1831 / 50 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 19 Feb 1831 18:00:01 GMT) scan diff

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-nätnlih, der den Antrag machte, der andere, der sein Eigen- thum gegen den Pöbel, seinen Charakter gegen Anschuldi- gungen vertheidigte, und endlich die Regierung, deren Sache ich übernehmen will. Die Frage, um die es sih eigentlich" handelt, besteht darin, soll’ das Unterhaus der Regierung fa- gen, welche verurtheilte Personen sie der Strafe zu über- geben habe und welhe nicht? Aber sollen wir denn wirklih die Weise derer hächahmen, die sh mit Adres- sen an den König wenden und ihm vorschreiben wollen, wann und wo er das Prâärogativ der Gnade ausüben foll ? Wäre nur das Haus eines Stiefelwichs - Fabrikanten ange- steckt worden, so zweifle ih sehr, ob das Mitglied für Pre- ston den Vorschlag gemacht hätte, die Mordbrenner weiß zu waschen (Gelächter). Vor allen Dingen muß man die Sache nicht kleiner machen, als fie ist, und sie aus ihrem richtigen Gesichtspunkte darstellen. Es ist nämlich von nichts Gerin- gerem die Rede, als davon, unsere Constitution unwirésam “zu machen, indem wir ruhig zugeben sollen, daß dieses {höne Land ungestraft verwüstet und seinen Einwohnern das Mittel zur Existenz genommen werde. Daß gewisse Männer nichts anders als eine Revolution im Augé haben, geht aus ¿hren Handlungen genugsam hervor. Jch brauche keine Namen zu nennen; das ist aber gewiß, daß minde- stens einer dieser Männer den Namen des Mitgliedes für Preston angenommen hat (Gelächter). Ein gewisser Cooper nâmlich hat den Namen dieses Mitglieds vor- gezogen und sich Hauptmann Hunt genannt. Warum? “das fkfann ih wirflih nicht sagen. Geuug, der Mann nannte sh Hunt, wiewohl er nicht einen einzigen Buchstaben dieses amens in seinem eigenen fuhrtez er bestieg ein weißes Roß und wollte sich nun in seiner eigenen Manier zu einem Wel- lington machen. Ob ihm dies gelang oder nicht , das gehört “hier nicht zur Sache. Das ehrenw. Mitglied für Preston ‘aber sagte, er sche sih für den Vertreter aller im Parlamente “’nicht vertretenen Leute von Großbritanien an. Das ist recht “gut, und das billige ih, denn ich bin auch ein Radikal-Refor- mer. Aber éêinen Rath möchte ih dem ehrenw. Herrn doch _ geben, nämlich den, nuk selten und niht zu lange Reden zu halten und in seine Reden nicht allzuviel leeren Wortschwall aufzunehmen; möge er sh auf diejenigen Thatsachen be- _ schränken, die er für wahr hält, und nicht von Dingen reden, von denen er nicht ein Sterbenswörtchen weiß. Der ehrenw., Herr wird mir gewiß Dank wissen für die Aufrichtigkeit, ‘mit der ih ihm diesen Rath ertheile. Jch hose denn auch, den ehrenwerthen Herrn einst einmal der Aristokratie dieses Hau- ses recht freundlich die Hand shütteln zu sehen und ihn un- ter den 45 Tories zu erblicken, die unter dem Kommando des tapfern Generals (Gascóyne) stehen, der der Vertreter der Stadt Liverpool ist.// Auch der General-Anwalt sprach sich gegen den Antrag des Hern Hunt aus, der (wie gestern erwähnt wurde) von einer seltenen Stimmen - Mehtheit vér- worfen wurde. Als Hr. O’'Gorman Mahon die Pro- clamationen des Lord- Lieutenants von Jrländ zur Sprache hringen wollte, gerieth er zunächst mit dem Sprecher des i ee A einige Kollisionen. Er fing nämlich mit den Worten an: „„Jch bitte um die Nachsicht des Hauses, denn ih bringe ihm einen unangenehmen Gegenstand“ Hier wurde der Redner durch ein Lachen unterbrochen; er sagte darauf: „Ih danke dem ehrenwerthen Mitgliede für Limerick (Herrn Spring Rice) für sein höhnisches Lachen, es stehr ihm sehr gut, doch ih werde es ihm schon gedenken.“ Man rief „Zur Ordnung!‘ doch der Redner wiederholte die Phrase; der Sprecher erhob sh, aber Hr. O’Gorman, Mahon blieb dessenungéachtet noch stehen, Da sagte der Sprecher: „Will das ehrenw. Mitglied wohl so gut seyn, seinen Plaß einzunehmen? (Hr. O'G. M. that.es jebt.) Jch “habe mich erhoben, um ihn da zu unterbrechen, wo er, wenn er fortgefahren wäre, die Ordnung des Hauses völlig über- s{ritten- hätte.“ Hr. D'Gorman Mahon erwiederte : ¿D bin noch_ ein neues Mitglied in diesem Hause . und werde daher auch immer danfbar seyn, wenn irgend ein älte- res so freundlich ist, mir seinen Rath zu ertheilen, allein wenn‘/ „Geben Sie nur zu‘/, unterbrach ihn der S pre- cher „daß Sie Willens waren, etwas zu beantworten, das noch gar nicht ausgesprochen war.‘/ Da der Angeredete sich damit nicht beruhigte, so erhob sich Sir Ch. Wetherel| und sagte zum Sprecher: „Sir, nachdem Sie eben in einer

