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Demarcçay verlangte, daß man die Berathung über die Zahl - der Deputirten so lange ausseße, bis die Kommission die neuerdings eingereichten Amendèments geprüft habe. ‘Der Minister des Jnnern theilte diese Ansicht ; ‘ es sey noth-
. wendig, meinte er, daß man- sich erst über das Princip einige,
bevor man über die Anwendung. desselben berathschlage , und u diesem Behufe müßten alle amendementsweise in Vor- chlag gebrahte Systeme, sey es nun, daß sie sich auf die Einwohner-Zahl, oder auf den Steuer-Beitrag, oder auf den Gebiets-Umfang gründeten, zuvor in Erwägung gezogen wer- den. Hr. Odilon-Barrot war der Meinung, daß es besser sey, die Deputirten nah den verschiedenen Departe- ments, als nah den einzelnen Bezirken, wählen zu lassen, damit das allgemeine Juteresse nicht über den örtlichen Jn- teressen allzu sehr vernachlässigt werde; um dem Wahl-Körper die erfordetliche Kraft zu geben, sey es nothwendig, daß eine nam- hafte Anzahl von Wählern zusammentrete; nur fo lasse sich von diesen leßteren jener Eifer und NachdruE erwarten, welche großen Versammlungen immer eigen wären. Hr. v. Vatimesnil hob die Nachtheile einer Deputirten - Wahl nach den verschiedenen Departements hervor. Als einen Haupt - Uebelstand bezeichnete er, daß die Wähler alsdann in mehreren Departements , die 5, 6 bis 8 Deputirte in die Kammer zu schicken hätten, eben so viele Namen auf ihren Stimmzettel schreiben müßten, woraus sih, in Folge des Einflusses, der bei einer so großen Masse von Wählèrn so leicht auf sie auszuüben sey, oftmals eine seltsame Combina- tion: hinsichtlih der in Vorschlag gebrachten Kandidaten er- ebe, so daß z. B. derselbe Kandidat, der bei dex ersien Ab- immung die relative Majorität habe, bei der zweiten nur noch wenige Stimmen erhalte; die Zusammenziehung al- ler Wähler in ein einziges Wahl - Kollegium biete sonach den entschiedenen Nachtheil dar , daß die gewählten Deputir- ten -nicht immer der freie Ausdruck des Wunsches der Ma- jorität wären. — Die ‘Versammlung beschloß, die Fortseßung ihrer Berathung über diesen wichtigen Theil des Geseßes bis
m folgenden Tage auszuseßen, uni der “Kommission die Bit zu lassen, die in Vorschlag gebrachten neuen Amende: ments zuvor gehörig zu prüfen. Die Sißung wurde- um 5x Uhr aufgehoben.
Paris, 2. Márz. Der Königl. Preußische Gesandte, Baron v. Werther, ingleichen der Graf v. Celles hatten gestern die Ehre, mit dem Könige und der Königl. Familie zu speisen.
“Der Polizei Práfeft hat an die Polizei - Kommissarien der verschledenen Vierte! der Hauptstadt unterm 28fsten vor. M. folgende Pröclamation erlassen : „Mein Herr! Obgleich in diesem Augenblicke die dffentliche Ruhe durch Nichts be- dreht wird, so lassen mih dennoh mehrere mir zugefkommene Anzeigen befürchten, daß Feinde der Ordnung bie Noth, in
der sich die arbeitende Klasse befindet, benußen wollen, um-
neue Unruhen anzustiften. Jch fordere Sie demzufolge auf, ber das ÎJhrer Sorgfalt anvertraute Stadtviertel die thä- tigste Wachsamfkei: auszuüben. Sobald Sie Volkshaufen bemerken , lassen Sie Jhre Stimme vernehmen und versu- chen, dieselben auf dem Wege ‘der Ueberredung zu zer- streuen. Machen. Sie den irregeführten Leuten begreiflich, daß die Zusammenrottungen die Haupr- Ursache des jeßigen Stillstandes der Geschäfte sind, und daß die Orduung das sih@&ste Mittel zur Wiederbelebung des Handels ist. Wenn, ungeächtet Jhrer Ermahnungen, die Voltshaufen so zahlreich
