1831 / 76 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 17 Mar 1831 18:00:01 GMT) scan diff

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Angelegenheiten , so muß mau si fragen, was im Falle ei- Rae aus der geseßlichen Wirksamkeit der Regierung und dem freien Willen der solchergestalt umstrickéten Bürger werden soll? Wendet man mir ein „daß untet der Restau- ration einer dieser Vereine der National-Sache bei den Wahß- lenogroße Dienste geleistet hat, so erwiedere ih, daß damals die Regierung gegen uns handelte und wir gegen sie, und daß wir damals feine Preßfreiheit hatten. Die Regierung verfälschte die Wahl - Listen und die Wahlen durch Absebun- gen und Begünstigungen. Jekbt ist Alles anders; die Jour- nale sind frei wie die Wähler; wir habeu daher keine Volks- Vereine mehr nöthig, um einer Unterdrückung, die nicht mehr vorhanden ist, das Gegengewicht zu halten, und eben, weil sie gänzlich überflüssig sind, werden sie gefährlich, ‘/ : Der National sagt in Bezug auf die von Hrn. Jsam- bert in der gestrigen Sißung gethane Aeußerung der Erkäuf- lihfeit der frühern Kammern: „„Wir gehören nicht zu de- nen, welche einem Deputirten einen Vorwurf daraus machen, wenn er ein Anit annimmt, und sind namentlich weit ent- fernt, die strengen Ansichten des ehrenwerthen Deputirten Über diesen Gegenstand zu theilen; wir halten es aber nicht fúr unnüs, bemerklich zan machen, daß er selbst seit der Re- volution des Juli drei Aemter erhalten hat, nämlich das eines Direktors des Geseb-Bülletins, eines Staatsraths und - eines Rathes am Cassationshofe. Mit den beiden leßteren Aemtern sind bekanntlih Gehalte von 15,000 Franken ver? bunden.“ - 4 Das Journal du Hâvre meldet, daß Nachrichten aus les Cayes, Jacmel und Port -au- Prince bis zum 25sen Januar den politischen Zustand der Jusel Haiti höchst beun- ruhigend schildern. Die Schwarzen sind aufgebracht gegen den Präsidenten, dem sie eine Vorliebe für die Mulatten vorwerfen, und geben laut die Absicht zu erkenneú, das Joch der Regierung abzuwerfen. Zwischen beiden Klassen herrschte große Erbitterung. Der Französische Konsul in les Cayes hatte- dem Capitain der: Französischen Brigg „„Casimir// be- fohlen, sein Schiff nicht zu verlassen , um in jedem Augen- bli zum Absegelu bereit zu seyn. Die Haitische Regierung hatte seit dem 1. Januar die Französischen Einfuhrwaaren mit doppeltem Zoll belegt , weil der -Französische. Zoll - Tarif für die Haitischen Waaren nicht gemildert worden ist. An Geld war Ueberfluß, dagegen Mangel an Waaren , um die wenigen in den Häfen der Nepublik liegenden Schisse zu be- laden. Dieser Fall, den man dem politischen Zustande des Landes und der Verminderung der Ernte zuschreibt, war seit ‘dem Frieden noch nicht eingetreten.

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. . Jn der Sißung des Unterhauses vom 9. März ist endlih dem Lord John Russell zur Einbringung seiner Reform - Bills die Erlaubniß ertheilt worden. Eine förmliche Abstimmung fand gar nicht statt," da nur drei Mitglieder zu erfennen gaben, daß sie sich auch \chon diesein ersten Schritte widerseßen woll- ten. Man kam inzwischen überein, die zweite Lesung der auf die verschiédenen Repräsentationen von England, Schott- - land und Jrland Bezug habenden drei Bills nicht ‘an dem-

elben Tage stattfinden zu lassen und namentlich auch die _ beiden Bills für Schottland und Jrland an verschiedenen Tâágen- vorzunehmen. Unter mehreren Rednern, die in die- ser O gegen die Bill sprachen, befanden sich- auch Hr. Goulburn und Hr. Courtenay (beides Mitglieder dér ‘vorigen Verwaltung). Lord John Russell faßte in einer SchlußzRéde Alles zusammen , was die Opponenten der Bill bisher dagegen aufgebracht hatten, und sprach :zu- nächst seine Verwunderung darüber „aus, daß in einer Des

batte von solcher Wichtigkeit die Hälfte, wenn nicht gar drei |

Viertel, sämmtlicher der Opponenten nichts weiter als Persönlich keiten zum I N hätten. (Wir werden auf diesen Vortrag wiedér zurückkommen.) Das Haus vertagte sich um 3 Uhr Morgens. B04 : -

London, 11. März.

