1831 / 53 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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militaicishen Húlfe verzweifelnd, der fleinen Bejaßuug dbe- fohlen , sich still und verborgen zu halten, Die Jünglinge, auf ernsten Kampf gefaßt, fanden an dem Palaste nicht ein- mal eine Schildwache auf ihrem Posten. Sie verlangten hierauf von dem Prolegaten Unterzeichnung. einer Akte, w9- durch er die Verwaltung in die Hände einer provisorischen Regierung niederlege. Er zögerte anfangs, sah sich aber bald durch den anwachsenden Tumult auf dem ‘Plate und durch die Drohung ihn bei längerer Weigerung zum Fenster hinauszu- stúrzen , genöthigt, dem Verlangen der Insurgenten zu ent- sprehen. Durch diesen Aft waren nun sämmtliche Truppen der Legation der provisorischen Regierung unterworfen. Am folgenden Tage, den 5. Februar, reisten sowohl der Prolegat als der abgeseßte Oberst der Linien-Truppen unter Geleite nach Florenz ab. Bei allen diesen Vorfällen war kein Tropfen Bluts vergossen. Der am 5. Febr. früÿ mit der Nachricht von der erfolgten Papstwahl hier eingetroffene Courier war erstaunt, die Stadt illuminirt und die Bürger unter Freu- denrufen auf den Straßen versammelt zu sehen, bis man ihm erklärte, welche Bedeutung diese Auftritte hätten. Diese mußten ihm um so mehr auffallen, als der Kardinal Erzbi- schof von Bologna noch vor kurzem zu Rom versichert hatte, daß er fúr seine Heerde gut stehe, in der es zwar räudige Schafe, aber feine * stôßige Widder gebe.“ Ju einer Nachschrift fügt sodann der Brief aus Bologna-unter Anderm hinzu: „So eben erfahren wir, daß di&Romagna, Ferrara und die Mark Ancona dem Beispiele Bologna’s gefolgt sind.

| Portugal. Französische Blätter berichten aus Lissadon vom

29. Jan. : „„Jn der Nacht vom 22sten auf den 23sten d. M.

versammelcen fich mehrere hundert Personen auf dem Plaße do Rocio und dem Terreiro do Paço und erhoben Geschrei gegen die Regierung. Den Civil- und Militair - Behörden gelang es jedoch bald, die Haufen zu zerstreuen. Am 23sten zeigten sich mit Einbruch des Abends stärkere Haufen als Tages zuvor, und hon waren mehrere Tausend Personen auf den genannten beiden Pläßen versammelt, als die Trup- pen sämmtliche Ausgänge der Straßen beseßten und in Zeit vou einer Stunde die Zusammenrottungen auseinander trie- ben. Eine große Anzahl von Personen, - die größtentheils dem niedern Volfe angehôren, wurden verhaftet. ‘/

T wm 1am 0.7

Berlin, 20ften Februar. | den im Regierungs - Bezirk Achen haben sih im vori- gen Jahre wieder um 62,438 Rthlx. vermindert. Sie betrugen nah der Regulirung ursprünglih an Kapitalien und Zins - Rückständen 2,404,414 Rthlr. Von diesen wa- ren. am 1sten Januar 1830 nur noch 600,164 Rthlr. übrig, von welchen aber der größte Theil noch ungewiß und bestrit- ten oder unabldslih war, so daß, nah Verwendung einer noch zur Ablösung bestimmten Summe, am Schlusse, des Jahres an gewissen und abzulösénden Schulden zunächst nichr mehr u die Summe von 234,232 Rthlr. zu berücksichti- gen blieb.

Zu dem Aussaße: „„Die Höhe der Abgaben in don verschiedenen Staacen von Europa“/ t in Ne. 47. dec Staats-Zeitung. Was der genannte Aufsaß uns giebt, „das sind Ziah- len und beruhen auf mathematishem Grund und Boden. Aber diese Zahlen haben keine Sprache; sie ant-

Die Gemeinde - Schul-

von der Entstehung der einzelnen Posien jedes Budgets, ¿. B.

ob ein solcher Posien hier bloß den Ueberschuß (nach Abzug

der Verwaltungskosten), ob der ähnliche Posten dort die Rohe - Einnahme anzeigt; ob ein Gegenstand der Auégabe nicht etwa hier in das Staats- Budget, dort in ein Ge- meinde-Budget, oder auch in das Budget eines Privat - Vereins (— wie in den Vereinigten Staaten von Nord- Amerika die Kirchen, in England die Kunststraßen, sogar Universitäten) aufgenommen ist; ob nicht hier dem Bürger

persônliche Leistungen (Militair-, Polizei, Hand- und Spann-

dienste) obliegen, die in dem Budget nicht erscheinen ; wäh- rend dort für diese Leistungen ansehnliche Geldbeiträge vom Staate baar zu zahlen, also- auch baar einzuziehen und auf das Staats-Budget zu bringen sind, u. s. w, Kurz, dazu ge- hôrt eine- Reduction der verschiedenen Budgets, nach einem Normal-Budget, und diese Reduction ist offénbar eine gar schwierige Aufgabe. |

