1831 / 74 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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“nen regiert werden, wenn sie selbst nur so regiert wird, wie sie es wünscht. Wollte Europa einen ungerechten Angriff auf Frankreich machen, so würde dieses sich kräftig vertheidigen ; eben so würde Frankreich aber auch mit Abscheu jeden Krieg ‘zurücfweisen, den man ihm in der Absicht vorschlüge, das System unserer jeßigen Regierung auch nach “anderen Staa- ten zu verpflanzen.“/

Der Messager des Chambres bemerkt in seinem Bôörsen-Berichte ber die vorige Woche: „Der Wechsel-Agent Herr L..., der für einen der reisten Kaufleute galt, hat das ungeheure Sinken unserer Fonds, das seit aht Monaten dauert, nicht aushalten kônuen und befand sich zuleßt in der Unmöglichkeit, seine Verbindlichkeiten zu erfüllen. Seine Lage wurde an der Börse vom 1sten d. M. unter einigen jetner Kollegen bekannt, und sogleich suchte jeder sich so viei wie mdg- lich zu decken; zahlreihe Offerten drückten den Cours, ohue daß das von der Ursache nicht unterrichtete Publikum über den Grund dieses unerwarteten Sinfkens klar werden fonnte. Am folgenden Tage, als man erfuhr, daß Hr. L... sich aus Verzweiflung das Leben habe nehmen wollen, daß er noch eine Masse unverkaufter Reuten haben , stieg der Schrecken aufs Höchste und man sah gar fein Ende des Sinkens av. Das Parquet verliert ungefähr eine Million bei dies-m Fallissement, und unter den Privat-Personea verliert z. B. die Herzogin von Angouléême allein 800,000 Fr. Da die bejoudere Lage des Herrn L. die Hauptursache des Sinkens während der bet-

den ersten Tage dieses Monats gewesen war, so glaubte nan, daß, nachdem diese Krise vorúbergegangen, die Course wicder etwas steigen würden; dem iji aber nicht jo gewejei. Man hat sich dieses Sinfen durch das Fallen der Englischen Con | sols und durch die Ereignisse in Polen zu erklären gejucht; | das erstere ist aber so zu sagen für England individuell und

durch seine inneren Angelegenheiten herbeigeführt; die Pol- nischen Ereignisse föônnen feinen unmittelbaren Einfluß auf uns haben, und man weiß, daß die Spekulanten. sich wenig um- noch entfernte mögliche Fälle kümmern und gewohnt find, ihre Operationen nicht auf die Wahrscheiniüchkeiten ei- niger Monate, sondern- einiger Tage zu bafiren. Unter den vielen Ursachen, die ohne Zweifel auf die Erschütterung un- seres Kredits mehr oder weniger cinwirkeu , t die wichtigste und entscheidendste die Auflösung der Deputirten - Kainmer ; nicht daß diese Maaßregel von - der Majorität der Nation gemißbilligt würde, sondern weil die Verständigeu slc nicht verhehlen fönnen , daß wir noch eine schwere Krisis zv über- stehen haben. Alle Parteien werden einander gegenüberstehen und werden ihre Anstrengungen verdoppeln, um ihrer Wei _nunug-“den Sieg zu verschaffen. Die Regierung wird allein dastehen, um ihre Feinde zu bckämpfen, ohne andece Hülse, als-diejenige, die fie in ihrer eigenen Energie findet. Dur «diese Energie kann Ailes retten ; sie ist mit der Freiheit, welche Frankreich zu fordern ein Recht hat, fcinesweges unvert?äg- lich, und wenn sie sich mit Festigkeit vereint zeigt, wird die Wahrscheinlichkeit eines Krieges geringer. seyn als je, die Factionen -woerden sich im Schatten verbergen oder eiue ge- rechte Strafe erhalten, der Handel und Gewerbflciß werden

ibren alten Glanz wieder gewinnen, und der ôffentliche Kre-

dit wird sich schnell von den Erschütteruugen erholen, die er - erlitten hat und noch tägli erleidet.“

