1831 / 60 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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cen das Parlament annehmen wird.

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wenn auch auf einer Seite etwas erspart worden, auf der anderen durch die Verméhrung der Armee erhdht werden mußten) sondern daß der durch jene Maaßregel entstehende Ausfall im Staars: Einkommen durch neue Auflagen gedeckt werden muß. Ader dies eben ist die Schwierigkeit ; teine Klasse, fcin Gewerbe will sich einer neuenckAufíage unterwer- fen, und es fi1den sh gegen alle so tristige Gründe, wovon eine geichickte Opposition Gebrauch machen fann, daß die Re- gtecung von einer zur andern hingetcieben werden muß. Der Aufiage von # pCr. von allen Verkäufen von Staatspapieren wurde sehr schnell wieder entsagt, und da man sich von der- selben jäheclih 1,400,000 Pfd. versprah, so müssen die Ab- gaben, die man von Tabak und Glas, deren Aufhebung be- absichtigt wurde, beibehaicen werden. Nun soll auch die auf Dampfboot - Passagiere zu legende Abgabe, so wie die auf Baumwolle, modificirt werden. Alles dieses Schwanken indessen, so unvermeidlih es ; auch seyn mochte, giebr den Gegnern der Regierung einen bedeutenden Voctheil über sie, den dieielven bei der Reform - Frage gewiß nicht ver- nachlässigen werden. j bestimmt, wo Lord John Russell, statt auf einen Aus|chup anzutragen, um die Erlaubniß anhalt-n wird, eine Bill zur Abstellung der Mißbräuche in deu Wahlen der Mitglieder des Unterhauses vorlegen zu dürfen. Dies muß die Sache auf einmal zur Entscheidung bringen : die Nation wird daun sehen, in wie weit die Whigs ihre Klagen anerfennen, und wie stark die Partei im Parlainente ijt, die mit denselben darin úbereinstimme, oder, eigentliher zu reden, jo viel wie diese anzuerfennen und nachzugeben geneigt ist. —- Lord Alchorp hat eine Bill vorgeschlagen, welche alle vorige Jagd- Gejeze abschaf}fc und dafür die Jagd:-Befugniß, na Ziecht und Bllligk.it, ohne Rücksicht auf die Ausdeyznung des De- si6-s oder des Standes des Besißers, an das Eigenthum des Bodens knöpft und den Besißer nur in so weir bindet, daß er etven Erlaubnißschein haben muß, dessen Preis fürs erte auf 5 ‘Pfd. festgeseßt ist. Dabei sollen Jagd-Diebstähle wie andere Feidschäden bestcäfr werden. Dies ist ein großes Dp- fer, welches der Stolz unserer Vornehmen dem Zeitgeiste driougt. Aber auh Lord Chandos har einen Vorschlag der

- Art, doch bei weitem nicht jo liberal ; wir wollen sehen, wel-

Dieser edle Lord hat auch, ohe auf den ministeriellen Reformplan warten zu wollen, darauf angetragen, daß das Wahlrecht des Fleckens Ewesham auf die Siadt Birm:ngham übertragen werden soile. Auf den Vorschlag des Sir H. Parnell ist eine Kommiision ernannt worden, uin zu untersuchen, auf welche Weise die Rechnungen über die öffentlichen Gelder vereinfacht und unter bessere Aufsicht gestellt werden föunen. Eine andere Kommission ijt wegen der Ausgaben zur Reparatur der Sch4lösser Wini sor und Buckingham niedergeseßt worden, worin man die Bewilligung des Parlaments überschritten hat.

London, 19. Febr. (Ueber Brüssel.) Hr. Hume legte

in der gestrigen Sißung des Unterhauses dem Minisierium |

mehrere Fragen hinsichilih der Politik vor, die es in Bezug anf. die Belgier befolgt habe. Lord Palmersion suchte die Weise, in der die Konferenz eingeschritten sey, bejonders damit zu rechtfertigen , daß die Belgier niemàls eine selbst- ständige und unabhängige Nation gebildet hätten, welches Argument .jedoch von Sir Röb. Peel befämpsr wurde. (Das Náhere müssen -wir uns, da die Engl. Blätter, welche dieje Debatte enthalten, uns noch nicht zugekommen sind, noch vorbehalten) Â An der heutigen Börse ging das Gerücht, daß in Lissa- bon in der Nacht vom 7ten zum: 8ten d. M. ein Aufstand ausgebrochen sey, bei roelhem namentlich alle wegen politi- scher Vergehen in den Gefängnissen befindlihe Judividuen in Freiheit geseßt worden seyn sollen, Der Cou rier bezwei- elt dieses Ereigniß, weil die Regierung noch keine amtliche tachricht davon erhaiten hat. 2

Niederlande.

