1831 / 73 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

seyn, auscidieis zu der schuldigen Treue

den Kaiser und Kdnig zurückzukehren. Es wird hinreichend

seyn, die Schwüre zu erneuern, welche man zu brechen ih

nicht scheute, und welche doch nichts aufzuldsen vermag. Der Kaiser und König hat allen Bethörten Amneftie und Vergessen- heit angekündigt. Seine Großmuth wird sich sogar auf die reui- gen Uebelthäter erstrecken. Se. Majestät der Kaijer haben geruht, Jhre Machtvollfklommenheit auf mich zu übertragen; ih werde Seine großmüthigen und erhabenen Absichten aus- zuführen wissen. Mögen also diejenigen, welche ihr Vaterland wahrhaft lieben, welche in sich die Fähigkeit fühlen, demsel- ben noch einen nüßlihen Dienst zu erweifen , zuerst zur Un- terwürfigkeit zurückkehren, welche sie nicht entehren wird, weil sle eine unläugbare Schuldigkeit ist. Die allgemeine Ach- tung, welche Sie bei Jhren Landsleuten genießen, und Jhre unabhängige Lage verschaffen Jhnen die Gelegenheit, ein großes und vortheilhaftes Beispiel zu geben. ollten Sie, as Oberst, noch anstehen, Jhrem Vaterlande diesen wich- tigen Dienst zu leisten? Wenn Jhnen irgend ein Jünger des Aufruhrs Vorwürfe machen sollte, so wird Sie die Bil- ligung aller Vernúnftigen und der Segen der jeßigen und künftigen Geschlechter Jhres Landes rechtfertigen, indem die- sem Friede, Ruhe und Glück wiederkehren werden. Dies ist der würdigste Lohn eines edlon und großmüthigen Her- zens. Der Oberst Kiel, Adjutant Sr. Kaiserl. Hoheit des Cesarewitsch, ist von mir beauftragt, Jhnen als Par- lamentair diéfes Schreiben einzuhändigen, "Jch will Sie keinesweges verleiten, Herr Oberst. Eine Schlech- tigkeit würde ih von Jhnen nicht verlangen. Eben so will ih auch keine Zeit bestimmen, innerhalb welcher Sie mir Jh- ren Beschluß kundthun sollen. Bedenken Sie dies wohl. Die Ehre, die e gegen er Vaterland und Jhren Mo- narchen müssen Jhnen die Art und Weise Jhres Verfah- rens vorschreiben. Könnten Sie doch meine Ueberzeugung hinsichtlich des Verfahrens theilen, welches Polen von Jh- nen erwartet, hinsichtlih der Wichtigkeit des Dienstes, den Sie ihm zu erweisen im Stande. sind. Sie haben hrem Vaterlande durch Jhre Tapferkeit und Fähigkeiten Ehre ge- macht, o daß doch Jhr Beispiel dasselbe aus dem Abgrunde rettete, in welchen einige verkehrte Bürger es geftürzt haben. Derjenige ist mit edlem Muth begabt, der es zuerst wagt,

sh der Tollheit von Brauseköpfen zu widersezen. Wenn

Sie mir doch, Herr Oberst , recht bald die Gelegenheit ver- schaffen möchten, Sie meiner hohen Achtung zu versichern. Milosna, den 19. Februar (3. März) 1831. Diebitsch-Sa- balkansfi.// (Auf diese Aufforderung des Grafen Diebitsch erfolgte eine abschlägige Antwort, deren Mittheilung wir uns aus Mangel an Raum vorbehalten müssen.)

Die Na eaten bringt auch unter der amtli- chen Rubrik einen. Armee-Bericht des Divisions - Generals Dwéernicki aus Lublin vom 5. März, welcher Folgendes enthält: „Nachdem ih am Zten d. die vom General Kawer befehligte Arriere-Garde des Generals Kreuz zurückgedrängt hatte, brachte ih die Nacht in Markuszow zu. Der Schrek- ken, der sich des Feindes bemächtigt hatte, ließ mih muth- maßen, daß er bei Lublin keine Schiacht annehmen werde, und daher wollte ich ihn durch ein unvermuthetes Zusammen- treffen dazu E. Jch detaschirte am áten frúh eine starke Kavallerie - Abtheilung nach Garbow und führte das ganze: Corps rechts über Ozarow und Konopnica nach der Krakauer Landstraße zu. Aus diesem lehteren Dorfe schickte ih 2 Jufáänterie-Bataillone mit dem Oberst-Lieutenaiit Rychlowski durch Hohlwege über Rury nach der Stadt selbst ab. Um 6 Uhr - Abends rückte ih mit der Kavallerie und Artillerie vor ; da ich jedoch'außer einem fleinen Kosaken-Piquer feinen Feind antraf, zog ih in Lublin ein und erfuhr, daß tas ganze Corps sich nicht zurücfgezogen habe, sondern durch vie Stadt geeilt sey und beé Tataty im Feldlager ände; die Brücken hatte es in Brand gesteckt, aber so hástig und unzureichend , daß die

