1831 / 52 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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seyn würde, statt zum dftern solche unvorhergeschene Debat- ten zu erregen, mit -der Diskussion zu warten, bis der Ge- genstand ganz vorliege. Wollte man aber das Benehmen der Geistlichkeit zum Gegenstand einer dffentlihhen Besprechung machen, so sollte man es in üblicher Weise vorher anfündi- gen, damit die Bischöfe zur Vertheidigung vorbereitet seyen. Geen diese wiederholten Anschuldigungen wurde Lord King vom Grafen von Radnor vertheidigt. Allein auch der Lord-Kanzler war dec Meinung, daß es besser sjeya würde, von solchen zufällig erregten Diskussionen ganz ab- zustehen und lieber zu warten, bis der Gegenstand vorliege und mit Ernst erwogen werden könne. Zugleich kündigte er an, daß er seineu Antrag auf Verbesserung des Geräichts- Verfahrens beim Kanzlei - Gerichtshofe noch ausseße, damit ein edler Graf (Eldon) der sich jekt auf dem Wege der Wiederherstellung befände, wo möglich zugegen seyn könne. Lord King zeigte schließlih an, daß er auf ein Verzeichniß der Geistlichen antragen würde, die niht an ihren. ‘Pfarr- stellen sich aufhielten. Von 10,558. Pfarrern in England ¡ebten, so viel ihm befannt sey, nur 4183 bei ihren Gemecin- den. Das Haus vertagte sich darauf.

Nachdem in der Sihung des Unterhauses vom 41. Fébr. Hr. O’Gorman Mahon. wieder die Sache des Hrn. O’Connell und- die JFrländijche Union zur Sprache ge- bracht (worauf zurückzukommen wir uns noch vorbehalten), verwandelte sich das Haus in einen Geldbewilligungs-Aus- {uß und trat angetundigtermaßen der Kanzler der Schaßkammer mic dem Budget auf. Er stellte zuvörderst die Sch!vierigkeiten - dar, die für ihn damit verbunden gewe-

sen, so unversehens- in das fomplizirte Geschäft eines Briti- |

schen Finanz- Ministers. einzutreten, und meinte, daß er sich noch nicht lange genug / im Amte befánde, um be- reits im Stande gewesen . zu seyn, alle ihm selbst ns- thig erscheinende Verbesserungen in den Finanzen einzu- führen. Er zählte- demnächst die Aemtrex_ her, die, sci- nem und seiner Kollegen Ermessen zufolge, füs jebt. ganz

abgeschafft werden könnten. Sroße Ersparuisse gingen zwar.

fär jeßt noch nicht daraus hervor, da die verabschiedeten Be- amfen pensiontrt werden müßten, inzwischen dúrfe man sich doch súr spätere Zeit eiuen Vortheil davon versprechen. Jn Allem waren es 210. Stellen, deren Abschaffung: der Minister vorschlug. Bei der Reduction ‘der Abgaben , sâgtie er; babe sich die Regierung die Aufgabe gestellt, besonders diejenigen

zu fürzen, die unmittelbar auf dem produkciven Geroerbfleiß.

des Landes lasteten, weil dies dazu beitrage, den Erwerbs- Klassen mehr Beschäftigung zu verschaffen. Demzufolge habe er die herabzuschenden Abgaben in drei verschiedene Klassen einge: theilt : erstlich solche, deren Herabseßung eine g: dßere Consumtion und folglich auch eine vermehrte Einnahme herbeiführen würde ; zweitens solche, die ungleich vertheilt seyen und eine Klasse

von Einwohnern mehr drückten, a!s die andere; drittens end:

lich solche Abgaben , die, nächst dem, daß sie den. Hantdel be- lästigten und erschwerten, mehr. dem Beutel des Volkes ent- zôger, als dem Staate einbrächren. Der Minister sagte, daß er diese und viele andere Jdeen zur Vetbesserung der Finan- zen aus dem preiswürdigen Werke seines ehrenwerthen Freun- des auf der Oppositions-Bank (Sir Henry Parnell ) ¡eber finanzielle Reform‘? geschöpft habe. Zu der ersten Klasse jener Abgaben zählte der Redner ben Zoll von rohem und fabrizirtem- Taba, der auf erstern: von 3 Sh. auf 12 Sh.

per Pfund und- auf leßteren von. 9. Sh. auf 42 Sh. per. Pfund - herabzuseßen sey: Der bisher stattgefundene Untzer-.

