1831 / 59 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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durch die von ihm vorgelegten Geschß-Entwürfe antworten. Nur in der Wahl det Männer / die es atistellt, zollte és vorsichtiger verfahren; unter diesen sind einige, deren Ansichten von den jei- nigen abweichen “und dies“ oft gezcigt haben - jndem sie seine Maaßregeln und scin Verfähren angriffen. An diese schließen sich, ohne Zweifel ohne deren Wissen/- die Parteimänner an / ‘die wir in allen Auffiänden und Unruhen erblicken; sie dienen, ohne - es zu wollen, den Verschwdrern ‘als ‘Leiter und Anführer. Das Miniskerium muß sich von diesen Männern trennen “oder sich ‘vor ihnen- zurückzichen: dieß gebietet das Wesen -der Repräsentativ- Ee welche Einheit der Ansichten und des Handelns ver- langt. s nicht thun, heißt Makgel-an Muth“ zeigen , seiné Gesinnungen verdächtig machen“ und den unverdienten Vorwurf veranlassen, das Ministerium wolle sich in die Arme derer wér= fen, deren Grundsäße es zu: bekämpfeit vorgiebt. Die Principien des Ministeriums haben die Ercignisse “des 14. Februar nicht hér- beigeführt, ‘und eben so wenig konnte es ihnên unter ‘den gegebe- nen Umständen var L mgn Alles, was es thun fonnté/ war, daß cs Beamte in die Kirche“ schickte, um die dortigen. Vorfälle ju konstatiren: dies hat ‘es gethan. Polizei - Kommissarien ha- en Protokolle ‘aufgenommen, zahlreiche BVe-haftungen habe * ftäftgefunden, und" die Sache ist. dei den Gerichteit anhängig. Der erste: Präsident des Königl: Gerichtshöpes selbst ‘leitet’ dieje Untersuchung: Sic/ können daher sicher “seyn, daß nichts verab- äumt werden wird, um die Schuldigen zur Béefirafung zu zte= hen.“ Der ersten Unordnung “folgten Scenen ‘dex Verwüstung, durch“ die nicht ‘der Erzbischof oder scin Klerus, sondern die Stadt Pavîs über 1 Million verliert. Unter dem- VBorwände, die Ne- volütión! zu rächen, die man mit Recht durch die Feier von St. Gekmaiit l’Auxerrois veschimpft glaubte, reizten Unruhestifter, die uns wohl’ befänirit “sind, das Volk’ grgen die Nattionál-Garde und die Depufirten-Käamiimner auf; {e schosscn “auf die National-Garde. ciitwaffneten- einen ihrer Posten und zogen uiit Mordgesthréi nach | der Wohttüng eines unserer Kollegen. Haben" das Minislerium und ‘seine A enten“ unter diesen Umstände ihre Schuldigkeit ge-* ; than? Sie selbsk, im. H:/: solle darüber urtheilen: Kaunr waren: : die Vorgänge in dex Wohhung“'dés Hevrn: Dupin “bekannt, als" | de Königl: Prokurator? von hm nähère Erkundigungen cinzog- Diéset ehrenwerthe Deputirte shickte'ste ihm mit“ zwei anonymen | Schreiben; ‘die'er Abends ‘zuvor erhalten hatte: Sogleich -béganw dié khitersüuchung ‘und wird" vom: Königl Gerichtsÿofe fortgejeßt. | Diejenigen, wélche den Postéiider Natiónal-Garde entwaffnet und - auf die g schossen: haben; sind-verhafter; man’ hat iste mit den ‘En In der Hand. ergriffen “das Verbrechen konstirt- nnd' es. soll Gérechtigkeit geübt wérden." Voi’ den stattgefundie= nen Verwüstüngen' zu“ sprechen, -koinmt nir“ nicht! zu; dies: is die Saché“ des“ érstén’Beániten der Hauptstadt, ‘der: mit: dem: Präfßek- j ten? Titeldie Fiunctiotten eines: Maire“von Paris versicht./ Fh wei L ‘daß er sich ‘an Ork und ‘Stellé begeben: daß et an | die’ irrégéleiteté Mettge ermiahnende Worte gerichtet haben: wirdz- ih'‘jweifle ‘niht,daß manden Weg über cinen Leibhak nehmen iüssen/ ‘um- den ekstén Stein wegzureißen: und“das erste! Möbel“: 415 N e ‘für meinen Theil kann der“ Kammér vers daß die: ür eher dieses? der ‘Zeiten der Barbarei: und Un- l ZEtregen Verbrechens: nicht Ungestraft ‘bleiben werden. “Geréthtigkeit- ist" der Civilisation“ ein warnendés“ Beispiel big. * Man ‘hat ‘den Gerichten insbesondere Vorwürfe ge= cht ¡* dié ch niht-unbeantwöortet lassen darf. / Man \sagt/' es jen “Peksónet verhaftet Und lange ' Zeit . im Gefängniß 'ge-. f worden /! ohne vérhôrt: zu werden; Andere ‘habe-man so-: ich * Wiéder* frei gelassen. Die oen Ae ist ‘falsch; ‘alle hafteté sind- binten 24 Stunden | verhört worden, wie ih ‘gus den Protokollen ‘nachweisen kann: Dic ! zweite“ macht! tige ‘Exldüterüngen nothwendig. Bet Unrithen "werden: häu - fig ‘bloß -neugierige- Zuschauer verhaftet ,: denen übrigens nichts orzu Sbbibe / und’ die sogleich nach ‘den ersten Verhdren' wic- der in Freiheit “geseht werdèn: Andererseits . hat? dié National: Garde: nóch zu wenig L Sr E Gerichtöbehörde in Stand it euen den ‘wahren: Str Lndividuet