‘Aus dem Haag, 23. Febr. Die Nachkommen des berühmten Niederländischen Admiral de ‘Ruyter haben bei Sr. Majestät dem Könige darum nachgesucht, daß die. irdi- schen Ueberreste van Speyks bis zur Errichtung eines eige-

nen Grabmoahles in der Gruft dés genannten Admirals bestat-

tet werden sollen; dem Vernehmen nach ist jedoch für dieses Anerbieten auf das freuudlichste gedankt worden, und haben Se. Majestár befohlen, daß, sobald die Jdentitát der Leiche des Helden festgestellt is, dieselbe einstweilen in der Kdnigli- chèn Grufr zu Delst bestattet werde.

Batavische | pf tale bis zum 19, Oftober sind hier cingegangen. Jm Monat Juli hatten die Niederländi-

Diese is definitiv für den ersten März |

| stand der hiesigen Stadt durchaus nichts verändert.

nit vermindert

schen Truppen eine Expedition nach der Westküste von Su- matra gegen die aufrührerischen Padries unternommen , die der Regierung bereits mehrere Mal Ursache zur Unzufrie- denheit gegeben hatten. Die Expedition ist mit dem glän- zendsten Erfolge gekrönt worden, indem der Feind, ungeach- tet seiner bedeutenden Macht und eines hartnäckigen Wider- standes, zum vollständigsten Gehorsam gebracht worden ist. Den Oberbefehl bei diesem kleinen Heereszuge hat der Haupt- mann de Richemont geführt. :

** Haag, 21. Febr. Nach hier umlaufenden Gerüch- ten dúrfcee S. K. H. der Prinz von Oranién bald wieder in hiesiger Residenz eintreffen, wiewohl die verbreitete Nachricht, daß er durch einen besondern Courier zu schleuniger Heim- reise veranlaßt worden, unter die vielen apotryphen Novellen gehört, mit denen müßige Phantasie aus Mangel an anderen bestimmten Nachrichten, auch im Norden so verschwendrish umgeht. Der bei dem Obersten Gregoire gefunden seyn sol- lende Brief bedarf uoch sehr der Bestätigung seiner Aecht- heit, Die Geschichte des Parcteigeistes in Belgien liefert Be- weise genug, bis zu welch erfindungsreicher Fertigfeit diejenis gen es gebracht haben, die durch irgend ein Mittel sich in den Augen ihrer Mitbürger bemerkbar oder verdient machen wol- len, auch wenn es an Talent und Kraft gebrechen solite. Es gehört jeßt zum Ton der Ueberspannten in jenem Lande, von Ocangisten, Orangistischen Umtricden, Verschwörungen u. s. w. zu reden, bloß damit der Belgische Kongreß und die provi-

* sorische Regierung Schuldner der betreffenden Jndividuen

werden und durch irgend eine Stelle oder Pension den grän- zenlosen Diensteifer belohnen. So gewinnt denn auch selbst die Ansicht täglich mehr an Wahrscheinlichkeit, daß gerade von. den unver}öhnlichsten Feinden des Hauses Nassau partielle Beroegungen, üder deren Erfolge und Mittel man zum vor-

