1831 / 66 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 07 Mar 1831 18:00:01 GMT) scan diff

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sungswort aller Parteien; Regiert und zeigt Kraft! rufen alle Parteien den Regierenden zu. Das Alles ist {hn ge- sagt; wenn aber Ordnung herr}chen soll, muß man sich der Ordnung unterwerfen, wenn regiert werden soll, muß man sich nicht täglich bemühen, Alles, was zur Regierung gehdèt, zn untergraben, wenn die Regierung Kraft zei- gen soll, wie Jhr verlangt, muß man ihre Wirksamkeit nicht durch allerhand Auslegungen zu lähmen suchen. Wenn Jhr die Monarchie wollt, so müßt Jhr derselben die Attri- bute der Verehrung lassen. Comeutirt daher nicht spôttisch die Worte des Monarchen, fagt niht unaufhörlich, daß er das Werk Eurer Hände sey, verbürgert ihn nit zu sehr, damit Ihr, wenn Jhr eines Tages einen König sucht, nicht bloß einen Bürger findet.“

“- Der für die Bevormundung der Kinder des Fürsten v. Polignac niedergeseßte Familien - Rath, aus dem Grafen Melchior v. Polignac, Bruder des Verurtheilten, dem Her- zoge v.- Grammont, Schwager desselben, dem Grafen v. Otglandes, dem Vicomte v. Martignac, dem Advokaten Mandaroux : Vertamy und dem Manufaktur - Besitzer Herrn Barbet bestehend, versammelte sich vor einigen Tagen und ernannte den Grafen M. Balthasar zum Haupt-Vormunde, Herrn Mandaroux-Vertamy zum Neben-Vormunde der Kin- der erster, und Herrn Barbet zum Neben - Vormunde der Kinder zweiter Ehe; die Vormundschaft über leßtere- steht geseßlih der Fürstin v. Polignac zu.

Dex Sohn des Herzogs von Mortemartt ist aus der Kriegsschule von .St. Cyr enlasseu worden, weil er sich un- ter den. Zöglingen befand; die am l4ten d. M. der Todten- feter für den Herzog v. Berry in der Kirche St. Germain l’Auxerrois beiwohnten.

“* Herr Horaz Vernet ‘erklärt in einem Schreiben an den

Minister des FJnnern das Gerücht, daß die Pensionaire der Französischen Maker - Akademie zu Nom an den dortigen Unruhen Theil genommen hätten, für Ungegründet,

Die Regierung hat Befehl ertheilt, die auf Franzésischem Gebiete an der Savoytschen Gränze versammelten Piemon- tesischen und auderen Jtaliänischen Flüchtlinge zu- entwaffnen.

Der Redacteur ‘der Quotidienne is auf den ‘9, März vor die Jury geladen worden, um über die Thatsachen, die ihm wegen dreier in den Nummern vom 7ren, 9ten und 10. Januar erschienener Artikel schuldgegeben werden, -vct- nommen zu werden: - /

Ned etl an: de;

Aus dem Haag, 1. März. Neuerdings sind Berichte vom General Dibbets aus Mastricht bis zum-24. Febr. ein- gegangen. Es geht daraus hervor, daß-den Versicherungen des Generals Daine wegen Eröffnung einer freien Commu- nication mit Achen und Eindheven keinesweges schon nachge- fommen worden. Vielmehr ist am Mittwoch d. 23. Febr. das Gehöfte Schaan vorn Feindè wieder besebt, worden, der die Landleute, die - sich“ mit Levensmitteln nah der Festung

begeben wollten, nach wie vor beraubt hat. Am-23. Abends |

zeigten. sich “die Beigier auch wieder in Smineèrmaas, und zwar: jo nahe an’ der skrädtischen Barrière, daß diè: Bejaßung ge- nôthigt. war, Feuer- auf sie zu geben. General Dibbets- hat

darüber in einem Antwort-Schreiben an General Daine Be--

E geführt und erklärt, daß ‘unter- solchen Umständen all

d C und: Sbvldaten, die si der-Festung genähert,“ s

bétrunfen gewesen. Ungeachtet nun Swmeermaas und: La-

_nafen “darauf wieder geräumt worden seyn sollen, / hat doh- der Lieutenant. Zehéelein,- der die lelte- Depefche-aus Mastricht

mithahwm, bei dem “Belgischen Vbrposten“ von Riemst einem überaus unfreundlichen Empfang gefunden.

