1831 / 32 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

266 | werden solle. Manches Gelegenheits-Stuk, meint jenes Blatt,“ | Rath sich für infompetent, weil sein Namé sih- gar nit auf werde in 8 Tagen ersonnen,- geschrieben, einstudirt und auf: | der Liste der Universität befindet und er also niht Stu- eführt. Der National ist der Meinung, daß von allen | dent ist.‘ y trafbestimmungen des Geseß -Entwurfes diejenige hinrei- Dies ist das Urtheil , welhes vorgestern die bereits ges chend sey, wonach die Aufführung eines Stückes verboten | schilderte Scene ün der Sorbonne hetbeiführte. Das Jo ur- werden könne; wollte man auch noch Geld- und Gefäugniß- } nal des Débats enthält nachträglih- noch folgende Details strafen verfügen, so würde és besser seyn, wenn man förm- 1 über dieselbe: „Als der Minister des sffentlichen Unterrichts lich die Theater-Censur wiederherstellte. und Herr Persil in der Sorbonnz? ankamen, waren bei der zum“ Der heutige Moniteur thei!t einen Auszug aus dem | Sibungssaal führenden Treppe nur 30 Personen versammelt, Protokoll der vorgestrigen Sißung des akademischen Raths: | unter“ denen man zwölf bemerfce, die, ihrer schlechten Kleidung mit, in welcher dieser unter dem Vorsiße-des Ministers des | so wie ihrer Jugend nach, nicht fär Studirende gelten konnten. öffentlichen Unterric)ts gegen die Unterzeichner der in der | Aus dieser Grupp: ließ sih das erste Pfeifen vernehmen, „Tribune“ erschienenen Protestatiou-der Studenten das Urtheil | womit die Wagen des Ministers des öffentlihen Unterrichts gefällt hat. Der Juhalt dieses Erkenntnisses ist im Wesent: | und des General-Pèofurators empfangen wurden. Während lichen fölgender: „Nach Einsicht des Beschlusses des Köuigl. | der Berathung des akademischen Rathes hatte sih die An- Raths des dffentlichen Unterrichts vom 45ten d. M., wodurch. zahl der Uebelgesinnten bedeutend vermehrt, und durch einen die Studirenden Plocque, Maublanc, Sambuc, A, Juchault, | unglücklichen Zufall wurde gerade die zahlreih besuchte physi- - F. Girard, Blangui, Murainy, Napias, Audry, Bustarret, | falische Vorlesung des Professor Dulong in dem Augenblicke Noußhier , Lapey7e und Paul Laray, als Unterzeichner eines !| geschlossen, wo die Mitglieder des akademischen Rathes aus in dem Journal „la Tribune‘ vom [2ten d. M. erschienenen | dem Sibungesaal traten, um nah ihren Wagen zurückzufkehs- A: tifkels, vor den afademischen Rath gestellt werden ; nach | ren. Die Zuhörer des Professors Dulong blieben aus Neu- Einsicht der von zwölf der genannten Studirenden unter- ; gier im Hofe stehen, vermehrten, wider ihren Willen, dadur acichneten Schrist, die Plocque in der Sißung des afademi- | den Auflauf und ernmiuthigten die Uebelwollenden, die in der schen Raths vom i9ten d. M, niedergelegt hat ;— in Betracht, | Menge verborgen zu bleiben -hoffcen.‘/ Das genannte daß der Minister des dffentlichen Unterrichts und Großmeister der | Blatt wiederho!t nun die aue anderu Blättern bereits be- Universität davon unterrichtet, daß in den Schulen des Rechts | fannten Details und fügt hinzn: „„Herr Persil sprang aus und der Medizin die Studien dur Versuche zu verbotenen seinem Kabriolet und wendete sch an bie Unruhestifter mit Verbindungen gestört würden, geglaubt hat, vor jeder Repressiv- | folgenden Worten : 71 ,,So verstehen Sie die Freiheit 2 Sie Maaßregel eine väterlihe Ermahnung an die Studirenden sind Feiglinge! ih erkenne in Jhnen weder Studi- richten zu müssen, indem er fúr den Gebrauch, den diese von | rende des Rechts, noch Studirende. der Medizin.‘ Fn ihrer Zeit machen, dem: Staate und den Familien verant- |} einem Artikel über - dieses Ereigniß sagt das genannte wortlich sey; in Betracht , daß, skatt dieser Ecmahnung | Blatt uuter Anderm: „Die erste und einzige Pflicht cines Folge zu leisten, einige Zöglinge durch Anschlagzettel und tu: | auf der Schulbank sitzenden jungen Mannes is nicht, multuarische Versammlungen offenen Widerstand gegen die | sich mit den Staats- Angelegenheiten zu beschäftigen, von de- Uni{versitäts-Behörde gezeigt, ihre Kameraden zur Nachah- | nen er uoch nichts versieht, mit einer Werfassung zu spielen, mung aufgefordert und dadurch das Beispiel ciner sfandalô- } ohne zu wissen, was eine Verfassung is, sondern etwas zu sen Verlebung der Geseße und der Aufforderung zum Unge- | lernea, auss{ließlich seinen Studien nachzugehen und die horsam und zur Gewalecthätigkeit gegeben Haben; in Erwä- ¿ Vorlesungen der Lehrer fleißig zu besuchen, Uebrigens sind gung , daß die Geseblichfeit und Kompetenz des akademischen | es auch nicht die ganzen Schulen die si dieser Vergehun- Rathes durch das organische Defret über die Universität voin | gen schuldig- gemacht haben , sondern nur einige Studirende. 