1831 / 58 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

E E E D L E Leider L S I E E ELEN

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Sald dieser Gegenstand vorkommt, die Ausgaben, die er er- fordert, zu vértheidigen wissen, und ih -müßte mich sehr täu- schen, wenn das Haus nicht jede Summe bewilligte, die zur Behauptung der Ehre und der Würde des Landes nothwen- dig ist. (Hört, hört!) Die Resolutionen zur Aufhebung der Abgabe von Lichten (vom 10. Oft. d. J. an) und von Stein- Fohlen wurden sodann vom Hause genehmigt.

London, 18. Fébr. Nachdem am 15ten der Russische Botschafter Depeschen von seiner Regierung erhalten und diese dem Lord Palmerston mitgetheilt hatte, versammelten fich Nachmittags die Repräsentanten der großen Mächte zu einer Konferenz -über die Belgischen Angelegenheiten ; auch vorgestern und gestern fanden ähnliche Konferenzen statt.

Herr O’'Conneli- ist hier angekommen und erschien gestern

êm Unterhause einige Minuten vor dem Schluß der Sißung.

Er nahm seinen Siß auf der leßten Oppositions - Bank und unterhielt sich mit Herrn Alexander Dawson.

Herr Sheil steht, wie es heißt, für einen Englischen Burgflecken- auf der Wahl zum Parlamentsgliede.

Mehrere Kabinets - Minister und hohe Stgats-Beamte treffen Anstalten zu großen Diners am bevorstehenden Ge- durtstage Jhrer Majestät der Königin.

Einem so eben erschienenen amtlichen Blatte zufolge, find die Ausgaben für die Armce für 1831 auf 149,690 Pfd. 435 Shill. mehr angeschlagen worden, als im vorigen Jahre ; hiervon sind 72,476 Pfd. 11 Shül. 7 P. für Vermehrung der unter dem Namen Volunteers (Freiwilligen) befannten Truppen gerechnet worden. ' i

Aus Portsmouth ‘wird gemeldet, daß das Linienschiff #St. Vincent‘/ von 120. Kanonen bestimmt is; die ,„Bri- Lannia‘’ im Mittelländischea* Meere abzulösen ; der „„Gan- ges‘/ ist segelfertig, um Depeschen nach genannrem Meere zu „überbringen; der „„Undaunted/“ wird unverzüglich nach St.. Mauritius E aid wo zwischen- den Kaufleuten und Séflaven ernsthafte ‘Zwistigkeiten obwalten sollen; er soll ‘Truppen- und Geschüß mitnehmen.

Niederland-e.

__ Aus dem Haag, 21. Febr. Vom General! Dibbets ind hier Depeschen aus Mastricht bis zum {8ten d. einge- emein Es is ‘daraus ersichtlich, daß: die Belgier von neuem edacht sind, Mastricht reht eng einzuschließen , daß nur der Briefpost eine freie Passage gestattet wird und nament- lich alle Zufuhr von Lebensmitteln wiederum abgeschnitten ist. Eine am 18ten. fruúh nah der Seite von Smeermaas ausge- sandte Patrouille hat diese Position wieder von Belgischem Militair beseßt gefunden; als die Patrouille sich zurückzog, feuerten die Insurgenten einige Gewehrschüsse ab, die jedoch nicht trafen. Juzwischen gab dies dem General Dibbets An- laß, sih über die Verlebung der Waffenruhe zu beschweren und den General Daine zu befragen , ob etwa auf sein Ge- heiß geschossen. worden sey? Beim Abgange der Depeschen

hatte General Dibbets die Anzeige erhalten, daß sich zwei

Bevollmächtigte des Lord Ponsonby, die Herren Abercromby and Wyoite, vor den Thoreu- der Festung befänden.

