1831 / 14 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Stellung aufgeopfert, in der ich núblih seyn kann. Fh habe nit geglaubt, es thun zu dúrfen, und habe gesehen, daß alle Menschen, deren Meinung von einigem Gewichte für mich ist, mein Benehmen gebilligt haben.‘

Der Gesandte des-Bey von Tripolis, Hadschi Mahmud, ist hier angekommen. i

Jn Marseille ist der General Loverdo zugleih mit dem Bey von Titeri und 300 Mann vom Jhgenieur-Corps an- gefommen; er bringt zwei den Arabern im Treffen b¿i Be- lida abgenommene Fahnen mit.

Dem Courrier français zufolge kehren der General- Lieutenant Boyer und die General-Majore Achard, Damre- mont, v. Uzer und Hurel aus Afrika zurück, während der General-Lieutenant Delort und díe General-Majore Cassan und Danleon dort bleiben. General Clausel wird, wie die- ses Blatt wissen will, mit der lebten Abtheilung der zurúck- fehrenden Truppen zurückéommen.

Der Semaphore de Marseille, welcher in seinem vorlekten Blatte meldete, der größte Theil der Expeditions- Armee sey aus Algier nah Fratkreich zurückberufen, enthält in seiner neuesten Nummer Folgendes : „Ein Stcabs-Offizler der Afrikanischen Armee, der Algier am 27, Dez. verlassen hat und in 63 Stunden in der hiesigen Quarantaine angefoim- men ist, versichert, daß fein bestimmter Befehl zur Nückkehr cines Theils der Armee nach Franfreich erthcilt worden sey.“

Der Jngenieur-Capitain Chabaud - Latour und der Lieu- tenant vom Generalstabe, Duchatel, die vor furzem aus Atgier zurückgekehrt, sind zu Mitgliedern der Ehren - Legion ernannt worden.

Im Memorial bordelais liest man folgenden von Heinrih Fonfrède unterzeichneten Artikel: ¡Einige Blätter der Hauptstadt ziehen aus Gründen, die sich leicht errathen lassen, mit der bittersten Sprache unablässig gegen die angeb- liche Absebung los, welche die Deputirten- Kaminer gegen den General Lafayette ausgesprochen haben soll, Diese strafbaren Behauptungen können die Wirkung haben, die National- Garden aufzureizen und sie zu bewegen, die Umtriebe der Unruhestifter zu dulden, welche gern dein Eigensinn ‘einer stürmischen Demokratie die Oberband über die Reglerung des Königs und der Kammern verschaffen möchten. Jch glaube daher, die Pflicht eines guten Franzosen zu erfüllen, indem ih den Ungrund dieser Vorwürfe darthue. Die Kammer hat die Stelle elnes Over: Befehlz¿habers der National-Garde aufgehoben; die Deputirten handelten durch diesen Beschluß den Geseken, der Ve: fassung und der Freiheit gemäß. Der Ober-Befehl der National-Garden Franfreids fann nit den Händen eines einzigen Mannes arvertrgut werden.

Dieser Mann würde dann mehr scyn, als der König selbst. |

Die National - Garde j:des Orts muß unter den Befehlen der Municipal -Behôrde sehen. G: horchten die National- Garden Frankreichs einem in Paris leberden Ober-Befchls- haber, so würde dieser Generat ganz allein alle Gemeinden des Königreichs beherrschen. Unfer ganzes Municipal-System wäre zerstört, und es würde unmöglich seyn, ein neues zu er- richten, Die Deputirten - Kammer hat daßer den wahren Principien der Freiheic gemäß gehandelt; die Verleumder derselben verfahren dagegen nah den Grundsäßen des Des- potismus. Herr v. Lafayette war Befeblehaber der Pariser National Garde; diesen Titel hat ihm Niemand genommen, als nur er selb|. -Der Köuig hat Alles, was die Königliche Würde gestattete, gethan, um ihn zu be- wegen, dieses Komman®o zu brhalten; Herr von Loafa- yette beharrte bei seiner Weigerung. Er ist nicht mebr Ober- Befehlshaber der Franzdfischen National-Garden, weil ein solcher. in einem freien Staate aicht vorhanden scyn fann ; er fommandirt nicht mehr die Pariser National - Garde, weil er nicht will. Was díe Wirkung dieer Nachricht auf die