17. März 1808 festgestellt, daß dieser Rath vornehmlich mit. | Die: Rechtsschule zählt 3889, die- medizinische 1783 Studi- der Aufrechthaltung der guten Ordnung bei den Studien be- j rende, beide zusammen also 5672. Von dieser bedeutenden auftragt ist, und daß seine Wirksamkeit insbesondere den Zweck | Anzahl werden / immer tur cinige genannt; ihre Bekannt- hat, die größtentheils minderjährigen und- der Aufsicht der | machungen sind (mmer nur von einigen unterzeichnet; die Familien entzogenen Schüler vor größeren Fehltritten zu be: | Massen der Schulen sind also unschuldig.“ Der Moni- wahren, durch welche sie der strengen Gerichtsbarkeit der Tri- | teur zeigt an, daß die vorgesirigen Scenen in der Sor- bunale verfallen würden; in Betracht alles dessen versügt der '| bonne eine gerichtliche Untersuchung herbeigeführt haben, und akademische Rath: 1) der Studirendedes Rechts, J. T. Sambuc, { daß gegen mehrere Studirende Verhasftsbefehle erlassen wore- 26 Jahr alt, der nur zu einer einzigen Vorlesung im No- ! den sind. ; , vember 18309: unterzeichnet, die zweite geseßliche Unterzeich-- Die mit der Reorganisation der Artillerie der Pariser nung aber unterlassen: hatte, woraus -sih zu ergeben scheint, | National-Garde beauftragte Kommission hat sich über folgende daß er sich zu- einem ganz:andern Zwecke, als dem, den Lehr? | 3 Punkte gecinigt : 1) die Organisation einer Compagnie für fursus der Fafuitäc-durchzumachen, in das Regifier hat ein: | jeden der zwölf Stadt - Bezirke; 2) die Nothwendigkeit, in tragen lassen, wird hiermit, da er Urheber des Plans zu | dem Bezirke selbs, in dessen Compagnie mati eintretea will, einem Vereine unter den Studirenden ist und sich in allen | ansässig zu seyn; 3) die Zusammenziehung der -12 Compag- tumultuarischen Versammlungen: ‘als Aufreizer: gezeigt hat, | nieen in 4 Schwadronen und in 1 Legion zu den Uebungen, auf. 1 Jaßr- von den Vorlesungen bei der hiesigen Rechts-- | oder wo der Dienst solches erheischt. - Fakultät ausgeschlossen; 2) der Studirende des- Rechts, J. Mehrere ôffentlihe Blätter hatten - unlängst angezeigt, - A. Plocque, 24 Jahr_alt, der nah einer mehr als 2jährigen | daß: der General Clausel in Marseille angekommene sey. Der Unterbrechung seiner Studien: erst im November -1830 wieder | Messager meldet jeßt, daß ihm ein Schreiben dieses Ge- in die Fakultät eingetreten ist und seitdenr durch sein-Betra- | nerals vom..9ten d. M. zu Gesicht :g-fommea, worin der- geu zeigt; daßer dies aus. einem-andern Grunde, als zur Been- -| selbe: seine Rückkehr nach Franfreich erst für die ersten Tage: digung seiner Studien, gethan hat, der ferner:-die in der Tri-! des Monats Márz mit dem Hinzufägen anfündige, daß er bune erschienene Protestation als: mit: der Bildung des Ver-- nicht eher Algier verlassen werde, bis die 9 Regimenter, die: eins“ beauftragter Kommissarius unterzeichnet , in den-Ver-:4 nach: Fraunkreich- zurückkehren solltenz? eingeschifft worden seyen. sammlungen eine Rolle gespieit hat und vor dem akademischen. Der Herzog Karl. von Braunschweig befindet sich : seit: -- Rathe nur erschienen ist, um eine in den -unschieklichsten Aus--} einigen Tagen- wieder in dieser Hauptstadt. drúdeu: abgefaßte ¿Protestation vorzulesen, geht. vier „seiner : E | ¿c Einzeichnangen n die Registerder--Rechts«Fakultät: verlustigs.-- Großbritanien und Jrland. 3) der Studireude des Rechts, Blanquizverilert- drei Einzeich-. London, -22. Jan. Se. Majestät: haben Herrn David. nungenäudie:Register der Rechts-Fakultät, als Unterzeichner dex. Erskine: die Ritterwürde ertheilt; Vorgesteru, gab: Graf Grey, als ‘erster ‘Lord des Schale