Unsere Nachrichten aus Aardenburg (Staats- Flandern) veichen bis zum 16. Februar. Es geht daraus hervor , daß der Bericht des Journal des Flandres, welches erzählt hatte, daß die Holländischen Truppen einen Angriff auf das-Belgi- sche Gebiet gemacht, eben so unwahr is, als die meisten an- deren Berichte dieses Jesuiten-Blattes. Der Holländische Posten in Eede war vielmehr von den Belgiern angefallen und wäre auch beinahe umzingelt worden, wenn nicht glück- licher Weise noch zeitig genug eine Verstärkung anlangte, mit deren Hülfe es den Unsrigen gelang, den Feind wieder über die Gränze zu treiben. Das Gefecht dauerte über eine Stunde, do sind’ dabei den Unsrigen -nur drei Mann’ verwundet-wor- LUE A, aen ett en e Mt beschuldigt wérden,

nsere Truppen gefeuert zu- haben , stad gefange Aardenburg abgeführt 0M. Ci dli t E

Einer von mehreren Offizieren an der Gränze. von Nord- Brabant ausgeführten géheimen Rekognoscirung ist es gena + einige Belgische Srtreifzügler., die das diesseitige S ín gewohnter Art überschritten hatten , gefangen zu

Die Königl. Fregatte „de Sambre‘/, mit dem Contre- Admiral“van de Sande am Bord, isk, aus dem Mifttellän- dischen Meere kommend, im Texel eingelaufen.

__ Brüssel, 21. Febr. Gestern Abends ist Herr Surlet de Chofier mit einigen anderen Mitgliedern der nach Paris gesandten Deputation wieder hier angekommen.

Die hiesigé Pokizei hat nicht gestattet, daß die Procla- mationmen , welche der ¿Verein der National-Unabhängigkeit/“

an das Belgische Volk erlassen hat, an die Straßen-Eéen geflebt werden.

Lüttich, 21. Febr. Am 18ten d. M. verfügte sh eine große Anzahl von Fabrikanten, Kaufleuten, Commissionairen u. s. w. zum Gouverneur der Provinz Lüttich, um ihm den verzweiflungsvollen Zustand: zu ‘schildern, in welchem sich“ die Landes-Jndustrie befindet, und demnächst die Nothwendigkeit datzustellen, etwas zu thun, um sie vor dem - völligen: Unter- gange, der sie bedroht, zu bewahren. Der Gouverneur ver- sicherte, daß er die Wahrheit dieser Schilderung vollkommen begreife und die ‘Reclamationen des Fabrik: und Handelsstan- des bet der ‘Regierung so viel als’ möglich unterstüßen wolle.

Die beiden Englischen Kommissarien ( vgl. Haag ) sind bereits wieder von Mastricht abgereist. Die “Stellung un- serer Truppen hat sih nach dem Besuche, den diese Herren abgestattet, nicht geändert. Gestern Vormittags ist ‘der: Bel- gische Hauptmann Bodson ‘von den Holländischen Kürassie- ren bei Smeermaas zum Gefangenen gemacht worden.

B olen.

Warschau, 22. Febr. Durch eine Verordnung vom vor- gesirlgen Datum hat die National-Regierung den bisherigen Kommissar in der friegspolizeilichen Abtheilung der Woje- wodschasts-Kommission von Mafowien, Alexander Kozuchowski, zum Präsidenten dieser Kommission ernaunt und durch eine

General Dwernicki, nachdem ‘bei ‘Stoczet von ihm gewon- nenen Treffen, zum Divisions General befördert. Der Warschauer Zeëtung zufolge, hat sich der Reichs-