Unsere - Zeitungen ‘enthaltén die Danksagung ‘des Obèr-- Stabs- Arztes | der Citadelle von- Antwerpen, wo aus nich-:

reren Distrikten“ Hollands- freiwillige, / meistens von Damen

herrührende, Geschenke, bestehend aus Früchten, Weinen und: anderen: Labsalen “für die Kranken und Rekonvalescenten- der -

Citádelle angefommen sind.

“Brüssel, 1. März, Auch“ gestértr präsidirte- wieder. Hr: Destouvelles im Kongresse, wo von Hrn. Ra ékem der Vot f enag-geniaihe wurde, das“ im bürgerlichen Geseubuche-

| erbot der Eheu zwischen Schwägern und-Schwä--- gerinnen- der ‘Art zu modificiren;, daß die Regierung aus be-- Weg ichen Gründen die nöthige Dispensation soll“ ertheilen

nnen. Dieser Vorfchlag. wurde- von- 94 gegen-9 Stimmen--

bestehende

angenommen. At der Tie D E war- das «Gese6 úbet

die erhöhte Abvage von ausländischen Artikel“ angenommen rvurden.

es Korrefpondiren rit ihm ganz úberflúfsig wäre. Von- rieb General Dibbets, sie seyen- wie gewöhnlich -

isen, dessen fünf: erste: Vorgesteva verfügten sil der Präsident* und die Räthe-

des Rechnungshofes zum Regenten, um ihm ihre Glückwün- sche zu seiner Erwählung abzustattenz der Regent dankte- ihnen in gemessenen Ausdrücken. Derselbe: wird an jedem Sonnabend, die Minister aber jeder an einem andern Tage der Woche, öffentliche Audienz ertheilen. -

Aus Belgien, 15. Febr. (Bemerkungen eines

Deutschen Reisenden.) Die traurigen Folgen, welche die z

Belgische Revolution auf alle Quellen des Handels und. Ge- werbes geäußert hat, zeigen sich úberall und werden auch von allen rechtlichen Leuten hier im Lande" anerkannt. Viele, die wohl anfangs von ihren Meinungen irre geleitet seyn mochten, fônnen doch jeßt nicht umhin, das Unheil und den vielleicht unerseßlichen Schaden, der. dem Lande zugefügt wor- den ist, einzusehen und zu beklagen. Es gesellt sich dazu -als das Charakteristishe, was dem Reisenden in Belgien ‘jest auffällt, eine große Furcht aller Recitlichen vor den uiederen Volksklassen , deren Plünderungen und Excessen wohl hier und da gesteuert worden ist, deren wicberholter Ausbruch aber jeden Augenbli gefürchtet wird, ohne daß die höheren Stände die Entschlossenheit zu haben scheinen, sich dem Pöbel und seinen etwanigen tolifühnen Häuptern kräftig zu -widerstbenz gewöhnlich sucht man diese vielmezr mit der. größten Aengst- lichkeit durch Nachgeben und Schincichelelen immer zu be- schwichtigen. Zwei Brüsseler Kaufleute, die auf der Diligence während der ganzen Neise vou Paris bis zur Belgischen Gränze die traurige Lag? ihres Vaterlandes unter seinen. jebigen unverständigen Führern im Gegensaß zu dem wohi- thätigen Wirkem der früheren Niederländischen Regierung

geschildert hatten, baten ängstlich, ale wir uus dek Belgischen“

Gränze näherten," doch“ ja nichts von ihren Neden in Brús- sel zu erwähnen. Die NRohheit und Ungezogénheit, mit wel- cher sich die geringeren Klassen gegen die höheren: benchmen, ist Úberall in Belgier auffallend, so wie die dagegen bewie- sene Langmuth und Geduld: der Leßteren. Deutlich zu bez merfen' ist der Unterichled zwischen den Wallonisch -und-Fran- zósisch und den Flamändisch oder Brabantisch redenden- Belz giern, und es fällt auf, roie diéser. Name eigentlich Bestandes theile zweier ganz verschiedener Völker bezeichnet. Jm Henne-

gau und dem Französisch redenden Theile von Súd -Bra--

bant äußert sich Úberall die Vorliebe für-Frankreich und der Wunsch einer Vereinigung. mit diesem Lande, worin: man das einzige Rettungsmittel aus der "jeßigen bedrücften Lage er- blicfte. Aber schon in Hall, in welcher Gegend die. Flamän- dische Sprache anfängt, ändert sich dies, und ich habe. ùord- wärts solche Wünsche nicht mehr aussprechen hören. —- Aeus- ßerlich schien eine Art von: Gesebmäßigkeit zurückgekehrt zu

| seyn. Douánen und Barrièren rourden wie vormals verwalz

tet und geachtet, Freiheitsbäume (die ich in: Fränkreich- nir- gends bemerft hatte) waren in allen Ortschaften aufgepflätizt,. in mancher zwei neben einander: Das Steinkohlen-Berg- werk Hornu, zwischen: Valenciennes und. Mons, dessen ‘herr-! liche, von der Niederländischen Regieruug ini prachtvollen Ge-

bäuden gegründete, Anlagen:von den Empörer verwüstet und: dessen Mafchinen zerstört- worden waren, bot: einen traurigen: :