mehverwähnten. Schrift ¿-als:-Theil nehmer-.au den: Versamm- lungen und ‘als: Verwahrer des Registers: des- Vereins „--in::} amtes, seinen-Kollegen das: erste sogenannte Kabinets-Diner: tf Auf. dem : Landsiße des. Sir-R: Peel, Drayton -Park;..

welches::die- Studirenden fich -einzutragew--eingeladen waren.

4). der Studirende des: Rechts, : Girard, und-der Studirende-| befiuden sich seit einigen Tagen ‘mehreve Mitglieder des frü : der Medizin, Rouhiex; beide--23 Jahr alt verlioren. jeder-| heren Ministeriums: und derewm-Anhänger und---unter diesen zwei ihrer B Guan (a die Register der. betreffenden | namentlich die: Hexren- Croker, Twiß und Goulburn. Tafultät , :weil.-sie: jene::Prêtestation: glcich falls,-untexzeichnet, : Ueber die. Verhafcung-des Herrn O’'Lonnell“ und: einiger seluer Freunde: in- Dublin äußert sich dex Courier: ¡Die Frage über: Ruhe. oder Unruhe in Jrland, insofern“ sie mit -

haben und alc genug waren, die Wichtigkeit-des Schrittes,- dem- Einfluß der genannten Judividuen in Verbindung sieht,

den sie thaten, zu: erfeunen ; 5) über: die- Studirenden-Ju- chaule, Maublanc; Nap’as, Audry:„ Bustarret Lapeyre und - : wird jeßt. bald entschieden sein. Wir- hoffen „daß die Festig- Beilage

Lamy wird feine Diecipliaarstrafe- verhängt, weil: ihr Jus; « gend?;Nachsicht für ihr tadelyswerthes Betragen. in Auspruch j nimmt: -:6) Ju Betresfdes-Murainy ‘erflárt der akademish€-

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267 Beilage zur Allgemeinen Preußishen Staats-Zeitung Æ 39,

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keit der Regierung in allen Theilen“ Jrlands einen wohlthä- tigen Eindruck machen werde. Geht die dermalige Krisis glücklih vorüber, so muß der Entschluß der Britischen Re- gierung jeden möglichen praftishen Plan zu Verbesserung des Zustandes von Jrland zu befördern, und die mangelhaf- ten Geseke zu modificiren, täglich mehr ins Leben treten und einen günstigen Einfluß auf die Ruhe Jrlands und auf den Geist der Union der wohlunterrichteten Klassen beider Lán- der haben, einer Union, deren Resultate mehr zur Wohlfahrt Jrlands beitragen müssen, als irgend eine andere Maaßregel.‘ ___ Hinsichtlich desselben Gegenstandes sagt die Times: ¡Die Jrländischen Angelegenheiten sind endlich zu einer Krisis gelangt , die sich schon seit einigen Monaten erwarten ließ. Schon lange war ee klar, daß die Sachen nicht so bleiben fonnten , daß entweder die Unruhestifter oder die Regierung vorwärts schreiten, oder weihen mußten, und daß es besser fur alle gesellschaftlichen Verhältnisse seyn würde, wenn eine Entscheidung so bald als môdalich erfolgte. Ob das dermalige Verfahren des Lord Anglesea klug zu nennen ist, hängt von mancherlei Umständen ab. Sründen sich die geschehenen Ver- haftungen nur auf unerheb!iche Anflagen , so hätte man bes: jer gethan, sie zu unterlassen. Ein Mangel an überzeugen-