“lich ‘gemeldet worden) für permanent érflärt, soridern: auch

hat ‘derselbe, für den Fall: unerwärteter-Ereignisse, seine Ver- tar Snrs hp Boden ‘beschlossen. E asselbe Blatt sagt, am gestrigen Tage. seyen keine Armee-Bewegungen vorgefallen. Jn der Hauptstadt beeifere man fich, den Russischen Gefangenen: eine zuvorkommende und menfchenfreundliche Aufnahme zu ‘bereiten ;: ‘ein -Offizier derselben, welcher bei Seroczyn''gefangen genommen worden, habe: om 19ten d. der Reichstags - Sißung beigewohnt und fich lange Zeit mit dem Dichter- Niemcewicz unterhalten. - Der“ Municipalrath fordert wjeder mehyetre Doktoren Unid Aerzte, welche die Pflêcht úbernommen- haben, dié Ver- wundeten in den Sapiehaschen und Sierafkfowsfkischen: Käser- nen-zu ‘verpflegen, namentléich auf, mit ihren dringend er- forderlichen Dienstleiftungen niht zu zaudern ; er ‘hoffe, daß er sie nicht erst werde an ihre Pflichten ermahnen dürfen. In einer andern Proclámation dieser Behörde werden alle Bürger , denen das Wohl des Landes am Herzen liege, er- sucht, alle ihre Kräfte zur Unterstußung desselben aufzubie- ten und Lebensmittel für die Spitäler und Lazarethe zu verab- veichen; für diejenigen Personen, welche- dergleichen sammeln

woliten, sollten Wagen und Pferde stets bereit stehen; sie möchten fich nur bei dem Municipalrath melden, ün ih E ihm über ihre Thäcigkeit zu berathschlagen. Auch werden die Einwohner der Hauptstadt, wegen der ‘täglichen Zunahme der Verwundeten, zu einer zweiten Lieferung von Betten t h

n einer außerordentlichen Beilage zu ihrem heutigen Blatte, bringt die Warschauer Zeitung einen d G liche Nachricht “/ bezeihneten Armee-Bericht des dienskthuen- den Generals Morawsfki an. die National - Regierung, datirt aus Praga vom gefktrigen Tage, welcher Folgendes ‘enthält : ¿¡Wahrscheinlih wartet die Regierung mit Ungeduld ‘auf Nachrichten von den ‘Kriegsbegebenheiten. Jndessen sind die fommandirenden Generale der Divisionen und Corps bei dem von frúh Morgens bis spät in die Nacht währenden: Kampfe nicht im Stande, sogleich die“ erforderlichen: DetailiBerichte \chriftlih abzufassen, zumal“ da alle sich im Fèldlagetr-befinden: Die Armee der Nation kämpft im Angesicht der Hauptstadt, sodaß diese sih mit eigenen-Augen-überzeugen kann, wie: hartnäckig dieselbe jeden Fuß breit Landes vertheidigt. Tausende von Leich- namen bedecken das Schlachtfeld , und , was in der ‘Kriegs- geschichte: höchst selten ist, Jnfanterie entreißt der Jufanterie ihre Standarten. Unsere Artillerie thut sich- außerordentlich hervor. Die Junfanterie steht wie eine Mauer aufgereiht, und mit dem Bajonett vermag der Feind nichts über sie. Die Kavallerie behauptete in allen“ Gefechten gegen den Feind ihren alten -Rühm. Alle Befehlshaber geben Be- weise von seltener Erfahrung und die Soldaten von gro- ßer Tapferkeit. Ehe-* von“ allen Divisionen und Corps die einzelnen Berichte eingehen, werde ich, um die allgemeine Erwartung zu befriedigen, so schnell als möglich

Auszüge aus diesen-Rappo1ten, je nachdem sie eingesandt wer:-

Verordnung ‘vom gestrigen Tage den bisherigen Brigade- -

tag in seiner “Sißung ‘vom 19ten ‘nicht nur (wie schonneu-

noch das Minimum seiner Vollzähligkeit festgestelle; fevner

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‘den, mittheilen. Hier folgt ein Auszug aus dèêm Bekicht

des Generals Graf Krukorviecki, folgenden Jiühälts : „Jh langte am 19ren d. M. wmnit meinem Corps auf der’ mir an- befohlenen: Position an. “Die 1ste Brigade stellte ich mit 2 Positions-Batterieeun- in der ersten Linie auf, um den Angriff