schied zum Bésten des in Jrland- exzeugten Tabacks soll in der Folge wegfallen. Zu derseiben Abgaben-Klasse gehört der Zeitungsstempel , der bisher 4 Pence für jeden- Bogen (mit

einem Rabatt von 20-pCt.) betragen ‘hat und jeßt auf: Pence, aber ohne Rabatt, barabie cht werden soll; die Ab--

gabe von R wird . von 35 Sh. auf 1 Sh. reduzirt, wenn ‘die Bekanntmachung weniger. als 10 Zeilen einnimmt, auf 27 Sh. aber, wenn sie von: größerem Umfange. ist. Zur zweiten Klasse gehört die Abgabe von den Steinkohlen - dle ganz aufgehoben wird, wogegen die Ausfuhr derselben mit 10 Sh. auf den Chaldron belastet werden soll. Zur dritten Klasse endlich

gehören die Abgaben von Talglichten , gedruckten Baumwol--

len-Waaren, Glas u. s. w. Fremde Weine sollen jeßt im

Durchschnité 55 Shill, bezahlen; für die Französischen, die bisher mit 74 Shill. belastet waren, ist dies eine Herab-

seßung, für die Deutschen, Portugiesischen und namentlich Kap- Weine tritt jedoch dadurch eine Erhöhung ein, Bei den Abgaben vom Bauholz soll folgende Veränderung eîn- treten : Európäisches Bauholz in Stämmen zahlte bis- her 5 Shill. per Last, desgleichen Kanadisches 10: Shill. ; Europäishes Bauholz in Stäben und Bretterù zahlte dagegen bisher 45 und Kanadisches 53 Shill, - Jest

wichtige Depeschen von dem Herzogë v. Zangen Und ‘jogleih dem Könige - nah Brighton zugesandt

nâherer-. Untersuchung. fand. man 25 K

soll Europäisches Bauholz ohne Unterschied 50 Shill. per

Lajt uad Kanadisches 20 Shill. bezahlen. Hierdurch ver- spricht sih der Minister eine Mehr - Einnahme von 760,000 Pfo. jáhrlih. Rohe Baumwolle soll 1 Pce. per Pfd. Ein- fuhrzoll entrichten, doch wird dieser bei der Ausfuhr verarbei- terer Baumwollen-Waaren wieder zurückerstattet. Passagiere in Dampfbooten follen 1 Shill, für jede Reise unter 20

Englischen Meilen, 2 Shill, von einer unter 30 und 25 Shill.

von jeder. Reise über 30 Meilen bezahlen. An die Stelle der Auctions Gebühren soll eine Abgabe von 7 pCt. von jeder Länderei-Ueberschreibung erhoben werden. Endlich aber soll eiae ähnliche Abgabe von 5 pCt. bei jeder Ueberschrei- bung von Stocks. eintreten. Schließlich stellte der Mi-

nister folgeades Resultat zusammen : „„¿Die - Einnahme

des Jahres 1830 war auf 50,060,000 Pfd. St. angeschlagen worden. Ziehen wir hiervon dasjenige ab, was für das vo- rige Jahr an Abgaben nachgelassen, und. bringen die durch vermeyrtè Consumtion herbeigeführte Mehr - Eiunahm®e in Anschlag, so würde sih die Einnahme. dieses Jahres heraus- stellen lassen. auf ; 47,730,000 Pfd. Abgaben-Reduction füc 1831: 3,190,000 Pfd.

Dagegen neue Abgaben . . 2,740,000 -

Es-müssen demnach in Abzug gebracht werden 450,000 -

Bleibt uns also Einuahme 47,280,000 Pfd. Der. Ausgaben - Etat beträgt 46,850,000 -

Mtúthin Uebershuß - 430,000Pfd.

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Dies find die Vorschläge, die ih dem Hause zu ina- chen habe. Ein Freund, dem ih sle bereits heute

Vormittags mittheilte, sagte mir, daß die Kapitälisten zwar nicht, wohl aber der Fabrifkenstand des Landes, mit den- selben zufrieden seyn dúrfcen. Dies is, meines Erachtens,

das grôßte Lob, das meinem Systeme zu Theil werden

konnte. Jch hoffe, das. Haus wird ‘dem vorgeschlagenen Experimeute seine Zustimmung nicht versagen; gera gebe ich zu, daß es nur ein Experiment sey, das wir zum Besten des

