, zu beschäftigen ; inzwischen müsse doch nun ein- mal, da man sich am Beginn eines ucuen Jahres b:fände, dafür gesorgt werden, und so würde es gut ley, wenn man

einstweilen auch die Einnahmen nur auf & Monate feststellte.

Dié Kommission hatte nämlich die Einnahmen für das ganze Jahr 1831 verlangt, die Ausgaben jedoch nur sür 6 Mo- nate in Anschlag gebracht. Das ganze Einnahme- Budget wurde schließlih ohne besonders langwierize Debatten von 139 gegen 2 Stimmen für die ersten sechs Monate des Jah- res 183i angenommen. If Die Herren van de Weyer und Hippolyt Vilain X[V. sind, zu Kommissarien bei der Konferenz von London ernannt worden. ‘Einem hiesigen Blatte zufolge ist Hr. van de Weyer bereits nah London abgereist. i Der von vielen Französischen Blättern gegebenen Nach- richt, daß der. Prinz Leopold von Sachsen - Koburg, der sich mit der Piinzejsin- Marie von ‘Orleans vermählen würde,

Glauben beigemessen.

Deutschland. : Braunschweig, 29, Dez.

der Sr. Maj. des Königs, General der Kavallerie und Mie

ein und fitegen im Hotel d’Angleterre ab. Se. Excellenz der

General-Licutenaut v. Herzberg, Kommandant von Braun-

[chweig, er pfing die hohen Anfommenden, zu denen auch so- gleich des Herzogs Wilhelm Durchlaucht eilte. Gegen 9 Uhr suhren ZJhre Königl. Hoh. nah dem Bevernschen Palais zur Tafel und seßten heute Morgen frúÿ Zhre Reise nah Köln

fort.

etnen, vornehmlich in einer zahlreichen Abend - Versammlung dei dem Kadinets- Minister der auswärtigen Verhältnisse,

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General von Minckvin; begangen, welche Se. Königl. Hoh.

der Prinz Mittegent und die Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen Hauses mit. Jhrer Gegenwart zu beehren

geruhten, und der das diplomatische Corps, die Minister und die ausgezeichneten Personen des Hofes und der Stadt

velivohnten, Se. Majestät, Höck stwe!che sich im erfreuli{-

ten Wohlseyn befinden, hatten die feierliche Glückwünschung abgelegnt.

Am lô9ten d. M. geruhten Se. Kdnigl. Majestät und des Prinzen Mitregenten Königl. Hoheit dem Königl. Fcan- zöjischen Staatsrath, Grafen Reinhard, Partikular : Audien- zen zu ertheilen, wobei Se. Majestät dessen Beglaubigungs- |chreiden in der Eigenschaft als außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Miuister Sr. Majestät des Königs der dranzojen am hiesigen Hofe in Empfang nahmen.

__S tuttgart, den 28. Dez. Heute Morgen starb nach einer langwierigen Krantheit der Minister des Junern, Ge- heime: Raty v. Schmidlin. :

Mainz, 28. Dez. Die hiesige Zeitung meldet: „Nach einer Abwesenheit von wenigen Tagen sind Se. K. Hoh. ter Herr Herzog von Würtemberg, Gouverneur der hiesgen Bundesfestung, wieder hierher zurückgekehrt, und wir hoffen auch, daß das Gcrächt von Hdcstdessen Äbreise unge- gründet und dieser so sehr geachtete und geliebte Herzog noch recht lange hier verweilen môge. Wie wir jeßt vernehmen, haite die furze Entfernung des Herrn Herzogs die zarte Aufs merfsamfeit zum Gegenstande, am 26sten d., als dem Tage der hohen Seburtsfeier unseres innigst gelicbten und verehrten Landesherrn, Allerhdchitdemselben tn Jhrer Residenz Darm-

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stadt periônlich Seine Glückwünsche zu diesem Feste abzustatten.