Anblick dar ; an einzelnen: Stellen -dieser Anstalt schien indess sen die Arbeit- wieder: begonnen zu haben. Jun den kleinerew:

Städten Soigkies, Brâme le Comte und Hall hôrte man. aus? den Wirthshäuférn lärmendes Geschrei und Absingen: von soge--

nannten patriotischen Liéderm. Jn Brüssel isk äußerlich Alles-tu- hig und scheint einen gesebmäßigen Gang: zu gehen. Es herrscht: aberdabet dié größte: Niedérgeschlagenheit und: Bangigkeit. Die: ntfernung des Höôfes und der! Regierungs - Behörden, die Ah-

reise dèr- zahlreichen- Fremden - die Brüssel bewohnten, uud

worunter allein 5 —60900“ Engländer - gerechnet: wurden, die: Auswanderung: vielek* reichen Kaufleute und: Eigenthümer, die Furcht vor noch bevorstehenden: Uebeln: verbreiten: eine-

allgemeine Stockung alles Handels und Gewerbes. - Dazu: habén - die Einwohner. länge Zeit: hindurch- eine: Anzahl Freie willigen- und- Féelcorps- unterhalten: müssen, die: 10,000 Mantz: und-‘zuleßt, als Mehrere sich: wieder nach? Hause begeben:- hatten, noch ‘7,000: Mann betragen haben ‘solle, welché Allee

Quartier , reichliche Befdstigung und dazu täglich 25 Cents erhiélten. Eudlich- ist es der Stadt gelungen, diese! besehwer-

liéheu- Gäste zu vermögen-, sich uach. der: Gräûze von .Norde" Brabant: und: dér Gegend ‘von- Mastricht ‘zu bégebén, wo. sié nun die Bauern drúcéen. Das Bedauern über dié Rez- volution? zeigt- sich ‘úberall und darf sich:-nur’ vor: den: wenigen:

dreisten Schreiern nicht recht: laut: äußern. Die Rückéehr der Niederländischen Négierung: scheint zwar wohl uicht! gewünscht zu-werden, da- die Meisten: sich selbst dafür zu: sehr: komprdos mittirt- glauben; für den Prinzen: von Oranien * sprechen sich“ aber noch: viele Stimmen- aus, und wenn sie es auch nicht

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Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung X 66. E e O E

ganz laut zu thun wagen, so hört man doch sehr häufig, halb tadelnd, halb bisligend erwähnen, daß dieser Prinz noch eine zahlreiche Partei habe, und daß in Gent, wie in ganz Flandern, in Antwerpen u. \. w. Alles für ihn gestimmt sey. Obgleich Brüssel in dem Theile der Niederlande liegt, wo das Flamändische Landessprache ist, so wird doch in der ganzen Oberstadt, wie von allen Gebildeten, das Französische vorzugs- weise gesprochen, und eine Vorliebe für Frankreich ist un- vetfennbar; jedoch wird hier fein Wunsch zur Vereinigung gehört, da sie wohl einsehen, daß alsdann, bei dem Verlust aller Hoffnung, wieder Hauptstadt zu werden, der Verfall der