|-aus schon versichert ist, scheinbar zu Gunsten des Prinzen ere

regt werden, bioß in der Ueberzeugung, daß dadurch die Säche desselben kritischer und hossnungsloser und der lebte moralische Kredit der Dynastie bei den Belgiern durch den Anblick von Schwäche der Partei und Wurzellosigfeit in der Volksmeinung zernichtet werde. Die unglückliche Stadt Gent fährt fort, ein Opfer dieses arglistigen Systems zu seynz diee selben Männer, welche einst von ministeriellem Einfluß auf die Woglen, von Unabhängigkeit der ‘Provinzialstaatcn und» Freiheit der Kommunen #\o viel gesprochen, haben gleih im ersten Jahre ihrer sogenannten Emancipation zweimal die Be- hôrden der ersten Sradt Flanderns abgeseßt und die Wahl der Behörden, welche mit freier Ueberzeugung und bedeuten- de Stimumehrheit von den Bürgern vorgenommen worden, gewaltsam fkaisirt. Die Freunde des Hrn. v. Maanen und die Vertheidiger der Botschaft vom 11. Dez. sind hier nicht wenig erstaunt gewejen, die Robespierrischen Angrifse auf Person und Eigenthum des mißliedigen Genter Journals, so wie die heftigen zu Reactionen reizenden Erklärungen der Herren Surmont- de Voieberghe und Baron Coppin, gegen den „l’Ami du Peuple‘/’ mitten im Kongresse zu lesen; man muß von der Güre und der Dauer des Besiecidan schlecht überzeugt seyn, wenn man gleichsam die Volksrache zur Vertheidigung desselben bedarf und die. Organe abweichender Theorieen durch pra f- tische Widerlegungen zum Verstummen zu bringen sucht. Dieser Kontrast fällt um so mehr auf, wenn man jener Jns dividuen als Verfechter der unbedingten Preßfreiheit und auch des ungezügeltsten Journalismus sich erinnert. Wahrlich, solche Jufonsequenz ist der Sache der Belgischen Revolution gefährlich und kömmt auf jeden Fall noch zu früh. Man muß auch den Widerspruch des Wortes und der That in einige Wárde kleiden und bedenken , daß die fraglihe Revo- lution noch nicht alt genug sey, um solhe Sünden gegen {hr us Princip in der dffentlichen Meinung übersehen zu machen.

Mastricht, 22. Febr. Seit cinem Monate und auch nach der Abreise der beiden hier besindlich gewesenen Kommissarien - des Lord Ponsonby hat sih im Blokade - Zu-

die Belgier einige ihrer Occupations- Punkte von der Festung mehr entfernt haben, so ist doch dadur die Strenge, mit der jede Communication nach außen abgeschnitten wird, worden. Alle nach der Festung fühs rende Landstraßen werden scrafältig bewacht, und was etwa die Landleute an Lebensmitteln hierher bringen wollen, wird, wenn es in die Hände der Belgier fällt, für gute Prise erklärt. Wie wenig Übrigens das Protokoll vom 9ten Januar von den Belgiern anerkannt oder geachtet wlrd, ist schon daraus zu ersehen, daß selbst Privatleute die Einschlie- ßungs - Linie ohne ein sicheres Geleit, das ihnen von den

_ ¡Beilage

Wiewohl .

_"geèstelit.

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Belgischen Militair - Befehlshabern gewährt wird, nicht pas- siren dürfen. Diese Tharsachen müssen auh schon in Loudon bekannt seyn, da fast täglih amtliche Berichte darúber von hier nah dem Haag abgehen. Jn der Nacht vom 19ren zum 20sten d. haben sich feindlihe Patrouillen bis au die Außenwerke der Festung am Tongerner Thore genähert und unsere Schildwachen angegriffen, was eine ganz cfeubare Verleßung der Waffenruhe ist.

Brússet, 23. Febr. Nachdem das Wahl-Geseß in allen seinen einzelnen Artikeln vom Kongresse iu mehreren auf einander folgenden Sißungen angenommen worden, wurde gestern das ganze Geseß von 75 gegen 64 Stimmen vec- worfen. Es ijr dies der erste Gesetzes - Vor]chlag, deu öer Kongreß verworfen hat. Hr. Beyts giaubte die Ur}achen dieser Verwerfung darin zu finden, daß eines Theis lotale Interessen gegen die nach den Provinzen aungeoronete Ver- theilung der Deputirten sind und anderen Theils der geriuge Betrag des Wahl - Census bei Vielen Unzusriedenh:it erregt hat. Er war daher der Meinung, daß der Kongreß das Gejc(z nächstens wieder nach seinen einzelnen Artikeln durwnchmen und unter Beibehaltung der übrigen sür die beiden anjiößigen Punkte eine Abänderung treffen sollce. Als mau zu. Dis- fussion úber den Antrag auf Ernennung eines Ziegeuten des Reiches schreiten wollte, sagte Hr. von Gerlache, dap Hr. Surlet de Chofier ihn ersucht habe, während der Dauer die- ser Diskussion den Präsidenten Stuhl zu behaiten uud zwar, weil er, um die Debatte, bei der sein Name oft vorkoinnien dürfre, nicht zu genmiren, während der Dauer derseloen (n der Versammlung nicht erscheinen wolle. Hr. O iy, dir sich zu-

