1831 / 56 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 25 Feb 1831 18:00:01 GMT) scan diff

C. Kieine Städte

à, tnit 2500 Einw. u. darüber,

doch mit weniger als 3500 135 zuf. mir b, tnit 1500 Einw. u. darüber,

doch mit weniger als 2500 282 zus. rair-

c. mit 1000 Einw. u. darüber, __ doch mit weniger als 1500 175 zus. mit d. mit weniger als 1000 Einw. 119 zus. mit e, Orfschaften deren Bevölke-

rung in den hier vorliegenden

statistischen Tabellen vom J.

1828 nicht einzeln , sondern

nur summarisch unter den

Landgemeinen angegeben wor-

den

Sie gehören sämmtlich zur vier-

ten Gewerbsteuerklasse, und

ihre Bevölkerung fann durch-

schnittlich etwan auf 1200 ge-

{äßt werden, also 96,009 Einw.

E D 1 E P h C E S E P TPE E: F I BPE A a E P E C T I 4 BE G U T I E überhaupt 791 Städte m. 1,339,433 Einw.

Im Ganzen zum Stande der Städte gehörig

Insbesondere sind in dem Städte mit Ober - Präsidial- große mitlere kleine Civil-Einwoh- _Bezirke nerti A 12 106 423,567 osen 14 130 280,943 Brandenburg . .…. 30 103 596,274 Pommern 15 55 230,285 22 1419 454,437 : 23 113 488,521 Westfalen 15 81 244,535 Rheinprovinz . ..… 25 84 516,442

Jm ganzen Staate 38 156 T 3,235,004

379,728 Einw. 557,240 Einw.

219,497 Einw: 86,968 Einw.

Zusammen

jam Om E Mh

i f (O EIP E E Ez D S N I M ORIIESE N M E Ode uIrer A az De R m nTGE Es sind also der Zahl nah unter den Städten über 2

fleine, und die Städtebewohher vertheilen fich überhaupt dergestalt , daß von eincm Tausend derselhen durchschnittlich wohnen: i

in den großen Städten 326 oder nicht ganz ein Drittheil,

in den Mittel-Städten 260 oder etwas über ein Viertheil, in den fleinen Städten 414 oder nit ganz fünf Zwölftheile. Allerdings is es eine ehrenhafte Auszeichnung; wenu eine Ortschaft berufen wird, den Landtag durch einen, sei es von ihr allein ,- sei es auch nur in Verbindung mit mehren Ortschaften gewählten Abgeordneten im Stande der Städte zu beschicken, Auch mag vertraut werden , daß die Wicht1g- keit , welche die Regierung des Staates selbst einer Ortsge- meine hierdurch béilegt, ihr ein erhöhtes Selbstgefühl ver- leihe, das , richtig geleitet, einen günstigen Einfluß auf die Vertvaltung ihrer eignen Angelegenheiten äußern kann, Al- lein die Vollkommenheit der örtlichen Anstalten für die Si- N ANeE, Erleichterung und Annehmlichkeit des Lebens ist doch einesweges ausschließlich, selbst nicht ‘einmal vorzüglich, von einem Selbstgefühle ‘abhängig, das sich auf die Statidschast unter den Städten gründet: vielmehr wird es dabei auf dic Masse von -Bildung und Wohlhabenheit ankommen , ‘deren Besiß die’ Gemeine das Bedürfniß solcher Anstalten lebhaft genug erfeñnen läßt, und ihr die Mittel gewährt , es zu be- friedigen. Hierüber entscheidet - aber ‘die Verleihung'“ des ‘Rechts, im Stande der Städte ‘an den ‘Landtagen Theil zu nehmen, nur n so fern, ‘als sie diejenigen Ortschaften trift, walché ‘sich durch ein. höheres Maaß von Bildung und! Wohl- habenheit' aus einen. Dieses is Ynzweifelhafc der Fall al- ler großen nd ‘initlern Städte, und elbst der arschtiltchern unter den kleinen. Aber es läßt sh im Allgemeinen kéîn Maaß fär E ae der Bildung und -Wohlhabenbeit bezeichnen,

erreicht werden kann, welche die Örtsgemeine einer besondern ““Bevoörréchtung würdig macht: und ün wüseitst ift es jeden: ásteti/,

falls, daß feine geringe Anzahl von- Tch idelhé hicht zu dem Stande der Sti ‘auf’ deit Landtagen berufen sind Volkszahl , Gewerbsamfkeit , /

Gedrudckt bei A. W. Hayn.

| Ortsgemeinen überhaupt anzugeben. 985 Ortsch. mit 3,235,004 Einw. |

867 G.

Pártia

ohlhabenheit , selbst Bil !

