1831 / 24 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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seines Grabes nah nichtigen Ehren geizen !‘/ Dieser Auf- saß fand viele Anfechter in den hiesigen Blättern und Jour- nalen; Beschuldigungen mannigfacher Art wurden gegen den Mann gerichtet, der sih, seines Alters und seiner zerrütteten Gesundheit wegen von den Händeln des Tages zurúckgezo- gen hat. Als leßte Erwiederung desselben auf alle Angriffe enthält nun die Allgemeine Staats-Zeitung vom 15. d. M. an der Stelle ihrer sonstigen Tages-Nachrichten , mit gesperxter Schrift gedruckt, ein Schreiben des Julian Niem- cewicz an. den stellvertretenden General: Secretair im Justiz- Minifterium, W. Ostrowski, aus welchem wir folgende Stel- len heraushebeñ : „Sie werfen mir vor‘/, sagt der Verfasser des Schreibens, „„daß ih die Censur für nöchig halte; ich wiederhole aber, daß ih fein Feind der Preßfreiheit, aber wohl ein Gegner der zügellosen Mißbräuche derselben und vor Allem der straflosen Verleßung des guten Rufes unserer Nebenmenschen bin. Sie werfen mir auch vor, daß ih ge- sagt habe, es gebe feine geseßlihe Versammlung außer den Reichskammern , und die Klubs seyen die Quelle der blutig- sten Auftritte und aller die Menschheit bedrohenden Flüche. Jch wiederhole es: dies ist und wlrd meine unabänderliche Meinung seyn. Unsere Jünglinge kennen die Französische Revolution nicht, ih aber kenne sie. Wer stürzte die ganze gesellschaftliche Ordnung um, wer übershwemmte Frankreich mit Strômen Blutes? Der Klub der Jakobiner. Die Schöpfer der Freiheit in Franfreih , Bailly, Malesherbes, Condorcet , Vergniaux, Brissot und tausend Andere mußten erst geopfert werden, che das Volk zum Bewußtseyn kam und die Klubstifter Robespierre, Danton und St. Just durch das Messer der Guillotine dem Abgrund der Hölle zusandte. Wohl erinnern sich unseré Greise, wie Schaaren . von Jako- binern den National-Konvent belagerten und ihn durch tôdt- lihe Drohungen zu den fürchterlichsten Beschlüssen nöôthigten., Sollen wir etwa nach solchen Klubs uns sehnen? Nein, -ih bin ein Gegner aller Klubs, denn ih halte sle für die ge- fährlihsten Feinde der wahren Freiheit und Unverleßthèit eines Jeden. Ferner werfen Sie mir vor, daß ih vor einer Ultrarevolution warne; spriht und schreibt man nicht schon von einer solchen ? liest man nicht in einem Artif-l des Jour- nals : „Das neue Polen‘ geradezu folgende Worte : „,,„Wenn die Negierung meint, daß unsere Revolution beendigt is, so möge sie sih in Acht nehmen, daß sich nicht das Volk ge-

nôthigt sieht, dieselbe von neuem. zu beginnen, und dann“

möchte sie nicht sobald zu Ende seyn.//// Rechtfertigen diese Worte nicht hinlänglih meine und gewiß auch Jhre Be- sorgniß? Doch die Nation will keine Revolutionsstürme; ein aufrührerischer Theil der Warschauer Bevölkerung is nicht die Nation. Und ich frage: zu welhem Zweck follte diese Revolution unternommen werden ? Würde sie uns nicht, wenn sie einmal begonnen, weiter führen, als wir selbst wúnsch- ten? Würde nicht mit ihr überall der verhaßte Jafobinismus sein Haupt erheben !‘/ „„Jn unseren Tageblättern wird nicht Ehre, nicht Ruf des Nächsten geschont, sogar das weiblithe Geschlecht, zu dessen Vertheidigung jeder Edle verpflichtet ist, für das einst unsere tapferen Ritter scharfe Lanzen gebrochen haben, selbst dies wird angegriffen. Schon seit einiger Zeit offenbart sich in unseren Zeitschriften eine “il eine Erbitterung, eine wespenartige Bosheit, eine Sucht, ohne Rüésicht zu sticheln und zu verleßken; der Neid kleiner Seelen äußert sh am meisten gegen wohlhabende Bürger; ohne gerichtlihe Unter- suchung, ohne Beweis der Beschuldigungen, nennt man sie furzweg Landes - Verräther.“ „„Nichts Heiliges giebt es mehr, über Alles fällt man her; dem Diftätor wird vorge- worfen, er umgebe sih mit verdächtigen Personen; selbst die Geistlichkeit wird nicht geschont. wiederholte erbitterte Angriffe erfüllen all? Gemüther mit tiefer Trauer; hier weint eine Gattin über den ihrem Manne zugefügten Schimpf, dort klagt eine Schwester über das ihrem Bruder angethane Unrecht, da brütet ein'Sohn auf Rache für seine beleidigte Mutter überall in den Familien nichts als Thränen, Schmerz und Erbitterung. Die Verfasser sol- cher Artikel machen sich ein Spielwerk daraus. Wie habe ih dem zugesebt! sagt Einer zum Andern; er bedenkt nicht,

Gedrudckt bet 4. W. Hayn.

