1831 / 44 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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klärte, daß er einen förmlichen Antrag in dieser Hinsicht

stellen ‘werde. - Er wollte ebeu eine Schilderung entwerfen,

wie: er , bei einer Reise, die er kürzlich durch das Land ge- macht, gefunden habe, daß die Feuersbrünste immer noch niht aufgehört hätten, als er vom Sprecher erinnert wurde, daß er sih nicht innerhalb der Frage befände, wor- auf er ohne Mehreres sich niederließ. Auf Antrag des Kanzlers-der Shaßkammer wurde eine Bill, wodurch die Regierung ermächtigt wird, einen General - Postmtister für Großbritanien und Jrland zu ernennen, zum erstenmale verlesen. Das Haus vertagte sich um 54 Uhr.

London, 5. Febr. Vorgestern gaben Jhre Majestäten einen glänzenden Ball, dem -fast sämmtliche - dermalen in Brighton anwesende Personen höheren Ranges beiwohnten.

Die Herzogin von Wellington liegt so ernstlih frank danieder, daß man an ihrem Auffommen zweifelt. j

Jn ‘allen Abtheilungen des auswärtigen Amtes herrscht große Thätigkeit ; Secretaire, Unter - Beamte und Staatsbo- ten waren in der lebten Woche. oft 13 bis 14 Stunden des Tages ununterbrochen beschäftigt; auch ist der Courier-Wech- sel zwischen hier und dem festen Lande sehr lebhaft.

„Jn der City‘/, heißr es im Courier, „sprach man gestern davon, Lord Ponsonby sey von Brüssel zurückgekehrt, weil er cine Jutrigue des Herrn von Bresson entdeckt habe. Lebterer soll nämlih bei den Kongreß-Mitgliedern sich per- sdnlich zu Gunsten es Herzogs von Nemours interessirt ha- ben. Hieraus wollen die City-Politifker den Schluß ziehen, daß Mißverständnisse zwischen unserer und der Französischen Regierung wenigstens nicht zu den unmöglichen Dingen ge-

hôren. Andere dagegen sind der Meinung, daß Herr von Bresson zu einem solchen Verfahren nicht autorifirte gewesen

sey und zurückberufen werden würde, und fügen hinzu, die Verbündeten , unzufrieden damit, daß die Dinge zu feiner Entscheidung kommen, beabsichtigten, ihre Commissaire zurück u rufen und künftig feine diplomatischen Verbindungen mehr mit dem Belgischen- Kongreß zu haben. Diese Umstände er- muthigen die Anhänger des Prinzen von Oranien, und die dermalen bei dem Prinzen anwesende Deputation verdoppèlt ihre Anstrengungen, um die Verbündeten günstig für den ge- nannten Prinzen zu stimmen.‘

Aus Nottingham schreibt man: Jm Laufe dieser Woche j

fanden in zwei Dörfern nahe bci unjerer Stadt Versamm- lungen von sogenannten radikalen Reformers statt. Jn den Verhandlungen zeigte sich sehr wenig Leben, und wie es

scheint, fanden die Urheber dieser Zusammenkünfte bei den

Einwohner im Allgemeinen nicht die Unterstüßung, auf die sle gerechnet hatten.

Jn einem Schreiben aus Dublin vom 2ten d. M. heißt es: Eine von dem hiesigen Atvokatenstande verfaßte Erklärung gegen die Auflösung der Union hat bereits nahe an 200 achtbare Unterschriften erhalten. Gegen diesen ver- fassungsmäßigen Ausdruck persönliher Gesinnungen, der im gegenwärtigen Augenblick so äußerst wichtig ist, sind die an- gelegentlihsten Anstrengungen gemacht worden, und namentli von Seiten der unteren Klassen katholischer Anwalte. Lebßtere sind zwar alle für die bestehende Union, versagten aber ihre Un- terschriften unter dem Vorgeben, die Erklärung wäre nur abgefaßt, um der Verfolgung des Hrn. O’Connell mehr Kraft zu verleihen. Dann wendeten sie noch ein, daß man verabsäumt habe, um geseßliche Abhülfe der Bescwerden Frlands zu bitten, und daß es überhaupt nicht Sache des

dvokgtenstandes sey, sh in politische Angelegenheiten zu mischen, Den lebten Vorwand scheinen auch des Königs fa-