werden „ daß sle das amtliche Einschreiten der Behörden nöô-
thig machen, so verabreden Sie sih mit Jhren- Amtsgenos- auf der Mairie bleibt, um “im Nothfalle- jedesmal, wenn die National Garde ausrüdt;, den Detachements derjelben über- all, wo die öffentliche Ruhe bedroht ist, vorangehen zu föôn- nen. Dort ermahnen Sie aufs neue die Haufen, aus ein- ander zu gehen, und wenn ste. sich ‘dennoch weigern, so- lassen Sie mit der“ gehörigen ‘Festigkeit die drei vorgeschriebenen Aufforderungeu an dieselben ergehen, um die Anwendung der Gewalt geseßlih zu berechtigen, Sie werden , mein Herr, die thätigste Wachsamkeit mit weiser Festigkeit zu vereinigen wissen. Es is Zeit, diesen Unruhen ; welche ein allgemeines Mißbehagen unterhalten ,- ein Ziel zu seßen und den Ruhe- stôrern aller Klassen zu zeigen, daß die Regierung fest ent- \ch{lossen ist, die strafbaren Umtriebe ‘derselben zu unterdrücken und zu bestrafen. Empfangen Sie u. s. wo. Vivien.“ Fn der. Nacht vom 26sten auf den 27sten v, M. hat die Polizei zwei Jndividuen verhaftet, welche lithographirte Anschlag-Zettel an die Straßen-Ecken anhefteten; auf diesen
* sen aus. dem Beziple, dergestalt, daß Einer von Jhnen stets
Zetreln war angezeigt , daß am 5, März die Gefängnisse Lä
Force und Ste. Pelagie erbrochen - und die Gefangenen be- freit werden sollten, ;
Im Journal-du Commerce liest man: „Heute hieß es , daß- aus Marseille schlechte Nachrichten eingegangen wä- ren, und daß dort die Karlisten zu Besorgnissen Anlaß gäben. Wir können nach -den mit der leßten Post eingegangenen Briefen versichern, daß die dortige National-Garde im Stande ist, jeden Versuch, die Ruhe zu stôren, zu unterdrücken. Aber eben so, wie man- in Parés úber Marseille. Unruhen zu: er- regen suedt, schildert - man in Marseille Rouen als von Feuer
und Schwert -verwüstet ; dasselbe fagt man in Lyon von Bot'-
deaux und in Bordeaux von Toulouse und Lille. Es ist der Plan unserer politischen Gegner , das Land in einem fieber- patt Zustande zu erhalten, der alle Geschäfte in Stocken ringt. ‘
Das Journal des Débats schreibt aus Lyon vom-
26. Februar : „, Mehrere hundert Jndividuen waren hier an- geworben worden, um einen Aufstand in Savoyen zu evrre- gen. Die Wachsamkeit der Behörden täuschend , war es ih- nen gelungen , aus der Stadt zu -fommen und die Richtung nach Meximieux zu nehmen. -Der Haufe bestand aus 4- bis 500 Mann, welche die Uniform der National-Garde trugen und 8—10 schlehte Gewehre bei sich hatten. Ein Gendar- merie- Detachement und Linien-Truppen zogen zu ihrer Ver- folgung aus, und der Haufe wurde. in Meximieux gänzlirh zerstreut ; ein großer Theil der Arbeiter, die dazu gehört hat- ten, ist bereits nach Lyon zurückgekehrt. Der Unter-Befehls6- haber dieses Haufens , Mollard- Lefevre, ist verhaftet ; ‘der Ober-Befehlshaber des Unternehmens, General Regis, hatte Lyon vor mehreren Tagen verlasseu. Von Seiten der hiesi- gen Präfektur is folgende Proclamation erlassen worden :
77 ¿Einwohner von Lyon! Einige Versuche zu Anwerbungen