Dek Unter - Präfekt von Sceaux, Hr. Alexis v. Jussieu,

hat am 2ten d. M. folgendes Rundschreiben an die Matres dieses zum Seine- Departement gehörenden Bezirks erlassen : „Ein Geist der Unruhe scheint sich in- dem sonst so ruhigen Bezirke, dessen Verwaltung mir anvertraut ist, ausbreiten zu ‘wollen; in mehreren Gemeinden haben ernsthafte Unordnun- “gen stattgefunden, aber die Ruhestörer siwd mir bekannt, und “ich ‘habe: sie dem Königl. ‘Prokurator zur Bestrafung ange- ‘zeigt. ‘Alle geseßliche Wege, ihre Beschwerden anzubringen, 'stéher jeßt den Bürgern offen ; wer andere anwendet, ist daher “nicht zu entschuldigen und soll bestraft werden. Die Unruhe- ‘tifter sind in kleiner Anzahl. Die Massen der Bürger und - ‘die National-Gardeñ wollen überall die öffentliche Ord- "nug. “Sie müssen aber auch sehen,“ daß die. Behörde be- -réit «is, sle mit Kraft ‘und Festigkeit zu unterstüßen. “J fordere Sie daher ‘auf, in Jhrer Gemeinde die thätigste _Wachsatnkeit zu üben und mir sogleih dén Namen' jedes Jn- ‘dividuums, das dié dffêntlihe Ordnung zu stôren" versucht, “anzugeben; ich werde für schnelle und strenge Bestrafung *Sofge tragen. “Jn mehreren ‘Ortschaften sind die Pfarr- “wohnúungen déx Gegenständ gemeiner Angriffe, und die Per- ‘son der Gelstlichèn niedrigen Beleidigungen ausgeseßt gèwe- ‘fen, Das Zeichen einer béstehenden und von den Geseßzen “beschüßten Religion ist nicht geachtet worden. Die Freißeit wükde durch diese Attentate zu jehr leiden, wenn wir sie dul-

den wollten, und ih lenke daher Jhre ganze Wachsamkeit

vornehmlich ‘auf diesen Gegenstand.“

Nathstehendes is der wesentliche Inhalt des unterm ten d. M. publicirten Gesebes wegen Unterdrückung des Sklaven- handels (dessen Mittheilung wir uns - in Nr. 20 der St. -Z. vorbehalten hatten): Wer ein Schiff für den Sfklavenhan- del ausrústet oder ausrüsten läßt, soll, wenn das Schiff noch vor dessen Auslaufen in Beschlag genommen worden, eine 2— 5 jährige Gefängniß - Strafe erleiden; dieselbe Strafe trissc denjenigen, der wissentlich die Gelder dazu hergegeben hat, so wie den Assekuranten, den Schiffs-Capirain und den Superkargo. Wird das Schiff erst auf offenem Meere, ehe aber noch der Sklavenhandel felbst“ getrieben worden, ange- halten, so wird der Rhever mit 10— 20 jähriger Zwangs- arbeit bestraft, Den Assekuranten und denjenigen, der die Fonds hergegeben hat, so wie die Schiffs-Offiziere, trifft die Strafe der Reklusion, den Schiffs - Capitain aber und den Superkargo 5 10jáhrige Zwaingsarbeit. Die Schisffsmann-

schaft wird mit 1 5 jähriger Gefängniß- Stráäfe belegt.