Vorgestern hielt der König ein großes ‘Lever im Palaste von St. James und empfing von eiter Deputation, den Lord-Mayor ‘an der Spike, eine Glückwunsch - Adresse der- Stadt London, wegen der von den

Ministern im Parlamente vorgeschlagenen Reform. Nach- dem die’ Adresse vorgelesen. worden , beantworteten Se. Ma- jestät dieselbe. auf das huldreichste und sprachen die Posana aus, daß diese Maaßregel den Grund zu allen den Wohl- thaten legen werde, die man -sih von ihr versprehe. Nach dem Lever fand eine Geheime - Raths -Sißung statt. Gestern war große Cour bei Jhrer Majestät der- Königin.

; n den Debatten über die Reform sprachen bis jéßt im

Unterhause für die Bill 37 Redner; unter diesen waren 13 Repräsentanten von Freisassen in Grafschaften, 17 von un- beschränkten Wahl - Bezirken, 4 von Pairs und 3 von Mit- gliedern des Unterhauses ernannte; gegen die Bill sprachèn 2 Repräsentanten von Freisassen in Grafschaften, 6 von un- beschränkten Wahl - Bezirken, 19 für Pairs und 9, die von Mitgliedern des Unterhauses ihren Siß erhalten haben, zu- sammen 36 Redner. H

Jn Bezug auf die Reform heißt es im Courier: „Die Feinde der Reform fangen an, zuzugeben, daß ihre Sache hoffnungslos und sogar eine Möglichkeit vorhanden ist, die Reform-Bill noh durch das dermalige Unterhaus in ein Ge- seß verwandelt zu sehen. Daß sie das zugeben , ist einiger- maßen wichtig, da sie bei der katholischen Angelegenheit bis zur lebten Stunde ein großes Vertrauen auf ihre Stärke zu erfennen gaben. Die wahre Lage. der Dinge ist die, daß obgleich es viele Mitglieder des Unterhauses giebt, die mit dem Wunsche, das zu behalten, was sie nur zu lange als ein ihnen zustehendes Recht betrachteten, oder aus Besorgniß für die Folgen, wenn die Bill durchginge, derselben opponiren, anderer- seits doch die Zahl der unabhängigen Mitglieder, die aus rei- nem Patriotismus für die Bill stimmen, und die Zahl derer»- welche die möglichen Folgen erwägen, wenn sie niht durcch- ginge, so groß ist, daß feine Opposition etwas gegen sie aus- richten kann. Dessenungeachtet seßen die Anti - Reformisten ihre Hoffnung auf das Comité des Hauses und hoffen dort, die Demúthigung einer Niederlaze durch Bewirkung einiger- wenn auch noch so geringen, Modificationen nach ihrer Weise einigermaßen zu mildern wir sagen geringen Mo-

_dificationen, weil dis Minister fest entschlossen sind, sih fräf-

tig jedem Versuch“ zu widerseßen, die Basis ihrer Bill zu verändern. Eine seltsame Thatsache ist es übrigens , daß in den leßten 2 oder 3 Tagen viele von den Ultra - Tories , die beständig gegen die Reform sprachen, wiederholt erflä- ren, sie würden sich Lord Russell's Bill nicht wider- sekt haben, wenn sle gemäßigter gewesen wäre. Das Publifum aber wird sie nah dem beurtheilen, was sie wirklich thaten, niht was sie thun wollten. Wir haben ihre Ovposition nicht vergessen, als früher nyr von dem ein- fachen Vorschlage “die Rede war, 2 oder 3 großen. Städten: Repräsentanten zu geben, und erinnern uns sehr wohl, daß sie damals dieselben Gründe anführren, die sie jeßt gegen eine ausgedehnte Reform gebrauchen. Es kann ihnen na- türlich nicht {wer fallen, von einer É oe Reform zw s{wabßen; Niemand aber wird ihnen Glauben schenken: Sie würden sich jedem Reform-Plane widerseßt haben , „und wären die Minister weniger ehrlich oder weniger s{chlau ge- wesen und hätten eine sehr gemäßigte Bill eingebracht, so: würden sie niht nur im Unterhause die nämliche Opposition: p I sondern auch das ganze Land gegen sih gehabt: aben.“ j

Aus Liverpool schreibt man, daß im Laufe der vori- gen Woche die außerordentlich große Zahl von 618 Tages- blättern in den Zeitungs -Zimmern des dortigen Handels- Klubs ausgelegt worden war, und daß sich an einem Tage: dort 1500 Leser -eingefunden hatten, um sih über die inter- essante Frâge wegen der Reform zu unterrichten.