dung und davon abhängende Vollkommenheit ihrer öffentli- chen Anstalten besißt, welche mit vielen Städtén wetteifert, und wahrscheinlih nicht wenige derselben übertrift. Der Aufruf zur Beschickung der Landtage im Stande der Städte scheint daher der Verwaltung der öffentlichen Angelegenhei- ten einer Ortsgemeine keinen eigenthümlichen Charakter zu geben ; ‘und ein Geseß, welches Übernimmt, die Verwaltung der Ortsgemeinen in solcher Allgemeinheit anzuordnen , daß es eben so wohl auf Gemeinen von dreißigtau- send Mitgliedern und weit darüber, als auf Gemei- nen von eintausend Mitgliedern und weit darunter an- wendbar bleibt, wird daher nicht allein für diejenigen

| Ortschaften, welche deni Landtag im Stande der Städte be-

shicken, fondern auch für sehr viele, welche dieses Vorrecht

| nicht besißen, in gleichem Maaße hinlängliche und befriedi-

gende Vorschriften enthalten müssen. st| nun úÚberdies den Städten feine besondre Bertchti-

| gung zum Gewerbbetriebe und feine besondre Steuerverfas-

sung beigelegt; jo scheint es nicht wohl möglich , einen we- sentlichen Unterschied zwischen einer Städteordnung in dem vorstehend angegebnen Umfange und einer allgemeinen Ord- nung für die Verwaltung der Angelegenheiten selbstständiger Aus dieser Bemerkung folgt jedoch keinesweges, daß neben elner solchen allgemeine Gemeineordnung nur allein Statuten bestehn dürfen , “welche diejenigen Verhältnisse, für jede einzelne Ortschaft bestimmen, wofür das Geseß selbst auf besondre statutarische Vorschrif- ten verweist, oder worin örtliche Eigenthümlichkeiten Ergán- zungen oder Abänderungen nothwendig machen: sondern es

¡ist mehr als wahrscheinlich, daß in einzelnen Provinzen ein

großer Theil der ländlihen Gemeinen übeteinstimmender Vor- schriften über die Verwaltung seiner Angelegenheiten mittelst besondrer Provinzialgesese bedürfen möchte, wärend in an- dren Provinzen, wo die Bildung der ländlichen Ortsgémei- neti überhaupt schon weiter vorgeschritten ist, blos das ällge- meine Geseh auch füx dieselben ausreiht. Selbst die-Bênen- nung einer „Städteordnung“ mag durch vorstehende Bemerküngen- einem Gesetze nicht stteitig gemacht werden, welches unter dieser Benennung in den ansehülichsten Orts- geiaeinen eines großen Theiles des Staats seit zwei und zvauzig Jahren wohlthätig gewürkt, und sich die Hochachtung utid Dankbarkeit ihrer Einwohner erworben hat. Es scheint

- vielmchr vollkommen hinreichend, zu erkfiären, daß die Städ-

teordnung fortan nicht allein auf alle Ortschaften, welché zur Beschickung der Landtage im Stande der Städte berufen find, sondern auch ausserdem theils auf einzelne Ortsgemei- nen, worin ihrer Einführung nach der Ansicht der Regietung fein Hinderniß entgegensteht , theils auf die bestehenden Ge- meineverbände überhaupt in denjenigen Landestheilen anwend- var sein solle, deren Verfassung dieses gestattet. (Schluß folgt.)

Königlihe Schauspiele.

Donnerstag, 24. Febr. Jm Schauspielhause: König

Enzio , Historisches Trauerspiel in Abtheilungen, von E.

Raupach.

__ Königstädtisches Theater. Donnéerstäg, 24. Fébr. Die weiße Dame, komische Oper in 3 Akten; Musik von Auber. (Dlle. Lemke, vom’ Hof: Theater zu Sondershausen: Jenny, als zweite Gastrolle.)

Auswärlige Börsen. ,_Amsterdam, 18. Fébruar. t | Ee wirkl. Schuld 381. Kanz-Billets 152." Oest. S5proc. eta È Le D

Hamburg, ‘21. Februar.

Oesterr. Part.-Oblië. 1164. Bank-Actien pr. Febr. 1007 G.,

\ 1 | ' i: pr. Z” D ‘° Anl. ‘Pr, r: 874 G., pr: Mär worausnoch eine solche Vollkommenheit der öffentlichen Anistälten Be El ffnd Aut s O E, Dre 2EA° þ. pu J

Russ. Anl. Hamb. Cert. 86 ult, Febv. 90 G, pr. März 86 G.

j j Wien, 18. Februar. | ¡Rg Metall. 892; 4proc. 75. Loose zu 100 Fl. 1678.

