1831 / 38 p. 5 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Egoismus lôsen können.

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König von Ungarn entledigt, und Höchsidieselben haben die

. Insignien des gedachten Ordens aus dessen Händen zu em-

pfangen geruht. i

Die Agramer Zeitung meldet: „Vermöge Mitthei- lung der K. K. Hof-Agentie für die Wallachei vom 6ren d. ist der Regierung zu Bucharest am Zten d. die Anzeige von Kalatsch zugekommen, daß in dem wenige Stunden davon entfernten Moldauischen Fleen Falbi die Cholera morhus erschienen sey. Der Regierungs- Präsident , Gêneral Kische- lef, hat sogleih einen Russischen Arzt, in Begleitung eines Offiziers, nach Falsi gesendet, um die Krankheit näher zu untersuchen und die erforderlichen Vorkehrungen dagegen zu treffen.

20, 1-4 U: D.

Berlin, 6. Febr. Auch die Bewohner des Krelses Kleve haben, wie die Kölnische Zeitung meidet, Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Wilheim (Bruder Sr. Majestät des Föônigs) in- einer Adkesse ihre Freude -über Hôchstdessen g!ücklihe Ankunft in den Rhein ; Provinzen ausgeiprochen und damit die Darlegung ihrer eyrfurchtsvrollen Auhäng- lichkeit an Se. Majestät und das Königliche Haus verbun- den: Se. Königl. Hoheit hat denselben unterm 25sten v. M. seinen Dank dafür huldvoll zu erkennen gegeben.

Nachrichten aus Dü}seldorf zufolge har fich in der Nacht vom 31. Jan. zum 1sten d. das Eis im Rheine an der dasigen - Neustadt bei sehr niedrigem Wasserstande fest- gestellt.

Den 5. Februar 1831.

Die: lebten Diskussionen, wie sie die Anfrage des Herrn

Mauguin in der Franzdfischen Deputirten-Kammer herbeige- führt haben, sind für jeden ächten Menschonfréund höch st er- freulih ; denn was ‘giebt es wohl, worüber er sich mehr freute, als wenn er si:ht, daß sich die Ausficht auf Erhaltung des Friedens immer mehr befestigt, und zwoar dur erwas,

"was in- h die sichere Garantie trägt „. daß es. nicht nur so bleiben, sondern daß die“ Sicherheit imm:r- mehr. zunehmen soll. So isi es aber , weil ‘das; was die Aussicht ôdffuet, der _æntschiedene Sieg ist, welchen Máßigung, .wahrháfte, Stáats- Weisheit, Vetläugnung nationaler und pekfbulicher Eitslkeit ber Leidenschaft, Afterweisheit und- eitle Ruhmsucht: davon- getragen haben; diejer Sieg aber wird imme vollständiger

- werden, denn das ist die Richtung der Zeit. . Die Revolution mit ihren Folgen steht in blutigen Zügeu noch Allen vor Augen, und auch die Franzosen lernen immer mehr , daß andere Völker auch respektirt feyu wollen, au ein anderes

lûck- kennen, als von ihnen bevormundet zu werden. Die Eitelkeit sinkt vor der Einsicht, worin denn eigentli das wahre Glü ganzer Länder und jedes Einzelnen b. stehe.

Wie glúcklich sind die Franzosen, daß ste nur mächtiger wer- den, wenn sie ihre Eit-ikeit verläugtien, daß nur geringe Cin: “ficht dazu gehört, um zu erkennen, wie jeder Zuwachs an G2-

biet nur alle Kräfte Frankreichs in Anspruch nimmt, es zu behaupten, und gar nihis zu seiner wahren Macht hinzu- fúgt. «Was sind 2,000,000 Französisch Ledende Belgier gegen

die: Feindschaft Europas! Wir halten deshalb auch gern die.