des- Feindes , ‘der uns gegenüber eine-vortheilhafte Stellung

einnehmen-fonnte, abzuhalten. Mit der Nen Brigade, der Artillerie ‘des Capitains Lapinsfi und einer halben Batterie des Dberst:Liéutenañnts Kotiarsfki; nahm ich den Punkt ein, auf welchem sich die beiden Wége von Ofuniew her berühren. Die erwähnte halbe Batterie war von einer Schwadron Ka- vallèrie. gedeckt. Eine zweite halbe Batterie stellte ih auf der Anhöôhe- auf, wo die Kavallerie- Regimèuter in gleicher Linie mit der Fnfanteriè auf dor rechten-Seite der Landstraße stan- den. Der Oberst Janfowski wurde mit Z Kavallerie Regi- mentern zur Béeobachtang der feindlichtn Bewegungen iti Grodzisk aufgestellt. ¿Dié Position meines Corps war zwar nicht vortheilhaft, ich hatte sie jedoch déshalb' eingenommen, um die feindlichen Kolonnen an der. Bedrohung des zur Beseßung

von Milosna ausrúckenden Corps zu verhindern. Während |

das Feuer bei dem erwähnten Angriff am stärksten war, be- gannen auf den Straßen von Ofumtew feindliche Kolonnen aller Waffengattungen mit Positions- Batterieen sich zu zei gen. Jht erstes Andringen wurde durch die halbe Batterie des Oberst-Lieutenants Konarski zurückgehalten ; die Batterie hielt sich immerfort sehr tapfer, obgleich sie 2 Offiziere, viele Kanoniere und Pferde verloren hatte und schon nahe daran war, völlig demontirt zu werden. Jett befahl ih ihr, sich zurückzuziehen und sih mit der zweiten halben Batterie W! ver- einigen. Der Feind entwicelte nun an drei tellen drei Batterieen, um uns aus unserer Position zu ver- treiben. Jch gab daher sogleich unseren Positións-Batterieen den Befehl, sich zu entwicfeln, und trug det Gêtieral Gîelgud auf, 3 Bataillone des 5ten Linien-Jüfänterie-Regiments ab- zuschiken, um “einen! auf dém reten Flügel der feindlichen Position befindlichen aat einzuhehmen. Die Bataillone des 5ten Jufanterie-Regimeiits brachten dem: Feind einen nicht unbedeuteuden Verlust bei. . Ueber 10 Osfizière und ge- gen 600: Gemeine blieben von seïner Seite auf dem Plak. Jch verlor den Mäjor ‘Märüszewsfi, einen verdtenstvollen Krieger, der sein Bataillon tapfer in das Feuer geführt hatte. Außerdem hatte ih einen Verlust an Todten und Verwun- deten von 2 Offizieren und 138 Unteroffizieren und Gemeiner: Da der Angriff auf Milosna vom Feinde aufgegeben wurde, so befahl auch ich den Bataillonen des sten Infan- terie - Regiments, zurücfzugehen, und dem lsten“ Regi- ment, s{ch durch die Linie der 2ten von General Malachowsfi befehligten Brigade hindurch zu ziehen. Die- ses Regiment zählte, als es sich auf leiner Linie entwickelte, einen Verlust an Getödteten von 33 Soldaten und an Ver- wundeten von 28 Gétneinen , 2 Offizieren und“ dem Oberst- Lieutenant Plonczynsfki. Die Batterie des Capitains Lapinsfi zeichnete sich während der ganzen Dauer des Kampfes bejon- ders aus. Die Soldaten waren so unerschrocken, daß -sie die demontirten Geschüße unter dem Feuer wiederherstellten, und als bei Veränderung der Position die Geschüße in den Süm- pfen auf dem Eis einbrachen und umstürzten, gaben die Of- fiziere und Gemeinen Beweise der größten Aufopferung; denn fie. verließen das Geschüß nicht eher, als bis ich ihnen mit einigen - Jufanterie-Pelotons zu Hülfe eilte. Unter dem Schuß dieser Pelotons und unter immerwährendem Kartätschenfeuer des Feindes wurden die Kanonen herausgezogen und wieder áns Feuer geführt. Als der Feind zwei neue Batterieen auf seiner Position entwickelte und mit denselben zu agiren begann, befahl ich dem General Malachowski, da ih das 5te Jn- fanterie- Regiment aus dem Wald her der Uebermacht wei- «hen sah, sh durch die Linie der 1sten Brigade hindurchzu- ziehen. Das 2te! Regiment erhielt hierbei durch das Kartät- Fhenfener einige 20-Todte und Verwundete. Das 6te Re- giment aber , welches turch die Lage des Terraïns gedeckt war, erlitt fast gar feinen Verlust. Meine beiden erwähn- ten Brigaden unterstüßten nun mit dem reten Flúgel das Centrum, der linke dehnte sich nah Kawenczyn hin aus. Die Batterie des Oberst - Lieutenants Konarsfi agirte auf. der rechten Seite. des Centrums, die anderen Batterieen aber im