tholische Räthe benußt zu haben, um zeither ihre Unterschriften

zu versagen, woran sie sehr unrecht thun, indem man ihre Weigerung als Anerkennung der Anti-Union-Grundsäße aus- legen dürfte. Jn der Grafschaft Galway fand neulich. un: ter dem Vorsib des Ober-Sherifs eine Reform-Versammlung statt. Diese wax weder zahlreih noch von besonders ange- sehènen Personen besucht, weil man zeitig genug erfahren. hatte, daß die Zusammenkunft nur in Folge einer List von Seiten heimlicher Gegner der Union veratilaßt worden war, um unter dem Decmantel einer Reform - Versaminlung Ge- legenheit zu haben, in Form von Amendements die Aufls- sung der Union vorzuschlagen. Der Marquis von Anglesea 7 ein, ihm von drei vereinten Kirchspielen in der Graf- Pei Louth angebotenes, Geschenk von Silbergeräth abge: lehnt und dadurch ein Beispiel von Uneigennüßigkeit gege- ben, das von unsern modernen-Patrioten nachgeahmt zu wer- den verdiente. i I

Die gegen Hrn. O'Connell und seine Anhänger angestellte

“Klage enthält 31 verschledene Punkte, worunter sich die er-

sen 14 auf direkte Verlezungen verschiedener, von der Regie-

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rung érlassenen Proclamationen bezichen ; die folgenden bis zum -29|sten elnschließlih auf Verschwörungen, .um Proclama- tionen zu verleßen, auf Herausgabe und Verbreitung aufre- gender Flugschristen und auf Versuche, Unzufriedenheit mit der Regierung zu erregen und ungesesmäßige Versammlun- gen zu veranstalten. Die leßten zwei Punkte sind gegen die wirkiih stattgehabten Versammlungen gerichtet. Von den An- geklagten erklärte sh Hr. Redmond in Bezug auf die ganze Anklage als „nit schuldig.‘ Herr Stéele läugnete, daß die in den ersten 14 Punkten angeführten Proclamationen

jemals erschienen wären, und erklärte sh für die übtigen

Punkte als „„nicht schuldig.“ Die Herren O’Connell, Law- leß, Dywer, Reynolds, Clony und Barret außerten. sich hin- sichtlich der ersten 14 Punkte in gleicher Weise und“ behaup- teten den Ungrund der in den beiden lezten Punkten aufge- V Klagéz im Uebrigen sprachen auch sle das „„nicht schul- ia‘ aus.

Außèr mehreren andern Kriegsschiffen wird auch das in Sheerneß liegende Linienschiff „„Prinz-Regent‘/ von 120 Ka- nonen dermalen ausgerüstet. r ;

Eine Zeitung von Brighton enthält folgende Notizen áber die Einkünfte der Mitglieder der Königlichen Familie: Der Herzog von Cumberland empfängt 21,000 Pfd. , Prinz George von Cumberland 6000, der. Herzog von Sussex 21,000, der Herzog von Cambridge 27,000, Prinzessin Au- gusta 13,000 , Prinzessin von Hessen - Homburg , früher Eli- sabeth, 13,000, Prinzessin Sophia 13,000, die Herzogin

von Kent mit ihrer Tochter, der Prinzessin Viftoria, 12,000,

der Herzog von Gloucester mit den 13,000 Pfd., die er als Gemahl der Prinzessin Maria erhält, 27,000, seine Schwe- ster, die Prinzessin Sophia von Gloucester, 7000 Pfd. ; zu- sammen bezieht mithin die Königliche Familie 160,000 Pfd.- was, wie die erwähnte Zeitung bemerkt, weniger ist, als das Einkommen vieler einzelner Unterthanen Sr. Majestät. In der Nachbarschaft von Sheffield hatte es in der lebten Woche fast täglich geschneiet , so daß die Verbindun- gen auf den Landstraßen beträchtlich gehemmt wurden, Einem Regierungs-Befehle zufolge, darf künftig über in Neu-Süd-Wallis und Van -Diemen's- Land belegene noch unbedaute Ländereien nicht anders als auf dem Wege des dentlichen Verkagufes verfügt werden. i __Nach dem in einer neulich gehaltenen Versammlung des hiesigen Australischen Vereins vorgelesenen Bericht über die uater dem Schuß der Regierung gebildete Kolonie Australla, befindét sih dieselbe in vorwärts schreitendem Zustande. Sie besißt unter Anderem 25,000 Schafe, 2000 Stück Rindvieh und 250 Pferde. An Wolle versandte sie im vorigen Jahre

für den Werth von 7255 Pfd. Sterl. und hatte ein Ge-

sammt - Cnfommen von - ungefähr 10,000 Pfd. Seit dem Bestehen der Kolonie betrug die Einnahme für Actien - Un- terzeïchnungen 200,884 Pfd. und für verkaufte Landes: Pro-