Î : : den ‘wah arenhérauszufinden; sie: führt vft dividuen auf dén Wáächtposien/ ohne ‘änzugebenck worin ihr Ver ge en besicht/! und wenn“dann ‘der Polizei - Kommissarius herbci- ommt, so kann! man ihm die Ursache der ‘Verhaftung nicht’ an- i wird ‘oft der Schuldige frei géela}cn- Jch kann diese Bet gen“ thk schließen; ohne meine Ansicht Über die wahrèn achen der gllgeméeittet Unruhe, die uns U E Ut S he | „Ein Fedér von uns scheint mir seinerseits et- gen. Das: Ministerium 7" nicht durch ‘seine vi: Für Fontere lich, halté, sondern ‘durch die Un- | Dle L fa wee puri die Shgermgen, de man ihm fle Mech t 1äßt/ so wie durch dié 2 Ungen; dié man ihm mit Recht“ | manchmal vorwirft ; besonders in ezug auf die N s | |

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R 1e he wo ven De Geetei feide, wien d

tittel dazu; ‘wettin“ es im ‘Namen des Gesehes spricht, wenn die

bewaäsfütete Macht“ nur’ für die Vollziehung desselben handelt, so

wird“es überall Unterwerfung und Gehorsam finden. DieRe-

gierun _muß sch{ch an der Spiße der National Garde und nicht

m G E E O Jo Auch Sé, m. H. , ‘verzeihen Ste | , Haben Fehler’ begangen , die der Regierung

u ‘he fentlichen M he {ad ie h

und der öffentlichen Ruhe schäden. Sie haben ‘sich ‘dfent=-

A L E t i; ‘aus eiten ) A Gat e amens l haben Sie véerabsdunit, A Tay 'zu ‘verschaffen.

Daher nimmt jeder Volkshaüfe

l en Vorwand zum Angri uns; dadurch sind wir in die Nothwendigkeit erathen - mud A Baijonnetten umgeben unsere Sißungen zu halten; daher kommt

| Staaté an Macht und Wükdé* fehlt. (Leb

der Mangel ‘an’ Achkung: gégen eine" Régkerütg7 "die {{ch auf: die Kammer slüßt. " Jhr ‘Stillschweigen har seite ‘Früchte getragen; von ihtnicn wendet man sich zur Natiönal-Gakde „die mam seit einigen Tagen in Oppósition mit ‘dem Völké zu bringen trachtet:

Wir ‘werden - dieser neues Richkukg der Gémüthér- aufmerksäm

folgen, ‘und indem jeder: von uns ‘die Vérpflichtung eingeht, dent Grundsäßen ‘der Charte zu folgen, wérden wir, so muß-man' wes nigskens Hoffen, zu jener“ innern Bei A A die és dem

ZEMLE U after: Beifall in ‘den beiden ‘Centris. )