Hatte bei der Beschlagnahme der Sklavenhandel bereits stattgefunden, so werden der Scviffs - Capitain und der Superkargo ebenfalls mit 10 20jáhriger , die Schiffs-Offi- ziere mit 5— 10jähriger Zwangsarbeit, die übrige Schisfs-

mannschaft aber, so wie alle Übrige Jndividuen, die an dem

Unternehmen Theil genommen harten, mit der Reklusion bestrafr. Jn allen obigen Fällen werden Schiff und Ladung in Beschlag genommen und verkauft. Hat man des Schiffes und der Ladung nicht habhaft werden fönnen, so werden der Rheder, der Assekurant und derjenige, der das Geld zu- dem Handel hergegeben hatte,- solidarisch zu einer dem Werthe der- seiben gleihkommenden Geldstrafe verurtheilt. Jn allen Fäl- len kônnen die Schuldigen außer den obigen Strafen- solida- tisch auch noch zu èiner Geldbuße fkondemuirt werden, die nichc geringer als der Werth des Schiffes und seiner Ladung, und nicht stärker als das Doppeite dieses Werthes scyn darf Wenn Einer von der Schisfsmannschaft, mit Ausnahme des Capitains, der Offiziere und des Superkargo’s, spätestens 14 Tage nach der Landung, sey es auf den Kolonicen oder in ir- gend einem Europäischen Hafen, der Orsbehörde anzeigt, daß das Schiff, wozu er gehört, deu _ Sklavenhan- dei getrieben hat, so soll ihn feine*- Strafe treffeyv. Ulle Verbrechen und Vergehen, die gegen einen eingeschisften Schwarzen begangen worden, werdet nach dem Jnhalte des Strafge}ebbuches geahndet. “Wer sogenannte Sklavenfketten fabricirt, verfauft oder fauft, den triffe eine Gefängnißstrafe von 1—2 Jahren. Wer dergleichen Ketten schon jeßt besibt, muß innerhalb 14 Tagen eine: Anzcige davon machen und sie, bei Gmonatlicher Gefängnißstrafe, binnen einem Viertel- jahre vernichten. Wer einen ‘seit det Bekanntmachung des gegenwärtigen Geseßes in ‘irgend eine Französische Kolonle eingeführten Neger kauft oder verkauft, wird mit 6monat- licher bis 5jähriger Haft bestraft." Alle Schwarzen, die auf einem in Beschlag genommenen Schiff? gefundèn worden, werden bei der Landung durch ein richterliches Erkenntniß für frei erflärt, ében so alle Schwarzen, ‘die noch nach der-Bekannt- machung des Geseßes in eine der Französishen Kolonieen eingeführt werden möchten. Doch können dergleichen Neger, von dem Tage ihrer Befreiung an, zu 7jährigen Dienstlei- stungen in irgend einer der Regierung gehörigen Werkstatt angehalten werden, Ueber das Verbrechen des Sklavenhan- dels, sowohl auf dem Festlande als in den Kolonieen, erken- nen die Aisienhôfe. Der Ertrag- der Geldsirafen, so wie die aus dem Verkaufe der Schiffe und ihrer Ladungen her- rührenden Fonds, sollen, mit- Ausnahme des den Kapern hieraus geseßlich zustehenden ‘Antheils, zur Verbesserung des Schicksals der freigelassenen: Schwarzen verwandt werde.

B Graf v. Sainte- Aulair- ist gestern nach Rom ab- gereist.

Unter den zu General-Lieutenants beförderten General- Majors befinden sich die Generale Daurnésnil, Delort und Lallemand. General Gourgaud ist als Genetal- Major mit

‘dem Anciennetärs-Range von 1816 wieder! indie Armee-Liste “eingetragen wordén. ¡Hud

Zu den Gelehrten, welche in der leßten Zeit den- Orden der Ehren-Legion empfangen haben, gehören ‘auch die Herren Amaury Duval und Jougoa / Thureau, - Mitglieder “des Instituts: it | ““wd

Die Akademie der schônen Künste hat. in ihrer vorgestri- gen Siußuntg ‘den Bildhauer Roman statt des mit Tode ab- gegangenen Hen. - Lesueur zu ihrem Mitgliede erwählt. |

Der bisherige Königl. Prokurator am hiesigen Königl. Gerichtshofé, Herr Comte, ist entlassen und hat dea Junstruc- tions-Richter Desmortiers zum Nachfolger edhasteit:

Beilage

| 617 Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung X 74.