erst Úber den Vorschlag des Hrn, Lebeau, wie ec von der Central-Seciion modifizirt worden , vernehmen ließ, jpracz |

gegen das bisherige Verfahren des diplomatischen Comité

und der provisorischen Regierung in einer - ausführlichen |

Rede (aus der wir einige Mitcheuungen uns vorbehalten). Herr Charles von Broucfere, der den Reduer ofr- mals unterbrach und zur Sache verwies, bezeugte setnen Unwillen tarúber, daß der Práfidenr einen Vortrag gestattet habe, in welchem von der eigentliwen Regentschazts - Frage fast gar nichts vorfomme. Hr. van Suicf juchte darzu- thun, daß es besser seyn würde, die detmaiige | proviio- rische Regierung beizubehalten. Hr. Jottrand, der eben so, wie Hr. Osy, diese Regierung angiis, äußerte, daß, wenn die Mitglieder derseiben und das diplomatische Comité, einzeln genommen, auch verdicnstvolle Leute wären, fie doch zu- sammen für das Beste des Landes untaugkch seyen. Hexr van de Weyer trug darauf an, daß man dem Vorschlage des Hrn. Lebeau auch noch die Bestimmung hinzufüge, daß, für den Fall der Ernennung eines Regenten, der Kon- greß sich doch noch das Recht vorbehalte, später das eigent- Uche Staats -Ödberhaupt zu erwählen , da dies der ursprüng- liche Zweck seiner Misfion sey. Herr Le Hon suchte vor- uäámlich die Bemerkungen des Herrn Osy zu widerlegen und ließ sich dabei etwas bitter über das Benehmen des Lord Ponsonby aus. Er meinte sodann, daß es unrecht fyn würde, den Regenten auh uoch mit einem Geheimen Rath zu umgeben, da ohnedies seine Minister für ihre Handlungen verantwortlich seyn würden. Auf seine Be- mertung, daß man dem Regenten auch eine Civil-Liste be- willigen sollte, schlug Herr von Facqs die Summe von 3000 Gulden vor, die monatlich zu bewilligen wäre. Herr Nothomb wollte die Summe jedoch auf das Doppelte, námlich auf 6000 Gulden monatlih, erhöht wissen, Die Fortseßung dieser Diskussion wurde auf den folgenden Täg verschoben.

Jn unserm Kriegs- Ministerium. ist man gegenwärtig mit der Einrichtung von Frei» Corps beschäftigt , die unserer Armee einverleibt werden sollen.

Die provisorische Regierung hat dem Minister des Jn- nern 30,000 Gulden zur Unterstüßung von Gewerbfleiß und Ackerbau im Großherzogthum Luxemburg zur Versügung

Die „Gesellschaft für die Belgische Unabhängigkeit“ vereinigte sich vorgestern Abend. Mehrere Leute aus dem Volke, welche glaubten, daß es endlich eine Predigt der St. Simonianer geben follte, rotteten sich zusammen. Man ließ ihnen die Thüre ôffnen - und sie an der Sibung Theil neh- men. Herr de Potter, der in einer frühern Versammlung eingeladen worden war, die Präsidenterstelle anzunchmen, berichtete dem Vereine, daß er, da einige Mitglieder der

Versammlung ihn beschuldigt hätten, sich diese Würde ange- mapr zu h„ben, den Stuhl uicht mehr einnehmen tônne. Er wurde einstimmig gebeten, denselben ferner zu besesen. Die Mitglieder machten v-.r|hiedene patriotishe Vorschläge. Einer las eine Abhandlung úber die Vortheile des republikanischen Systems vor. Die Sißung wurde nah dem Vortrag ziveier Adressen anu den Kongreß, in denen die Errichtung ver Republik begehrt wurde, beendigt; man bemerkte, daß eine diejer Adressen, die von Eccloo, von dem Bürgermeister und seinem Rathe unterschrieben war. Endlich kündigte Herr de Potter an, daß sich patriotische Gesellschaften in ver]chiedenen Städten Belgiens gebildet hätten, oder noch bilden würden.