Landes versuchen sollen. Jech habe aber die. innere Ueberzeugung, daß es uns glúcken und mithin die Wohlfahrt des Landes in

einem bedcutenden Maaße. erhdhen werde.“

London, 12. Febr. Dem Courier ene sind. sehr ambridge eiuge-

worden. „Wir vernehmen aus zuverlässiger. Quelle‘/, meldet jenes Blatt, „daß Se.- Königl. Hoheit mehrere Koncessionen zu Gunsten der Hannödverschen Unterthanen Sr. Majestät anempsohlen habe, und daß fast. unverzüglich .in Gemäßheit dieser Empfehlung verfahren werden soll, Die Schnelligkeit, mit welcher die Bewegung in Hannover unterdrückt worden, hat das Vertrauen bewiesen, welches von allen - ahtbaren

Leuten daselbst auf den Charakter des erlauchten Gouverneurs

und die liberale Gesinnung des Souverains geseßt- wird, ein Vertrauea, welches - sich nicht. getäuscht finden. dürfte.‘ Die aus ihren Wohnsißen gewiesenen Pächter des. Her-

zogs von Newark haben eine Bittschrift an das Unterhaus

abgefaßt, in welcher sie das Haus auffordern, Untersuchungen. über die verfassungswidrigen Unterdrückungen und Vekfol- gungen anzu\tellen, denen sie von. Seiten des eriogs ausge- seßt gewesen sind, und den König zu, bitten, die Kronlände- reien der Verwaltung des Herzogs zu entziehen und sie un- ter mehrere Pächter zu vertheilen; \{ließlich wünschen sie Bittsteller, daß man überall die Wahlen vermittelst Kugelung einführen, möge.

Einem Befehle der Regierung zufolge, ist der Hafen von

St. George auf der Junsel -Grenada für einen. freien Nieder- lags:-Hafen- erklärt worden. |

Vor elnigen Tagen. ist. eine Brigg. im Shannon - Flusse (Irland) angehalten worden. Sie gab vor, durch Sturm hiueingetrieben worden zu. seyn, Se L Argwohn, Bei

en, jede mit 50 Gee

wehren angefüllt, am Bord,

Niederla n de.

Aus dem Haag, 15. Febr. Der General - Lieutenant van-Geen - hat in einem. an das Heer gerichteten Tagesbe- fehl angeordnet, daß die Armee vom l4ten d. ab, als dem

Geburtstage van Speyks, 3 Tage lang Trauer um den

Verlust anlegen soll, den das Vaterland durch den Tod. je- nes- Braven erlitten. Einen ähnlichen Tagesbefehl hat der

General-Lieutenant Vermaasen an die Besaßung von Her-

zogenbusch erlassen, Das hiesige Journal widerspricht der vor furzem

vom Journal d’Anvers gegebenen Nachricht , daß der König *

der Niederlande neuerdings mehrere Pensionen an Antwer-

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pener Geistliche und Mitglieder der dortigen Akademie habe autzahlen lassen. f

Brüssel, 15. Februar. Ju der gestrigen Sißung des Kongresses wurde vom Baron Vanderlinden v._Hooghvorst die Anzeige gemacht , daß er als Mitglied der provisorischen Regierung. seinen Abschied genommen habe. ‘Von Herrn de Potter ging eine Adresse ein, în der er darauf antrug, daß der Kongreß die Belgische. Republik defretire. Die an die Stelle des Professors v. Ryckere in Gent zum Eintritte in den Kongreß aufgeforderten Suppleanten sür Ostflandern, néun an der Zahl, hatten sämmtlih den Eintritt ver- weigert; demnächst schlug die Kommission die Aufnahme des Barons v. Coppens an die Stelle des Hrn. v. Ryere vor. Hr. v, Robaulx trug auf folgendes Neftet an; „Art. k. Jn Belgien wird die Republik proklamirt. Art. 2. Die voll- zichende Gewalt übt ein ‘von der absoluten Mehrheit der beiden vereinigten Kammern erwählter Präsident aus. Ar t. 3. Der Präsident. wird auf 3 Jahre ernannt und ist nach Ab- lauf derselben nicht wieder sogleich wählbàr. Art. 4. Die erste Wahl geht binnen drei Tagen nach Erlassung des gegenwär- tigen Defkretes vom Kongresse aus. Art. 5. Alle dem gegenwär- tigen zuwiderlaufende Dekrete oder Versügungen werden zurück- enommen.“ Herr Legrelle verlangte die vorläufige Sale, weil der Antrag einer fcierlihen Entscheidung des Kongresses entgegen sey: Derseiben Meinung waren Hr. Delehaie und Hr. O) y; Ersterer, weil man über ei- nen ¿hnlichen Antrag zur Vereinigung mit Frankreich zur Tagesordnung übergegangen sey, und Leßterer, weil man Hrn. Maclagon bei seiner Protestirung gegen die Ausschließung des Hauses Oranien zur Ordnung gerufen habe. Andere Mitglieder meinten, man müsse vor allen Dingen erst die offiziéle Antwort der in Paris befindlichen Deputation ab- warten, ehe man. zu einem Beschlusse schreite, wie ihn Herr von Robaulx vorschlage. Es wurde demnächst zur“-Akstim- mung geschritten und die vorläufige Frage angenommen. An der Tages-Ordnung war die fernere Diskussion über das Wahl. Geseß, von welchem die Art. 2 bis 18 ohne langwierige Dehatten angenommen wurden. j