“mit einem Takt und mit

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vernehmen zu. lassen.// (Lauter Beifall.) Unwillig erhob \ich Hr. OG. Mahon und- sagte: „Six, das ehrenwerthe Mit- glied für Boroughbridge- hat Sie eben aufgefordert, sich von Ihrem Stuhle zu erheben. (Nein, nein!) Er that es! Wer wagt es, zu behaupten, daß er es nicht that?// Lauter Ruf zur Ordnung ertönte wieder, bis der Sprecher sagte: „Das ehrenwerthe Mitglied wird sich gewiß, sobald er ruhig daran

denkt, sagen, daß ih, wenn ich einen Redner unterbreche, dabei immer mit der größten Gelindigfkeit zu Werke gehe. |

(Lauter Beifall von allen Seiten des Hauses.) Jch thue es jedesmal, sobald ich es für meine Pflicht erachte; das ehren- werthe Mitglied will jedoh, daß ich ihn -erst daun unter- brehe, wenn ich die volle Ueberzeugung habe, daß er ih außer der Ordnung befinde. Allein ich thue, was mir die Pflicht gebietet, und wenn ih es in gelinden Ausdrücken thue, so geschieht es in der Hoffnung, daß sie hinreichend seyn werden, mich des strengeren Ausdrucks zu überheben.“/ (Lauter Beifall.) „Jch danke Jhnen,“/ entgegnete Hr. O'G. Mahon, „um so mehr, da Sie der Aufforderung des Mit- gliedes von Uge nicht gefolgt sind. Dieser hat

} Tal ‘Talenten, die seiner Profession eigen sind, ja, Überlege ih, welcher Profession er angehört, so wundert es mich nicht, wenn er die Wahrheit so zu verkehren weiß“ „Zur Ordnung! ‘‘ „Zur Frage !‘/ rief man wieder von mehreren Seiten des Hauses. Der Sprecher sagte: „Das echrenw. Mitglied ist aus zweien Gründen außer der Ordnung, erstlih , weil er nicht bei der Frage geblieben , und zweitens,