“Der See- Minister hat Befehl ertheilt , die ganze Küste des Departements des Morbihan, so wie die an demjelben liegenden Juseln, sorgfältig zu bewachen. E

Alle sich in Lyon aujhaltende Jtaliänishe Fiüchtlinge haben am 3ten d. M. von der dortigen Polizci die Weisung erhalten, die Stadt binnen 24 Stunden zu verlassen.

Die in Beschlag. genommene vorgesirige Nummer des Figaro enthielt einen jatyrischen Artifel über den neuen Po- lizei-Präfeften Herrn Vivien; dieser hac jedoch die ribter-

liche Behörde. schriftlich ersucht, der Sache, lnsoweit sie den

geaen ihn gerichteten Artikel betrifft, weiter feine Folge zu gében.

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Sißung vom 4 März. Mehrere Bittschriften, die der Lord-Kanzler zu Guusten der Parlaments - Reform über- reichte, veranlaßt:n den Herzog von Norfolk, cine Freude úber die vom Ministerium in das iuterhaus e¿ngevrachte Reform-Bill zu erkennen zu geben. Er zweifle nicht, jagt? er, daß diese Maaßregel vollkommen geeignet jey, aile Kassen der Königl. Unterthanen zufrieden zu stellen, und hege er au h das Vertrauen, daß man sich damir von cinem Enùie Grof- britaniens bis zum andern unendlich freuen werde. Bereits hätten der Londoner Gemeinde-Rath und cine in Welt“ 1: ster gehaltene Versammlung thre vollstandige freudige Beijimm- mung zu erkennen gegeben. Mehr als irgend etwa- würde diese Maaßregel die Aufregung und das Ma be- seitigen, die sich seit einiger Zeit eines großen Theiies der Bevölkerung, besonders aber der niederen Stände, b. näch- tigt hätten. Er werde darum auch die Maaßregel aus alien Kräfeen unterstüßen; ein Vertheidiger-der Reform, wie er es je, gauzes Le- Hen lang gewesen, würde er auch bleiben, denu werde r anch priva- tim eine Einbuße dadurch erleiden, so hielte thn dies doch tht von seiner Pflicht zurück, und er würde cinen Ruhin èa..n fin- den, ein solches Opfer zu bringen, wenn auch ¡cin per %atl- «her Verlust zehn Mal größer wäre. Dieje Erflar- tig wuroe von- einem Theile des Hauscs mit großem Det! l? aufge; nommen; im Verlaufe derselben trat che. Königi. oheit der Herzog von Sussex ein und nahm auf dr t ertal- Dank neben dem Grafen Grey Plaß... Di #9; von Wicklow überreichte eine von viel.n Emwogüer: oe Graß schafr Wicklow (Jrland) unterzeichucte Di tscriit, fe vou jedem. Wunsche einer Auflôsung ¿er Union sich los}a.cen und die Regierung ersuchten, streige Maapregeln zu ¿ebren, um alle aufiührcasche Bewegungen zu unterdrücken. Gia Grey äußerte, er stimme mit den Bittslellern hun. iuch ©s}.u, was-sie über die [chädlihe“ Teudenz einer Aufr:gu. g grja „t, welche man „, Unions - Frage“/ nenne, vollkommen übdei- ein und würde die Regierung, falls sie es für north- wendig erachten sollte, ihre Gewale zur Vnterdrückung der Umtriebe in Jrland in Anwendung zu bringen, den Beistand des Parlamentes auch sofort in An)pruch nehmen. Vorläu- fig: sey: dies indesscn nicht nôthig,. da das bestehente G.seß vollflommen ausreichend -sey, - Die Frage des Herzogs vou Weétlington, ob die Minister auf Erneuerung dcr Jriän- dischen- Proclamations-Afte (zur Unterdrückung ungejebßlicver Véreine), deren Dauer bald abgelauren' seyn würde, antra- gen wolltèn, wurde vom Grafen Grey bejaht. Der Marquis von Londonderry stattete dem Mininerium feinen Glück- wunsch dazu. ab, daß es thm gelungen sey, in jo kurzer Zeir schon: so viel Gutes für Jrland zu bewirken. i