Mäßigung der großen Majorität der ‘Kammer und des Mi-

nisteriums für ächt und wahr, weil sie mit den ganz nahe und

oben auf liegenden Junteressen" des Landes genau zujammen fälle. Wäre dies mit der Fall, würden wir uns über den

Werth der Worte nicht täuschen, wir wissen, daß man sich

in- der Politik nur auf JFnteressen und nicht auf Phrase

« verlassen darf, und tadeln ‘das feinesweges. |

-72MWir haben immer zu der großen ungeheuren: Mehrzahl

dex Deutschen gehdët welche über die- Begebenheit des Jali

, günstiger dachten, wenn wir sie auch wie eine traurige histori-

sche Nothwendigkeit beweint haben und. ihre Veranlassung um’Alles gern hinweg gewünscht hätten. Aber: wir waren und sind ihr nux günstig, - weil wir darin’ einen Fortschritt in der Entwickelung geistiger und“ sittlicher Ausbildung des Ge-

“sehlechts gesehen; ob es dies aber seyn soll, wird ganz von

den - Franzosen abhängen. Sie haben eine große welt-

“historische Verantwortlichkeit auf sich genommen, die sie nur

in der entschiedensten Mäßigung in aller Verläugnung des türzen sie durch einen Angriff, der mit nichts hervorgerufen wird, die Welt wieder" in Krieg, #0

wird der Haß aller Gebildeten, und das is immer das Volk

mit dem Schwerdte kommen. Die

selber, in Deutschland und in ganz Europa sich eben so schnell

und mit ungeheurer Kraft gegen sie wenden, wie sie bis jeßt die Gefinnung eben, dieses Kerns aller Nationen für sich ge- habt. haben, und der Haß wird um so lebendiger ‘und uner- bittlicher seyn, als Jeder sich sagt, daß es nur der frevelháäf- teste Uebermuch ist , der sie die rechte Bahn wieder ‘verlassen läßt. Mögen sich also die Franzosen über die Gesirinung in Deutschland, und besonders in dem kräftig organisirten Preu- ßen, uicht täuschen. Die Gunst, die sie jeßt genießen, gehört nur den Franzosen in ihren Gränzen ; sie würde sich wíe mit einem Zauberschlage von den Franzosen wegwenden, welche die Gränzen überschritten. Jn Preußen namentlich ist Keiner, der nicht die große Mäßigung seines Königs in der ganzen Entwickelung bisher mit bewundernder Anerkennung wahrge-

| nommen und der nicht deshalb, wie sein Ruf erginge, die

Gränze zu schüßen, die überschritten. worden, mit begeisterter Liebe zu den Waffen- stürzte; ganz Deutschland äber denkt eben so, weil Preußen durch jeine Einrichtungen und séine Mäßigung in allen Deutschen Gauen ganz emiñent populär ist. Die Franzosen wissen aber, daß dieser Ruf 500,000 alte geübte Soldaten unter die Waffen ruft. Sagen aber wollen wir ihnen noch, daß, wenn sie scheinen“ etwas gelernt zu ha- ben, was wir danfend und mit wahrer Liebe anerkennen so haben wir auch gelernt wir wissen nämlich, daß das erste Dorf das Reich ist, wir werden uns nicht an den Rhein zurück bereden lassen und die Zeit versäumen. Jeder Deut- che sleht in Trier, Beclin und Dresden, München, Stutt- gart und Wien; so wie wir kein Französisches Do:f gewinnen wollen, so wollen wic auch fein Deutsches verlieren. Jeder Deut- sche weiß ferner, daß, was ihm in seinem Junern auch noch fehlt, fein_Fremder es ihm bringen fann, daß die Unabhängigkeit nach außen zu jeder inneren Vervollkommnung die erste Be- dingung ist, und lehrte uns das auch, nicht eine philosophische Anschauung, so haben wir es von einer blutigen Erfahrung gelerut. -— Wir hassen als» alle Freiheitsbrênger, sobald sie

Öefah läßt ‘uús- jedes andere. Begehren vergessen. Erst nach außen frei und stark —, das Andere bringt der ruhig wirkende Geist damn! wohl von selber und ohne Erschütterung. “Denn “die Völker ha- ben hei uns nicht allein geletnt, die Régierungèn ‘haben es au, und’ haben es gezeigt und werden xs ‘zigen. Friede also, weau ihr die Freiheit liebt, wie ihr sagt dann wollen wir auch ofen eure Freunde seyn; wir mbit den Krieg nicht, aber gereizt und geneckt, werden wir den Angreifern entgegen zu treten wissen, und zwar üm so sicherer des Sieges, als un- sere Sache die der beleidigten Mäßigung is, die sich“ jedem

Preußen in der Person seines- angebeteten Königs darstellen

würde. v. Wsnn.

Königliche Schauspiele.