Auf die (gestern ihren Hauptinhälte nah) mitgetheilte

" Rede’ des “Herr Odilon -Barrxor erwiederte! der Mtú ister des Jutñern: Nut weil seine Ehré dabei “im Spiele ‘sey

und weil“ sein Gewissen ihm ‘solches zur Pflicht mache, seße er einen Wortwechsel. fort, der mindestens. dürth. ih ù nicht veranlaßt worden- sey ; dafür, daß: Herr Odilon-Barrot das Ministerium ‘vertheidigt habe; daufe er’ ihmz der-Herx- Prä- fekc* habe ‘abet zugleich éine perpönliche! Beschuldigung: gegen ihn ‘vokrgedrachr- und 'dadur{ch “dé Kammer ‘däs träucige Schaujpïel ‘eines Untergebenen A dèr ‘seinen Miüriister: gleisäm ‘vor “ihre Schranken“ lader. Die“ Beschwekdé} “daß man ihn (Herrn Odilon-Barrot) von dei ‘géttoffenen Matüß- regeln uicht in Keyutniß geseßt habe, sey völlig grund: los z-denn da die Erhaltung. der Kirchen; und - der. darin cút-

haltenen Denkmäler?gesebléch-dem Pol iz &t- Práfeften- zustèhe,. so habeer (der: Minister) in dem vorltégenden: Falle nux; diese ‘mit Jústrüétioneti zu" vérsehèn gehabt; * daß! er dent “_ Prâfekten der- Seitie= nicht seit Circular: Schreiben: an die Maîres mitgéètheilt habe 7 erkläre sich wohl hiulänglich“ dur die Dringlichkeit der Unmistände, und er hätte“ nichr \geglkäübt,

daß Hr. Odilon-Bakrot so großen Werth auf die Bedögachtung der Formen legez-er habe jenes-Schreiben in deni Augetiblike erlassen, wo man ihm gemeldet, daß die National: Garde nicht zahlreich genug sey, um den -Volkshaufen. die Spiße zu bié- ten; da sey feine Zeit mehr zu. ve:lieren gewesen, Und er habe sofort die Maires selbst angewiesen, daß siê sih mit ihren dreifarbigen Schärpen : vor? den! Kirchthüren aufstellew möchten, überzeugt, daß-ihre. Gegenwart. mehr. wirken würde, als ¡die Geroalt - derckBajonette. : Eine. solche- Empfindlichkeit stehe ißm (dem Minister). übrigens „eher „als Hrn. Odilon-. Barrot- zu; sie lasse sich. leichter vom. Obern gegen. deu Nie- dern- als von: Niedern gegen. den: Obern erklären. (Bejvez gung.) - 7, Warum“, _ so. schloß. der -Graf-, von Mon- talivet, „„hat der Herr. Präfekt nicht - ein einziges Mal: -meine - Befehle. : und- Justructionen eingeholt? Da mir: fein Bericht: von -ihm abgestattet wurde, - so“ mußte ih