“Stadt immer fortschreiten müßte. Die Celebrität der einzel-

nen Volfsführer scheint rasch zu vergehen.“ Von de Potter wurde wenig und nur aus Erinnerungen gesprochen; von van Halen habe ich nicht einmal erfahren fônnen, wo er sich jeßt aufhält; über van de Weyer äußerte man sich verächtlich ; Nogier wurde dagegen als ein zwar noch junger, aber ausge- zeihnceter Mann erwähnt; Stassart soll bei den Französisch Gesinnten, Robiano bei der Geistlichkeit viel gelten; über Graf Merode wurde mit Achtung gesprohen. Von den Generalen scheint feiner eine überwiegende Popularität und großes Ansehen zu besiben. Jn den Aeußerungen über die diplomatischen Verhandlungen herrsht eine große Unver- schäâmtheit und bei den Besseren wenigstens eine gewaltige Unwissenheit und eine ungeheure Uebershäßung ihrer eigenen Wichtigkeit. Auch über die damit verbundene Luxemburger Streitfrage hört man Aeußerungen von großem Uebermuth. Manche schienen jedocch in dieser Hinsicht nachgiebigere Maaß- regeln zu wünschen, als das provisorische Gouvernement bis jeót verfügt hat. Der Umstand, daß die - Einwohner von Bouillon in einer Petition an den Kongreß zu beweisen suchten, daß sie nicht zum Großherzogthum Luxemburg ge- hôrten, schien zu zeigen, daß man seiner Sache nicht so ganz gewiß sey. Die Einwohner des Distrikts Marche suchen ebenfalls neue Beweisgründe hervor, daß sle nicht zu Luxemburg gehören, und stüßen sich darauf, daß dieser Distrift in den Jahren 1814 und 1815 noch zur Provinz Lüttich gehörte und erst später durch ein. Königl. Nieder- lándishes Dekret zum Großherzogthum geschlagen wurde. Die Vergnügungs - Oerter in Brüssel sind meist leer; Alles erscheint still und traurig. Die zahlreich ausgehängten Karri- katuren, so entseblich frech und abgeschmacft sie sind, schei- nen hier mehr Beifall zu finden, als in Paris. Die Geist- lichkeit steht in großem Anschen, und die Französisch - revolu-

‘tionuaire Partei muß aus Furcht vor dem Volk ihre wahre

Meinung in dieser Hinsicht wohl etwas verdecken. Die Kir- chen sieht man häufig besucht und, auch wenn nicht Gottes-

dienst ist, Offiziere und Soldaten, National- Gardisten und

Bürger darin fnieen und beten. Jn Antwerpen is die ‘Niedergeschlagenheit noch größer, als in Brüssel, auch sind die erlittenen Verluste bedeutender. Man trägt sich wohl noch hin und wieder mit shmeichelnden Gerüchten, daß Autwerpen zu einem Freihafen erklärt werden solle u. \. w., aber Jeder erfennt, daß der jeßt zerstôrte Flor so bald nicht wiederfkeh- ren wird, und ist voll banger Paiae für die Zukunft. Die

reisten Kaufleute sind nach Deutschland, Frankreich, Eng-

land oder selbst Holland geflüchtet. Einige Journale hier und in Gent haben den Muth, ihren Unwillen ziemlich dreist auszusprechen, da sie durch die dffentlihe Meinung aller rechtlichen Leute in ihren Städten. und die. unwidersprechlich

traurigen faigen, welche die Revolution für dieselben gehabt

hat, unterstüßt werden. Der Pöbel: jedoch: scheint bis jebt noch - ein Vergnügen daran zu finden, gewissermaßen den Herrn zu spielen. Eine Hauptsorge der Bürger und Kauf- leute ist die für den Unterhalt der vielen nahrungslos gewor- denen Arbeiter. Mehrere werden zur Aufräumung der duxch das Bombardement zertrümmerten Gebäude gebraucht. Ein Paar Tausend sind von den Kaufleuten in Sold genom- men worden, um ihre Waaren-Lager zu bewachen, die sonst vielleicht Gefahr. laufen würden, von denselben Leuten, welche

Jeßt für ihre Sicherheit bezahlt sind, ge u werden.

Eine große Besorgniß für die Zukunst giebt nicht bloß die Schwierigkeit, bei wieder eintretendem Friedenozu and alle diese Leute zu beschäftigen, ondern auch der Umstand, daß Fe nunmehr, an eine umhertreibende Lebeusart gewöhnt,

Thwerlich wieder zur Arbeit Lust finden werdon. So wie man zwischen St. Trond und Lüttich wieder in das Gebiet

der Französisch - Wallonischen Sprache trite, spricht sich der

Wunsch einer Vereinigung mit Frankreich immer lebhafter

aus. In Lüttich hatte am 2. Jan. ein Mensch eine Fahne mit den Französischen drei Farben herumgetragen, nur irr- thumlich auf Art der Holländischen Flagge gestellt; er war arretirt worden, wie es hieß, unter dem Vorwande, die Hol- ländische Fahne herumgetragen zu haben, was gewiß die Ab- sicht nicht war. Jn Verviers und der Umgegend ist schon mehr- mals der Versuch gemacht worden , die Französische Fahne

aufzupflanzen; die Französischen Farben an Kekarden und

Bändern in den Knopflöchern werden dort ungescheut getra- gen. Die in jener Gegend amtlich aufgepflanzte Fahne ist vierfarbig, die 3 Französischen Farben und gelb dazu, welches die alte Fahne des Pays de Franchimont ist. Petitionen zur Vereinigung mit Frankreich sind aus allen diesen ECe- genden häufig an den Kongreß eingereiht worden, jedoch bekanntlich unbeachtet geblieben.