Aber auch angenomn:en, die Zahlen jenes Aufsaßes wä- ren die Resultate einer solchen Arbeit; so werden sie allein

noch feinen Maaßstab für den Grad des Wohlbefindens unter

den verschiedenen Regierungen abgeben. Dazu bedarf es näm- lich, unsers Bedenkens, noch einer Beantwortung der wic- tigen Frage: Wie und wozu werden die Staats-Ein- künfte verwendet, oder: was gewährt die Regie- rung den Unterthanen für ihre Abgaben? Wer barfuß gehen will oder gehen muß, braucht in seinen Etat die Kosten der Fuß-Bekleidung nicht aufzunchmen ; auch kann man es umsonst haben, in grundlosen Wegen stecken zu blei- ben, und sich dadurch trösten, daß das Staats - Budget mit feiner Chaussee-Unterhaltung belastet ist, u. s.- f. , Dergleichen Betrachtungen dürften die Schwierigkeiten einer sruchtbringenden Vergleichung der Abgaben in ver- schiedenen Staaten ins Licht seßen. Wären sie in Zahlen doch augenscheinlich nur annäherungsweise zu geben môg- lich, auch eine solche föônnte uns Preußen sicherlih nur zur Zufriedenheit gereichen. : W, N.

Königliche Schauspiele.

Montag, 21. Febr. Jm Schauspiclhause. Zum ersten- male wiederholt : König Enzio, historisches Trauerspiel in 5

¡ Abtheilungen, von E. Raupach.

Dienstag, 22. Febr. Jm Opernhause: Don Juan, Oper in 2 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von Mozart. (Mad. Schrôder - Devrient: Donna Anna, als Gastrolle. Mad. Seidler: Donna Elvira. Frl. v. Schäbel : Zerline.)

Im Schauspielhause: Französische Vorstellung.

Mittwoch, 23. Febr. Jm Opernhause: Die Mißver- stäudnisse, Lustspiel in 1 Aft, von Steigentesh. Hierauf: Der Zögling der Natur, pantomimisches Ballet in 2 Abthei- lungen, vom Königl. Balletmeister Titus.

Königstädtisches Theater.

Montag, 21. Febr. Auf Verlangen: Die diebis l: | fomische Oper in 2 Akten. | Dlle. sche Elster,

ähnel vom K. K. Hof- Opern-Theater zu Wien : Pippo, als vorlebte Gastrolle.) |

Auswärtige Börsen. Nieder irkl S huld e a Bi 15 Hleaerl, wirki. Schuld 405, Kanz-Bill: 152, Oesterr. Ô Meta. 874. Russ. Engl. Anl. 854. Pat Ne ES

Ne 53.

Allgemeine

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages

Seine Majestät der Da haben der Adoptiv- Tochter der verwitweten Frein von Seygsfertib, gebornen von Teubern, zu Merseburg, Christiane Karoline Hen- riette Fexer, den Adel-Stand unter Beilegung des Na- mens und Wappens des adeligen Geschlechts von Teubera zu ertheilen geruhr. ,

Se. Königliche Majestät haben den- bisherigen Landrath Pavelt zu Zeiß, im Regierungs - Bezirk Merseburg, zum Regierungsrath bei der Regierung zu Köslin Allergnädigst zu ernennen geruht.

Der Ober-Landesgerichts: Referendarius Robert Hahn ist zum Justiz-Kommissarius bei dem Landgericht zu Breslan bestellt worden.

Angekommen: Der Kaiserl. Rusfische General - Ma: jor, Graf von Stroganoff, als Courier von Breslau. Der Kaiserl. Oesterreichische Kabinets: Courier Leiden,

von Wien. Abgereist: Se. Excellenz der Königl. Polnische Staats-

Rath und Staats «Secretair, Divisions - General von Kof- secfi, nah St. Petersburg.

m A

' Zeitungs-Nachrichten

«Ausland.

Rußland.