mit dem Oberst-Lieutenant Rychlowsfki durch Rury marschirte

Infanterie das Feuer. lôschen konnte und. die Brücken noch unversehrt find. Heute beschäftigte ih mich mit der Wie- derherstellung unserer Regierung, nachdem ich den Wojewod- schaftsrath amer hatte, sogleih seine Wirksamkeit im Namen der National - Regierung zu ‘beginnen. Dem von General Kreub eingesebten Präsidenten, Heveii Rostworowski befahl ich, sich nach Warschau zu verfügen, um Rechenschaft, darüber abzulegen, weshalb er dieses Amt angenommen habe. Auch ließ ih sogleih Regimenter von Sensenträgern hier- selbst formiren. Seit der Einnahme von Lublin sind bereits 40 Dragoner und Kosaken von den Patrouillen aufgegriffen Und hierher" gebracht worden; unter diesen Gefangenen befin- det sich auch ein Öffizier.// „Der Warschauer Zeitung zufolge, soll hier die Nach-

egen Se. Majestät |

richt eingegangen seyn, daß General Dwernicki bei Piaski, jenseits Lublin , den Russen einen neuen Verlust beigebracht habe. Die Polnische Zeitung spriht ihrerseits von yier eingelaufenen Nachrichten , nah denen General Dwer- nicki bei Hrubieszow an der Russischen Gränze einen Vor- E das Corps des Generals Kreuz davon getra- gen habe. .

Die Warschauer Zeitung enthält auch Folgendes : ¿Am 7ten d. haben wir durch Staffette ‘die Nachricht er- halten, daß am 5ten gegen Mittag bei Krakau der Eisgang auf der Weichsel begonnen habe und in Folge dessen das Wasser um 4 Fuß gestiegen sey. Jn der Nacht vom Sten auf den 9Iten dieses haben die bei Praga stehenden Russischen Truppen ihre Positionen verlassen und sich, wie es heißt, nah Plock zu begeben. Gestern hörte man hier den ganzen Tag über entferntes Schießen, und

ar, dem Anscheine nah, in der Gegend von Modlin.// andleute, welche aus dieser Gegend in der Hauptstadt an- E sind, versichern , der Polnischen Zeitung zu- olge, auch vorgestern von 8 Uhr Morgens bis 3 Uhr Nach- mittags eine heftige Kanonade auf der Seite von Sierock gehört zu haben. -

Von den Gefangenen, welche die Russen den Polen ab- genommen haben und deren Zahl sih, der Staats - Zei- tung zufolge, auf 250 beläuft, sind 41 in Freiheit gesebt und in 2 Abtheilungen bei Bielany und bei dem Sächsischen Werder von den Kosaken nach Warschau geleitet worden. Sie haben ausgesagt, daß die Russen die Warschauer Staats- Zeitung, den Kurier und andere Blätter gleich am Tage nach ihrem Erscheinen empfingen.

Die Warschauer Zeitung enthält eine Adresse der Warschauer National-Garde an den Reichstag, worin si diese zur Vertheidigung Warschau's, wenn es gefordert wer- den follte, bereit erflärt.

Der Reichstag beabsichtigt, dem Warschauer Kurier zufolge, einen Beschluß zu fassen, wodurch die National-Re- gierung bevollmächtigt würde, zu verschiedenen Landes - Be- dürfnissen, und besonders füx die Armee, den betreffenden

Regierungs - Kommissionen noch einen außerordentlichen Kre-

dit von 24 Millionen Gulden zu bewilligen.

Jn einem Artikel desselben Blattes wird die Na- tional - Regierang- aufgefordert , - die in Warschau befindlichen Gefangenen zum Vortheil des Landes zu benußen und ihnen Beschäftigungen anzuweisen.