Centrum und auf der linken Seite desselben. Besondèrs zu-

frieden war ich mit dem 1sten reitenden Jäger-Regiment, welches verschiedene Positionen unter dem feindlichen Feuer nahm und überall Beweise großer Kaltblütigkeit gab. Gegen Abend nahm ich mit der erstes Brigade die mir anbefohlene Position ein, mit der anderen Brigade aber, so wie mit der Positions: Artillerie und dem 1sten reitenden Jäger - Regine," rücckte ih aus, um’ den linken Flügel zu verstärken und den An- griff abzuwehren, welchen der Feind von) Kawenczyn aus

mit seiner Káävallekie begonnen hatte. Jun diesér Position bräachte- ih die Nacht zu, indem ih die Batterie des Capi- täins Türsfki auf einen Punkt placirt hatte, von dem ih sie sowohl auf den rechten als auf den linfen Flügel vorschieben fonnte. Ueber die Details des Kampfes am 19ten d. werde ich später die Ehre haben, Ew. Durchlaucht Bericht zu érsta“- ten; fúr jeßt liegt mir nur ‘die Pflicht eb, dem Muth und der Hingebung meines ganzen Corps Gerechtigkeit widerfah- ren zu lassen. Von ten Offizieren meines Stabes wurde ich thätig Uunterstüßc, und ihre Tapferkeit zeigte slch vor der Fronc des ganzen Corps.‘/ „Der General Zymirsfki, welcher später noch einen genauen Rapport úber alle die Tage, an denen er cinen Kampf zu bestehen hatte , einsen- den soll, hat einstweilen dem Generalissimus die Namen der Soldaten Philipp Gryllof, Gregor Jafkobezyfk und Jakob Patczewsfi vom L2en Jäger - Regiment zu Fuß bekannt ge- macht, von denen die beiden Ersteren den Adler einer feind- lichen Standarte eroberten, der Lebtere aber mit dem Bajo- nett ein Géshúß vernagelte, welches ‘aus Mangel an Pfer- den nicht fortge|cha}fft werden fonnte; diese Thaten vollführ- ten die erwähnten. Soldaten in dem Kampf vom 19ten d. M. Jch warte auf die Rapporte der anderen Generale úber den Kampf am 19ten und 20sten, welche ih, sobald sie änlangen, die Ehre haben werde der National - Regierung in beglaubigter Abschrift zu Überferiben.‘/