sind unter Euch gemacht worden. Leute, die Jhr in ihrem Unglück aufgenommen - habt, und ‘die bei Euch eine! Freistätte fanden, die das Vaterland ihnen versagte, haben das Recht der Gastfreundschaft gemißbraucht, indem sie Einige von Eucp zu Schritten verleiteten , deren Zweck es ist, Frankreich in Kriegszustand mit seinen Nächbarn und vielleiht mit ganz Europa zu versetzen. Die Regierung- Ludwig Philipps „ die das heilige Recht der Nicht-Einmischung -achtet, wie sie deme selben ¿n Bezug auf sich selbst und- aufdie anderen Natioe- nen Achtung verschafst , kann nicht dulden, daß auf ihrem Gebiete Corps oder Banden organisirt werden, um die Grän- zen mit -bewaf}neter Hand zu überschreiten. Die Fremden, die sich in Frankreich niedergelassen haben, wis}en, daß fie, wie die Franzosen, den allgemeinen Polizei- und Sicherßheits- Geseßen unterworfen sind und den schwersten Strafen un- terliegen , wenn ste sich feindlicher Handlungen schuldig mae hen, die den Staat einer- Kriegs - Erklärung ausseßen könn- ten. Eben so wissen sie; daß das Geseß diejenigen, welche Truppen ohne Autorifation“ ausgehoben und angeworben ha-
ben, mit dem Tode bestraft. Gegen die Urheber der statte
gefundenen Anwerbuangen sind gerichtliche Verfolgungen ein- geleitet; die Gerechtigkeit wird sie erreihen. Die National- Garde und die Linien-Truppen haben den Befehl erhalten, alle Haufetz, die ihre Richtung nach der Gränze nehmen, zw zerstreuen und zu verhaften. Lyoneser! verschließt Euer ohr treulosen Einflüsterungen , an denen die ewigen Feinde unse- rer Ruhe Gefallen finden u. st. w.///‘‘ — Dem Messager des Chambres zufolge sind auch die Piemontesischetz Fiüchtlinge auf Befehl der Regierung an der Gränze zer- streut worden, nichtsdestoweniger aber Einige derselben in: Savoyen ‘eingedrungen. i
Das Journal de Paris enthält folgende Angabew über die Anzahl der Französischen Minister, die seit 1789 in den verschiéèdenen Departements“ auf einander gefolgt sind= Minister des Krieges 40, des Jnnern 35, der auswärtigew Angelegenheiten 40, der Justiz 25, der Marine 25, der Fils nanzen 23, des “öffentlichen Schaßes 2, der allgemeinen Pos
lizei 15, des-Kultus und des dffentlichen Unterrichts 10, .des - Handels 2, des Königl, Hauses 5, der öffentlichen Baus - ten 1; zusammen 223 Minister. Unter dieser. Zahl befinden - sich freilich viele unbekannte Namen und manche, die nur -
furze Zeit ihrem Departement vorstanden; z. B.“ Lenoir La-
roçche, der nur 20 Tage Polizei-Minister, Mourgues, der nur’ 5 Tage Minister des--Junern, Milet- Mureau und Dumous
riez, die nur 5 und 4 -Tagé Kriegs - Minister waren. ‘Am längsten hielten sich auf ihrem Posten: Gaudin, Mollien,
Dejean und Fouché. Der Leßtere war viermal: Polizei z Mie’
nister. A H Die Regierung beabsichtigt , einen Studien - Jnspektor nah den Westindischen Juseln zu senden, um den Unter-
riá,r’ der uunm hr zum Genuß der bürgerlichen Rechte gé- -
fommenen farbigen Einwohner, für die bisher wenig oder
Beilage
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Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung X 69. - | , / j
gar: nihts geschehen war , zu verbessern. Es sollen in den Kolonieen Schulen des gegenseitigen- Unterrichtes gestiftet und in diesen Lesen, Schreiben, Rechnen, Grammatik und Zeich- nen gelehrt roerden.
Großbritanien und Jrland,
London, 2. März. Am 26sten v. M. famen J. J. Majestäten in Windsor an, wo sie von-den Einwohnern auf das herzliche bewillfklommnet wurden.
J. F. Majestäten haben beschlossen, die beiden National- Theater abwechselnd alle 10 oder 14 Tage, und in eini- gen: Tagen das sogenannte Königs - Theater in vollem Staat zu besuchen, eine Ehre, die diesem Theater seit mehr als 30 Jahren nicht wlederfahren ist.