Jm Unterhau|e erstartète am 4, Februar Herr F. Lewis den Bericht- des Ausschuyes üver die Erwählung des Hetrn O'Gorman Mahon für die Grafichafr Clare: -(Jr- land). “Der Bericht lautete ‘dahin, daß die Wahl, ais nicht in ‘gehdtiger Weise erfolgt, null und nichig sey; Hr. O’Gor- mañ Mahon habe sich durch Vermittelung jemex Freunde der Bestechung schuldig“ gemacht und fkônne daher ntcht län-

ger. mehr: seinen. Siß im Untechause behaiten. Es wurde

demnach“ der Antrag auf: cin neues Ausschreibéh für die Graf- (haft Clare gemacht und bewilligt; Hr. O'Gorman. Ma- hom, der’ sich während der: Erstattung des - Berichts im Hause befunden hatte, stand,’ nachdem er das Resultat ver- nommen , sogleih gon seinem Plate auf, verneigte sich ggen Hrn. Ö’Conncll und verließ ¿as Haus: 4 | erwähnte) Ueberreichung. der Birtschrift ‘vón Seiren des Lon- doner -Gemeinde- Raths zu Gunsten der Reform gab zu einer levhasren Debatte Anlaß, in der Hr. Hunt erklärte, er sey

Die ‘(bereits

nicht so wie Hr. Hume und Andere mit der vorgeschlagenen. Maaßregel so vollkommen einverstanden, deun sie beraube zu viele Leute aus der uiedern Volkstlasse ihres. Wahlrechts ; jeiner Meinung nah hab? Jeder, der zur Vertheitigung des Vaterlaudes (zum Eintritr in die Miliz) berufen scy, auch ein Recht, an. cen Wahlen Theil zu nehmen. Hr. Wynn (der Kriegs - Minister) sprach sich in dem (ebenfalls bereits erwähnten) Vortrage fo!gend&maßen aus: „, Jch betrachte diese Anzelegeuheit völlig unpartelisch, nur natürlich mit der Achtung, die ih meinem edlea Freunde, der sie zur Sprache gebracht, und den verschiedenen Mitg'iedern des Kabinets schuldtg bin, mit deuen ich fcit langer Zeit in vertraulichen Berhäitnissen s. he. Jch hege nicht den falschen Stolz, eigene sing gus ciner einmal gefaßten Meinung bestehen zu wollen, son- dern ho.te, mit vem geehrten Hrn. gegenüber, nichts für verächt- licher, als wissentlich ba etnem Jrrthum zu beharren. Mit dem höchsten Juteresse hatte ich jett Jahren den dermaligen Gegen- ssttano un)crer Debatien vor Augen und war jederzeit gegen gro- Be und allgemeine Vecänserunge! unseres Verfassungs-SystemeE- Dennoch theilte ih nie die Schu einigec meiner früheren verk guten Freunde wider Neue:ungen überhaupt, weil ich überzeugt din, oaß unjere Verfassung ihrer bedarf, und daß bestán ize Verbesserungen zu ihren Hauptgrund\äßen gehören. Doch müssea dieje immer nur allmälig stattfinden, indem große aus einmal elirgeführte Veränderungen die Sicherheit des Ganzen bedrohen fdunten, - Aus diesem Grunde unter- liübte ich immer solche Bills, die zu allmäligen Verbessee rungiä hinsührten, und namertlih auch die, deren Zweck es ivar , jolen Burgsl: cken die Wahlfreiheir zu entziehen, die nuch des Bestehungs: Systems ¡huidig gemacht hatten. Ja, ‘ch war jogar der erste, der im Parlament einen solchen Borjtvlag machte. Wenn in frúheren Jahren dergleichezz Vorichlage gemachz wurden, fv thar das Haus seine Schul- digfeit und nahm sie jederzeit an. Leider aber wurs- de lu der leßten Zeit die Gewoh heit, auf die aller- gcniauejten gectchtlichen Beweije geichehener Bestehungen hartiáckig zu bejtehen, ter Feljen, an dem dergleichen Vor- [hlàge, bejonders im Oderbauje, icheiterren. Nennen will