den Gründen, um die Anklage zu unterstüßen, ein tn seinem |

Urtheile \hwankendes Geschwornen. Gericht oder ein gelindes Straf - Erkenntniß würden schon jedes für sih, und um so mehr, wenn alle zusammentreffen, eine große Unvorsichtigkeit der Jrländischen Regierung bei thren leßten êntscheidenden Maaßregeln erweisen. Gewiß aber hat man vorher Alles reiflich Überlegt und sowohl die Bewegungsgründe zur Ver- haftung, als die unvermeidlichen Folgen derselben gehörig er- wogèn. Uebrigens zweifeln wir uicht, daß die Minister ernst- haft entschlossen sind, den gerechten Beschwerden Jrlands abzuhelfen, und davon schon in der nächsten Partlameunts- Sibung thätige Beweise zu geben.“

Im Globe heißt es über dieselbe Angelegenhelt : „Die

Jrländische Regierung hac sich in cinen schwierigen und gewagten „. Kampf eingelassen. Wir können es uns nicht verhehlen, daß die | | | clamation des Lord-Lieutenants (die vierte seit den wenigen

'temporáre und außererdentliche Maaßregel, durch welche die Vereine verboten wurden, ganz außer dem Charakter des ge- wöhnlichen Englischen Gese-Ganges ist. Der glückliche oder unglüctliche Erfolg dieser Maaßregel der Regierung hängt von der Unterstükung ab, den sie bei der Masse der aufge- flärten und besißlichen Jrländer findet. Hält diese die Re- gierung zu der Antvendung der äußersten ihr verliehenen Macht berechtigt, so erreicht leßtere ihren Zweck; wenn nicht, so muß sie nachgeben und Rückfschritte thun. Auf jeden Fall lernt sie die Kräfte ihrer Freunde und Feinde kennen.“

Es ist hier die, wiewohl nicht zuverlässige Nachricht ein- gegangen, daß Herr O’Connell, als des Hochverraths an- geklagt, verhaftet worden sey. At

Dle Idee der Auflôsung der Union scheint, den neuestcn Nachrichten aus Jrland zufolze, auch unter den Protestanten und’ selbst denen höheren Standes mehr und mehr Eingang zu finden ; - bei einer vor furzem in der Grafschasc Roscom- mon gehaltenen Versammlung zu Gunsten der fraglichen Maaßregel führte der Scheriff den Vorsiß, und die Redner

ovon' nicht einer zum Vortheil der Union sprach) waren ämmtlich namhafte Personen aus der Nachbarschaft , ohne Unterschied der Religion.

In der Grafschast Louth soll es unter deu. Orangisten zu einem Aufstande gekommen seyn, und zwar Zehnten. Ueberhaupt erheben sich in Jrland sowohl, als in England, immer mehr Sti! Verfassung und die Art der Belohnung ihrer Diener.

In der Stadt Bodmin wurde. neulih eine Versamm- lung angesehener Bewohner der Graf\chaft Cornwall ‘gehal- ten, und in derselben einstimmig beschlossen, im Parlament eine Bittschrift um Aeforin einzureichen. Auf die Weigerung des Ober - Sheriffs der Grafschaft, diese Versammlung ein- zubertfen, hatten. sich mehrere Magistrats-Personen dazu wil- ug fden lassen. Auch in Manchester sand eine ähnliche

ersammlung statt, in welcher gleichfalls einstimmig. beschlos- sen wurde, das Parlament um. Reform zu bitten.

Unsere heutigen Zeitungen enthalten wieder Nachricht-

von 6 Brandstiftungen. /

Briefe aus Calcutta melden, daß man an einem, 72 Englische Meilen döstlih vom Judus und 30 bis 40 Meilen westlih vom Hydaspes im 33° 28' nördlicher Breite und 73° 15” öftlicher Länge belegenen Orte unter dem Fundament eines

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egen den

timmen gegen die jebige_- kirchliche

alten Gebäudes von mehr Griechischer als Jndischer |Acchi teftur über 80 größtentheils: fupferne und einige goldene und silberne Medaillen, so wie Ringe, Gefäße mit Flüssigkeiten u. dergl. m. entdeckt habe.

Nachrichten aus Columbien bis zum 26sten Oft. mel- den die Einnahme der Stadt Rio Hache durch General Val- dez nach einem leichten Scharmüßkel. Bolivars Partei hatte die Oberhand; er selbst befand sich in Soledad und weigerte sich fortwährend, die Präsidentschaft früher anzunehmen , als bis feine Ernennung von den Wahl - Kollegien bestätigt séon

würde.