Französischen National: Garden betrifft, so hat die Regie- |

rung nicts davon zu befürhten, Dem constitutionnellen Throne Ludwig“ Philipps und der Regierung der beiden Kamtnekn ergeben, werden die Departements stets nur die regelmäßigen Akte dieser von der Charte ‘gegründeten hohen Staatsgewalten als Geseße anerkennen. Jede Volfsbewe- gung gegen den König und die Kamniern wird im voraus von gans Franfreich verabscheut und desavouirt. Jede in unserer Verfassung, îm Wahl - System, in der Pairschaft ohne die freie und regelmäßige Mitwirkung des Königs- und der Kammern vorgenommene Veränderung würde als nicht gesehen betrachtet werden. Wir würden den Urhebern der vom Volke ausgehenden Staatsstreiche die Steuern ver- weigern, wie wir se Herrn von Polignac verwelgert haben; Haß wide ste um so gerechter treffen, als je- | ner nur die abfolute Gew1!c fomprotmittirt hat, unsere - po-

| beim Krieges - Departement eingegangen.

selbs in Gefahr bringen würden. Dies sind die Gesinnun- gen der Bordeauxer und der Bewohner des Gironde - De- partements; sie würden nôthigenfails dieselben mit ihren Stimmen und ihren Waffen unterstüßen.‘

Der General Gaudin, ehemaliges Konvents-Mitglied, ist, 86 Jahr alt, auf seinem Landsibe gestorben. /

Großbritanien und Jrland.

London, 4. Jan. Die Repräsentanten der fünf großen Mächte hielten heute wieder eine Konferenz über die Belgi- schen Angelegenheiten.

__ “Die Marquise von Anglesea und ihre Familie werden nicht nach Jrland gehen , sondern in England bleiben und nächstens nah ihrem \{öônen Landsibe in Wales abreisen.

Herr Alexander Baring hat sih von den Geschäften sci- nes Handelshauses zurückgezogen, wie es heißt, zum Behufe seiner erwarteten Erhebung in den Pairsstand.

Man hat si{ch sehr bemúht, Lord Cochrane seinen vori- gen Rang in der Marine iviederzugeben ; allein, wie man hdrt, soll eine erlauchte Person zuvor auf eine Aufklärung des Betragens des edlen Lords bet verschiedenen Gelegenhei- ten bestehen.

Die Hof-Zeitung meldet jest die Erwählung des Herrn Henry Hunt zum ‘Parlaments-Mitgliede für Preston.

An der hiesigen Börse geht allgemein das Gerücht, daß von Terceira aus eine Lan dung in Portugal beabsichtigt werde, und daß zu diesem Zwecke bereits eine fleine Anlcihe zu Stande gekommen sey. Etwas Gewisses darüber is jedoch nicht befannte.

Niederlande.

Aus dem Haag, 8. Jan. Durch Königl. Beschluß vom 5ten d. M. ist, in Uebereinstimmung mit der bereits den Generalstaaten bei Eröffnung ihrer leßten Session ge- schehenen Mittheilung, die Einführung der neuen Gese6bü- cher, so wie der Gerichts - Ordnung, die auf den 1sten Febr. d. J festgesebt war, „dn der in den südlichen Provinzen auszebrochene Aufstand diese Einführung um die festgeseßte gs unmögli macht‘, auf unbesiimmte Zeit aufgeschoben worden.

Seitdem der lebte vom 26sten Dez. datirte Bericht des General-Major Dibbets hierher gekommen, sind - feine neue Nachrichten von diesem Oberbefehlshaber der Festung Mastricht