Jn einem Schreiben aus Dublin vom 3. MRrLVERT es: ¿Der Reform-Plan der Minister hat hier den Beifall aller Parteien erhalten; nur die bestochenen Monopolisten, die ein Jnteresse in Aufrechthaltung des dermaligen Sy- stemes haben, machen hierbei eine Ausnahme. Jndeß zweis felt man doch ziemlih allgemein daran, daß es den Ministern möglich werden sollte, ihren. Plan in?'s Werk zu seben, ohne: an die Nation zu appelliren. Was Jrland betrifft, so wird ein Aufruf dieser Art gewiß zur vollklommensten Zufrieden- heit der Vertheidiger der Reform beantwortet werden. We- nigstens 30 Grafschaften werden Reformisten wählen und alle Städte, so wie viele Burgflecken , entschiedene Freunde der Reform in das Parlament senden. /

Es ist hier jeßt viel die Rede von einer allgemeinen Er- leuchtung der Stadt, als. Freudenbezeugung der Bewohner Londons über die neue Reform-Maaßregel. Manche befürch- ten, es dürften bei dieser Gelegenheit ärgerlihe und vielleicht. ruhestôrende Auftritte stattfinden. Die Times sucht diese. Besorgniß zu zerstreuen und giebt ihr Erstaunen zu erkennen, wie man in dem öffentlichen Ausdruck einer gerechten Freude über eine allgemein ersehnte Maaßregel Gründe zu ernsthaf- ten Besorgnissen finden könne, wenn auch, der Natur der Sache gemäß, unter einer Masse versammélter Menschen manche kleine Unordnungen vorfallen dürften ; dabei ertheilt

sie den Rath, die beabsichtigte Erleuchtung bis nach der zwei-

- Beilage

e “S Beilage zur Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung Æ 76.

ten Verlesung der Bill aufzuschieben, die, wie sie hofft, noch vor Ostern stattfinden werde. i Man spricht hier davon, Herr Hobhouse werde, in Stelle des Herrn Wynn, Kriegs-Minister werden; einige Personen nennen Lord Nugent als eo Nachfolger. Unter dem Vorsiße des Herrn Hobhouse gaben 150 der

angesehensten Personen am 9ten d. M. dem Gesandten der .

Polnischen Fnsurgenten, Hrn. Wielopolsfi, ein großes Mahl án der Kron - und Anker - Taverne.

Gestern hier per Estafette aus Paris eingelaufene Be- richte sprechèn (der Times zufolgè) von Bildung eines neuen Ministeriums aus der gemäßigten Partei und nennen dabei die Namen Casimir Périer und Decazes; am 9ten waren die Französischen Fonds um 2 pCt. gestiegen, was einen günstigen Einfluß auf die gestrige Stockbörse hatte.

Sir George Montgomery ist zum Parlamentsgliede für die- Grafschaft Peebles (Schottland) erwählt worden.

Se t Stiftung der Sparbanken im Jahre 1817 betrug die Gesammt-Einnahme derselben 20,760,228 Pfd.; zurück- gezahlt wurden 5,648,338 Pfd. ;

Jn einigen Tagen, heißt €s, wird die Bank neue So- PRLRGs mit dem sehr ähnlichen Bildnisse des Königs aus- geben.

In Leith kam neulich ein dort lange erwarteter Gurney- Ther Dampfwagen an; er ist leicht gebaut und gleiht einem Phaeton. An der Vorderseite trägt er die Juschrift: „Der

ord der Juseln.//

Die Gesammtzahl der aus dem vereinigten Königreiche im vorigen Jahre nach Kanada Ausgewanderten beträgt 28,100; davon fommen auf Jrland 17,596, auf England 6895, auf Schottland 2600 und auf Wales 204.