Solche unaufhörlich

was aus solhem Spielwerk hervorgeht; denn verlekter Ruf vergiebt nie; daher jene Gereiztheit , jene Unlust, jene Ränke, Zwistigkeiten und Zweikämpfe.“/ „Ach! wie man- cher gesunde und fräftige Zeitungs- Schreiber könnte sei- nem Vaterlande auf andere Weije besser dienen, als in- dem er die ôöffentlihe Sicherheit bedrohende Aufsäße s{chmie» det und den Ruf rechtlicher Leute durch Verleumdungen ent- chrt. Leichtsinnige haschen wohl begierig nach solchen Er- zcugnissen, obtrectatio ac livor pronis auribus excipiun- tur, aber jeder edle Mensch wird sich bei Lesung derselben tief betrüben. Ueberall sind dergleichen Mißbräuche verpönt. Wir sehen, wie in Frankreih und England Schriften , wel-

che die Stôrung der öffentlichen Ruhe zum Zweck ‘haben

und fremden Ruf verleßen , mit Gefängniß und Geldstrafen verfolgt werden; ih wohnte 10 Jahre in Amerika, ih bin ein Bürger dieses Landes, aber ih sah, daß auch dort die strengsten Gesebe gegen Verleumder bestehen; denn was würde aus der men]chlichen Gesellschaft werden, wenn es einem Jeden freistände, das, was Allen das Theuerste ist, Ehre und guten Ruf ungestraft zu verletzen ! ‘/ „Eine der Hauptursachen der fih gegenseitig überbietenden Erbitterun- gen in den öffentlichen Blättern ist ungezügelte Ruhmsucht, die Sucht, von sih sprechen zu hören, nichts ist leiter, als von sich sprechen zu machen, aber der Ehrgeiz des Vernúnf- tigen besteht darin, daß gut von ihm gesprochen werde. Wir leben in einer Zeit, wo alle selbstsüchtige Leidenschaften, wie die Winde der vier Weltgégenden gegen einander losstür- mend, die furchtbaren Gößen menschlicher Begierden auf- richten; Niemand begnügt sh mit der Erfüllung seiner Pflichten; jeder glaubt, zum Besis der höchsten Wärden und zur Herrschaft über seine Nebenmenschen geschaffen zu jeyn; was jage ich, Jeder dúnkt fich selbst die Nation zu seyn. Dieser schreibt, man müsse verschimmelte Vorurtheile umstürzen, jener, es gebe jeßt fein Geseß mehr, als das der revolutionnairen Nothwendigkeit, und das Volk allein sey Richter. Scheint es nicht, als hörten wir die Stimme Ma- rats? Andere endlich rufen: Laßt alle diese Herren ihren Aemtern entsagen und Wärdigeren Plaß wachen! Die-Un- glücklichen, sie wissen nit, was sie begehren ; sie wissen nicht, daß es keine größere Pein giebt, als die, in welcher heut zu Tage ein Staats-Beawter sich befindet; für das größte Ver- dienst muß man es jeßt einem Manne anrehnen, wenn er

“sich mitten unter so vielen Angriffen nicht abschrecken läßt

und unter den wlthendsten Sturmen das Steuerruder des Schisss nicht verläßt.“ „Von allen Seiten flagt man über diese rüctsichtslosen Angriffe in den politischen Blättern ; aber Keiner wagt es, seine Meinung öffentlich und laut zu äußern; so will denn ich, immer meinen Grundsäßen treu,

ne quid respublica detrimenti capiat, wenn auch durch Al-

ter und Krankheit zur Erde gebeugt, wider solche Mißbräuche meine ersterbende Stimme noch einmal erheben. Nicht wun- dern wird es mich, wenn man mich in furzem für einen Aristofraten, ja für einen Verräther ausschreit, nicht wundern wird es mich und nicht ershrecken, und se!bst wenn ih mein graues Haupt unter dem Beil der Revolution beugen múßte, auch dann noch werde ih nicht aufhdren , meine Landsleute vor den sle bedrohenden Gefah- ren zu warnen. Vielleicht wird, wenn ich einst nicht mehr bin, eine befreundete Hand auf meinen Grabhügel die Jn- schrift seßen: „„,„Er wagte es, die Wahrheit zu sagen ! //// ;¡¡Entfagen wir diesen Bitterkeiten, halten wir den zu gro- ßen Eifer im Zaum; man fann nicht ganz so denfen, wie Sie, meine Herren, und doch ein guter Pole seyn. Sie drohen uns, wenn es nicht Klubs, wenn es nicht unbe- schränkte Preßfreiheit geben soll, uns_zu verlassen; mir würde es, edler scheinen, zu bleiben; fann man doch au ohne Kluks und mit Geseßen gegen Verleumdungen frei und ruhig leben. Ich schließe mit der Bitte, mich aus Rücksicht auf meine durch Alter und Krankheit ermatteten Kräfte von einer fer- neren polemischen Korrespondenz entbinden zu wollen. Den 12, Januar 1830. J. U. Ni emcewicz.‘/