| aus ‘eigener : Bewegung -handeln;.. ich - war --darüber wehiger

derr; Odilon. Barrot, und ; jedé Etikette bei

empfindlich, als Her : ' eranlassung. bei Seite seßeud, erfuhr id

diejer traurigen

faum,- daß die Wohnung eines ehrenwerthen Deputirten et-

brochen worden sey, - als ich-aucch soglei eine Untersuchung veranstaltete. Als der Herr Präfekt: der Seine slch im De- zember täglich nah-dem- Palais-royal oder nah dem Palaste Luxemburg verfügte, um die Gemüther -zu besänftigen, da wartete: er- nicht erst auf einen besondern . Befehl -dazu vou mir; er-fand sich von selbst. und von Amts wegen éin. Hr. Odilon-Barrot lobt den. Maire des áten Bezirks, daß er nch aus eignem Antriebe. dahin begeben -habé, wo der Unfug anm: gröbsten- gewesen sey. Jch wünschte, daß ih dasselbe Loh dem Herrn Präfekten ertheilen fkönnte.‘/ Hr. Odilön:Bar- rot erwiederté, daß; wenn er bei den Dezember-Unruhen thä- tiger als «diesmal gewesen, solches: deshalb geschehen sey, weil man ihm damals die Ehre angethan, ihn in den Schooß des Mizister-Rathes zu berufen, um -ihu von. den zur Wiederher- stellung: der Ruhe und Ordnung. beschlossenen Maaßregeln in Kenntniß zu seßen; diesmal. habe man dagegen wahrscheinlich eglaubt,- daß es seiner Mitwirkung nicht bedürfe ; er beklage ich auch- weiter niht darüber ; vielmehr bedauere er, daß die gegenwärtigen Privat - Streitigkeiten die Aufmerksamkeit der Versammlung von wichtigeren Gegenständen ablenken ; dér Mi- nister habe, weun er sich für verleßt halte, ein viel einfache- res Mittel, sich Genugthuung. zu verschaffen. Der Mini- ster- des ôöffentlihen Unterrichts bemerkte zuvörderst zur Rechtfertigung des Erzbischofs. von Paris, dieser Prälat habe, als ihn ein Pfarrer wegen der beabsichtigten ‘Todten- feier befragt, erklärt, daß eine solche Feier shlimme Folgen haben föônne; sodann habe er: (der. Erzbishoöf) sich auch per- sdulich- zu dem ‘Pfatrer an der St. Rochus - Kirche begebe und. hu „veranlaßt, die-Feier nicht zuzugeben, Ueber die Folgen - dieser Feier äußerte der Minister si{ch folgen-. dermaßen: „Wir beklagen mehr als irgend Einer die Verwüstung der . Kirchen und die Beschädigung der öf- fentlichen Denkmäler. Frankreichs Hauptstadt, der Mit-

Beilage

489 Beilage zur ¡Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung A 59.

telpunkr dex Civilisation, ist Zeuge von Verheerungen gewesen, daß die Mehrzahl ihver Bewohner darüber erröthen müßte, wenn sich kein Entschuldigungs-Gruud dafür finden ließe. Jch sage Entschuldigung, und Sie werden mich verstehen. Jene Verheerungen sind nichtsdestoweniger in meinen Augen ein Verbrechen; ih kann nicht rechtfertigen, was mein Gewissen verwirft. Was mich vor Allem bewogen hat, diese Rednerbühne zu besteigen , is eine Beschuldigung, die ârgste, die sich nur immer gegen eine Regierung vorbrin- gen läßt, daß sie nämlich die Verwüstung gebälligr, und daß die heiligen Kreuze gleichsam auf ihr Geheiß umgestürzt wor- den seyen. Jch frage Herrn von Salvandy, was ihn bewe- gen konnte, mit einer solchen Beschuldigung gegen uns her- vorzutreten. (Herr von Salvandy verlangt das Wort.) Nur noch wenige Worte seyen mir vergönnt. Läugnen läßt sich nicht, daß die Geistlihkcit durch ihre Theilaahme an dem Systeme der vorigen Regierung die Gemüther sehr gegen sih eingenommen hat. Jeßt weiß sie aber, daß jede politische Einmischung ihr verboten is, und wir hoffen daher, daß der Kultus feinen neuen Beschimpfun- gen mehr ausgesekt werden wird, Den leßten Ereignisset haben wir einige gute Nathschläge zu verdanken; sind sie wirklich gut, so wollen wir sie nicht ungenußt lassen. Ob es aber angemessen seyn möchte, die vorige Dynastie geseßlich zu verbannen, wollen wir dahingestellt seyn lassen. Bisher waren wir der Meinung, daß es dazu feines Gescßzes be- dürfe, indem jene Verbannung durch die Juli- Barrikaden und die Erwählung einer neuen Dynastie, von der Frankreich seine ganze: Zukunft erwartet, für immer ausgesprochen wor- den sey. Die Regierung will die ihr durch unsere Revolu- tion vorg?zeichnete Bähn redlich verfolgen ; sie verlangt nicht von einem Beamten, daß er bei seinem Eintritte in diese Kammer sein Gewissen ablege, seine Grundsäße verläugne und fie nah denen scines Vorgéseßten modele. Nur wenn sich cin Zwiespalt in der Verwaltung selbst vpffenbarte, müßte die Regierung alles Mögliche thun, um die von Jedermann fúr so nóthwendig erkannte- Einheit auf Tie eine oder die andere Weise wiederherzustellen. Mag daher die Beamten Klasse sich ¿immerhin von dieser Rednerbühne herab auslajsen, "wie ihr Gewissen es ihr eingiebt; nur wenn sie in ihrem amtlicheh Berufe der Regierung entgegenwirkt, wird diese die ihr zu Gebote stehenden Mittel anwenden, um die Dietiplin der Verwaltungs-Hierarchie aufrecht zu erhalten. Wir scheuen weder die Partei der Karlisten, noch die der Anarchisten; feine von beiden hat tiefe Wurzeln im Lande geschlagen ; feine von beiden bietet also dem Lande Gefahren dar.