- weil er einem andern Mitgliede. böswillige schlechte Motive

unterlegt, was zu allen. Zeiten ordnungswidrig ist.“ „¿„Nun gut‘/, sagte Hr. O’Gorman Máhon unwillig, „es i|ff mir also gänz untersagt, des Mitglieds für Boroughbridge zu erwähnen, doch ih werde ihn schon anderwärts treffen. (‘Lauter Ruf zur Orduung.) Bin ich außer der Ordnung, wenn ih den Sprecher anrede? Nachdèm Sie mich 6 oder 8 Mal unterbrochen , scheinen Sie, Sir , jeßt entscheiden zu wollen , daß ich von dem Mitgliede für Boroughbridge gar nicht soll reden dürfen.“ Ruhig erwiederte der Sprecher: „Wenn das ehrenwerthe Mitglied nicht versteht, was ih eigentlich gesagt habe, so versteht es doch gewiß der übrige Theil des Hauses. (Lauter Beifall.) Jch fordere. durchaus nicbcs für mich persdulich, allein ih muß Achtung fordern für die Würde des Präsidenten - Stuhles. (Anhaltender Bel- fall.) Jeßbt sage ih also dem éhrenwerthèn Herrn gerade heraus, daß er bei beiden Gelegenheiten ordnungswidrig ge- handelt hat, und daß dieses Haus nicht gewohnt ist, sich in die Art und Weise zu fügen, wie es dem ehrenwerthen Hertn beliebt hat, es anzureden. (Vermehrter Beifall.) Ohne mi daher weiter auszulassen, sage ih demselben, daß, wenn er in Folge eines Mißverständnisses sich geirrt hat, er seinen Irrthum noch wieder gut machen kann; beharrt er jedoch bei seinem Benehmen, so muß der Sprecher, in dex Aus- übung seiner Pflicht, ihn bei seinem Namen anrufen und ihn vor die Barre des Hauses bringen lassen, damit er dort wegen seines Benehmens sih verantworte.“/ Eine stille lange Pause folgte dieser Anrede; endlih fing- der Sprecher wieder aa: „7Hat das ehrenwerthe Mitglied irgond einen Antrag zu machen ?‘/ Hr. O’Gorman Mahon war et- was betreten, als er sagte: „„Jch-habe in der That einen Antrag zu machen, wenn mir das Reden nämlich gestattet ist. Nachdem ich jedoch eine solche Drohung vernommen, weiß ih faum, ob ich fortfahren soll.‘/ Der Redner wollte eben wieder anfangen, sih zu rechtfertigen und nach seiner

ceinung den Sprecher- zu belehren, als von neuem der laute Ruf zur Ordnung ertönte. „Jch weiß in der That nicht“,

sagte er dann, „bin ih schon einDelinquent vor JhrerBarre, oder

befinde ih mich noch innerhalb meiner Privilegien als Mitglièd dieses Hauses? Jst das lebtere. der Fall, so habe. ih doch auch noch das Recht, Sie anzureden.‘/ - Erst. nachdem noch mehretemále wieder „Zur Frage!// gerufen worden war, lenkte der Redner endlich zu seinem Gegenstande ein. _„„Jch. habe vornehmlich zu fragen‘/, sagte er, „wie Jrland die hier zu Lande bestehende Verwaltung zu betrachten-hat, ob als Freund, oder als Feind? Wenn ih gegenwärtig auf die bloße Vorle- gung von Papieren antrage, so ist das nur ein Vorwand, um Úber Dinge Aufschluß zu erhalten, die von der höchsten Wichtigkeit für jenes Land sind. Welchen Weg denken die Minister in Bezug auf Jrlaud einzuschlagen ? Jrland wünscht eine abgesonderte Legislatur zu besien. Will die Regierung,

so meisterhaften Weise auf die Ordnungs - Regel dieses Hau- ses hingewiesen (Beifall), nachdem Sie den Die Ren selbs vermieden, weil Sie glaubten, daß. eine Andeutung hinreichend seyn=würde, nah so vielen freundlihen Rücksich- “ten mußich in der That mich wundern, daß Jhrer Andeutung noch Leine Folge geleistet worden. Doch geschieht es jebt nicht, so wird