, Dän. 565 G. Poln. ‘pr.

-Oblig. 114%. Bank-Actien 988. | “\Redaïteur John. Mittéblccaie Cótiel,

Allgemeine

Preußishe Staats-Zeitung.

Ne 36.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Da nach der von der - Königlichen Haupt - Verwaltung der Staats-Schulden in den dffentlichen Blättern erlassenen erneuerten Bekanntmachung. vom 26. Januar e., noch meh- rere fünfprocentige Domainen - Pfandbriefe nicht zur Einzie- hung präsentirt worden sind, dadurch aber den Eigenthümern derselben der Zinsgenuß verloren geht, so werden sämmtliche Gerichts- und Vormundschafts- Behörden hierdurch angewie-

sen , baldigst nachzusehen, ob sih von diesen, im gedachten

Publikandum specificirten Pfandbriefen, welche in den De- posital - Beständen vorfinden, und demnächst die Realisation zu veranlássen. Berlin, den 11. Februar 1831. : | Für den Justiz - Minisker. Vermöge Allerhöchsten Auftrags voti’ Kampßk.

“Zeitungs-Nachrichten.

Ausland.

Rußland.

St. Petersburg, 16. Febr. Se. Majestät der Kaf- ser häben am 7ten d. M. die Fahrzeuge in den Häfen unk dem Kanale zu Krönstadt nebst den Marine - Magazinen. in Augenschein genommen und über die durchgängig angetroffène Ordnung und Sauberkeit den betheiligren Beamten Jhre Allerhöchste Zufriedenheit zu erkennen gegeben.

Der General: Major Ahscharumo} hat zur Belohnung seines, bei Abfassung des Militair - Gesc6buches bewiesenen

Eifers, den St. Annen-Ordeù 1ster Klasse mit der Kaiserli- |

en -Krone erhalten. i s Der Minister des Jntern, Graf Sakrewsfky, ist vorge- stern von Tambow in hiesiger Residenz eingetroffen.

Hiesige Blätter enthalten Folgendes: „Nachdem der

Ober - Befehlshaber der aktiven- Armee von Sr. Kaiserlichen

Majestät den Befehl erhalten, in das Königreich Polen ein- zurücfen, um dort mit der Gewalt der Waffen die dur mpôdrer gestôrte Ruhe und Is wieder herzustellen, \andte derselbe an Se. Kaiserl. Majestät folgenden, aus dem Hauptquartier Wissofomasowezk vom 27. Jan. (8. Febr.) datirten Bericht: „/„„Von den gegen die Empörer bestimmten Truppen hatten sich gegen den 20. ‘Jan. (1. Febr.) an den wéestlihen Gränzen des Reiches das 1ste und ‘6te Jnfanterie- Corps, eite Abtheilung von Grenadieren, das Zte und Ste Reserve :Kavallerie-Corps und eine Abtheilung der Garde, zusammen 106 Bataillone Jnfanterie, 135 Esca- dronei Kavallerie, eine aus ‘396 Stück Geschüß beste- ende Artillerie und ‘11 Negimenter Kosaken versammelt.

ie úbrigèn zur activen Armee gehdrenden Truppen befinden sch noch auf dem Matsch und folgen, den ihnen ertheilten Vorschriften gemäß, der- Armee nah. Mit dem Wunsche, die Hülfsmittel des Ländes zu benußen, und durch S NUE ei- ties ausgedehnten - Flächeènraumes desselben die künftige Ver- pflegüng der Armee im Königreiche Polen selbst nach ‘Mög- lichkeit zu ‘sichern, habe ich in Uebereinstimmung mit dem Al- lerhöchsten Willen Ewr. ‘Kaiserl, ‘Maj. mich entschlossen, die Kriegs - Operationen sofort zu beginnen und mit vereinten Krôften in das Königkèeich Polen eitjzurückeu. Diese Bewe-

ug ‘begann auf verschiedenen Putiften und zwar dergestalt, daß m Laufe von 20

Ewrnpdrern einen entscheidenden Schlag beibringen konnten, wenn sie es ‘wagen würden, eine Schlacht anzunehmen.

tundén 80,000 Mann'sih vereinigen und

Berlin, Freitag den 25fe Februar

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1831.