Es sind jeßt, wie die Staats-Zeitung berichtet, mehrere Bataillone bewegliher Garde in der Organisation

begriffen, um an den militairischen Operationen der aktiven

Armce Theil zu nehmen. Jn dem Bezirk von Wielun ist noch eine Uhlanen-Schwadron unter dem Kommando des Majors Peter Madalinski gebildet worden, - welche sich in Petrifuy mit dem Krakusen- Regiment , Fürst Poniatowsfki, vereinigt und mit demselben zu dem Corps des Generals Dwernicki gezogen hat. e

Die Polnische Bank macht bekannt, daß morgen díe Verloosung der neulih gezogenen Serie der Partial - Obliga- “fgr gy ciriezo und bis zum l4ten d. M. beendigt wer- en soll.

__ Der Municipal-Rath hat eine Verordnung erlassen, wo- nach es jedem Einwohner von Warschau frei steht, Brod zu backen, zu verfaufen und aus den Döxfern hereinzubrin- gen, mit der Bedingung, daß es ordentlih ausgebacken \ey, das gehörige Gewicht habe und nicht. úber die gese6mäßige Taxe verkauft werde. Auch das Schlachten von Vieh ist einem jeden Bürger ohne Abgabe freigestellt worden. Da-

“durch sind die Preise des Fleisches für den Augenbli sehr

herabgefkommen ; denn man zahlt im Allgemeinen jet 9 Gro- schen (15 Sgr. Preuß.) für ein Pfund Fleisch. Ls

Der Warschauer Zeitung zufolge, i die Nachricht eingegangen , daß sich der Landbote Graf Stanislaus Je- ziersfi , Erbherr von Minsk, auf seiner Reise nach Bialo-

czew im Krakauschen dur einen Pistolen-Schuß entleibt hae.

Die Schlesische Zeituug meldet: „Nach den neuesten Privat - Nachrichten von Warschau if seit an Tagen nichts vorgefallen. Der Zustand der sonst so shônen

Stadt wird jeden Tag trostloser, und jeder ruhige Einwoh,

ner sieht mit Betrübniß der Zukunft entgegen. Die er

Deputation der Municipalität, welche wit Maé Ditéscheife um Schonung der Stadt bel der Natlonal-Regierung einges fommen war, ist abgewiesen worden. -Eine zweite, aus an- dern Mitgliedern der Einwohner bestehende Deputation, welche auf Vertheidigung antrug, is gut aufgenommen wor- den. Die Barrikadirung der Straßen hat man zwar auf- gegeben, indessen ist für die Einwohner ein s{limmerer Zu- stand eingetreten, indem sich das Militalr eigenwillig einlo-

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irt und den Hauswirth hinausdrängt. Die Stadt ist in echs Bezirke eingetheilt, von welchen jeder ein Kriegsgericht hat. Man erwartet dieser Tage einige Hinrichtangen. Die Auswanderungen aus der Stadt dauern fort; wer irgend Gelegenheit und Mittel hat, verläßt die Stadt. Man schmei- chelt sich, daß die Russen alle mögliche Schonung bei einer Einnahme uns angedeihen lassen werden, und man glaubt, daß dieselben nächstens die Stadt einschließen werden. Noch fehlt es nicht an Lebensmitteln, und noch sind sie nicht theuer. Wie es spätér aussehen wird, läßt sch nicht voraussehen.“ Im Oesterreichischen Beobachter vom Sten d. liest man: „Nachrichten von der Polnischen Gränze zufolge hatten einige Abtheilungen von Krakusen aus der Gegend von Sandomir den Versuch gemacht, die Polnischen Bezirke von Tomaszow und Hrubieszow von neuem zu insnrgiren und in Verbindung mit der Garnison von Zamosc das Ka- vallerie-Corps des General Kreuß im Rücken zu .beunruhi- gen, und der damit aa rag e Major Rujecki hatte auch wirklich bereits durch Drohungen und Gewalt einige tausend Bauern als Landsturm zusammengebracht. Allein eine von dem General Kreuß von Krasnick nach Janow beorderte Ka- vallerie-Abtheilug von 500 Mann mit 2 Kanonen genügte, um diesen Versuch zu vereiteln. Selbige grif} am 23. Febr. den Major Rujecki bei Janow an und sprengte den Land- sturm mit einem Verluste von etwa 200 Todten und Ver- wuntideten, aus einander. Jn Folgedieser erlittenen Schlappe Haben die Bewohner mehrerer Distrikte an der Gränze sich in Lager zusammengezogen und ihren eigenen Autoritäten erflärt, daß, wenn man sie mit Gewalt zum Landsturm zwin- gen wolle sie sich auf das Oesterreichische Gebiet flüchten würden.“/

Frankrei.