| t diejen:gen ntt, die dergestalt ve: fuhren, glaube aber,

daz bet thuen vie Gewohnher zum Grunde lag, reín politi- sche Fragen als juruzsche zu betracten. Ich bin dafür, daß große chQfka.te repraje:tict werde, Wie ift das aber anzu- fiunge. ? Die ¡chon u große Zahl der Parlamentsmitglieder zu vermchien, it micht ratzjam den g-:oßen Städten fanun nichi die Waylirecheit nicht auders zugestanden werden, als wv n: man ste aiï-deren Orten eutziehr. Mein edler Freund (‘ord Palineriton) ut mein Zeuge, ¿aß ich diese Angelegen- hic imme fur Äißerjst 1chivierig ansah Die neue Verwal- ung verpfliz¿ete 1ch zu vernúnfuigeu Ein} ?ränkungen ; aber immer war 1ch gegen zzde ausgecehnte Refo: m- Maaßregel. Ich glaube, -mix dieje Aeuße: ung schutidig zu seyn, und hose, da» Haus mird - mich entschuläigen, wenn“ ih vou mic selbi 1preche Als ih mcin Amt - annahm, machte ih die aus cklihe Bedinzung, daß ih in Betreff der R.präjentativn, wenn diese im Parlament zur Sprache fomimén sollie, mir cas Recht voibchiélte, bei Séite zu-tre- ten und fie nicht zu unterstüßen, ich hatte mir die Freiheit ausb¿dungen, meine Memung über“ diesen Gegenstand zu- äußern, und diese weicht so fehr von der meiner Kollegen ad, daß sie ein Ausscheiden aus der Verwaltung na ziehen muß. Nacürlich: hatte ih an der Bildung des dem Parlamente gemachren Vorschlages keinen Antheil, und der Vorjchlag selbs|t-ward mir erft: 8 Tage vor seiner dffcntiichen Berarhung mitgerheiin. Jch ‘habe -ihu sehr reifl.ch erwogen uad billige ihn in vielen Punkren rechr schr; das vorgeschlä- * gene Comité ‘ahge des Gh: inen Rathes kann ‘ich mcht :billi-® gen. (Hörr, hdrt!) Der Eöifluß, det dadurch zugestanden wird, int reiner Meinung nah ardßer , als das Haus berehs tigt ist, Îan dividuen zuzugesiehen. Sollen Grafschaften in Bezirke

eingetheiit werden, jo kann es neht füglich durch die Regieruag/ sondern es muy im Gegéintheit durch das Pariament gescheh:{n. Das Paclamenc kann und darf diesem -Rechr nicht entsagen und es ebcu fo wenig dul»en, daß die Krone es an Judivis

duen ‘übercrage. Die neue Maagpregel hat noch viele andere Mángel, die ich jebt nichi n@hcr untersuch,n will, nur -muß ih bemerken, dai nicht dec Meinuug derjenigen Mitrglie- der bin, die dem Parlament das Recht absprechen wollen, das Whblreehr von Einem auf den Andern V Übertragen. Es ist nlcht nur ein dem Parlamehñt zustehendes Recht, sondern