Redaeteur Fohn. Mitredacteur Cottel.

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Allgemeine

Preußische St

aats-Zeitung.

Berlin, Montag

Me 24.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Abgereist. Se. Excellenz der General - Postmeister und Bundestags - Gesandte, von Nagler, nach Frank- furt a. M. |

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Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Rußland,

St. Petersburg, 15. Jan. Se. Majestät der Kai- ser haben den diesseitigen Botschafter am Wiener Hofe, Wirklichen Geheimen Ratl, von Tatischtschef, zum Ritter des Stk. Andreas-Ordens, und den Geheimen Rath und Se- tiateur von Divoff zum Ritter des St. Alexander - Newsky- Ordens ernannt.

Der Großherzogl. Oldenburgshe Staatsminister , Wirk- {liéhe Geheime Rath Baroh von Brandenstein, hat den St. Anten - Oxden {ster Klasse erhalten.

i Dex GBeneral-Adjutant Balaschoff ist von hier nah Ufa und i General - Adjutant Tschitscherin nach Nowgorod ab- gereist, | h

9 Das Journal deSt. Petersburg theilt! aus zweien in der Kaiserl. Armee bekannt gemachten Tagesbefehlen Fol- gendes mit: „Der bei dem Wolhynischen Garde: Regimett an- gestellte Unteroffizier Alèéxañnder Akfsuck, der sich am 29. Nov. gerade in dem Augenblick in der Warschauer Fähnrichs- Schule befand, als der verabschiedete Polnische Offizièr Do- browolsfki die- Zöglinge zur Empörung aufforderte, sprang aus einem Fenster im Erdgéschoß, lief nah den Kasernen des Uhlanen-Regiments Sr. Kaiserl. Hoheit des Cesarewitsch und dann nach denen der Polnischen Garde-Kürassiere und der Grodnoschen Husaren-Garde, um den Befehlshabern die- ser Regimenter das schändliche Vorhaben der Uebelgesinnten mitzutheilen. “Darauf, ohne sich durch die um die Kasernen ver sanktiniten Volksmassen, noch durch die ihm drohende Le- bensgefahr abschrecken zu lassen, gelang es ihm, durch das Gewehrfeuer der Empdrer bis zum entgegengesehten Ende der Stadt durchzudringen, wo der Befehlshaber des Wolhy- nischen Garde - Regiments, der Kaiserliche Flügel - Adjutant, Oberst Ovander, wohnte, den er von dem, was vorging, gleichfalls unterrichtete, so wie er solches auch bereits- gegen die Russen, die ihm unterweges begegnet waren, gethan hatte, Die Fähnriche bei der reitenden Garde - Artillerie, Kusminsfi und Tatarenfko, gaben Beweise einer ausgezeich- neten Ueberlegung und Kühnheit, indem sie durch die empör- ten Massen zur Stadt hinauszukommen wußten und sich dann mit Lebensgefahr nah Brzesc-Litewski ‘zu ihrem Corps bégaben. Um ein so exemplarisch pflichtgemäßes Betragen zu belohnen , geruhten Se. Majestät der Kaiser den. Unteroffi- zier Asfuf zum Fähnrich zu erheben und lhm dean St, An- nen -Orden vierter Klasse zu ertheilen. ‘Die beiden obeage- Hannten Fähnriche wurden gleichfalls mit Erhöhung zum fol- genden Range belohnt. Bald nach dem Ausstande in Warschau fertigte die Polnische Regierung ‘Commissaire ab, um Besi6 von“ der Festung Modlin zu nehmen. Am 4. Dezember - kündigte dort der Unter - Lieutenant des Polnischen reitenden Garde - Jäger - Regimentes, Parsfi, die bevorstehende Anfunfc der Commissaire an, um die Festung zu beseßen und die dort befindlichen Russischen Truppen zu entwaffnen; diese bestanden aus einer halben Compagnie Be- sabungs - Artillerie, den Reseroe- Eskadronen der Podolischen Garde - Kürassiere, den Uhlanen Sr. Kaiserl. Hoheit des Ce-

1831.