Deputirten - Kammer. Jn der Sikzung vom

5. März wurden zuvörderst zwei unerhebliche Bittschristen- Berichte abgestattet. Hiernächst erfolgte ohne irgend eine Diskussion die Annahme des von der Pairs-Kammer verän- derten Gese - Entwurfes über die Errichtung einer Fremden- Legion mit 218 gegen 22 Stimmen. An der Tagesordnung war jeßt die Berathung über den Geseß-Entwurf in Betresf der National-Garde, worin bekanntlih die Pairs-Kammer ebenfalls große Aenderungen vorgenommen hatte. Gleich im 1sten Artikel, der von dem Zwecke der National-Garde han- delt (\. Nr. 355 des vorigen Jahrg. d. St.-Z.), hatte die Ver die Bemerkung eingeschaltet, daß die National- arde auch zur Vertheidigung des verfassungsmäßigen Ksönigthums bestimmt sey. Hr. Salverte meinte jet, daß es wohl gut seyn möchte, wenn man noch hinzufüge, daß die National-Garde auch zur Bewachung der Freiheit bestehe. Hr. Lemercier hielt dies sür überflüssig, weil die Freiheit eine Folge der Charte sey, deren Vertheidigung nach dem sten Artikel des Geseh - Entwurfes ohnehin der National - Garde obliege. Andere Stimmen riefen, das verfassungsmäßige Königthum sey auch eine Folge der Charte. Diese Ansicht wollte Herr Viennet nicht lten lassen; die Charte meinte er, heilige nur die Mational-Freiheiten, nicht das Königthum; am chlus}e der- selben heiße es ausdrücklich: „unter dieser Bedingung (näm- lih der Beobachtung der Charte) wird der Herzog von Or- leans zum Könige proclamirt.// Der General Demarçay tadelte diese Schlußfolgerung des Herrn Viennet; „„wenn“‘/ fragte er, ¿das verfassungsmäßige Königthum kein Ausfluß der Charte ist, wo fließt es denn her? Die Maltaverridals ist als Grundsaß anerkannt worden, also ist es das Volk, das die Charte gemacht hat, oder das so angesehen werden muß, als ob es sle gemacht habe.“ Dieses Raisfonnement erregte auf der rechten Seite ein _ironishes Gelächter. Das obige- Amendement des Herrn Salverte wurde verworfen, und der 1ste Artikel in der von der Pairs-Kammer vorge- hlagenen Abfassung angenommen. Ein Gleiches geschah mit den meisten GAMZAA rtifeln, doch wurden bugieich auch einige neue Aenderungen, worauf die Kommission der Deputirten- Kammer angetragen hatte, angenommen, so daß der Geseß-Ent- wurf nochmals in die Pairs-Kammer zurÜckwandern muß. Um 5 Uhr, woman erst-bis zum 64sten Artikel vorgerückt war, fingen die Reihen der Versammlung bereits an sih zu lichten. Der Berichterstatter , Hr. C. Ra, machte darauf auf: merfsam, wie wünschenswerth es sey, daß die Kammer ihre Berathung über ‘den Geseßz-Entwurf noch an deniselben Tage zu Ende bringe, indem die nohmalige Vorlegung desselben Ín der Pairs - Karumer auch wieder einige Zeit fortnehme. Mehrere Deputirte ließen sich hierdurch bewegen, noch zu blei- ben, und die Diskussion wurde darauf ohne irffend eine er- Hebliche Debatte bis zum 136sten Artikel fortgeseßt... Als

437sten Artikel hatte die Pairs-Kammer in das Geses eine Bestimmung eingeschaltet, wona die im Dienste verwunde- ten National - Gardisten , gleih den aktiven Militairs, An- spruch auf Pension haben sollten; diese Bestimmung wurde als ein Eingriff in das Recht der Junitiative der Deputirten- Kammer (indem dadurch eine neue Ausgabe herbeigeführt wird) verworfen, jedo bloß um das Princip aufrecht zu erhalten, denn da der Vorschlag an sich gut war, so nahm Hr. Salverte ihnfür seine Rechnung auf, worauf er auch von der Kammer angenommen wurde. Um 6 Uhr -wurde die Versammlung abermals ungeduldig. Herr C. Dupin legte sich indessen gun zweitenmal ins Mittel und bemerkte, daß nur noch 18 rtifel zu votiren übrig blieben. Herr v. Berbis meinte, die Versammlung könne ja auf den Abend noch einmal zu- sammentreten, um ihre Berathung zu beendigen. Diesem widerseßte sich aber der Oberst Jacqueminot. Zulett ent- schloß sich die Versammlung, noch eine Stunde länger zusammen E , um die Diskussion sofort zu Ende zu bringen. ies gelang auhch. Es blieb nun aber noch übrig, über den ganzen Geseß-Entwurf abzustimmen. Als einige Depu- tirte sich heimlich entfernen wollten und dies von Andern bemerkt wurde, verlangte man, daß die Thüren geschlossen würden. Alles drängte sih hierauf nach dem Bureau, um seine Stimme abzugeben. Die Kugelwahl ergab noch 224 anwesende Mitglieder, so daß die Abstimmung gültig war und der Geseß-Entwurf mit 194 gegen 30 Stimmen ange- nommen wurde. Die Sißung wurde um 7 Uhr aufgehoben.