Im Globe heißt es: „Die Krisis der Reform rückt heran. Das Haus der Gemeinen ward in der leßten Zeit mit Bittschriften überhäuft; die Zahl der Bittsteller ist jedoch unbedeutend im Vergleich mit der Zahl derer, die, mit dem nämlichen Wunsch nach Reform, in vollem Vertrauen das Resultat der bevorstehenden Verhandlungen abwarten und ihre Hoffnung nicht auf den Einfluß der Bittsteller, sondern auf die starfe Hand politischer Nothwendigkeit und auf den ge- woaltigen Strom der Ereignisse stüßen. Wir hören von Jn- triguen — von Combinationen gegen. die Reform; Combina- tionen jedoch , dffentliche oder Geb hüntertreiben , würden eine gleiche Wirkung haben „- als eine Combînation: vou Fischen, um den Lauf der Themse zu verándern — und: nicht mehr. Ein heute -: vorgeschla- gener Plan mag zurückgewiesen werden, nicht durch den Einfluß der Gegner einer Reform, sondern weil er den Wünschen und Erwartungen seiner / Freunde nicht ent- -sprichtz: Reform aber, und zwar œeine. baldige, ist gewiß, wie einer unserer Korrespondenten ganz richtig: bemerkt. — Die ‘Veränderung hat stattgefunden , sle muß nur noch re- gistrirt- werden. Schon eine Sache an und fúr sich {Wst macht eine Reform unvermeidlih — die Ueberzeugung näm- lich ¿die si in Folge der Ereignisse allen Staatömännern aufgedrungen haben muß, daß ohne Reform fein Ministe- rium’ regieren fônne. Die leßte Verwaltung führte wenige Jahre hindurch cine. unsichere und schwache: Existenz — einige E erhielt sie sich durch die Schonung und Duldung der
reunde der Reform und wurde dann mit der größten Leich- tigkeit in demselben Augenblick gestürzt, als die Täuschung úber: ihre Absichten vershwand. Die dermaligen Minister stúben sih nur auf die Reform; — sie würden nicht im Amt zu bleiben wünschen, wenn sle sich hinsichtlich dieser Angelegenheit am Ende ‘überwunden sähen, und wenn sie auch zu bleiben wünschten , so fönnten sie es nicht. Sie wúrden die Shwächsten aller Schwachen seyn. Und wel- her Verein von Männern könnte ihnen nachfolgen ? Aus: welchen wirklich vorhandenen Materialien könnte ein Ministerium möglicher Weise gebildet werden? Die Tories alleîn — das heißt dée Anti-Reform Tories — würden dazu durchaus nicht geeignet seyn. Ein zusammengesebtes Ministerium von Gegnern und Freunden der Reform würde nur alle Staatsmänner immer mehr erniedrigen, so wie das Unterhaus, in dem sie siben; es würde nur den Anstren: gungen für eine Reform eine vermehrte ‘und keinesweges wúnschenswerthe Heftigkeit geben. Es ist indessen die Rede von- einer Opposition gegen Reform, wenn man das O ppo0- sition nennen kann, daß man einen Theil dessen bewilligt,
was: die Minister fordern, nämlih einigen: großen Städten |.
Repräsentanten giebt, und weiter ‘nichts. Das ist jeßt der allerthôrichste : Plan; die-Zeit dafür ist, wie es Jeder ein- sehen muß, vorüber; fein einziger Freund der Reform würde damit: zufrieden seyn. Die von deù großen Städten ge- lieferten :Parlamentsglieder. würden: eben so viele Hülfs- Sruppen zur Armee der Freunde der Reform seyn , die, gestärkt, durch die Nachgiebigkeit ihrer Gegner , den Kampf sogleich wieder beginnen würden. - Wir sprechen jebt von und ín einer den fommerziellen, fabrizirenden und ackerbau- treibenden Juteressen unbestreitbar günstigen Zeit, einer Zeit, wo hôhere Preise fúr Landes-Erzeugnisse, als die in den leb- ten Jahren gewöhnlichen, mit einer mehr als gewöhnlichen Leichtigkeit zusammentreffen, sie unter die-großen Massen der fabrizirenden Jndividuen zu vertheilen. Welcher kluge Staats- mann föônnte, auf den Grundsaß von Opposition gegen Re- en gestükt, ein Amt annehmen, ohne die moralische Gewiß- eit im Auge zu ‘haben , daß in einem nicht entfernten Zeit-
eime, um die Reform zu
punfte das große Schwungrad eine andere Wendung nehmen dürfte und daß er mit politischer Unzufriedenheit, auf das Höchste gesteigert durch bevorstehende Hungersnoth unter den Armen und durch Bankerotte unter den Reichen, zu käwpfen haben würde? Gewiß ist es besser, diese Angelegenheit in einer ruhigen und geeigneten Zeit zu Stande zu bringen, als sie bis auf eine andere Zeit’ des Elendes und der Aufregung zu verschieben.“ :