Montag, 7. Febr. - Jm Schauspielhause: Wallensteins Tod, Trauerspiel in -5- Abtheilungen, (Fräulein v. Hagn: Thekla, als Gastrolle.) b

Dienstag, 8. Febr. Jm Opernhause. Zum erstenmale: Die Râäuberbraut, Oper in 3 Abtheilungen ; Musik von Fer- dinand Ries, Ballets von Titus. (Mad. Schrdder - De- vrient : Laura, als Gastrolle.)

Sollten die voraus bestellten Billets zu dieser Oper bis

‘heute Mittag 2 Uhr nicht abgeholt seyn , so müssen solche “anderweit verkauft werden. j

Königstädtisches Theater. | Montag, 7. Febr. Zum- erstenmale: Moses, großes

_historishes Melodrama in 5 Akten, von Aug. Klingemann ; „Musik vou Ritter v. Seifried.

E i Die neuen Decorationen sind vom Theater. Maler Blume. :

Auswärtige Börsen. Amsterdaimu, 1. Febraar. - Niederl, wirkl, Schuld 417. Kanz-Bill. 164. Oesterr. 5proc. Metall. 87, Kuss. Engl. Anl. 84.

Hamburg, 4. Februar. Oesterr. Bank- Actien 1040. Engl. Russ. Anl, 883. Russ. Anl. Hamb. Cert. 872. Poln 91. Dän. 584

- Wien, 1. Februar. 5proc. Metall: 921: - 4proc. 794. 2#proc. 461%. proc. 20. Loose zu 100 Fl. 1693. Part-Oblig. 1175. Bank- Actien 10232-

Zweite Beilage

Neueste Börsen-Nachrichten. Paris, 31. Jan. Z5proc. Rente 93. 45." 3proc. 61. 20. Zproc. Neapol. 63.

10. - 5proc. Span. 464. Frankfurt a. M., 3. F

ebr. Oesterr. 5proc. Metall. 91. 907. 4proc. 7975. 79s. 23proc. 455. 1proc. 208. B. Bank-

Actien 1247, 1244. " Part.-Obl: 1175. 1175. Loose zu 100 Fl. 1702, 1707. Poln. Loose 437. 435.

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Zroeite Beilage zur Allgemeinen- Preußischen Staats - Zeitung F 38.

Niederlande.

Brüssel, 31. Jan. Als der Präsident die gestrige Kongreß- Sibung eröffnete, ermahnte er zunächst das auf den Tribunen be- findliche Publifum zur Ruhe und bat die guten Bürger, die sich da- bei befänden, auf die genaue Wahrnehmung des desfallsigen im Reglement befindlichen Artikels zu sehen. Hr. Nothomb stattete sodann den Bericht der Kommission über die von ihr entworfene Protestation gegen das Protokoll vom 20. Jan. ab: „Unsere Arbeit‘/, sagte er, „sucht zuförderst darzuthun, daß das Protokoll vom 20. Jan. die- Natur unserer diplo-

matischen Verhältnisse ganz verändert habe, und alsdann un- |

sere Rechte auf die Provinzen oder Provinz-Theile, die man uns entziehen will, nachzuweisen. Es sind der Kommission alle Protofolle und alle Noten mitgetheilt worden. Die in London vereinigten fünf Bevöllmächtigten haben, als sie eine Einstellung der Feindseligkeiten und einen Waffenstillstand vorschlugen, förmlich erklärt, sie hätten feinen andern Zweck, als den, dem Blutvergießen Einhalt zu thun, und um dar- zuthun , daß sie sich niht das Recht der Einmischung aneig- neten, fúgten sie ausdrücflich hinzu, daß ihre Vorschläge ge- macht worden seyen, ohne die politischen Fragen, deren Lö- sung sie erleichtern sollten, zu präjudiciren. Dies ist der wahre Charakter dieser Unterhandlungen. Mit Unrecht ist auf der Französischen Rednerbühne gesagt worden, daß das Belgische Volk die Eiñimischung herbeigerufen und angenom- men, daß es der Londoner Konferenz die Entscheidung unse- rer politischen Fragen überlassen habe. Jeßt handelt es sich nit mehr darum, dem Blutvergießen Einhaltzu thun und die Lösung gewisser Fragen zu erleihtern. Die fünf Mächte gehen wieder an das Werk von 1815 , sie erklären, daß sie zur Untersuchung von Fragen geschrikten seyen, die sie zu lôsen hätten; sie konstituiren Belgien wieder und legen die Grundlagen unserer gesellschaftlichen Existenz. Die natio- nale Souverainetät ist von Brüssel auf das auswärtige Amt in London úÚbergegangen. Eine bloß menschenfreundliche Mission is zur politischen Einmischung geworden. Gegen dieses System haben wir pretestirt; wir haben feierlich er- flärt, daß der Kongreß die Ausübung der Souverainetät, die das Volk ihm anvertraut hat, nicht abgedankt habe und niemals zu Gunsten der auswärtigen Mächte abdanken wer- de. Wir haben die allen Nationen zuerkannten Rechte re- flamirt; unbezweifelt dürfen wir nicht begehren, unsere Ter: ritorial-Ansprüche allein entscheiden zu wollen, allein sie dürfen