Am 24. Januar (5. Februar) rúcfte bei Kauen das Corps des Generals Fürsten Schachoffsfkfoi in mehreren Echelons, bestehend aus: 18 Bataillonen Grenadiere, 4 Esfà- dronen Kavallerie, 60 Stuck Geschüß und einem Kosaken - Re- giment, in das Königreihß Polen ein, und nahm seine Rich- tung auf der Chaussee nach Calvari und von dort nach Augustowo hin. Jn der Nähe von Grodno bei Dom- browa üßberschritt der General- Major Manderstern die Gränze mit 5 Bataillonen Jnfanterie, 2 Esfadronen Ka- vallerie, 12 Stücken Geshúß und einem Kosaken-Regimente, seine Richtung gerade auf Augustowo nehmend. Bei Wl9- daw rückte der General-Adjutant Baron Geismar ein, mît 24 Esfadroen Kavallerie, 24 Stücken Geschüß und 2 Ko- soken-Regimentern in der Richtung nach der Stadt Siedlce ; bei Ustilug der General- Lieutenant Baron Kreuz mit 24 Esfadronen Kavallerie, 24 Stúcken Geshús und einem Ko- saken-Regiment, in der Richtung nach der Stadt Lublin. Eine kleine Abtheilung endlich, unter dem Befehl des Oders sten Anrep, bestehend aus einem Kosaken-Regiment und eis ner Division Uhlanen, ging bei Brest-Litowsfki in der Richtung von Siedlce úber die Gränze. Diese Abtheilung hatte den Auftrag, die Verbindung des General: Adjutanten Baron Geismar mit der Haupt- Armee zu unterhalten, die darauf am 25. Januar (6. Februar) mit folgenden Corps in das Königreich einrückte: dem Corps des Generals Grafen Pahlen, bestehend aus 21 Bataillonen Jnfanterie, 16 Esfadronen Kavallerie, 72 Stúcken Ges{hüúß und 2 Ko- En Regimentern; das auf 2 Punkten bei Tikotschin und S cheltki seine Richtung nah Sawoda und weiter nach Rudfi hin nahm; dem Corps des Generals Baron Rosén, bestehend aus 26 Bataillonen Jnfanterie, 24 Eskadronen Ka- vallerie, 129 Stück Geschüß und 2 Kosaken - Regimen- tern, das bei Surasch und Piontkfoff überging und auf Sokola und Wissokomasowezk losmarschirte. Diesem Corps folgte das Hauptquartier der Armee, de- gleitet von einem Bataillon Jnfanterie, einer Eskadron Ka- vallerie und einem Kosaken: Regimente. Das Corps . des Ge- nerals Grafeù Witte, bestehend- aus 4 Bataillonen Jufan- terie, 48 Esfadronen Kavallerie und 48 Stücken Geschüß, rückte bei Zechañnouß und Granna ein, und nahm seine Richtuäg nach Nur und Sterdin; die Reserve-Armee end- lih, bestehend aus 22 Bataillonen Jnfanterie, 12 Esfadro- nen Kavallerie und 36 Stücken Ges{hübß, ging unter dem Befehl Sr. Kaiserl. Hoheit des Cesarewitsch am 25. und 26. Januar (6. und 7. Februar) bei Surasch über die Gränze, und nahm ihre Richtung nah Sofkola hin, Mei- ner persönlichen Ueberzeugung zufolge und nah dem Berichte der Generale, Fúrst Schachoffskoi , Graf Pahlen, Baron Rosen, Graf Witte und General-Major Manderstern, em- pfangen die Einwohner unsere Truppen bei deren Einrücken in die Gränzen des Königreichs Polen überall mit Freuden und bewillflommnen sie mit Salz und Brod, fo wie die Geistlichkeit mit dem Kreuze in der Hanidz auch machen sie das Anerble- ten, die Truppen mit Lebensmitteln zu versorgen; diese ver- schafft man sih jedoch theils durch Ankäufe, theils durch Re- quisitionen gegen Empfangsscheine , -so daß zwischen den Be- wohnern und den Truppen ein gegenseitiges Vertrauen zu herrschen beginnt, das sih wahrscheinlich immer mehr befesti gen wird. Die Truppen der Empdrer haben sich nes nirs gends in bedeutenden Massen gezeigt; von einigen kleinen unbedeutenden Haufen wurden §8 Offiziere und einige Ge- meinen zu Gefangenen gemacht. Die Hauptmacht der Aufe wiegler vereinigt sich, allen eingelaufenen Berichten zufolge, bei Kaluschin, Jadow, Serobk und Pultusf und hat ihre Avantgarde bei Siedlce und Ofstrolenka. Am Schluß dieses meines allerunterthänigsten Berichtes halte ih es für meine Pflicht, hinzuzufügen, daß die mir Allerhöchst anvertraute Armee, dei einem sehr beshwerlihen Marsche, auf dem fie