__St. Petersbur g,- 12. Febr.“ Dex _|m- Zten Punktce des (gestern mitgetheilten) Kaiserlichen Manifestes wegen

- dér Rekruten-Aushebung erwähnte Ufas an den- dirigirenden

Senat enthälc unter mehreren anderen Bestimmungen auch folgende: „Um „nicht durch _ diess - Rekruten - Aushebung im

herannahenden: Frühjahre die Bauern von: ihren. ländlichen -+ Arbeiten abzuhalten, soll sie in: einigen (im..Ukas namentli : angeführten) Gouvernements am Asten (13ten) und in -an- deren (gleichfalls benannten): am löten (27sten).:März be- --ginnen und: durchaus im Laufe -von..:2 ' seyn. Um; schneller zum Zweck zu. fommen, sollen: auch schon

onaten-beendigt

vor dem-bestimmten- Termin;Refkruten. angenommen werden ; ferner soll der Senat sein Augenmerk dahin richten, daß. in-

Berlin, Dienstag den 22fe Februar

FckFoldendes: „„Cingegängenet

|tete man, daß eine Spblacy! in den-,nächsten_ e stattfin- 7 n é

. Quattier. bis.

Preußische Staats-Zeitung.

1831.

Petersburg 209 und in Moskau 95; in einem Alter von 45—-60 Äabren in St. Petersburg 112 und in Moskau

| 104 Judividuen. Es starben mithin unter 1000 in einem

Alter von 15—60 Jahren in St. Petersburg 539 und in Moskau 289 Individuen ; in demselben Alter starben ín den Gouvernements des Europäischen Rußlands von 1000 im Durchschnitt 665 Judividuen.

Jn Storkyro (im Wasa - Lehn in Finnland) zeigté sich am Neujahrsmorgen gegen Osten eine Feuerkugel von anfehn- lier Größe und ovaler Figur und beleuchtete den dunkeln Horizont plöblih mit einem grellen Feüerschein. Das Me- teor war von einem Brausen in der Luft begleitet, das etwa eine halbe Minute währte, und endete mit einem heftigen Knall, ähnlich einem Kanonenshuß. Man meldet übrigens von genanntem Orte her, -daß während des ganzen Herbstes und Winters, welcher lebterer bisher ungewöhnlich streng. gewesen, sich fast jeden Abend außerordenlich starke Nord- lichte gezeigt hatten, die man sonst nur im hohen Norden

| gewahrte. -

* Am 1. Dez. v. J. starb zu Tiflis im 65sten Jahre. der Erzdischof Dossifei. Er stammte aus einer Grusinijchen ade- ligen Familie, beschäftigte sich viel mit. Literatur und über- seßte unter Anderem „Miltons verlorenes. Paradies‘/ aus dem Russischen ins Grusinische. .… Ein Resultat - seiner amt- lichen. Anstrengungen war die Einführung der Russischen Kirchenordnung in Grusien, die ihm von Seiten Sr, Ma- jestät des Kaisers den St. Annen-Orden 1stex Klasse erwarb.

D olen.

- Die. Könlgsberger Zeitung vow 17. Febr, enthält

endes n Nachrichten vou: der Pola i- hen Gränze zufolge, tar dag, Kai Ertgnt sche. Heer be- reits. bis auf .6. Meilen von Warschau vorgérückt, und: erwar- den würde. Es sollen uberhaupt. über 200,000 ge fertig sich gegenüber stehen. —. Reisende, die. yon. Riga. kom- men, fdunen ‘nicht genug die {dne Haltung und. treffliche Equipirung des. Russischen Heeres. loben. Die Kavallerie und die Bespannung. der Artillerie ist zumal so ganz, varzüglich, wie. man-sie.. früher M T0 ben: —5., sre Pulfe

Z 3 Kosaken durchzichen Polen “aùf.den,; beid ränzieiten „; in- deß bei Pustusk i Bee ves Kaisath Rulüsden, eten fich

aufzustellen. scheint, Thorn gegenüber „waren bere ‘Kosaken

in großer: Menge in, Polen œeingerück./ wies Das. genannte Piat meldet unen: 4, Nashrich- ten aus Polen zufolge-csollen die Russen bereits bis Pultusk / ¿und „da D ‘Haupt: ilen: dstlich, vos Pyaga) Zurück-

und -Bielsfk 0B enun as.

| mnerhalb des: oben festgesehten Zeitraumes - alle, von früheren „}). gegangen. seyn , „inden. die; Russen, auch auf. del, Strape: 0 L O, B T Gai É u erat „noch tückständige-, Rekruten, gestellt, werden." 4) Brzee Litewstl, fark, } n. 777 S0; Cg: Ae L EMNE, e E pr. März 1015. Russ. Engl. Anl. pr. - „Durch die-Anstrengungen: einer: im-Jahre- 1825: aus Ar- ische Verwundete; gh: Dit, 9, Maas, Ani. Hamb, Cort, S7, Don Obi: 2000540 ( i changelsé abgegangenen Mission, wurden, von jenera Zeitraume .|ser..Stadt ; scheinen. -