| Seaus gaben wir das Vergnügen, mitzutheilen, daz Se. | Königl. Hóöheit der Großherzog von H-:ssen und bei Rhein,

unsek allverchrter Landesherr, bei dieser Veranlassung dem Herrn Herzoge von Würtemöerg Königl. Hoheit das Groß- rreuz Alerhôchstihres Haus - und Verdienst - Ordens zu ver- leihea geruht haben. Bremen, 31. Dez. Nachdem bei der in diesem Jahre vorgenommenen Revision des im Jahre 1824 neu regulirten iefigen Zollwesens es sich ausgewiesen, daß die demselben im Grunde gelegten Tarifsäße nicht vôllig ausreichen, der Staats - Kasse einen genügenden Ersaß fär die verschiedenen alteren, bei Einführung des jeßigen Zolles aufgehobenen, Ab- gaden zu gewähren, haben der Scnat und die Bürgerschaft sich vereinigt, zu desfallsiger Ausgleichung den im §. 21. der Zoll - Ordnung festgesezcren Einganzszoll auf seewärts einfom- mende Süter um 12 Grote zu erbdhen, somit auf 2 vyCt. oder 54 Grote von hundert Thaler Werth festzustellen. Diese Erhöhung is vorläufig auf die nächsten drei Jahre angeuom-

nen worden, und wird, einer amtlichen Kindmachung zu-

folge, vom 1. Januar k. J. an der gedachte Zoll danach er- hoben werten. i i

Its lben.

= Rom, 18. Dez. Am lten d. M. wurde das Kon- flave erdffnet. Folgende 36 Kardinäle begaben sich an diescm Tage in dasselbe: Von den Kardinal-Bischdfen: Pacca, De- fan, Galeffi, Unter-Dekan, Arezzo, de Gregorio, Falzacappa, Pedicini; von den Kardinal -Priestern: Opizzoni, Sceberas- Testaferrata, Naro, Doria-Pamphili, Pallotta, Dandini, Odescalchi, Zurla, Bussi, Micara, Capellari, Caprano, Giu- stinfani, Fransoui, Barberini, Benvenuti, Nasalli, Weld, Mazto, v. Rohan-Chabot; von den Kardénal. Diakonen : Al- bani, Rivarola, Gonzaya, Frosini, Riario-Sforza, Bernetti, Cristaldi, Marco. y: Catal in, de Simone. Die Kardinále be-

zum Könige von Belgien a1sas:hen ey, wid hier wenlg

E Gestern Abend trafen Se- Kônlg!, H., der Prinz Wilhelm von Preußen, zweiter Brus-

titair. Gouverneur der Rhein-Provimzen, Höchitdessen Gemah- lin und die sämmtlichen Mitglieder Höchstdesscn Familie hier

Dresden, 28. Dez. Das Gebartsfest Sr. Majestät des Königs wurde gestern hier in mehreren geselligen Ver-

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aben sich glelcch nach ihrer Anfunft im Qulrinal na der

aulinischen Kapelle, wo die Hymne: Veui crealor Spirilus gesungen wurde. " Der Kardinal Pacca ermahnte hierauf seine Kollegen in einer Anrede , baldiast der Erledigung des heiligen Styvhls ein Ende zu machen. Die Päpstlichen Bullen úber die Papstwahl wurden vorgelesen und von sämmtlichen Rardinálen , so wie vom Präfeften der Päpstlichen Paläste und Gouverneur des Konkiave, Mon]. del Drago, vom œirften Chigi, als Marschall der Kirche und Beschäßer des Konklave, vom Géeneral- Schaßmeister Mon). Mattei, dem Commandeur sômmtlicher Päpstlichen Truppen, Brigade- General Resta, und dem Geueral Baron Ancajani, Komman: danten der Engelsburg, beshworen. Hierauf begaben sich die

Kardinäle in ihre Zellen und empfingen das diplomatische |

Corp3, die Prálatur, den Adei u. #. w., bis der Marschall unter den úblihen Formen das Konklave s{loß. Am lten versammelten sich die Kardinäle abermals in der Paulinischen Kapelle, empfingen - aus den Händen des Dekan das Abendmahl und {chritten dann zum ersten Skrutinium mit versiegelten Zettein. An -demkelben Morgen eröffnete der Gouverneur des Konklaoe, ‘Mons. del Drago, in Begle ¿ung der Shweizer-Garden, sämmtliche Gerichte. Nachm! taas vereideten die Kardinäle-alle Konklavisten über die G-- heimhaltung der Vorgänge im Konklave.

Vorgestern kam der-Kardinal Nembrini-Pironi Gonzaga, Bischof von Anfona, und gestern der Kardinal Morozzo, Bischof von Novara, hier an. i

Anl and.