London, 19. Jan. Die Regierung hat der df- fentlichen Stimme Gehör gegeben und alle zu Winchester zum Tode verurtheilte Maschinenzerstörer, bis auf zwei der allerschlimmsten, begnadigt; diese beiden sind bereits gehan- gen worden. Ungefähr in demselben Verhältnisse stehen auz in den übrigen Grafschaften, wo Kommissionen zu Gericht gesessen haben, die bestätigten Todesurtheile zu den erfolgten Begnadigungen. Die aufrührerishen Zusammenenrottun- gehn haben gänzlich aufgehört; da jedoch noch immer bald hier, baid dort Brandstiftungen stattfinden, so hat man fast nir- gends die Vorkehrungen gegen die Unruhen eingestellt, na- mentlich fährt man auch mit dem Kirchengebete fort, welches die Regierung bei diesem Anlaß angeordnet hat. Während aber es bei dieser Volksflasse ruhiger wird, dauert die Gäh- rung unter den Fabrikarbeitern fort, und man fürchtet, daß- es am Ende doch zu einem allgemeinen Austritt aus den Werkstätten und folglich zu den ernstlichsten Unruhen. in den nördlichen Grafschaften fommen werde. Eines der s{hlimm- sten Anzeichen dabei ist, daß seit furzem in der Nähe von äshton 3 oder 4 Fabritherren meuchlings überfallen wordén, wovon Einer das Leben verloren und ein Anderer verwundet worden, Am schlimmsten aber ist es in Jrland. Die Re- gierung hat sich dort genöthigt gesehèn, das Geseßb, welches

| vor ein paar Jahren gegen gefahrdrohende Vereine gemacht

worden, in feiner ganzen Kraft gegeu die Personeu O’Con- nell’'s und seiner Gefährten zu richten, und die leßte Pro-

Wochen, wo Lord Anglesea den gefährlichen Posten übers nommen) in ihren Ausdrücken so gefaßt, daß es 2 Friedens: richtern frei steht, jede Versammlung dieser Personen, wes Namens sie auch sep, zu zerstreuen. Auch ist bereits eine Fruhstúcks-Gesellschast frafr dieser Gewalt aufgelöst worden. Kaum war indessen die genannte Proclamation erschienen, als O’Connell eine andere ans Jrländische Volk erließ, worin er die Bekanntmachung des Vice-Königs fúr thöricht, lächer- lih und geseßwidrig erklärt , in kurzen Worten noch einmal zusammenfaßt, was er die Bedrücfungen Jrlands nennt, die Auflösung der Union als seine Panacáe dafúr erklärt, und indem er das Volk auffordert, ja dem Gesebe zu gehorchen und die Sache nicht zu einer gewaltsamen Krise zu bringen, welche ihre ärgsten Feinde in England herbei zu bringen wünsch- ten, etmahnt er auch, das Parlament von allen Seiten mit Bittschriften zu bestäürmen. Jn einex- zweiten Proclamation spricht er von Gefahren, welche die Regierung der Preßfréi- heit bereite, und fordert das Volk auf, sobald dieselbe ihre Pläne ins Werk zu. richten suche, sciner Stimme zu gehor- chen und sogleich von allen Banken Gold für- deren Schéine zu verlangen, welche solche befäuntlich; nah dem Geseße auf Verlangen einiösen müsse. Daß dieses die schrecklihsten: Ver- wirxrungen herbeiführen müßte, weiß er. wohl; aber eben-des- wegen. droht er damit, Was die, Regierung. nun thun: wird, weiß man. nicht, gegen einen gewissen Herrn Steal, einen

Protestanten und Mitarbeiter O'Connells am Zerrüttungswétke,

hat sie wegen einer aufrührerischen Rede, die er hat drucken lassen, einen Prozeß eingeleitet, und es ist nicht wahrschein lich, „daß sie auf halbem Wege stehen. bleiben werde. Die. Lage is schr Erttisch, da ein einziger Fehltritt einen Bürger: Krieg - hervorrufen würde. . Wie wäre es ersk, wenn ein O’Connell in England aufcráte. Hit ist N Rolle ehrlih und gerade und das Englische Volk auch- nit fo empfänglich, wie. das Irländische, dessen. Masse meistentheils katholisch isi und wahrscheinlih im Stillen von den “Príise stern bearbeitet wird. i

Niederlande.

Aus dem Haag, 2. Jan. In-der gestrigen Sikung der zweiten Kammer der Generälstaaten-verlas der Minister der auswärtigen Angelegenheiten nachstehende