¿ Tufkte 19 551 Pfd,, zusammei 220,435 Pfd.; die Ausgabe

dagegen 207,958 Pfd. An der Spibe dieser Unternehmung steht Sir E. Parry. H ¿

__ Nach den lebten Berichten aus Columbien war Bo- livar auf eitier Reise nah Bogota in “Sta. Martha \o sehr erfranft, daß man an seinem Auffommen verzweifelte, Der Königl. Statthalter von Jamaika hatte ihn ärztliche Hülfe angeboten und ihn zu besserer Pflege nach Jamaika einge- laden. Jn einem Schreiben des Generals Urdaneta, Chefs der provisorischen Regierung Columbiens, aus Bogota vom 18. Oftober heißt es, daß man, falls- General Bolivar , nicht hinfomme, an aller Ruhe und Ordnúng in Columbien ver- zweifeln müsse. Der abgeseßte Präsident Mosquera befand sich in Carthagen-, um sich nach Westindien einzuschiffen.

___ Der bekannte reiche Holländische Kaufmann- und Ver- fasser der Schrift „„Anastasius , oder Memoiren eines Grie- chen,‘/ Herr Thomas Hope, ist hier in diesen Tagen in ho- hem Alter gestorben. :

Niederlande.

Aus dem Haag, 7. Febr. Einem Berichte des Pro- vinzial- Kommandanten von Seeland, jujotge wurde eine aus einem Sergeanten und 8 Mann bestehende Holländische Wache unterhalb St. Kruis (St. Croix, Staats - Flandern) von den Jnsurgenten überfallen und in die Flucht getrieben ; Einer der Unsrigen gerieth dabei in Gefangenschaft. Der Lieutenant Scheidius begab sih darauf als Parlamentair mit einem Feldwächter und einem Soldaten zu dem Feinde, um jenen Mann zu reklamirxen, ist jedoch nicht wieder zurückge- kehrt. Dèr Oberst-Lieutenant Ledel hat sich nun mit einer Beschwerde an den General Duvivier gewandt, und wird die

L | Beilage

‘Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung 44.

Antwort darauf erwartet. “Eine audere- Holländische Pa- : trouille, die an der Gränze von St. Croix von den ‘Jufür-

genten -angegtiffen wurde, gab: Feuer: auf dieselben und: tödtete 2:Mann, ohne selbst einen Todten oder! Verwundeten zu ver-

liéren.

Jn der Nacht vom Asten zum Lten d. M. bräch ‘zu Mastricht ein sehr starkes Feuer ‘inder Garnison -Bäckerci aus, bei déssén ‘Löschung sich die: Einwohner ‘sowohl’ als die Besazung rühmlichst -auszeichneten. Die:Vorpósten des-Fein- des standen ‘um jene Zeit noch im Wyeker Felde, also inner- halb: des Gewehrfeuers der Festung. i

Antwerpen, 6. Febr. Ein Privat - Bericht (in der Elberfelder Provinzial-Zeitung) meldet das gestrige Ereigniß in folgender Weise: „„Etie der 12 auf der Schelde

liegenden Holländischen Kanonier-Schaluppen wurde durchdie

Gewalt des Sturms von ihren Aikern gerissen und unter- halb des Bassins bei der alten Mauer, wo Schiffe gébaut werden, ans Land geworfen. Leute von der berüchtigten Coin- pagnie Degorter , meist desperate Taugenichtse, welche die Wache in jener Gegend haben, eilen sogleich heran, mit ciner Masse Gesindels an ihren Fersen. Sie forderten den Kom- mandanten des- Boots auf, sich zu ergeben, was er jedoch verweigerte. Ein Theil derselben springt hierauf an Bord; schon ist die Flagge herunter gerissen und mit Füßen getre- ten; man legt Hand an den Chef und erflärt, daß er Ge- fängener sey. Da giebt dieser feinen Leuten ‘ein Zeichen, fi an die-eine Seite des Schiffes zu stellen; er selbst bittet um Erlaubniß, in. der Kajüte seinen Hut und seine Pa- piere ‘zu holen; es wird ihm gestattet; er steigt hinab ; ein Pistolenshuß fällt, und das Schiff mt Allem an Bord fliegr in die-Luft! So glaubte E gee Ne junge Mann (22 Jahre alt) der Schmach, in die Hände der Hötde zu fallen, die ‘ihn troß des Waffenstillstandes und heiliger Ueber- einfunft zu úberwältigèn drohte, entgehen zu müssen. Es fol- len an 50 Todte geblieben seyn, und viele vom Volke’ am Ufer sind verwundet. Von der Schisfs-Besaßung siud’etliche gerettet, unter - andern der Lootse, nah dessen Aussage die Mannschaft am Bord: um den Entschluß des Kommandanten gewußt und dazu applaudirt habe! Es ist en schreccklihes Ereiguiß, das, Gott weiß welche Folgen für die Stadt haben fann. Mit Chassé ist man darüber in Explicationen. Unser Pöbel ‘hat sich dabei wieder von der \cheußtichsten Seite gezeigt, indem er mehrere der Hölländischen Matrofen, die wie durch ein Wunder waren gerettet worden, durchaus er- würgen wollte. Nur mit Mühe wurden sie seiner Wüth entrissen.‘/ s