Freiheit und dentlichen Ordnung sich unter einander entzweien. Aufeinen solhein Zwiespalt wartetmit Ungeduld eine gewisse Par- tei; siemúht sich, ihn herbeizuführen oder zunähren, und freut sith, ihn sogar in eine Versammlung eindringen zu sehen, die im Grunde aus lauter dem Lande: ergebenen Männern besteht. Bei unserm gemeinsamen Patriotismus beschwöre ih Sie, m. H., lassen. Sie uns solchem Zwiespalt entsagen: nur so fônnen wir das Beste des Landes fördern. Dices'ist der Wünsch, nicht der Räth, den ih das Bedürfniß fühlte Jh- nen hiermit zu erkennen zu - geben. ‘/ Den: BVeschluß- der Debatte an- diesem Tage machte: ' Hr. von Salvandy mit folgender fkurzen- Bemerkung als Erwiederung auf einen Theil der Rede des Herrn Barthe: „„Es- ist nie meine Absicht- gewesen, gegen: das Kabinet eine so s{chwere Beschuldigung: vorzubringen, als- der: vovige. Redner mir -zugemithèet “hat. Jh habe bloß: dasjenige

wiederholt , was der Moniteur, der Minister des Junern

und zwei -Präfekte uns gesagt, daß närulich die. Behörde, um- die ‘Rüúhe’ desto schneller wiederherzustellen,, die: Kveuze von-einigen-Kiréhen felbst habe:-herunternehmen lassen. Dieje Nachgiebigkeit habe ‘ih als. ein bôses Zeichen, als eine-tadelns- würdige Handlung, als einen Beweis von Schwäche bezeich- net, deren ‘Ursache uns--die heutige Session hinlänglich :offen-

hart ‘hat. Nichts weiter als dieses habe ich sagen wollen.

Fern von -mir ‘war-es- vorzüglich, dem Minister' des Junevn irgend einen beleidigenden“ Vorwurf zu machen. elmehr weiß ich ihm, wie gewiß“ die: ganze: Kammer, Dáukidafär, daß er schon- seit E Bey elnen: ernsten Kampfrgegen einen «seiner ‘Präfekte (Odilon-Barrot) unternommen hat; er Hat-den Angriff, so furchtbar’ er- auch: fürdie ‘Minister wer: den fann, nicht gescheut. Es fragt sich nun, -ob diesmal wieder das Ministerium unterliegen -wird.‘/ Unter -eini-

Dagegen fênnen leider die wahren Freunde unserer Institutionen, der *

D: I É fri 7 2A It wt fe

gem Gelächter, wozu diese Aeußerung Anlaß gab, trennte sich die Versammlung. E e :

In der Sibung vom 19. Februar wurde, nah einem unerheblichen Bitt\chriften - Berichte, die Debatte fortgesest. Dem Hrn. von Quelen (Bruder des Erzbischofs) erkannte die Versammlung außer der Reihe das Wort zu.- Es sey,