Berlin, 3. Jan, Die wohlthätige Kranfken-Anstalt der Elisabethiner zu Breslau hit wäh-rend des abgewichenen Jah- res 579 Personen weiblichen Geschlehis aufgenommen, wovon 439 als geheilt entlassen, erleichtert 19 und 28 gestorben (wor- unter 9 aus der Stadt Breslau) siud. Drei Perjonen \tar- ben in den ersten 24 Stunden nach ihrer Aufnahme. Von ab- und zugehenden Kranken wurden im Ganzen 460 ge- pflegt, wovon 417 als gesund entlassen, 8 erleichtert und 23 in der ferneren Vehandlung noch verblieben ; bei 7 blieb der Krankt heits - Ausgang unbekannt. Ju Ganzen wurden dem-

nah 1103 Kranfe behandeit. Seit dem iten v. M. treibt, wie man aus Köln

meldet, der Rhein dort vil Eis vordei. Tages zuvor war die Brücke vor dieser Stadt abgefahren wordeu.

Men Dl O4.

Friedrich Christoph von Trüßschler ward am 29ck, August 1763 zu Iieder-GBlauche in Schleslen geboren. Nach dem Wunsche seines Vaters, Hauptmanns im Regi- ment von Eclach, sollee er sh dem Militairstande widmen, seine Neigung bestimmte ihn jedoch für das juristische Studium,

Im Jahre 17839 bezog er die Universitär Halle. Die mit ihm im Jahre 1792 vorgenommene erste Prüfung be- wies, daß er den Schul- und akademischen Unterricht zweck- máßig benußt und sich zum Eintritt in den Staatsdienst vollständig vorbereitet hatte. Er ward als Auskultator bei der damaligen Ober - Amts: Regierung zu Breslau angestelle. Schon im folgenden Jahre sollte er Rath bei der Herzog- lich Braun]schweigschen Mediat- Regierung (jeßt Fürsten. hume- Gericht) zu Oels werden , er zog jedo vor, im Königlichen Dienst zu bleiben; auf sein Ansuchen ward er auch bei dem Ober-Bergamt zu Breslau in Berg-Justiz-Sachen beschäftigt, und im Jahre 1794 trat er- nach glücklich überstaudener zweiten Prúfung in die Reiße der Referendarien. Um den höhern Justizdienst im Mittcelpunfkc der Monarchie fennen -zu unvergeßlichen Kircheisen, welcher damals dem Kriminal- Senate des Kammergerichts vorstand, ließ sich Trüßschler im Jahre 1795 an diesen Gerichtshof verseßen und vollen- dete hier seine Ausbildung als praktischer Rechtsgelehrtèr. Durch ausdauernden Fleiß, durch die Sorgfalc und Gründ- lichkeit, womit er jedes seiner Geschäfte bearbeitete, erwarb er sich eben so sehr, als durch die Gelungenheit seines Cha- rafrers und seine hohe Sittlichkeit, den Beifall seiner Vor- geseßten und die Achtung und Liebe seiner Mitarbeiter. Aus- gerüstet mit allei Fähigkeiten und Kenntnissen, welche der Uebergang ín das hdôhere Geschäftsleben erfordert- unterwarf er sicy im Jahre 1796 der dritten Prüfung. Das Resultat derselben fonnte fein anderes, als ein sehr günstiges, seyn,

Er ward als Assessor und bald darauf als Rath bei der da- -

maligen Regierung zu Thorn angestelit. - Trüs\chlers ausgè- deichnete Tüchtigkeit war aber einmal von der hôchsien-Just'z-

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| vollen, wohldenfkenden Mannes.

lernen und angezogen von dem Rufe des

Behörde erfanut, und seine Versekung an das Kammer- gericht erfolgte ihm seibst unerwartec im Jahre 1799. Nach drei Jahren trat ec auch in das Kurmätkische Pupillen-Kol!egium und {n die damalige Kurmärkische Kammer - Justiz - Deputas- tion, Seine Geschäfte wurden durch diese Neben - Aemter, wozu noch einige besondere wichtige Aufträge kamen, beinaße bis zum U-cbermaße vermehrt; sie gingen ihm aber leicht von jtatten, uud der Beifall seiner Vorgeseßten dbelohnte ihn reichlich.