Auch gestern fand wieder ein Auflauf vor tem Lokale statt, wo sih die „Geselischafc für National-Unabhängigkeit““ verjsammele. Unsere Zeicrungen tadeln es, daß man Delibe- rationen, jo lange dieje nicht in Handlungen übergehen, auf solche Weise zu stôren suche.

Im Vrai Patrriote liest man: „Dem Vernehmen nach haben die Sr. Simonianer von der Regierung den freundschaftlichen Rath erhalten, auf dem Entschlusse, hier dssentlichen Unterricht in ihrer Lehre zu ertheilen, nicht ferner zu beharren, weil ihre Versammlungen {ehr leiht Ruhestô- rungen herbeisühren könnten. Wahr)cheinlih wird man eiten ägnliwen Rath den Geistlichen aller anteren Kulte und je- dem Bürger ertheilen, der die Ausübung einer geseßlichen Srelhetit fordera möchte, die gewissen Leuren cin Dora im Auge ist.//

Die Herren Abercrombie und White sind hier aus Mast- richt wieder angekommen, Der von diesen Herren abgestat- tete Bericht, der, dem Vernehmen nach, den Belgiern nicht ging lauter, is dur einen Courier an die Konferenz in London gejandt worden. Der Courier äußert: „Ungeachtet der Anstrengungen des Hercn Ch. Rogier, der sich zweimal an Ort uno Stelle begeden hat, ist der Waffenstillstand noth nir völlig zu Srcande gefommen, was der Zögerung des

¿General Mellinet zuzuschreiben ist. Lord Ponsonby, der viel

leicht durch die Vermehrung unjerer Schwierigkeiten beson- dere Juteressen begünstigen will, hat, wie es heißt, auf die BDiottuung unserer Küsteu und die Schließung der Schelde an- getragen,‘ z Antwerpen, 22. Febr, Das Kessels’ sche Artillerie- Corps ist aufgelöst worden, und die Offiziere desselben sind in die Linie eingetreten. Kessels Prozeß wird vor dem obersten Militair-Gerichte in Brüssel geführt; hier in Antwerpen ist kürzlich eine Jnstrüction in dieser Sache aufgenommen worden.

P o l’ e-n.

Die Königsberger Zeitung vom 24. Febr. enthält Folgendes: „Die von der Polnisch - Preußischen Gränze durch Briefe hier verbreiteten Nachrichten siad so widerspre- chend, als unzuverläsjig. Jun Neidenburg wollte man am 16. (Mittwöchs) von früh Morgens bis zum Abend. eine Ka- nonade gehört haben. Nach andern Nachrichten wäre der Polnische linke Flügel am 13. Febr. bei Bialla (?) von den Russischen Truppen zurückgedrängt und am 15. Febr. der rechte Flâgel der Polen ebenfalls angegriffen und der Uebere - macht’ gewichen. Den Aussagen der Reisenden zufolge, wäre das Hauptquartier des Kaiserl. Russischen Ober - Bes fehlshabers noch in Pultusf und die Hauptmacht von Pul- tusf bis Siedlce aufgestellt. Gleichzeitig wäre ein starkes Trup- pen-Corps von Lublin im Anmarsch, und ein zweites Corps, meist Kavallerie und -Jyfanterle, dránge über Plock nah Warschau. vor, und so würde, wenn die Hindernisse (das Passiren der Flüsse) beseitigt sind, ' von drei Seiten her der Angriff auf Warschau erfolgen. Der . Zweck des tapferen Russischen Heerführers- ist nicht zu verkennen. Es ist wahrscheinlih, daß nur auf diese Weise den Bürgern Warschau's die. shône Stadt erhalten werden kônne, und so dürfte, wenn das shwache Eis der Weichsel niht den Ope- rationen hinderlih wird, die Hauptstadt Polens von allen Seiten zugleih eingeschlossen werden, ohue daß die Haupt- Armee, von Sielnec vordringend, nôthig hätte, Zeit und Blut an der Eroberung der stark befestigten Festung Praga zu verlieren. Man muß gestehen, daß der Plan, wenn auch auf die große Truppen-Macht des Russischen Heeres berechs net, dennoch fühn ist! ( :

Der geuannten Zeitung zufolae, soll die zweite Kolonne der Kaiserl. Russijschen Garde, unter demn Befehle