Nach Berichten aus Rio Janeiro bis zum 6. Januar Hatte der Kaiser dem Finanz-Minister die Ernennung einer aus drei Personen zu bildenden Kommission anbefohlen , um die Rechuungen der hier befindlichen Brasilianischen Gesandt- \chaft zu liguidiren , die vom 23. Dezember an als aufgeho- ben betrachtet werden soll. Der Kaiser und seine Gemahlin hatten am 29. Dezember Rio verlassen, um auf einige Wo- «hen eine Reise im Bezirk der Bergwerke zu machen. Jm ganzen Lande herrschte die volllommenste Ruhe.

Die lebten hier eingelaufenen Nachrichten aus Buenos- ‘Ayres gehen bis zum 4. Dezember. Die Angelegenheiten der Provinz Entrerios beschäftigten hauptsächlich die öffent- lihe Aufmerksamkeit; diese Provinz befand sh im Besiß der Unitarier, und der Ex-Gouverneur Sola war nach Santa- Fe entflohen.

New-Yorker Zeitungen bis zum 17. Februar mel- den aus Vera-Cruz, daß am 2. Januar der General Bravo bei Ciudad de los Bravos die Armeen- der Generale Guerrero und Alvarez geschlagen habe. Jn Cartago (Mittel - Amerika) ist -dex frühere Präsident von Peru, Ge- neral Lamar, gestorben; er hatte unter Washington den gan- zen Nord-Amerikanischen Freiheitskrieg mitgemacht.

—— London, 11. März. Nachdem sieben Abende Targ im Unterhause alles Mögliche für und gegen die mini- Kerielle Reform gesagt worden, haben die Gegner endlich einge- willigt, für den Augenbli das Reden seynzu lassen und die erste Lesung der Bills zu gestatten, und zwar wit der Bestimmung, daß die erstere derselben, nämlich derjenigen, welche die Re- Form der Englischen Vertretung bezweckt , nächsten Montag Über aht Tage zur zweiten Verlesung o rgeschHs en werden Foll. _Was die Opposition alsdann thun- wird, if noch nicht gewiß; denn eln. Theil ift für die gänzliche Verwerfung der M aagr ege während ein andérér“ Modificationen derselben vorzuschlagen wünscht, worüber aber noch Wenige einverstan- den. sind. Denn da es sh bei Vielen. mehr um den- persdn-

Lichen Vortheil handelt, als um einen Grundsaß, so wird es

auch „nicht leicht seyn, diejenigen , welche ihre bisher genosse-

nen Vortheile aufgebeu sollen, mit ihrem Verlust auszusöh-

nen. Die beste Rede, welche in den leßten Tagen (und viel-

leicht während der ganzen Vetganding) gehalten worden,

f die von Herrn O'Connell. Sie enthält Thatsachen und

Gründe, gegen die sich nichts erwiedern äß ind obe 6 h e

meint, die egierung habe bei der Vertheilung der -Mitglie-

der stiefmütter _gegen Jrland verfahren, so erklärte er \ch

doch bereit, derselben, sowohl in als außer dem Marigumehte

seine Unterstüßung zu geben, weil England so. unendlich viel da- ei gewiinen würde. Das große Talent und richtige Gef

_und obgleich er -

van Éd 855 Guiden

l, welche

R RG R S LIRE D E E Q E E E E C T O C E T E E D: E

er bei diéser Gelegenheit blicken ließ, scheint. viele Herzen mit ihm ausgesöhnt zu haben. Herr Spencer Verceóal bibte eine merkwürdige Rede von der entgegenseßten Seite, worin er auf die empôrendste Weise Pletismus und Aristokraten-Stolz verschhmolz und es sich eifrigst angelegen seyn ließ, mit frôm- meluden Redensarten glauben zu machen, daß ein in der Wirklichkeit auf Meineid und Bestechung gebautes System das herrlichste in dêr Englischen Verfassung sey, ohne wel- ches nicht nur das Oberhaus, sondern auch die Monarchie selbst vom Volfsstrome fortgerissen werden müßte. Darauf fiel er den: (wie lh von einem oft verkachten Mann erwar- ten ließ) mit der Wuth eines Zeloten über die Journale her ;