den 24flen Fänuar

sarewitsch und den Grodnoschen O Mit Unwillen vernahmen die Befehlshaber jene Botschaft und erklärten einstimmig ,- daß sie feinen, die Ehre der Russischen Waffen beschimpfenden Vorschlag anhdren würden, und daß sie îm Nothfall fest entschlossen seyen, das Pulvermagazin in die Luft ¡zu sprengen und sih unter dessen Ruinen zu begraben. Die bald darauf eintreffenden Kommissariem erhiclten dieselbe Antwort. Die ernstlihen Anstalten, die von den Russen am Pulver- Magazin getroffen wurden, überzeugten die Commissaire, daß sie mit fest entschlo}enen Männern zu thun hatten, und be-

wogen fie endli, ihren ersten Plan aufzugeben und das amt- liche Aktenstück áber den Rückmarsch des Tesarewitsch mit allen bei sich habenden Truppen vorzuzeigen. Jeßt erf wil- ligten die Russischen Befehlshaber ih die Räumung des Plabes, unter der Bedingung jedoch, daß die Truppen frei, mit Waf- fen und mit militairischen Ehren abziehen dúrften, und daß man ihnen, um mit ihrem Gepäck sicher bis zur Gränze zu gelangen, ein Polnisches ‘Detaschement als Eskorte mitgábe. ah gegenseitiger Unterzeichnung einer hierüber abgeschlosse- nen \{riftlihen Uebereinkunft verließen die Russischen Trup- pen -Modlin und marschirten über Pultusf und Czyjewo nah Cechanowec , wo sie am .23sten Dezember anfamen, Die DNSREGe dieser Truppen sind mit Erhöhung zum folgen- den uge belohnt worden.‘ : Nach Juhalt eines in der heutigen Zeitung enthaltenen Tagesbefehls des Dirigenten des Generalstabes Sr. Majestät

voin 19. (31.) Dez., kamen der Unter-Lieutenant des Grena-

dier-Refiméntes von Samogîitien Rischtshatowski und die Fähnriche Ssusin, Poprobfi und Pordzfi am 11. (23.) Dez., um 6 Uher Abends, auf die Stube des Kapitän's Thale Commandeur’s der ten Füstlier:Compagnie jenes Regimen- tes, welche den Gränzposten in dem Flecken Ssurascha zu- gleih_ mit der 6rèn Compágnie beseßt hält, und forderten, daß er die Löhnung der Soldaten vorschußrweise auszahlen mdge, wobei sie ihre Forderung mit Drohungen begleiteten. Der Lieutenant Jeremenko, der eben bei dem Capitain gegen- wärtig war, sah die Folgen dieses gesebwidrigen Schrittes voraus und entfernte sich sogleih, um den Commandeur der 6. Compagnie, Stabs: Capitain Koschewski, davon zu benach- richtigen. Dieser ließ augenblicklich Generalmarsh s{chla- gen und begab sich mit 10 Mann, die er von der Wache am Schlagbaum mitnahm, in die 6te Com- pagnie. Sobald der Feldwebel der áten Compa- gnie die Trommel in der 6ten hörte, that er dasselbe in der 4ten und eilte, sie zu versammeln. Unterdessen war es den Uebelwollenden gelungen, ihren Frevelplan auszuführen. Sie erschossen den Capitain Tschalow, hoben die Wache auf und führten sie unter dem Vorwande, den sich zeigenden Feind abwehren zu müssen, dem Damme zu, der auf der Gränze erbaut ist. Durch gleichen Trug verleiteten sie die Wache am Schlagbaum, ihnen ju folgen, und indem sie sich unter die Soldaten: mischten, eilten sie, über dèn Damm nach der Seite des Königreichs Polen hinüber zu fommen. Als sie sich dem Ende des-Datrüñmes näherten und auf jener Seite fein Feind zu sehen war, fragte der zum Kommando gehd- rige Unteroffizier Jaitschnikow, der den Anschlag der Offi- ziere merkte, den Unterlieutenant Pischtschatowsfki, wohin er sie führe? Dieser seßte ihm das Pistol auf die Brust, indem er ihm zu gehorchen befahl, und suchte zugleich ihn dur al- lerlei Versprechungen zu locken. Jaitschnikow aber schrie den Grenadieren zu, das Gewehr zu llen und mit den Bajonet- ten die Verräther niederzustrecken. Die elenden Mörder ergriffen, sobald sie dieses hôrten, die Flucht, gelangten, ungeachtet die Grenadiere ihnen eifrig nahseßten, durch das sumpfige Flüßchen „über die Gränze und entfkämen. Der Unteroffi- zier aber führte das Kommando zurück, das von Unwillen über diesen s{chändlichen Verrath erfüllt war. Seine Kai-

serlithe Majestät haben den Bericht über die Uaerschrockel-