1831 / 23 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Macht den kritischen Verhältnissen Jrlands ein Ende zu machen. Der Lord antwortete hierauf im Wesentlichen, daß er in die Nation selbst das vollste Vertrauen seße und sie für zu vernünftig und edelmäthig halte, um sih lange durch falsche Vorspiegelungen täuschen zu lassen; er kenne die großen Schwierigkeiten , die er zu besiegen habe, vollkommen, wolle aber pflihtgemäß gegen sie anfämpfen und hoffe, Frland glülich aus diesem Kampfe herauszuführen. i

Jn Bezug auf Jrland heißt es im Courier: „Herr O’Connell ist durch das fräftige Verfahren des Marquis von Anglesea offenbar etwas aus der Fassung gebracht, keineswe- ges aber aus dem Felde geschlagen worden. Er hat wieder einen Verein gebildet, angeblich um Bittschriften für die Auf- hebung der Union abzufassen und zu überreichen. Auch heißt es, daß es seine Absicht sey, einen Wahl-Klub zu organisiren,

in welchem er, bei etwaniger Auflösung des Parlamentes, |

hinsihtlih der Repräsentation, Jrlands Diftator zu werden hofe. Jnzwischen haben die Einsammlungen zu seinem Be- sten einen guten Fortgang; einer Dubliner Zeitung nah sollen sie sih bereits auf 50,000 Pfd. belaufen. Abgeschmakt wäre es, den großen Einfluß Herrn O’Connells auf das Jr- ländische Volk: abläugnen zu wollen, da es ihm gelang, von demselben eine so große Summe als Tribut für seine An- ftrengungen zu erhalten; aber Klugheit und ein entschiedenes Verfahren von Seiten der obern Behörden können dieseu Einfluß bedeutend vermindern.“ s

Ein neuer Verein, den Herr O'’Connell zu bilden beab- sichtigt hatte, war abermals durch cine Proclamation des Lord Anglesea verboten worden. Jn Folge dessen veranstal- tete Ersterer eine Zusammenkunft seiner Freunde, in welcher er sie aufforderte, auch dieser Proclamation zu ‘gehorsamen, ihnen aber zugleih die Bildung eines anderen Vereins an- kündigte, dem er folgende Worte aus einem Schreiben des Lords âls Wahlspruch bestimmt habe: „Für Verhandlungen über die Verdienste der Aufhebung der Union mit der Ab- sicht, deshalb Bittschriften einzureichen.‘ i:

Aus Kilkenny schreibt man, daß die lärmenden Zusam- menfünfte in der Grafschaft dieses Namens aufgehört ha- den; daß das. Volk entschlossen sey, sein zeitheriges System aufzugeben und sich darauf zu beschränken, dem Parlament das Drückende des Zehnten - Systems auf geseblichem Wege genau darzustellen.

Jn einem Schreiben aus Newarf vom 8ten d. M. heißt es: „Nachdem es hier bekannt gervorden war, daß der Herzog von Newcastle einer auf den gestrigen Tag festgeses-

ten großen Abendgesellschaft in Stadthause beizuwohnen beab- |

fichtige, wurden von den Gegnern der bet der lebten Parla- ments-Wahl vom Herzoge vorgeschlagenen Kandidaten gegeu 400 Fackeln unter die Einwohner vertheilt, um sie bei dieser Gelegenheit zu gebrauchen. Gegen 9 Uhr Abends hatten sh ungefähr 200 mit Fackeln versehene Petsonen auf einer Brücke versammelt, um den Herzog zu erwarten. Mehrere Wagen wurden angehalten, aber wieder freigelassen, nachdern man sich überzeugt hatte, daß der Herzog sich nicht in selbi- gen befand. Einem Herrn, der auf die Frage, ob erder Herzog sey, seinen Namen nannte, rief man ‘zu, daß es sein Glü wäre, nicht Herzog von Newcastle zu heißen, weil man sonst ihn und ‘seinen Wagen în den Strom würde geworfen haben. Einige von des Herzogs Freunden suchten jeßt die Nachricht zu verbreiten, daß er auf einem andern Wege in die Stadt gefahren sey, worauf sich die Masse ei- ligst nah dem Stadthause begab, um ihn dort zu erwarten. Als er daselbst um 11 Uhr Nachts ankam, ward er, einer Menge von aufgestellten Konstabeln ungeachtet, auf das grds- lichste infultirt; einer aus dem Volke watf ihm eine Fackel auf den Kragen seines Mantels, mit dem Ausruf: „„,,„das is die zeitgemäße Begrüßung.//‘/ Häufig höôrte man das Geschrei : „, „Seht den Herzog, der mit Burgflecken handelt ! burkesirt ihn! ‘burkesirt ihn !‘/// (Eine Anspielung auf das Ver- - fahren des berüchtigten Leichenräubers Burke.) Die von der Obrigkeit getroffenen Anstalten bewogen endlih die Volks- masse, auseinander zu gehen. Der in Newcastle bestehende Damen - Verein für Ab- schaffung der Sklaverei hat vor kurzem eine Adre}e an die Königin gerichtet, worin die Bitte enthalten ist, daß Jhre