Die S taats-Courant berichtet: „Seit einigen Ta- gen hat man wenig von Bewegungen der Insurgenten at

pulâren Polignacs aber Lie heiligen Principien derx Freiheit

den Gränzen von Nord- Brabant gehört. Der in Putten befindlich gewesene Posten hatte sich auf ein paar Tage von dort entfernt, um von dem sogenannten General van der Smissen inspicirt zu werden. Sämmtliche in Capellen ver- sammelte Truppen belaufen sich auf ungefähr 250 Mann, von denen zwei Drittel fast unbekleidet sind und auf Holz- pauflaen gehen. Am üten d. Abends spät fam in Antwer- pen der Befehl an, sämmtliche Truppen, über welche verfügt werden fonnte, mit möglichster Eile nah der Seite von Ma- stricht abzasenden. 2500 3000 Mann sollen sich darauf in Marsch gelest haben. Jn Esschen soll úbrigens eine aus |ehs Stücken Geschús bestehende Artillerie - Verstärkung an- gekommen seyn.“ ____Das\selde Blatt enthält noch zwei andere Berichte, in denen nachgewiesen wird, daß die Königlichen Truppen: überall die Waffenruhe auf das strengste beobachtet haben, und daß es immer die Insurgenten seyen, die Anlaß zu Feindseligkeiten gäben. Der erste dieser Berichte bezicht sich auf die (bereits unter ¿¡Antwerpen“/ gemeldete) Thatsache, daß General Chassé Befehl gegeben habe, die von dein fom- mandirenden Offizier des Forts Burght augeordnete Maaß- tegel zur Unfahrbarmachung des Dammes zwischen Burght und Zwyndrecht zurückzunehmen und den Weg wieder her- zustellen; dies“ habe der General gethan, um selbst den Schein zu vermeiden, als werde von den Holländern die Waffen- rohe im geringsten übertreten. Der andere Bericht bezieht sich auf das von Belgischen Blättern verbreitete Gerücht, als hätten die Holländer einen Einfall in Oft - Flandern von Staats - Flandern aus versucht; diesem Gerüchte habe nichts: weiter zum Grunde gelegen, als daß in Staats - Flandern: eine Rekognoscirung nach einigen Belgiern stattgefunden, die- sich im diesseitigen Gebiete Erpressungen erlaubten; die von Aardenburg ausgezogenen Königl. Truppen hätten jedoch da- bei die Grânze von Ost- Flandern nicht überschritten. E Die Haarlemsche Courant meldet in einem Schreî- ben aus der Nähe von Mastricht vom Z. Jan. : „Die Bel- gler stehen, 12,000 Mann stark, von denen die meisten ohne