auch nicht ohne uns entschieden werden ; sie können der Gegen- |

stand von Verträgen seyn, bei denèn wir eine Partei aus- machen, die aber nur mit unserer Beistimmung verbindlich werden fönnen.// Es wurde sodann der Protestations-

Entwurf vorgelesen und, nach einigen Bemerkungen des Hrn.

van Meenen gegen die Neutralitäts-Eeklärung Belgiens, der Druck desselbên verordnet, mif der Bestimmung, am nächsten Tage darüber zur Berathung zu schreiten. Man ging darauf zur Fortsezung der Diskussion über die Erwäh- lung des Staats -Oberhaupts über. Herr v. Theux sprach fár den Herzog von Leuchtenberg, nah ihm Herr Seron, der der Meinung war, Frankreich könne “es unmöglich dul- den, daß sih Belgien seinen Feinden anschließe, für den Herzog von Nemours. „Man hat‘/, sagte er, „von den- jenigen, die den Vorschlag zu Gunsten des Französischen

Prinzen unterzeichneten, gesagt, daß sie unbewußt zur Oran-

gisten - Partei. hinúbergezogen worden wären. Doch, m. H., nur diejenigen handeln tf a im Sinne der Orangisten, nur diejenigen wollen die Ordnung stôren und die Anarchie, so wie nâchstdem den Despotiswus, herbeisühren , die an df- fentlihen Orten, im Theater und in Prozession durch die Straßen mitten unter lauten Bravos das gekrônte Bildniß von August von Beauharnais inauguriren und haben wollen, daß bei ihrem Erscheinen die Bürger das Haupt entbldßen und sich verneizen; die, die Stelle des souverainen Volkes elnnehmend, einen großgen Theil seiner Vertreter in Furcht seßen und zu einer Wahl Uyr nen wollen, die ihrem Gewissen widerstrebt und ein Unglück für die Nation seyn würde. Diejenigen lieben die Freiheit nicht, die blinde Anbeter eines Mannes sind, den sie nicht kennen; das sind die wahren Orangisten, die das Gold der Bestechung ausstreuen, um Bewegungen her- vorzurufen, die von den guten Bürgern desavouirt werden.“ Hr. Jottrand behauptete, der vorige Redner habe nichts Anderes, als eîne Vereinigung Belgiens mit Frankreich im Sinne. Um zu beweisen, daß die Meinung des Französischen Volkes nicht gegen den Herzog- von Leuchtenberg sey, gab