Maj. geruhen möchte, Jhren- Einfluß anzuwenden, um der

Sklaverei in Westindien ein Ende zu machen. Auf Befehl der Königin wurde den Bittstellerinnen fúr das an den Tag gelegte Vertrauen Höchstihr Dank abgestatte.

Der Durchschnittspreis der leßten 6 Wochen war: von Weizen 67 Shill. 1 P.; von Gerste 37 Shill. 10 P. und von Hafer 23 Shill, 10 P. Der dermalige Zoll für frem-

des Getreide ist: für Weizen 187 Shill. ; für Gerste 6? Shill. /

und fux Hafer 124 Shill.

- höflich gegen die

London, 11. Jan. Die Kommissionen haben

beinahe überall ihr trauriges Straf-Arrt vollendet, und zwar,

merkwürdig genug, je nah der Neigung des Richters in einer Grafschaft mit mehr Strenge, als in der anderen. Dies ist ein Mißgriff, welcher ia dieser Zeit besonders hätte vermieden werden sollen und leiht hätte vermieden werden

fönnen, wenn die Richter vor ihrer Abreise von London sich -

unter einander besprochen hätten und zu- cinem gewissen Ein- verständniß über ihre Ansichten von dem Grade der Straf- barkeit der unter dem Landvolke verübten Verbrechen gekom- men wären. Unter den Richtern sind besonders die, welche in Hampshire den Vorsis führten, vorzäglich streng gewesen, und die Folge hiervon ist, daß das Publikum, statt die ‘Be- rechtigfeit der Urtheile zu erkennen, sih laut úber die Sc‘,ärfe derselben äußert. Man hat nichts im Allgemeinen dagegen, daß die, welche der Brandstiftungen überwiesen sind, ihren Frevel mit dem Leben büßen; denn obgleih das National- Gefühl ziemlich allgemein gegen Todesstrafen gestimmt if, so scheint man doch zu fühlen , daß man gegen ein Verbrechen, das so leicht zu verúben und dabei so gefahrdrohend für den ganzen Staat ist, kaum zu streng verfahren könne. Aber die Todesurtheile, welche gegen einige der Dreshmaschinen-Zerstdrer ausgesprochen worden sind, scheinen viele Gemüther zu em- póren, die Journale im ganzen Lande haben sich fast einstimmig gegen die Ausführung dieser Urtheile erhoben, und der Kön:g wird von allen Seiten bestúrmt, in diesem Falle sein Begnadigungsrecht geltend zu machen ; ja selbst an die Königin sind Bittschriften von ganzen Gemeinden ergan- gen, daß J. Maj. sich bei Jhrem Königl. Gemahl dafür ver- wenden wolle, um dessen Herz zur Milde und Gnade zu stimmen. Nebst den Gründen, welche in jedem cinzelnen Falle gegen bie Vollziehung des Todesuriheils vorgebracht werden, besteht man im allgemeinen darauf, daß die Leute fast allenthalben aus Noth sich zu Aufständen hätten hinreis ßen lassen, daß sie bei der Zerstörung der Maschinen bloß ein Hinderniß zu ihrem Unterhalt aus dem N zu râäu- men vermeinten, indem sie in mehreren Fällen selbst Friedens- richter öffentlich gegen die Benußung derselben sprechen und deren Zerstôrung anrathen gehört, daß sie dabei keine Ahnung ge-