Beilage

115 Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung N 14,

uhe sih befinden und das Ansehen von Landstreichern ha- bu e Aus der Festung wird jowohl am Tage als bei Nacht mit grobem Geschüß gefeuert, um die Häuser auf den Straßen nach Achen, Falkenberg und Eysden, welche sich in der Festungs -Linie befinden, zu vernichten. Dies scheint nun auch bereits zu Stande gebracht zu eyn, Ss heißt, daß der wackere Befehlshaber der Festung* innerhalb derselben ein gezährlihes Komplott entdeckt habe, und daß darauf ein Advokat, Namens Manselle, festgenommen wor- den sey. Die Belgier haben eine Anzahl Pferde requicict, um Geschúß aus Lüttich und Namur zu holen; sie betragen sich so schlecht, daß. viele. Bauern mit ihrem Vieh nach dem Preußischen geflüchtet sind und ihre leeren Wohnungen dem Gesindel preisgeben. Die Lebensmittel werden in der Nähe der Festung schr knapp, und die Mundbedürfnisse für die Truppen werden täglich 6—7 Stunden weit in der Umge- gend requicirt. Hier glaubt man nicht, daß für Mastricht Gefahr zu befürchten sey, Die Besaßung ist auf vier Mo- nate mit allem Nôthigen verjehen; die Einwohner werden im. Zaume gehalten, indem man sie auf das Schicksal Arie werpens hinweist, Einem Gerüchte zufolge, ist Daine am 2. Jan. näch dem Kempenland (Campine) wieder aufgebrochen, nachdem die Nachricht eingegangen war, daß dort wicderum ein Besuch des Herzogs von Sachsen-Weimar erwartet werde.‘ Brüssel, 8. Jaa. Dem Kongresse wurden gestern zwei Bittschristen, von den Offizieren der Bürgergarde und von denen der Armee, überreicht, in welchen um die Erwählung eines Staats - Oberhauptes nachgesucht wird. Beide wurden auf Verlangen vorgelesen; einer drittea BVittschrist, worin 32 Einwohner von Mons darum nachsuchen, daß die Belgi- sche Krone dem Könige Ludwig Philipp angeboten werde, wurde jedoch diese ebenfalls in Antrag gebrachte Vergünstigung nicht zu Theil. Hr. Raikem erstattete. zunächst den Bericht der Central-Section über denjenigen Titel der neuen Verfassung, der vom Staats-Oberhaupte und von der Thronfolge han- delt; Hauptbestimmungen darin find, daß die Frauen von der Thronfolze ausgeschlossen bleiben, und daß das Staats- Oberhaupt ohne Zustimmung von zwei Dritteln sämmtlicher Mitglieder beider Kammern feine zweite Krone annehmen dürfe, Den Bericht der Central-Section hinsichtlich des von Herrn C. Rodenbach gestellten Antrages auf die Wahl eines Staats - Oberhauptes, eistattete ebenfalls Herr Raikem. Folgendes ist der Junhalt desselben: „„Zuvörderst will ich eine Analyse der in den verschiedenen Sectio- nen aufgestellten Meinungen geben. Mehrere Sectionen haben sich zunächst gefragt, ob eine Dringlichkeit vorhanden sey, sich mit dem Vorschlage des Herrn Rodenbach zu be- schäftigen. Die Frage ist bejahend entschieden worden , weil man es für nothwendig erachtete, die Elemente zu sammeln, die dazu dienen könnten, den Kongreß über die zu treffende Wabl aufzuklären. Sämmtliche Sectionen. sind überdies der Meinung gewesen, daß das Jnteresse des Belgischen Volks der einzige Leitfaden bei dieser ernsten Frage seyn müsse. Mehrere haben sich bei der Untersuchung aufgehalten , ob es besser seyn würde, einen einheimischen oder éinen- auswärti- gen Fürsten zu erwählen. Die zehnte Section hat förmlich entschieden,“ daß man sich über diesen Punkt noch nicht ent- schließen dürfe; daß es vielmehr nöthig sey sich vorher all- gemeine Belehrungen über die Vortheile zu verschaffen, wel- che die Erwählung dieses oder jenes Fürsten darbieten würde, um unsere Unabhängigkeit, so. wie das Gedeihen unseres Han- dels und Gewerbfleißes zu sichern. Fast alle andere Sectio- nen haben - sich für einen fremden Fürsten ausgesprochen ; fie waren der Meinun z, daß eine solche Wahl unseren -Jn- teressen sowohl nach innen als nach außen. mehr zusagen würde, Nur in zwei Sectionen war man gechatuet Meinung. Nach- dem sich also die große. Mehrheit für die Wahl eines frem- den Fürsten ausgesprochen, is die Frage entstanden, welcher Prinz würde für Belgien der annehmlichste seyn ? Jn dieser Hinsicht hat die Mehrheit entschieden, daß man sich vorerst mit den benachbarten Mächten in Verbindung seßen müsse, um ihre Gesinnungen über diesen De, ennen. zu ler- nen, so wie zu erfahren, welcher Prinz uns die meisten Vortheile zu bringen hätte. Eine Section hat vorzge- chlagen, unseren bereits bel den Mächten beglaubigten Sesandten. Kommissarien beizugeben , die vom Kongresse. di- reft erwählt und beauftragt werden sollen, im Verein mit N Sesandten alle nôthige Nachforschungen änzustellen. ndere

ectionen waren dex Meinung, daß diese außeror.