V eut Glan d;

Dresden, 1, März. Das heute an die Landstände erlassene Defret, den Entwurf der Verfassungs - Urkunde fär das Königreich Sachsen betreffend, enthält Folgendes: Se. Majestät der König und So. Königl. Hoheit der Prinz Mit- regent haben die Stände (Prälaten, Grafen und Herren, die von der Ritterschaft und Städten) auf heute zur Wie- dereröffaung der unter dem 8. Juli v. J. vertagten Landes- Versammlung berufen, um sich mit ihnen hauptsächlich über elne zeitgemäße Abänderung der Landes - Verfassung und Re- präsentation zu berathen. Den von den Ständen diesfalls ]hon früher gemachten Anträgen hatte der König bisher Anstand gegeben, weil Er in den von dem verewigten Könige über ein halbes Jahrhundert hindurch beobah- teten Grundsäßen die hinreichende Ueberzeugung gefun- den, daß Er, diese Grundsäße ferner befolgend, auch ohne Veränderung der bisherigen Verfassung, seinen Unter- thanen den Segen der vorigen Regierung zu erhalten und sie ferner zu beglücfen im Stande seyn werde. Seit der Annah-- me Tes Prinzen Friedrih August Königl. Hoheit zum Mitre- genten aber haben Se. Maj., in Uebereinstimmung mit Demsel- ben, den in den früheren Vorstellungen der Stände enthaltenen Ausdrucck des allgemeinen Wun sches einer zeitgemäßen, auf Re- präsentation des Volkes gegründeten und den in andern Deut- schen Bundesstaaten vorangegangenen Beispielen sich anschlie- genden Verfassung nochmals erwogen und Beiderseits sich entschlossen, zur Begründung einer Jhrem Volke zu gebenden Verfassung Jhren Ständen die Hand zu bieten. Jndeß, ein- gedenk der Bestimmungen der Deutschen Bundesgesebe und der von Ihren Vorfahren und von Jhnen Selbst ertheilten Versi- cherungen, wollen Se. Majestär und Se. Königl. Hoheit die in Jhren Landen bestehende landständische Verfassung auf ver- fassungsmäßigem Wege, durch Uebereinkunft mit den jeßt an- wesenden Ständen, abändern , wobei Jhnen die patriotische Gesinnung der Stände selbst die Hoffnung einer baldigen Uebereinkunfe verbürgt. Ueber den Juhalt des „Entwurfs einer Verfassungs - Urkunde für das Königreih Sachsen,‘/ nebst dazu gehörigen Beifugen, drückt sih das Allerhöchste Dekret so aus: „Höchstdieselben wollen wichtige Regierungs- rechte, deren alleinige, von ständischer Einwilligung unabhän- gige Ausübung den Regenten Sachsens. bisher verfassungs- mäßig zugestanden hat, freiwillig den Bes: FÄnfungen einer den Bed fnissen der heutigen Zeit angemessenen Verfassung unterwerfen. le wollen das in der Landès-Verfassung ber gründete uad von Jhren Vorfahren. ererbte Recht, über das Kammer- Vermögen und alle fiskalische Einnahmen , welche nicht auf ständischer Bewilligung beruhen, ohne davon L bende Rechenschaft zu verfügen, gegen Festseßung einer Civil Liste und der übrigen hausgeseblichen Gebührnisse für die Mi der Jhres Hauses, aufgeben und eine völlige Vereinigung Jhre| zur Hauptkasse geflossenen Einkünfte, so wie aller anderen fiskali- hen Einnahmen und Kassen, míc_ denjenigen E ben und Kassen, welche bisher der abgesonderten ständischen Steuerverwaltung angehörten, eintreten lassen.// Die Bei- lagen enthalten die dermaligen Etats der Finanz- und Steuer- Einnahmen und Ausgaben. ;

Ferner sagt das Dekret, daß Se. Majestät und Se. Königl... Hoheit der Landschaft das von dem Könige und dem Pri jen Mitregenten in Uebereinstimmung mit den übrigen M eaen. des Königl. Hauses zu err e Haus- geseß zur Einsicht vorlegen lassen werden, welches. über die außer dex Civilliste vorbehaltenen Gebühruisse der Mitglieder der Königl. Familie Bestimmungen enthalten soll.

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