Gent, 6. Febr. Herr van de Weyer, der aus Brüssel hierher gekommen war, hat dem Hrn. van: de Poele, Be- fehlshaber der Pompiers , die Ernennunug zum Oberst úber- bracht und: ihn, so wie den Lieutenant Noilier, dèr zum Hauptmann avaucirt ist, mit der neuen Charge“ auf dffent- licher Parade bekleidet. | :

In E der leltèn- Unruhen sind noch mehrère' Jiidi- viduen: festgenommen worden, natnentlich der' Pröfésför Jac- quemyns, der Papier:Fabrikant+ Verspeyck“ und! det Graf v. Origny, den man ‘von Courtray' hierher gebracht * hat.

“Die Mchricht von- dem Tode des Hauptmann ‘de Bäst wird jekt- widerrufen. |

Die provisorische Régierung hat durch ihren hiéther ge- \{ickten Abgeordneten, Hrn. Vanderlindey, ter mitbefondeèn Vollmachten versehen ist 7 die ‘hiesige Municipal:-Verwaltüng ganz aufheben: lassen- und dafür einstiveilen einen aus 11 Mit- Mea bestehenden Ausfchuß für die öffentliche Si(hérheit eingeseßt.

"Mehrere ihres ‘Eifers wegen bekännte Jidividuen zer: schlugen geftern Abend ‘die Fenftèr-Scheiben' inder Wohnung des Herausgebers: des Messager de Gand, während die Bör- remans*schen- (Btüsseler) Jäger nah der Drukèrei dieses Journals gingen , alle Mobilien zerstôrten und die Typen aus- den Sebfästen warfen.

Brüssel, 7. Febr. Jn der vorgestrigen Sißuüng des Kongresses beschäftigte man sih noch mit einigen Zusaß-Ar- tifeln der neuen Vérfassung. Unter Anderm -wourde festge- ellt, daß den Militairs ihre Grade, E Gent, und Chren- ellen nur auf die im Geseße angegebene Weise genommen werden föiner, Man ging fodann zur Berathung des seit längerer Zeit ajournirteti 12ten Aitifels des Titel I. über, worin bestimmt worden war, daß weder das Geseß, noch die weltliche Behörde in die Angelegenheiten irgend eines Kultus

‘einwêñdet; dagégen' witd aus" Tomaszöót ah tit G

soll einschreiten dürfen. Es wurde aufs neue die Verkäu diéses Artikels bîs ‘dahin ‘vetläñgt, ‘daß ‘die Vetsenns {ung vollständiger seyn werde. Diés : ging jédoch niche durch, und man \{ritc üntér “vielem ba ien zu “eier séhr “lebhaftèn und {langèn “Débâtte, als ‘déren Réfsül- tat ‘der fragliche Artikel ‘in fölgéndér Fassung atgeömmen wukde: „Der “Staat “hät fein Récht, in die Érténnütig und Einseßung von ‘Geistlichen irgend éinés Kultus sh ‘ein- zumischen , öder diesen zu“ vérbiëten , mit ihren Obéren zu forrespondirén und {hre Afta zu-publiziken ; iti dieser lebteten Hinsicht unbeschädet ‘der gewdöhilihèn Verantwortlichkeit in Preß- und Púüblicátionis- Sáhen. Dié Civil - Téauüng muß immer der firhli{en vorangehen , unbeschadet der ‘vom: Geseße festzustellenden Ausnähmen./ Hr. Beyts führte Klage darüber, daß durch diesen Artikel auch implicitér das Konkordat aufgehoben werde. Dér früher ebenfalls ver- tagte 16te Artikel úber das Recht zu Associacionén gab gleich- falls zu langen Diskussionen Anlaß. Der Artikel wurde endlich folgendermaßen abgefaßt: „Die Belgier häben das Recht, sich zu Gesellschaften zu vereinigen ; dieses Récht kann feiner Präventións-Maäaßkegel üntétworfen werdén.“ Der endlih auch noch rückstäundige Ste Artikel des Tit. IV. über die Gehalte der Geistlichen wurde in folgender Weise atige- nommen : „Die Besoldungen und Pensionen der Diener des Kultus fallen dem Stadte zur "Last.