habt, daß sie ein Kapital-Verbrechen begingen, indem sie dem

Rathe bdser Menschen und den Eingebungen der Noth Folge geleistet hätten; daß sie jeßt eines Besseren belehrt und die Strafe der Deportation, welche gegen so viele verhängt wotden, ganz hinlänglih sey, um die Landleute auf lange Zeit in den Schranken der Ordnung zu erhalten , besonders da man sich jeßt allenthalben bemühe ,- deren Lage zu bessern und ihnen ihr Schicksal erträglicher zu machen; daß abér solche blutige Strafen, die ihnen nothwendig als unange- messen erscheinen. müßten, statt ein heilsames Schrecken und Achiung vor der Majestät des Geseßes unter ihnen zu ver- breiten, sie zu Haß und Rache gegen ihre Vorgeseßten reizen würden u. s. w. Diese Sprache, welche alleuchalben in den Zeitungen und bei dffentilichen Versammlungen gehalten wird, muß nothwendig die angedrohte Wirkung hervorbringen, wenn di? Regierung nicht der allgemeinen Stimme Ge- hôr giebt. Hunt (welcher gestern seinen öffentlihen Ein- zug in London hielt, nachdem er nah seiner Erwählung zu Preston die nérdlichen Fabrifstädte als Mann des Volkes durchzogen) sagte bei der Gelegenheit zu der versammelten Menge: Ein Herr Bennet in Wiltshire, nachdem er seinen Pächtern so viel Zins abgerungen, als nur immer möglich gewesen , nachdem er seinen, Arbeitern auf alle Weise den Lohn abgezivact, habe dieselben, als sie in ihrer Verzweiflung einige Maschinen zerbrochen, zuerst als Friedensrichter ver- haftet, dann als Haupt der Grand - Jury ihren Prozeß: ein- geleitet, und sey endlich als Zeuge gegen sie aufgetreten; und ein Richter, Namens Alderson, solle sich so gesebwidrig benommen haben, daß, wenn er (Hunt) die Angaben gegen ihn bestätigt finde, er ihn vor dem Parlamente anfklagen würde. Hunt versprach auch unter Anderem, daß er auf die unmittelbare Abschaffung der drückenden Getreide - Gesebe antragen wolle, sobald er ins Parlament fäme, indem zum Vortheil der Ari- stofratie den erwerbenden Klassen das Brod noch einmal so theuer gemacht werde, als es sonst seyn würde. Hunt ist anerfannt ein Demagoge; doch erklären ihn Viele für einen ehrlichen Mann, und Uo ist er, obgleih streng und schonungslos gegen die Grundsäße der Tories, doch so Personen , als die Umstände nur immer er- lauben; dabei erweist er sich ofen und als ein Verehrer der Wahrheit. Er scheint zwar geneigt, in dem Feldzuge, den er sich im Unterhause gegen die privilegirten Klassen zu führen vorgenommen hat, sich des Beistandes des Jrländers O'Con-

Beilage

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Beilage zur Allgemeinen Preußishen Staats- Zeit

nell zu bedienen, weil er sonst feinen ächten Demagogen dort zu finden erwarter. Jm Ucbrigen aber können feine zwei Menschen in Linside des Benehmens einander unähnlicher seyn, als diese beiden; indem der Erste all die Freimüthigkeic des Landmanknes und der Lekbtere all die List des Advokaten mit in die Politik gebracht hat. Der Kampf, welchen die- ser verschlagene Mann jeßt mit der Jrländischèn Regie- rung führt, wärê beinahe lächerlich, wenn es sich nicht um das Glü einer Nation spielée. Kaum hat cine Pro- elamation des Lord- Lieutenants eine von ihm unter einem ewissin Namen gestistéte Gesellshaft zur Aufregung des Landes für geseßwidrig erklärt, so bildet er dieselbe aufs ¡neue unter einem anderen Namen; und obgleich gewiß, daß dieselbe eben so ungeseblih is, als die erste, und als folche sogleich wieder verboten werden wird, so gewinnt er doch immer bei dem Spiele; denn er hat dadur aufs neue eiae Versaminlung gehabt und aufs neue Gelegenheit gesunden, sein Gift gegen England auszugießen und das Volk fúr die Unabhängigkeit zu befeuern. Sein leßtes Kunststuk war, daß er, cbgleih er die großen Bauern -Vecrsammlungen, um die Geistlichkeit zur Verminderung ihrer Zehnten zu zwingen, für geseßwidrig erflärté, das Rundschreiben des Regierungs-

Secretairs än die Friedensiichter, zur Unterdrückung solcher . haben sie eine ansehnliche Quantität Pulver von dort wegge- schicêc. Dauert die Bésebthaltung der Belgier noch lange, so

Versammlungen, verfassungswidrig nannte und einen Ver- ein bildete, welcher durh Abgeordnete jene geschwidrizen Ver- fammlungen zu verhindern suchen sollte, ohne daß es der Re- gierung einen :

den Matin wohl kennt, hat auch diesen Verein untersagt. Es heißt ferner, sie beabsichtige, ihn und mehrere Andere, wegen gehaltener aufrührerischer Reden, und mehrere Zeitun- gen wegen der Mittheilung detsctbet, gerichtlich zu verfol- gen. Dies würde sie auf einmal mit den Anti; Unionisten in Kollision bringen und dié unverwheidlihe Krise etwas srü- hèr herbeiführen. Zutn Glück scheint sie alle Protestanten und fast alle vermidgendèn Katholiken auf ihrer Seite zu haben.