Paris, 6. März. Der Präsident und die Secretaire der Pairs - Kammer überreichten gestern Sr. Majestät das von beiden Kammern angenommene Geseß über die Muni- cipal - Verfassung. Gestern Abend beehrten der Kd- nig, die Königin und die Königl. Familie den Ball, welcher von der zehnten Legéón der hiesigen National-Garde auf dem Stadthause zum Besten* der Armen gegeben wurde, mit ihes rer Gegenwart.

Der heutige Moutteur promulgirt das Geses údber die Zusammenseßung der Assisenhdfe, so wie das über die Un- terdrücfung des Negerhandels; beide Geseke sind vom ten d. M. datirt. :

Dasselbe Blatt enthält eine vom sten d. M. da- tirte Königl. Verordnung, durch welche der Franzöfischen Kriegs - Marine eine neue OtFRNNa tion ertheilt wird. Die Haupt - Bestimmungen dieser Verordnung sind folgende: 1) das Offizier-Corps der Marine wird künftig bestehen: aus 3 Admirälen, 10 Vice-Admirälen , 20 Contre- Admirälen , 70 Schiffs-Capitains, 70 Fregatten-Capitains, 90 Korvetten-Capi- tains, 450 Schiffs-Lieutenants, 550 Fregatten-Lieutenants und 300 Marine-Eleven. Der Grad der Korvetten-Capitains isk neu gebildet, und der Titel: Schiffs- Fähnrich hört auf, an seine Stellë tritt der eines Fregatten- Lieutenants. 2) Es wird ein Reserve-Cader für die Marine aus solchen Vice- und Contre-Admirälen gebildet, die 60—70 Jahre alt sind und 15—20 Jahre nicht auf dem Meere gewesen sind. Die Zahl sämmtlicher Vice- und Contre- Admiräle, der aktiven wie der auf Reserve befindlichen, darf aber nicht über 36 steigen. Die weitern Bestimmungen dieser aus 39 Arti- feln bestehenden Verordnung betreffen das Avaucement der Offiziere, ihr Gehalt, ihren Rang im Verhältniß zur Land- Armee (der nêu geschaffene Grad eines Korvets ten-Capitains wird dem eines Bataillons - Chefs gleiche gestellt; bei den übrigen Graden bleibt es, wie bisher), die Uniform und einige allgemeine Bestimmungen. In Folge dieser neuen Organisatiou werden durch zwei ans dere Verordnungen die Vice-Admiräle Min. Rosily-Mesros, Graf v. Missiessy, Marquis v. Sercey, Graf v. Augier und der Contre-Admiral Duronteau in Reservestand geseßt, dis Contre-Admirále Jurien-Lagravière, Bergeret und Ducampe de Rosamel zu Vice-Admirälen und die Schiffs - Capitaine Cuvillier, Arnoux und Hugon zu Contre-Admirälen, 45 Schisfss Lieutenants zu Korvetten-Capitains und 18 Fregatten-Lieutee nants zu Schiffs - Lieutenants befördert. Durch eine vierte Veardiung werden der Admiral Baron Duperré und der Vice-Admiral Graf Jacob zu Großfkreuzen des Ordens der Ehrenlegion, die Vice-Admirále Graf von Rigny und Graf Durxand-Linois, die Contre-Admiräle Grivel und Mals lat und der See- Präfekt von Brest, Baron Roussin, zu Groß- Offizieren , die Contre - Admiräle Lécoupé und Ducresk de Villeneuve uud. die Schiffs - Capitaine Lafreyte, Massieu de Clerval u. #. w. zu Commandeuren, 11 Schiffs-Capitaine zu Offizieren und 169 Marine-Offiziere und Beamten dieses Departements zu Rittern desselben Ordens ernannt. Eine fünfte, sechste und siebente Verordnung endlich ernennen den Contre- Admiral Dessaulsays zum Gouverneur von Guade-