äußerte er, ein Vorführungs - Befehl gegen den Erzbischof

ausgefertigt und demselben in sehr herben und drohenden Worten zugesteüt worden; die öôffeutlihen Blätter hätten dieses Befehles erwähnt, und das mit den gerichtlichen For- men wenig vertraute Publikum habe nicht ermangelt, aus einem bloßen Vorführungsbefehle einen Verhafis - Befehl zu machen; das Gerücht von einer solhen Verhaftung habe sich auch sofort verbreitet und den Erzbischof dem ärgsten Verdachte preisgegeben ; er halte sih hiernach verpflichtet, den Herrn Polizei-Präfekten zu fragen, weshalb und von wem jener Bot führungsbefehl erlassen und späterhin zurückgenommen wor- den scy. Herr Baude erwiederte, daß, als man ihm während der leßten Unruhen von mehreren Seiten den Herrn Erz- bischof als Mitschuldigen bezeichnet gehabt, er es für seine Pflicht gehalten habe, gegen ihn cine polizeilihe Vorladung in derseiben Form, wie gegen die úbrigen Theilnehmer an den Unruhen, zu erlassen; da der Herr Erzbischof nicht zu Hause gewesen sey, so hätten die Polizei - Beamten ihn da sucheu müssen, wo sie ihn vermuthet (bei dem Abbé Desjar- dins, Großvifar von Paris); es habe sich jedoch nachher er: wiesen, daß der. Herr Erzbischof verläumdecr roorden sey und von der beabsichtigten Feier in der Kirche St. Germainu- l’Avxerrois durchaus feine Kunde gehabt habe; daher auch die Vorladung sofort zurückgenommen worden sey. Herr Baude schloß auf den Wunsch des Herrn von Quelen „- daß er seine Meinung über den Charakter seines Bruders abge- benu möchte, mit der Bemerkung, daß er ihn (den Erzbischof) nicht anders als von der vortheilhaftesten Seite kenne, und daß, wenn alle Geistliche ihm gleich sähen, die Religions-Un- ruhen in Fcaukreich ohne Zweifel bald besänstigt seyn wür- den. Hr. Kératry fand es lächerlih, daß man geglaubt habe, dutch die Verbannung der Lilien der Gährung der Ge- müther ein Ende zu machen; man kôunte, meinte er, alle in Franfreich befindliche Kreuze mit Lilien niederreißen, ünd die Ausregung würde doch fortdauern; das Uebel liege weit tie- fer; man bedenke gar nicht, daß die Lilien nicht ausschließlich das Symbol der vorigen Dynastie gewesen seyen , sondern daß auch der jeßige König sie in seinem Schilde geführt habe; man habe sie verbannt, und dies sey ein Mifgriff; er wünsche nur , daß derselbe feine veudrießliche Folgen haden möge. Der Rede ner gab hierauf sein Bedauern über die lezten Verwüstun- gen zu erkennen, die der Hauptstadt einen Schaden von min- destens 1 Million zugefügt hätten; er hoffe, daß ein solcher Vandalismus sich nicht erneuern. werde; Niemand könne in Abrede stellen, daß dergleichen Verheerungen der Contre:-Re- volution mehr Vortheil brächten , als die Todtenfeier in der Kirche Str. Germain l’Auxerrois der wahren Freiheit gescha- det haben: würde; es gebe. aber Anhänger einer unbegränzten Freiheit, die jene strafbaren Bewegungen absichtlich veranlaß- ten und mit dem Plane umgingen, das ganze gefsellschaftliche Gebäude umzustürzen, um es auf neuen Grundlagen wieder; aufzuführen ; ein solcher Plan ergebe: sich deutlich aus ihren: Handlungen und Worten, aus ‘ihren häufigen Angriffen auf: das Grund-Eigenthum, aus ihrem unzweideutigen ; das: besibewde: Frankreich: von dem besibßlosen Frankreich be- herrschen: zu: lassen, endlich" aus deu :Schmeicheleien: und Lobesgerhehßungen, die sie täglich an die Juügend .verschwen- deten, um ihren Ehrgeiz zu: weden. „¿Der rege é ge Gang der Dinge‘‘, sagte der Redner: am: Séhlusse seines: Vortvages, „ist úberall- unterbrochen; nicht mehr in den Schulen: bringeu- die „jungen Leute ihre dem Unterrichte. gewidmeten Stunden zuz sie:halten sich: schon für weise ge- nug, um:se[lbst zu regieren; in.den Gassen, auf: öffentlichem Markte, in: Winkel Versammlungen verbringen sie die: Tage: und Nôchtez- in alle Volfsbewegungen mischen sie: sich; ja, es giebt. deren, die uns. in unsevem eigenen Sißutigs- Saale zu drohen: wagen; ich habe „im. Hose: dieses: Palastes : einen jungen Mann: verhafteu sehen , .der den: Dolch:in der: Hand und’ die rothe: Mübe auf dem Köpfe trug. . Möglich, - däß: ein Karlist darunter steckte; nichtsdestoweniger bleibt es: ein schlimmes- Zeichen daß man: dée:

sfe des O wählen muß, uin sich in Gunst zu seßen. Es ist endlich