Im Jahre 1891 lernte er im Bade zu Pyrmo?it, wo0- Hin ihn Kräntlichkeit säßrte, seine jeßt hinterlassene Wittwe, eine geborne von Licken, aus dem Mecklenburgischen, kennen, mit der er sich baid darauf ehelich verband.

im Fahre 13819 erhannte ihn des Köuigs Majestät zum Vice-Präßdeuten des Kammergerichts; in demselben Jahre ward er Mitglied der Immediat-Justiz-Examinations-Koms- Im Jahre 1816 ward ihm als Anerkenntniß fei- ner Verdienstlichke:t der Rothe Atler : Orden dritter Klasse Als im Jahre 1819 -der Rheinische Revisions- und Cassations - Hof hier errichtet wurde, erhielt Träßschler eine Stelle in deimnjeldben als Geheimer Ober-Revisions-Rath. Nach dem Austritte des hochverdienten Woldermann aus dem Kainmergeriht, trat Trüßschler im Jahre 1827 als Präsi- dent in dessen Stelle. Er befand sh nunmehr an der Spike

| eines Kollegiuins, dem er seine Ausbildung zu verdanken

hatf?, und dem tie besten Jahre seines Lebens gehörten. Scine Wünsche roaren errecichr, aber das Gefühl seiner neuen Verpflichtangen laete auf ihm, und sein Eifer, thnen im vollen Maaße Genüge zu leijten, überstieg die Kräfte seines sont statten Körpers. Wiederholte Anfälle von Schwindel fünudi.ten einen g-stdrten Gesundheits-Zustand an, wozu cine immer zurehmene Schwäche des Gesichts trat, die ihn für die Fortsebung scines Amtes besorgt machte. Von Karlebad, welches er einige Jahre hinter einander besuchte, kehrte er zivar jedesmal gejtáott wieder zurúc, das Uebel war aber doch nicht gehoben, und im nächsten Frühjahr wollte er sich einer Opzeration an den Augen unterwerfen, deren Erfolg schr zweifelhaft war. / Am ersten Weihnachtet2ge starb er nach kurzem Kranken- laaer an den Folaen cines Nervenschlages, beweint von seiner Witwe ünd ciif noch unverjorgten Kindern, sieben Töchtern

| und vier Sdhuen.

Der Verjtorb-ne war in seinen fentlichen Verhältnissen das Muster eines richterlihen Beamten, Wahrheit und Recht gingen ihm über Alles, er ruhte nicht eher, a!s bis er die erstere, so weit es möglich, erforscht und das leßtere deutlich erfannt hatte. Dann sprach er seine Ueberzeugung mit Frei- mêithigkeit ais, unbekfümmert darum, ob sie Beifall fand oder niht. Sein Urtheil war jederzeit das eincs einsihts- Unermüdet in seiner Thä- tigkeit, gdnnte er fich kaum die zu seiner Erholung nêthige

| Zeir. Seinem Könige war er mit innigster Anhänglichkeit

and unverbrüchlicher Treue ergeben, Seinen Mitarbeitern suchte er auf jede Weise die Geschäfte zu erleichtern, die Ausdildung- der seiner Leitung anvertrauten jungen Mäns ner war fúr ihn eine Angelegenheit des höchsten Juteresses, seinen Untergebenen zeigte er sich a!s ein liebrêiher Vorge- seßrer. Was er im Familienkreife war, was als Freund sei- nen Freunden das wissen alle diejenigen, die sch seines näzeren Umgangs zu erfreuen gezabt haben.

So hat unser Entschlafener gelebt, wie er sollte. Ach- tung und Liebe folgen ihm in das Graß,

BVermischte- Nachrichten.

Plan zur Vernichtung der Pest in ihrer Wurzel. Da von den drei Grundübely der Menschheit, Krieg, Skla- verei und Pest, das erste durch dîe Weisheit und Mäßigung der Europäischen Regierungen immer mehr mittelst fciedlicher Uez beceinkunst der fünf großen Mächte beseitigt zu werden scheint, so daß Kants ewiger Friede in-dem heiligen Bunde ‘seine Erfül= lung gefunden hat; das iele durch Englands Bemühungen in Amerika , Frankreichs an der Nordküste Afoika’s F Rußlands im westlichen Assen immer mehr verschwindet, #0 bleibt noch das dritte Uebel, die Pes / in thren beiden Formen, der Gallen pest oder Cholera und der Beulen pest, zu bekämpfen übrig. Das westliche Europa hat sich schon seit länger als einem Jahrhunderte durch Pesthäuser und Pestsperren vor den aus hei= ßen Gegenden stammenden ansteckenden Seuchen zu sichern ge= wußt. Aber dennoch ist sowohl die Béulenpest von der Türkei her und die Cholera aus Persien her kürzlich in das südliche Ruß-=- land cingedrungen, erstere um das West -- leßtere um das Ost-Ge- stade des schwarzen Meeres herumschleichend und jeßt das weit= liche Earopa mit einem Einfall bedrohend. Da scheint es denn

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