Vorgestern sind Truppen von hier nah Gent marschirt. Morgen geht die Jäger-Compagnie Chasteler cbenfalls dahín ab.

Herr: von Robaulx , Mitglied des Kongresses, hat: einen Brief in die „Emancipation“ einrücken lassen in welchem er sich Úúber das Spiel beschwert, das Franfreich mit Bel- gien gespielt habe. Er fürchtet, daß die Belgischen Diplo- maten auch künftig sich würden bethdren lassen, und daß am Ende doch. noch Luxemburg, Limburg 2c. ihnen abgenommen, und eine Schuldentast ihnen aufgeladen werden würde. Zu- gleih besorgt er, daß der neue Vorschlag, einen General- Statthalter zu wählen, die gefährlichsten Folgen herbeiführen werde, und daß dies um nichts besser wáre, als jedes an- dere Provisorium, welhes das Volk mit Recht nicht mehr wolle. Als cinziges Hülfsmittel shlägt er darum vor, daß man zur Wahl eines Präsidenten schreite, die alle drei Jahre erneuert werden fönnte. Dadurch wäre allen Bedúrfnissen abgeholfen, und die Constitution brauchte: nur in wenigen Punkten abgeändert zu werden.

Man versichert, unser Gesandte. in Paris, Graf- Celles, werde. zurückberufen erden.

Der Graf Felip v. Merode ist aus Paris hier ange- fommen.

Es is neuerdings ein Schreiben des Herrn Surlet de Chofier an den Vice-Präsidenten des Kongresses eingegan- gen, das man jedo, dem Anscheine nach, zur öffentlichen Mittheilung nicht geeignet befunden hat. Dem: Vernehmen nach befindet sih unsere Deputation immer noch in derselben Ungewißheit , insofern sie noch nicht mit Bestimmtheit anzugeben wagt, welches. die definitive Entscheidung des Fran- zösischen. Kabinettes seyn werde. |

Am vorgestrigen Sonntage fand eine Musterung der hiesigen Bürgergarden statt, bei ‘welcher Gelegenheit sehr viele Ehren - Medaillen vertheilt wurden. -

In Antwerpen samwelt sich ein starkes Truppen- Corps, und die Wälle werden von neuem. in Vertheidigungs- Zustand geseßt, Das Journal. d’Anvers erzählt, daß diese friegerischen Anstalten niehrere nach Antwerpen be- stimmt gewesene Schiffe bewogen hätten ,. von Vließingen und Cowes aus nach anderen Häfen abzugehen.

Der - Brigade General de Vautier“ ist von Gent: abge- gangen, um interimistisch den Befehl der an der Seeländi- a Gränze befindlihèn Belgischen Truppen zu über-

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Gestern hat sih hier ein Verein gebildet , der folgende, fin U 50 “Porxrsoazén untetzeihnete Erklärung er-

al:

„Die Unterzeichneten, Belgische Bürger, die sich unter der Benenazung „„„„Verein für National -Unabhäugigkeit“( verbunden haben, beabsichtigen hierdurch, in Betracht, daß die Dringlichkeit der Umstände, wodurch diese Unabhängigs feit in Gefahr geräth, die Vereinigung aller wahren Patris- ten nôthig macht, zu erklären, daß si auf Ehre sich verpsliche

ten, alle gese6lihe Mittel anzuwenden und kein per\önlihes

Opfer zu scheuen, um 1) die National - Unabhängigkeit zu sichern; 2) die Ausschließung . des Hauses Nassau unwidéer- ruflich zu machen und endlich 3) als einziges wahrhaft praf- cisches Mittel zur Erreichung dieses doppelten Zweckes die republifanische Form hervorzurufen, sie von der fonstituirens den Gewalt annehmen und die Wahl eines eingebornen, auf q E E Zeit designirten, Staats - Oberhauptés tressen zu lassen. Brüssel, 14. Febr. 1831. | (Unterz.) De Potter, Präsident; Ph. Lebroussart, Feignaux, Vice - Práfidenten; Toussaint, F. Bayet, Sefkretarien.‘‘ Lüttich, 15. Febr. General Mellinet ist mit seinem gesammten Offizier-Corps von Hrn. Rogier aufgefordert wor- den, sih zu einer Konferenz nah Recfem zu verfügen.