dentliche Mission ausschließlich den Special-Kommissarien des Kongresses zustehen müsse. Diese Sectionen haben die Er- wählung zweier Kommissarien für London und zweier für Paris vorgeschlagen. Die Kommissarien sollen Instructionen er- halten, um sich ber die Vortheile zu belehren, die für Belgien aus damilien-Allianzen mit diesen oder jenen Fürsten, aus politischen und Handels-Verbindungen, die fie uns bringen könnten, wenn der Eine oder der Andere gewählt werde, entspringen möch- ten, Nach der Meinung einiger Sectionen sollen die Kom- missarien beauftragt werden, über die Verbindung einer “ranzöfischen Prinzessin mit dem künftigen Staats-Oberhaupte zu uaterhandeln, falls es unmöglich seyn mdchte, die Wahl dirckt auf einen Prinzen der Königl, Familie von Frankreich salien zu lassen. Einige Sectionen haben auch ihre Aufmerk- samfeit auf noch entferntere Fälle gerichtet. Sie haben sich nâm-, lich gefragt, was zu thun seyn würde, wenn der erwählte Prinz ein Minderjähriger wäre. Eine Section meinte, es würde in diesem Falle gut seyn, eine aus drei Mitgliedern bestchende Regent schaft zu errihten. Eine andere dachte, die Regentschaft müßte von einem Einzigen geführt werden. Wieder cine an- dere wollte, daß man dem Minderjährigen einen Vormund und einen Gouverneur, die beide vom Kongreß zu ernennen wären , geben múßte. Die ‘Central - Section ist der Mei- nung, daß es uicht angemessen seyn würde, die vom Kou- gresse zu ernennenden Kommissarien den diplomatischen Ge- sandten, die wir bereits besißen, beizugeben. Sie bil- ligt vielmehr die Maaßregel, diese Kommissarien aus- schließlich im Namen des National - Kongresses abzusenden, sie jedoch z1!! beauftragen, sich dabei mit der provisorischen Regierung und ihren Gesandten zu verständigen. Die Kom- missarien sollen ihre besonderen Instructionen vom Kongreß erhalten, und zwar von einer permanenten, aus zehn Mit- gliedern gebildeten Kommission. Jede Section soll durch das Skrutinium ein Mitglied für diese Kommission ernen- nen, die sich auf dieselbe Weise, wie die anderen Kommissio- nen, mit der Versammlung in Verbindung seben soll. Dem- nah hat die Central-Section die Ehre, dem Kongresse in Vorschlag zu bringen: 1) in der gegenwärtigen Sibung vier Kommissarien zu erwählen; 2) zwei davon nach London und zwei nach Paris zu senden; 3) sie speziell damit zu beauf- ragen, alle in Bezug auf die Erwählung des Belgischen Staats-Oberhauptes nöthige Erkundigungen einzuziehen; 4) endlih eine permanente Kommission von zehn Mitgliedern zu errichten.“ Mehrere Mitglieder waren der Meinung, daß man sich úber diese wichtigen Punkte nicht so rasch ent- scheiden fônne, und so wurde die Berathung darüber auf Dienstag den 11. Jan. ausgeseßt. Ein Antrag des Hrn. van Meenen auf strenge Bestrafung aller Umtriebe, zur Einführung einer andern Regierungsform, als die bestehende, jedoh mit Amuestie-Bewilligung fär alle Umtriebe bis zum 6 Jan., wurde einer Kommission zur Untersuchung Über- wiesen. “Son Antwerpen wird gemeldet, daß gester an der dortigen Börse cine Bittschrift an den Kongreß, - u Gunsten der Erwählung- des Prinzen von Oranien, cirfulirt habe. Mehrere Kaufleute hatten sie bereits unterzeichnet , als ste lôglih von einem Manne in die Tasche gesteckt wurde. Derselbe wurde öffentlich ausge vez es ergab sich jedoch, daß er selbst der Urheber der Bittschrift gewesen , und ersk jeßt unterrichtet worden sey, daß or sich durch Auslegung derselben eine den Kongreß-Beschlüssen zuwiderlaufende Hand- lung begangen habe. i i Dem Journal de la Belgigue zufolge, will Herr Coppin die interimistisch übernommenen Functionen eines Gouverneurs von Süd-Brabant wieder abgeben. j Ja Gent war dièser Tage. das Gerücht verbreitet, daß die Citadelle in Belagerungs - Zustand - geseßt werde. - Dem liegt jedoch angeblih, nach hiesigen Blättern, nichts- weiter zum Grunde, als eine Verdoppelung: der Vorsichtse

Maaßregeln, die nothwendig. wären, weil sich dex Feind nur

drei Stutiden weit entfernt von der Stadt béfiüde:

Lüttich, 8. Jan. Dle Garnison ‘von Mastricht machte y estern einen Ausfall. Hiesige Blätter , die diefes melde; fágen nichts weiter hinzu, als daß. die Holländer nur bis zu einer furzen Strecke außerhalb der Festung. gekommen seyen.

Deutschland.

München, 8. Jan. Die hiesige Zeitung. enthält: Fols- gendes aus Zweibrücken vom 1. Jan. : ¡Nach dem Cons