Im Morning-Herald heißt es: „An dem Tage, wo Lord Brougham seine vortrefsliche Rede über die im Kan- zelei Gerichtshofe herrschenden Mißbräuche - hielt , bemerkte man, daß der Herzog von Wellington zu den aufmerfsams\ten Zuhörern gehörie und am lautesten ‘den Angaben des Lord- kanzlers Beifall schenkte; man kann mithin billigerweijse nicht sagen, daß der Herzog gegen alle Reform sey.‘
— — London, 1. Márz. Was man auch úber das Benehmen des jetzigen Ministeriums in Bezug auf das Fi: natizwe}en sagen mag, und wie man auch darüber urtheile, daß es innerhalb. weniger Wochen-- ein halbes Dußend Vor- schläge gemachc und wieder zurückgenommen hat, o daß von seinem ganzen Finanzplan nichts úbrig blieb, als die-Abschaf- fung der Steinkohlen-Steuer, welche wirkli heute eingetre- ten ist — so müssen doch selbst dessen bitterste - Feinde den Werth seiner Dienste hinsichtlich. der schnellen S anher pol lung der Ruhe in- Englaad und der Dámpfung der O’Con- nellschen Aufregung in Jrland anerkennen, wobei auth nicht außer Acht zu lassen ist, daß dieser Erfolg ohne. militairische Exccution (einen einzigen Fall ausgenommen) und selbst mit sehr wenigen anderen Hinrichtungen, welche die Gerechtigkeit erheischte, erreiht worden ist. Wer noch einen Augenblick daran zweifela fonnte, daß O’Connell das Handwerk gelegt worden, der fonnte-es gestern Abend im Unterhause hôren, daß er es selbst war, der durch seine Freunde deu Vorschlag an die Regierung: machen ließ, daß er die Anti-Union wolle fallen lassen, weun sie den Prozeß gegen ihn nicht fortsesen wolle. Freilich suchte er den Schritt auf mancherleiweise zu beschdnigea und erhielt das Haus dadurch in immerwähren- dem Gelächter, während ein unglücklicher Zuhörer in der Gal- lerie seinen Unwillen so wenig bemeistern- fonnte, daß er ihn
“ laut der Lüge bezüchtigte. Daß O’Connell hierbei nicht in der
allgemeinen Achtung gestiegen ist, bedarf faum der Bemer- fung. Die Unruhen und nächtlichen Versammlungen, welche seit furzem in dén Grafschaften Mayo und Clare aus- gebrochen, sind übrigens diesem Manne doch nur-zum Theil zuzuschreiben ; großer Mangel und die der Jrländischen Bauer- ]chaft eigenthümliche Geseßlosigkeit, welche, wo sie sich nur immer unbehaglich fühlt, sogleich zur Selbsthälfe schreitec, sind die «Hauptursachen dieser Bewegungen, welche jedoch durch das |chnellste Heranrucken einer bedeutenden Kriegsmacht schon größtentheiis gedämpft sind. Das große Uebel in Jr- land ist die Abwesenheit der meisten Gutsbesißer, welhe nur daran denfex, dur ihre Agenten so- viel Grundzins, wie uur
immer möglich, von den armen Bauern erpressen zu lassen,
und wirklih aus einem Lande, worin der Arbeitslohn um mehr als zwei Drittheile niedriger fis als in England und Schott- land, oft zur Bestreitung ihrer Ausgaben in -fremden Landen, oft drei bis 4 Mal mehr von einem Acker bezièhen, als -die Eigenthümer auf dieser Jnsel erhalten. Die Folge ist na- túrlich dié, daß die Masse der Arbeiter, welche meistentheils nicht mehr als einen Kartoffel - Garten pachten. können, bei dem elendesten- Leben nie etwas übrig haben und in einem" shlechten Kartoffeljahr, bei der: Unzulänglichkeit des Tage- lohns, ohne fremde Hülfe: verhungern: müssen und oft, wenn sie auch: das elénde Leben: fristen, da sie ihren Pachtzins: nicht zu entrichten vermögen, ihre armselige Hütte mit dem: Rücken anzusehen haben. Einzelne: reiche Leute thun--bei dergleichen Gelegenheiten oft erstaunlich viel, indem sie Tausende auf ihre eigenen Kosten erhalten ;: aber die fernen Gutsherren bleiben bei dem Jammer, den sie nicht sehen, gerodhulich höchst gleich- gültig. ichts als eine Armensteuer vermag einem folchen Uebel zu begegnen ; und wenn die: Eigenthümer die armen Pächter, die sie mit der einen Hand an den Bettelstab brin- gen, mit der anderen zu ernähren haben, so werden sie schon um ihres eigenen Vortheils Willen menschlicher werden. — Die Nachrichten von Frankreich, Jtalien und Polen, so wie die Besorgnisse über den eigenen Zustand des Landes, haben unsere Zprocentigen Consols allmälig bis unter 783 herabge- drückt, indem die Furcht vor auswärtigem Krieg und innes- ren Erschütterungen Kapitalisten an der Anlegung ihres Gel-
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