Ita tem

Der Oesterreich sche Beobachter meldet: „Aus dem neuesten Berichten aus dem Lombardisch : Venetianischèn Ks-

nigretche erhellt, daß - die revolutionnairen Urmtriébe, welche

zu Modena in der Nacht vom 3ten auf den 4ten d. M. zu den dortigen Ereignissen Anlaß gegeben haben, im Zusam- menhange mit der nächstgelegenen Romagna standen. Zu Bologna is die Revolte am ten und zu Ferrara am 7ten ausgebrochen. Die Päpstlichen Pro - Legaten haben: sich nach Rom zurückgezogen, und in den beiden erwähnten Städten haben sich provisorische Regierungen errichtet. Ani Iten dics ses M. herrschte im Herzogthume Parma die vollkfoimetilte

Ruhe. Se. Königl. Hoheit der Erzherzog, Herzog von Me-

dena, befinden Sich mit Hdchslihrer Familie urid Gefolgë zu Mantua ; die Herzoglichen Truppen stehen auf der E Die K. K. Garníson in der Citadelle von Ferrara hält diesen Punkt besekzt.‘/

‘Ein von der Allgemeinen Zeitung mitgetheiltes Schreiben von der Jtaliänischen Gränze vom 10. Febr. ent- hält Nachrichten über die (bereits mehr erwähnten) Begeb- nisse in Modena. Denselben zufolge hatte der Herzog vow Modena, naGd.m am #. Febr.- die in dem Hause des Advs- faten Ciro Menotti versammelten Vershworenen durch das Kanonenfeuer genöthigt worden waren, sich zu ergeben , die Sache für beendigt angeschen und sich zur Ruhe begeben, als er in der Nacht geweckt und benachrichtigt wurde, daß -das Landvolk gegen die Stadt anrúcke und es hohe Zeit sey, wenn er sich retten wolle, Er begab sh daher schleunig mit seiner Familie nach Mantua. Nach demselben Schreiben hat der neue Papst während des Karnevals ‘die Erscheinung der Mas- fen bei Nachtzeit verboten und dieselbe auf den Tag beschränkt. Auch is das Anzúnden- det Moccoli untersagt, was die Rô- mer nicht mit Freude vernommen haben. :

d Dasselbe Blatt giebt nachstehende Privat - Nach- richten :

„¡„Aus der Jtaliänischen Schweiz, il Febr. Ein vor uns liegendes Schreiben aus Bologna vom 8. Febr. ent- hált über sehr ernstliche in dieser Stadt ausgebrochené Un- ruhen folgende nähere Angaben : Schon seit ‘einigen Wochea bemerkte man hier eine Gährung in den Gemüthern, die durch insgeheim ausgetheilte Aufrufe, Versammlungen ‘anf Kaffeehäusern u. \. w. genährt ward. Die Abwesenhelt dés Erzbischofs, der sich im Konklave zu Rom befand, die geringe Stárke- de: Besakung , von höchstens 700 Mann Jnfanterie

und 80 Kavalleristen , in einer Stadt von Ane inwoh-

nern, {ien die Unruhestifter zu. ermuthigen. 4. verbreë tete sich das Gerücht , däß. aden in vollen gut sey und Bürger mit déù t daten kämpften. s die

gegen Abèûd eingetroffene Post diéses Gerücht bestätigte,

am hier die Vetshwörung zum Ausbruch. Eine Menge junger Leute L r in den Kaffeehäusern. Mehrere Redner traten auf, die sie besonders au ermahnten, ihre Waffen nicht durch unnüßke Mordthaten zu besudeln. Di Jünglinge beshworen dies und verpflichteten sich, für die Freiheit -Jtaliens Alles zu wagen. Der Prolegat verjaut-

melte eiligst die Vornehmsten - des. Adels und die Angesehew

)ten des Bürgerstandes, um sich mit ihnen über die drohende E AR zu berathèn. Während er gegen Mitternacht sich mit ihnen besprach, rückten die Jünglinge bewaffnet gegen den Palast. Der erschroene Prolegät hatte schon früher, wegen der großen Ausdehnung der Verschwörung an dex

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