will das Parlament diese bewilligen, oder soll Jrland in

„Blut und Verwüstung untergehen? Sie haben heute von den

Ausschweifungen, von dem Sengen und Brennen Jhrer eigenen Landsleute gehört , die unter der Last der Steuern und der

j Beilage

dae Haus Sie wieder auffordern, den Ordnungs-Ruf förmlich

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Beilage zur Allgemei

(ot E E M S E E E L E T R E SUGRR S 1? S E E EUE E

Zehnten seufzen. Diese Laft ist noch nichts im Vergleiche mit der der Jrländer, und doch haben tie Leßteren noch kein Blut vergossen, feine Häuser in Brand gestect, feine Ma- schinen zerbrohen sreilih, Maschinen besißen sie gar nicht einmal. Js es darum nicht ausgemacht, daß die Engländer ein barbarischeres, blutdürstigeres Volk sind, als die Jrländer ? Und doch, guter Gott! -hat sich hier sür die Lebteren noch Niémand sonst erhoben, als das Mitglied für Louth und ith selbst. Gerechter Gott !‘/ Hr. Perceval, bekanntlich derselbe, der den Antrag auf ein allgemeines Fasten gemacht, rief den

“Redner zur Ordnung. Er fand es unschickiüch, den Namen

Gottes so oft zu gebrauchen, da viele Mitglieder es für ge- wissenlos hielten, ihn anders als mit Ehrfurcht zu nennen. Der Sprecher äußerte, er hoffe, das ehrenwerthe Mitglied werde sich aller Ausdrúcfe enthalten, die das Gefühl vieler Mitglieder dieses Hauses verlebten. Herr O’Gorman Mahon ent- gegnete: „„Jch- kann die frommen Gesinnuugen des ehren- werthen Mitgliedes nur hochschäßen; da ih in cinem Je-

suiten- Kollegium erzogen worden din (Hêrt, hôrt!), fo weiß ich auch wohl, wie man den Namen Gottes zu gebrauchen

habe. Jch stimme dem chrenwerthen Mitgliede in dieser Hinsicht, so wie in seinem Vorschlage hinsichtlich des Fastens, vollkommen bei, (Hört!) Da ich nun aber seiner Frômmig- feit genug gethan, so wünschte ich wohl, er tháte mir den Gefallen und versekte mich wieder an die Stelle meiner Rede, bei der er mich unterbrochen hat.‘/ (Allgemeines Lachen). Der Redner sagte nun, es sey mit Jrland so weit gefom- tnen, daß, wenn man die Verbindung mit demselben wollte, man entweder die Union ganz aufheben oder die Sibungen des Parlaments abwechselnd in den dret Hauptstädten des Königreichs halten müßte. „„Möge man doh““, fuhr er fort, „„die Trennung noch bei Zeiten gewähren. Die Arländer lieben die Engländer als ihre Brüder ; sie wúün- schen nicht, wie an einem andern Orte gesagt und gedroht worden, Französische Bajonette in Dampfbooten nah Irland fommen zu sehen, um auf diese Art die Englische Oberhoheit zu vernichten ; aber sie bitten England, weise zu seyn und in B eiten nachzugeben, wenn eine solche Katasirophe nicht cin- treten soll. England hat Jahrhunderte lang auf Jrliand sich geliúßt; sollte es jedoch zugeben , daß die Trennung auf elne gewaltjame Weise stattfinde, jo durfte es am Ende auf seine eigenen Gränzen si beschränkt finden. Die Männer, dle jeßt im Amte sich befinden, shmähten einst auf die von Dir H. Hardinge im Namen des Herzogs v. Northumberland erlassenen Proclamationen, und doch gehen sie selbst jeßt viel weiter und nehmen Maaßregeln, die weit willkührlicher, ja ich möchte sagen, shändlich sind. Dieselben Männer verfolgen einen Mann, der der wahre Freund Jrlands ist, und wollen ihn durch ungesebliches Verfahren ins Gefängniß bringen. Soll ih mich nun nicht gegen sie erheben? Jch war in Bel- gien, während alles dies geschah, und als ich zurücffam, fragte ich: Js dies der Weg, den cin liberales Whig - Mini- sterium einschlagen darf? Jch reiste nah England, in der Absicht, es zu unterstüßen, nicht, weil es aus ‘Peter, Jack, oder Tom zusammengeseßt war, sondern seiner angeblich libe- ralen Grundsäße wegen; -— sehe ich jedoch, wie man den Freund meines Vaterlandes in den Kerker \{leppt, so fann ih statt Unterstüßung nur Widerstand bringen. Hat nicht der gegenwärtige Lord-Kanzler selbst einmal gesagt, daß das Geseß, in Folge dessen mein Freund jeßt verfolgt wird, ein \chlechtes sey? Aber wo- sind jebt die Whigs ? Warum wider- seben sie sih nicht der Ausführung eines solchen Geseßes ? Hier zu Lande zwar ist die Aufldsung der Union nicht po- pulair , aber um \o mehr ist sie es in tionen Einwohnern, wozu freilich nicht die außer dem Lande, die in Florenz oder in Verona lebenden Jrländer, gehören. Mit dem bloßen Großsprechen ist nichts mehr durchzuseßen. Der Jrländer ist ein gutes Thier, das sich leichr durch Güte lenfen läßt; seßt man ihm aber die Sporen an, jo ies es sch nicht immer gelehrig. Das Volk in Jrland ist jest schon für die völlige Aufldsung- der Union so eingenommen, daß