Niederlande.

_ Aus dem Haag, 17. Jan. | Graf O. von Limburg-Stirum aus London hier angekommen. Se. Königl. Hoheit der D von Oranicu hat zwar die M gehabt , ebénfalls im Laufe dieser Woche hierhèr zu- rück ukehren, Höchstdetselbde hat si jedoch, wie man auf eine bestimmte Weise versichert, entschlossen, noch einige Zeit in England zu bleiben, weil die Juteréssen des Vaterlands seine dortige Anwesenheit noch länger etheishen. „Uebrigens“,

“fügen unseré Blätter hinzu, „„\cheinen die Berichte aus Lon-

don in Bezug auf Unsere Angelegenheiten niht ungünstig zu lauten.‘ i :

Man versichert, däß in Fol e einer von der Loùdoner Konferenz an Se. Majestät geschehenen Einladung, alle Feind- séligfeiten vorläufig aufhören zu lassen, der Acjutant Sr. Könlgl. Hoheit des Prinzen Friedtih, Hérr von Limburg- Stirum, der Armee den Befehl gebräht hat, ihre ftiegeri- scheu “Bewegungén einzustellen.

In der Staats - Courant liést man: „Es find Be- richte vom General - Major Dibbets, Oberbefehlshaber der Festung Mastricht, bis zum Sten d. M,, und zivar auf cinen besondern Wege, eitigegangen. Nach Jthalt dékselben ‘war der genäanntè cneral Um sene Zeït keinesweges über die von dem Feinde Zegen deii Plas* ausgeführten Unterüéhtnungen beforgt und viélniéhr überzeugt, daß die vön“ihm getro ts Maaßregeln hiuréichend séyn würden, dle Festung gegen jeédtn Angriff zu vektheidigen. Der’ Génetàl thut zugleich dreiek von der Besaburig geschehenen Ausfälle Ervähnuhg , deren Besondérheiten jedoch nicht tnitgetheilt wérden , wiewöhl der

chluß gezöógeti werden fan, daß sie zu uñ}êrm Vottheilè ausgefallen sind , denn der Géneral fügt hinzu: ,„,„„Für die Moralität der Soldäten sid sie von so gutem Erfolge ge- wesen, daß, wenn das feindliche Geschüß sich nur hören läßt, die ‘Katupflust unserer Krieger sich sogleich offenbart. Der Feind’ ist stets beschäftigt, Batterieen aufzuwerfen und Lauf- gräbeu zu machen, besorniders zur Vertheidigung- gegen die Kolötitie des Herzogs vóu Sachsen-Weiñtar, die er erwartet.

Hier ist Alles ruhig. Die Gésinäung der'Bürgèr hat sich im

llgémèinen sehr gebessert; sie haben iht wahrès Interesse besser einsehen gelernt und sind mehr mit der Erhaltung von N L Ordnutig, als mit politischen Plänen be- a tigt.‘ 4 e Dasselbe Blatt meldet: „Seit dem Scharmügel auf

eller fosten sollie! Aber die Regierung, welche !

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der Straße vor Aakdenburg find “keine Feindseligkeiten mehr im 4ten Distrikte von Seeland vorgefallen. Das 5te Distrikt ist jeßt ebenfalls dagegen gesichert, indem die Städte Hulft, Axel und Sas van Gent dieser Táge mit Truppen-Besabun- gen versehen worden sind.