“was nun seine eigene Sache um nichts verbesserte. Indessen

scheïnt es wenig zu bedeuten zu haben, auf welcher Seite im Parlamente das Talent sey; die Nation spricht sich so enx- schieden sür die Regierung und deren Plan aus, daß, tro allen parlamentarischen Declamat ionen , daß man sich durchs Volksgeschrei nicht wolle einshüchtern lassen, die Legislgtur die Vills doch so, wie sie sind, nolens vo!ens wird durchgehen lassen müssen, indem John Bull gar nicht einmal in der Laune scheint, sih eine Veränderung gefallen zu la}en, welche die Segner der Regierung aufdringen könnten. Man weiß au, daß ein Schreiben von dem Könige an den Graf Grey vorhanden ist, worin Se. Majestät auf 11 eng geschriebenen Seiten die Gründe ihrer Billigung einer Reform, und gerade der jeßt vorliegenden, mit vieler Einsicht auseinander geseßt haben soll. Dies ermuthigt selbst die Schüchternsten. Eine Reform, welhé den Beifall eines guten und aufge- flärten Monarchen hat, fann, selbst wenn man so thöricht seyn wollte, einen solchen Plan einem Mann von Graf Grey's Aristofraten-Stolz zuzuschreiben, keine Revolution beabsichtigen. Was aber der öffentlichen Stimme in der Sache ein so unwiderstehliches Gewicht giebt , ist (nebst den Umständen der Zeit) die Allgemeinheit, die Einstimmigkeit und die ruhige Festigkeit, womit sle sich äußert. Nicht nur Perfonen , sondern ganze Bezirke, welche bei den politischen Bewegungen der leßten 40 Jahre immer nur ruhige Zus- schauer abgegeben haben, treten jeßt auf, um der Regierung ihre Unterstüßung anzubieten. Friedensrichter , Advokaten, Rechtsstudeuten, ja selbst Geistliche sind zu Reformers gewörden ; und dem Parlament wird nichrs anderes úbrig bleiben, als Volk und Regtrona zu gehorchen. Diese beabsichtigt ohne Zweifel bei threm Vorschlage die Vermeidung einer Revolution, und jenes (wenigstens die Masse desselben) schmeichelt sich, durch ein um- gestaltetes Parlament seine Lasten um ein Großes vermindert zu sehen. Wenn es si{ch aber wie nicht anders zu erwar- ten nachher getäuscht finden sollte, wie dann? Därfte sich nicht auch alsdann die Regierung getäuscht finden? Doch wie dem Allen “sey, es wird_mit jedem Tage gewisser, daß die Bills durchgehen werden. Jnzwischen blickt man doch mit vieler Unruhe auf den Kontinent hin, die Theilnahme für

- Polen is sehr groß, und man fürchtet, daß gerade die Be-

sieguhg desselben der Kriegspartei in Frankreich mehr Gewicht cu werde; besonders bei dem Geldmangel der Framzesishen

egierung. Man meint, daß diese, wenn sie ihre Armeen nicht bezahlen könne und doch auch nicht vermindern dürfe, nux allzu geneigt zum Kriege seyn werde. So schließt man meistentheils hier, und unter diesen Befürchtungen fallen die Stocks, die sonst bei der Aussicht auf innere Reform unfehl- har gestiegen seyn würden. 4

NiederlanuDdie: '

“Aus dem Haag, 11. März. General Dibbets melde aus Mastricht unterm 5ten“ d. M., daß“ die Belgier jeßt ernstlich darauf bedacht scheinen, dem Pröôtokolle vom 9. Jas nuar nachzufommen. Der ‘genannte Befehlshaber hat zwei Schreiben, das eine vom General Daine und das andere von einem geröissen Obersten ‘du Fresnel, erhalten, worin in sehr höôflichen- Ausdrücen die Anzeige femae wird, eine nach Lüttich abziehende Truppen-Abtheilung wegen- der \chlech- ten Wege dicht an - Mastricht vorbeipassiren würde, Und der General ersucht wurde, dies keinesweges als eine feindselige Demonstration. anzusehen. VEREEE E

Die Besabkung von M ricót ât zur rricheang des ‘Sp vfscen Denfmales as freiwilligen Beitrag von Brüssel, 11. März. Folgendes ift dié Proclamation, die der Re nt an die Écwéenee ‘des Großherzogthums

g Cts. éingesandt