es das Mitglied fúr Waterford (Hrn. O'Connell) verhöhnen

würde, wenn er jeßt deu Vorschlag machen wollte, die Par- laments-Sißungen abwechselnd in London und Dublin statt- finden zu lassen. Das Haus scheint dies nicht glauben zu wollen; nun, so will ih ihm doch erzählen, daß ih 112 Jahre lang Mitglied einer geheimen Gesellschaft war , die aus Jr-

ländischen Protestanten und Presbyterianern bestand und kei-

nen andern Zweck hatte, als dic Aufhebung der Union zu

R A R E E: La E E E S L S I e S B F E E T E E Br

JFrland unter 8 Mil- |

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B Es G Eee E E B tri f 37/6;

bewirken. Jch weiß, daß ih mich, indem ih dies sage, auf deim Wege nach dem Tower befinde. Dies hält mich jedo nit - zurü; ich würde es schon früher erzählt haben, wenn ih die Erlaubniß dazu gehabt hätte. Gegenwärtig ist jene Gesellschaft jedoch aufgeid|. Jn Frland giebt es je6t feine Constitution mehr. Jch hoffe, die Regierung werde sih ven dein lossagen, was in Jrland geschehen ist, und werde dem Mitglied für Waterford gestatten, feinen Siß in diesem Hause wieder einzunehmen. Sollte sie es je- doch nicht thun, solite sie jenes ehrenwerthe Mitglied in einen Kerker senden, so würde sie 7 Millionen Jrländische Herzen in denselben Kerker einsperren, und dann möge der Himmel der Verbindung beider Länder gnädig scyn: Jch habe nun das Meinige gethan und bitte das Haus, mít Ausnahme des Mitgliedes für Beroughbridge (Sir Ch. Wethereil), meinen Daukï fúr die Aufmerksamkeit zu genehmigen, mit der es mir zugehört hat. Jch trage darauf an, daß dem Hause Ab- \chriften von den Proclamationen vorgelegt werden, die der Lord-Lieutenant von Jrland erlassen hat, seitdem die Aîte gegen ungeseßzliche Vereine durchging; eben so auch auf eine Abschrift des Schreibens, das der gegenwärtige General-Se- cretair an die Magistrats-Behörden von Jrland gerichtet har.‘/ (Eine Mittheilung aus den Erwiederungen, die diesem An- trage folgten, behalten wir uns noch vor.)