Diet hiesige Staats-Zeitung meldet uúterm 2ksten d. : ¿Der gestrige Abend eïinnerte an die ersken Tage unseter Revolution. Auf allen Pläßen und Straßen waren“ nämlich Truppen gelagert, welche Wachfeuer unterhieiten und Kriegs- lieder sagen. Diese Sicherheits - Maaßregel wurde déshalb getroffen, weil das Eis auf der Weichsel an einigén Pukfktèn Untérhatb Warschau für die keihre Kavállerie noch zugänglich ist, ünd der “Feldinäktschall* Diebitsch auf diese Weise leiht die Hauptstadt übertäfchen fdunte, Der gestrige Käatnpf war wentger bédeuütend. Zwak kandnirte die Artillerie ziemlich länge, aber das kleine Gewehtfeüèr wär nicht heftig. Auch der Verlust von beiden Seiten war unbedeutend. Un- sere Vorposten stehen jenseits der gestrigen Wahlstatt. Die Polnische und Warschauer Zeitung vom 21sten enthalten noch folgende Nachrichten úber den Kampf der bei- dea vorhergchenden Tage: „„Vorgestern Abend fonnte mau hier bei dem Blive der Kanonen weit unten am Saume des Waldes gegen Ofkfuniew hin sehen, daß unser linker Flügel dem Feiúde die Flanke nahm. Die Russen zogen |{ch auch wirklich in die Tiefe des Waldes zurück, aus welchém sie des Morgens ihre Kolonnen entwickelt hatten. Bis in die Nacht hinein wurden immerwährend Verwundete und Gefangene eingebracht. Die Scchlächt würde hinter Wawr beim Aus- gange dés Waldes geliefert. Unser rechter Flügel lehnte sich

an die Sútnpfe in der Nähe des Sächsischen Werders an, der linke

bis úber den nach Ofuniew führenden Weg hingus. Die Ruf: sen brachten überlegene Jufanterie-Massen ins Gefecht. Unsere Reiterei that besonders gegen die Quarrés derselben sehr gute Dienste. General Lubinski soll einen sehr geschiten Kavallerie-Angrif ausgeführt und General Chlopicki 7 Stun- den lang iti stärksten Feuer gerbesén seyn. Gestern um 9 Uhr Morgens würde der Kampf foitgesebtr. Die ganze feltidlich Linie hatte* sih ernitfaltet, und der Kampf dauerte bis gegen Abend. Die Unsrigen verdrätgten den Feind aus dém Walde und nahmen ihm 12 Stück Geschüß. Unser Verlust: an Todten und Verwundeten in diefen zwei blutigen Tagen-wird auf 3000, der des Feindes dagegen auf ‘das -Dretfache ange: geben. ‘“ G ; i Deutschlahd.

Haunover, 23: Febr. Se: Königl. Hoh. der Herzog vön Caribridge ist zum Vice-König des Königreichs Hanno- ver“ erñanbt wdrden ; in Fölgé "désseti! ist ‘hièt üachstéhendes A und die weiter unten folgende Prociamattsn er-

ienen ;. :

„Wilhélm der Vierte, vôn Gottes Gnaden König des. Ver- einigten Reichs Großbritatiten und Jrland 2c. ‘auch König von Hannover, Herzog zut Braunschweig und Lüneburg 2c. 2c. Wir haben in Betracht der gegenwärtigen Zeitverhältnisse die änädigste Entschliefung gefaßt, tnfers vielgeliedten Bruders, des Herueas von Cambridge, Liebden fun ice- Kdnig Unsers Köntgreichs annover zu ernennen. Wir dürfen mit Zuversicht hofen, daß

nsere getrèuen Unterthañten diesen neuen Beweis Unserer lan- desväterlichert Fürsorge dankbar erkennen und solches dadurch an den Tag legen werden, daß sie, unwandelbar. in ihrer Ergeben- heit, Liebe und Treue an Uns und Unser Königliches Haus und stets gehorsam dem As und ihrer vorg eseveen Obrigkeit, allet Anordnungen und Verfügungen Unfers Vice-Kdnigs und Unsers

untèr Seinem Vorsiße stehenden Staats- und Kabinets-Ministeriums gern und willig Folge leisten werden; von allet“ Unser Staats- dienern gber erwarten Wir, daß sie mit diensteifrigster Thâtigkeit