Hr. Jottrand einen Abriß der Debatte, die am 27sten d. M. in der Französschen Deputirten - Kammer , in Folge der von Hrn. Mauguin gestellten Frage, vorgefallen war. „„Abgese- hen davon ,‘/ sagte er, „daß die meisten Redner von der falschen Îdee ausgehen , daß Belgien den Wunsch hege, sich mit Franfreich zu vereinigen, sprechen sie fast Alle von un- serer Erwählung des Herzogs. von Leuchtenberg in cinem ganz anderen Sinne, als es Hr. Seron eben gethan hat.‘/ Er erwähnte der Aeußerungen der Herren Mauguin und Guizot, und führte die Worte der Herren La-. marque und Salverte an. Aus dem selbs, was der Graf Sebastiani gesagt, suchte er darzuthun, daz dieser Mi: nister in der Deputirten - Kammer anders rede, als er nah Belgien schreibe. „Wer aber‘, fuhr er fort, „hat tenn dem Französischen Ministerium und selbst den Deputirten gesagt, daß sich Belgien mit Frankreich vereinigen -wolle? Jn un- sern Zeitungen mit Ausnahme einiger ganz obskuren findet sich darüber nichts, auch nicht in den Reden des Kon- gresses; also nur unsere in Paris befiadlihe Diplomaten können solche Mittheilungen gemacht haben.“ Herr A. Gendebien suchte das leßtere, so viel es ihn betcáfe, von sich abzulehnen. „Als ih nach Paris fam“‘, sagte er, „fand ih die Franzosen von einer fixen Jdee eingenommen, der vämlih, ihre sogenannten natürlihen Gränzen des Rheins wieder zu erodern und Belgien Franfreih einzuverleiben. Jch habe diese Jdee immer mit ailer Energie, die mir zu Gebote stand, bekämpft. Ein Anderes ist es jedoch mit der Erwählung des Herzogs von Nemours.“ Auch Graf v. Aerschot versicherte, das diplomatische Comité habe niemals ein Anerbieten von Belgiens Einverleibung an Frankreich ge- macht. Es ließen sih sodann noch Hr. Wyvekeus, Hr. Beyts l Gunsten dès Herzogs von Leuchtenberg, und die Herren David (aus Verviers) und Ch. v. Brouctere zu Gunsten des Herzogs von Nemours vernehmen. Hr. Mae- lagan sagte, daß er sich sein Votum noch vorbehalte:

Polen.

Warschau, 14 Febr. În der Sißung der Landboten- Kammer vorn 27sten v. M. wurden zuerst einige Anträge über die Ordnung der Kammer gemacht. Unter Anderen äußerte der Depuiirte P oftarzynsfî, aus den Grundfäben einer constitu- tionnellen Regierung gehe nothwendig eine Opposition hervor ; eine solche Opposition, weiche sonst gewöhnlich zwischen der Re- gierung und den Kammern bestehe, finde kt zwischen den dié Geseß-Entwürfe vorlegenden Kommissionen und den Mit- gliedern der Kammern statt; es müsse daher, um der freien Meinungs-Aeußerung kein Hinderniß in den Weg zu legen, allen Mitgliedern der Kammer gestattet werden, sich auszu- sprechen und die. Diskussion sich - nicht bloß auf die Mitglie- der der.Kommission beschränken, wie es in der leßten Sibung der Fall gewesen sey. Jndem: sich der-Redner- auf die Vor- schriften des organischen Statuts berief, bemerkte er, daß dieselben den Mitgliedern der: Kommissionen keine andere Vorrechte ertheilten, als daß sle ihnen das Wort vor den anderen . Mitgliedern und den Vortrag vom Papier gestatte- ten, sie jedoch keinesweges ermächtigten, die ganze Diskussion aus\{ließlich zu führen. Jn Erwiederung auf" diesen Antrag erklärten die Herren Zwierkowski, J. Ledochowsfki, Biernacki und andere Mitglieder der Reichstags-Kommissionen, daß sie den anderen Mitgliedern der Kammer die Freiheit, ihre Mei- nung zu äußern, nicht nähmèn, aber auch nit einsähen, ivarum es ibnen im Lauf der Diskussion nicht freistehen solle, sich auszusprehen. Der Deputirte Szaniecki verlangte, daß es allen Mitgliedern gestattet werden möchte, ihren Vor- trag abzulesen, indem man nach jo vielen anderén- Vorgän- gen auch hierin im gegenwärtigen Augenblick von den stren- gen Regeln der Statutén abweichen fônne. Mehrere Andere unterstüßten - diesen Vorschlag; der Deputirte Chomen- towsfi äußerte jedoch, daß, wenn Allen der schriftliche Vor- trag gestattet werde, die Kammer bald mit Abhandlungen der Afademifker und Klubs überschwemmt werden würde, und der Marschall machte dieser Diskussion mit der Erklärung ein Ende, daß er sich, bevor nicht in dieser Hinsicht neue Vorschriften von der Kammer angenommen worden, nicht berechtigt halte, von den bestehenden Jnstitutionen abzuwei- hen. Hierauf legte der Landbote Morozewicz der Kam-

mer eine Adresse der Warschauer National - Garde an den

Reichstag vor, worin dieselbe erklärt, daß die Polnische Na-

‘tion, welche durch ein Wunder am 29. Nov. aufgestanden