Niederlande.

Aus dem Haag, 13. Febr. Se. Majestät der König haben verfügt, daß von den Gehalten aller unverheiratheten finderlosen Beamten , die 1000 Gulden und mehr beziehen, 4 pCt. gefúrzt werden sollen. Von Gehalten von 1500 bis 2000 sollen 6 pCc., von 2000 bis 2500 8 pCt., von 2500 - bis 3000 19 pCt., von 3000 bis 3500 12 pCt., von 3500 bis 4000 14 pCt., von 4000 bis 4500 16 pCt. und von 5000 Gulden und darüber 20 pCc. abgezogen werden. Von den Gehalten verheiratheter, aber finderioser Beamten sollen drei Viertel, und vor: denen ‘der Beamten, die Kinder haben, die Hälfte jener verhältnißmäßizez Abzüge stattfinden.

Es i! beim Kriegs - Departement der Königl. Besehl eingegangen, über die Heldenthat des Lieutenants van Speyfk, so wie úber die Umstände der mit ihm gebliebenen Mann- schaften, die allergenauesten Erkundigungen einzuziehen, damit die That selbs verewigt roërde und die Hinterbliebenen ver-

Torgt werden fönnen.

Brüssel, 13. Febr. Der Vice-Präsident des Natio- nal- Kongresses verlas beim Beginn der gestrigen Sißung fol- gendes an ihn gerichtete Schreiben des in Paris befindlichen Herrn Surlet de Chokier :

;¿Mein Herr Präsident! Die vom Kongreß mit dem Auftrage abgefandte Deputation, um dem Herzoge von Ne- mours die ihm von den Vertretern des Belgischen Volkes zuerfannte Krone anzubieten, war kaum in Paris angefom- men, als sie auch in Bezug auf die wichtige ihr anvertraute Mission eine Konferenz mit dem Minister der auswärtigen Angelegezheiten hatte. Seitdem fanden noch drei mehrstün- dige Kouferenzen ftatt, in welchen diese Angelegenheit in al- len ihren Details untersucht und diskutirt wurde. Jch kann es Jhnen, mein Hr. Präsident, nicht verhehlen, daß si" hin-

sichtlich der Annahme große, ja 1h möchte sagen beinahe un-

übersteigliche, Hindernisse zu erheben scheinen. Das größte ist die Furcht vor einem allgemeinen Krieg, den ‘diese Annahme entzünden könnte, cinem Krieg, welchem Franfreich nicht aus- weichen würde, wenn von Jnteressen die Rede. wäre, ' wo seine Ehre, seine Würde, seine Unabhängigkeit auf“ dem Spiel ständen ; - der aber weniz populair seyn- dürfte, wenn ihm nur die Juteressen der Königl. Familie und: der dermaligen Dynastie zum Grunde lägen. Außer den amt- sichen Konferenzen zwischen der Deputation und-dem Herrn

Minister der auswärtigen Angelegenheiten haben wir auch

die Ehre gehabt, zu mehréren Privat - Audienzen bei Sr. Majestät zugelassen zu werden. Es würde “mir schwer' werden, mein Herr Präsident, Jhnen auszudrücken, | wie théeilnehmend und wohlwollend Ludwig Philipp uns aufge- nommen , und wie sehr ihn die von den Belgiern getroffene Erwählung seines Sohnes gerührt hat. Der König der Franzosen wünschte die Belgier zu überzeugen, daß sie feinen bessern Freund hätten, als ihn, und daß Niemand mehr als er den Wunsch hege, ihre Unabhängigkeit und ihre Wohl- fahrt gesichert zu sehen. Jeder von uns hat si bel die- (en Unterhaltungen überzeugen können, daß der Kôd-

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