E an bis im Laufe des vorigen. Jghres im. dasigen Gouverne: j, meu Zu weten - „ment 3510 Samojeden getauft, so. daß sh. nur nach. 680. von j man ans Wz 21zjener- Völfepschaft zum: sen Dise ennen... Nachdem die |, chen, Bayxrifaden

worten weder auf die Frage: woher? noch auf die Frage: wohin? Wie sie dort stehen, so muß man auf den Gedan- feu fommen, sie wären bloße Quotienten aus den Sum- men der Staats-Budgets, dividirt durch die Ein- wohnerzahl. Aber was sollten sie dann beweisen? Wo- hin zielen sie? Wären sie wohl geeignet, um aus ihnen einen Schluß zum Vortheile oder zum Nachtheile dieses oder jenes Staats zu ziehen? Keinesweges. Dazu gehdren mehr An- gaben, als das aus führlichste öffentlich bekannt gemachte Staats-Budget enthälr. Dazu gehört eine genaue Kenntniß

_St. Petersburg, 11. Februar. ; Hamburg 3 Mon, 954. Silber-Rubel 380 Kop.

5 Wee gj Al 14. Februar. i roc. Metall. f roc. Tis. 1proc, I. L 100 Fi. 1692. Partial Oblig: 116. Bank-Altien 999

“Mission in: den Samojedischen;: Döpfeyn: 3 Kirchen „erbaut -und M nts H Geistliche hinterlassen hatte, U; HE

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ehrte. sie im vori zen, Jahre |, tquseud. es ' 1 n Archangelsf- zurück. Außerdem, wurden in den Jahren und nah: F alda

G ae /-4829-und 1830im-SamarxaschenKreise des. Gouvernements 4 -Burldan po «Ÿ jertirt. 1

Neueste Börsen-Nachrichten. oh « «Kasan auf Han Gern, der: Bes n-Qrloff«Tscheßmenski und |, übepo die, Âns „Keslüchtet, „sind. —);, Zie Polnähchg, Spa

Paris, 14. Febr. 5proc. Rente pr. compt. 92. 75. sin cour. 92. 80. 3proc. pr. compt, 59, 50. fin cour. 59, 55. des Grafen W.'-Orlosf 3023- waschen: und. .Moxdwinen j. aufdem link . -We i bewacht, v ps

5proc. Neap. pr. compt, 61. 55. fin cour. 61. 60, 5proc, Span. Rente perp 44 E gan: Ust t dad 2 |-sogax die :-zulebt angestellten beamtey.,. Nah. ar

Bauf-A Ee a, M., 17, Febr. Oesterr. Fyroc. Metall. A 907. áproc. 772, 772. 2xproc. 453, 1proc. 192. B. A ¿Aus uer edplaresanten fan lben. berlch6 daf ¡Ves [hau gerufen: hat, wo aus ihnen..Zäger--; ompagnieen gebil- zuf: Acti 219, S ° 3. 1163, i . 1692, s T XT ¿284 orbenen: Grie er Religion in Mi h 48: werden. N 0 «4 D f: :

: ctien 1219, 1216, Part Obl. 1165: 1165. Loose zu 100 F 95. B. Poln. Loose 453. 45, einschließlich, vom Herrn Mfademifer Hermann „ergiebt sch | "8 rschau,:17.: Febr. „Ueber die, noch; immex fortdauern-

unter Anderm, daß in St. Pérexsburg- unter 1000 Judivi- .| den Zurüstangen von Seiten Polens, und die, damit. zusam-

i C E I O e Gedrucft bei A. W. Hayn. 3 q Mit “ftarben; in- einem Alter von 30—45 Fahren starben in St. *) Vergl. die nachstehende Meldung aus. Warschau.

j j | 121 H y di N 57 t it b A E77 L 415 | È ul N î ' Mz i 1 E M, j | V} D i, g P " In l j i141 p L 01 j 4H E 7 k î E T6 f i J l 1 4 / L } EE ¿14 4 ¡444 4 i It 1/7 j L Ai E 111 54 1 j j f kd 1 17 ¿1 Wi E44 S l 0) 7 Ï E ¡Bif 1E M1 B15 12 Î A N 4 [7 {4 [1 2 4 10 j i B ¡E 1 1 k j r 0 Á

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