« Die Rotterdamsche Courant erzählt: „„Mellinec hat sich zehn Tage lang mit seinem Stabe in Roermonde aufgehalten und ist von da nah der Seite von Mastricht abgezogen. Sein Aufenthalt in Roermonde wird dort so balo nicht vergessen werden, indem seine Truppen sich die unmäßigsten Forderungen und Quäleréien gegen die Einwoh- ner gestattet haben. Sein Heer bestand, die Offiziere dessel- ben mit einbegriffen, zum Theil aus Schauspiélern, S{nei- dern, Bartscheerern und Perúckenmachern, zum größten Theilè jedoch aus Landstreichern und Bettlern. An Manniszucht war ]o wenig zu denken, daß Mellinet nicht allein keine Ord- nung erha!ten founte, sondern auch sogar auf offener Straße von seinen Leuten mißhandelt worden i. Die Besaßung von Ven- los besteht aus zwei Bataillonen, die ordentlih gekleidet und disciplinirt sind ; do zeigt dort Alles, daß die Belgier selbs nicht darauf rechnen, Venloo behalten zu können. Sie haben die inetallenen Geschüße von den Wällén herunter genommen, nah Maaseyf gebracht und eiserne dafür aufgestelle Auch

geht Venloo zu Gründe, und dies sehen die Bewohner mit jedem Tage mehr ein.‘

Am lten d. M. ist das Jäger -Corps von van Dam aus Wyk, wo es bisher fantonirté, nach der Begend zwischen der Maas und der Waal aufgebrochen, um diesè einstweilen besckt zu halte.

In der Provinz Geldern sind in mehreren Distrikten, uamentlih Npomwegen und Maas und Waal, einige Wider- scblichkeiten von Seiten der Schutterei vorgekommen. Der Gouverneur der Provinz hat éine ermahnende Proclamation

ati dieselbe erlassen, und es is an einer vollkommenen Her- L i ¡ stelluig der Ordnung nicht zu zweifeln. Vorgestern Abends ist der L

Brüssel, 17. Jan. Kongreß-Sibung vorgelegte Protofoll der Londoncr Konferenz vom 9. Jan, _ Jl Anwesenheit der Bevollmächtigten Oesterreichs,

dranfreihs/ Großbritaniens, Preußens und Rußlands.

Die Bevollmächtigten der fünf Mächte haben sich zu dem Zwecke vereinigt, die Reclamationen zu utitersuchen, die der Hof von London erhalten hat, und zwar von Seiten der provijorischen Regierung Belgiens gegen die Verlängerung der Maaßregeln, welche die Schiffahrt auf der Scheldè fer- neë noch hemmen, so wie von Seiten Sr. Majestät des Königs der Niederlande gegen die von Belgischen ruppen begangenen Handlungen der Feindseligkeit. In Betracht, daß das Protokoll Nr. 1. vom 4. November Folgeudes ent: hält: „,,,„Von beiden Seiten werden die Feindseligkeiten gänzlich aushören/*//; daß durch das Aktenstück unter Litt. B., das dem Protokoll Nr. 2 beigefügt wotden „,„die roviso- rische Regierung Belgiens sich LLLPNUHNE hát, Befeblè zu ertheilen uùd die nôthigen Maaßregeln zu nehmen, damit alle Feindseligkeiten gegen Holland von eiten der Belgier aufhôreh////; in Erwägung ferner, daß durch das unter Litt, A, dem Protokoll Nr. 3. vom 17. Nov. 1830 beige- fügte Dokuniéit „„,„„Se. Majestät der König der Niedet- laude èrflätt, daß er den obenérwähnteh Antrag (zuy Ein- stelluhg der" Feindseligkeiten von beiden Selten) nach dem Jtihälte dès Kökférenz - Protokolls Nr. 1 annehme! ‘7; daß das Protokoll Nr, 2. vom 17. Növewmber besägt: 77 11DEt vol beiden Seiten überein efoninieie Waffenstill- stand konstituirt eine gegen die fünf Mächte eitigegan- gene BVerbindlichkéit; beidèn Seiten wird es n nd P zu

utit-

Folgendes is das dér vorgestrigen

ande und zu Wasser mit den Gebietén, Pläßen und

ten, welche die respèktiven Trupperi außerhalb dér Gränzen einnehmen, dié Belgien von den verelnigten Provinzen der Niedetlande vor dem Páriser Vertrage vom 30. Mai 1814

‘trennten, frel zu fommunlciren;//// in Betracht auch, daß

durch das Protokoll Nr. 3. vom 17. Nov. die Mächte „„„„die Vetbindlichkèicr des Waffenstillsktandes als eine gegen sie selbst eingegangene, auf deren Vollziehung zu wachèn ihnen förtan züsiehen würde ,‘/‘/ angesehen haben; daß im nächstfolgenden Protofoll Nr. 4. vom 20. Nov. „„„„der Bevollmächtigte Sr. Majestät dès Königs der Niéderlande denen der funf Mächte die vollständige Beitretung des Königs, sélles Herrn, zu