__Jn der gestrigen Sißung bef{chäftigte sich der Kongreß mit einigen transttorischen Bestimmungen der Constitution, als inwiefern ein Ausländer, der sich seit dem Jahr 1814 in Belgien anfhalte, die Rechte eînes gebornen Bélgiers erhalte ; welche Formaltiäten bei der Anklage eines Mitisters zu béob- achten“ seyen, bis dahin, daß ein eigénes Gefes in dieser Hin- sicht gegeben seyn würde; endlich, welcherlei Art Gésébe (über die Presse, die Geshwornen, die Provinzial- und Kommus- nal-Organifatior u. #. w.) in der Folge zur Berathung fommen tnúßten. Der Vice-Präsident (Hr. v. Gèrlache), der ihn der Abwesenheit des Hrn. Surlet de Chokier den Vorsis führte, beauftragte fchließlich die Central: Section, sämmtliche nun angenommene Artikel der Verfassung zu klas- sifiziren und, wo es _ ndrhig, dem Styl nach, zu verbessern.

Der geskrige Sontag wurde auf angeordnete Weise besonders festlich begangèn; im Theatèr wurden die Barrika- den - Tage bildlich dargestellt; belm Schlusse der Vorstellung wurde die „Nemourienne‘/ gesungen, welhe an die Stelle s "k vond A zttreten ist. Abènds war die Stadt - erleuchtet.

Polen.

Warschau, 8. Febr. Ueber die militäkrishen Betwve- gukgen' der Russischen und' Polnischen Trüppen melden hi e- sige Blätter Folgendes: „Die Kosaken sitid auf der gät- zen Linièé von dem' ättßersten südlichen Gränzort Uscilug bis zu dem nördlich“ entfétntesten Ork Kauen, an 4 Punkten, näm- lich bei Wlodawa/, Btzesc, Bialystock und Kañen, in Polen eingtrückt; die’ Vbtposten detseiben follen {hon in Biáfa

stèhen; bei Uscilúüg- d anch ‘einige Cörps rèitetidér Jä- ger über | den Büg“ geseßt; Koldtinen déé Russ et Aritée lehren sich , bréeflihen Nächrithten pusolge, die éiñne rechts an Tyfkscin , - unwèeit Bialÿstvck, diz andere litiks an Ciéchälivwiec, wo sich der Bug iù' däs Junère Palens tre : iren Gräüze,“ äuf der Sttäße' 0 AUI “’géeméldet, daßdie Byrdd ins dort Wäsche etid ‘fich bèru vgeAs da det l Js:

S@tupla6 dort ‘währ fchektlihtricht seyt werde, indem d Rirsséir ale Bbrräthe vo da Va Kl: ailihbe s überhemén Wolhynien'hättèn fortséhäffen lassen. Die Poliischt Akmet zit ih südlich von Zbüczyn bis nsedkichnäch Ostrolenkä, welch bel deti Drtè mit Wärfchal ungefähr é glei eitigès Drei ck bilden. Die - Vorpósten rêichèn bis näch“

' ih" Mlendzyrztck. Ein“ Regi- ment freiwilligér Uhlätièn , welches in der Umgegend von Wars{au fatitonirté, seté" \{ch- vorgèstern Abends in Bewe- ung und nahni' seiné Richtung nördlich nach! Wyzkowa _Utid

ultusf, nah“ welcher SBAE hin vón Rúüssischer Seite

Geiteral Witt vortücken soll. Außerdem sind geftern und vorgestern méhréte Jkufatitetie : Regimenter, welche in Warschau ständen , auf das rehte Weichsel- Ufer überge: set. Auch der Generalstab is nah dem Kampfplaße abgegangen , und der Generälissimus Fürst Radziwill,

wollte gestern noch die Hauptstädt vérlassên, wo die größte Béwegung herrscht. Jeder eilt’ auf selnéèn Posten; Genétal